TY - RPRT A1 - Braun, Ludwig T1 - Senecas Tragödien: "Innere Vergegenwärtigung" oder echtes Theater? N2 - Um zu beweisen, daß Senecas Tragödien nicht aufführbar seien, hat Kugelmeier auf ihre zahlreichen Unstimmigkeiten und Widersprüche hingewiesen. Zum Beispiel begehe Phaedra Selbstmord über dem Leichnam des Hippolytus, als dieser noch gar nicht vorhanden ist. Für Kugelmeier werden diese Unstimmigkeiten allerdings, wenn der Text nur vorgelesen wird, infolge der „inneren Vergegenwärtigung“ nicht ernsthaft wahrgenommen. Die vorliegende Arbeit möchte genau das Gegenteil zeigen: Berücksichtigung dessen, was auf einer Bühne dargestellt werden kann und eindringliches Studium von Senecas Texten erweisen, daß die Tragödien aufführbar sind und nach Absicht Senecas auch für Aufführungen konzipiert wurden. In einer wohldurchdachten Aufführung verschwinden die von Kugelmeier behaupteten Schwierigkeiten. KW - Seneca Tragödien KW - Seneca KW - Tragödien KW - Rezitation KW - Aufführung KW - Shakespeare und späteres Dramas Drama Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-286482 ER - TY - THES A1 - Eisgrub, Alexander T1 - Seneca, Hercules furens: Handlung, Bühnengeschehen, Personen und Deutung T1 - Seneca, Hercules furens. Plot, stage action, characters and interpretation N2 - Die vorliegende Arbeit ist eine überwiegend generische Interpretation der Tragödie «Hercules furens» des L. Annaeus Seneca. Zugrundegelegt ist die Frage: Welche Wirkung erzielt der Text, wenn er unter den Bedingungen einer römischen Theaterbühne dargeboten wird? Die Arbeit gliedert sich in fünf Abschnitte: (1) Einleitung: Skizze des Forschungsstandes und Begründung des Ansatzes. (2) Handlung: Untersuchung des Dramentextes auf Gedankengänge, Motivationen und Identität des Chores. Ergebnisse u.a.: Hercules wird von Juno nur aufgrund seiner Abstammung von Iupiter verfolgt und ist, anders als im Prolog behauptet, keine Gefahr für die kosmische Ordnung; es sind zwei Chöre notwendig. (3) Bühnengeschehen: Untersuchung der erforderlichen Bühnenvorgänge hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit und ihrer Rückwirkungen auf das Textverständnis. Ergebnisse u.a.: der «Hercules furens» ist nicht nur aufführbar, sondern bedarf sogar einer Aufführung, um richtig verstanden zu werden. Die rituelle Reinigung des Hercules zu Beginn des vierten Aktes, die Rückgabe der Waffen an Hercules und die Drohung Amphitryons mit der Selbsttötung im fünften Akt sind für einen bloßen Leser oder Hörer mißverständlich oder irreführend, weil die tatsächlichen Vorgänge erst an späteren Textstellen festgelegt werden. Als rückverlagerte Regieanweisungen aufgefaßt, geben diese Textstellen dagegen ein sichtbares Geschehen vor, das den Theaterbesucher rechtzeitig aufklärt. (4) Personen: Zusammenfassung der vorangegangenen Beobachtungen zu Charakteristiken der Figuren und Chöre. (5) Deutung: Versuch, das Drama als Einheit zu interpretieren. Ergebnis: Hercules ist eine zur Herrschaft prädestinierte Figur, die ihre Bestimmung durch eine falsche Einstellung zur Tätigkeit des Strafens verfehlt. Ein Herrscher muß mit größter Zurückhaltung und innerer Abneigung strafen (Verse 739-747), Hercules aber hat daran zunächst Freude (3. Akt) und ist später (5. Akt) gegen sich übermäßig streng, wenn er zur Sühne für die Ermordung seiner Familie die Selbsttötung plant, obwohl die Schuld an der Untat eindeutig bei Juno liegt. Diese Kritik an Hercules ist politisch relevant und findet eine Entsprechung in Senecas Traktat «De clementia». N2 - This study is a generic interpretation of the tragedy «Hercules furens» by L. Annaeus Seneca. It is based on the question: which effect has the text when performed on an ancient Roman stage? The study consists of five chapters: (1) Einleitung (= introduction): Survey of modern research and justification of the methodical approach. (2) Handlung (= plot): Examination of thoughts, motives and identity of chorus. Results inter alia: Hercules is persecuted by Juno only because of being Jupiter’s son and does not threaten the cosmic order as it is claimed in the prologue; two choruses are needed. (3) Bühnengeschehen (= stage action): Examination of the required stage action in regard to practicability and repercussions on the understanding of the text. Results inter alia: it is not only possible, but necessary to perform the «Hercules furens» on stage in order to facilitate an appropriate understanding of the text. The ritual of purification at the beginning of act 4, the return of Hercules’ weapons and the suicide threatened by Amphitryon in act 5 are misleading for a mere reader or listener, because what really happens will be told only in later passages of the text. Taken as postponed stage directions these passages however determine visible action which informs a spectator about the real events in time. (4) Personen (= characters): Studies of the characters and choruses based on former observations. (5) Deutung (= interpretation): Attempt to interprete the drama as an unity. Result: Hercules is predestined to be a ruler, but he misses his destination because of a wrong attitude towards punitive action. Each ruler ought to punish with greatest possible restraint and inner aversion (verses 739-747), but Hercules first enjoys it (act 3) and later (act 5) he is to severe on himself when planning suicide as atonement for the murder of his family, although only Juno is to be blamed for the atrocity. This criticism of Hercules has a political connotation and corresponds to Seneca’s «De clementia». KW - Seneca KW - Lucius Annaeus KW - Hercules furens KW - Seneca KW - Lucius Annaeus KW - Hercules furens KW - Seneca KW - Lucius Annaeus KW - Hercules furens Y1 - 2002 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-6767 ER - TY - THES A1 - Kleinecke, Sophie T1 - Antikenrezeption in Corneilles Médée T1 - The reception of ancient writers in Corneille’s Médée N2 - Pierre Corneille (1606-1684) gehört neben Racine (1639-1699) und Molière (1622-1673) zu den drei großen Autoren des klassischen französischen Theaters. Seine erste Tragödie "Médée" wurde von Publikum und Kritikern zurückgewiesen. Corneille hatte seinen typischen Stil noch nicht entwickelt: Das Drama oszilliert zwischen Komödie und Tragödie, ist einerseits dem Handlungstheater des Barock verpflichtet und wahrt andererseits die Einheiten der "doctrine classique". Der französische Dramatiker rezipiert in seinem Stück den griechischen Tragiker Euripides (480-406 v. Chr.) und den römischen Autor Seneca (1-65 n. Chr.). Gerade den Stil Senecas ahmt er nach. Dieses Buch soll einen Beitrag zum besseren Verständnis der französischen Klassik leisten: Zwar spielt die direkte Rezeption der senecanischen Tragödie eine wichtige Rolle für das klassische französische Drama, doch Form und dramatische Technik resultierten vor allem aus der Beschäftigung mit antiken Poetiken. N2 - Besides Racine (1639-1699) and Molière (1622-1673), Pierre Corneille (1606-1684) is one of the three greatest authors of classical French theatre. His first tragedy Médée was rejected by critics and the audience. Corneille had not developed his typical style yet: The drama oscillates between comedy and tragedy; on the one hand, it is rich in action like baroque plays and on the other hand, it sticks to the formal unities established by the doctrine classique. In Médée, the French playwright adopts ideas from the Greek tragedian Euripides (480-406 B.C.) and the Roman author Seneca (1-65 A.D.). It is Seneca’s style that he imitates in particular. This book would like to contribute to a better understanding of classical French literature: The direct reception of Seneca’s tragedies really plays an important role for the classical French drama, its form and its dramatic technique, however, are mostly the result the of an intense reading of ancient poetics. KW - Antike KW - Euripides KW - Rezeption KW - Seneca KW - Euripides KW - Tragedy KW - Reception KW - Drama KW - Seneca KW - Corneille KW - Corneille, Pierre <1606-1684> KW - Tragödie KW - Lucius Annaeus Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-79289 SN - 978-3-86309-143-9 ER -