TY - THES A1 - Quaisser, Constanze T1 - Integration der Ganzkörper-Computertomographie in einen modernen Schockraumalgorithmus - Auswirkung auf den Zeitpunkt der frühen operativen Versorgung und das klinische Outcome polytraumatisierter Patienten T1 - Whole-body multislice computed tomography (MSCT) improves trauma care in patients requiring surgery after multiple trauma N2 - Ein Zeitgewinn in der frühen klinischen Versorgung polytraumatisierter Patienten ist nach wie vor eines der vorrangigen Ziele moderner Schockraumalgorithmen. Insbesondere Patienten, die unmittelbar im Anschluss an die primäre klinische Versorgung operativ versorgt werden müssen, könnten von einer verkürzten Zeit bis zum Beginn des operativen Eingriffes profitieren. Die Primärdiagnostik mittels Ganzkörper-MSCT hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung in der Schockraumversorgung polytraumatisierter Patienten gewonnen. Ihr entscheidender Vorteil könnte insbesondere die Zeitersparnis durch den schnelleren diagnostischen Arbeitsablauf im Rahmen eines MSCT-gestützten Schockraumalgorithmus sein. Bisherige Studien berichteten über deutliche Zeitgewinne im Vergleich zur konventionellen Röntgendiagnostik. Es wird aber weiterhin diskutiert, welches Verfahren als „golden standard“ gilt, insbesondere welches Verfahren das klinische Outcome polytraumatisierter Patienten verbessern kann. In der vorliegenden Studie wurde daher ein Vergleich zwischen einem konventionellen Schockraumalgorithmus mit konventioneller Röntgendiagnostik, Sonographie und organfokussiertem CT sowie einem modernen Schockraumalgorithmus mit fester Integration der Ganzkörper-MSCT gezogen. Es wurde die Hypothese untersucht, ob die MSCT eine signifikante Zeitersparnis in der Schockraumversorgung polytraumatisierter Patienten bis zum Beginn dringlicher operativer Eingriffe bringt und ob dieser Zeitgewinn eine Verbesserung des klinischen Outcome bedeutet. In der vorliegenden retrospektiven Studie wurden im Zeitraum von 2001-2007 zwei Gruppen von Schockraumpatienten erfasst: In Gruppe I wurden 155 Patienten von 2001-2003 eingeschlossen, die nach dem konventionellen Schockraumalgorithmus behandelt wurden. In Gruppe II wurden von 2004-2007 163 polytraumatisierte Patienten eingeschlossen, die primär im Rahmen eines MSCT-gestützten Schockraumalgorithmus versorgt wurden. Bei allen Patienten wurden die tOR als Zeitintervall zwischen Beginn der Schockraumversorgung und Beginn des operativen Eingriffes sowie demographische und klinische Daten erfasst. Das klinische Outcome wurde mittels der Intensivliegezeit, der Beatmungsdauer und der Mortalität untersucht. Bei dem Vergleich der Gruppen wurde als nicht-parametrischer Test der Man-Whitney-Rank Sum Test verwendet, mit p<0.05 als Signifikanzniveau. Die tOR in Gruppe I war 120 Minuten (Interquartilabstand 90-150 Minuten), während sie in Gruppe II 105 Minuten (85-133 Minuten) betrug (p<0.05). In beiden Gruppen starben insgesamt vierzehn Patienten, davon fünf in den ersten vierundzwanzig Stunden. Die Intensivliegezeit betrug in Gruppe I fünf Tage (Interquartilabstand 1-14), in Gruppe II acht Tage (Interquartilabstand 2-19), p=0,157. In Gruppe I wurden die Patienten drei Tage (Interquartilabstand 1-12) maschinell beatmet, in Gruppe II fünf Tage (Interquartilabstand 1-15). Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Einführung der MSCT als primäre Schockraumdiagnostik die tOR, also das Zeitintervall bis zum Beginn dringlicher operativer Eingriffe verkürzt. Diese Aussage passt zur vorherrschenden Meinung in der aktuellen Literatur. Das Outcome konnte im Gegensatz zu anderen Studien nicht verbessert werden. Es ist davon auszugehen, dass einen Hauptgrund hierfür ein signifikant höherer ISS-Wert in der Gruppe II darstellt. Für eine definitive Aussage über eine mögliche Verbesserung des klinischen Outcome durch die MSCT als Primärdiagnostik im Schockraum sind weitere Untersuchungen an einem größeren Patientenkollektiv über einen längeren Zeitraum erforderlich. N2 - Objectives Whole-body multislice helical CT becomes increasingly important as a diagnostic tool in patients with multiple injuries. Time gain in multiple-trauma patients who require emergency surgery might improve outcome. The authors hypothesised that whole-body multislice computed tomography (MSCT) (MSCT trauma protocol) as the initial diagnostic tool reduces the interval to start emergency surgery (tOR) if compared to conventional radiography, combined with abdominal ultrasound and organ-focused CT (conventional trauma protocol). The second goal of the study was to investigate whether the diagnostic approach chosen has an impact on outcome. Methods The authors' level 1 trauma centre uses whole-body MSCT for initial radiological diagnostic work-up for patients with suspected multiple trauma. Before the introduction of MSCT in 2004, a conventional approach was used. Group I: data of trauma patients treated with conventional trauma protocol from 2001 to 2003. Group II: data from trauma patients treated with whole-body MSCT trauma protocol from 2004 to 2006. Results tOR in group I (n=155) was 120 (90-150) min (median and IQR) and 105 (85-133) min (median and IQR) in group II (n=163), respectively (p<0.05). Patients of group II had significantly more serious injuries. No difference in outcome data was found. 14 patients died in both groups within the first 30 days; five of these died within the first 24 h. Conclusion A whole-body MSCT-based diagnostic approach to multiple trauma shortens the time interval to start emergency surgery in patients with multiple injuries. Mortality remained unchanged in both groups. Patients of group II were more seriously injured; an improvement of outcome might be assumed. KW - Polytrauma KW - Schockraummanagement KW - Mehrzeilendetektorcomputertomographie KW - Spiral-CT KW - Therapieplan KW - Schockraumalgorithmus KW - operative Versorgung KW - klinisches Outcome KW - MSCT KW - Ganzkörper-Computertomographie KW - TOR KW - trauma care KW - multiple trauma KW - whole-body-msct KW - time gain KW - emergency surgery KW - TOR Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-51471 ER - TY - THES A1 - Lackner, Gabriele T1 - Präventive Gabe von standardisierten Serumeiweißlösungen in der Traumaversorgung - kann die Ressourcenbelastung durch Einsparung von Gerinnungssubstanzen und Erythrozytenkonzentraten reduziert werden? T1 - Preventive infusion of serum protein solution in trauma care - can cost of resources be reduced by saving coagulation factors and red cell concentrate? N2 - Ausgehend davon, dass die in einer standardisierten Eiweißmischpräparation enthaltenen Immunglobuline, Anti-Proteasen und Transportproteine eine verminderte zelluläre und Leukozyten-Aktivierung sowie eine verminderte Gewebsschädigung nach Trauma induzieren sollten, war Ziel der Studie zu klären, ob ihr Einsatz in der Traumaversorgung den Verbrauch von Gerinnungssubstanzen (FFP) und Erythrozytenkonzentraten verringern und die Verweildauer der Patienten auf der Intensivstation verkürzen kann. In der vorliegenden Studie wurden insgesamt 71 Traumapatienten prospektiv eingeschlossen; davon erhielten 31 Patienten in den ersten 3Tagen die Eiweißmischpräparation Biseko®. Dies senkte den Verbrauch von Fresh Frozen Plasma und Erythrozytenkonzentraten signifikant. Im Bezug auf eine Kosten-Nutzen-Analyse, welche vor allem durch die Dauer des Intensivaufenthalts bestimmt wird, erbrachte die standardisierte Eiweißmischpräparation jedoch keine Vorteile. Die immunologischen Veränderungen durch die enthaltenen Proteine und Proteasen scheinen nicht so ausgeprägt wie erhofft und spiegelten sich in ihrer Auswirkung auf sekundäre, hier betrachtete Outcomeparameter nicht wider. N2 - Starting from the theory that the immunoglobulines, antiproteases and transport proteins contained in a standardized serum protein solution should induce reduced cellular and leukocyte activation in addition to reduced tissue damage, it was the aim of this study to clarify whether its use in trauma care could cause a reduction of fresh frozen plasma and red cell concentrates used, as well as shorten the time spent in intensive care. In this study, 71 trauma patients were included prospectively. 31 of those received the serum protein solution Biseko in the first three days. This reduced the use of fresh frozen plasma and red cell concentrates significantly. There were no advantages however in a cost-benefit analysis predominantly influenced by the time spent in intensive care. The immunological changes caused by proteins and proteases contained are not as distinct as hoped for, and could not be detected in their effect on secondary outcome parameters examined in this study. KW - Trauma KW - Polytrauma KW - Cytoplasmatische Therapie KW - Biseko KW - trauma care KW - human protein solution Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-27634 ER -