TY - THES A1 - Ströbl, Veronika T1 - Überprüfung des Stufenkonzeptes im Transtheoretischen Modell der Verhaltensänderung am Beispiel sportlicher Aktivität T1 - The Transtheoretical Model of Behaviour Change Applied to Exercise: An Examination of the Concept of Stages N2 - Für die Gestaltung von Interventionen zur Förderung von Gesundheitsverhalten ist es entscheidend, ob der Prozess der Verhaltensänderung stufenförmig oder kontinuierlich verläuft. Im Transtheoretischen Modell der Verhaltensänderung (Prochaska & DiClemente, 1983, 1992) werden fünf Stufen postuliert. Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu überprüfen, ob sich empirische Hinweise auf das Vorliegen von Stufen im Transtheoretischen Modell erbringen lassen. Dies wurde exemplarisch für den Verhaltensbereich der sportlichen Aktivität vorgenommen. Hierzu wurde überprüft, ob den kognitiven Modellvariablen (Selbstwirksamkeitserwartung, wahrgenommene Vorteile, wahrgenommene Nachteile) auf den verschiedenen Stufen eine unterschiedliche Bedeutung für eine Verbesserung auf die nächst höhere Stufe zukommt. Da die kausalen Zusammenhänge innerhalb des Modells nicht geklärt sind, wurde zudem die Bedeutung des Sportverhaltens auf den Stufen untersucht. Zusätzlich wurden explorativ Prädiktoren der allgemeinen Stufenverbesserung, d.h. der Verbesserung um beliebig viele Stufen identifiziert sowie stufenspezifische Prädiktoren der Stufenverschlechterung ermittelt. In die Sekundäranalyse einer multizentrischen, kontrollierten Interventionsstudie gingen Daten von 610 Patienten ein, die eine medizinische Rehabilitation erhalten hatten. In die Auswertungen wurden Daten zu drei Messzeitpunkten einbezogen: Rehabilitationsbeginn, 3 Monate nach der Rehabilitation und 12 Monate nach der Rehabilitation. Zur Beantwortung der Fragestellungen wurden zwei der von Weinstein, Rothman und Sutton (1998) vorgeschlagenen Forschungsstrategien zum Nachweis von Stufen eingesetzt: Intraindividuelle Vorhersage der Stufenverbesserung zur Identifikation stufenspezifischer Prädiktoren der Stufenverbesserung aufgrund längsschnittlicher Daten sowie Untersuchung interindividueller Unterschiede zwischen benachbarten Stufen im Querschnitt zur Überprüfung auf Diskontinuität. Die Ergebnisse der beiden Vorgehensweisen stimmen in weiten Teilen überein. Insgesamt konnten in der vorliegenden Arbeit Hinweise darauf erzielt werden, dass sich der Prozess der Verhaltensänderung in Stufen vollzieht, wobei die Daten lediglich eine Unterscheidung von drei Stufen rechtfertigen. Von den berücksichtigten Variablen scheint nur den wahrgenommenen Vorteilen und dem Verhalten stufenspezifisch eine unterschiedliche Bedeutung zuzukommen, wobei letzterem für die Differenzierung von Stufen eine geringere Bedeutung beigemessen wurde als den kognitiven Variablen. Die Ergebnisse zur Stufenverschlechterung weisen darauf hin, dass Faktoren, die für eine Verbesserung, und solche, die für eine Verschlechterung zwischen zwei Stufen relevant sind, nicht überein stimmen. Aus den Ergebnissen werden Ansatzpunkte für die Gestaltung stufenspezifischer Interventionen abgeleitet. Diese Erkenntnisse können sowohl im Rahmen der Gesundheitsbildung in der medizinischen Rehabilitation, als auch bei der Gestaltung von Angeboten der primären Prävention genutzt werden. N2 - Interventions designed to promote health behaviour may vary depending on whether the process of behaviour change is conceptualized either as a continuum or as stages. The Transtheoretical Model of Behaviour Change (Prochaska & DiClemente, 1983, 1992) comprises five stages of behaviour change. The aim of the present study was to examine empirically if true stages emerge when applying the Transtheoretical Model to exercise behaviour. Regarding the social-cognitive variables of the model (self-efficacy, perceived pros and cons) as well as exercise behaviour it was tested whether the importance of each variable for progression from one stage to the next differs between the stages. In addition, predictors of general stage progression as well as predictors of stage regression were explored. To this end, a secondary analysis of data collected within a multicentre controlled trial was conducted. The sample used for this analysis consisted of 610 patients who had taken part in an inpatient medical rehabilitation. Data analysis was based on three measurement points (at the beginning of inpatient rehabilitation, after 3 and 12 months). Two research designs suggested by Weinstein and colleagues (1998) to test a stage theory were applied in the present study: longitudinal prediction of stage transitions to identify stage-specific predictors of stage progression and cross-sectional comparisons of persons in different stages in order to test for discontinuity patterns. The results obtained with both methods were largely consistent. Overall, evidence for the existence of stages was found, but the results support a discrimination of only three stages. Moreover, only two of the variables considered - perceived pros and exercise behaviour - were shown to be of varying importance at different stages and hence proved the concept of stages. The results concerning predictors of stage transition indicate that between two stages predictors of stage progression and predictors of stage regression may differ. The results are discussed with regard to the design of stage-matched interventions. They are of broad relevance for the conception of health education both within medical rehabilitation and primary prevention. KW - Gesundheitsverhalten KW - Sportliche Aktivität KW - Motivation KW - Transtheoretisches Modell KW - Stufen der Verhaltensänderung KW - Stufenmodell KW - Verhaltensänderung KW - Stufenübergang KW - Transtheoretical Model KW - Stages of Change KW - exercise behaviour KW - stage models KW - stage transition Y1 - 2007 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-26796 ER - TY - THES A1 - Jäger, Dana T1 - Zur pädagogischen Legitimation des Würzburger Trainingsprogrammes Hören, lauschen, lernen: Trainingseffekte und Trainereffekte T1 - Educational legitimation of the "Würzburger Trainingsprogramm Hören, lauschen, lernen": training effects and trainer effects N2 - Programmansätze und deren Einsatz in vorschulisch, schulisch und außerschulisch bildenden Kontexten erfreuen sich der zunehmenden Beliebtheit. Ein breites und nicht nachlassendes Interesse in Forschung und Praxis kommt insbesondere vorschulischen Trainingskonzepten zuteil, denen das Potenzial zugesprochen wird, später auftretenden Schwierigkeiten beim Erwerb der Schriftsprache wirksam vorzubeugen. Das Würzburger Trainingsprogramm »Hören, lauschen, lernen« stellt einen konzeptionell auf schriftspracherwerbstheoretischen Annahmen fundierten und mit mehreren evaluierenden Studien erprobten Trainingsansatz dar. Dieser bezweckt, Kindern den Erwerb des Lesens und Schreibens zu erleichtern. Dem Anspruch, späteren Lese-Rechtschreibschwierigkeiten effektiv vorzubeugen, unterliegt die vorschulische Förderung bereichsspezifischer Kompetenzen des Schriftspracherwerbs, insbesondere der Kompetenz phonologische Bewusstheit. Die Förderung wird optimal ausgeschöpft, sofern Empfehlungen einer qualitativen Implementierung umgesetzt werden, die als Manualtreue, Durchführungsintensität, Programmdifferenzierung, Programmkomplexität, Implementierungsstrategien, Vermittlungsqualität und Teilnehmerreaktion spezifiziert sind. Zunehmend diskutiert sind in der Trainingsforschung, neben der theoretischen Fundierung und dem zu erbringenden Nachweis an empirischer Evidenz von Programmansätzen, Kriterien der Praxistauglichkeit. Daher befasst sich die vorliegende Arbeit mit der Frage der Programmrobustheit gegenüber Trainereffekten. Es nahmen 300 Kinder an dem Würzburger Trainingsprogramm teil und wurden 64 Kindern gegenübergestellt, die dem regulären Kindergartenprogramm folgten. Angeleitet durch das erzieherische Personal fand das 5-monatig andauernde Training innerhalb des Vorschuljahres statt. Die kindliche Entwicklung in den bereichsspezifischen Kompetenzen der phonologischen Bewusstheit und der Graphem-Phonem-Korrespondenz wurde vor und nach der Trainingsmaßnahme sowie zum Schulübertritt und in den Kompetenzen des Rechtschreibens und Lesens zum Ende des ersten Schuljahres untersucht. Es ließen sich unmittelbar und langfristig Trainingseffekte des eingesetzten Programmes nachweisen; indessen blieb ein Transfererfolg aus. Der Exploration von Trainereffekten unterlag eine Eruierung der Praxistauglichkeit des Trainingsprogrammes anhand der erfolgten Implementierung durch das anleitende erzieherische Personal. Aus der ursprünglich mit 300 Kindern aus 44 involvierten Kindergärten bestehenden Datenbasis wurden drei Subgruppen mit insgesamt 174 Kindern aus 17 Kindergärten identifiziert, bei denen deutliche Diskrepanzen zu unmittelbaren, langfristigen und transferierenden Effekten des Trainingsprogrammes auftraten. Exploriert wurden Unterschiede in der Durchführung, um Rückschlüsse auf qualitative Aspekte der Programmimplementierung zu ziehen. Die Befunde des Extremgruppenvergleichs deuteten an, dass weniger Aspekte der Manualtreue und Durchführungsintensität ausschlaggebend für die Programmwirksamkeit waren; vielmehr schien für die Wirksamkeit des Trainingsprogrammes die Implementierung in der Art und Weise, wie die Trainingsinhalte den Kindern durch das erzieherische Personal vermittelt waren, entscheidend zu sein. Befunde zur eruierten Teilnehmerreaktion, die auf differenzielle Fördereffekte verweisen, stellten die Trainingswirksamkeit insbesondere für Kinder heraus, bei denen prognostisch ein Risiko unterstellt war, später auftretende Schwierigkeiten mit der Schriftsprache zu entwickeln. Ferner zeichnete sich ab, dass neben der Qualität der Programmimplementierung scheinbar auch Unterschiede in der schulischen Instruktionsmethode des Lesens und Schreibens einen nivellierenden Einfluss auf den Transfererfolg des Programmes ausübten. Theoretische und praktische Implikationen für den Einsatz des Trainingsprogrammes wurden diskutiert. N2 - There is an increase in the popularity of programs and their adoption in preschool, school and out-of-school settings. Especially in research and practice a broad and continuing interest is given to trainings for preschoolers which are believed to have the potential to be effective in ameliorating reading and spelling problems later in school. The ‘Würzburger Trainingsprogramm “Hören, lauschen, lernen”’ describes a training approach to facilitate the acquisition of reading and spelling skills for children. It is based on theoretical models of written language acquisition and has been well-proven in several evaluations so far. The claim to prevent reading and spelling difficulties is based on a preschool promotion of specific precursors in written language, particulary the skills of phonological awareness. It is best used in an optimal way if recommendations towards implementation fidelity are realized, that are specified with adherence, dosage, program differentiation, intervention complexity, facilitation strategies, quality of (program) delivery and participant responsiveness. In addition to underlying rationale and provided empirical evidence, suitability for daily use is more and more discussed by training research. Hence this academic work considered the issue of reliable effects caused by training, in contrast to effects caused by the trainer. 300 preschoolers participated in the ‘Würzburger Trainingsprogramm’ and were contrasted with 64 children who passed the regular kindergarten program. Instructed by the child care worker, the training was taking over a period of five months during the preschool year. The development of skills in phonological awareness and in letter-sound-correspondence was examined before and after the training period, as well as when entering school. Reading and spelling skills were examined at the end of the first school year. Provided evidence was observed for short-term and long-term effects on increased skills in phonological awareness and letter-sound-correspondence, but not for reading and spelling skills. Explorations to trainer effects, based on the investigation of suitability for daily use, were analyzed according to the degree of program implementation by the child care worker. Originally, the data base consisted of 300 children from 44 involved kindergartens. Furthermore there was an identification of three subgroups of overall 174 children from 17 kindergartens, that showed distinct discrepancies in short-term and long-term effects as well as in transferring effects produced by the training. Differences that occurred in training realization were explored to draw conclusions about the degree of program implementation. Findings of the between-group comparison indicated that aspects of adherence and dosage were less crucial for training outcomes; rather quality of (program) delivery, respectively how training contents were introduced by the child care worker to the participating children, seemed to determine training effectiveness. Referring to individual differences in training effectiveness, the sustained results of participant responsiveness emphazised training effectiveness particulary for those children, who were at risk of becoming dyslexic in school. In addition to implementation effects, differences in the teaching method of learning how to read and write may have had an impact to minimise outcome effects of the training. Theoretical and practical implications are discussed. KW - Phonologische Bewusstheit KW - Evaluation KW - Qualität der Programmimplementierung KW - implementation fidelity KW - trainer effects KW - phonological awareness Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-174051 ER - TY - THES A1 - Schelp [geb. Theis], Leonie T1 - Zielorientierung am Arbeitsplatz – Ansätze für die Mitarbeiterentwicklung T1 - Workplace Goal Orientation – Approaches for Talent Management N2 - Die aktuellen Veränderungen der Arbeitswelt erfordern eine stetige Anpassung an immer neue Herausforderungen seitens der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Lebenslanges Lernen und damit eine kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter ist essentiell für Unternehmen, um auf dem schnelllebigen Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu sein. Die Bereitschaft und die Motivation von Menschen, dazuzulernen, ist jedoch sehr unterschiedlich. Eine mögliche Erklärung dafür liefert die dispositionelle Zielorientierung, welche der Achievement-Goal-Theorie entstammt. Das Konstrukt beschreibt, ob Menschen eine individuelle Präferenz für Lernziele (z.B. Kompetenzzuwachs) oder Leistungsziele (z.B. gute Beurteilungen bekommen oder schlechte Beurteilungen vermeiden) haben. Neben den Persönlichkeitsaspekten konzentriert sich die Forschung im Rahmen der Achievement-Goal-Theorie auch auf den Einfluss der Umgebung auf Lern- und Leistungsprozesse. Die sogenannte arbeitsplatzbezogene Zielorientierung beschreibt die wahrgenommene Zielstruktur der Arbeitsumgebung und stellt das situationsbedingte Gegenstück der Dispositionen dar. Zahlreiche Befunde aus dem Bereich der pädagogischen Psychologie zu Zielstrukturen der Umgebung zeigen einen Einfluss auf beispielsweise Lernerfolg, Motivation, Selbstregulationsprozesse oder Leistung. Zielstrukturen im Arbeitskontext stellen hingegen ein bisher wenig beachtetes Konstrukt dar. Ausgehend von den aktuellen Befunden zu Zielstrukturen, könnte die arbeitsplatzbezogene Zielorientierung jedoch einen wichtigen Beitrag leisten, wenn es um die Frage geht, wie Mitarbeiter unterstützt und zu Lernprozessen angeregt werden können. Die Identifizierung von lern- und leistungsförderlichen Zielstrukturen der Arbeitsumgebung würde wertvolle Ansatzpunkte für die Mitarbeiterentwicklung in der betrieblichen Praxis liefern. Im Rahmen von drei empirischen Studien wird der Relevanz der Zielorientierung im Arbeits-kontext nachgegangen. Neben der Überprüfung eines ins Deutsche übertragenen und angepassten Mess-instruments zur Erhebung der arbeitsplatzbezogenen Zielorientierung (Studie 1) steht vor allem die Untersuchung möglicher Einflüsse des Konstrukts auf arbeitsrelevante Variablen im Vordergrund, um förderliche Zielstrukturen zu identifizieren (Studie 1 & 2). Darüber hinaus werden erstmalig mögliche Person-Situation-Interaktionen in diesem Zusammenhang untersucht (Studie 2). Abschließend erfolgt eine Untersuchung möglicher Antezedenten der arbeitsplatzbezogenen Zielorientierung, woraus sich erste wichtige Anhaltspunkte für Interventionsmaßnahmen am Arbeitsplatz ableiten lassen (Studie 3). Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass insbesondere ein lernzielorientierter Arbeitsplatz förderlich für die untersuchten Variablen wie Lernerfolg, Leistung oder auch berufliche Selbstwirksamkeit ist. In Bezug auf die Interaktion von Person und Situation ergaben sich gemischte Befunde, die kein eindeutiges Interaktionsmuster aufweisen. Bei der Frage, wie ein lernzielorientierter Arbeitsplatz gefördert werden kann, erwies sich vor allem die Art und Weise, wie Führungskräfte mit Fehlern umgehen, als relevant. Die Studien liefern demnach wichtige erste Ansätze für theoretische und praktische Implikationen, wie Mitarbeiter in Lern- und Leistungsprozessen unterstützt werden können. N2 - Lifelong learning, as well as a continuous training of the employees, is essential for organisations to stay competitive on the fast-changing labour market. However, the motivation and willingness to learn are very different for individual people. The dispositional goal orientation, stemming from the achievement goal theory can explain these differences. The construct describes if people show an individual preference for learning goals or performance goals. Within the achievement goal theory, besides the personality aspects, research also focuses on the influence of the environment on learning and performance processes. The so-called workplace goal orientation describes the perceived goal structure of the work environment and represents the situational counterpart of the individual disposition. Based on the recent findings on goal structures, workplace goal orientation could make an important contribution to the question of how to support employees and on how to stimulate their learning processes. The identification of goal structures of the work environment that are beneficial to learning and performance would provide valuable starting points and approaches for the development of employees in operational practice. The results of these studies show that learning goal-oriented workplaces are especially beneficial for the examined variables such as learning success, performance, or occupational self-efficacy. As to how learning goal-oriented workplaces can be promoted, especially the manner in which supervisors deal with mistakes, is relevant. Thus, these studies contribute important first approaches for theoretical and practical implications on how to support employees in learning and performance processes. KW - Handlung KW - Lernen KW - Zielorientierung KW - Leistung KW - Arbeitsplatz Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-201602 ER - TY - THES A1 - Häfner, Alexander T1 - Zeitmanagement und seine Wirkung auf Leistung und Befinden T1 - Impact of time management on performance and well-being N2 - Die Arbeit gliedert sich in drei Schwerpunkte. Zunächst wird Zeitmanagement aus psychologischer Perspektive genauer betrachtet. Während Zeitmanagement bislang, auch in der Forschung, vor allem vor dem Hintergrund populärer Ratgeberliteratur beschrieben wurde (z.B. Macan, Shahani, Dipboye & Phillips, 1990, S. 761ff; Orpen, 1994, S. 394) ist es ein besonderes Anliegen im Rahmen dieser Arbeit gutes Zeitmanagement aus psychologischer Perspektive zu diskutieren: Was kann vor dem Hintergrund psychologischer Theorien und Forschungsbefunde unter gutem Zeitmanagement verstanden werden? Welche konkreten Verhaltensweisen zeichnen gutes Zeitmanagement aus? Verschiedene Zeitmanagementtechniken werden hierzu möglichst verhaltensnah expliziert. Das so beschriebene Zeitmanagementverhalten diente als Grundlage für die korrelativen Studien sowie die Interventionsstudien zur Evaluation von Zeitmanagementtrainings. Koch und Kleinmann (2002, S. 212) verwiesen auf das Problem der unklaren theoretischen Fundierung von Zeitmanagementtrainings und sahen darin eine Ursache für die uneinheitliche Befundlage zur Wirksamkeit solcher Trainings. Für den zweiten Teil der Arbeit wurde in drei korrelativen Studien untersucht, ob die Nutzung von Zeitmanagementtechniken mit Befinden und Leistung dergestalt assoziiert ist, dass sich Leistung und Befinden mit zunehmender Nutzungshäufigkeit von Zeitmanagementtechniken verbessern. Zu diesem Zweck wurden korrelative Studien mit Auszubildenden, Sachbearbeitern und Führungskräften durchgeführt. Ein besonderes Anliegen ist in diesem Kontext auch die Diskussion von gefundenen Unterschieden bezüglich der Zusammenhänge zwischen Zeitmanagementverhalten, Leistung und Befinden zwischen den drei Zielgruppen. Im dritten Teil werden die Ergebnisse dreier Evaluationsstudien berichtet, in denen die Wirkung von Zeitmanagementtrainings auf Leistung und Befinden untersucht wurde. Im Mittelpunkt steht dabei eine Interventionsstudie mit Sachbearbeitern (kaufmännischen Angestellten), die um zwei weitere Interventionsstudien mit Studierenden ergänzt wurde. Als wichtige Ergebnisse der Studien können festgehalten werden, dass (a) gutes Zeitmanagementverhalten insbesondere bei Führungskräften und Sachbearbeitern in Zusammenhang mit Befinden, weniger mit Leistung, steht, (b) Zeitmanagementtrainings geeignet sind, die erlebte Zeitkontrolle zu steigern und das Stresserleben zu reduzieren, (c), Zeitmanagementtrainings auch eine präventive Wirkung in Bezug auf das Stresserleben bei steigenden Anforderungen haben können, (d) einem wesentlichen Zeitmanagementproblem, dem Aufschieben der Bearbeitung von Aufgaben bis kurz vor eine deadline, durch ein Zeitmanagementtraining erfolgreich begegnet und (e) lediglich eine tendenzielle Wirkung eines Zeitmanagementtrainings auf Leistungsvariablen nachgewiesen werden konnte. N2 - The current work has three purposes: a) to describe good time management behavior from a psychological perspective, b) to examine such time management behavior as a predictor of performance and well-being, c) to develop and evaluate time management interventions. In last decades time management behavior and time management interventions have mainly been described with respect to popular time management literature (e.g., Macan, Shahani, Dipboye & Phillips, 1990, p. 761; Orpen, 1994, p. 394). Therefore, it seemed to be worthwhile to discuss time management behavior with respect to psychological theories and empirical findings. Furthermore, three correlative studies with trainees, normal employees and team-leaders were conducted to examine such time management behavior as a predictor of well-being and performance. In a last step, based on the psychological descriptions of good time management behavior, time management interventions were developed and evaluated in three studies with employees and students. The main results are: a) time management behavior is a moderate predictor of different indicators of well-being among normal employees and team-leaders; the results with respect to performance are mixed, b) time management training leads to increases in perceived control of time and decreases of stress, c) time management training prevents increases of stress in a context of increasing external demands, d) time management training prevents deadline rush, e) there are no significant effects of time management training on performance indicators, such as ratings of supervisors, only small tendencies. KW - Terminplanung KW - Zeiteinteilung KW - Zeitmanagement KW - Training KW - Stress KW - time management Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-70784 ER - TY - THES A1 - Metz, Barbara T1 - Worauf achtet der Fahrer? Steuerung der Aufmerksamkeit beim Fahren mit visuellen Nebenaufgaben T1 - Where does the driver look at? Control of attention in driving with visual secondary tasks N2 - Die Arbeit befasst sich mit der Steuerung der Aufmerksamkeit während visueller Nebenaufgaben beim Fahren. Es wird angenommen, dass für die visuelle Wahrnehmung beim Fahren drei Prozesse zur Steuerung der Aufmerksamkeit beitragen. (1) Über top-down Prozesse wird die Aufmerksamkeit auf für die aktuelle Handlung besonders relevante Situationsbestandteile gelenkt. (2) Explorative Wahrnehmung dient dazu, ein umfassenderes Situationsmodell zu entwickeln, das neben aktuell handlungssteuernden Situationsbestandteilen auch andere, potentiell aufgabenrelevante Ob¬jekte zu einem umfassenderen Abbild der Situation integriert. (3) Saliente Reize können über bottom-up Aktivierung die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es ist bekannt, dass Fahrer während der Bearbeitung visueller Zweitaufgaben mit ihrem Blick und damit mit ihrer Aufmerksamkeit wiederholt zwischen Fahr- und Nebenaufgabe wechseln. Grundlage der experimentellen Arbeiten ist die Idee, dass hierbei die Ausrichtung der Aufmerksamkeit in der Fahraufgabe über top-down Prozesse gesteuert wird und auf einem mentalen Abbild der Situation basiert. Vor dem Beginn der Nebenaufgabe fokussiert der Fahrer auf die Fahrsituation, bewertet sie und entwickelt eine Antizipation der zukünftigen Situationsentwicklung. Das entstehende Situationsmodell entscheidet darüber, wie viel Aufmerksamkeit während der Nebenaufgabe auf die Fahraufgabe verwendet wird, und welche Situationsbestandteile durch die Blicke zur Straße kontrolliert werden. Der Fahrer lenkt über top-down Prozesse seine Aufmerksamkeit auf als relevant für die Situationsentwicklung bewertete Objekte. Andere Objekte, sowie eine von der aktuellen Fahraufgabe unabhängige, explorative Wahrnehmung der Fahrsituation werden während der Nebenaufgabe vernachlässigt. Aus der Literatur ergeben sich außerdem Hinweise darauf, dass eine reizbasierte bottom-up Ausrichtung der Aufmerksamkeit während visueller Ablenkung zumindest eingeschränkt, wenn nicht sogar zeitweise vollständig unterdrückt ist. Die durchgeführten experimentellen Arbeiten finden in der Fahrsimulation Belege für die angenommen top-down Steuerung der Aufmerksamkeit während visueller Nebenaufgaben beim Fahren. Es werden zwei unterschiedliche Messansätze verwendet. Studie 1 und 2 greifen auf die Analyse des Blickverhaltens zurück. In diesen beiden Studien absolvieren die Testfahrer längere, anspruchsvolle Fahrten, während denen visuelle Nebenaufgaben bearbeitet werden. Es ergeben sich Hinweise auf eine tiefere visuelle Verarbeitung der Fahrszene direkt vor dem Beginn der Nebenaufgabe. Während der Bearbeitung der visuellen Nebenaufgaben passen die Fahrer ihre Aufmerksamkeitsverteilung an die Erfordernisse der Fahrsituation an: In anspruchsvollen Fahrsituationen wird häufiger und länger auf die Straße geblickt als in weniger beanspruchenden Situationen. Es finden sich außerdem Hinweise dafür, dass spezifische Fahrfehler mit einer fehlerhaften Ausrichtung der Aufmerksamkeit in der Fahrsituation in Zusammenhang stehen. Studie 3 und 4 verwenden das Phänomen der Change Blindness als Indikator für die Ausrichtung der Aufmerksamkeit. Im Rahmen von Fahrten mit kontrollierten Situationsbedingungen wird die Hypothese untersucht, dass während der Bearbeitung visueller Nebenaufgabe die fahrbezogene Aufmerksamkeit auf fahrrelevante Situationsbestandteile gelenkt wird. Die Testfahrer nähern sich wiederholt Kreuzungen an. Während der Anfahrten wird über Okklusion ein Blickverhalten vorgegeben, das dem bei der Bearbeitung visueller Nebenaufgaben ähnelt. Die Fahrer sollen mit Tastendruck reagieren, wenn sie plötzliche Änderungen bemerken. Die Änderungen können sowohl relevante als auch irrelevante Fahrzeuge betreffen. Die Ergebnisse zeigen eine schlechte Entdeckungsleistung für Änderungen an irrelevanten Fahrzeugen. Änderungen an relevanten Objekten werden dagegen so gut wie immer bemerkt. Ob die Änderung durch Okklusion maskiert wird oder ob sie stattfindet, während die Fahrer die Straße sehen, hat keinen eindeutigen Ein¬fluss auf die Entdeckungsleistung. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass in der untersuchten Doppelaufgabensituation keine bottom-up Ausrichtung der Aufmerksamkeit erfolgt. Die angenommene top-down gesteuerte Beschränkung der Aufmerksamkeit auf als relevant bewertete Bestandteile der Fahrsituation hat Konsequenzen für die Analyse von Verkehrsunfällen. Unfälle infolge von visueller Ablenkung durch selbst initiierte Zweitaufgaben sind dann besonders wahrscheinlich, wenn das Situationsmodell des Fahrers falsch oder ungenau ist. Dies kann beispielsweise geschehen, wenn ein peripheres, nicht beachtetes Objekt plötzlich relevant wird und eine Reaktion des Fahrers erforderlich macht. In Übereinstimmung mit Befunden zur Gefahrenwahrnehmung sind besonders Fahranfänger aufgrund ihrer noch nicht ausreichend entwickelten mentalen Modellen anfällig für Fehleinschätzungen von Fahrsituationen. Dies führt bei Ablenkung durch Nebenaufgaben zu einer erhöhten Unfallgefährdung. N2 - This thesis deals with the question of how attention is controlled during driving with visual secondary tasks. It is assumed that in attentive driving three attentional processes contribute to the perception of the driving scene: (1) Top-down controlled attention is focused on those elements in the driving scene which are currently most relevant for the action of the driver. (2) Through explorative perception other currently not action guiding but potentially relevant objects are integrated into a broader mental model of the driving scene. Furthermore, salient cues in the environment can attract attention though stimulus triggered bottom-up activation of attention (3). The literature reports that in driving with visual secondary tasks drivers repeatedly switch their gaze - and that means attention - between the driving task and the visual secondary task. The background of the experimental work presented here is the idea that this switching is controlled through top-down processes and is based on a mental model of the driving situation. Before starting a secondary task, drivers focus on the driving scene, evaluate it and create a situational model that contains an anticipation of the likely future development of the driving situation. The situational model is used to decide how much attention is directed to the driving task during the secondary task and which elements of the driving scene are monitored with the glances directed to the road. Based on top-down processes, drivers direct their attention to those parts of the scenery which they believe to be the most relevant ones. Other, less relevant objects are neglected. Furthermore, during the secondary task execution, no explorative perception of the driving scene takes place. In the literature, results can be found that hint at a diminished if not even temporarily suppressed influence of stimulus based bottom-up activation of attention in dual-task situations. The results of the experimental part support the assumed top-down control of attention while driving with visual secondary tasks. In four experiments in the driving simulation, two different experimental approaches are used to assess the distribution of attention. The first two studies use eye movement analysis. The participants drive through a longer, demanding course during which they solve visual secondary tasks. The results indicate a deeper visual processing directly prior to the start of a secondary task. During the secondary task execution, the distribution of attention between driving and the visual secondary task is adapted to the demands of the driving scene. In more demanding situations, more attention is directed to the driving scene. A relation between specific driving errors and an inadequate distribution of attention in the driving task can be shown. Study 3 and 4 use the phenomenon of change blindness as an indicator for the focus of attention. In drives with defined and controlled situational circumstances, the hypothesis is studied that, in dual-task situations, drivers direct their driving related attention primarily to relevant parts of the driving scene. The participants repeatedly approach crossings. During the approaches, a gaze pattern typical for driving with a visual secondary task is experimentally created through occlusion. The drivers are instructed to look for sudden changes. These changes can either occur to relevant vehicles or to vehicles that are irrelevant. Especially with short glance durations for the driving scene, change blindness for changes occurring to irrelevant objects is high. On the other side, changes to relevant objects are nearly always detected. Whether the change is visible or occluded has no clear influence on the detection of the changes. This can be seen as an indicator, that in the situation under investigation, no bottom-up activation of attention takes place. The assumed top-down control of attention while driving with visual secondary tasks has consequences for the analysis of accidents. Accidents through self initiated secondary tasks are most likely to happen, when the situational model of the driving scene is incorrect and leads to an inadequate distribution of attention. For example, this can be the case if some peripheral object that is considered to be irrelevant suddenly becomes relevant. Because of their insufficiently developed mental models for the driving task, novice drivers are especially prone to misjudge driving situations. Together with distraction through visual secondary tasks this leads to a higher probability for collisions while being distracted. KW - Visuelle Aufmerksamkeit KW - Verkehrspsychologie KW - Ablenkung KW - Kognition KW - Fahren KW - Aufmerksamkeit KW - visuelle Ablenkung KW - Change Blindness KW - top-down Steuerung KW - driving KW - attention KW - visual distraction KW - change blindness KW - top-down control Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-37704 ER - TY - THES A1 - Schmitt, Nadine J. B. T1 - What is integrity and how do we use it? – Enhancing the validity of integrity by reviewing integrity tests, expanding the nomological network, and reducing faking T1 - Was ist Integrität und wie nutzen wir sie? – Verbesserung der Validität von Integrität durch Überprüfung von Integritätstests, Erweiterung des nomologischen Netzwerkes und Reduzierung von Faking N2 - This dissertation focuses on the construct and criterion validity of integrity tests and aims to enhance both. To accomplish this goal, three approaches were adopted: First, an overview and systematic comparison of integrity tests was conducted with reference to the construction and application of the tests. Second, the nomological network of integrity tests was expanded with reference to honesty-humility and organizational citizenship behavior at their factor and facet level. Third, two promising methods to reduce faking on integrity tests were tested: the double rating method (Hui, 2001) and the indirect questioning technique. In line with previous research, the results of the overview and comparison of integrity measures confirmed that integrity tests are multidimensional and heterogenous. A clear definition of integrity is urgently needed. The personality trait of honesty-humility and its facets of fairness, and modesty revealed the most significant relationships to integrity. Moreover, organizational citizenship behavior and its facets of altruism, conscientiousness, and sportsmanship were found to significantly relate to integrity. Furthermore, integrity tests were able not only to predict organizational citizenship behavior but also to incrementally predict job performance and organizational citizenship behavior beyond the factor and facet level of the personality traits of conscientiousness and honesty-humility. In contrast to the indirect questioning technique, the double rating method, which includes an other rating and a self rating, was shown to be able to significantly reduce faking on integrity tests in an anonymous survey setting. This dissertation makes an important contribution to better explain the construct and nomological network of integrity, provide a more detailed view on integrity tests and their protection against faking, and expand the predictive and incremental validity of these tests. The implications for future research and practice are further discussed. N2 - Der Fokus dieser Dissertation liegt sowohl auf der Konstrukt- als auch auf der Kriteriumsvalidität von Integritätstests und deren Erhöhung mit Hilfe von drei Ansätzen: (a) Ein Überblick und systematischer Vergleich von Integritätstests mit Bezug auf deren Konstruktion und Anwendung wird erstellt. (b) Das nomologische Netzwerk von Integrität wird erweitert mit Bezug auf Honesty-Humility und freiwilligem Arbeitsverhalten sowohl auf Faktoren- als auch Facettenebene. (c) Zwei vielversprechende Ansätze, um Faking in Integritätstests zu reduzieren, werden getestet: die Doppelte Fragemethode (Hui, 2001) und indirektes Fragen. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Multidimensionalität und Heterogenität von Integritätstests bestätigt wurde. Eine klare Definition von Integrität ist dringend notwendig. Mit Blick auf das nomologische Netzwerk zeigte Honesty-Humility und deren Facetten Fairness und Bescheidenheit die höchsten signifikanten Korrelationen mit Integrität. Beim freiwilligen Arbeitsverhalten und deren Facetten Altruismus, Gewissenhaftigkeit und Unkompliziertheit wurden ebenfalls signifikante Zusammenhänge gefunden. Des Weiteren zeigte sich, dass Integritätstests inkrementelle Validität besitzen über die Faktoren und Facetten von Gewissenhaftigkeit und Honesty-Humility hinaus bei der Vorhersage von beruflicher Leistung und bei der Vorhersage von freiwilligem Arbeitsverhalten. Im Hinblick auf die Reduzierung von Faking zeigte nur die Doppelte Fragemethode (d.h. Fremd- und Selbsteinschätzung der Items) in der anonymen Forschungssituation eine signifikante Reduzierung. Diese Dissertation leistet einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis des Konstruktes und nomologischen Netzwerkes der Integrität, bietet einen detaillierten Einblick in Integritätstests sowie deren Schutz vor Faking und verbessert die prognostische und inkrementelle Validität von Integritätstests. Die Implikationen für zukünftige Forschung und Praxis werden weiterführend diskutiert. KW - Integrität KW - Integrity KW - Integrity tests KW - Validity KW - Honesty-humility KW - OCB KW - Integrität KW - Integritätstests KW - Validität KW - Honesty-Humility KW - Freiwilliges Arbeitsverhalten KW - Psychologie Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-260468 ER - TY - THES A1 - Großekathöfer, Jonas David T1 - Virtually Valid? On the Importance of Ecological Validity and Virtual Reality for Social Attention Research T1 - Praktischerweise Valide? Über die Bedeutung von ökologischer Validität und virtueller Realität in der sozialen Aufmerksamkeitsforschung N2 - Gazes are of central relevance for people. They are crucial for navigating the world and communicating with others. Nevertheless, research in recent years shows that many findings from experimental research on gaze behavior cannot be transferred from the laboratory to everyday behavior. For example, the frequency with which conspecifics are looked at is considerably higher in experimental contexts than what can be observed in daily behavior. In short: findings from laboratories cannot be generalized into general statements. This thesis is dedicated to this matter. The dissertation describes and documents the current state of research on social attention through a literature review, including a meta-analysis on the /gaze cueing/ paradigm and an empirical study on the robustness of gaze following behavior. In addition, virtual reality was used in one of the first studies in this research field. Virtual reality has the potential to significantly improve the transferability of experimental laboratory studies to everyday behavior. This is because the technology enables a high degree of experimental control in naturalistic research designs. As such, it has the potential to transform empirical research in the same way that the introduction of computers to psychological research did some 50 years ago. The general literature review on social attention is extended to the classic /gaze cueing/ paradigm through a systematic review of publications and a meta-analytic evaluation (Study 1). The cumulative evidence supported the findings of primary studies: Covert spatial attention is directed by faces. However, the experimental factors included do not explain the surprisingly large variance in the published results. Thus, there seem to be further, not well-understood variables influencing these social processes. Moreover, classic /gaze cueing/ studies have limited ecological validity. This is discussed as a central reason for the lack of generalisability. Ecological validity describes the correspondence between experimental factors and realistic situations. A stimulus or an experimental design can have high and low ecological validity on different dimensions and have different influences on behavior. Empirical research on gaze following behavior showed that the /gaze cueing/ effect also occurs with contextually embedded stimuli (Study 2). The contextual integration of the directional cue contrasted classical /gaze cueing/ studies, which usually show heads in isolation. The research results can thus be transferred /within/ laboratory studies to higher ecologically valid research paradigms. However, research shows that the lack of ecological validity in experimental designs significantly limits the transferability of experimental findings to complex situations /outside/ the laboratory. This seems to be particularly the case when social interactions and norms are investigated. However, ecological validity is also often limited in these studies for other factors, such as contextual embedding /of participants/, free exploration behavior (and, thus, attentional control), or multimodality. In a first study, such high ecological validity was achieved for these factors with virtual reality, which could not be achieved in the laboratory so far (Study 3). Notably, the observed fixation patterns showed differences even under /most similar/ conditions in the laboratory and natural environments. Interestingly, these were similar to findings also derived from comparisons of eye movement in the laboratory and field investigations. These findings, which previously came from hardly comparable groups, were thus confirmed by the present Study 3 (which did not have this limitation). Overall, /virtual reality/ is a new technical approach to contemporary social attention research that pushes the boundaries of previous experimental research. The traditional trade-off between ecological validity and experimental control thus becomes obsolete, and laboratory studies can closely inherit an excellent approximation of reality. Finally, the present work describes and discusses the possibilities of this technology and its practical implementation. Within this context, the extent to which this development can still guarantee a constructive classification of different laboratory tests in the future is examined. N2 - Blicke sind für Menschen von zentraler Relevanz. Sie sind entscheidend für die Navigation in der Welt und für die Kommunikation mit Mitmenschen. Dennoch zeigt die Forschung der letzten Jahre, dass sich Erkenntnisse aus der experimentellen Forschung zu Blickverhalten vom Labor nicht in alltägliches Verhalten übertragen lassen. So ist beispielsweise die Häufigkeit, mit der Mitmenschen angeschaut werden, erheblich höher in experimentellen Kontexten als das beobachtbare alltägliche Verhalten. Kurz: Erkenntnisse aus Laboren lassen sich nicht zu allgemeinen Aussagen generalisieren. Diesem Spannungsfeld ist die hier vorliegende Arbeit gewidmet. Diese Doktorarbeit beschreibt und dokumentiert den aktuellen Forschungsstand zur sozialen Aufmerksamkeit anhand einer Literaturübersicht inklusive einer Metaanalyse zum /gaze cueing/ Paradigma sowie einer empirischen Untersuchung zur Robustheit des Blickfolgeverhaltens. Zudem wird in einer der ersten Studien in diesem Forschungsfeld virtuelle Realität eingesetzt. Virtuelle Realität hat das Potenzial, die Übertragbarkeit zwischen experimentellen Laboruntersuchungen auf alltägliches Verhalten deutlich zu verbessern. Denn die Technologie ermöglicht eine hohe experimentelle Kontrolle in naturalistischen Forschungdesigns. Damit kann sie die empirische Forschung ebenso stark verändern wie die Einführung des Computers für psychologische Forschung vor rund 50 Jahren. Die Literaturübersicht über soziale Aufmerksamkeit wurde durch eine systematische Begutachtung der Publikationen und einer meta-analystische Auswertung zum klassischen /gaze cueing/ Paradigma erweitert (Studie 1). Die kumulierte Evidenz unterstützt die Befunde primärer Studien: Verdeckte räumliche Aufmerksamkeit wird durch Gesichter gelenkt. Allerdings zeigte sich eine überraschend große Varianz in den publizierten Ergebnissen, die durch die untersuchten experimentellen Faktoren nicht erklärt werden konnte. Es scheint also noch Weitere, nicht gut verstandene Einflussgrößen auf diesen sozial-kognitiven Prozess zugeben. Klassische /gaze cueing/ Studien besitzen zudem eine eingeschränkte ökologische Validität. Diese wird als ein zentraler Grund für die fehlende Generalisierbarkeit diskutiert. Ökologische Validität beschreibt die Übereinstimmung von experimentellen Faktoren mit realistischen Situationen. Ein Stimulus oder ein experimentelles Design kann auf verschiedenen Dimensionen hohe und niedrige ökologische Validität aufweisen. Dies kann auf verschiedene Verhaltensbereiche unterschiedlichen Einfluss haben. Die empirischen Untersuchungen zum Blickfolgeverhalten zeigten, dass der /gaze cueing/ Effekt auch bei kontextuell eingebundenen Stimuli auftritt (Studie 2). Die kontextuelle Einbindung des Richtungscues stellte dabei einen Kontrast zu klassichen /gaze cueing/ Studien dar, die in der Regel Köpfe in Isolation zeigen. Die Forschungsergebnisse lassen sich also /innerhalb/ von kontrollierten Laboruntersuchungen auch auf ökologisch validere Forschungsparadigmen übertragen. Forschungsarbeiten zeigen allerdings, dass die mangelnde ökologische Validität in experimentellen Designs die Übertragbarkeit von experimentellen Befunden auf komplexe Situationen /außerhalb/ des Labors erheblich einschränken. Dies scheint insbesondere der Fall zu sein, wenn soziale Interaktionen und Normen untersucht werden. Die ökologische Validität ist in diesen Studien aber auch für weitere Faktoren häufig eingeschränkt, wie beispielsweise die kontextuelle Einbettung /von Versuchspersonen/, freies Explorationsverhalten (und damit Aufmerksamkeitssteuerung) oder Multimodalität. In einer ersten Arbeit in diesem Forschungsfeld wurde für diese Faktoren mit virtueller Realität eine hohe ökologische Validität erreicht, die so bisher nicht im Labor zu erreichen war (Studie 3). Spannenderweise zeigten sich selbst unter /ähnlichsten/ Bedingungen im Labor und in der natürlichen Umgebung Unterschiede in den beobachteten Fixationsmustern. Interessanterweise sind diese ähnlich zu Befunden, die ebenfalls aus Vergleichen von Augenbewegung im Labor und Felduntersuchung stammten. Diese Befunde, die bisher auf wenig vergleichbare Untersuchungsgruppen beruhen, wurden durch die vorliegende Studie 3 (die diese Einschränkung nicht besitzt) bestätigt. Insgesamt steht der heutigen sozialen Aufmerksamkeitsforschung mit /virtueller Realität/ ein neuer technischer Ansatz zur Verfügung, der die Grenzen bisheriger experimenteller Forschung verschiebt. Die traditionelle Abwägung zwischen ökologische Validität und experimenteller Kontrolle wird damit hinfällig und in Laboruntersuchungen kann die Realität extrem nah nachgebildet werden. Abschließend werden in dieser Arbeit die Möglichkeiten und die praktische Umsetzung dieser Technologie beschrieben und diskutiert. Dabei wird auch kritisch beleuchtet, inwiefern mit dieser Entwicklung auch in Zukunft noch eine konstruktive Einordnung von verschiedenen Laboruntersuchungen gewährleistet werden kann. KW - Aufmerksamkeit KW - Validität KW - Virtuelle Realität KW - social attention KW - ecological validity KW - virtual reality KW - eye tracking Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-260417 ER - TY - THES A1 - Braun, Barbara T1 - Versorgung pathologischer Glücksspieler: Differentielle Aspekte der Inanspruchnahme von Hilfsangeboten T1 - Health care for pathological gamblers: individual characteristics of service utilization N2 - Ziele. Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war eine Bewertung der Versorgungslage von Personen mit glücksspielbezogenen Problemen in Deutschland. Dabei wurden 1) der Zugang zum Versorgungssystem, nämlich 1.1) Problembewusstsein bzgl. glücksspielbezogener Probleme und Erreichbarkeit von Glücksspielern über das Internet und 1.2) Faktoren der Inanspruchnahme von Hilfsangeboten untersucht sowie 1.3) eine Charakterisierung der Klientel in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen und deren Zugang zum Hilfesystem vorgenommen. Zudem wurden in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen 2) die erbrachten Leistungen für Personen mit glücksspielbezogenen Problemen und Einflussfaktoren auf die Versorgungsnutzung bzw. den Behandlungsverlauf sowie 3) das Behandlungsergebnis einer Analyse unterzogen. Methodik. Die Arbeit basiert auf drei Studien: einer Onlinestudie (OS), einer Versorgungsstudie (VS) und einer Bevölkerungsstudie (BS). In der OS wurde eine Gelegenheitsstichprobe von Personen, die einen im Internet bereitgestellten Selbsttest zu pathologischem Glücksspielen (PG) vollständig ausfüllten (n=277) und bei Erfüllen der Einschlusskriterien anschließend an einer vertiefenden Studie teilnahmen (n=52), hinsichtlich soziodemographischer Charakteristika, Spielverhalten und spielbezogener Motive, PG inklusive Folgen, Beratungserfahrungen sowie psychopathologischen Variablen untersucht. In den anderen Studien wurden weitestgehend dieselben Instrumente verwendet. Die VS war eine Verlaufsstudie (Messzeitpunkte: Behandlungsbeginn und -ende), bei der konsekutiv Klienten aus n=36 ambulanten Suchthilfeeinrichtungen in Bayern aufgenommen wurden, die sich zwischen April 2009 und August 2010 vorstellten (n=461). Für die BS wurden Daten aus dem Epidemiologi-schen Suchtsurvey 2006 und 2009 herangezogen, einer Deutschland weiten repräsentativen Querschnittbefragung 18- bis 64-Jähriger Erwachsener (2006: n=7.810; 2009: n=8.002). Ergebnisse. Zum Zugang zur Versorgung sind 1.1) über das Internet erreichbare Glücksspieler hauptsächlich junge, ledige Männer, von denen ungefähr die Hälfte die Diagnose PG erfüllen. Anhand der Spielmotive lassen sich drei Spielerklassen abbilden, die sich hinsichtlich ihres Schweregrads von PG unterschieden. Die Bereitschaft zur Teilnahme an einem Online-Präventionsprogramm hängt hauptsächlich mit der Anzahl erfüllter DSM-IV-Kriterien für PG zusammen. Im Gegensatz zur VS sind die online erreichten Glücksspieler jünger und zu einem höheren Anteil subklinisch pathologische Glücksspieler (SPG, ein bis vier erfüllte DSM-IV-Kriterien für PG). 1.2) Hinsichtlich der Faktoren der Inanspruchnahme bestätigen sich systematische Unterschiede zwischen Glücksspielern in Behandlung und nicht in Behandlung. Ebenso zeigen sich Unterschiede zwischen SPGr und pathologischen Glücksspielern (PGr). Dabei ist die Anzahl erfüllter DSM-IV-Kriterien für PG der wichtigste Prädiktor für einen positiven Behandlungsstatus. Auch soziodemographische Merkmale, insbesondere Alter und Staatsangehörigkeit, spielen eine Rolle. 1.3) Die Mehrheit der Klienten in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen ist männlich, durchschnittlich 37 Jahre alt, ledig und kinderlos und hat häufig eine ausländische Staatsbürgerschaft. Die am häufigsten gespielte und bevorzugte Spielform ist das Spielen an Geldspielautomaten. Viele der Klienten haben bereits im Vorfeld Hilfe in Anspruch genommen und Gründe für die Vorstellung in der Beratungsstelle waren in ungefähr drei Viertel der Fällen finanzielle Probleme und bei ungefähr der Hälfte Probleme in der Partnerschaft. In der ambulanten Suchthilfe sind 2) Prädiktoren für eine längere Kontaktdauer u.a. der Einbezug der Familie und Gruppengespräche. Behandlungsabbrüche werden u.a. durch eine nicht-deutsche Staatsbürgerschaft und höhere Spielfrequenz vorhergesagt. 3) Reguläre Beendigung und höhere Kontaktzahl sind u.a. Prädiktoren für eine Verbesserung der Glücksspielsymptomatik. Schlussfolgerungen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse werden Implikationen für die Weiterentwicklung des Versorgungssystems zum einen im Sinne einer Erweiterung und Anpassung der Versorgungsstrukturen abgeleitet, wobei auf Information und Aufklärung, Früherkennung und Frühintervention mit einem Fokus auf Online-Angeboten sowie zielgruppen-spezifische Angebote unter anderem für Angehörige eingegangen wird. Auch die Wichtigkeit der Vernetzung verschiedener an der Beratung/Behandlung von PGr beteiligten Einrichtungen wird herausgestellt. Zum anderen beziehen sich die diskutierten möglichen Weiterentwicklungen auf das Versorgungsangebot und Behandlungsmerkmale, was Therapieumfeld/-voraussetzungen, Therapieplanung sowie therapeutische Maßnahmen beinhaltet. N2 - Aim. The aim of the following thesis was to analyze the health care situation of persons with gambling related problems in Germany. Research questions included 1) the access to treatment: 1.1) problem awareness with regard to pathological gambling (PG) and reachability of gamblers via the Internet, 1.2) factors influencing help seeking behavior and 1.3) characterization of gamblers in outpatient addiction care facilities. Furthermore, in the context of outpatient addiction care facilities 2) treatment measures and factors of treatment utilization as well as 3) improvement of gambling related problems were investigated. Methods. The thesis based on three studies: the online study (OS), the treatment study (TS) and the general population study (GS). After filling an online self-test completely (n=277), subjects fulfilling the inclusion criteria were recruited for the OS (n=52) as convenience sample. Data on socio-demographic characteristics, gambling behavior and motives, PG and consequences, former treatment and psychopathological symptoms was collected. In the other studies mostly the same instruments were used. In the VS, patients presenting in n=36 Bavarian outpatient addiction care services between April 2009 and August 2010 were examined at beginning and end of treatment consecutively (n=461). Data used for the GS comprised the Epidemiological Survey of Substance Abuse 2006 and 2009, a representative cross-sectional study of Germans aged 18 to 64 (2006: n=7,810; 2009: n=8,002). Results. Regarding access to treatment 1.1) Gamblers reachable via the Internet are mostly young single men and about half of them fulfills the diagnosis of PG. Taking into account gambling motives, three classes can be derived which differ with regard to severity of PG. Willingness to attend an online prevention program is associated with the number of fulfilled DSM-IV-criteria of PG. In comparison with the TS subjects in the OS are younger and more often subclinical pathological gamblers (SPGr, fulfilling one to four DMS-IV-criteria). 1.2) With regard to factors of help seeking systematic differences between gamblers in treatment and gamblers not in treatment are found. Also, SPGr and pathological gamblers (PGr) differ. Number of fulfilled DSM-IV-criteria is the main predictor for being in treatment. Furthermore, an impact of socio-demographic characteristics as age and nationality is noted. 1.3) The majority of patients in outpatient addiction care facilities is male, about 37 years, single, childless and has often a foreign nationality. Gambling on gaming machines is the most frequently participated and most preferred gambling activity. Many patients had attended some kind of treatment beforehand. Commonly indicated reasons for seeking help are financial problems (about three quarters) and relationship problems (about half of the cases). With regard to outpatient addiction care 2) predictors of more treatment contacts are, amongst others, inclusion of the family and group therapy. Treatment drop-out is, amongst others, predicted by foreign nationality and higher gambling frequency. 3) Regular treatment termination and more treatment contacts are, amongst others, predictors of improvement of gambling problems. Conclusions. In light of the results, implications for advancements of health care services are proposed with regard to, first, the extension and adaptation of health care structures which included the following aspects: information and dissemination, early detection and early intervention focusing on Internet based offers as well as offers for specific target group, e.g. for significant others. Also, the importance of cooperation between different services con-cerned with counseling/treatment for PG was stressed. Second, discussed advancements refer to tailoring of treatment offers according to patients´ needs, i.e. treatment setting and preconditions, treatment planning and treatment measures. KW - Glücksspieler KW - Pathologischer Glücksspieler KW - pathological gamblers KW - Pathologisches Spielen KW - Charakterisierung KW - Problembewusstsein KW - Suchthilfe KW - Versorgungsnutzung KW - characterization KW - problem awareness KW - addiction care KW - treatment utilization KW - Spielsucht KW - Suchtkrankenhilfe KW - Versorgung Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-95703 ER - TY - THES A1 - Leinfelder, Teresa T1 - Untersuchung von Trainingseffekten bei der Verwendung einer auditorischen P300-basierten EEG Gehirn-Computer Schnittstelle mittels fMRI Analyse T1 - Investigation of training effects of a P300-based EEG brain-computer interface using fMRI analysis N2 - In dieser Dissertation untersuchten wir die neuronalen Korrelate des Training-Effektes einer auditorischen P300 Gehirn-Computer Schnittstelle mittels fMRI Analyse in einem prä-post Design mit zehn gesunden Testpersonen. Wir wiesen in drei Trainings-sitzungen einen Trainingseffekt in der EEG-Analyse der P300 Welle nach und fanden entsprechende Kontraste in einer prä-post Analyse von fMRI Daten, wobei in allen fünf Sitzungen das gleiche Paradigma verwendet wurde. In der fMRI Analyse fanden wir fol-gende Ergebnisse: in einem Target-/ Nichttarget Kontrast zeigte sich verstärkte Aktivie-rung in Generatorregionen der P300 Welle (temporale und inferiore frontale Regionen) und interessanterweise auch in motorassoziierten Arealen, was höhere kognitiver Pro-zesse wie Aufmerksamkeitslenkung und Arbeitsspeicher widerspiegeln könnte. Der Kon-trast des Trainingseffektes zeigte nach dem Training einen stärkeren Rebound Effekt im Sinne einer verstärkten Aktivierung in Generatorregionen der P300 Welle, was eine ver-besserte Erkennung und Prozessierung von Target-Stimuli reflektieren könnte. Eine Ab-nahme von Aktivierung in frontalen Arealen in diesem Kontrast könnte durch effizientere Abläufe kognitiver Prozesse und des Arbeitsgedächtnis erklärt werden. N2 - In this dissertation we investigated the neuronal correlates of the training effect of an auditory P300-based brain-computer interface using fMRI analysis in a prae-post de-sign in a group of ten healthy probands. We showed a training effect during three training sessions with EEG analysis of the P300 wave and found corresponding contrasts in a prae-post analysis of fMRI data, while using the same paradigma in all sessions. In the fMRI analysis we found the following results: in a target / nontarget contrast we found enhancement of activation in generator regions of the P300 wave such as temporal and inferior frontal areas and interestingly also in motor associated areas which could reflect higher cognitive processes such as attention and working memory. In the contrast of the effects of training we found a stronger rebound effect as a correlate of stronger activation after training in generator regions of P300, possibly reflecting better discrimination and processing of stimuli. The decrease of activation in frontal areas in this contrast could be explained by increased efficiency of cognitive processing and working memory through training. KW - Gehirn-Computer-Schnittstelle KW - Neurofeedback KW - Ereigniskorreliertes Potenzial KW - Funktionelle Kernspintomografie KW - auditorisches Neurofeedback Training KW - P300 Welle KW - EEG KW - BCI KW - ALS KW - auditory KW - fMRI Analyse KW - prä-post Design Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-290683 ER - TY - THES A1 - Kaß, Christina T1 - Unnecessary Alarms in Driving: The Impact of Discrepancies between Human and Machine Situation Awareness on Drivers’ Perception and Behaviour T1 - Unnötige Warnungen beim Fahren: Der Einfluss von Diskrepanzen zwischen menschlichem und maschinellem Situationsbewusstsein auf Wahrnehmung und Verhalten N2 - Forward Collision Alarms (FCA) intend to signal hazardous traffic situations and the need for an immediate corrective driver response. However, data of naturalistic driving studies revealed that approximately the half of all alarms activated by conventional FCA systems represented unnecessary alarms. In these situations, the alarm activation was correct according to the implemented algorithm, whereas the alarms led to no or only minimal driver responses. Psychological research can make an important contribution to understand drivers’ needs when interacting with driver assistance systems. The overarching objective of this thesis was to gain a systematic understanding of psychological factors and processes that influence drivers’ perceived need for assistance in potential collision situations. To elucidate under which conditions drivers perceive alarms as unnecessary, a theoretical framework of drivers’ subjective alarm evaluation was developed. A further goal was to investigate the impact of unnecessary alarms on drivers’ responses and acceptance. Four driving simulator studies were carried out to examine the outlined research questions. In line with the hypotheses derived from the theoretical framework, the results suggest that drivers’ perceived need for assistance is determined by their retrospective subjective hazard perception. While predictions of conventional FCA systems are exclusively based on physical measurements resulting in a time to collision, human drivers additionally consider their own manoeuvre intentions and those attributed to other road users to anticipate the further course of a potentially critical situation. When drivers anticipate a dissolving outcome of a potential conflict, they perceive the situation as less hazardous than the system. Based on this discrepancy, the system would activate an alarm, while drivers’ perceived need for assistance is low. To sum up, the described factors and processes cause drivers to perceive certain alarms as unnecessary. Although drivers accept unnecessary alarms less than useful alarms, unnecessary alarms do not reduce their overall system acceptance. While unnecessary alarms cause moderate driver responses in the short term, the intensity of responses decrease with multiple exposures to unnecessary alarms. However, overall, effects of unnecessary alarms on drivers’ alarm responses and acceptance seem to be rather uncritical. This thesis provides insights into human factors that explain when FCAs are perceived as unnecessary. These factors might contribute to design FCA systems tailored to drivers’ needs. N2 - Kollisionswarnungen sollen Fahrer auf gefährliche Situationen aufmerksam machen und ihnen die Notwendigkeit einer sofortigen Reaktion signalisieren. Feldstudien zeigten jedoch, dass etwa die Hälfte aller Warnungen, die von herkömmlichen Kollisionswarnsystemen ausgegeben wurden, als unnötig einzustufen sind. Diese Warnungen wurden zwar auf Grundlage des implementierten Algorithmus korrekterweise aktiviert, allerdings führten sie zu keinen oder nur geringen Fahrerreaktionen. Psychologische Forschung kann einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des tatsächlichen Assistenzbedarfs der Fahrer im Umgang mit Fahrerassistenzsystemen leisten. Die vorliegende Arbeit untersuchte psychologische Faktoren und Prozesse, die Einfluss auf den wahrgenommenen Assistenzbedarf des Fahrers in potenziellen Kollisionssituationen haben. Um Bedingungen identifizieren zu können, unter denen Fahrer Warnungen als unnötig bewerten, wurde ein theoretisches Rahmenmodell entwickelt. Des Weiteren wurden die Auswirkungen unnötiger Warnungen auf die Reaktionen und die Akzeptanz der Fahrer untersucht. In diesem Rahmen wurden vier Fahrsimulatorstudien durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass der wahrgenommene Assistenzbedarf der Fahrer durch ihre subjektive Gefahrenwahrnehmung vorhergesagt wird. Während das System den weiteren Verlauf einer potenziell gefährlichen Situation ausschließlich anhand physikalischer Messungen vorhersagt, berücksichtigen Fahrer zusätzlich ihre eigenen Manöverintentionen und Intentionen, die sie anderen Verkehrsteilnehmern zuschreiben. Wenn Fahrer vorhersagen können, dass sich der potenzielle Konflikt im weiteren Verlauf auflösen wird, bewerten sie die Situation ungefährlicher als das System. Eine solche Diskrepanz führt dazu, dass das System eine Warnung ausgibt, obwohl der Assistenzbedarf des Fahrers gering ist. Dadurch wird die Warnung als unnötig bewertet. Darüber hinaus ist die Akzeptanz für unnötige Warnungen geringer als für nützliche, wobei dies keine Auswirkungen auf die Gesamtakzeptanz eines Kollisionswarnsystems hat. Während Fahrer zunächst moderat auf unnötige Warnungen reagieren, wird die Intensität ihrer Reaktionen mit wiederholtem Erleben unnötiger Warnungen geringer. Insgesamt scheinen die Auswirkungen unnötiger Alarme auf die Alarmreaktionen und die Akzeptanz der Fahrer jedoch eher unkritisch zu sein. Die Ergebnisse erklären, durch welche menschlichen Faktoren Fahrer Kollisionswarnungen als unnötig wahrnehmen. Diese Faktoren können dazu beitragen, Warnungen an den tatsächlichen Assistenzbedarf der Fahrer anzupassen. KW - Fahrerassistenzsystem KW - Zusammenstoß KW - unnecessary alarm KW - anticipation KW - situation awareness KW - need for assistance KW - manoeuvre intention KW - Unnötige Warnung KW - Assistenzbedarf KW - Manöverintention KW - Warnung KW - Verkehrspsychologie KW - Antizipation KW - Situationsbewusstsein Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-192520 ER - TY - THES A1 - Murali, Supriya T1 - Understanding the function of spontaneous blinks by investigating internally and externally directed processes T1 - Eine Untersuchung zur Funktion spontaner Lidschläge durch die Differenzierung von extern und intern gerichteten Prozessen N2 - Humans spontaneously blink several times a minute. These blinks are strongly modulated during various cognitive task. However, the precise function of blinking and the reason for their modulation has not been fully understood. In the present work, I investigated the function of spontaneous blinks through various perceptual and cognitive tasks. Previous research has revealed that blinks rates decrease during some tasks but increase during others. When trying to understand these seemingly contradictory results, I observed that blink reduction occurs when one engages with an external input. For instance, a decrease has been observed due to the onset of a stimulus, sensory input processing and attention towards sensory input. However, for activities that do not involve such an engagement, e.g. imagination, daydreaming or creativity, the blink rate has been shown to increase. To follow up on the proposed hypothesis, I distinguished tasks that involve the processing of an external stimulus and tasks that involve disengagement. In the first part of the project, I explored blinking during stimulus engagement. If the probability of blinking is low when engaging with the stimulus, then one should find a reduction in blinks specifically during the time period of processing but not during sensory input per se. To this end, in study 1, I tested the influence of task-relevant information duration on blink timing and additionally manipulated the overall sensory input using a visual and an auditory temporal simultaneity judgement task. The results showed that blinks were suppressed longer for longer periods of relevant information or in other words, blinks occurred at the end of relevant information processing for both the visual and the auditory modality. Since relevance is mediated through top-down processes, I argue that the reduction in blinks is a top-down driven suppression. In studies 2 and 3, I again investigated stimulus processing, but in this case, processing was triggered internally and not based on specific changes in the external input. To this end, I used bistable stimuli, in which the actual physical stimulus remains constant but their perception switches between different interpretations. Studies on the involvement of attention in such bistable perceptual changes indicate that the sensory input is reprocessed before the perceptual switch. The results revealed a reduction in eye blink rates before the report of perceptual switches. Importantly, I was able to decipher that the decrease was not caused by the perceptual switch or the behavioral response but likely started before the internal switch. Additionally, periods between a blink and a switch were longer than interblink intervals, indicating that blinks were followed by a period of stable percept. To conclude, the first part of the project revealed that there is a top-down driven blink suppression during the processing of an external stimulus. In the second part of the project, I extended the idea of blinks marking the disengagement from external processing and tested if blinking is associated with better performance during internally directed processes. Specifically, I investigated divergent thinking, an aspect of creativity, and the link between performance and blink rates as well as the effect of motor restriction. While I could show that motor restriction was the main factor influencing divergent thinking, the relationship between eye blink rates and creative output also depended on restriction. Results showed that higher blink rates were associated with better performance during free movement, but only between subjects. In other words, subjects who had overall higher blink rates scored better in the task, but when they were allowed to sit or walk freely. Within a single subject, trial with higher blink rates were not associated with better performance. Therefore, possibly, people who are able to disengage easily, as indicated by an overall high blink rate, perform better in divergent thinking tasks. However, the link between blink rate and internal tasks is not clear at this point. Indeed, a more complex measurement of blink behavior might be necessary to understand the relationship. In the final part of the project, I aimed to further understand the function of blinks through their neural correlates. I extracted the blink-related neural activity in the primary visual cortex (V1) of existing recordings of three rhesus monkeys during different sensory processing states. I analyzed spike related multi-unit responses, frequency dependent power changes, local field potentials and laminar distribution of activity while the animal watched a movie compared to when it was shown a blank screen. The results showed a difference in blink-related neural activity dependent on the processing state. This difference suggests a state dependent function of blinks. Taken altogether, the work presented in this thesis suggests that eye blinks have an important function during cognitive and perceptual processes. Blinks seem to facilitate a disengagement from the external world and are therefore suppressed during intended processing of external stimuli. N2 - Menschen blinzeln spontan mehrmals pro Minute. Während verschiedener kognitiver Aufgaben ist die Häufigkeit dieser Lidschläge sehr unterschiedlich. Jedoch ist die genaue Funktion des spontanen Lidschlags und der Grund für deren Modulation noch nicht vollständig verstanden. In der vorliegenden Arbeit habe ich die Funktion des spontanen Lidschlags durch verschiedene Aufgaben im Bereich der Wahrnehmung und Kognition untersucht. Frühere Studien haben gezeigt, dass die Häufigkeit der Lidschläge bei einigen Aufgaben abnimmt, bei anderen jedoch zunimmt. Bei der Prüfung dieser scheinbar widersprüchlichen Ergebnisse beobachtete ich, dass die Reduzierung der Lidschlaghäufigkeit scheinbar immer bei der Beschäftigung mit externem Input auftritt. Zum Beispiel wurde eine Abnahme aufgrund des Beginns eines sensorischen Reizes, der Verarbeitung sensorischen Inputs und von Aufmerksamkeit auf sensorischen Input beschrieben. Für Aktivitäten ohne solch externes Engagement, z.B. Fantasie, Tagträume oder Kreativität, nimmt die Häufigkeit der Lidschläge zu. Um die vorgeschlagene Hypothese zu überprüfen, untersuchte ich explizit solche Aufgaben mit Verarbeitung eines externen Reizes und solchen mit einer Abgrenzung von externem Input. Im ersten Teil des Projekts untersuchte ich die Lidschläge während der Präsentation von externen Reizen. Falls die Wahrscheinlichkeit der Lidschläge an eine Reizverarbeitung gekoppelt ist, sollte man eine Verringerung der Lidschläge während des Verarbeitungszeitraums feststellen aber nicht während sensorischen Inputs an sich. Zu diesem Zweck habe ich in Studie 1 den Einfluss der aufgabenrelevanten Informationsdauer unabhängig vom gesamten sensorischen Input auf den Zeitpunkt des Lidschlags getestet. Dies geschah mit einer visuellen und einer auditiven Aufgabe zur zeitlichen Gleichzeitigkeitsbeurteilung. Die Ergebnisse zeigten, dass Lidschläge während Zeitfenster mit relevanten Informationen unterdrückt wurden, oder anders gesagt, Lidschläge traten am Ende der Informationsverarbeitung sowohl in der visuellen als auch auditorischen Modalität auf. Weil Relevanz durch Top-Down-Prozesse vermittelt wird, behaupte ich, dass die Verringerung der Lidschläge eine Top-Down-gesteuerte Unterdrückung ist. In den Studien 2 und 3 habe ich die Reizverarbeitung erneut untersucht, aber jetzt wurde die Verarbeitung intern ausgelöst und nicht auf Basis von spezifischen Änderungen im externen Input. Dazu habe ich bistabile Reize verwendet, bei denen der physikalische Reiz selber konstant bleibt, aber die Wahrnehmung zwischen verschiedenen Interpretationen wechselt. Studien über die Rolle der Aufmerksamkeit bei bistabilen Wahrnehmungsveränderungen zeigen, dass der sensorische Input vor dem Wahrnehmungswechsel erneut verarbeitet wird. Die Ergebnisse deckten eine Verringerung in der Häufigkeit der Lidschläge vor der Mitteilung über Wahrnehmungswechsel auf. Eine wichtige Erkenntnis hierbei war, dass diese Verringerung nicht durch den Wahrnehmungswechsel oder die Verhaltensreaktion verursacht wurde, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit schon vor dem internen Wechsel anfing. Außerdem waren die Perioden zwischen einem Lidschlag und einem Wahrnehmungswechsel länger als die Intervalle zwischen den Lidschlägen, was darauf hinweist, dass einem Lidschlag eine Zeit stabiler Wahrnehmung folgt. Zusammenfassend zeigte der erste Teil des Projekts die Existenz einer Top-Down-gesteuerten Lidschlag-Unterdrückung während der Verarbeitung eines externen Stimulus. Die Idee dass Lidschläge eine Abgrenzung von der Verarbeitung externer Signale markieren habe ich im zweiten Teil des Projekts erweitert und getestet, ob blinzeln mit einer besseren Leistung während intern gesteuerter Prozesse verbunden ist. Insbesondere untersuchte ich divergentes Denken, ein Aspekt der Kreativität, und den Zusammenhang zwischen kreativer Leistung und Häufigkeit der Lidschläge sowie die Wirkung von motorischer Einschränkung. Ich konnte den Einfluss von motorischer Einschränkung auf divergentes Denken aufzeigen, jedoch auch dass die Beziehung zwischen Häufigkeit der Lidschläge und kreativem Output von der motorischen Einschränkung abhängig ist. Die Ergebnisse zeigten eine Verbindung zwischen höherer Lidschlaghäufigkeit und besseren Leistung bei freier Bewegung, jedoch nur innerhalb der Gruppe. Anders gesagt, Probanden mit insgesamt höherer Häufigkeit der Lidschläge erzielten bei der Aufgabe besser Resultate, aber nur wenn sie sich frei bewegen durften. Innerhalb eines Probanden waren Versuche mit höherer Häufigkeit der Lidschläge nicht mit einer besseren Leistung verbunden. Eine mögliche Interpretation ist, dass Menschen die sich insgesamt leichter von sensorischem Input abgrenzen, was möglicherweise durch eine insgesamt hohe Häufigkeit der Lidschläge angezeigt wird, bei divergenten Denkaufgaben besser abschneiden. Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Häufigkeit der Lidschläge und internen Aufgaben an dieser Stelle noch nicht klar. Tatsächlich könnte eine komplexere Messung des Lidschlagverhaltens notwendig sein, um die Beziehung zu verstehen. Im letzten Teil des Projekts wollte ich die Funktion von Lidschlägen über ihre neuronalen Korrelate besser verstehen. Ich habe die lidschlagbezogene neuronale Aktivität im primären visuellen Kortex (V1) aus bestehenden Aufzeichnungen von drei Rhesusaffen bei verschiedenen Aufmerksamkeitsverarbeitungszuständen extrahiert. Die lidschlagbezogene Rate der Aktionspotentiale, die Multi-Unit-Aktivität, frequenzabhängige Aktivität, lokale Feldpotentiale und laminare Aktivitätsverteilung habe ich während zwei Versuchsbedingungen analysiert, das Anschauen eines Films und einer Pause vor einem leeren Bildschirm. Die Ergebnisse zeigten einen Unterschied in der lidschlagbezogenen neuronalen Aktivität in Abhängigkeit von der Versuchsbedingung und somit dem Verarbeitungszustand. Dieser Unterschied deutet eine zustandsabhängige Funktion der Lidschläge an. Insgesamt legt die in dieser Dissertation vorgestellte Arbeit nahe, dass Lidschläge eine wichtige Funktion in Kognition und Wahrnehmungsprozessen hat. Lidschläge scheinen eine Abgrenzung von der Außenwelt zu erleichtern und werden daher bei beabsichtigter Verarbeitung externer Reize unterdrückt. KW - Lidschlag KW - Kognition KW - Aufmerksamkeit KW - Wahrnehmung KW - spontaneous blinks KW - attention KW - perception Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-287473 ER - TY - THES A1 - Cronjé, Johrine T1 - Trust towards Virtual Humans in Immersive Virtual Reality and Influencing Factors T1 - Vertrauen gegenüber virtuellen Menschen in immersiver virtueller Realität und beeinflussende Faktoren N2 - Virtual humans (VHs) hold immense potential for collaboration in social virtual reality (VR). As VR technology advances, it's vital to assess the psychological effects on VH trust and user privacy to build meaningful social interactions in VR. In social VR, users must be able to trust the VHs they interact with as they navigate through socio-cultural activities. The evaluation of trustworthiness in VHs profoundly impacts interaction quality and user willingness to engage. Conversely, untrustworthy VHs can harm user experiences, privacy, and VR engagement. To address this, we conducted immersive VR studies, exploring how psychological factors influence user's VH trust evaluation under various psychological conditions. This research is pivotal for developing strategies to enhance user privacy, establish secure VR environments, and create a foundation of trust that supports immersive socio-cultural experiences in VR. To date, there are no established interpersonal trust measurement tools specifically for VHs in VR. In study 1 (the familiarity study) of the current thesis the VR-adjusted version of the social conditioned place preference paradigm (SCPP) by Kiser et al., (2022) was identified as a potential trust measurement tool. We tested whether the familiarity of a VH influenced trust as measured with the SCPP paradigm and other self-defined outcome measures, in a Computer Augmented Virtual Environment (CAVE). The CAVE is a VR system that combines immersive VR with real-world elements. It consists of a room-sized space where the walls are used as projection screens to display virtual scenes and objects. In this within - subject design (n = 20), half of the participants were familiarized with one VH and tasked to explore and interact in a realistic looking virtual art museum environment. The participant’s evaluation of the VH’s trustworthiness was measured as well as their subsequent trust behaviours. Results revealed no significant differences in the evaluation of the VH’s trustworthiness nor any behavioural differences between conditions. The findings of the impact of a VH’s familiarity on trust is inconclusive due to the major limitations of the paradigm. We concluded that the SCPP paradigm needs further validation and the proposed proxies of trust need to be re-evaluated. The findings were considered in the following study. The virtual maze paradigm design of Hale, (2018) was identified as a potential trust measurement tool, however several limitations are associated with its use to measure trust in VR. In study 2 (a validation study), improvements were made to the virtual maze paradigm of Hale, (2018) and a variant of this paradigm was implemented. We conducted a validation study with 70 participants in a between-subject design with VH trustworthiness as the between-subject factor. Participants wore a head-mounted display (HMD), to deliver an immersive VR experience. In our version of the virtual maze, it was the task of the users (the trustors) to navigate through a maze in VR, where they could interact with a VH (the trustee). They could choose to ask for advice and follow the advice from the VH if they wanted to. The number of times participants asked and followed advice and the time it took to respond to the given advice served as behavioural proxies/measures of trust. The two conditions (trustworthy vs. untrustworthy) did not differ in the content of the advice but in the appearance, tone of voice and engagement of the trustees (allegedly an avatar controlled by other participants). Results indicated that the experimental manipulation was successful, as participants rated the VH as more trustworthy in the trustworthy condition compared with the VH in the untrustworthy condition. Importantly, this manipulation affected the trust behaviour of participants, who, in the trustworthy condition, asked for advice and followed advice more often, indicating that the paradigm is sensitive to differences in VH’s trustworthiness. Thus, our paradigm can be used to measure differences in interpersonal trust towards VHs and may serve as a valuable research tool for researchers who study trust in VR. Therefore, study 2 fills the gap in the literature, for an interpersonal trust measurement tool specifically for VHs in VR. Two experimental studies, with a sample size of 50 participants each, utilized the virtual maze paradigm where participants entered 12 rooms under different conditions. We examined the influence of cognitive load (CL) on trust towards VH in VR in study 3 (Cognitive load study), and the influence of emotional affect (Emotional affect study) on trust towards VH in VR in study 4 (EA study). In both studies, we assessed participant’s evaluation of a VH’s trustworthiness, along with three behavioural indicators of trust in the maze task: 1) frequency of advice asked, 2) frequency of advice followed, and 3) the time taken by participants to execute the received advice. In study 3, the CL was manipulated with the auditory 1-back task in the high cognitive load condition (HCL). In study 4, the Autobiographical Emotional Memory Task (AEMT) was used to manipulate the EA of participants in the negative emotional affect (NEA) condition. As an additional manipulation, while participants were immersed in VR, they were exposed to 12 negative pictures and sounds that was presented simultaneously to strengthen the initial manipulation. The manipulation of the within-subject factors (CL and EA) was successful in both studies, as significant differences between conditions were observed in both studies (higher CL in the HCL condition and a more negative EA in the NEA condition). However, only CL influenced participant’s evaluation of the VH’s trustworthiness. The VH were evaluated as significantly more trustworthy after the HCL condition. Despite the difference in trust evaluation, there was no difference in advice asking or following. Participants in study 4 asked and followed advice due to their trust in the VH and asked and followed advice equally often in both conditions. Importantly, significant differences were observed in the participants response times in both studies. In study 3 during the HCL condition participants followed advice quicker. The order in which the conditions were presented influenced the experience of CL. Participants experienced higher levels of CL and responded to advice significantly faster when low cognitive load (LCL) was presented as the first condition compared with LCL as the second condition. In study 4 participants in the NEA condition followed advice slower similar to the findings of study 3. The order in which the conditions were presented had a significant effect on the EA. Participants asked and followed advice less when the NEA condition was presented first compared with when it is presented second. Possible explanations for the findings are discussed in the thesis. Overall, this thesis offers a novel tool for trust measurement (the virtual maze paradigm) and contributes to understanding the role of psychological factors in trust towards virtual humans in virtual reality. N2 - Die Darstellung virtueller Menschen (VHs) birgt ein enormes Potenzial für die Zusammenarbeit in der sozialen virtuellen Realität (VR). Da die VR-Technologie voranschreitet, ist es wichtig, die psychologischen Auswirkungen auf das Vertrauen in VHs und die Privatsphäre der Benutzer zu bewerten, um sinnvolle soziale Interaktionen in VR aufzubauen. In der sozialen VR müssen Benutzer:innen den VHs, mit denen sie interagieren, vertrauen können, während sie durch soziokulturelle Aktivitäten navigieren. Die Bewertung der Vertrauenswürdigkeit in VHs hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Interaktionsqualität und die Bereitschaft der Benutzer:innen, sich zu engagieren. Umgekehrt können nicht vertrauenswürdige VHs das Benutzererlebnis, die Privatsphäre und das VR-Engagement beeinträchtigen. Um dieses Problem zu adressieren, wurden immersive VR-Studien durchgeführt und dabei wurde untersucht, welche psychologische Faktoren die VH-Vertrauensbewertung des Benutzers unter verschiedenen psychologischen Bedingungen beeinflussen. Diese Forschung ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Privatsphäre der Benutzer, zur Einrichtung sicherer VR-Umgebungen und zur Schaffung einer Vertrauensbasis, die immersive soziokulturelle Erfahrungen in VR unterstützt. Bisher gibt es keine etablierten Tools zur Messung des zwischenmenschlichen Vertrauens speziell für VHs in VR. In Studie 1 (der Vertrautheitsstudie) der aktuellen Dissertation wurde die VR-adjustierte Version des Social Conditioned Place Preference Paradigm (SCPP) von Kiser et al. (2022) als potenzielles Vertrauensmessinstrument identifiziert. In einer Computer Augmented Virtual Environment (CAVE) wurde getestet, ob die Vertrautheit eines VH das Vertrauen beeinflusst, gemessen mit dem SCPP-Paradigma und anderen selbstdefinierten Ergebnismaßen. Das CAVE ist ein VR-System, das immersive VR mit realen Elementen kombiniert. Es handelt sich um einen raumgroßen Raum, dessen Wände als Projektionsflächen für die Darstellung virtueller Szenen und Objekte dienen. Bei diesem fächerübergreifenden Design (n = 20) wurde die Hälfte der Teilnehmer mit einem VH vertraut gemacht und erhielt die Aufgabe, eine realistisch aussehende virtuelle Kunstmuseumsumgebung zu erkunden und darin zu interagieren. Es wurde die Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit des VH durch die Teilnehmer sowie ihr anschließendes Verhalten gemessen. Die Ergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede in der Bewertung der Vertrauenswürdigkeit des VH und auch keine Verhaltensunterschiede zwischen den Bedingungen. Die Ergebnisse zum Einfluss der Vertrautheit eines VH auf das Vertrauen sind aufgrund der großen Einschränkungen des Paradigmas nicht schlüssig. Daraus wurde der Schluss gezogen, dass das SCPP-Paradigma einer weiteren Validierung bedarf und die vorgeschlagenen Vertrauensparameter neu bewertet werden müssen. Die Ergebnisse wurden in der folgenden Studie berücksichtigt. Das Virtual-Labyrinth-Paradigma-Design von Hale (2018) wurde als potenzielles Instrument zur Vertrauensmessung identifiziert, wobei seine Verwendung zur Messung des Vertrauens in VR jedoch mit mehreren Einschränkungen verbunden ist. In Studie 2 (einer Validierungsstudie) wurden Verbesserungen am virtuellen Labyrinth-Paradigma von Hale (2018) vorgenommen und eine Variante dieses Paradigmas implementiert. Es wurde eine Validierungsstudie mit 70 Teilnehmern in einem Inter-Subjekt-Design mit VH-Vertrauenswürdigkeit als Zwischen-Subjekt-Faktor durchgeführt. Die Teilnehmer:innen trugen ein Head-Mounted-Display (HMD), um ein immersives VR-Erlebnis zu bieten. In unserer Version des virtuellen Labyrinths war es die Aufgabe der Benutzer:innen („Treugeber“), durch ein Labyrinth in VR zu navigieren, wo sie mit einem VH (dem „Treuhänder“) interagieren konnten. Sie könnten sich entscheiden, um Rat zu fragen und den Ratschlägen des VH zu folgen, wenn sie wollten. Als Verhaltensindikatoren/Maßstäbe für das Vertrauen dienten die Häufigkeit, mit der die Teilnehmer:innen nach Ratschlägen fragten und diese befolgten, sowie die Zeit, die sie brauchten, um auf den gegebenen Rat zu reagieren. Die beiden Bedingungen (vertrauenswürdig vs. nicht vertrauenswürdig) unterschieden sich nicht im Inhalt der Beratung, sondern im Aussehen, Tonfall und Engagement des Treuhänders (angeblich ein von anderen Teilnehmer:inne:n kontrollierter Avatar). Die Ergebnisse zeigten, dass die experimentelle Manipulation erfolgreich war, da die Teilnehmer:innen den VH in der vertrauenswürdigen Bedingung als vertrauenswürdiger einschätzten als den VH in der nicht vertrauenswürdigen Bedingung. Wichtig ist, dass sich diese Manipulation auf das Verhalten der Teilnehmer:innen auswirkte, da diese in der vertrauenswürdigen Bedingung häufiger um Rat fragten und Ratschläge befolgten, was darauf hindeutet, dass das Paradigma empfindlich auf Unterschiede in der Vertrauenswürdigkeit von VH reagiert. Somit kann das entwickelte Paradigma verwendet werden, um Unterschiede im zwischenmenschlichen Vertrauen gegenüber VHs zu messen und als wertvolles Forschungsinstrument für Forscher:innen dienen, die Vertrauen in VR untersuchen. Daher füllt Studie 2 die Lücke in der Literatur für ein Tool zur Messung des zwischenmenschlichen Vertrauens speziell für VHs in VR. Zwei experimentelle Studien mit einer Stichprobengröße von jeweils 50 Teilnehmern nutzten das Paradigma des virtuellen Labyrinths, bei dem die Teilnehmer 12 Räume unter unterschiedlichen Bedingungen betraten. Anschließend wurde der Einfluss der kognitiven Belastung (CL) auf das Vertrauen gegenüber VH in VR in Studie 3 (Studie zur kognitiven Belastung) und der Einfluss emotionaler Affekte in Studie 4 (Studie zum emotionalen Affekt, EA-Studie) auf das Vertrauen gegenüber VH in VR untersucht. In beiden Studien wurde die Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit eines VH durch die Teilnehmer:innen mit drei Verhaltensindikatoren für Vertrauen in der Labyrinthaufgabe bewertet: 1) Häufigkeit der erfragten Ratschläge, 2) Häufigkeit der befolgten Ratschläge und 3) die Zeit, die die Teilnehmer:innen zur Ausführung der Aufgabe nach einem Rat benötigten. In Studie 3 wurde die CL mit der auditiven 1-Rücken-Aufgabe im Zustand hoher kognitiver Belastung (HCL) manipuliert. In Studie 4 wurde die Autobiographical Emotional Memory Task (AEMT) verwendet, um den EA von Teilnehmer:inne:n im Zustand des negativen emotionalen Affekts (NEA) zu manipulieren. Als zusätzliche Manipulation wurden die Teilnehmer:innen, während sie in die VR eintauchten, 12 negativen Bildern und Tönen ausgesetzt, die gleichzeitig präsentiert wurden, um die anfängliche Manipulation zu verstärken. Die Manipulation der subjektiven Faktoren (CL und EA) war in beiden Studien erfolgreich, da in beiden Studien signifikante Unterschiede zwischen den Bedingungen beobachtet wurden (höhere CL im HCL-Zustand und ein negativerer EA im NEA-Zustand). Allerdings beeinflusste nur die CL die Bewertung der Vertrauenswürdigkeit des VH durch die Teilnehmer. Die VH wurden nach der HCL-Bedingung als deutlich vertrauenswürdiger bewertet. Trotz der unterschiedlichen Vertrauensbewertung gab es keinen Unterschied darin, Ratschläge zu erfragen oder zu befolgen. Die Teilnehmer:innen in Studie 4 fragten und befolgten Ratschläge aufgrund ihres Vertrauens in die VH und in beiden Bedingungen gleich oft. Wichtig ist, dass in beiden Studien signifikante Unterschiede in den Reaktionszeiten der Teilnehmer:innen beobachtet wurden. In Studie 3 folgten die Teilnehmer:innen in der HCL-Bedingung den Ratschlägen schneller. Die Reihenfolge, in der die Bedingungen dargestellt wurden, beeinflusste die Erfahrung von CL. Die Teilnehmer:innen erlebten höhere CL-Werte und reagierten deutlich schneller auf Ratschläge, wenn eine niedrige kognitive Belastung (LCL) als erste Bedingung genutzt wurde, verglichen mit LCL als zweite Bedingung. In Studie 4 folgten die Teilnehmer:innen in der NEA-Bedingung den Ratschlägen langsamer, ähnlich wie in Studie 3. Die Reihenfolge der Bedingungen, hatte einen signifikanten Einfluss auf die EA. Wenn die NEA-Bedingung zuerst genutzt wurde, fragten und befolgten die Teilnehmer:innen weniger Ratschläge als wenn sie als zweites vorgestellt wurde. Mögliche Erklärungen für die Ergebnisse werden in der Arbeit diskutiert. Insgesamt bietet diese Arbeit ein neuartiges Werkzeug zur Vertrauensmessung (das virtuelle Labyrinth-Paradigma) und trägt zum Verständnis der Rolle psychologischer Faktoren beim Vertrauen gegenüber virtuellen Menschen in der virtuellen Realität bei. KW - Virtual Human KW - Virtual Reality KW - Trust KW - Cognitive Load KW - Emotional Affect KW - Trust Measurement KW - Virtuelle Realität KW - Psychological factors KW - Vertrauen Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-348143 ER - TY - THES A1 - Hutterer, née Herzog, Katharina T1 - Treatment-like use of discrimination training to reduce generalization of conditioned fear T1 - Behandlungsähnlicher Einsatz eines Diskriminationstrainings zur Verringerung von Generalisierung konditionierter Furcht N2 - Anxiety patients overgeneralize fear, also because of an inability to perceptually discriminate threat and safety signals. Therefore, some studies have developed discrimination training that successfully reduced the occurrence of fear generalization. The present work is the first to take a treatment-like approach by using discrimination training after generalization has occurred. Therefore, two studies were conducted with healthy participants using the same fear conditioning and generalization paradigm, with two faces as conditioned stimuli (CSs), and four facial morphs between CSs as generalization stimuli (GSs). Only one face (CS+) was followed by a loud scream (unconditioned stimulus, US). In Study 1, participants underwent either fear-relevant (discriminating faces) or fear-irrelevant discrimination training (discriminating width of lines) or a non-discriminative control training between the two generalization tests, each with or without feedback (n = 20 each). Generalization of US expectancy was reduced more effectively by fear-relevant compared to fear-irrelevant discrimination training. However, neither discrimination training was more effective than non-discriminative control training. Moreover, feedback reduced generalization of US expectancy only in discrimination training. Study 2 was designed to replicate the effects of the discrimination-training conditions in a large sample (N = 244) and examine their benefits in individuals at risk for anxiety disorders. Again, feedback reduced fear generalization particularly well for US expectancy. Fear relevance was not confirmed to be particularly fear-reducing in healthy participants, but may enhance training effects in individuals at risk of anxiety disorder. In summary, this work provides evidence that existing fear generalization can be reduced by discrimination training, likely involving several (higher-level) processes besides perceptual discrimination (e.g., motivational mechanisms in feedback conditions). Its use may be promising as part of individualized therapy for patients with difficulty discriminating similar stimuli. N2 - Angstpatienten übergeneralisieren Furcht, unter anderem weil sie nicht in der Lage sind, Bedrohungs- und Sicherheitsreize zu unterscheiden. Daher wurde in einigen Studien ein Diskriminationstraining entwickelt, das das Auftreten von Furchtgeneralisierung erfolgreich reduzierte. Die vorliegende Arbeit ist die erste, die einen behandlungsähnlichen Ansatz verfolgt, indem sie Diskriminationstraining einsetzt, nachdem die Generalisierung stattgefunden hat. Zu diesem Zweck wurden zwei Studien mit gesunden Teilnehmern durchgeführt, die dasselbe Paradigma zur Furchtkonditionierung und -generalisierung verwendeten, mit zwei Gesichtern als konditionierte Stimuli (CSs) und vier Gesichtsmorphen zwischen den CS als Generalisierungsstimuli (GSs). Nur auf ein Gesicht (CS+) folgte ein lauter Schrei (unkonditionierter Stimulus, US). In Studie 1 durchliefen die Teilnehmer zwischen den beiden Generalisierungstests entweder ein furchtrelevantes (Unterscheidung von Gesichtern) oder ein furchtirrelevantes Diskriminationstraining (Unterscheidung der Breite von Linien) oder ein non-diskriminatives Kontrolltraining, jeweils mit oder ohne Feedback (jeweils n = 20). Die Generalisierung der US-Erwartung wurde durch furchtrelevante im Vergleich zu furchtirrelevanten Diskriminationstrainings effektiver reduziert. Keines der beiden Diskriminationstrainings war jedoch effektiver als ein non-diskriminatives Kontrolltraining. Darüber hinaus verringerte das Feedback die Generalisierung der US-Erwartung nur im Diskriminationstraining. Studie 2 sollte die Effekte der Diskriminationstrainingsbedingungen in einer großen Stichprobe (N = 244) replizieren und ihre Effekte bei Individuen mit einem Risiko für Angststörungen untersuchen. Auch hier reduzierte das Feedback die Furchtgeneralisierung besonders gut für die US-Erwartung. Die Furchtrelevanz erwies sich bei gesunden Teilnehmern nicht als besonders furchtreduzierend, könnte aber die Trainingseffekte bei Personen mit einem Risiko einer Angststörung verstärken. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Arbeit Hinweise dafür liefert, dass bestehende Furchtgeneralisierung durch ein Diskriminationstraining reduziert werden kann, wobei wahrscheinlich mehrere Prozesse (höherer Ordnung) neben der perzeptuellen Diskrimination beteiligt sind (z. B. motivationale Mechanismen in den Feedback Bedingungen). Die Anwendung des Diskriminationstrainings als Teil einer individualisierten Therapie für Patienten mit Schwierigkeiten bei der Unterscheidung ähnlicher Stimuli könnte vielversprechend sein. KW - Furcht KW - Generalisierung KW - Diskriminationslernen KW - classical conditioning KW - fear generalization KW - discrimination training KW - Diskriminationstraining KW - Klassische Konditionierung Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-317286 ER - TY - THES A1 - Flechsenhar, Aleya Felicia T1 - The Ubiquity of Social Attention – a Detailed Investigation of the Underlying Mechanisms T1 - Die Allgegenwärtigkeit Sozialer Aufmerksamkeit – eine Detaillierte Erforschung Zugrundeliegender Mechanismen N2 - This dissertation highlights various aspects of basic social attention by choosing versatile approaches to disentangle the precise mechanisms underlying the preference to focus on other human beings. The progressive examination of different social processes contrasted with aspects of previously adopted principles of general attention. Recent research investigating eye movements during free exploration revealed a clear and robust social bias, especially for the faces of depicted human beings in a naturalistic scene. However, free viewing implies a combination of mechanisms, namely automatic attention (bottom-up), goal-driven allocation (top-down), or contextual cues and inquires consideration of overt (open exploration using the eyes) as well as covert orienting (peripheral attention without eye movement). Within the scope of this dissertation, all of these aspects have been disentangled in three studies to provide a thorough investigation of different influences on social attention mechanisms. In the first study (section 2.1), we implemented top-down manipulations targeting non-social features in a social scene to test competing resources. Interestingly, attention towards social aspects prevailed, even though this was detrimental to completing the requirements. Furthermore, the tendency of this bias was evident for overall fixation patterns, as well as fixations occurring directly after stimulus onset, suggesting sustained as well as early preferential processing of social features. Although the introduction of tasks generally changes gaze patterns, our results imply only subtle variance when stimuli are social. Concluding, this experiment indicates that attention towards social aspects remains preferential even in light of top-down demands. The second study (section 2.2) comprised of two separate experiments, one in which we investigated reflexive covert attention and another in which we tested reflexive as well as sustained overt attention for images in which a human being was unilaterally located on either the left or right half of the scene. The first experiment consisted of a modified dot-probe paradigm, in which peripheral probes were presented either congruently on the side of the social aspect, or incongruently on the non-social side. This was based on the assumption that social features would act similar to cues in traditional spatial cueing paradigms, thereby facilitating reaction times for probes presented on the social half as opposed to the non-social half. Indeed, results reflected such congruency effect. The second experiment investigated these reflexive mechanisms by monitoring eye movements and specifying the location of saccades and fixations for short as well as long presentation times. Again, we found the majority of initial saccades to be congruently directed to the social side of the stimulus. Furthermore, we replicated findings for sustained attention processes with highest fixation densities for the head region of the displayed human being. The third study (section 2.3), tackled the other mechanism proposed in the attention dichotomy, the bottom-up influence. Specifically, we reduced the available contextual information of a scene by using a gaze-contingent display, in which only the currently fixated regions would be visible to the viewer, while the remaining image would remain masked. Thereby, participants had to voluntarily change their gaze in order to explore the stimulus. First, results revealed a replication of a social bias in free-viewing displays. Second, the preference to select social features was also evident in gaze-contingent displays. Third, we find higher recurrent gaze patterns for social images compared to non-social ones for both viewing modalities. Taken together, these findings imply a top-down driven preference for social features largely independent of contextual information. Importantly, for all experiments, we took saliency predictions of different computational algorithms into consideration to ensure that the observed social bias was not a result of high physical saliency within these areas. For our second experiment, we even reduced the stimulus set to those images, which yielded lower mean and peak saliency for the side of the stimulus containing the social information, while considering algorithms based on low-level features, as well as pre-trained high-level features incorporated in deep learning algorithms. Our experiments offer new insights into single attentional mechanisms with regard to static social naturalistic scenes and enable a further understanding of basic social processing, contrasting from that of non-social attention. The replicability and consistency of our findings across experiments speaks for a robust effect, attributing social attention an exceptional role within the general attention construct, not only behaviorally, but potentially also on a neuronal level and further allowing implications for clinical populations with impaired social functioning. N2 - Diese Dissertation beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten grundlegender sozialer Aufmerksamkeitsprozesse. Insbesondere werden durch vielseitige Herangehensweisen einzelne Mechanismen untersucht, die der bevorzugten Betrachtung von Menschen zugrunde liegen. Die progressive Untersuchung unterschiedlicher sozialer Vorgänge widerspricht einiger zuvor angenommener Grundlagen allgemeiner Aufmerksamkeitsprozesse. So zeigen beispielsweise Probanden bei freier Betrachtung naturalistischer Bilder eine klare Präferenz für abgebildete Menschen, v.a. deren Gesichter. Allerdings beinhaltet die freie Betrachtung eine Kombination aus mehreren Vorgängen, wie automatische (engl. bottom-up) und zielorientierte, willentliche Aufmerksamkeitslenkung (engl. top-down), als auch den Einfluss von Kontextzusammenhängen. Dies bedingt weiter die Berücksichtigung offener (engl. overt; Exploration mittels Augenbewegungen), als auch verdeckter Aufmerksamkeit (engl. covert; periphere Erkundung ohne Augenbewegungen). Im Rahmen der Dissertation werden alle genannten Aspekte anhand von drei Studien behandelt, wodurch eine sorgfältige Untersuchung verschiedener Einflüsse sozialer Aufmerksamkeitsprozesse erfolgt. In der ersten Studie (Abschnitt 2.1) wurden zielgerichtete Manipulationen in Form von Aufgabenstellungen vorgenommen, welche die Aufmerksamkeit innerhalb einer sozialen Szene spezifisch auf nicht-soziale Reize lenken sollten, um kompetitive Ressourcen von sozialer und zielgerichteter Aufmerksamkeit zu untersuchen. Interessanterweise überwog die Tendenz, soziale Aspekte zu betrachten, obwohl dies nachteilig für das Lösen der Aufgaben war. Diese Neigung erwies sich für die allgemeine Fixationsverteilung als auch für Fixationen, die unmittelbar nach Erscheinen der Stimuli auftraten. Dieser Befund impliziert, dass soziale Reize sowohl bei dauerhaften als auch frühen Aufmerksamkeitsprozessen bevorzugt werden. Obwohl es einen allgemeinen Konsens gibt, dass eine Implementierung von Aufgaben zu verändertem Blickverhalten führt, deuten unsere Ergebnisse lediglich auf subtile Abweichungen hin, wenn die Stimuli sozialer Natur sind. Abschließend indiziert dieses Experiment, dass auch mit steigender Bedeutung anderer top-down Modulationen bevorzugt soziale Aspekte betrachtet werden. Die zweite Studie (Abschnitt 2.2) bestand aus zwei separaten Experimenten, welche verdeckte und offene Aufmerksamkeit auf soziale Reize untersuchten. Hierfür wurden in beiden Studien dieselben Bilder verwendet, in denen ein Mensch unilateral, entweder auf der rechten oder linken Hälfte abgebildet war. Das erste Experiment bestand aus einer modifizierten Variante des Dot-Probe Paradigmas, bei dem periphere Zielreize entweder kongruent auf der Seite des sozialen Stimulus erschienen, oder inkongruent auf der nicht sozialen Seite präsentiert wurden. Diese Zuteilung basierte auf der Annahme, dass soziale Merkmale auf ähnliche Weise fungieren wie Hinweisreize in traditionellen Spatial-Cueing-Paradigmen, indem sie Reaktionszeiten auf Zielobjekte, die auf der sozialen Seite präsentiert werden, beschleunigen. Tatsächlich wiesen unsere Ergebnisse einen solchen Kongruenzeffekt auf. Das zweite Experiment überprüfte die reflexiven Vorgänge durch die Messung von Augenbewegungen mittels Spezifizierung der Sakkadenrichtung und Fixationsdichte für kurze als auch lange Präsentationszeiten. Wiederum stellte sich heraus, dass die Mehrzahl der initialen Sakkaden kongruent zum sozialen Reiz gerichtet waren. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse für kontinuierliche Aufmerksamkeitsprozesse durch eine erhöhte Fixationsdichte auf Kopfregionen der abgebildeten Menschen repliziert. Die dritte Studie (Abschnitt 2.3) behandelte den umgekehrten Mechanismus der Aufmerksamkeitsdichotomie, nämlich den bottom-up Einfluss. Durch die Verwendung eines blickkongruenten Paradigmas, konnte der kontextuelle Informationsgehalt der Szenen so reduziert werden, dass nur noch der aktuell betrachtete Bereich sichtbar war, während der Rest des Bildes maskiert blieb. Somit mussten die Teilnehmer willentlich ihren Blick verändern, um die Szene zu erkunden. Erstens zeigten die Ergebnisse eine Replikation des sozialen Bias bei freier Betrachtung. Zweitens scheint die Präferenz, soziale Aspekte zu selektieren, in der blickkongruenten Darstellung bestehen zu bleiben. Drittens zeigte sich ein erhöhtes wiederkehrendes Blickmuster bei sozialen im Vergleich zu nicht sozialen Bildern für beide Betrachtungsmodalitäten. Zusammenfassend implizieren diese Ergebnisse eine zielgerichtete Präferenz für soziale Reize, welche größtenteils kontextunabhängig ist. Hervorzuheben ist auch, dass bei allen Experimenten Salienzprädiktoren verschiedener Algorithmen in Betracht gezogen wurden, um sicher zu stellen, dass die Tendenz soziale Reize zu bevorzugen nicht alleine durch hohe physikalische Salienz in diesen Bereichen bedingt wurde. Insbesondere für die zweite Studie (Abschnitt 2.2) wurden Algorithmen verwendet, die sowohl untergeordnete Merkmale als Prädiktoren integrierten als auch Deep Learning Algorithmen, welche vortrainierte, übergeordnete Merkmale definieren, um Vorhersagen zu treffen. So wurde das verwendete Stimulusmaterial reduziert, so dass nur Bilder mit niedriger mittlerer als auch maximaler Salienz auf der nicht-sozialen Seite analysiert wurden. Diese Experimente geben Aufschluss auf einzelne Aufmerksamkeitsprozesse bei der Betrachtung von statischen, sozialen, naturalistischen Szenen und ermöglichen ein tiefergehendes Verständnis für grundlegende soziale Verarbeitung, welche sich von nicht-sozialer Aufmerksamkeit abhebt. Die Replizierbarkeit und Konsistenz der Experimente implizieren einen robusten Effekt und suggerieren eine gesonderte Rolle der sozialen Aufmerksamkeit innerhalb des allgemeinen Aufmerksamkeitskonstrukts. Dies basiert nicht nur auf Verhaltensparametern, sondern potentiell auch auf neuronaler Ebene und enthält darüber hinaus auch Implikationen für klinische Populationen mit beeinträchtigten sozialen Funktionen. KW - Aufmerksamkeit KW - Soziale Wahrnehmung KW - Mechanisms of Social Attention Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-184528 ER - TY - THES A1 - Glaser, Julia T1 - Nachhaltiges Lernen an der Hochschule: Untersuchungen zu Randbedingungen und Transfereffekten von digitalen Übungstests auf das Behalten von Lehrinhalten T1 - The Testing Effect in the Lecture Hall: How to Adapt it to Individual Characteristics and Situational Circumstances? N2 - Learning accompanies us throughout our lives, from early childhood education through school, training and university to learning at work. However, much of what we learn is quickly forgotten. The use of practice tests is a learning strategy that contributes to the acquisition of sustainable knowledge, i.e. knowledge that is permanently available and can be retrieved when it is needed. This dissertation first presents findings from previous research on testing in real educational contexts and discusses theoretically why certain learner or situational characteristics might influence the effectiveness of the testing effect. Furthermore, a cycle of three experiments is presented, which were used to investigate whether the positive effect of practice tests on retention (testing effect) depends on personal or situational characteristics and also promotes the retention of lecture content that was not directly tested (transfer) in the context of regular psychology lectures in teacher training courses. In an additional chapter, feedback from students on the implementation of the study in the classroom context is examined in more detail. Finally, the results of the three studies are discussed and placed in relation to the theories presented. The central conclusion from the studies presented is that the testing effect appears to be a very effective learning strategy that can be used effectively in university teaching and leads to better learning outcomes regardless of learner characteristics. However, the practice tests should cover the entire range of relevant content, as transfer effects to non-tested content are not to be expected. N2 - Lernen begleitet uns unser Leben lang, von der frühkindlichen Bildung über Schule, Ausbildung und Universität bis hin zum Lernen im Beruf. Vieles von dem, was wir lernen, wird aber rasch wieder vergessen. Die Nutzung von Übungstests ist eine Lernstrategie, die zum Erwerb nachhaltigen Wissens beiträgt, also Wissen, das dauerhaft zur Verfügung steht und abgerufen werden kann, wenn es benötigt wird. In dieser Dissertation werden zunächst Befunde aus der bisherigen Forschung zum Testen in realen Bildungskontexten vorgestellt und theoretisch erörtert, warum bestimmte Lerner- oder Situationsmerkmale die Effektivität des Testungseffekts beeinflussen könnten. Weiterhin wird ein Zyklus aus drei Experimenten vorgestellt, anhand derer im Rahmen regulärer Psychologievorlesungen im Lehramtsstudium erforscht wurde, ob der positive Effekt von Übungstests auf das Behalten (Testungseffekt) von Personen- oder Situationsmerkmalen abhängt und auch das Behalten von Vorlesungsinhalten fördert, die nicht direkt getestet wurden (Transfer). In einem Zusatzkapitel wird Feedback von Studierenden zur Umsetzung der Studie im Klassenraumkontext näher beleuchtet. Die Ergebnisse der drei Studien werden abschließend diskutiert und in Bezug zu vorgestellten Theorien gesetzt. Die zentrale Schlussfolgerung aus den vorgestellten Studien ist die Erkenntnis, dass der Testungseffekt eine sehr wirksame Lernstrategie zu sein scheint, die sich sinnvoll in der Hochschullehre einsetzen lässt und unabhängig von Lernermerkmalen zu besseren Lernergebnissen führt. Die Übungstests sollten aber die gesamte Bandbreite relevanter Inhalte abdecken, da Transfereffekte zu nicht getesteten Inhalten nicht zu erwarten sind. KW - Transfer KW - individual characteristics KW - retrieval practice KW - metacognitive activation KW - Metakognition KW - Hochschule KW - Lehrstoff KW - testing effect KW - transfer KW - practice testing KW - metacognition Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-358665 ER - TY - THES A1 - Rinn, Robin T1 - The Subjective Construction of Wealth and the Perception of Wealthy People. The Role of the Social Sample, Social Comparisons, and Mental Representations T1 - Die subjektive Konstruktion von Reichtum und die Wahrnehmung wohlhabender Personen. Die Rolle der sozialen Stichprobe, sozialer Vergleiche und mentaler Repräsentationen N2 - Although the concept of wealth is a topic that ancient philosophers have dealt with, relatively little attention is paid to it in psychology. This work sheds light on cognitive processes on how individuals derive a judgment about whether someone is rich and whether certain cues serve as subjective indicators of wealth. Based on three chapters that describe K = 11 observational and experimental studies (N = 2,315), three research questions shall be answered: First, to what extent do individuals differ when defining wealth? Secondly, are there universal cues of wealth that individuals use to identify rich people? And if yes, in what sense do these cues depend on the situation or context? Furthermore, it will be asked whether there are situational boundaries under which those cues do not apply. The present research shows that individuals differ in defining wealth and that they take their personal life circumstances and situational cues into account to define wealth. Moreover, evidence for a coherent wealth cue model was found that describes cues that are used by individuals to identify the rich (i.e., particularly wealthy people), whereby the validity of these cues depends on several contextual (e.g., cultural) factors. Lastly, it was found that by isolating individual wealth cues and looking at core mental representations of these cues, they may not be perceived as indicative for rich people anymore. The conclusions reported here set a foundation for further research on the perceptions of wealth which may be particularly relevant for the political discourse N2 - Obwohl „Reichtum“ ein Thema ist, mit dem sich schon die Philosophen der Antike beschäftigt haben, wird ihm in der Psychologie relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Arbeit beleuchtet die kognitiven Prozesse, wie Individuen ein Urteil darüber fällen, ob jemand reich ist, und ob bestimmte Anhaltspunkte als subjektive Indikatoren für Reichtum dienen. In drei Kapiteln, die k = 11 Beobachtungs- und experimentelle Studien (N = 2.315) beschreiben, sollen drei Forschungsfragen beantwortet werden. Erstens: Inwieweit unterscheiden sich Individuen, wenn sie Reichtum definieren sollen? Zweitens: Gibt es universelle Hinweisreize für Reichtum, die Individuen verwenden, um reiche Menschen zu identifizieren? Und wenn ja, inwieweit sind diese Hinweisreize kontextabhängig? Darüber hinaus wird die Frage beantwortet, ob es situative Grenzen gibt, unter denen diese Hinweisreize nicht gelten. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Individuen bei der Definition von Reichtum inter-individuell unterscheiden und dass Personen bei der Definition von Reichtum ihre Lebensumstände und situativ verfügbare Anhaltspunkte in Betracht ziehen. Darüber hinaus wurden Belege für ein kohärentes Modell von Reichtumshinweisen gefunden, das Hinweisreize beschreibt, die von Individuen verwendet werden, um reiche Personen (d.h. besonders wohlhabende Menschen) zu identifizieren, wobei die Gültigkeit dieser Merkmale von verschiedenen kontextuellen (z.B. kulturellen) Faktoren abhängt. Schließlich wurde festgestellt, dass durch die Isolierung einzelner Reichtumshinweise der mentalen Repräsentation dieser Merkmale diese möglicherweise nicht mehr als Indikator für reiche Menschen wahrgenommen werden. Aus den Schlussfolgerungen ergeben sich Grundlagen für weitere Forschungen über die Wahrnehmung von Reichtum, die insbesondere für den politischen Diskurs von Bedeutung sein können KW - Milieu KW - Kultur KW - Repräsentation KW - Social Circle KW - Mental Representations KW - Soziales Umfeld KW - Wahrgenommener Reichtum KW - Perceived Wealth KW - Referenzrahmen Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-327894 ER - TY - THES A1 - Flohr, Elena Leonie Ruth T1 - The Scents of Interpersonality - On the Influence of Smells on the Evaluation and Processing of Social Stimuli T1 - Die Düfte der Zwischenmenschlichkeit - Über den Einfluss von Gerüchen auf die Bewertung und Verarbeitung von sozialen Reizen N2 - In daily life, olfactory stimuli are potential generators of affective states, but also have a strong influence on social interaction. Pleasant odors have been shown to increase perceived attractiveness and pro-social behavior, whereas unpleasant body odors are often associated with negative personality traits. Since both pleasant odors and positive affective state facilitate pro-social behavior, it is conceivable that the influence of the odors on social interaction is mediated by the induced affective state elicited by the odor itself. The present thesis aims at exploring the impact of hedonic, i.e., pleasant or unpleasant, odors on the processing and evaluation of social stimuli as assessed by verbal, physiological, and behavioral indices. First, I investigate the effects of initially neutral odors which gained threatening value through an aversive conditioning procedure on social stimuli (Study 1). Second, I study the influence of naturally hedonic odors on social interaction. Third, this thesis aims at disentangling differences in the effects of an odor attributed to either a social interaction partner or the environment where the social encounter takes place (Study 2, 3, and 4). In the first study, a context conditioning procedure was applied, during which one out of two long-lasting neutral odors was paired with an unpredictable aversive unconditioned stimulus (US, i.e., white noise). This odor (CTX+) thereby gained threatening value, while another odor (CTX-) remained unpaired and therefore signaled safety. During a test session, facial stimuli were presented within both conditioned olfactory contexts. Results indicate that autonomic arousal was increased to faces when presented in the threatening odor context. Additionally, participants rated facial stimuli as more aversive when presented in the threatening odor as compared to the safety odor, indicating that faces acquire hedonic value from the odor they were presented in. Strikingly, angry facial expressions received additional processing resources when presented within a threatening olfactory context, as reflected on verbal reports and electrodermal activity (EDA). This latter finding suggests that threat-related stimuli, here angry faces, are preferentially processed within an olfactory context where a threat might happen. Considering that the hedonic value of an odor may be quite subjective, I conducted a pilot study in order to identify odors with pleasant vs. unpleasant properties for most participants. Seven odors (four pleasant and three unpleasant) were rated with respect to their valence (pleasant vs. unpleasant), arousal (arousing vs. calm), and intensity. Additionally, EDA was measured. Two pleasant (Citral and Eucalyptol) and two unpleasant (“Animalis” and Isobutyraldehyde) odors were chosen from the original seven. The unpleasant odors were rated as more negative, arousing, and intense than the positive ones, but no differences were found regarding EDA. These four odors were subsequently used in a virtual reality (VR) paradigm with two odor attribution groups. Participants of the social attribution group (n = 59) were always passively guided into the same room (an office) towards one out of two virtual agents who were either paired with the pleasant or the unpleasant odor. Participants of the contextual attribution group (n = 58) were guided into one out of two rooms which were either paired with the pleasant or the unpleasant odor and where they always met the same agent. For both groups, the agents smiled, frowned or remained with a neutral facial expression. This design allowed evaluating the influence of odor valence as a within-subjects factor and the influence of odor attribution as a between-subjects factor. Unpleasant odors facilitated the processing of social cues as reflected by increased verbal and physiological arousal as well as reduced active approach behavior. Specific influence of odor valence on emotional facial expressions was found for ratings, EDA, and facial mimicry, with the unpleasant odor causing a levelling effect on the differences between facial expressions. The social attribution group exhibited larger differences between odors than the contextual group with respect to some variables (i.e., ratings and EDA), but not to others (i.e., electrocortical potentials – ERPs – and approach behavior). In sum, unpleasant in comparison to pleasant odors diminished emotional responses during social interaction, while an additional enhancing effect of the social attribution was observed on some variables. Interestingly, the awareness that an interaction partner would smell (pleasantly or unpleasantly) boosted the emotional reactivity towards them. In Study 3, I adapted the VR paradigm to a within-subjects design, meaning that the different attribution conditions were now manipulated block-wise. Instead of an approach task, participants had to move away from the virtual agent (withdrawal task). Results on the ratings were replicated from Study 2. Specifically, the difference between pleasant and unpleasant odors on valence, arousal, and sympathy ratings was larger in the social as compared to the contextual attribution condition. No effects of odor or attribution were found on EDA, whereas heart rate (HR) showed a stronger acceleration to pleasant odors while participants were passively guided towards the agent. Instead of an approach task, I focused on withdrawal behavior in this study. Interestingly, independently of the attribution condition, participants spent more time withdrawing from virtual agents, when an unpleasant odor was presented. In sum, I demonstrated that the attribution of the odors to the social agent itself had an enhancing effect on their influence on social interaction. In the fourth and last study, I applied a similar within-subjects protocol as in Study 3 with an additional Ultimatum Game task as a measure of social interaction. Overall findings replicated the results of Study 3 with respect to HR and EDA. Strikingly, participants offered less money to virtual agents in the bad smelling room than in the good smelling room. In contrast to Study 3, no effects of odor attribution were found in Study 4. In sum, again I demonstrated that unpleasant odor may lessen social interaction not only when the interaction partner smells badly, but also in more complex interaction situations. In conclusion, I demonstrated that hedonic odors in general influence social interaction. Thus, pleasant odors seem to facilitate, while unpleasant odors seem to reduce interpersonal exchanges. Therefore, the present thesis extends the body of literature on the influence of odors on the processing of social stimuli. Although I found a direct influence of odors on social preferences as well as on the physiological and behavioral responses to social stimuli, I did not disentangle impact of odor per se from the impact of the affective state. Interestingly, odor attribution might play an additional role as mediator of social interactions such as odor effects in social interactions might be boosted when the smell is attributed to an individual. However, the results in this regard were less straightforward, and therefore further investigations are needed. Future research should also take into account gender or other inter-individual differences like social anxiety. N2 - Im täglichen Leben dienen Gerüche als starke Auslöser von emotionalen Zuständen, doch üben sie auch einen starken Einfluss auf soziale Interaktion aus. Angenehme Gerüche sollten die Attraktivität von Gesichtern und prosoziales Verhalten verstärken, während unangenehme Körpergerüche oft mit negativen Persönlichkeitseigenschaften assoziiert werden. Dieser Zusammenhang zeigt sich auch auf physiologischen und Verhaltensmaßen. Während angenehme Gerüche prosoziales Verhalten verstärken, kann derselbe Effekt auch durch einen positiven affektiven Zustand erreicht werden. Der Einfluss von Gerüchen auf soziale Interaktion könnte daher auch durch den affektiven Zustand der Versuchspersonen vermittelt werden. Die vorliegende Arbeit hatte zum Ziel, den Einfluss von hedonischen Gerüchen auf soziale Interaktion, wie er sich auf verschiedenen verbalen, physiologischen und Verhaltensvariablen abbilden lässt, darzustellen. Auf der einen Seite wurde der Einfluss von ursprünglich neutralen Gerüchen untersucht, die in einer Kontextkonditionierung bedrohliche Bedeutung erhielten (Studie 1). Auf der anderen Seite sollte der Einfluss eines Geruchs, der direkt von einem sozialen Interaktionspartner ausgeht, von dem eines eher kontextuellen Geruchs getrennt werden, der auf den Raum attribuiert wurde, in dem die soziale Interaktion stattfand (Studien 2, 3 und 4). In der ersten Studie wurde auf einen von zwei ursprünglich neutralen Gerüchen eine Kontextkonditionierungsprozedur angewandt. Dieser Geruch erhielt somit durch die Paarung mit einem aversiven unvorhersehbaren unkonditionierten Stimulus (US) bedrohliche Bedeutung, während der andere Geruch niemals mit einem unkonditionierten Stimulus gepaart wurde und dadurch Sicherheit signalisierte. In der Testphase wurden Gesichter entweder innerhalb des bedrohlichen Geruchs oder des Sicherheitsgeruchs präsentiert. Es konnte gezeigt werden, dass im Anschluss daran der bedrohliche Geruch die elektrokortikalen Potenziale (EKPs) auf Gesichter verstärkt, die in diesem Geruchskontext präsentiert werden. Zudem war das autonome Arousal während der Präsentation der Gesichsstimuli in diesem Kontext erhöht. Subjektive Ratings unterstützen zusätzlich die Annahme, dass die bedrohliche Bedeutung des Kontexts, in dem Gesichter präsentiert werden, auf diese übergeht. Zusätzlich zu diesem generellen Effekt konnte auf den subjektiven Ratings wie auch auf der elektrodermalen Aktivität (EDA) ein spezifischer Einfluss des olfaktorischen Kontexts auf die Verarbeitung von Gesichtern gezeigt werden. Ärgerliche Gesichter zogen dabei zusätzliche Verarbeitungsressourcen auf sich, wenn sie innerhalb eines bedrohlichen olfaktorischen Kontexts präsentiert wurden, wie sich auf der EDA und den verbalen Ratings zeigte. Zusammengefasst legen die letzteren Ergebnisse nahe, dass bedrohliche Reize (hier ärgerliche Gesichter) bevorzugt verarbeitet werden, wenn sie in einem ebenfalls bedrohlichen Kontext präsentiert werden. Um für die anschließenden Studien Gerüche zu identifizieren, die von den meisten Versuchspersonen als angenehm bzw. unangenehm bewertet werden, wurde vor der zweiten Studie eine Pilotstudie durchgeführt. Sieben Gerüche (vier angenehme und drei unangenehme) wurden bezüglich Valenz, Arousal und Intensität evaluiert. Zusätzlich wurde die EDA aufgezeichnet. Aus den ursprünglichen sieben Gerüchen wurden zwei angenehme (Citral und Eukalyptol) und zwei unangenehme („Animalis“ und Isobutanal) ausgewählt. Die unangenehmen Gerüche wurden als unangenehmer, aufregender und intensiver bewertet als die angenehmen, wohingegen in der EDA keine Unterschiede gefunden wurden. Studie 2 wandte die ausgewählten Gerüche in einem Experiment in virtueller Realität an. Um eine soziale und eine kontextuelle Attribution der Gerüche abzubilden, erhob ich zwei Attributions-gruppen. Versuchspersonen der sozialen Attributionsgruppe (n = 59) wurden passiv immer in denselben Raum geführt, in dem sie auf einen von zwei virtuellen Agenten trafen. Jeder dieser Agenten wurden mit entweder dem angenehmen oder dem unangenehmen Geruch gepaart. Probanden der kontextuellen Attributionsgruppe (n = 58) wurden jeweils passiv in einen von zwei Räumen geführt, der entweder mit dem angenehmen oder dem unangenehmen Geruch gepaart wurde. In diesen Räumen trafen sie immer auf denselben virtuellen Agenten. So war es möglich, den Einfluss der Geruchshedonik als Innersubjektfaktor und den Einfluss der Geruchsattribution als Zwischensubjektfaktor darzustellen. Der unangenehme Geruch erzeugte eine verstärkte Verarbeitung sozialer Reize, was sich in erhöhtem physiologischen Arousal, in subjektiven Ratings und vermindertem aktiven Annäherungsverhalten zeigte. Ein spezifischer Einfluss auf emotionale Gesichtsausdrücke war außerdem auf den subjektiven Ratings, EDA und der fazialen Mimikry zu beobachten. Hierbei zeigte sich ein abflachender Effekt auf den Unterschied zwischen den Gesichtsausdrücken, wenn der unangenehme Geruch präsentiert wurde. In der sozialen Attributionsgruppe fanden sich auf manchen Variablen stärkere Effekte als in der kontextuellen Attributionsgruppe (wie den Ratings und der EDA), aber auf anderen Variablen nicht (wie den EKPs und dem Annäherungsverhalten). Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass unangenehme Gerüche im Vergleich zu angenehmen emotionale Reaktionen auf soziale Interaktion vermindern. Ein zusätzlicher verstärkender Effekt durch die soziale Attribution der Gerüche war auf einigen Variablen zu beobachten. Interessanterweise scheint das Wissen darüber, dass ein Interaktionspartner riechen könnte, die emotionale Reaktion auf ihn zu verstärken. Für die dritte Studie passte ich das Paradigma für ein Innersubjektdesign an, wobei nun die beiden Attributionsbedingungen blockweise manipuliert wurden. Die Resultate der Ratings replizierten die aus Studie 2. Außerdem zeigten sich stärkere Effekte der Geruchsvalenz in der sozialen Attributionsbedingung auf allen Ratings. In der EDA wurden keine Effekte gefunden, aber in der Herzrate zeigte sich eine verstärkte Verarbeitung der angenehmen Gerüche während der passiven Annäherung an den Agenten. Statt des Annäherungsverhaltens wurde in dieser Studie das Rückzugsverhalten gemessen. Die Versuchspersonen verbrachten mehr Zeit damit, von einem Agenten zurückzuweichen, wenn ein unangenehmer Geruch präsentiert wurde. In Summe konnte ich zeigen, dass die Attribution der Gerüche auf den sozialen Agenten einen verstärkenden Effekt auf den Einfluss der Gerüche auf die soziale Interaktion hat. In der letzten Studie wurde dasselbe Protokoll wie in Studie 3 mit einer zusätzlichen Ultimatumspielaufgabe durchgeführt. Die Ergebnisse aus Studie 3 wurden bezüglich der Herzrate und der EDA repliziert. Außerdem boten die Versuchspersonen dem Agenten im Kontext eines unangenehmen Geruchs weniger Geld an als im Kontext eines angenehmen. In Studie 4 wurde kein Effekt für die Attribution des Geruchs gefunden. Zusammenfassend wurde gezeigt dass unangenehme Gerüche einen reduzierenden Effekt auf soziale Interaktion auch in komplexeren interaktiven Situationen ausüben. Zusammenfassend zeigte ich, dass Gerüche soziale Interaktion beeinflussen. Angenehme Gerüche scheinen soziale Interaktionen zu vereinfachen, während unangenehme Gerüche sie erschweren. Damit erweitert die vorliegende Arbeit bereits bestehende Forschung über den Einfluss von Gerüchen auf die Verarbeitung sozialer Stimuli. Obwohl ich einen direkten Einfluss von Gerüchen auf soziale Präferenzen sowie auf die physiologischen und behavioralen Reaktionen auf soziale Stimuli fand, konnte ich den Einfluss von Gerüchen per se nicht von dem Einfluss des affektiven Zustandes abgrenzen. Interessanterweise scheint die Attribution von Gerüchen einen zusätzlichen Faktor als Mediator von sozialen Interaktionen darzustellen, so dass der Effekt der Gerüche verstärkt wird, wenn er mit einem Individuum assoziiert ist. Nichtsdestotrotz waren die diesbezüglichen Effekte weniger klar und mehr Forschung auf diesem Gebiet könnte diese Unklarheit auflösen. Zukünftige Forschung sollte auch den Faktor Geschlecht nicht außer Acht lassen sowie andere inter-individuelle Unterschiede wie soziale Ängstlichkeit. KW - smell KW - social cognition KW - smells KW - social stimuli KW - social interaction Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-153352 ER - TY - THES A1 - Wertgen, Andreas Gabriel T1 - The Role of Source Credibility in the Validation of Text Information T1 - Die Rolle der Quellenglaubwürdigkeit bei der Validierung von Textinformationen N2 - Numerous experiments have shown that an evaluative and passive process, known as validation, accompanies activation and integration, which are fundamental processes of text comprehension. During the construction of a mental model, validation implicitly assesses the plausibility of incoming information by checking its consistency with world knowledge, prior beliefs, and contextual information (e.g., the broader discourse context). However, research on potential influences that shape validation processes has just started. One branch of research is investigating how world knowledge and contextual information contribute to integration and validation. World knowledge usually influences validation more strongly because information plausibility is the primary criterion for validation, but strong contextual information can yield influences as well. Contextual information that may be specifically relevant for routine validation is the credibility of a source providing text information. Source credibility bears a strong conceptual relationship to the validity of information. However, a dearth of research has investigated joint effects of plausibility and source credibility for routine validation. To fill this research gap, the aim of the present dissertation was to examine the role of source credibility in routine validation processes of text information. This dissertation argues that both source credibility and plausibility are considered in these processes. In particular, information plausibility is proposed as the primary criterion, but source credibility may modulate validation as an additional criterion. To this end, three studies with five self-paced reading experiments were conducted in which reading times served as an implicit indicator of validation and plausibility judgments as an explicit indicator, and the convergence or divergence between the two indicators was interpreted. The first study examined the interplay of plausibility and source credibility for the validation of world-knowledge consistent versus inconsistent text information embedded in short narratives. This highly plausible or highly implausible information was provided by a high- or low-expertise source. In Study 1, plausibility dominated validation as suggested by faster reading times and higher plausibility judgments for world-knowledge consistent information. Importantly, source credibility modulated the validation of highly implausible information but seemed to not matter for plausible information. High-credible sources increased the implausibility of highly implausible information to a greater extent compared with low-credible sources as indicated by longer reading times and lower plausibility judgments. These results diverged from recent findings from Foy et al. (2017). The second study investigated whether the modulating role of source credibility depends on the degree of implausibility of an information. Thus, Study 2 extended Study 1 by an intermediate, somewhat implausible level of plausibility (comparable to the implausible claims in Foy et al., 2017). Similar to Study 1, plausibility dominated validation as indicated by lower reading times and plausibility judgments with higher world-knowledge inconsistency. Again, source credibility had no effect on the routine validation of plausible information. However, high-credible sources mitigated the implausibility of somewhat implausible information as indicated by faster reading times and higher plausibility judgments but exacerbated the implausibility of highly implausible information as indicated by slower reading times and lower plausibility judgments. In short, Study 2 findings not only integrates the seemingly divergent results of Study 1 and Foy et al. (2017) but also provides strong support for the assumption that the degree of implausibility determines the modulating role of source credibility for validation. The third study examined the relationship of source credibility and plausibility in an ecologically valid social media setting with short Twitter messages varying in world-knowledge and text-belief consistency by trustworthy and untrustworthy sources. In sum, plausibility and to a lesser extent source credibility mattered for routine validation and explicit evaluation of text information as indicated by reading times and plausibility judgments. However, the pattern partly diverged from Study 1 and 2, possibly because the source information was more salient. In sum, the present dissertation yielded three insights. First, the findings further extends evidence for routine validation based on world-knowledge and prior beliefs. Second, the studies suggest that source credibility can modulate validation. Readers used source credibility cues for routine validation and the explicit evaluation of text information in all studies. Third, the impact of source credibility seems to depend on the degree of implausibility of information. The present findings have theoretical implications for theories of validation and text comprehension as well as practical implications for targeting threats associated with the prevalence of inaccurate information, for example, on the World Wide Web. Future research using eye-tracking methodology could further disentangle the routine and strategic underlying processes of the relationship between source credibility and plausibility. N2 - Zahlreiche empirische Untersuchungen konnten zeigen, dass ein passiver und evaluativer Prozess – genannt Validierung – die Aktivierung und Integration von Textinformationen mit leserseitigem Vorwissen und Überzeugungen als grundlegende Prozesse des Textverstehens begleitet. Während der Konstruktion des Situationsmodells erfassen Validierungsprozesse fortlaufend und implizit die Plausibilität einer eingehenden Information, indem sie die Konsistenz mit leserseitigem Vorwissen und Überzeugungen sowie mit Kontextinformationen (z. B. vorherige Textinformationen) überprüfen. Die Erforschung weiterer Einflussgrößen für die Validierung hat jedoch gerade erst begonnen. Ein Forschungszweig beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Kontextinformationen und Vorwissen in ihrem Beitrag zu Integrations- und Validierungsprozessen unterscheiden. Ein Befund dabei ist, dass das Vorwissen häufig einen stärkeren Einfluss auf die Validierungsprozesse hat und folglich die Informationsplausibilität das primäre Kriterium für die Validierung von Textinformationen ist. Starke Kontextinformationen können jedoch ebenfalls für die Bewertung von eingehenden Informationen herangezogen werden. Eine spezifische Kontextinformation, die eine konzeptuelle Verbindung zu der Validität einer Information hat und daher eine besondere Relevanz für die Validierung von Textinformationen besitzt, ist die Glaubwürdigkeit der Quelle, die eine Textinformation liefert. Es gibt jedoch nur vereinzelte Studien, die das interaktive Zusammenspiel der Informationsplausibilität und Quellenglaubwürdigkeit für die Validierung von Textinformationen untersucht haben. Die vorliegende Dissertation setzt an dieser Lücke an und untersucht die Rolle der Quellenglaubwürdigkeit für die routinierte Validierung von Textinformationen. Dabei wird angenommen, dass sowohl die Plausibilität als auch die Quellenglaubwürdigkeit in diesen Prozessen berücksichtigt werden. Die Plausibilität einer Information sollte hierbei das primäre Kriterium sein, das zur Validierung herangezogen wird, aber die Quellenglaubwürdigkeit sollte als zusätzliches Kriterium genutzt werden und die Prozesse potentiell zu modulieren. Zur Überprüfung dieser Annahmen wurden drei Lesezeitstudien mit insgesamt fünf Experimenten durchgeführt. Ob implizite und explizite Maße konvergieren oder divergieren ist aufschlussreich für die Untersuchung der Prozesse des Textverstehens. Daher dienten die Lesezeit als implizites Maß für Validierungsprozesse und die Beurteilung der Plausibilität einer Textinformation als explizites Maß in allen Studien. Die erste Studie untersuchte die Beziehung von Plausibilität und Quellenglaubwürdigkeit bei der Validierung von Textinformationen, die konsistent (plausibel) oder inkonsistent (stark unplausibel) mit dem Vorwissen waren. Diese Textinformationen waren eingebettet in kurzen Geschichten und wurden von einer Quelle mit viel bzw. wenig Expertise hinsichtlich des angesprochenen Wissensbereichs geäußert. In Studie 1 führten plausible Textinformationen zu kürzeren Lesezeiten und höheren Plausibilitätsurteilen als stark unplausible Textinformationen. Für plausible Informationen schien die Quellenglaubwürdigkeit keine Rolle zu spielen, jedoch führten glaubwürdige Quellen zu höheren Lesezeiten und niedrigeren Plausibilitätsurteilen bei stark unplausiblen Informationen. Studie 1 legt nahe, dass die Konsistenz mit dem Vorwissen das Hauptkriterium für die Validierung war und die Quellenglaubwürdigkeit als zusätzliches Kriterium die Validierung unplausibler Informationen modulieren kann, jedoch in der Wirkrichtung scheinbar abweichend zu aktuellen Befunden ist (Foy et al., 2017). Die zweite Studie untersuchte, ob die in Studie 1 gefundene, modulierende Rolle der Quellenglaubwürdigkeit für Validierungsprozesse vom Grad der Unplausibilität einer Information abhängt. Hierzu wurden die Konzeption und die Materialien der ersten Studie um eine mittlere Plausibilitätsstufe, die als „etwas unplausibel“ bezeichnet werden kann, erweitert; sonst waren die Studien sehr ähnlich. In Studie 2 zeigte sich ein dreigestufter Plausibilitätseffekt abhängig von der Konsistenz mit dem Vorwissen. Plausible Textinformationen wurden schneller gelesen und als plausibler beurteilt als etwas unplausible Informationen. Diese wiederum wurden schneller gelesen und als plausibler eingeschätzt als stark unplausible Informationen. Erneut wurde die Quellenglaubwürdigkeit während des Lesens plausibler Informationen nicht berücksichtigt, modulierte aber die Validierung unplausibler Informationen. Glaubwürdige Quellen verglichen mit unglaubwürdigen Quellen führten zu kürzeren Lesezeiten und einer höher eingeschätzten Plausibilität für etwas unplausible Informationen, aber verlängerten die Lesezeiten und verringerten die Plausibilitätsurteile stark unplausibler Informationen – letzteres war identisch mit dem Ergebnis von Studie 1. Studie 2 zeigt, dass die Plausibilität einer Information das Hauptkriterium für wissensbasierte Validierungsprozesse war. Wenn Informationen einen gewissen Grad an Unplausibilität erreichen, können glaubwürdige Quellen die Plausibilität eigentlich unplausibler Informationen erhöhen oder sogar weiter verringern. Die Ergebnisse von Studie 2 belegen die Annahme, dass der Grad der Unplausibilität einer Information die modulierende Rolle der Glaubwürdigkeit einer Quelle bestimmt und darüber hinaus werden die Befunde von Studie 1 und Foy et al. (2017) integriert. Die dritte Studie untersuchte die Beziehung von Plausibilität und Quellenglaubwürdigkeit eingebettet in einem sozialen Medium mit kurzen Twitter-Nachrichten als ein ökologisch valider Kontext. Die Nachrichten unterschieden sich in der vom Text vermittelten Überzeugung und der Vorwissenskonsistenz. Diese Nachrichten wurden präsentiert von stark und wenig vertrauenswürdigen Quellen. Zusammenfassend zeigen Lesezeiten und Plausibilitätsurteile, dass die Informationsplausibilität und in einem geringeren Maße die Quellenglaubwürdigkeit für die routinierte Validierung und explizite Bewertung der Textinformationen von Bedeutung waren, aber mit einem teilweise abweichenden Muster zu Studie 1 und 2. Eine mögliche Erklärung könnte in den stark salienten Quelleninformationen in Studie 3 liegen. Zusammengefasst hat die vorliegende Dissertation drei Erkenntnisse erbracht. Erstens, die Befundlage für routinierte Validierungsprozesse basierend auf der Plausibilität einer Information wurde erweitert. Zweitens, die Studien legen nahe, dass die Glaubwürdigkeit einer Quelle dabei auch eine Rolle spielt: in allen Studien nutzten die Leserinnen und Leser die Quellenglaubwürdigkeit als zusätzlichen Hinweis zur Validierung und zur expliziten Plausibilitätsbewertung von Textinformationen. Drittens, die Stärke und die Richtung des Einflusses der Quellenglaubwürdigkeit für die wissensbasierte Validierung von Textinformationen scheint vom Grad der Unplausibilität einer Information abzuhängen. Diese Ergebnisse erlauben Schlussfolgerungen für Theorien der Validierung und des Textverstehens sowie praktische Implikationen für die Bekämpfung von möglichen Folgen, die mit der Verbreitung von Falschinformationen verbunden sind. Zukünftige Experimente basierend auf Blickbewegungen könnten helfen die routinierten und strategischen Prozesse genauer zu trennen, die die Beziehung von Quellenglaubwürdigkeit und Plausibilität für die Validierung bestimmen. KW - Textverstehen KW - Plausibilität KW - Trustworthiness KW - Credibility KW - Validation KW - Source Credibility KW - Text Comprehension KW - Plausibility KW - Sourcing Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-288619 ER - TY - THES A1 - Bakhtiari, Giti T1 - The Role of Fluency in Oral Approach and Avoidance T1 - Die Rolle von Verarbeitungsflüssigkeit in oraler Annäherung und Vermeidung N2 - Names of, for instance, children or companies are often chosen very carefully. They should sound and feel good. Therefore, many companies try to choose artificially created names that can easily be pronounced in various languages. A wide range of psychological research has demonstrated that easy processing (high processing fluency) is intrinsically experienced as positive. Due to this positive feeling, easy processing can have profound influences on preferences for names. Topolinski, Maschmann, Pecher, and Winkielman (2014) have introduced a different mechanism that influences the perception of words. Across several experiments they found that words featuring consonantal inward wanderings (inward words) were preferred over words featuring consonantal outward wanderings (outward words). They argued that this was due to the fact that approach and avoidance motivations are activated by articulating inward and outward words, because the pronunciation resembles approach and avoidance behaviors of swallowing and spitting, respectively. They suggested this close link as an underlying mechanism for the so-called in-out effect, but did not test this assumption directly. In the current work, I tested an alternative fluency account of the in-out effect. Specifically, I hypothesized that processing fluency might play a critical role instead of motivational states of approach and avoidance being necessarily activated. In Chapter 1, I introduce the general topic of my dissertation, followed by a detailed introduction of the research area of approach and avoidance motivations in Chapter 2. In Chapter 3, I narrow the topic down to orally induced approach and avoidance motivations, which is the main topic of my dissertation. In Chapter 4, I introduce the research area of ecological influences on psychological processes. This chapter builds the base for the idea that human language might serve as a source of processing fluency in the in-out effect. In the following Chapter 5, I elaborate the research area of processing fluency, for which I examined whether it plays a role in the in-out effect. After an overview of my empirical work in Chapter 6, the empirical part starts with Study 1a and Study 1b (Chapter 7) that aimed to show that two languages (Eng. & Ger.) in which the in-out effect has originally been found might feature a source of higher processing fluency for inward over outward words. The results showed that higher frequencies of inward dynamics compared to outward dynamics were found in both languages. This can lead to higher pronunciation fluency for inward compared to outward words which might in turn lay the ground for higher preferences found for inward over outward words. In Chapter 8, the assumption that inward compared to outward dynamics might be more efficient to process was tested directly in experiments that examined objective as well as subjective processing fluency of artificially constructed non-words featuring pure inward or outward dynamics. Studies 2a-4b found an objective as well as subjective processing advantage for inward over outward words. In Chapter 9, the causal role of objective and subjective pronunciation fluency in the in-out effect was examined. In Study 5 mediational analyses on item-level and across studies were conducted using objective and subjective fluency as possible mediating variables. In Study 6 mediation analyses were conducted with data on subject- and trial-level from a within-subject design. Overall, the data of the item-based, subject-based and trial-based mediation analyses provide rather mixed results. Therefore, an experimental manipulation of fluency was implemented in the last two studies. In Chapter 10, Study 7 and Study 8 demonstrate that manipulating fluency experimentally does indeed modulate the attitudinal impact of consonantal articulation direction. Articulation ease was induced by letting participants train inward or outward kinematics before the actual evaluation phase. Additionally, the simulation training was intensified in Study 8 in order to examine whether a stronger modulation of the in-out effect could be found. Training outward words led to an attenuation and, after more extensive training, even to a reversal of the in-out effect, whereas training inward words led to an enhancement of the in-out effect. This hints at my overall hypothesis that the explicit preferences of inward and outward words are, at least partially, driven by processing fluency. Almost all studies of my dissertation, except for one analysis of the item-based mediation study, speak in favor of the hypothesis that inward words compared to outward words are objectively and subjectively easier to articulate. This possibly contributes partially to a higher preference of inward over outward words. The results are discussed in Chapter 11 with respect to processing fluency and to the role of language as an ecological factor. Finally, future research ideas are elaborated. N2 - Die Namensgebung von beispielsweise Kindern oder Firmen ist meist sehr sorgfältig bedacht. Ein Name sollte sich möglichst gut anfühlen und schön klingen. So wählen weltweit agierende Firmen oft künstlich kreierte Namen, die in mehreren Sprachen leicht aussprechbar sind. Psychologische Forschung hat vielfach gezeigt, dass eine leichte Verarbeitung (hohe fluency), beispielsweise von Wörtern, implizit als positiv wahrgenommen wird. Aufgrund dieses positiven Gefühls, kann eine leichte Verarbeitung starken Einfluss auf die Präferenzen für Namen haben. Topolinski und Kollegen (2014) stellten einen anderen Mechanismus vor, der die Wahrnehmung von Wörtern beeinflussen kann. In mehreren Experimenten konnten sie zeigen, dass Wörter mit einer konsonantischen rein-Wanderung (Reinwörter) gegenüber Wörtern mit einer raus-Wanderung (Rauswörter) präferiert wurden. Sie postulieren, dass dies durch Annäherungs- und Vermeidungsmotivationen zustände käme, die durch die Artikulation von Rein- und Rauswörtern ausgelöst wurden, da das Aussprechen von diesen jeweils dem Annäherungs- und Vermeidungsverhalten im Sinne von schlucken und spucken ähneln. Die Autoren nehmen an, dass diese enge Verknüpfung von Merkmalen der Aussprache mit Annäherungs-/Vermeidungsverhalten der Mechanismus dafür ist, dass wir Rein- gegenüber Rauswörtern präferieren (Rein-Rauseffekt). Jedoch wurde diese Annahme bislang nicht direkt empirisch überprüft. In der vorliegenden Arbeit untersuche ich eine alternative fluency-Darstellung des Rein-Rauseffekts. Genauer, stelle ich die Hypothese auf, dass fluency unabhängig davon, ob Annäherungs- und Vermeidungsmotivationen aktiviert werden, eine entscheidende Rolle für den Rein-Rauseffekt spielen könnte. In Kapitel 1 führe ich das Thema meiner Dissertation ein, gefolgt von einer Vorstellung des Forschungsbereichs der Annäherungs- und Vermeidungsmotivationen (Kapitel 2). In Kapitel 3 grenze ich das Thema auf oral induzierte Motivationen ein. In Kapitel 4 stelle ich den Forschungsbereich der ökologische Einflüsse auf psychologische Prozesse vor, welches die Grundlage für meine These bildet, dass Sprache als eine fluency-Quelle im Rein-Rauseffekt fungieren könnte. In Kapitel 5 führe ich den Forschungsbereich zur fluency näher aus, da dessen Rolle im Rein-Rauseffekt in meiner Arbeit untersucht wird. Nach einem Überblick (Kapitel 6), beginnt der empirische Teil mit den Studien 1a und 1b (Kapitel 7). Diese haben untersucht, ob die zwei Sprachen (En., Deu.), in denen der Rein-Rauseffekt gefunden wurde, eine höhere fluency-Quelle für Rein- im Vergleich zu Rauswörtern darstellen können. Die Ergebnisse zeigen in beiden Sprachen ein häufigeres Vorkommen von Rein- gegenüber Rausdynamiken. Diese Ungleichverteilung der Häufigkeiten könnte eine höhere Aussprechflüssigkeit von Reinwörtern gegenüber Rauswörtern zur Folge haben, was wiederum die Grundlage für den Rein-Rauseffekt sein könnte. In Kapitel 8 wurde überprüft, ob Rein- verglichen mit Rauswörtern eine höhere fluency haben. In mehreren Experimenten wurde die objektive und subjektive fluency von künstlich konstruierten Non-Wörtern (reine Rein- oder Rausdynamiken) untersucht. Die Studien 2a-4b zeigen, dass neben der objektiven auch die subjektive fluency von Reinwörtern höher ist als die von Rauswörtern. In Kapitel 9 wurde die mögliche kausale Rolle von objektiver und subjektiver fluency auf den Rein-Rauseffekt untersucht. In Studie 5 wurden Mediationsanalysen auf Item-Ebene mit objektiver und subjektiver fluency als mögliche mediierende Variablen berechnet. In Studie 6 wurden Mediationsanalysen für subjektive fluency auf Probanden- und Trial-Ebene mit Daten aus einem Within-Subjects Design durchgeführt. Insgesamt zeigen die Analysen keine eindeutigen Befunde. Daher wurde in den letzten Studien eine experimentelle fluency-Manipulation realisiert. In Kapitel 10 zeigen Studien 7 und 8, dass eine experimentelle fluency-Manipulation Auswirkungen von konsonantischen Rein- und Rausdynamiken auf Wortpräferenzen moduliert. Die fluency wurde vor der Evaluationsphase induziert. Zusätzlich wurde das Simulationstraining in Studie 8 intensiviert, um festzustellen, ob sich eine stärkere Modulation des Rein-Rauseffektes findet. Das Trainieren von Rausdynamiken führte zu einer Abschwächung des Rein-Rauseffektes (Studie 7) und nach intensiverem Training sogar zu einer Umkehrung des Effektes (Studie 8). Das Trainieren von Reindynamiken hingegen führte zu einer Verstärkung des Rein-Rauseffektes. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Präferenzen für Rein- und Rauswörter - zumindest partiell - durch die fluency von Rein- und Rauswörtern beeinflusst sind. Nahezu alle Studien meiner Arbeit, außer der item-basierten Mediation, sprechen für meine Hypothese, dass Reinwörter gegenüber Rauswörtern sowohl subjektiv als auch objektiv leichter artikulierbar sind und möglicherweise aus diesem Grund auch präferiert werden. Die Ergebnisse werden in Kapitel 11 diskutiert. KW - Sozialpsychologie KW - Wahrnehmung KW - Präferenz KW - Wort KW - Stilles Lesen KW - Processing Fluency KW - Verarbeitungsflüssigkeit KW - Approach-Avoidance KW - Annäherung-Vermeidung KW - Wort-Präferenzen KW - Word-preferences Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-118666 ER - TY - THES A1 - Ahrens, Lea Marlen T1 - The Role of Attentional Control and Fear Acquisition and Generalization in Social Anxiety Disorder T1 - Die Rolle von Aufmerksamkeitskontrolle und Furchtlernen und Generalisierung bei Sozialer Angststörung N2 - Although Social Anxiety Disorder (SAD) is one of the most prevalent mental disorders, still little is known about its development and maintenance. Cognitive models assume that deviations in attentional as well as associative learning processes play a role in the etiology of SAD. Amongst others, deficits in inhibitory attentional control as well as aberrations during fear generalization, which have already been observed in other anxiety disorders, are two candidate mechanisms that might contribute to the onset and retention of SAD. However, a review of the literature shows that there is a lack of research relating to these topics. Thus, the aim of the present thesis was to examine in which way individuals with SAD differ from healthy controls regarding attentional control and generalization of acquired fear during the processing of social stimuli. Study 1 tested whether impairment in the inhibitory control of attention is a feature of SAD, and how it might be influenced by emotional expression and gaze direction of an interactional partner. For this purpose, individuals with SAD and healthy controls (HC) participated in an antisaccade task with faces displaying different emotional expressions (angry, neutral and happy) and gaze directions (direct and averted) serving as target stimuli. While the participants performed either pro- or antisaccades in response to the peripherally presented faces, their gaze behavior was recorded via eye-tracking, and ratings of valence and arousal were obtained. Results revealed that both groups showed prolonged latencies and increased error rates in trials with correct anti- compared to prosaccades. However, there were no differences between groups with regard to response latency or error rates, indicating that SAD patients did not exhibit impairment on inhibitory attentional control in comparison to HC during eye-tracking. Possible explanations for this finding could be that reduced inhibitory attentional control in SAD only occurs under certain circumstances, for example, when these individuals currently run the risk of being negatively evaluated by others and not in the mere presence of phobic stimuli, or when the cognitive load of a task is so high that it cannot be unwound by compensatory strategies, such as putting more effort into a task. As not only deviations in attentional, but also associative learning processes might be pathogenic markers of SAD, these mechanisms were further addressed in the following experiments. Study 2 is the first that attempted to investigate the generalization of conditioned fear in patients with SAD. To this end, patients with SAD and HC were conditioned to two neutral female faces serving as conditioned stimuli (CS+: reinforced; CS-: non-reinforced) and a fearful face paired with a loud scream serving as unconditioned stimulus (US). Fear generalization was tested by presenting morphs of the two faces (GS: generalization stimuli), which varied in their similarity to the original faces. During the whole experiment, self-report ratings, heart rate (HR) and skin conductance responses (SCR) were recorded. Results demonstrated that SAD patients rated all stimuli as less pleasant and more arousing, and overestimated the occurrence of the US compared to HC, indicating a general hyperarousal in individuals with SAD. In addition, ratings and SCR indicated that both groups generalized their acquired fear from the CS+ to intermediate GSs as a function of their similarity to the CS+. However, except for the HR data, which indicated that only SAD patients but not HC displayed a generalization response in this measure, most of the results did not support the hypothesis that SAD is characterized by overgeneralization. A plausible reason for this finding could be that overgeneralization is just a key characteristic of some anxiety disorders and SAD is not one of them. Still, other factors, such as comorbidities in the individuals with SAD, could also have had an influence on the results, which is why overgeneralization was further examined in study 3. The aim of study 3 was to investigate fear generalization on a neuronal level. Hence, high (HSA) and low socially anxious participants (LSA) underwent a conditioning paradigm, which was an adaption of the experimental design used study 2 for EEG. During the experiment, steady-state visually evoked potentials (ssVEPs) and ratings of valence and arousal were recorded. Analyses revealed significant generalization gradients in all ratings with highest fear responses to the CS+ and a progressive decline of these reactions with increasing similarity to the CS-. In contrast, the generalization gradient on a neuronal level showed highest amplitudes for the CS+ and a reduction in amplitude to the most proximal, but not distal GSs in the ssVEP signal, which might be interpreted as lateral inhibition in the visual cortex. The observed dissociation among explicit and implicit measures points to different functions of behavioral and sensory cortical processes during fear generalization: While the ratings might reflect an individual’s consciously increased readiness to react to threat, the lateral inhibition pattern in the occipital cortex might serve to maximize the contrast among stimuli with and without affective value and thereby improve adaptive behavior. As no group differences could be observed, the finding of study 2 that overgeneralization does not seem to be a marker of SAD is further consolidated. In sum, the conducted experiments suggest that individuals with SAD are characterized by a general hyperarousal during the exposition to disorder-relevant stimuli as indicated by enhanced arousal and reduced valence ratings of the stimuli compared to HC. However, the hypotheses that reduced inhibitory attentional control and overgeneralization of conditioned fear are markers of SAD were mostly not confirmed. Further research is required to elucidate whether they only occur under certain circumstances, such as high cognitive load (e.g. handling two tasks simultaneously) or social stress (e.g. before giving a speech), or whether they are not characteristics of SAD at all. With the help of these findings, new interventions for the treatment of SAD can be developed, such as attentional bias modification or discrimination learning. N2 - Obwohl die Soziale Angststörung (SAS) eine der häufigsten psychischen Erkrankungen ist, ist über ihre Entstehung und Aufrechterhaltung noch wenig bekannt. Kognitive Modelle nehmen an, dass Abweichungen sowohl in Aufmerksamkeits- als auch assoziativen Lernprozessen eine Rolle bei ihrer Entwicklung spielen. Unter anderem werden Defizite in der Aufmerksamkeitskontrolle sowie Abweichungen während der Generalisierung von konditionierter Furcht als für die Ätiologie potentiell bedeutsame Faktoren gehandelt, da diese Auffälligkeiten bereits bei anderen Angststörungen beobachtet wurden. Eine Literaturübersicht zeigt jedoch, dass zu dieser Thematik ein Mangel an Forschung besteht. Das Ziel der vorliegenden Doktorarbeit war es daher zu untersuchen, auf welche Weise sich Individuen mit Sozialer Angststörung bei der Verarbeitung sozialer Stimuli von gesunden Kontrollprobanden in Hinblick auf ihre Aufmerksamkeitskontrolle und die Generalisierung gelernter Furchtreaktionen unterscheiden. Studie 1 testete, ob das Vorliegen einer Beeinträchtigung der inhibitorischen Aufmerksamkeitskontrolle ein Merkmal der SAS ist, und auf welche Weise diese vom emotionalen Gesichtsausdruck sowie der Blickrichtung von Interaktionspartnern beeinflusst werden kann. Zu diesem Zweck nahmen Patienten mit SAS und eine gesunde Kontrollgruppe (KG) an einer Antisakkaden-Aufgabe teil, bei welcher Gesichter mit unterschiedlichem emotionalen Ausdruck (wütend, neutral und fröhlich) und unterschiedlicher Blickrichtung (direkter und abgewandter Blick) als Stimuli dienten. Während die Probanden in Abhängigkeit eines Hinweisreizes entweder Pro- oder Antisakkaden in Reaktion auf die peripher präsentierten Gesichter ausübten, wurde ihr Blickverhalten mittels Eye-Tracking aufgezeichnet. Außerdem wurden anschließend Valenz- und Arousal-Ratings der Stimuli erfasst. Die Ergebnisse zeigten, dass beide Gruppen erhöhte Latenzzeiten sowie Fehlerraten in Durchgängen mit korrekt ausgeführten Antisakkaden im Vergleich zu Prosakkaden aufwiesen. Jedoch gab es keinen Gruppenunterschied in Bezug auf die Antwortlatenz und Fehlerrate, was darauf hindeutet, dass Patienten mit SAS im Vergleich zur KG kein Defizit der inhibitorischen Aufmerksamkeitskontrolle während des Eye-Trackings erkennen ließen. Eine mögliche Ursache für diesen Befund könnte sein, dass eine reduzierte inhibitorische Aufmerksamkeitskontrolle bei SAS nur unter bestimmten Umständen auftritt, beispielsweise, wenn betroffene Individuen akut Gefahr laufen von anderen negativ bewertet zu werden, und nicht bloß phobischen Stimuli ausgesetzt sind, oder wenn die kognitive Belastung durch eine Aufgabe so groß ist, dass sie nicht durch kompensatorische Strategien, wie beispielsweise mehr Anstrengung, ausgeglichen werden kann. Da nicht nur abweichende Aufmerksamkeitsprozesse, sondern auch abweichende assoziative Lernprozesse pathogene Marker von SAS sein könnten, wurden letztere in den folgenden Experimenten genauer untersucht. Studie 2 stellt den ersten Versuch dar die Generalisierung konditionierter Furcht in Patienten mit SAS zu erforschen. Hierfür wurden sowohl SAS Patienten als auch eine KG auf zwei neutrale, weibliche Gesichter konditioniert, welche als Konditionierungsstimuli (conditioned stimuli [CS]: CS+: verstärkt; CS-: unverstärkt) dienten. Bei dem unkonditionierten Stimulus (unconditioned stimulus [US]) handelte es sich um die bereits bekannten Gesichter mit ängstlichem Ausdruck, die mit einem lauten Schrei gepaart wurden. Die Furchtgeneralisierung wurde mittels der Präsentation von Gesichtern, welche aus den beiden Ursprungsgesichtern gemorpht worden waren und als Generalisierungsstimuli (generalization stimuli [GS]) dienten, getestet. Während des Experiments wurden Selbstauskunftsratings sowie Herzrate (heart rate [HR]) und Hautleitfähigkeit (skin conductance response [SCR]) aufgezeichnet. Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit SAS im Vergleich zur KG alle Stimuli als unangenehmer und aufregender bewerteten sowie die Auftretenswahrscheinlichkeit des US überschätzten, was auf eine generelle Übererregung in Individuen mit SAS hinweist. Darüber hinaus ergaben die Ergebnisse, dass beide Gruppen ihre erworbene Furcht vom CS+ in Abhängigkeit ihrer Ähnlichkeit mit dem CS+ auf intermediäre GSs übertrugen. Allerdings stützen abgesehen von den Daten der Herzrate, in denen nur SAS Patienten und nicht die KG eine Generalisierungsreaktion zeigten, die meisten Befunde nicht die Hypothese, dass Übergeneralisierung ein Merkmal von SAS ist. Eine mögliche Ursache dieses Ergebnisses könnte sein, dass Übergeneralisierung nur ein wichtiges Merkmal einiger bestimmter Angststörungen ist und SAS nicht zu ihnen gehört. Dennoch könnten auch andere Faktoren, wie beispielsweise die Komorbiditäten der untersuchten SAS Patienten, einen Einfluss auf die Ergebnisse gehabt haben. Aus diesem Grund wurde Übergeneralisierung in Studie 3 näher untersucht. Das Ziel von Studie 3 war es Furchtgeneralisierung auf neuronaler Ebene zu untersuchen. Folglich wurde das Paradigma der zweiten Studie an einen Versuchsplan, der für die Messung von neuronaler Aktivität mittels EEG geeignet war, angepasst und auf eine hoch (high socially anxious [HSA])- sowie eine niedrig sozialängstliche Gruppe (low socially anxious [LSA]) angewandt. Während des Experiments wurden sowohl steady-state visually evoked potentials (ssVEPs) als auch Valenz- und Arousal-Ratings erfasst. Die Analyse ergab signifikante Generalisierungsgradienten in allen Ratings mit der höchsten Furchtreaktion auf den CS+ und einem fortschreitenden Abfall der Reaktion auf die GSs mit zunehmender Ähnlichkeit zum CS-. Im Gegensatz dazu zeigte sich in der ssVEP-Amplitude ein anderes Muster: hier erreichte der Generalisierungsgradient zwar auch die höchste Amplitude in Reaktion auf den CS+, jedoch eine anschließende Reduktion der Amplitude auf den nächst proximalen, nicht jedoch distale GS, was ein Hinweis auf laterale Hemmungsprozesse im visuellen Kortex sein könnte. Die beobachtete Dissoziation zwischen expliziten und impliziten Maßen könnte auf unterschiedliche Funktionen von behavioralen und sensorischen kortikalen Prozessen während der Generalisierung von Furcht hinweisen: Während die Ratings möglicherweise die bewusste Bereitschaft eines Individuums auf Bedrohung zu reagieren widerspiegeln, könnte das Muster lateraler Hemmung im okzipitalen Kortex dazu dienen den Kontrast zwischen Stimuli mit und ohne affektivem Wert zu maximieren und somit adaptives Verhalten verbessern. Da zwischen beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede gefunden wurden, untermauerte Studie 3 das Ergebnis von Studie 2, welches bereits eher dagegen sprach, dass Übergeneralisierung von Furcht ein Merkmal von Individuen mit SAS sei. Insgesamt suggerieren die Ergebnisse der durchgeführten Studien, dass Individuen mit SAS während der Exposition von störungsspezifischen Reizen im Vergleich zu Kontrollprobanden durch eine generelle Übererregung gekennzeichnet sind, was an erhöhten Arousal- und verringerten Valenz-Ratings erkennbar war. Jedoch konnten die Hypothesen, dass reduzierte Aufmerksamkeitskontrolle sowie Übergeneralisierung Merkmale von Individuen mit SAS sind, zum größten Teil nicht bestätigt werden. Weitere Forschung ist nötig um herauszufinden, ob diese Phänomene nur unter besonderen äußeren Umständen, wie beispielsweise hohen kognitiven Anforderungen (e.g. bei der Bearbeitung zweier Aufgaben gleichzeitig) oder sozialem Stress (e.g. vor dem Halten einer Rede), auftreten, oder ob sie gar kein Merkmal von SAS darstellen. Mit Hilfe der sich daraus ergebenden Befunde könnten neue Interventionen für die Behandlung von SAS entwickelt werden, wie beispielsweise Aufmerksamkeitsbias-Modifikations-Trainings oder Diskriminationslernen. KW - Sozialangst KW - Aufmerksamkeit KW - social anxiety KW - fear generalization KW - visual attention KW - Psychologie KW - Visuelle Aufmerksamkeit KW - Aversive Konditionierung Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-171622 ER - TY - THES A1 - Schubert, Lisa T1 - The Respective Impact of Stimulus Valence and Processing Fluency on Evaluative Judgments in Stereotype Disconfirmation T1 - Der relative Einfluss von Stimulusvalenz und Verarbeitungsflüssigkeit auf evaluative Urteile im Stereotypkontext N2 - Both specific stimulus valence and unspecific processing dynamics can influence evaluative responses. Eight experiments investigated their respective influence on evaluative judgments in the domain of stereotyping. Valence of stereotypic information and consistency-driven fluency were manipulated in an impression formation paradigm. When information about the to-be-evaluated target person was strongly valenced, no effects of consistency-driven fluency were observed. Higher cognitive processes, valence of inconsistent attributes, processing priority of category information, and impression formation instructions were ruled out as possible factors responsible for the non-occurrence of fluency effects. However, consistency-driven fluency did influence the evaluative judgment, if the information about a target person was not strongly valenced. It is therefore concluded that both stimulus valence and consistency-driven processing fluency play a role in evaluative judgments in the domain of stereotyping. The respective impact of stimulus valence is much stronger than the impact of unspecific processing dynamics, however. Implications for fluency research and the applied field of stereotype change are discussed. N2 - Sowohl Stimulusvalenz als auch unspezifische Verarbeitungsflüssigkeit können evaluative Urteile beeinflussen. In acht Experimenten wurde ihr relativer Einfluss im Stereotypkontext untersucht. Hierzu wurden in einem Eindrucksbildungsparadigma die Valenz von stereotypisierender Information und die konsistenzbasierte Verarbeitungsflüssigkeit manipuliert. Im Falle starker Stimulusvalenz der Information über die zu bewertende Person hatte konsistenzbasierte Verarbeitungsflüssigkeit keinen Einfluss auf das evaluative Urteil. Höhere kognitive Prozesse, Valenz der inkonsistenten Eigenschaften, Dominanz von kategorialer Information und Eindrucksbildungsinstruktionen konnten als mögliche Erklärungen für das Ausbleiben von Effekten der Verarbeitungsflüssigkeit ausgeschlossen werden. Konsistenzbasierte Verarbeitungsflüssigkeit hatte allerdings einen Einfluss auf evaluative Urteile, wenn Stimuli keine starke Wertigkeit aufwiesen. Daraus wird geschlossen, dass sowohl Stimulusvalenz als auch unspezifische Verarbeitungsflüssigkeit bei evaluativen Urteilen im Stereotypkontext eine Rolle spielen. Der relative Einfluss von Stimulusvalenz ist jedoch deutlich stärker als der Einfluss von Verarbeitungsflüssigkeit. Implikationen für Theorien der Verarbeitungsflüssigkeit und für die Anwendung im Bereich der Stereotypveränderung werden diskutiert. KW - Vorurteil KW - Eindrucksbildung KW - Verarbeitungsflüssigkeit KW - Stereotype KW - Psychology KW - Person Perception KW - Fluency KW - Stereotypes KW - Informationsverarbeitung KW - Psychologie Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-77426 ER - TY - THES A1 - Weiß, Martin T1 - The neural principles of behavior modification using socioemotional facial feedback cues in economic decision-making T1 - Die neuronalen Mechanismen der Verhaltensmodifikation durch sozio-emotionale faziale Feedbackreize bei ökonomischen Entscheidungen N2 - The present dissertation aims to shed light on different mechanisms of socio-emotional feedback in social decision-making situations. The objective is to evaluate emotional facial expressions as feedback stimuli, i.e., responses of interaction partners to certain social decisions. In addition to human faces, artificial emojis are also examined due to their relevance for modern digital communication. Previous research on the influence of emotional feedback suggests that a person's behavior can be effectively reinforced by rewarding stimuli. In the context of this dissertation, the differences in the feedback processing of human photographs and emojis, but also the evaluation of socially expected versus socially unexpected feedback were examined in detail in four studies. In addition to behavioral data, we used the electroencephalogram (EEG) in all studies to investigate neural correlates of social decision-making and emotional feedback. As the central paradigm, all studies were based on a modified ultimatum game. The game is structured as follows: there is a so-called proposer who holds a specific amount of money (e.g., 10 cents) and offers the responder a certain amount (e.g., 3 cents). The responder then decides whether to accept or reject the offer. In the version of the ultimatum game presented here, different types of proposers are introduced. After the participants have accepted or rejected in the role of the responder, the different proposers react to the participant’s decision with specific emotional facial expressions. Different feedback patterns are used for the individual experiments conducted in the course of this dissertation. In the first study, we investigated the influence of emotional feedback on decision-making in the modified version of the ultimatum game. We were able to show that a proposer who responds to the acceptance of an offer with a smiling face achieves more accepted offers overall than a control proposer who responds to both accepted and rejected offers with a neutral facial expression. Consequently, the smile served as a positive reinforcement. Similarly, a sad expression in response to a rejected offer also resulted in higher acceptance rates as compared to the control identity, which could be considered an expression of compassion for that proposer. On a neuronal level, we could show that there are differences between simply looking at negative emotional stimuli (i.e., sad and angry faces) and their appearance as feedback stimuli after rejected offers in the modified ultimatum game. The so-called feedback-related negativity was reduced (i.e., more positive) when negative emotions appeared as feedback from the proposers. We argued that these findings might show that the participants wanted to punish the proposers by rejecting an offer for its unfairness and therefore the negative feedback met their expectations. The altered processing of negative emotional facial expressions in the ultimatum game could therefore indicate that the punishment is interpreted as successful. This includes the expectation that the interaction partner will change his behavior in the future and eventually make fairer offers. In the second study we wanted to show that smiling and sad emojis as feedback stimuli in the modified ultimatum game can also lead to increased acceptance rates. Contrary to our assumptions, this effect could not be observed. At the neural level as well, the findings did not correspond to our assumptions and differed strongly from those of the first study. One finding, however, was that the neural P3 component showed how the use of emojis as feedback stimuli particularly characterizes certain types of proposers. This is supported by the fact that the P3 is increased for the proposer who rewards an acceptance with a smile as well as for the proposer who reacts to rejection with a sad emoji compared to the neutral control proposer. The third study examined the discrepancy between the findings of the first and second study. Accordingly, both humans and emojis representing the different proposers were presented in the ultimatum game. In addition, emojis were selected that showed a higher similarity to known emojis from common messenger services compared to the second study. We were able to replicate that the proposers in the ultimatum game, who reward an acceptance of the offer with a smile, led to an increased acceptance rate compared to the neutral control proposers. This difference is independent of whether the proposers are represented by emojis or human faces. With regard to the neural correlates, we were able to demonstrate that emojis and human faces differ strongly in their neural processing. Emojis showed stronger activation than human faces in the face-processing N170 component, the feedback-related negativity and the P3 component. We concluded that the results of the N170 and feedback-related negativity could indicate a signal for missing social information of emojis compared to faces. The increased P3 amplitude for emojis might imply that emojis appear unexpectedly as reward stimuli in a social decision task compared to human faces. The last study of this project dealt with socially unexpected feedback. In comparison to the first three studies, new proposer identities were implemented. In particular, the focus was on a proposer who reacted to the rejection of an offer unexpectedly with a smile and to the acceptance with a neutral facial expression. According to the results, participants approach this unexpected smile through increased rejection, although it is accompanied by financial loss. In addition, as reported in studies one and three, we were able to show that proposers who respond to the acceptance of an offer with a smiling face and thus meet the expectations of the participants have higher offer acceptance rates than the control proposer. At the neuronal level, especially the feedback from the socially unexpected proposer led to an increased P3 amplitude, which indicates that smiling after rejection is attributed a special subjective importance. The experiments provide new insights into the social influence through emotional feedback and the processing of relevant social cues. Due to the conceptual similarity of the studies, it was possible to differentiate between stable findings and potentially stimulus-dependent deviations, thus creating a well-founded contribution to the current research. Therefore, the novel paradigm presented here, and the knowledge gained from it could also play an important role in the future for clinical questions dealing with limited social competencies. N2 - Die vorliegende Dissertation soll verschiedene Mechanismen des sozio-emotionalen Feedbacks in sozialen Entscheidungssituationen beleuchten. Ziel ist es, emotionale Gesichtsausdrücke als Feedbackreize, d.h. Reaktion des Gegenübers auf bestimmte soziale Entscheidungen, zu evaluieren. Neben menschlichen Gesichtern werden auch künstliche Emojis aufgrund ihrer Relevanz für die moderne digitale Kommunikation untersucht. Bisherige Forschungen zum Einfluss von emotionalem Feedback legen nahe, dass das Verhalten einer Person durch belohnende Hinweisreize erfolgreich verstärkt werden kann. Im Rahmen dieser Dissertation wurden daher vier Studien durchgeführt, die die Unterschiede in der Feedback-Verarbeitung von menschlichen Fotos und Emojis, aber auch die Bewertung von sozial erwartetem gegenüber sozial unerwartetem Feedback eingehend untersuchen. Zusätzlich zu den Verhaltensdaten verwendeten wir in allen Studien das Elektroenzephalogramm (EEG), um neuronale Korrelate sozialer Entscheidungen und emotionalen Feedbacks zu untersuchen. Als zentrales Paradigma wurde allen Studien ein modifiziertes Ultimatumspiel zugrunde gelegt. Dieses ist so aufgebaut, dass es einen sogenannten Anbieter gibt, der über einen bestimmten Geldbetrag verfügt (z.B. 10 Cent) und dem Empfänger einen gewissen Anteil davon anbietet (z.B. 3 Cent). Der Empfänger entscheidet daraufhin, ob er das Angebot annehmen oder ablehnen möchte. In der hier verwendeten Version des Ultimatumspiels werden dabei verschiedene Typen von Anbietern eingeführt. Nachdem die Versuchspersonen in der Rolle des Empfängers angenommen oder abgelehnt haben, reagieren die verschiedenen Anbieter mit spezifischen emotionalen Gesichtsausdrücken auf die Entscheidung der Versuchsperson. Für die einzelnen Experimente, die im Rahmen dieser Dissertation durchgeführt wurden, werden unterschiedliche Feedbackmuster angewandt. In der ersten Studie untersuchten wir den Einfluss des emotionalen Feedbacks auf die Entscheidungsfindung in der modifizierten Version des Ultimatumspiels. Wir konnten zeigen, dass im Ultimatumspiel ein Anbieter, der auf die Annahme eines Angebots mit einem lächelnden Gesicht reagiert, insgesamt mehr akzeptierte Angebote erzielt als der Anbieter der Kontrollbedingung, der sowohl auf angenommene als auch auf abgelehnte Angebote mit einem neutralen Gesichtsausdruck reagiert. Folglich wirkte das Lächeln als positive Verstärkung. In ähnlicher Weise führte ein trauriger Gesichtsausdruck als Reaktion auf ein abgelehntes Angebot ebenfalls zu höheren Annahmeraten als die Kontrollperson, was als Ausdruck von Mitgefühl für diesen Anbieter betrachtet werden könnte. Auf neuronaler Ebene konnten wir zeigen, dass es Unterschiede zwischen dem bloßen Betrachten negativer emotionaler Stimuli (d.h. trauriger und wütender Gesichter) und ihrem Auftreten als Feedback-Stimuli nach abgelehnten Angeboten im modifizierten Ultimatumspiel gibt. Die so genannte feedback-related negativity wurde reduziert (d.h. positiver), wenn negative Emotionen als Feedback von den Anbietern auftraten. Wir zogen aus den Ergebnissen den Schluss, dass die Versuchsteilnehmer die Anbieter bestrafen wollten, indem sie ein Angebot wegen seiner Unfairness ablehnten, und dass daher das negative Feedback ihren Erwartungen entsprach. Die veränderte Verarbeitung negativer emotionaler Gesichtsausdrücke im Ultimatumspiel könnte daher darauf hinweisen, dass die Bestrafung als erfolgreich interpretiert wird. Dies schließt die Erwartung ein, dass der Interaktionspartner sein Verhalten in Zukunft ändert und schließlich fairere Angebote machen sollte. In der zweiten Studie war es das Ziel zu zeigen, dass auch lächelnde und traurige Emojis als Feedback-Reize im modifizierten Ultimatumspiel zu erhöhten Annahmeraten führen können. Entgegen unseren Hypothesen konnte dieser Effekt jedoch nicht beobachtet werden. Auch auf der neuronalen Ebene entsprachen die Ergebnisse nicht unseren Annahmen und unterschieden sich stark von denen der ersten Studie. Eine Erkenntnis war jedoch, dass anhand der neuronalen P3-Komponente ersichtlich wurde, dass die Verwendung von Emojis als Feedback-Reize gewisse Typen von Anbietern besonders kennzeichnet. Dies wurde dadurch gezeigt, dass die P3 sowohl für den Anbieter, der eine Annahme mit einem Lächeln belohnt, als auch für den Anbieter, der auf eine Ablehnung mit einem traurigen Emoji reagiert, im Vergleich zum neutralen Kontrollanbieter erhöht ist. Die dritte Studie untersuchte die Diskrepanz zwischen den Ergebnissen der ersten und der zweiten Studie. Dementsprechend wurden sowohl Menschen als auch Emojis, die die Identitäten der Anbieter repräsentieren, im Ultimatumspiel präsentiert. Darüber hinaus wurden Emojis ausgewählt, die eine höhere Ähnlichkeit mit bekannten Emojis aus den üblichen Messenger-Diensten zeigten als in der zweiten Studie. Wir konnten replizieren, dass die Anbieter im Ultimatumspiel, die eine Annahme des Angebots mit einem Lächeln belohnen, zu einer höheren Annahmerate im Vergleich zu den neutralen Kontrollanbietern führen. Dieser Unterschied zeigte sich unabhängig davon, ob die Anbieter durch Emojis oder menschliche Gesichter repräsentiert wurden. In Bezug auf die neuronalen Korrelate konnten wir zeigen, dass sich Emojis und menschliche Gesichter in ihrer neuronalen Verarbeitung stark unterscheiden. Emojis zeigten sowohl in der gesichtsverarbeitenden N170-Komponente als auch in der feedback-related negativity eine stärkere Aktivierung als menschliche Gesichter. Wir schlussfolgerten daraus, dass die Ergebnisse der N170 und feedback-related negativity ein Signal für fehlende soziale Informationen von Emojis im Vergleich zu Gesichtern sein könnten. Die erhöhte P3-Amplitude für Emojis könnte dabei implizieren, dass Emojis im Vergleich zu menschlichen Gesichtern bei einer sozialen Entscheidungsaufgabe unerwartet als Belohnungsreiz erscheinen. Die letzte Studie dieses Projekts beschäftigte sich mit sozial unerwartetem Feedback. Im Vergleich zu den ersten drei Studien wurden neue Anbieteridentitäten implementiert. Im Mittelpunkt stand insbesondere ein Anbieter, der auf die Ablehnung eines Angebots unerwartet mit einem Lächeln und auf die Annahme mit einem neutralen Gesichtsausdruck reagierte. Den Ergebnissen zufolge nähern sich die Teilnehmer diesem unerwarteten Lächeln durch verstärkte Ablehnung an, obwohl es mit einem finanziellen Verlust einhergeht. Darüber hinaus konnten wir, wie in den Studien eins und drei berichtet, zeigen, dass Anbieter, die auf die Annahme eines Angebots mit einem lächelnden Gesicht reagieren und damit die Erwartungen der Teilnehmer erfüllen, höhere Angebotsannahmeraten haben als der Kontrollanbieter. Auf neuronaler Ebene führte insbesondere das Feedback des sozial unerwarteten Anbieters zu einer erhöhten P3-Amplitude, was darauf hinweist, dass dem Lächeln nach der Ablehnung eine besondere subjektive Bedeutung beigemessen wird. In ihrer Gesamtheit liefern die Experimente neue Erkenntnisse über den sozialen Einfluss durch emotionales Feedback und die Verarbeitung relevanter sozialer Signale. Aufgrund der konzeptionellen Ähnlichkeit der Studien ist es möglich, zwischen stabilen Befunden und möglicherweise reizabhängigen Abweichungen zu differenzieren und damit einen fundierten Beitrag zur aktuellen Forschung zu leisten. Das hier vorgestellte neuartige Paradigma und die daraus gewonnenen Erkenntnisse könnten daher in Zukunft auch für klinische Fragestellungen, die sich mit eingeschränkten sozialen Kompetenzen befassen, eine nicht unerhebliche Rolle spielen. KW - Entscheidungsverhalten KW - Affekt KW - decision-making KW - emotional feedback KW - emojis KW - ultimatum game KW - EEG KW - Electroencephalographie Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-208654 ER - TY - THES A1 - Reuß, Heiko T1 - The interplay of unconscious processing and cognitive control T1 - Das Zusammenspiel unbewusster Verarbeitung und kognitiver Kontrolle N2 - The aim of this study was both to investigate the influence of cognitive control on unconscious processing, and to investigate the influence of unconscious processing on cognitive control. At first, different mechanisms and accounts to explain unconscious priming are presented. Here, perceptual and motor processes, as well as stimulus-response learning, semantic categorization, and the action trigger account as theories to explain motor priming are discussed. Then, the issue of the potential limits of unconscious processing is presented. Findings that indicate that active current intentions and expertise modulate unconscious processing are illustrated. Subsequently, results that imply an influence of unconsciously presented stimuli that goes beyond motor processes are discussed, with a special focus on inhibition processes, orienting of attention, task set activation, and conflict adaptation. Then I present the results of my own empirical work. Experiment 1 shows that the effective processing of unconsciously presented stimuli depends on expertise, even when potentially confounding difference between the expert and novice groups are controlled. The results of Experiments 2 and 3 indicate that the intention to use particular stimuli is a crucial factor for the effectiveness of these stimuli when they are presented unconsciously. Additionally, these findings show that shifts of attention can be triggered by centrally presented masked arrow cues. Experiments 4 and 5 broaden these results to cue stimuli that are not inherently associated with a spatial meaning. The finding corroborate that typically endogenously controlled shifts of attention can also be induced by unconscious stimuli. Experiments 6 and 7 demonstrate that even a central cognitive control process like task set activation is not contingent on conscious awareness, but can in contrast be triggered through unconscious stimulation. Finally, these results are integrated and I discuss how the concept of cognitive control and the limits of unconscious processing may have to be reconsidered. Furthermore, potential future research possibilities in this field are presented. N2 - Das Ziel dieser Arbeit war es, sowohl den Einfluss von kognitiver Kontrolle auf unbewusste Verarbeitung, als auch den Einfluss unbewusster Verarbeitung auf kognitive Kontrolle zu untersuchen. Zunächst werden verschiedene Mechanismen und Ansätze zur Erklärung unbewusster Bahnung vorgestellt. Dabei werden perzeptuelle Prozesse sowie motorische Prozesse beleuchtet und mit Reiz-Reaktions-Verbindungen, semantischer Kategorisierung und dem Ansatz handlungsdeterminierender Reizerwartungen drei verschiedene Ansätze zur Erklärung motorischer Bahnung besprochen. Danach wird die Problematik der Grenzen unbewusster Verarbeitung dargestellt. Es werden Befunde vorgestellt, die Hinweise auf den Einfluss von aktiven Aufgabeneinstellungen sowie von Expertise auf unbewusste Verarbeitung geben. Als nächstes werden Ergebnisse besprochen, die einen über motorische Prozesse hinausgehenden Einfluss unbewusster Reize nahelegen. Dabei wird insbesondere auf den Einfluss auf Hemmprozesse, Aufmerksamkeitsausrichtung, die Aktivierung von Aufgabeneinstellungen und Konfliktadaptation eingegangen. Dann werden die Ergebnisse eigener empirischer Arbeiten vorgestellt. In Experiment 1 wurde gezeigt, dass die effektive Verarbeitung unbewusster Reize von Expertise abhängt, auch wenn sonstige Unterschiede zwischen Experten- und Novizen-Gruppen kontrolliert sind. Die Ergebnisse von Experiment 2 und 3 zeigten, dass die Absicht, bestimmte Reize zu nutzen, ein entscheidender Faktor dabei ist, ob diese Reize auch unbewusst einen Effekt entfalten können. Zudem wurde hier gezeigt, dass Aufmerksamkeitsverschiebungen durch zentral präsentierte, maskierte Pfeile ausgelöst werden können. Die Experimente 4 und 5 erweiterten diesen Befund auf Hinweisreize, die keine inhärente räumliche Bedeutung haben. Hier konnte bestätigt werden, dass eigentlich endogen gesteuerte Aufmerksamkeitsverschiebungen durch unbewusste Reize induziert werden können. Die Experimente 6 und 7 zeigten, dass selbst ein zentraler kognitiver Kontrollprozess wie die Aktivierung verschiedener Aufgabeneinstellungen nicht bewusstseinspflichtig ist, sondern im Gegenteil durch unbewusste Stimulation in Gang gesetzt werden kann. Letztendlich werden diese Ergebnisse zueinander in Beziehung gesetzt. Es wird diskutiert, inwiefern das Konzept kognitiver Kontrolle und die Grenzen unbewusster Verarbeitung neu betrachtet werden müssen. Außerdem werden mögliche zukünftige Forschungsfelder in diesem Bereich aufgezeigt. KW - Bewusstsein KW - unconscious processing KW - cognitive control KW - Kognitiver Prozess KW - Allgemeine Psychologie Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-76950 ER - TY - THES A1 - Müller, Saskia T1 - The Influence of Personality and Trust on Information Processing and Decision Making in the Specific Context of Online Marketing T1 - Der Einfluss von Persönlichkeit und Vertrauen auf Informationsverarbeitung und Entscheidungsfindung im spezifischen Kontext des Online-Marketings N2 - Trust carries the capacity to shift the focus from risks to opportunities of a situation. Scientific studies from the field of trust research point out that besides situation-specific factors (i.e., stimuli of the environment), cross-situationally stable interindividual differences (i.e., personality) are involved in the emergence of trust. Stable interindividual differences are particularly influential to the subjective experience of situational conditions when crucial information is incomplete. The online shopping environment classifies as a prime example of markets with asymmetric information. Research has examined online consumer trust in the light of signaling theory to understand the effects of trust-enhancing signals. Previous research largely neglects interindividual differences in the perception, processing and reaction to these signals. Against this background, this scientific work has two primary objectives: the investigation of (1) interindividual differences in the evaluation of trust-enhancing signals and (2) a personality-based personalization of trust-enhancing signals in its effect on cognition and behavior. For this purpose, an interactive online shop setup was created, which served as realistic environmental framework. First, the results show a trust-enhancing effect of both objective and subjective personalization, with a superiority of subjective over objective personalization. Second, results suggest a particular susceptibility of the beliefs component of trust. Third, the results suggest that personalization exerts a specifically strong effect in what is, by definition, the particularly uncertain environment of credence goods. Fourth, results indicate that while the trust-enhancing effects of personalization operate (largely) independently of personality, the effect of personality on trust seems to depend on the condition of signal presentation. Taken together, the present work makes a contribution to understanding the effect of personality-adapted signaling environments on the emergence of trust and decision making in the specific context of B2C e-commerce. N2 - Vertrauen verlagert den Fokus von Risiken auf Chancen einer Situation. Studien aus dem Bereich der Vertrauensforschung weisen darauf hin, dass neben situationsspezifischen Faktoren (d.h. Stimuli der Umwelt) auch situationsübergreifende interindividuelle Unterschiede (d.h. die Persönlichkeit) an der Entstehung von Vertrauen beteiligt sind. Stabile interindividuelle Unterschiede sind besonders einflussreich für das subjektive Erleben, wenn entscheidende Informationen unvollständig sind. Das Online-Einkaufsumfeld gilt als Paradebeispiel für Märkte mit asymmetrischen Informationen. Die bisherige Forschung in diesem Bereich hat das Vertrauen im Lichte der Signaltheorie untersucht, um die Auswirkungen vertrauensfördernder Signale zu verstehen. Dabei wurden jedoch weitgehend interindividuelle Unterschiede in der Wahrnehmung, Verarbeitung und Reaktion auf diese Signale vernachlässigt. Diese Arbeit verfolgt daher zwei primäre Ziele: die Untersuchung von (1) interindividuellen Unterschieden in der Bewertung vertrauensfördernder Signale und (2) einer persönlichkeitsbasierten Personalisierung vertrauensfördernder Signale. Zu diesem Zweck wurde ein interaktiver Online-Shop konzipiert, der als realistischer Umweltrahmen diente. Erstens zeigen die Ergebnisse eine vertrauensfördernde Wirkung sowohl von objektiver als auch von subjektiver Personalisierung mit einer Überlegenheit der subjektiven Personalisierung. Zweitens deuten die Ergebnisse auf eine besondere Suszeptibilität der Einstellungskomponente des Vertrauens hin. Drittens legen die Ergebnisse nahe, dass die Personalisierung eine besonders starke Wirkung im Bereich der per Definition besonders unsicherheitsbehafteten Vertrauensgüter ausübt. Viertens zeigen die Ergebnisse, dass die vertrauensfördernden Effekte der Personalisierung zwar (weitgehend) unabhängig von der Persönlichkeit wirken, der Effekt der Persönlichkeit auf das Vertrauen jedoch von den Bedingungen der Signalpräsentation abzuhängen scheint. Insgesamt leistet die vorliegende Arbeit einen Beitrag zum Verständnis der Wirkung von persönlichkeitsangepassten Signalisierungsumgebungen auf die Entstehung von Vertrauen und die Entscheidungsfindung im spezifischen Kontext des B2C-E-Commerce. KW - Persönlichkeit KW - Vertrauen KW - Personalisierung KW - Personality KW - Trust KW - Personalization Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-359526 ER - TY - THES A1 - Akakpo, Martin Gameli T1 - The influence of learner characteristics on interactions to seek and share information in e-learning: A media psychology perspective T1 - Der Einfluss von Lernendenmerkmale auf die Interaktionen zur Suche und zum Austausch von Informationen im E-Learning: Eine medienpsychologische Perspektive N2 - Research on the deployment and use of technology to assist learning has seen a significant rise over the last decades (Aparicio et al., 2017). The focus on course quality, technology, learning outcome and learner satisfaction in e-learning has led to insufficient attention by researchers to individual characteristics of learners (Cidral et al., 2017 ; Hsu et al., 2013). The current work aims to bridge this gap by investigating characteristics identified by previous works and backed by theory as influential individual differences in e-learning. These learner characteristics have been suggested as motivational factors (Edmunds et al., 2012) in decisions by learners to interact and exchange information (Luo et al., 2017). In this work e-learning is defined as interaction dependent information seeking and sharing enabled by technology. This is primarily approached from a media psychology perspective. The role of learner characteristics namely, beliefs about the source of knowledge (Schommer, 1990), learning styles (Felder & Silverman, 1988), need for affect (Maio & Esses, 2001), need for cognition (Cacioppo & Petty, 1982) and power distance (Hofstede, 1980) on interactions to seek and share information in e-learning are investigated. These investigations were shaped by theory and empirical lessons as briefly mentioned in the next paragraphs. Theoretical support for investigations is derived from the technology acceptance model(TAM) by psychologist Davis (1989) and the hyper-personal model by communication scientist Walther (1996). The TAM was used to describe the influence of learner characteristics on decisions to use e-learning systems (Stantchev et al., 2014). The hyper-personal model described why computer-mediated communication thrives in e-learning (Kaye et al., 2016) and how learners interpret messages exchanged online (Hansen et al., 2015). This theoretical framework was followed by empirical reviews which justified the use of interaction and information seeking-sharing as key components of e-learning as well as the selection of learner characteristics. The reviews provided suggestions for the measurement of variables (Kühl et al., 2014) and the investigation design (Dascalau et al., 2015). Investigations were designed and implemented through surveys and quasi experiments which were used for three preliminary studies and two main studies. Samples were selected from Germany and Ghana with same variables tested in both countries. Hypotheses were tested with interaction and information seeking-sharing as dependent variables while beliefs about the source of knowledge, learning styles, need for affect, need for cognition and power distance were independent variables. Firstly, using analyses of variance, the influence of beliefs about the source of knowledge on interaction choices of learners was supported. Secondly, the role of need for cognition on interaction choices of learners was supported by results from a logistic regression. Thirdly, results from multiple linear regressions backed the influence of need for cognition and power distance on information seeking-sharing behaviour of learners. Fourthly, the relationship between need for affect and need for cognition was supported. The findings may have implications for media psychology research, theories used in this work, research on e-learning, measurement of learner characteristics and the design of e-learning platforms. The findings suggest that, the beliefs learners have about the source of knowledge, their need for cognition and their power distance can influence decisions to interact and seek or share information. The outlook from reviews and findings in this work predicts more research on learner characteristics and a corresponding intensity in the use of e-learning by individuals. It is suggested that future studies investigate the relationship between learner autonomy and power distance. Studies on inter-cultural similarities amongst e-learners in different populations are also suggested. N2 - Forschungsbemühungen zur Bereitstellung und die Nutzung von Technologien zur Unterstützung des Lernens nahm in den letzten Jahrzehnten erheblich zu (Aparicio et al., 2017). Der Fokus auf Kursqualität, Technologie, Lernergebnisse und Zufriedenheit der Lernenden im E-Learning führte dazu, dass die Forschenden den individuellen Eigenschaften der Lernenden nicht genügend Aufmerksamkeit schenkten (Cidral et al., 2017; Hsu et al., 2013). Die vorliegende Arbeit ist bestrebt, diese Lücke zu schließen. Sie untersucht Lernendenmerkmale, die in früheren Arbeiten identifiziert und theoretisch als einflussreiche individuelle Unterschiede beim E-Learning unterstrichen wurden. Diese Eigenschaften des Lernenden wurden als Motivationsfaktoren (Edmunds et al., 2012) in Entscheidungen des Lernenden bei Interaktion mit und zum Austausch von Informationen vorgeschlagen (Luo et al., 2017). In der vorliegenden Arbeit wird E-Learning definiert als Informationssuche und -austausch, der durch Technologie ermöglicht wird und auf Interaktionen basiert. Diese Ideen werden vor allem aus medienpsychologischer Sicht angegangen. Die Rolle der Merkmale des Lernenden, nämlich seine jeweiligen Überzeugungen über die Quelle des Wissens (Schommer, 1990), Lernstile (Felder & Silverman, 1988), Bedürfnis nach Zuwendung (Maio & Esses, 2001), Erkenntnisdrang (Cacioppo & Petty, 1982) und Machtdistanz (Hofstede, 1980) werden bzgl. der Interaktionen, die zur Suche und zum Austausch von Informationen dienen, untersucht. Diese Untersuchungen berücksichtigen theoretische Annahmen und empirische Erkenntnisse, die hier kurz skizziert werden. Das ‚Technology Acceptance Model‘ (TAM) des Psychologen Davis (1989) und das ‚Hyper-Personal Model‘ des Kommunikationswissenschaftlers Walther (1996) liegen den durchgeführten Untersuchungen zugrunde. Mit dem TAM wurde der Einfluss der Eigenschaften eines Lernenden auf Entscheidungen zur Verwendung von E-Learning-Systemen erklärt (Stantchev et al., 2014). Das ‚Hyper-Personal Model‘ skizzierte Ursachen, warum computervermittelte Kommunikation im E-Learning gelingt (Kaye et al., 2016) und wie Lernende online ausgetauschte Nachrichten interpretieren (Hansen et al., 2015). Diesem theoretischen Rahmen folgend, werden empirische Arbeiten umrissen, die die Verwendung von Interaktion, zur Suche und zum Austausch von Informationen als Schlüsselkomponenten des E-Learning beschreiben sowie die Auswahl der zu untersuchenden Eigenschaften der Lernenden rechtfertigten. Aus diesen Arbeiten wurden Ideen für die Messung der Variablen (Kühl et al., 2014) und das Untersuchungsdesign (Dascalau et al., 2015) abgeleitet. Umfragen und Quasi-Experimente wurden hierzu durchgeführt. Diese Instrumente wurden für drei Vorstudien und zwei Hauptstudien verwendet. Probanden wurden aus Deutschland und Ghana ausgewählt, wobei in beiden Ländern die gleichen Variablen getestet wurden. Die Hypothesentestung berücksichtigte Interaktion und Informationssuche und -austausch als abhängige Variablen, während die Überzeugungen bzgl. der Quellen des Wissens, Lernstile, Bedürfnis nach Zuwendung, Erkenntnisdrang und Machtdistanz als unabhängige Variablen dienten. Durchgeführte Varianzanalysen (1.) belegen die Annahme, dass Überzeugungen über die Wissensquelle Einfluss auf die Interaktionswahl der Lernenden haben. Zudem konnte ein Effekt (2.) des Erkenntnisdrangs auf die Wahlentscheidung der Lernenden durch die Ergebnisse einer logistischen Regression unterstützt werden. Des Weiteren (3.) unterstützten die Ergebnisse mehrerer linearer Regressionen den Einfluss des Erkenntnisdrangs und der Machtdistanz auf das Verhalten der Lernenden bezüglich Informationssuche und -austausch. Schließlich (4.) wurde die Wechselbeziehung zwischen Bedürfnis nach Zuwendung und Erkenntnisdrang unterstützt. Die Ergebnisse sind relevant für die medienpsychologische Forschung, Theorien, die in dieser Arbeit verwendet werden, die Untersuchung von E-Learning, die Messung der Merkmale der Lernenden, sowie für die Gestaltung von E-Learning-Plattformen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Überzeugungen der Lernenden über die Wissensquelle, ihr Erkenntnisdrang (NfC) und ihre Machtdistanz, die Entscheidungen, wie sie interagieren und Informationen suchen oder sie auszutauschen, beeinflussen können. Schlußfolgerungen aus der erarbeiteten Theorie und Empirie sowie aus dieser Arbeit befürworten eine stärkere Erforschung der Eigenschaften der Lernenden. Es erscheint darüber hinaus ratsam, dass zukünftige Studien den Zusammenhang zwischen der Autonomie der Lernenden und der Machtdistanz untersuchen. Es werden außerdem weitere Studien zu interkulturellen Ähnlichkeiten zwischen E-Learning-Lernenden in verschiedenen Bevölkerungsgruppen vorgeschlagen. KW - e-learning KW - Individualität KW - E-Learning KW - Media Psychology KW - Interactions KW - Information seeking and sharing KW - information sharing KW - learner characteristics Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-185934 ER - TY - THES A1 - Gralke, Verena Maria T1 - The Impact of Media Literacy in Adolescence and Young Adulthood. - Correlative and Experimental Investigations on the Influence of Media Literacy on Cognitive and Political Variables, and on Knowledge Acquisition from Media – T1 - Der Einfluss von Medienkompetenz auf Jugendliche und junge Erwachsene. - Korrelative und experimentelle Studien zu dem Einfluss von Meidenkompetenz auf kognitive und politische Variablen, sowie auf die Lernwirksamkeit von Medien. - N2 - This thesis consists of three studies investigating the influence media literacy has on political variables, cognitive variables, and learning. Adolescents from 13 years of age and young adults are included in the studies. This thesis is divided into three chapters. Study I and II are one comprehensive study, but will be presented separately for better readability. Chapter I provides the reader with background knowledge for the original studies presented in chapter II includes information about media use, different conceptualizations of media literacy and its development over the lifetime, as well as media literacy’s impact on cognitive and political variables. Additionally, current literature on the comparison of the learning outcomes of different kinds of texts (written, auditory, and audiovisual) is presented, with a differentiation between text-based information and inferences. In chapter II, the original studies are placed in the current state of research and presented in detail. In chapter III, a critical discussion of the studies is conducted, and a general model of the influence media literacy has on the investigated cognitive and political factors is presented, followed by a conclusion of the research. The theoretical foundation of this thesis is three models of media literacy proposed by Groeben (2002, 2004), Hobbs (1997), and Potter (1998, 2016). These three models are similar in that they define media literacy as a multifactorial construct with skills that develop further in the course of life. Their ideas are integrated and developed further, leading to our own model of media literacy. It encompasses five scales: media sign literacy, distinction between reality and fiction, knowledge of media law, knowledge of media effects, and production skills. Thereupon, the assessment tool Würzburg Media Literacy Test (WMK; Würzburger Medienkompetenztest) is designed. There is evidence that media use and media literacy influence socio-political factors. Young adults name the internet as the main source of information on political topics (see Pasek et al., 2006), and knowledge demonstrably fosters political participation (Delli Carpini & Keeter, 1996). However, the kind of participation activity regarded is important (Quintelier & Vissers, 2008), as sometimes real-life participation is supplemented by online activities (Quan-Haase & Wellman, 2002). Media literacy is the key to evaluating the quality of information from media. Whether or not a direct link between media literacy and political interest exists has, as far as I know, not yet been investigated. Several studies have shown that precursors and subcomponents of media literacy have the capacity to influence cognitive variables. For instance, children with higher media sign literacy possess better reading proficiency (Nieding et al., 2017) and are better at collecting information and drawing inferences from hypermedia and films (Diergarten et al., 2017) as compared to children with low literacy. These precursors and subcomponents are more efficient in processing medial sign systems, reducing cognitive load, and consequently, liberating cognitive capacity for other mental tasks (Sweller, 1988). Paino and Renzulli (2012) showed that highly computer-proficient adolescents exhibit better mathematics and reading abilities. Different types of media influence the learning process differently, and the learning process can be enhanced by combining these different types of media, if the material is prepared according to the research findings and Mayer’s (2002) cognitive theory of multimedia learning. Similarly, a reduction in cognitive load takes place and more resources can be invested in the learning process itself (Mayer & Moreno, 2003; Sweller, 1988). It is not easy to answer the question of whether one medium is superior for learning to another. Generally, adults learn best from written texts (e.g., Byrne & Curtis, 2000), and audiovisual and auditory texts are comparable (e.g., Hayes et al., 1986); however, there is little research regarding the comparison of the latter two. Study I examined whether media literacy has a positive impact on interest in politics and the political self-concept. A sample of 101 13-to 20-year-olds was drawn. The control variables were intelligence, socio-economic status (SES), openness to experiences, perspective-taking, age, and sex. Additionally, an evaluation of the WMK was conducted, which indicated good construct validity and excellent overall reliability. Media literacy was positively associated with interest in politics, political self-concept, and perspective-taking but not with openness. In hierarchical regressions and path analysis, a direct influence of media literacy and openness on interest in politics could be found. Political self-concept was solely influenced by interest in politics. Although media literacy had no direct influence on political self-concept, it influenced its precursor interest in politics and was thus expected to have distal influence. The results of the first study confirm previous findings (e.g., Vecchione & Caprara, 2009), where political self-concept is regarded as a precursor of political participation. In conclusion, the findings of study I suggested that by stimulating political interest, media literacy could, mediated through political self-concept, foster political participation. Study II (which was conducted on the same sample as study I) was concerned with the question of whether highly media-literate adolescent and young adult participants exhibit better academic skills (mathematics; reading) and academic achievement (grades) compared to less media-literate participants. Additionally, to obtain information about potential development during adolescence, a group of 50 13-year-olds was compared with a group of 51 19-year-olds in terms of their media literacy. The control variables were intelligence, SES, sex, and age. The results showed that a significant development of media literacy took place during adolescence (∆M = .17), agreeing with Potter’s (1998, 2013) development theory of media literacy. Media literacy was significantly correlated with reading skills and school grades. Regarding adults, media literacy was also significantly correlated with mathematical skills; the association was greater than that with reading skills. However, no connection with mathematical skills was found for adolescents. To control for the influence of age and intelligence, which were both associated with media literacy, hierarchical regressions and path analyses were conducted. The results revealed that media literacy had a greater impact on grades and academic abilities than intelligence. These results are in line with those obtained by Paino and Renzulli (2012). Study III investigated whether media literacy helps young adults to better learn from three kinds of media, a written, an auditory, and an audio-visual text, and which medium achieves the best learning results. Three groups of 91 young adults were compared (written, auditory, and audio-visual text) in terms of their learning outcomes. These outcomes were conceptualized as directly stated information in the text (assessed by text-based questions) and inferential learning (inference questions). A computer-based short version of the WMK was applied to assess media literacy, which should be optimized in the future. The control variables were intelligence, verbal ability, media usage, prior knowledge, and SES. In hierarchical regression, media literacy turned out to be a significant predictor of text inferences, even when other relevant variables, such as intelligence, were controlled for. Inferences foster the building of the situation model, which is believed by many authors to be true comprehension of a text (Zwaan & Radvansky, 1998). The outcomes of study III support Ohler’s (1994) assumption that media literacy fosters the creation of a more elaborated situational model. Text-based questions were only influenced by prior knowledge. As assumed by Potter (1998, 2016), the media literacy of young adults in the Western world suffices to extract relevant facts from educational learning material. Both subjects were best in the written text condition for text-based and inference question results. Audiovisual and auditory texts showed no significant differences. The written text condition did not excel in the auditory text condition for inferences. The results accord with those obtained by, for instance, Byrne and Curtis (2000). Taken together, these studies show that media literacy can influence several cognitive and political variables. It stimulates political interest, reading comprehension, school grades, and mathematical abilities in young adults, as well as drawing inferences from different kinds of texts. Additionally, media literacy develops further during adolescence. N2 - Diese Doktorarbeit besteht aus drei Studien, welche den Einfluss von Medienkompetenz auf politische Variablen, kognitive Variablen und auf Lernen untersuchen. Hierzu wurden Jugendliche ab 13 Jahren und junge Erwachsene rekrutiert. Bei Studie I und II handelt es sich um eine groß angelegte Studie, welche der Lesbarkeit wegen als separate Untersuchungen dargestellt wird. Diese Doktorarbeit ist in drei Kapitel unterteilt. Das erste Kapitel liefert das notwendige Hintergrundwissen für die originären Forschungsstudien des zweiten Kapitels. Dies beinhaltet Informationen zur Mediennutzung, unterschiedlichen Konzeptionen von Medienkompetenz und deren Entwicklung im Verlauf des Lebens, sowie der Einfluss von Medienkompetenz auf kognitive und politische Variablen. Darüber hinaus wird die aktuelle Literatur zur Lernwirksamkeit verschiedener Textarten (schriftlich, auditiv, audiovisuell) dargelegt, wobei zwischen Textoberfläche und Inferenzen unterschieden wird. Im zweiten Kapitel werden die originären Studien zunächst in die aktuelle Literatur eingeordnet und darauffolgend detailliiert dargestellt. Im dritten Kapitel erfolgen anschließend die kritische Diskussion der Studien, sowie mein Versuch, ein übergreifendes Wirkungsmodell der Medienkompetenz auf die untersuchten kognitiven und politischen Faktoren zu entwerfen. Zum Schluss versuche ich ein finales Fazit meiner Forschung zu ziehen. Als theoretische Grundlage dieser Dissertation dienen die drei Modelle der Mediakompetenz von Groeben (2002, 2004), Hobbs (1997), und Potter (1998, 2016). Alle haben gemeinsam, dass sie Mediankompetenz als multifaktoriell, mit sich über die Lebenszeit weiterentwickelnden Fertigkeiten, konzeptualisieren. Die Ideen dieser Modelle wurden integriert und zu einem eigenen Modell der Mediankompetenz weiterentwickelt. Es beinhaltet fünf Skalen: Mediale Zeichenkompetenz, Realitäts-Fiktionsunterscheidung, Wissen über Medienrecht, Wissen über Medieneffekte, und Produktionsfertigkeiten. Hieraus wurde das Erhebungsinstrument WMK (Würzburger Medienkompetenztest) entwickelt. Es gibt Hinweise, dass Mediennutzung und –kompetenz politische Faktoren beeinflussen. Junge Erwachsene nennen das Internet als primäre Informationsquelle über Politik (z.B. Pasek, Kenski, Romer & Jamieson, 2006), wobei Wissen nachweißlich politische Teilhabe fördert (Delli Carpini & Keeter, 1996). Hier kommt es jedoch darauf an, wie politische Partizipation definiert wird (z.B. Quintelier & Vissers, 2008), da lebensweltliche Partizipation auch durch Online-Aktivitäten ersetzt werden kann (Quan-Haase & Wellman, 2002). Medienkompetenz stellt den Schlüssel zur Bewertung der Qualität von Informationen aus den Medien dar. Ob allerdings eine direkte Verbindung zwischen Medienkompetenz und Politikinteresse besteht, wurde meines Wissens bisher noch nicht untersucht. Es wurde bereits in mehreren Studien gezeigt, dass Vorläuferfähigkeiten und Teilkomponenten von Medienkompetenz kognitive Variablen positiv beeinflussen. So weißen beispielsweise Kinder mit höherer medialer Zeichenkompetenz im Vergleich zu Altersgenossen mit geringer medialer Zeichenkompetenz bessere Lesefertigkeiten auf (Nieding et al., 2017) und können besser Informationen und Inferenzen aus Hypertexten und Filmen ziehen (Diergarten et al., 2017). Dies könnte darin begründet liegen, dass diese Kinder mediale Zeichen effizienter verarbeiten und hierdurch die kognitive Belastung reduzieren, was ihnen mehr Kapazität für andere kognitive Aufgaben freiräumt (Sweller, 1988). Paino und Renzulli (2012) konnten zeigen, dass adoleszente Schüler mit hoher Computerkompetenz bessere mathematische und Lesefertigkeiten aufweisen. Verschiedene Medien beeinflussen das Lernen unterschiedlich und der Lernprozess kann durch die Kombination von Medien verbessert werden, wenn diese den Prinzipien der Kognitiven Theorie des Multimedialen Lernens von Mayer (2002) folgt. Hierdurch kommt es ebenso zu einer Reduktion der kognitiven Belastung, wodurch mehr Ressourcen in den Lernprozess investiert werden können (Sweller, 1988, Mayer & Moreno, 2003). Die Frage nach der generellen Überlegenheit eines Lernmediums lässt sich nicht pauschal beantworten. Im Allgemeinen lernen Erwachsene am besten von geschriebenen Texten (z.B. Byrne & Curtis, 2000), auditive und audiovisuelle Texte liegen gleichauf (Hayes, Kelly, & Mandel, 1986). Allerdings existieren wenige Studien, die sich mit einem Vergleich der beiden letzteren befassen. Die erste Studie dieser Dissertation untersuchte, ob sich Medienkompetenz positiv auf das Politikinteresse und das politische Selbstkonzept, auswirkt. Es wurde eine Stichprobe von 101 13- bis 20-Jährigen gezogen. Als Kontrollvariablen wurden Intelligenz, sozio-ökonomischer Status, Offenheit für Erfahrungen, Perspektivenübernahme, Alter und Geschlecht berücksichtigt. Zusätzlich fand eine Evaluation des WMK statt, welche gute Ergebnisse bezüglich seiner Konstruktvalidität und eine exzellente Gesamtrealiabilität ergab. Medienkompetenz korrelierte positiv mit Politikinteresse, dem politische Selbstkonzept und Perspektivenübernahme, aber nicht mit Offenheit für Erfahrungen. Hierarchische Regressionen und Pfadanalysen ergaben einen direkten Einfluss der Medienkompetenz und Offenheit auf das Politikinteresse. Das politische Selbstkonzept wurde nur durch das Politikinteresse beeinflusst. Auch wenn Medienkompetenz sich nicht direkt auf das politische Selbstkonzept auswirkte, so hat es doch dessen Vorläufer Politikinteresse modifiziert und könnte so distal wirken. Die Befunde dieser Studie bestätigen früherer Ergebnisse (z.B. Vecchione & Caprara, 2009), wenn man das politische Selbstkonzept als Vorläufer politischer Partizipation auffasst. Die Resultate von Deary und Kollegen (2008), dass intelligentere Menschen mehr Politikinteresse und politische Partizipation berichten, konnten nicht repliziert werden. Möglicherweise spielt hier das Bildungsniveau, vor allem verbale Fähigkeiten und eine Ausbildung in Sozialwissenschaften, eine größere Rolle als Intelligenz (vgl. Hillygus, 2005). Zusammenfassend zeigten die Ergebnisse von Studie I, dass Medienkompetenz durch die Förderung von Politikinteresse, vermittelt über das politische Selbstkonzept, politische Partizipation begünstigen kann. Studie II, welche an der gleichen Stichprobe wie Studie I durchgeführt wurde, befasste sich mit der Frage, ob Jugendliche und junge Erwachsene mit hoher Medienkompetenz, verglichen mit solchen mit geringer Medienkompetenz, bessere akademische Fertigkeiten (Mathematik; Lesen) und akademische Leistungen (Noten) aufweisen. Darüber hinaus wurde eine Gruppe von 50 13-Jährigen mit einer Gruppe von 51 19-Jährigen bezüglich ihrer Medienkompetenz verglichen, um eine Aussage über potentielle Veränderungen in der Pubertät treffen zu können. Als Kontrollvariablen dienten Intelligenz, sozio-ökonomischer Status, Alter und Geschlecht. Die Ergebnisse zeigten, dass in Übereinstimmung mit Potters (1998, 2013) Entwicklungstheorie der Medienkompetenz während der Adoleszenz eine signifikante Zunahme der Medienkompetenz stattfand (∆M = .17). Es ergaben sich Korrelationen von Medienkompetenz mit mathematischen und Lesefertigkeiten und mit Schulnoten. Bei den Erwachsenen fand sich auch ein signifikanter Zusammenhang mit mathematischen Fertigkeiten, welcher höher als der mit Lesefertigkeiten war. Bei den Jugendlichen fand sich keine Verbindung zwischen Medienkompetenz und mathematischen Fertigkeiten. Um den Einfluss des Alters und der Intelligenz, welche beide mit Medienkompetenz korrelierten, zu kontrollieren, wurden hierarchische Regressionen und Pfadanalysen angewandt. Analog zu Paino und Renzullis (2012) Studie ergaben sie, dass Medienkompetenz einen größeren Einfluss auf die Schulnoten und akademischen Fertigkeiten hatte als Intelligenz. In der dritten Studie wurde untersucht, ob Medienkompetenz jungen Erwachsenen dabei hilft, besser von drei verschiedenen Textarten zu lernen. Es wurden ein schriftlicher, ein auditiver und ein audiovisueller Text bezüglich der jeweiligen Lernwirksamkeit untersucht. Als Lernergebnisse wurden das direkte Textwissen durch textbasierte Fragen, sowie das Inferenzwissen durch Inferenzfragen, erfasst. Es wurde eine Stichprobe von insgesamt 91 jungen Erwachsenen in drei Gruppen aufgeteilt und bezüglich ihrer Lernergebnisse verglichen. Eine Gruppe erhielt den schriftlichen, die zweite den auditiven und die dritte den audiovisuellen Text. Eine computerbasierte Kurzversion des WMK wurde zur Messung der Medienkompetenz eingesetzt, welche sich als optimierungsfähig herausstellte. Zusätzlich wurden Intelligenz, verbale Fähigkeiten, Mediennutzung, Vorwissen und SÖS als Kontrollvariablen erhoben. Die Auswertung durch hierarchische Regressionen ergab, dass Medienkompetenz ein signifikanter Prädiktor für Textinferenzen darzustellen scheint, selbst wenn andere relevante Variablen, wie etwa die Intelligenz, statistisch kontrolliert werden. Inferenzen unterstützen den Aufbau eines Situationsmodells, welches oft als wirkliches Textverständnis aufgefasst wird (z.B. Zwaan & Radvansky, 1998). Die Ergebnisse der dritten Studie unterstützen Ohlers (1994) Annahme, dass Medienkompetenz den Aufbau eines elaborierteren Situationsmodells fördert. Die textbasierten Fragen wurden nur durch das Vorwissen vorhergesagt. Möglicherweise trifft Potters (1998, 2016) Annahme zu, dass Erwachsene in der westlichen Welt über ausreichend basale Medienkompetenz verfügen, um relevante Informationen aus Lernmaterialien herauszuziehen. Die Versuchsteilnehmer schnitten bei den textbasierten und den Inferenzfragen am besten bei dem schriftlichen Text ab. Der schriftliche Text zeigte bei den Inferenzfragen keine signifikante Überlegenheit im Vergleich zu dem auditiven Text. Der audiovisuelle und der auditive Text erzielten für beide Fragensorten vergleichbare Ergebnisse. Die Ergebnisse stimmen mit der Literatur überein (z.B. Byrne & Curtis, 2000). Zusammenfassend zeigten die Studien, dass Medienkompetenz die Fähigkeit hat verschiedene kognitive und nicht-kognitive Variablen zu beeinflussen. Es stimuliert Politikinteresse, verbessert Perspektivenübernahme, Leseverständnis, mathematische Fähigkeiten bei Erwachsenen, Schulnoten und die Bildung von Inferenzen von unterschiedlichen Textarten. Medienkompetenz scheint sich in der Adoleszenz weiterzuentwickeln. KW - Media Literacy KW - Knowledge Acquisition KW - Development KW - Lernwirksamkeit KW - Medienkompetenz KW - Wissenserwerb KW - Entwicklung KW - Schulerfolg KW - Academic Skills Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-346018 ER - TY - THES A1 - Madeira, Octavia T1 - The Human-Experimental Virtual Elevated Plus-Maze as an Anxiety Model T1 - Das human-experimentelle virtuelle Elevated Plus-Maze als Angstmodell N2 - Anxiety research is one of the major psychological research domains and looks back on decades of research activity. Traditionally, novel theories and approaches are tested utilizing animal models. One way to study inherent anxiety in rodents is the elevated plus-maze (EPM). The EPM is a plus-shaped platform with two closed, i.e., walled, arms and two open unwalled arms. If given the opportunity to freely explore the apparatus, rodents instinctively avoid the open arms to protect themselves from predators. Hence, they spent less time on open and more time on closed arms, which is behaviorally associated with general anxiety. In the course of the pharmacological validation, it was found that this exploratory pattern can be reversed by anxiolytic substances, e.g., benzodiazepines, or potentiated by anxiogenics. One of the significant advantages of the EPM is that no prior training session is required in contrast to conditioning studies, thus allowing to observe natural behavior. Therefore, together with the economic and uncomplicated setup, the EPM has become a standard preclinical rodent anxiety test over the decades. In order to validate these rodent anxiety tests, there have recently been attempts to retranslate them to humans. A paramount of cross-species validation is not only the simple transferability of these animal tests but also the observation of anxiety behaviors that are evolutionarily conserved across species. Accordingly, it could be possible to conclude various factors associated with the etiology and maintenance of anxiety disorders in humans. So far, convincing translations of the EPM to humans are still lacking. For that reason, the primary aim of this dissertation is to retranslate the EPM throughout three studies and to evaluate cross-species validity critically. Secondly, the undertaken studies are set out to observe ambulatory activity equivalent to rodent EPM behavior, i.e., open arm avoidance. Thirdly, the undertaken studies aimed to assess the extent to which trait anxiety influences human exploratory activity on the platform to associate it with the assumption that rodent EPM-behavior is a reflection of general anxiety. Finally, virtual reality (VR) was the method of choice to maintain the economic advantage and adjust the EPM size to humans. Study 1 (N = 30) was set up to directly transfer the rodent EPM regarding test design and experimental procedure using a Computer Automatic Virtual Environment (CAVE). The results revealed that humans unlike rodents display a general open arms approach during free exploration. However, open arm avoidance was associated with high trait anxiety and acrophobia (fear of height), which was initially assessed as a control variable due to the virtual platform height. Regression analyses and subjective anxiety ratings hinted at a more significant influence of acrophobia on open arm avoidance. In addition, it was assumed that the open arms approach might have resulted from claustrophobic tendencies experienced in the closed arms due to the high walls. Study 2 (N = 61) sought to differentiate the influence of trait anxiety and acrophobia and adapt the virtual EPM to humans. Therefore, parts of the platform held a semi-transparent grid-floor texture, and the wall height on the closed arms was reduced to standard handrail level. Moreover, participants were priorly screened to exclude clinically significant levels of acrophobia, claustrophobia, and agoraphobia. The data on general exploratory activity showed no arm preference. Regression analyses confirmed that acrophobia is related to open arm avoidance, corroborating the finding of Study 1. Surprisingly, for trait anxiety, the result of Study 1 could not be replicated. Instead, for trait anxiety, no significant effect was found indicating that predominantly fear of heights shapes human EPM behavior even on a subclinical stage. In Study 3 (N = 57), the EPM was embedded into a city setting to 1) create a more natural human environment and 2) eliminate height. Furthermore, a head-mounted display was utilized for VR presentation, and arousal ratings were introduced. Participants were screened for high and low levels of trait anxiety and agoraphobia, and claustrophobia. Replicating the findings of Study 2, no difference in open and closed arm activity was observed, and no effect was found in relationship with trait anxiety. The data on anxiety ratings and claustrophobia suggest a positive correlation indicating that in this city EPM, claustrophobic tendencies might play a role in closed arm avoidance. In summary, this thesis added valuable insights into the retranslation of a well-established standard anxiety test used in rodents. However, it also majorly challenges current findings on the cross-species validity of the EPM. Various explanatory models for the results are critically discussed and associated with clinical implications concerning future research. N2 - Die Angstforschung ist eines der wichtigsten psychologischen Forschungsgebiete und blickt auf eine jahrzehntelange Forschungstätigkeit zurück. Traditionell werden neue Theorien und Ansätze anhand von Tiermodellen getestet. Eine Möglichkeit, inhärente Angst bei Nagetieren zu untersuchen, ist das Elevated Plus-Maze (EPM). Das EPM ist eine plusförmige Plattform mit zwei geschlossenen, d. h. mit Wänden versehenen, Armen und zwei offenen, nicht mit Wänden umschlossenen, Armen. Wenn Nagetiere die Möglichkeit haben, die Plattform frei zu erkunden, meiden sie instinktiv die offenen Arme, um sich vor Fressfeinden zu schützen, d.h. sie verbringen weniger Zeit in den offenen und mehr Zeit in den geschlossenen Armen, was verhaltensmäßig mit Ängstlichkeit assoziiert wird. Im Rahmen der pharmakologischen Validierung wurde festgestellt, dass dieses Explorationsmuster durch anxiolytische Substanzen, z. B. Benzodiazepine, umgekehrt oder durch anxiogene Substanzen verstärkt werden kann. Einer der wesentlichen Vorteile des EPM ist, dass im Gegensatz zu Konditionierungsstudien kein vorheriges Training erforderlich ist und somit natürliches Verhalten beobachtet werden kann. Zusammen mit dem ökonomischen und unkomplizierten Versuchsaufbau hat sich das EPM daher im Laufe der Jahrzehnte zu einem Standardtest für präklinische Angstforschung bei Nagern entwickelt. Um diese Angsttests von Nagern zu validieren, wurde kürzlich versucht, diese auf den Menschen zu übertragen. Eine wichtige Voraussetzung für die artenübergreifende Validierung ist nicht nur die einfache Translation dieser Tiertests, sondern auch die Beobachtung von Angstverhalten, das evolutionär über alle Arten hinweg konserviert ist. Darauf aufbauend könnte es möglich sein, auf verschiedene Faktoren zu schließen, die mit der Entstehung und Aufrechterhaltung von Angststörungen beim Menschen in Verbindung stehen. Bislang fehlt es noch an einer überzeugenden Übertragung des EPM auf den Menschen. Aus diesem Grund besteht das primäre Ziel dieser Dissertation darin, das EPM in drei Studien neu zu übersetzen und die speziesübergreifende Validität kritisch zu bewerten. Zweitens sollen die durchgeführten Studien eine dem EPM-Verhalten von Nagetieren äquivalente Bewegungsaktivität beobachten, d.h. die Vermeidung offener Arme. Drittens zielten die durchgeführten Studien darauf ab, das Ausmaß zu bewerten, in dem Angstmerkmale das Explorationsverhalten des Menschen auf der Plattform beeinflussen, um sie mit der Annahme in Verbindung zu bringen, dass das EPM-Verhalten von Nagetieren Ängstlichkeit repräsentiert. Schließlich war die virtuelle Realität (VR) die Methode der Wahl, um die ökonomische Validität zu erhalten und das EPM in seiner Größe an den Menschen anpassen zu können. In Studie 1 (N = 30) wurde das Tier-EPM hinsichtlich des Testdesigns und des Versuchsablaufs unter Verwendung einer computergesteuerten virtuellen Umgebung (CAVE) direkt auf den Menschen übertragen. Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen im Gegensatz zu Nagern während der freien Exploration generell eine Annäherung zu den offenen Armen zeigen. Die Vermeidung offener Arme war jedoch mit hoher Traitängstlichkeit und Akrophobie (Höhenangst) verbunden, die aufgrund der Höhe der virtuellen Plattform zunächst als Kontrollvariable erhoben wurde. Regressionsanalysen und subjektive Angstbewertungen deuteten auf einen stärkeren Einfluss der Akrophobie auf die Vermeidung der offenen Arme hin. Darüber hinaus wurde angenommen, dass die Vermeidung der offenen Arme aus klaustrophobischen Tendenzen resultieren könnte, die in den geschlossenen Armen aufgrund der hohen Wände auftreten. In Studie 2 (N = 61) wurde versucht, den Einfluss von Traitängstlichkeit und Akrophobie zu differenzieren und das virtuelle EPM an den Menschen anzupassen. Daher waren Teile der Plattform mit einer halbtransparenten Gitterbodenstruktur versehen, und die Wandhöhe in den geschlossenen Armen wurde auf die Höhe eines Standardgeländers reduziert. Darüber hinaus wurden die Versuchsteilnehmer vorselektiert um klinisch signifikante Werte von Akrophobie, Klaustrophobie und Agoraphobie auszuschließen. Die Daten zu generellem Explorationsverhalten zeigten, dass keine Armpräferenz besteht. Die durchgeführte Regressionsanalyse demonstrierte, dass die Vermeidung der offenen Arme mit Akrophobie zusammenhängt, was die Ergebnisse von Studie 1 bestätigt. Überraschenderweise konnte das Ergebnis von Studie 1 in Bezug auf Traitängstlichkeit nicht repliziert werden. Stattdessen wurde für Ängstlichkeit kein signifikanter Effekt gefunden, was darauf hindeutet, dass hauptsächlich Höhenangst das menschliche EPM-Verhalten sogar in einem subklinischen Stadium prägt. In Studie 3 (N = 57) wurde das EPM in eine städtische Umgebung eingebettet, um 1) eine für den Menschen natürlichere Umgebung zu schaffen und 2) den Faktor Höhe zu eliminieren. Darüber hinaus wurde für die VR-Präsentation eine Virtual-Reality-Brille verwendet, und Arousalratings eingeführt. Die Teilnehmer wurden auf hohe und niedrige Werte von Traitängstlichkeit und Agoraphobie sowie Klaustrophobie untersucht. Wie in Studie 2 konnte kein Unterschied zwischen der Explorationstendenzen der offenen und der geschlossenen Arme beobachtet werden, und es wurde kein Effekt in Bezug auf die erhobenen Angstmerkmale festgestellt. Die Daten zu Angstbewertungen und Klaustrophobie deuten auf eine positive Korrelation hin, was darauf bedeutet, dass bei diesem Stadt-EPM klaustrophobische Tendenzen eine Rolle bei der Vermeidung des geschlossenen Arms spielen könnten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Arbeit wertvolle Einblicke in die Retranslation eines gut etablierten Standard-Angsttests für Nager liefert. Sie stellt jedoch auch die derzeitigen Erkenntnisse über die artenübergreifende Validität des EPM in Frage. Verschiedene Erklärungsmodelle für die Ergebnisse werden kritisch diskutiert und mit klinischen Implikationen für die zukünftige Forschung verbunden. KW - Virtuelle Realität KW - Angststörung KW - Elevated Plus-Maze KW - Explorationsverhalten Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-281478 ER - TY - THES A1 - Erlbeck, Helena T1 - The event-related potentials Mismatch Negativity, P300, and N400: Effects of attentional modulation and application in patients with disorders of consciousness T1 - Die ereigniskorrelierten Potentiale Mismatch Negativity, P300, und N400: Effekte von Aufmerksamkeitsmodulation und Anwendung in Patienten mit Störungen des Bewusstseins N2 - The present work comprises four studies dealing with the investigation of the auditory event-related potentials (ERP) Mismatch Negativity (MMN), P300, and N400 under different attentional instructions, and with their application in patients with disorders of consciousness (DOC) to assess residual cognitive functioning. In guided interviews (study 1), practitioners working with DOC patients stated their general interest in and an objective need for the complementation of current diagnostic procedures by reliable and valid ERP-based methods. Subsequently, in study 2, simple oddball and semantic paradigms were applied to 19 behaviorally non-responsive DOC patients revealing the presence of at least one ERP in eight patients investigated. In the third and fourth study, specific attentional effects on ERPs were investigated in healthy participants to define optimal instructions and stimulus parameters. In study 3, MMN and N400 amplitudes were assessed in 18 participants, and in study 4, MMN and P300 amplitudes were assessed in 32 participants. Both studies included an ignore task (attention on simultaneous visual stimuli), a passive task, and a focused task and revealed distinct attentional effects on P300 and N400 with largest amplitudes in the focused task, smaller ones in the passive task and no ERP in the ignore task. An MMN was elicited in all tasks, but still, amplitudes differed as a function of task. In addition, study 4 included oddball paradigms comprising several deviants in different dimensions. Higher amplitudes were found in this multifeature paradigm compared to traditional oddball paradigms and larger amplitudes were elicited by deviants highly different from standards. It is concluded that ERPs represent a promising tool to complement clinical assessment of DOC patients. Application of ERP paradigms should include focused instructions, especially when using semantic material. Furthermore, multifeature paradigms have been proven especially useful eliciting large amplitudes and allowing for the investigation of several dimensions of deviants at the same time. N2 - Die vorliegende Arbeit beinhaltet vier Studien, die die auditorischen ereigniskorrelierten Potentiale (EKP) Mismatch Negativität (MMN), P300, und N400 unter verschiedenen Instruktionen untersuchen, und deren Anwendung bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen darstellen. In Studie 1 äußerten neurologische Fachärzte in Leitfadeninterviews ein generelles Interesse und eine objektive Notwendigkeit der Ergänzung bisheriger diagnostischer Vorgehensweisen durch EKP-basierte Methoden. In Studie 2 wurden 19 motorisch nicht-responsiven Patienten verschiedene Stimuli in Form einfacher Oddball-Paradigmen und semantischen Materials dargeboten und es konnte in acht Patienten mindestens ein EKP nachgewiesen wer-den. Studie 3 und 4 dienten der Untersuchung spezifischer Aufmerksamkeitseffekte auf EKPs in Gesunden, um optimale Instruktionen und Stimulusparameter zu definieren. Es wurden jeweils MMN und N400 in 18 Teilnehmern und MMN und P300 in 32 Teilnehmern untersucht. Beide Studien enthielten eine Ablenkungsaufgabe (simultane visuelle Reize), eine passive und eine fokussierte Aufgabe und zeigten deutliche Aufgabeneffekte auf P300 und N400. Die höchsten Amplituden wurden in der fokussierten Aufgabe ausgelöst, kleinere in der passiven und kein EKP in der Ablenkungsaufgabe. Eine MMN wurde in allen Aufgaben ausgelöst, aber auch hier unterschieden sich die Amplituden in Abhängigkeit der Aufgabe. Studie 4 ent-hielt außerdem ein Oddball mit mehreren abweichenden Tönen in vier Dimensionen. Dieses erzielte höhere Amplituden als das klassische Oddball mit nur einem abweichenden Ton. Hö-here Amplituden wurden von abweichenden Tönen ausgelöst, welche sich stark vom Standardton unterschieden. EKPs stellen ein vielversprechendes Instrument zur Ergänzung klini-scher Diagnosen bewusstseinsgestörter Patienten dar. Es sollte auf eindeutig zu differenzierende abweichende Reize und bei semantischen Material auf fokussierte Instruktionen zurückgegriffen werden. Paradigmen mit verschiedenen abweichenden Tönen können aufgrund höherer Amplituden und eines umfassenden Reizverarbeitungsprofils besonders nützlich sein. KW - event-related potentials KW - attention KW - ereigniskorrelierte Potentiale KW - Aufmerksamkeit KW - disorders of consciousness KW - Bewusstseinsstörungen KW - Bewusstseinsstörung KW - Ereigniskorreliertes Potenzial KW - Bewusstsein Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-121041 ER - TY - THES A1 - Rüter, Katja T1 - The efficiency of routine standards in social comparison T1 - Die Effizienz von Routinestandards bei sozialen Vergleichen N2 - One primary source for self-knowledge is social comparison. Often objective criteria for self-evaluations are not available or useful and therefore comparisons with other people play a crucial role in self-evaluations. But the question is whether social comparisons could indeed provide information about the self without consuming too much cognitive resources or time. Therefore, in this research I wanted to look at practice effects in social comparison and the particular significance of routine standards. Whereas traditional research on standard selection mostly focused on goal-oriented and strategic standard selection processes, this research sets out to integrate social cognitive knowledge, ideas, and methods. Researchers from many different fields agree that people’s behavior and thinking is not fully determined by rational choices or normative considerations. Quite the contrary, factors like knowledge accessibility, habits, procedural practice, stereotyping, categorization, and many more cognitive processes play an important role. The same may be true in social comparison and standard selection. In my research I demonstrate that efficiency concerns play an important role in social comparison. Since people may not be able to engage in a strategic standard selection whenever they engage in social comparison processes, there has to be a more efficient alternative. Using routine standards would be such an alternative. The efficiency advantage of routine standards may thereby be founded not only in the abandonment of a strategic but arduous standard selection process, but also in a higher efficiency of the comparison process itself. I therefore set out to show how the use of routine standards facilitates the social comparison processes. This was done in three steps. First, I replicated and improved our former research (Mussweiler & Rüter, 2003, JPSP) indicating that people really do use their best friends as routine standards to evaluate themselves. Second, I demonstrated that it is more efficient to compare with a routine standard than with another standard. In Studies 2 and 3 I therefore show that comparisons between the self and a routine standard (either a natural routine standard like the best friend or a experimentally induced routine standard based on practice) are faster and more efficient than comparisons with other standards. Finally, I looked at the underlying mechanism of the efficiency advantage of routine standards. The results of Studies 4 and 5 point out, that both general as well as specific practice effects occur with repeated comparisons. Whereas a specific practice effect implies the repeated processing of the same content (i.e., knowledge about the routine standard), general practice effects indicate that the pure process (i.e., comparing the self with a routine standard) becomes more efficient regardless whether new content (i.e., comparison relevant knowledge) has to be processed. Taken together, the efficiency advantage of routine standards during self-evaluation is based not only on the lack of necessity for an arduous standard selection, but is additionally supported by the facilitation of the comparison process itself. The efficiency of routine standards may provide an explanation as to why people base self-evaluations on comparisons with these standards and dispense with strategic considerations to select the most suitable standard. N2 - Menschen haben ein grundlegendes Bedürfnis, sich selbst zu kennen. Dabei führt der Weg zur Selbsterkenntnis häufig über soziale Vergleichsprozesse. Da Eigenschaften und Fähigkeiten in der Regel nicht an absoluten Maßen gemessen werden können, ist der Vergleich mit anderen Menschen ausschlaggebend. Letztendlich bedeutet freundlich, weise oder auch aggressiv zu sein in erster Linie, dass man freundlicher, weiser, oder aggressiver ist als andere. Das stete Streben des Menschen zur Selbsterkenntnis verbunden mit der Notwendigkeit von sozialen Vergleichsprozessen, um ein solches Wissen zur erlangen, birgt gewisse Anforderungen in sich. Nur wenn Vergleichsprozesse in genügenden Maße sparsam, schnell und effizient durchgeführt werden können, bieten sie Menschen eine reelle Möglichkeit sich selbst einzuschätzen. Nicht immer wird die Zeit und die Ruhe gegeben sein, in aller Gründlichkeit die eigene Person zu erforschen. Ganz im Gegenteil, häufig müssen solche Einschätzungen spontan und ohne viel zu überlegen getroffen werden. Es ist daher von großer Bedeutung darzulegen, in wie fern soziale Vergleichsprozesse diesen Anforderungen genügen. Die vorliegende Dissertation beschäftige sich mit eben dieser Frage. Dabei stelle ich zuerst dar, welche spezifischen Prozesse bisher bei sozialen Vergleichen angenommen wurden und beurteile diese nach ihrer Effizienz. In einem zweiten Schritt beziehe ich mich auf Forschung in anderen Bereichen der Sozialpsychologie und weise anhand dessen auf spezifische Mechanismen hin, welche die Effizienz von sozialen Vergleichsprozessen zur Selbsteinschätzung steigern können. Sodann fasse ich kurz bereits veröffentlichte Arbeiten von Thomas Mussweiler und mir (Mussweiler & Rüter, 2003, JPSP) zusammen, die einen ersten Anfang zur experimentellen Überprüfung der angenommenen, effizienten Vergleichsprozesse darstellen. Darauf aufbauend folgt der empirische Teil der Dissertation, in der die Effizienz spezifischer sozialer Vergleiche bei Selbsteinschätzungen nachgewiesen und die der Effizienz zu Grunde liegende Prozesse identifiziert werden. Insgesamt belegen die fünf dargestellten Experimente eindrucksvoll die Effizienzvorteile von Routinestandards bei sozialen Vergleichsprozessen. Mit der Studie 1 wurden frühere Studien (Mussweiler & Rüter, 2003, JPSP) bestätigt, welche besagen, dass bei Selbsteinschätzungen Vergleiche mit Routinestandards durchgeführt werden. Die Routine, immer wieder den selben Standard heranzuziehen, macht eine aufwendige Standardselektion überflüssig und stellt somit einen entscheidenden Schritt in Richtung Effizienz bei sozialen Vergleichsprozessen dar. Darüber hinaus konnte in den restlichen vier Studien gezeigt werden, dass auch der Vergleichsprozess an sich mit Routinestandards schneller und somit effizienter durchgeführt werden kann als mit anderen Standards. Sowohl für Vergleiche mit real exsistierenden Routinestandards (wie z.B. dem besten Freund), als auch mit durch Übung experimentell induzierten Routinestandards benötigten die Versuchspersonen weniger Zeit als für Vergleiche mit Kontrollstandards (Studie 2 & 3). Die Studien 4 & 5 belegen sodann, dass dem Effizienzvorteil von Routinestandards sowohl generelle Übungseffekte mit festem Standard als auch spezifische Übungseffekte bezogen auf das Standard-Wissen zu Grunde liegen. Während spezifische Übungseffekte darauf beruhen, dass die selben Inhalte (hier das Wissen über den Routinestandard) wiederholt verarbeitet werden können, weisen generelle Übungseffekte darauf hin, dass der Prozess an sich (hier der Vergleich zwischen dem Selbst und dem Routinestandard) mit zunehmender Übung schneller durchgeführt werden kann, auch wenn dabei jeweils neue Inhalte (hier vergleichsrelevantes Wissen) verarbeitet werden müssen. Der Vergleich mit Routinestandards ermöglicht es somit, Selbsteinschätzungen durchzuführen, auch wenn dies schnell und ohne großen kognitiven Aufwand geschehen muss. Da die kognitive Kapazität eine knappe Ressource des Menschen ist und damit sparsam umgegangen werden muss, stellen die effizienten Vergleiche mit Routinestandards eine attraktive Alternative zu Vergleichen mit strategisch sinnvollen aber kognitiv aufwendig ausgewählten Standards dar. KW - Soziale Vergleiche KW - Standardselektion KW - Routinestandards KW - Übungseffekte KW - Effizienz KW - Social Comparison KW - Standard Selection KW - Routine Standards KW - Practice Effects KW - Efficiency Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-9448 ER - TY - THES A1 - Zürn, Michael T1 - The Dual Nature of Utility - Categorical and Comparative Evaluations in Economic Decisions T1 - Die Dualität des Nutzens - kategoriale und komparative Bewertungen in ökonomischen Entscheidungen N2 - Utility is perhaps the most central concept in modern economic theorizing. However, the behaviorist reduction to Revealed Preference not only removed the psychological content of utility but experimental investigations also exposed numerous anomalies in this theory. This program of research focused on the psychological processes by which utility judgments are generated. For this purpose, the standard assumption of a homogeneous concept is substituted by the Utilitarian Duality Hypothesis. In particular, judgments concerning categorical utility (uCat) infer an object's category based on its attributes which may subsequently allow the transfer of evaluative information like feelings or attitudes. In contrast, comparative utility (uCom) depends on the distance to a reference value on a specific dimension of comparison. Importantly, dimensions of comparison are manifold and context dependent. In a series of experiments, we show that the resulting Dual Utility Model is able to explain several known anomalies in a parsimonious fashion. Moreover, we identify central factors determining the relative weight assigned to both utility components. Finally, we discuss the implications of the Utilitarian Duality for both, the experimental practice in economics as well as the consequences for economic theorizing. In sum, we propose that the Dual Utility Model can serve as an integrative framework for both the rational model and its anomalies. N2 - Der Nutzen ist wohl eines der meist beachteten Konzepte der ökonomischen Theorie. Allerdings entfernte die behavioristische Reduktion auf offenbarte Präferenzen nicht nur den psychologischen Inhalt des Nutzens, sondern zeigte darüber hinaus in experimentellen Untersuchungen auch zahlreiche Anomalien der Theorie auf. Das vorliegende Forschungsprogramm stellt die psychologischen Prozesse in den Vordergrund, mittels derer Nutzen beurteilt wird. Zu diesem Zweck wird die verbreitete Annahme eines homogenen Konzepts durch die Zwei-Nutzen-Hypothese ersetzt. Im Besonderen bestimmen Urteile über den kategorialen Nutzen (uCat) anhand der Attribute eines Objekts zunächst dessen Kategorie, wodurch daraufhin bewertende Informationen, wie z.B. Gefühle oder Einstellungen, auf das Objekt übertragen werden können. Demgegenüber bestimmt sich der komparative Nutzen (uCom) über die Abweichung von einem Referenzwert in einer bestimmten Vergleichsdimension, welche generell zahlreich und kontextabhängig sein können. In einer Serie von Experimenten wird gezeigt, dass das resultierende Zwei-Nutzen-Modell eine Reihe von bekannten Anomalien in einer sparsamen Weise erklären kann. Darüber hinaus werden zentrale Faktoren identifiziert, welche die relative Gewichtung beider Nutzenkomponenten bestimmen. Schließlich werden die Implikationen der Zwei-Nutzen-Hypothese für die experimentelle Praxis und die ökonomische Theorie diskutiert. Zusammenfassend wird ausgeführt, dass das entwickelte Zwei-Nutzen-Modell als integrativer Rahmen für sowohl das rationale Modell als auch für seine Anomalien dienen kann. KW - Nutzen KW - Psychologie KW - Ultimatum Game KW - transaction utility KW - preference construction KW - utility KW - revealed preference KW - Wert KW - Preisvergleich KW - Nutzenvergleich Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-120141 ER - TY - THES A1 - Genheimer, Hannah T1 - The acquisition of anxiety and the impact of transcutaneous vagus nerve stimulation on extinction learning in virtual contexts T1 - Angstakquisition und der Einfluß transkutaner Vagusnervstimulation auf Extinktionslernen in virtuellen Kontexten N2 - This thesis aims for a better understanding of the mechanisms underlying anxiety as well as trauma- and stressor-related disorders and the development of new therapeutic approaches. I was first interested in the associative learning mechanisms involved in the etiology of anxiety disorders. Second, I explored the therapeutic effects of transcutaneous vagus nerve stimulation (tVNS) as a promising new method to accelerate and stabilize extinction learning in humans. For these purposes, I applied differential anxiety conditioning protocols realized by the implementation of virtual reality (VR). Here, a formerly neutral virtual context (anxiety context, CTX+) is presented whereby the participants unpredictably receive mildly aversive electric stimuli (unconditioned stimulus, US). Another virtual context (safety context, CTX-) is never associated with the US. Moreover, extinction of conditioned anxiety can be modeled by presenting the same contexts without US delivery. When unannounced USs were administered after extinction, i.e. reinstatement, the strength of the “returned” conditioned anxiety can provide information on the stability of the extinction memory. In Study 1, I disentangled the role of elemental and conjunctive context representations in the acquisition of conditioned anxiety. Sequential screenshots of two virtual offices were presented like a flip-book so that I elicited the impression of walking through the contexts. Some pictures of CTX+ were paired with an US (threat elements), but not some other screenshots of the same context (non-threat elements), nor the screenshots depicting CTX- (safety elements). Higher contingency ratings for threat compared to non-threat elements revealed elemental representation. Electro-cortical responses showed larger P100 and early posterior negativity amplitudes elicited by screenshots depicting CTX+ compared to CTX- and suggested conjunctive representation. These results support the dual context representation in anxiety acquisition in healthy individuals. Study 2 addressed the effects of tVNS on the stabilization of extinction learning by using a context conditioning paradigm. Potentiated startle responses as well as higher aversive ratings in CTX+ compared to CTX- indicate successful anxiety conditioning. Complete extinction was found in startle responses and valence ratings as no differentiation between CTX+ and CTX- suggested. TVNS did not affect extinction or reinstatement of anxiety which may be related to the inappropriate transferability of successful stimulation parameters from epilepsy patients to healthy participants during anxiety extinction. Therefore, in Study 3 I wanted to replicate the modulatory effects of tVNS on heart rate and pain perception by the previously used parameters. However, no effects of tVNS were observed on subjective pain ratings, on pain tolerance, or on heart rate. This led to the conclusion that the modification of stimulation parameters is necessary for a successful acceleration of anxiety extinction in humans. In Study 4, I prolonged the tVNS and, considering previous tVNS studies, I applied a cue conditioning paradigm in VR. Therefore, during acquisition a cue (CS+) presented in CTX+ predicted the US, but not another cue (CS-). Both cues were presented in a second context (CTX-) and never paired with the US. Afterward, participants received either tVNS or sham stimulation and underwent extinction learning. I found context-dependent cue conditioning only in valence ratings, which was indicated by lower valence for CS+ compared to CS- in CTX+, but no differential ratings in CTX-. Successful extinction was indicated by equal responses to CS+ and CS-. Interestingly, I found reinstatement of conditioned fear in a context-dependent manner, meaning startle response was potentiated for CS+ compared to CS- only in the anxiety context. Importantly, even the prolonged tVNS had no effect, neither on extinction nor on reinstatement of context-dependent cue conditioning. However, I found first evidence for accelerated physiological contextual extinction due to less differentiation between startles in CTX+ compared to CTX- in the tVNS than in the sham stimulated group. In sum, this thesis first confirms the dual representation of a context in an elemental and a conjunctive manner. Second, though anxiety conditioning and context-dependent cue conditioning paradigms worked well, the translation of tVNS accelerated extinction from rats to humans needs to be further developed, especially the stimulation parameters. Nevertheless, tVNS remains a very promising approach of memory enhancement, which can be particularly auspicious in clinical settings. N2 - Ziel dieser Arbeit war es, die zu Grunde liegenden Mechanismen von Angst- sowie Trauma- und belastungsbezogene Störungen besser verstehen zu lernen und neue Therapieansätze zu entwickeln. Dabei lag mein Interesse zunächst bei den assoziativen Lernmechanismen, die bei der Entstehung von Angststörungen involviert sind. Darüber hinaus untersuchte ich die therapeutischen Effekte der transkutanen Vagusnervstimulation (tVNS) als neue und vielversprechende Methode, um das Extinktionslernen bei Menschen zu beschleunigen und zu stabilisieren. Zu diesem Zweck verwendete ich differenzielle Angstkonditionierungsparadigmen in virtueller Realität (VR). Dabei wird den Probanden ein neutraler virtueller Kontext (CTX) gezeigt, in dem sie unvorhersehbare, leicht schmerzhafte elektrische Reize (unkonditionierter Stimulus, US) erhalten. Durch die erlernte Assoziation wird dieser Kontext zum (Angstkontext, CTX+). Ein zweiter virtueller Kontext, in dem die Probanden nie einen US erhalten, wird deshalb zum Sicherheitskontext (CTX-). Die Extinktion konditionierter Angst wiederum kann im Labor nachgestellt werden, indem beide Kontexte ohne US dargeboten werden. Werden aber den Probanden nach der Extinktion unangekündigte US appliziert (Reinstatement), dann kann die Stärke der zurückgekehrten Angst Aufschluss über die Stabilität des Extinktionsgedächtnisses geben. Mit diesem Modell untersuchte ich in Studie 1 die beiden Rollen der elementaren und der konjunktiven Repräsentation eines Kontexts während der Akquisition von konditionierter Angst. Nacheinander aufgenommene Bildschirmfotos zweier virtueller Büroräume wurden dabei wie in einem Daumenkino kurz hintereinander dargeboten, so dass der Eindruck entstand durch die Räume zu laufen. Der US wurde gleichzeitig mit manchen Bildern des CTX+ präsentiert (Gefahrenelemente), jedoch nie mit andere Bilder des CTX+ (keine-Gefahrenelemente) und auch nie mit Bildern, die CTX- darstellten (Sicherheitselemente). Höhere Kontingenzratings für Gefahrenelemente im Vergleich zu keine-Gefahrenelemente sprachen für die elementare Kontextrepräsentation. Elektrokortikale Signale zeigten höhere Amplituden der P100 und der frühen posterioren Negativität, die von Bildschirmfotos des CTX+ im Vergleich zum CTX- evoziert wurden, und weisen auf konjunktive Kontextrepräsentation hin. Insgesamt unterstützen diese Befunde die duale Repräsentation eines Kontexts während der Angstakquisition bei gesunden Probanden. Studie 2 thematisierte die Effekte der tVNS auf Extinktionslernen. Potenzierte Schreckreaktionen und aversivere Ratings in CTX+ verglichen mit CTX- sprachen für erfolgreiche Angstkonditionierung. Vollständige Extinktion wurde in der Schreckreaktion und in Valenzratings gefunden, da sich die Reaktionen auf CTX+ und CTX- am Ende dieser Phase nicht mehr unterschieden. Jedoch beeinflusste tVNS während der Extinktion weder das Extinktionslernen noch reduzierte sie die Wiederkehr der Angst. Aufgrund der Neuheit dieses Forschungsbereichs wurden Stimulationsparameter aus der Anwendung der tVNS bei Epilepsiepatienten gewählt. Die Übertragbarkeit auf gesunde Probanden während Angstextinktion blieb noch unklar. Deshalb sollte in Studie 3 ein tVNS Effekt auf die Herzrate und die Schmerzwahrnehmung repliziert werden, und zwar mit genau diesen Stimulationsparametern. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass tVNS weder subjektive Schmerzratings, noch die Schmerztoleranz, noch die Herzrate der gesunden Probanden beeinflusste. Schlussfolgernd mussten in den folgenden Untersuchungen die tVNS Parameter geändert werden, um eine erfolgreiche Wirkung der tVNS bei gesunden Probanden zu ermöglichen. In Studie 4 verlängerte ich die Stimulationszeit und adaptierte das verwendete Konditionierungsmodell zu einem Furchtkonditionierungsparadigma in VR. Dabei wurde der US während der Akquisition durch einen Hinweisreiz (CS+) im Angstkontext angekündigt, nicht jedoch durch einen zweiten Hinweisreiz (CS-). Beide Hinweisreize wurden außerdem in einem zweiten Kontext (CTX-) dargeboten und nie mit einem US gepaart. Danach unterzogen sich die gesunden Probanden entweder einer verum tVNS oder einer Scheinstimulation und durchliefen Extinktionslernen. Kontext-abhängige Furchtkonditionierung fand ich nur in Valenzratings, da die Probanden CS+ im Angstkontext negativer bewerteten als CS- und gleich im Sicherheitskontext. Erfolgreiche Extinktion zeigte sich in gleichen Bewertungen des CS+ und CS-. Interessanterweise fand ich kontext-abhängige Angstwiederkehr, d.h. Schreckreaktionen waren nur in CTX+ für CS+ potenziert im Vergleich zum CS-. Die verlängerte Stimulationszeit der tVNS hatte keinen Effekt, weder auf die Extinktion, noch auf die Wiederkehr der kontext-abhängigen konditionierten Furcht. Außerdem zeigten sich erste Tendenzen zu beschleunigter Extinktion des Kontextlernens durch tVNS, da die Schreckreaktion zwischen CTX+ und CTX- in der tVNS Gruppe weniger differenziert ausfiel als in der scheinstimulierten Gruppe. Zusammenfassend bestätigt diese Arbeit die duale Repräsentation eines Kontexts während der Angstakquisition auf neuronaler und subjektiver Ebene. Außerdem wurden erfolgreiche Angstkonditionierungs- und kontextabhängige Furchtkonditionierungs-paradigmen etabliert. Trotz keiner oder schwacher Effekte der tVNS auf Extinktion und Angstwiederkehr bleibt sie ein sehr vielversprechender Ansatz der Gedächtnissteigerung, der vor allem für den klinischen Kontext relevant ist. KW - Angst KW - Angststörung KW - anxiety conditioning KW - transcutaneous vagus nerve stimulation KW - virtual reality KW - Konditionierung KW - Vagusnervstimulation Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-206390 ER - TY - THES A1 - Türk Pereira, Philippe T1 - Testing the sour-grapes effect - how food deprivation and reward expectancy change implicit and explicit food-liking and food-wanting T1 - Testing the sour-grapes effect - wie Nahrungsdeprivation und Belohnungserwartung implizites essensbezogenes Liking und Wanting beeinflusst N2 - The aim of the present thesis was to explore how food deprivation and reward expectancy versus frustrative nonreward change implicit and explicit food-liking and food-wanting. As a result, Experiment 1-3 were successful in revealing that liking- and wanting-related associations toward food stimuli dissociate as a function of food deprivation, given that participants were not rewarded with real food during the experiment. More specifically, whereas food-deprived participants showed more wanting-related associations toward food stimuli than satiated participants, the liking-related associations did not differ across both conditions of hunger. Overall, this effect could be replicated in 3 experiments using different manipulations of nonreward versus reward expectancy. However, neither food deprivation nor nonreward were found to influence participants’ self-reported mood and frustration. Moreover, participants of Experiment 2 anticipating food consumption showed the same liking- and wanting-related responses due to food deprivation than participants in the nonreward condition. But providing participants with individual control over food consumption abolished the dissociation of liking- and wanting-related associations. In this condition, however, participants’ liking- and wanting-related associations were not moderated by need state, maybe due to the (partial) consumption of snack food before the implicit attitude assessment. This, in turn, may have reduced participants’ disposition to respond with more liking- and wanting-related associations when being hungry. Finally, Experiment 4 revealed that the presentation of need-relevant vs. need-irrelevant stimuli prompted different liking-related associations depending on the time participants had fasted before the experiment. Specifically, it could be demonstrated that whereas moderately-hungry compared to satiated participants responded with more positive associations toward need-relevant stimuli, 15 hours food-deprived participants responded with more negative associations compared to moderately-hungry and satiated participants. Respectively, a significant curvilinear function of need state was obtained. In addition, participants were found to immediately respond more negatively to need-irrelevant stimuli as soon as they became moderately hungry, evidencing devaluation effects (see Brendl, Markman, & Messner, 2003) to also occur on an implicit level of responding. Contrary to the implicit liking- and wanting-related evaluations, self-reported explicit food-liking and food-wanting did not dissociate as a function of food deprivation and nonreward, revealing that participants’ explicit self-reports of food-liking and food-wanting did not mirror their implicit responses. As the most important result, it could be demonstrated that explicit food-liking and food-wanting varied positively as a function of need state. The results were discussed on the background of different theoretical assumptions on the malleability of implicit and explicit need-relevant attitudes (e.g. motivational theories, frustrative nonreward). N2 - Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, wie Nahrungsdeprivation und Belohnungserwartung bzw. frustrative nonreward sich auf implizites und explizites essensbezogenes Liking und Wanting auswirkt. Experimente 1-3 konnten aufzeigen, dass hungrige Probanden ohne Konsumerwartung auf nahrungsbezogene Stimuli implizit stärker mit Wanting nicht aber mit Liking reagierten als satte Probanden. Implizites Liking unterschied sich dabei nicht in Abhängigkeit des Bedürfniszustandes der Probanden. Dabei führten weder Nahrungsdeprivation noch ausbleibende Belohnungserwartung dazu, dass Probanden mehr Frustration oder negative Stimmung berichteten. Stattdessen berichteten sie in allen Bedingungen eine generell positive Stimmung. Darüber hinaus zeigten hungrige Probanden mit Konsumerwartung in Experiment 2 sogar die gleichen impliziten liking- und wanting-bezogenen Einstellungen wie Probanden ohne Konsumerwartung. Sobald den Probanden jedoch eigene Kontrolle über den Konsum gegeben wurde, so verschwand diese Dissoziation (Experiment 3). In diesem Fall jedoch wurden die impliziten liking- und wanting-bezogenen Antworten auch nicht durch Nahrungsdeprivation moderiert, ein Ergebnis, das möglicherweise auf eine bereits eintretende Sättigung aufgrund des Konsums vor der indirekten Messung zurückzuführen sein könnte. Zudem legt Experiment 4 nahe, dass auch implizites nahrungsbezogenes Liking sensitiv zu sein scheint für Veränderung des Bedürfniszustandes. Moderat hungrige (2 Stunden nüchtern) im Vergleich zu statten Probanden zeigten dabei positivere implizite Einstellungen gegenüber bedürfnisrelevanten Reizen, stark deprivierte Probanden (15 Stunden nüchtern) zeigten jedoch tendenziell negativere implizite Einstellungen als moderat hungrige und satte Probanden. Dieses Muster konnte zusätzlich durch eine signifikante kurviliniare Funktion des Bedürfniszustandes statistisch abgesichert werden. Als ein interessanter Nebenbefund konnte zusätzlich gezeigt werden, dass bedürfnisirrelevante Reize schon bei moderatem Hunger unmittelbar negativer bewertet werden. Somit konnte der Devaluationseffekt von Brendl, Markman, und Messner (2003) mit indirekten Maßen repliziert werden. Im Gegensatz zu den impliziten Einstellungen, dissoziierten das selbstberichtete essensbezogene Liking und Wanting nicht in Abhängigkeit der Nahrungsdeprivation und Konsumerwartung. Stattdessen zeigten hungrige Probanden sowohl positivere liking- als auch wanting-bezogene Einstellungen als satte Probanden. Diese Ergebnisse werden vor dem Hintergrund unterschiedlicher theoretischer Annahmen zur Sensitivität impliziter und expliziter bedürfnisbezogener Einstellungen (z.B. motivationale Theorien, frustrative nonreward) diskutiert. KW - Hunger KW - Nahrungsaufnahme KW - Geschmack KW - Verstärkung KW - Antizipation KW - Liking vs. Wanting KW - Nahrungsdeprivation KW - Belohnungserwartung KW - frustrative nonreward KW - IAT KW - Iimplicit Association Test KW - food-deprivation KW - reward expectancy KW - frustrative nonreward KW - Liking vs. Wanting Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-50591 ER - TY - THES A1 - Forster, André T1 - Targeting Temporally Stable Vulnerability Factors in the Prediction of Long-Term Courses of Depression: Diagnostic Considerations and Therapeutic Protocols Based on Transcranial Ultrasonic Neuromodulation of Endophenotypes T1 - Untersuchung Zeitlich Stabiler Vulnerabilitätsfaktoren für die Vorhersage Langfristiger Depressionsverläufe: Diagnostische Erwägungen und Therapeutische Protokolle auf der Grundlage Transkranieller Ultraschall-Neuromodulation von Endophänotypen N2 - Depressive disorders represent one of the main sources for the loss of healthy years of life. One of the reasons for this circumstance is the recurrent course of these disorders, which can be interrupted by current therapeutic approaches, especially in the shortterm, but seem to be maintained at least in part in the long-term. Subsequently, on one hand, this thesis deals with methodological measurement issues in the longitudinal prediction of depressive courses. On the other hand, it addresses two currently discussed neuroscience-based treatment approaches, which are investigated experimentally in a basic-psychological manner and reviewed in the light of their potential to translate results to the application in patient care. These two approaches each address potential mechanisms that may negatively impact long-term disease trajectories: First, stable endophenotypes for vulnerability factors that could regain control over the organism and reactivate maladaptive experiences, or behaviors with increasing temporal distance from therapeutic methods are focused on. In the studies presented, these were influenced by a recently rediscovered method of neuromodulation (transcranial low-intensity focused ultrasound) which is discussed in light of its unique capability to address even deepest, subcortical regions at a high spatial resolution. Lastly, as a second approach, an experimental design for the use of reconsolidation interference is presented, which could provide a first insight into the applicability of corresponding protocols in the field of depressive disorders and thus contribute to the modification, instead of inhibition, of already mentioned endophenotypes. In sum, methodological considerations for monitoring and predicting long-term courses of depression are deducted before two approaches are discussed that could potentially exert positive influences on the recurrent nature of depressive symptoms on their own, in combination with each other, or as augmentation for existing therapeutic procedures. N2 - Depressive Erkrankungen stellen eine der Hauptquellen für das Einbußen gesunder Lebensjahre dar. Einer der Gründe für diesen Umstand liegt im rezidivierenden Verlauf dieser Erkrankungen, der auch durch bisherige Therapieansätze vor allem kurzfristig unterbrochen werden kann, jedoch langfristig zumindest in Teilen erhalten zu bleiben scheint. Daran anschließend befasst sich die hier vorgelegte Thesis zum einen mit der Messproblematik longitudinaler Vorhersagen depressiver Verläufe und zum anderen mit zwei aktuell diskutierten neurowissenschaftlich begründeten Behandlungsansätzen, die experimentellgrundlagenpsychologisch aufgearbeitet und im Lichte eines translationalen Ansatz hin zur Anwendung in realen Patientensituationen erörtert werden. Die beiden genannten Ansätze adressieren dabei jeweils Mechanismen, die sich negativ auf langfristige Krankheitsverläufe auswirken können: Zunächst werden hier stabile Endophänotypen für Vulnerabilitätsfaktoren, die mit zunehmendem zeitlichem Abstand zu Therapiemethoden erneut Kontrolle über den Organismus gewinnen und maladaptives Erleben und Verhalten reaktivieren könnten, in den Fokus gestellt. Diese wurden in den hier vorgestellten Studien mit einer vor wenigen Jahren wiederentdeckten Methode der Neuromodulation (transkranieller, niedrigintensiver, fokussierter Ultraschall) beeinflusst und vor dem Hintergrund der einzigartigen Möglichkeit dieser Technik, auch tiefste, subkortikale Regionen bei hoher räumlicher Auflösungsfähigkeit adressieren zu können, diskutiert. Zuletzt wird ergänzend, als zweiter Ansatz, ein experimentelles Design zur Nutzung der Rekonsolidierungsbeeinflussung vorgestellt, das erste Informationen über die Anwendbarkeit entsprechender Protokolle im Bereich der depressiven Erkrankungen liefern und somit zur Veränderung, Anstelle von Inhibition bereits genannter Endophänotypen beitragen könnte. Zusammengenommen ergeben sich hieraus zunächst allgemeine methodische Überlegungen für das Überwachen und Vorhersagen langfristiger Verläufe der Depressionen, aber auch zwei Ansätze, die für sich genommen, in Kombination miteinander oder auch als Augmentation für bestehende Therapieverfahren, potentiell positive Einflüsse auf die rezidivierende Natur dieser Diagnosegruppe haben könnten. KW - Depression KW - Diagnostik KW - Nervenstimulation KW - Verwundbarkeit KW - Ultraschall KW - Neuromodulation KW - Endophänotypen KW - Rekonsolidierung Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-279065 ER - TY - THES A1 - Fleischmann, Lorena T1 - Talent Development in Academic Domains: A Follow-Up of Former Junior Students at Julius-Maximilians-Universität Würzburg T1 - Talententwicklung in akademischen Domänen: Eine Nachbefragung ehemaliger Frühstudierender an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg N2 - The field of giftedness and gifted education has long been characterized by internal fragmentation and inconsistent definitions of core concepts (e.g., Ambrose et al., 2010; Coleman, 2006; McBee et al., 2012). It was only in recent years that increased efforts have been made to organize available research findings and thereby bring back greater uniformity to the field of giftedness and gifted education. For example, Preckel et al.’s (2020) Talent Development in Achievement Domains (TAD) framework integrates theoretical perspectives and empirical knowledge from different parts of the field. It is general in concept and can be applied to a wide range of achievement domains. By specifically focusing on measurable psychological constructs as well as their relevance at different stages of the talent development process, Preckel et al.’s (2020) TAD framework is well suited as a starting point for generating more domain-specific talent development models. The present thesis represents one of the first attempts to empirically test the validity of Preckel et al.’s (2020) TAD framework in academic domains using longitudinal data. The longitudinal data came from a sample of former junior students at Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg who showed high academic achievement potential. There were two related research issues: Research Issue 1 first aimed to document in detail how the educational trajectories of former junior students unfold in the years following their Abitur. To this end, a follow-up was conducted among 208 young adults who had participated in the junior study program at JMU Würzburg between the winter semester of 2004/2005 and the summer semester of 2011. The design of the follow-up questionnaire was based on a series of research questions that had emerged from the relevant literature on junior study programs in Germany. The follow-up ran from October 2019 to February 2020. The data were analyzed descriptively and documented as a detailed report. The results of Research Issue 1 revealed that the former junior students continued to be academically (and later professionally) successful long after their school years. For example, at the time of the follow-up, almost all former junior students had earned a bachelor’s and a master’s degree, most often with notable academic successes (e.g., scholarships, awards/prizes). In addition, more than half of those who responded had begun or already completed a doctoral degree, also recording special academic accomplishments (e.g., scientific publications, scholarships). A significant proportion of the former junior students had already entered the workforce at the time of their response. A look at their current professional situation revealed an above-average expression of success indicators (e.g., income, professional status). The clear majority of the former junior students reported that, even in retrospect, they would choose to take part in the junior study program at JMU Würzburg again. Research Issue 2 aimed to determine the extent to which the structure of Preckel et al.’s (2020) TAD framework could be empirically validated in academic domains. The educational trajectories of 84 former junior students at JMU Würzburg who had chosen a subject from the same subject field in their regular studies as in their junior studies served as the data basis. The educational trajectories were compiled from the former junior students’ follow-up data and from their data on the selection process for the junior study program at JMU Würzburg. Combining the structural assumptions of Preckel et al.’s (2020) TAD framework with relevant insights from individual academic disciplines made it possible to derive hypotheses regarding potential predictors and indicators of the talent development stages aptitude, competence, and expertise in academic domains. Structural equation models were used for data analysis. The results of Research Issue 2 suggested that the talent development stages aptitude, competence, and expertise, while being predictive of each other in their chronological order, could be satisfactorily modeled using framework-compliant indicators in academic domains. In comparison, the talent development stage transformational achievement could not (yet) be modeled based on the longitudinal data. Among the hypothesized predictors, former junior students’ investigative interests and their metacognitive abilities reliably determined the talent development stages competence and expertise, whereas the remaining predictors did not make significant contributions. Taken together, the results of the present thesis suggest that the validity of Preckel et al.’s (2020) TAD framework can only be partially confirmed in academic domains. Unlike the postulated indicators, the predictors in Preckel et al.’s (2020) TAD framework do not seem to be easily generalizable to academic domains but to be highly specific with regard to the talent domain under consideration. Therefore, a natural progression of the present thesis would be to examine the structure of Preckel et al.’s (2020) TAD framework at the subordinate level of subject fields or even at the level of individual academic disciplines, for example. N2 - Der Bereich der (Hoch-)Begabung und Begabtenförderung galt aufgrund inkonsistenter Definitionen von Kernkonzepten lange Zeit als intern zersplittert (z.B., Ambrose et al., 2010; Coleman, 2006; McBee et al., 2012). Erst in den letzten Jahren sind vermehrt Bemühungen entstanden, bestehende Forschungsbefunde zu ordnen und dem Bereich der (Hoch-)Begabung und Begabtenförderung wieder zu mehr Einheitlichkeit zu verhelfen. Das Integrative Talententwicklungsmodell von Preckel et al. (2020) vereint beispielsweise theoretische Perspektiven und empirisches Wissen aus verschiedenen Teilen des Forschungsbereichs. Es ist allgemein konzipiert und kann auf eine Vielzahl von Leistungsdomänen angewendet werden. Durch eine gezielte Konzentration auf messbare psychologische Konstrukte sowie deren Relevanz auf unterschiedlichen Stufen der Talententwicklung ist das Integrative Talententwicklungsmodell von Preckel et al. (2020) gut als Ausgangspunkt für die Generierung domänenspezifischer Talententwicklungsmodelle geeignet. Die vorliegende Arbeit stellt einen der ersten Versuche dar, die Gültigkeit des Integrativen Talententwicklungsmodells von Preckel et al. (2020) in akademischen Domänen anhand längsschnittlicher Daten empirisch zu überprüfen. Die längsschnittlichen Daten stammten dabei aus einer Stichprobe ehemaliger Frühstudierender der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg, die nachweislich über eine hohe akademische Leistungsfähigkeit verfügten. Es wurden zwei zusammenhängende Forschungsfragen betrachtet: Forschungsfrage 1 verfolgte zunächst das Ziel, die Bildungsverläufe ehemaliger Frühstudierender in den Jahren nach ihrem Abitur ausführlich zu dokumentieren. Dazu wurde eine Nachbefragung unter 208 jungen Erwachsenen durchgeführt, die im Zeitraum von Wintersemester 2004/2005 bis Sommersemester 2011 am Frühstudium der JMU Würzburg teilgenommen hatten. Die Gestaltung des Fragebogens für die Nachbefragung orientierte sich an einer Reihe von Fragestellungen, die sich aus der einschlägigen Literatur zum Frühstudium in Deutschland ergeben hatte. Der Erhebungszeitraum der Nachbefragung erstreckte sich von Oktober 2019 bis Februar 2020. Die Daten wurden in erster Linie deskriptiv ausgewertet und in Berichtsform dargestellt. Die Ergebnisse von Forschungsfrage 1 zeigten, dass die ehemaligen Frühstudierenden weit über ihre Schulzeit hinaus herausragende (akademische und berufliche) Leistungen erbrachten. So hatten zum Zeitpunkt der Nachbefragung beinahe alle Ehemaligen einen Bachelor- und Masterabschluss, meist mit beachtlichen akademischen Erfolgen (z.B. Stipendium, Auszeichnungen/Preise), erworben. Mehr als die Hälfte der ehemaligen Frühstudierenden hatte darüber hinaus eine Promotion begonnen oder bereits abgeschlossen und dabei ebenfalls außerordentliche akademische Erfolge (z.B. Publikationen, Stipendien) erzielt. Ein wesentlicher Teil der ehemaligen Frühstudierenden war zum Befragungszeitpunkt bereits ins Berufsleben eingetreten. Ein Blick auf ihre aktuelle berufliche Situation zeigte eine überdurchschnittliche Ausprägung von Erfolgsindikatoren (z.B. Einkommen, beruflicher Status). Die deutliche Mehrheit der ehemaligen Frühstudierenden gab an, dass sie sich auch rückblickend wieder für eine Teilnahme am Frühstudium der JMU Würzburg entscheiden würde. Forschungsfrage 2 untersuchte schließlich, inwieweit sich die Struktur des Integrativen Talententwicklungsmodells von Preckel et al. (2020) für akademische Domänen empirisch validieren lässt. Als Datengrundlage dienten die Bildungsverläufe von 84 ehemaligen Frühstudierenden der JMU Würzburg, die im Regelstudium ein Fach aus derselben Fächergruppe wie im Frühstudium belegt hatten. Die Bildungsverläufe wurden aus den Daten der Nachbefragung und aus den Daten des Auswahlverfahrens für das Frühstudium an der JMU Würzburg gewonnen. Eine Kombination der strukturellen Annahmen des Integrativen Talententwicklungsmodells von Preckel et al. (2020) mit relevanten Erkenntnissen aus der Talentforschung zu einzelnen Studienfächern machte es möglich, Hypothesen über potenzielle Prädiktoren und Indikatoren der Talententwicklungsstufen Begabung, Kompetenz und Expertise für akademische Domänen aufzustellen. Zur Datenanalyse wurden Strukturgleichungsmodelle herangezogen. Die Ergebnisse von Forschungsfrage 2 ließen darauf schließen, dass die Talententwicklungsstufen Begabung, Kompetenz und Expertise anhand modellkonformer Indikatoren in akademischen Domänen zufriedenstellend abgebildet werden können und sich in ihrer chronologischen Reihenfolge gegenseitig vorhersagen. Die Talententwicklungsstufe transformatorische Leistung konnte dagegen auf Basis der Daten (noch) nicht modelliert werden. Unter den potenziellen Prädiktoren sagten das forschungsbezogene Interesse sowie die metakognitiven Fähigkeiten der ehemaligen Frühstudierenden die Talententwicklungsstufen Kompetenz und Expertise verlässlich vorher. Die restlichen Prädiktoren leisteten keinen signifikanten Beitrag. Insgesamt weisen die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit darauf hin, dass sich die Gültigkeit des Integrativen Talententwicklungsmodells von Preckel et al. (2020) in akademischen Domänen nur zum Teil bestätigen lässt. Im Gegensatz zu den postulierten Indikatoren scheinen die Prädiktoren des Integrativen Talententwicklungsmodells von Preckel et al. (2020) nicht einfach auf akademische Domänen übertragbar zu sein, sondern unter Umständen eine hohe Spezifität in Bezug auf die betrachtete Domäne der Talententwicklung aufzuweisen. Eine sinnvolle Fortsetzung der vorliegenden Arbeit würde somit darin bestehen, die Struktur des Integrativen Talententwicklungsmodells von Preckel et al. (2020) beispielsweise auf der untergeordneten Ebene von Fächergruppen oder sogar auf der Ebene einzelner Studienfächer zu untersuchen. KW - Hochbegabung KW - Talententwicklung KW - talent development KW - Begabtenförderung KW - Leistungsentwicklung KW - akademische Domänen KW - Frühstudium KW - Nachbefragung KW - academic domains KW - junior studies KW - follow-up Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-302814 ER - TY - THES A1 - Schmidt, Barbara T1 - Taking your chances: risk behavior and its relation to arousal, framing and motivation T1 - Die eigenen Chancen ergreifen: Risikoverhalten und dessen Beziehung zu Arousal, Framing und Motivation N2 - Human risk behavior is the subject of growing research in the field of psychology as well as economics. One central topic is the influence of psychological variables on risk behavior. Studies contained in this work investigated the impact of arousal, framing and motivation on risk behavior. Arousal can on the one hand be a temporarily stable trait and on the other hand a situation-dependent variable. We showed that low trait arousal, measured via resting heart rate, predicted risky behavior. After physical exercise, state arousal was heightened in the experiment. Participants tended to act less risky after physical exercise. Taken together, the results suggest an inverse relation of arousal and risk behavior. Most studies investigating risk behavior employ a payment method that we call pay-one method: although the gambles that are used consist of many trials, only one trial is paid out. We investigated the effect of the payment method on risk behavior by employing both the pay-one and a pay-all method, which pays out all trials, in a within-subjects design. We found that participants acted about 10% less risky in the pay-one condition compared to the pay-all condition. This result suggests that risk-aversion is over-estimated in common risk paradigms that use the pay-one method. When we worked on a hard task before, we like to engage in a more likable task afterwards. That observation led to the general classification of tasks in want-to and have-to tasks. Our body system strives towards a balance between those two task types in the sense of a homeostasis. We assessed event-related potentials (ERPs) in a risk game that we treated as a want-to task. When participants worked on a difficult have-to task before, amplitudes of the ERP-components in the risk game were raised compared to a condition where participants worked on an easy task before. We conclude that the motivation shift towards a want-to task after a have-to task can be assessed via ERP amplitudes. In conclusion, it was shown that arousal, framing and motivation are important psychological variables that influence risk behavior. The specific mechanisms of these influences have been investigated and discussed. N2 - Menschliches Risikoverhalten ist zunehmend Gegenstand psychologischer und ökonomischer Forschung. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Einfluss psychologischer Variablen auf Risikoverhalten. Die in dieser Arbeit vorgestellten Studien untersuchen den Einfluss von physiologischer Erregung, Framing und Motivation auf Risikoverhalten. Physiologische Erregung kann einerseits als zeitlich stabile Eigenschaft, andererseits als situationsabhängige Variable gesehen werden. Wir konnten zeigen, dass niedrige zeitlich stabile physiologische Erregung, die über die Ruhe-Herzrate gemessen wurde, riskantes Verhalten vorhersagte. Nach körperlichem Training war die physiologische Erregung der Versuchspersonen im Experiment kurzzeitig erhöht. Die Versuchspersonen tendierten dazu, nach diesem Training weniger riskant zu handeln. Zusammengenommen legen die Ergebnisse nahe, dass eine inverse Relation zwischen physiologischer Erregung und Risikoverhalten vorliegt. Die meisten Studien, die sich mit Risikoverhalten befassen, verwenden die sogenannte pay-one Auszahlungsmethode: In Risikospielen, die aus vielen Durchgängen bestehen, wird nur ein Durchgang des gesamten Risikospiels ausbezahlt. Wir untersuchten den Effekt der Auszahlungsmethode auf das Risikoverhalten, indem wir sowohl die pay-one Methode als auch die pay-all Methode, bei der die Gewinne aller Durchgänge ausbezahlt werden, in einem Zwischensubjekt-Design verwendeten. Wir fanden heraus, dass die Versuchspersonen in der pay-one Bedingung etwa 10% weniger riskant handelten, verglichen mit der pay-all Bedingung. Dieses Ergebnis legt nahe, dass die Risiko-Aversion in Paradigmen, die die pay-one Methode verwenden, überschätzt wird. Nachdem wir an einer schwierigen Aufgabe gearbeitet haben, sehnen wir uns nach einer angenehmeren Aufgabe. Diese Beobachtung führte zu einer generellen Unterscheidung von want-to und have-to Aufgaben. Unser Körper strebt nach einem Gleichgewicht zwischen diesen beiden Aufgabentypen im Sinne einer Homöostase. Wir erfassten ereigniskorrelierte Potentiale (ERPs) durch das Elektroencephalogramm in einem Risikospiel, das wir als want-to Aufgabe verwendeten. Wenn Versuchspersonen vorher eine schwere Aufgabe bearbeitet hatten, waren die Amplituden der ERP- Komponenten im Risikospiel erhöht im Vergleich zu einer Bedingung, in der die Versuchspersonen vorher eine einfache Aufgabe bearbeitet hatten. Wir schlussfolgern, dass die Motivationsänderung nach einer have-to Aufgabe in Richtung einer want-to Aufgabe mit Hilfe von ERP Amplituden erfasst werden kann. Zusammenfassend wurde gezeigt, dass physiologische Erregung, Framing und Motivation wichtige psychologische Variablen sind, die Risikoverhalten beeinflussen. Die spezifischen Wirkungsweisen dieser Einflüsse wurden untersucht und diskutiert. KW - Risikoverhalten KW - Motivation KW - arousal KW - framing KW - risk behavior Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-107149 ER - TY - THES A1 - Holz, Elisa Mira T1 - Systematic evaluation of non-invasive brain-computer interfaces as assistive devices for persons with severe motor impairment based on a user-centred approach – in controlled settings and independent use T1 - Systematische Evaluation nicht-invasiver Gehirn-Computer Schnittstellen als Hilfsmittel für Personen mit schweren motorischen Einschränkungen auf Basis eines nutzerzentrierten Ansatzes – im kontrollierten Setting und experten-unabhängigen Gebrauch N2 - Brain-computer interfaces (BCIs) are devices that translate signals from the brain into control commands for applications. Within the last twenty years, BCI applications have been developed for communication, environmental control, entertainment, and substitution of motor functions. Since BCIs provide muscle independent communication and control of the environment by circumventing motor pathways, they are considered as assistive technologies for persons with neurological and neurodegenerative diseases leading to motor paralysis, such as amyotrophic lateral sclerosis (ALS), muscular dystrophy, spinal muscular atrophy and stroke (Kübler, Kotchoubey, Kaiser, Wolpaw, & Birbaumer, 2001). Although most researcher mention persons with severe motor impairment as target group for their BCI systems, most studies include healthy participants and studies including potential BCI end-users are sparse. Thus, there is a substantial lack of studies that investigate whether results obtained in healthy participants can be transferred to patients with neurodegenerative diseases. This clearly shows that BCI research faces a translational gap between intense BCI research and bringing BCI applications to end-users outside the lab (Kübler, Mattia, Rupp, & Tangermann, 2013). Translational studies are needed that investigate whether BCIs can be successfully used by severely disabled end-users and whether those end-users would accept BCIs as assistive devices. Another obvious discrepancy exists between a plethora of short-term studies and a sparse number of long-term studies. BCI research thus also faces a reliability gap (Kübler, Mattia, et al., 2013). Most studies present only one BCI session, however the few studies that include several testing sessions indicate high inter- and intra-individual variance in the end-users’ performance due to non-stationarity of signals. Long-term studies, however, are needed to demonstrate whether a BCI can be reliably used as assistive device over a longer period of time in the daily-life of a person. Therefore there is also a great need for reliability studies. The purpose of the present thesis was to address these research gaps and to bring BCIs closer to end-users in need, especially into their daily-lives, following a user-centred design (UCD). The UCD was suggested as theoretical framework for bringing BCIs to end-users by Kübler and colleagues (Kübler et al., 2014; Zickler et al., 2011). This approach aims at the close and iterative interaction between BCI developers and end-users with the final goal to develop BCI systems that are accepted as assistive devices by end-users. The UCD focuses on usability, that is, how well a BCI technology matches the purpose and meets the needs and requirements of the targeted end-users and was standardized with the ISO 9241-210. Within the UCD framework, usability of a device can be defined with regard to its effectiveness, efficiency and satisfaction. These aspects were operationalized by Kübler and colleagues to evaluate BCI-controlled applications. As suggested by Vaughan and colleagues, the number of BCI sessions, the total usage duration and the impact of the BCI on the life of the person can be considered as indicators of usefulness of the BCI in long-term daily-life use (Vaughan, Sellers, & Wolpaw, 2012). These definitions and metrics for usability and usefulness were applied for evaluating BCI applications as assistive devices in controlled settings and independent use. Three different BCI applications were tested and evaluated by in total N=10 end-users: In study 1 a motor-imagery (MI) based BCI for gaming was tested by four end-users with severe motor impairment. In study 2, a hybrid P300 event-related (ERP) based BCI for communication was tested by four severely motor restricted end-users with severe motor impairment. Study 1 and 2 are short-term studies conducted in a controlled-setting. In study 3 a P300-ERP BCI for creative expression was installed for long-term independent use at the homes of two end-users in the locked-in state. Both end-users are artists who had gradually lost the ability to paint after being diagnosed with ALS. Results reveal that BCI controlled devices are accepted as assistive devices. Main obstacles for daily-life use were the not very aesthetic design of the EEG-cap and electrodes (cap is eye-catching and looks medical), low comfort (cables disturb, immobility, electrodes press against head if lying on a head cushion), complicated and time-consuming adjustment, low efficiency and low effectiveness, and not very high reliability (many influencing factors). While effectiveness and efficiency in the MI based BCI were lower compared to applications using the P300-ERP as input channel, the MI controlled gaming application was nevertheless better accepted by the end-users and end-users would rather like to use it compared to the communication applications. Thus, malfunctioning and errors, low speed, and the EEG cap are rather tolerated in gaming applications, compared to communication devices. Since communication is essential for daily-life, it has to be fast and reliable. BCIs for communication, at the current state of the art, are not considered competitive with other assistive devices, if other devices, such as eye-gaze, are still an option. However BCIs might be an option when controlling an application for entertainment in daily-life, if communication is still available. Results demonstrate that BCI is adopted in daily-life if it matches the end-users needs and requirements. Brain Painting serves as best representative, as it matches the artists’ need for creative expression. Caveats such as uncomfortable cap, dependence on others for set-up, and experienced low control are tolerated and do not prevent BCI use on a daily basis. Also end-users in real need of means for communication, such as persons in the locked-in state with unreliable eye-movement or no means for independent communication, do accept obstacles of the BCI, as it is the last or only solution to communicate or control devices. Thus, these aspects are “no real obstacles” but rather “challenges” that do not prevent end-users to use the BCI in their daily-lives. For instance, one end-user, who uses a BCI in her daily-life, stated: “I don’t care about aesthetic design of EEG cap and electrodes nor amplifier”. Thus, the question is not which system is superior to the other, but which system is best for an individual user with specific symptoms, needs, requirements, existing assistive solutions, support by caregivers/family etc.; it is thereby a question of indication. These factors seem to be better “predictors” for adoption of a BCI in daily-life, than common usability criterions such as effectiveness or efficiency. The face valid measures of daily-life demonstrate that BCI-controlled applications can be used in daily-life for more than 3 years, with high satisfaction for the end-users, without experts being present and despite a decrease in the amplitude of the P300 signal. Brain Painting re-enabled both artists to be creatively active in their home environment and thus improved their feelings of happiness, usefulness, self-esteem, well-being, and consequently quality of life and supports social inclusion. This thesis suggests that BCIs are valuable tools for people in the locked-in state. N2 - Gehirn-Computer Schnittstellen (engl. Brain-computer interfaces, Abk.: BCIs) sind technische Systeme, die Gehirnsignale in Kontrollbefehle für Computeranwendungen übersetzen. In den vergangenen zwanzig Jahren wurden verschiedenste BCI Anwendungen entwickelt, beispielsweise zur Kommunikation, Umweltsteuerung, Unterhaltung und Ersatz von Motorfunktionen. Da BCIs muskelunabhängige Kommunikation und Kontrolle ermöglichen, werden sie als mögliche Hilfsmittel für Personen mit neurologischen und neurodegenerativen Krankheiten, die zu motorischen Lähmungen führen, wie beispielsweise bei Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Muskeldystrophie, Spinale Muskelatrophie und Schlaganfall, in Betracht gezogen (Kübler, Kotchoubey, et al., 2001). Auch wenn die meisten BCI Forscher Personen mit starken motorischen Einschränkungen als Zielgruppe für ihre BCI Systeme angeben, so testen sie ihre Systeme nur in Stichproben von gesunden Probanden. BCI Studien, die Patienten einschließen, sind dagegen selten. Daher gibt es einen beträchtlichen Mangel an Studien, die untersuchen, ob die Forschungsergebnisse, die basierend auf einer gesunden Stichprobe verzeichnet wurden, auch auf Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen übertragen werden können. Das macht deutlich, dass es in der BCI Forschung eine erhebliche Translationslücke zwischen der intensiven BCI Grundlagenforschung und dem Transfer von BCI Anwendungen aus dem Labor zu den Patienten, den sogenannten BCI End-Nutzern, gibt (Kübler, Mattia, et al., 2013). Es werden deshalb Translationsstudien benötigt, die untersuchen, ob BCIs von stark motorisch eingeschränkten Patienten verwendet werden können und ob diese sogenannten End-Nutzer BCIs als Hilfsmittel akzeptieren. Zusätzlich ist eine deutliche Diskrepanz zwischen der Vielzahl an Kurzzeitstudien und der geringen Anzahl an Langzeitstudien zu verzeichnen. BCI Forschung ist daher auch mit einer Reliabilitätslücke konfrontiert (Kübler, Mattia, et al., 2013). Die meisten Studien basieren nur auf einer BCI Sitzung, jedoch zeigen die wenigen Studien, die auf mehreren Sitzungen beruhen, hohe inter- und intraindividuelle Varianz in der Performanz der Patienten. Langzeitzeitstudien werden daher benötigt, um aufzuzeigen, ob ein BCI reliabel als Hilfsmittel über einen längeren Zeitraum im Alltagsleben eines Patienten verwendet werden kann. Demzufolge gibt es einen starken Bedarf an Translations- und Reliabilitätsstudien. Das Anliegen der vorliegenden Dissertation war es, diesen Forschungslücken zu begegnen und, basierend auf einem nutzerzentrierten Vorgehen, BCIs näher zu den BCI End-Nutzern zu bringen, besonders in ihr Alltagsleben. Der nutzerzentrierte Ansatz wurde von Kübler und Kollegen (Kübler et al., 2014; Zickler et al., 2011) als theoretisches Gerüst nahegelegt, um BCIs näher zu Patienten zu bringen. Dieser Ansatz beabsichtigt eine enge und iterative Interaktion zwischen BCI Entwicklern und den End-Nutzern mit dem finalen Ziel BCI Systeme zu entwickeln, die von den End-Nutzern als Hilfsmittel akzeptiert werden. Der nutzerzentrierte Ansatz fokussiert auf die Benutzbarkeit, das heißt, wie gut eine BCI Technologie den Bedürfnissen und den Ansprüchen der Zielgruppe entspricht. Dieser Ansatz wurde standardisiert mit dem ISO 9241-210. Demnach ist die Benutzbarkeit eines Gerätes definiert hinsichtlich der Effektivität, Effizienz, und Zufriedenheit. Um BCI Systeme zu evaluieren, wurden diese Aspekte von Kübler und Kollegen operationalisiert. Nach Vaughan und Kollegen können die Anzahl der BCI Sitzungen, die Gesamtnutzungsdauer und der Einfluss eines BCIs auf die Lebensqualität einer Person als Indikatoren der Nützlichkeit eines BCI betrachtet werden (Vaughan et al., 2012). Diese Definitionen und entsprechenden Operationalisierungen wurden in dieser Dissertation verwendet, um BCI Anwendungen hinsichtlich ihrer Benutzbarkeit und Nützlichkeit als Hilfsmittel zu evaluieren. N=10 End-Nutzer testeten und evaluierten drei BCI Anwendungen: In Studie 1 wurde ein auf Bewegungsvorstellung basiertes BCI (engl. motor imagery, Abk: MI) zur Steuerung einer Spielanwendung von vier potentiellen End-Nutzern mit unterschiedlichen neurologischen Erkrankungen getestet. In Studie 2 wurde ein Hybrid BCI, das das P300 ereignis-korrelierte Potential (EKP) und Muskelaktivität als Inputkanäle zur Steuerung eines Kommunikationsprogramms verwendet, von vier potentiellen End-Nutzern getestet. Studie 1 und 2 sind Kurzzeitstudien, welche in einem kontrollierten Design durchgeführt wurden. In Studie 3 wurde ein P300-EKP basiertes BCI zum künstlerischen Ausdruck bei zwei End-Nutzern zuhause für einen experten-unabhängigen und längerfristigen Gebrauch implementiert. Beide End-Nutzer sind Künstler, die, aufgrund der Diagnose ALS und der damit verbundenen fast kompletten körperlichen Lähmung (Locked-in Zustand), nicht mehr in der Lage waren zu malen (Studie 3). Die Ergebnisse zeigen, dass BCI Systeme als Hilfsmittel akzeptiert werden. Das nicht sehr ästhetische Design der EEG-Kappe und der Elektroden (Kappe zu auffällig, sieht medizinisch aus), der geringe Komfort (Kabel stören, Immobilität, Elektroden drücken gegen den Kopf), die komplizierte und zeitaufwändige Einstellung und Anpassung, die geringe Effizienz und geringe Effektivität und die nicht sehr hohe Reliabilität (viele Einflussfaktoren), wurden jedoch für einen Alltagsgebrauch als problematisch angesehen. Obwohl die Effektivität und Effizienz beim MI BCI geringer, verglichen mit beiden P300-EKP BCI Systemen, waren, wurde das MI basierte BCI-Spiel von den End-Nutzern besser akzeptiert und die End-Nutzer konnten sich eher vorstellen es im Alltag zu verwenden, als das Kommunikationsprogramm. Das zeigt, dass Störungen und Fehler, eine geringe Geschwindigkeit, und die EEG Kappe bei BCI Systemen zur Unterhaltung eher toleriert werden, als bei Systemen zur Kommunikation. Da Kommunikation im Leben essentiell ist, muss sie schnell und zuverlässig sein. BCI Systeme zur Kommunikation sind daher zum aktuellen Stand der Technik nicht konkurrenzfähig mit anderen Hilfsmitteln, wenn andere Hilfsmittel zur Kommunikation, wie Augensteuerung, verwendet werden können. BCI Systeme sind aber eine Option im Bereich Unterhaltung, sofern Möglichkeiten zur Kommunikation (noch) bestehen. Die Ergebnisse zeigen, dass ein BCI für einen Alltagsgebrauch übernommen wird, wenn es den Bedürfnissen und Anforderungen des End-Nutzers entspricht. Brain Painting zeigt hierbei beispielhaft, wie negative Facetten, wie die wenig komfortable EEG Kappe, die Abhängigkeit von anderen aufgrund der komplexen Einstellung, und eine subjektiv empfundene geringe Kontrolle toleriert werden, da es genau den Bedürfnissen der Künstler sich kreativ auszudrücken entspricht. Ebenso Patienten, die Bedarf an Kommunikation haben, wie Patienten im Locked-in Zustand, die keine zuverlässigen Augen-Bewegungen aufweisen, oder Patienten, die keine Hilfsmittel zur unabhängigen Kommunikation haben, akzeptieren diese Umstände beim BCI Gebrauch. Das zeigt, dass diese Umstände keine richtigen „Hindernisse“, sondern vielmehr Herausforderungen sind, die eine Übernahme eines BCI im Alltag eines Patienten nicht verhindern. Es ist daher nicht die Frage, welches BCI System überlegen ist, sondern welches BCI System das Beste für ein Individuum mit spezifischen Symptomen, Bedürfnissen, Ansprüchen, vorhandenen Hilfsmitteln, Unterstützung durch Familie und Pflegern, ist; es ist deshalb eine Frage der Indikation. Eine End-Nutzerin, die ein BCI im Alltag verwendet, sagte beispielsweise: „Mir ist das ästhetische Design der EEG-Kappe und der Elektroden, oder des EEG-Verstärkers völlig egal“. Diese Faktoren können als die besten “Prädiktoren” für eine Übernahme eines BCI Systems im Alltag eines Patienten angesehen werden, weniger hingegen die üblichen Kriterien zur Bewertung der Benutzbarkeit, wie Effektivität und Effizienz. Die Ergebnisse hinsichtlich des Alltagsgebrauches belegen ferner, dass ein P300-EKP basiertes BCI mit hoher Zufriedenheit über einen Zeitraum von 3 Jahren, ohne die Hilfe eines BCI Experten, und trotz einer Abnahme der Amplitude des P300-Signales verwendet werden kann. Brain Painting ermöglichte beiden Künstlern sich wieder kreativ auszudrücken und beeinflusste somit positiv das Empfinden von Freude, das Gefühl von Nützlichkeit, das Selbstwertgefühl, das Wohlbefinden und folglich die Lebensqualität der Künstler und förderte ihre soziale Inklusion. Die vorliegende Dissertation zeigt, dass BCIs wertvolle Hilfsmittel für Personen im Locked-in Zustand sein können. KW - Gehirn-Computer-Schnittstelle KW - Benutzerfreundlichkeit KW - brain-computer interface KW - evaluation KW - Evaluation KW - usability KW - Benutzerfreundlichkeit/ Benutzbarkeit KW - assistive device KW - Hilfsmittel KW - user-centred design KW - nutzerzentrierter Ansatz Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-126334 ER - TY - THES A1 - Adel Abdelrehim Mohamed Soliman, Hadya T1 - Structural Equation Modeling of Factors Influencing EFL Reading comprehension: Comparative study between Egypt and Germany T1 - Strukturgleichungsmodellierung von Faktoren, die das EFL-Leseverständnis beeinflussen: Vergleichende Studie zwischen Ägypten und Deutschland N2 - In most foreign language learning contexts, there are only rare chance for contact with native speakers of the target language. In such a situation, reading plays an important role in language acquisition as well as in gaining cultural information about the target language and its speakers. Previous research indicated that reading in foreign language is a complex process, which is influenced by various linguistic, cognitive and affective factors. The aim of the present study was to test two structural models of the relationship between reading comprehension in native language (L1), English language (L2) reading motivation, metacognitive awareness of L2 reading strategies, and reading comprehension of English as a foreign language among the two samples. Furthermore, the current study aimed to examine the differences between Egyptian and German students in their perceived usage of reading strategies during reading English texts, as well as to explore the pattern of their motivation toward reading English texts. For this purpose, 401 students were recruited from Germany (n=200) and Egypt (n=201) to participate in the current study. In order to have information about metacognitive awareness of reading strategies, a self-report questionnaire (SORS) developed by Moktari and Sheory (2002) was used. While the L2 reading motivation variable, was measured by a reading motivation survey (L2RMQ) which was based on reviewed reading motivation research. In addition, two reading tests were administrated one to measure reading comprehension for native language (German/Arabic) and the other to measure English reading comprehension. To analyze the collected data, descriptive statistics and independent t-tests were performed. In addition, further analysis using structural equation modeling was applied to test the strength of relationships between the variables under study. The results from the current research revealed that L1 reading comprehension, whether in a German or Arabic language, had the strongest relationship with L2 reading comprehension. However, the relationship between L2 intrinsic reading motivation was not proven to be significant in either the German or Egyptian models. On the other hand, the relationship between L2 extrinsic reading motivation, metacognitive awareness of reading strategies, and L2 reading comprehension was only proven significant in the German sample. The discussion of these results along with their pedagogical implications for education and practice will be illustrated in the following study. N2 - In den meisten Kontexten des Fremdsprachenlernens gibt es nur selten eine Chance auf Kontakt mit Muttersprachlern der Zielsprache. In einer solchen Situation spielt das Lesen eine wichtige Rolle beim Spracherwerb sowie bei der Gewinnung kultureller Informationen über die Zielsprache und ihre Sprecher. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass das Lesen in der Fremdsprache ein komplexer Prozess ist, der von verschiedenen linguistischen, kognitiven und affektiven Faktoren beeinflusst wird. Ziel der vorliegenden Studie war es, zwei Strukturmodelle der Beziehung zwischen Leseverständnis in der Muttersprache (L1), englischer Sprache (L2) Lesemotivation, metakognitivem Bewusstsein für L2-Lesestrategien und Leseverständnis von Englisch als Fremdsprache zwischen den beiden Stichproben zu testen. Zur Analyse der gesammelten Daten wurden deskriptive Statistiken und unabhängige t-Tests durchgeführt. Darüber hinaus wurde eine weitere Analyse mit Hilfe der Strukturgleichungsmodellierung durchgeführt, um die Stärke der Beziehungen zwischen den untersuchten Variablen zu testen. Die Ergebnisse der aktuellen Forschung zeigten, dass das L1-Leseverständnis, ob in deutscher oder arabischer Sprache, die stärkste Beziehung zum L2-Leseverständnis hatte. Der Zusammenhang zwischen L2 intrinsischer Lesemotivation wurde jedoch weder im deutschen noch im ägyptischen Modell nachgewiesen. Andererseits war der Zusammenhang zwischen L2 extrinsischer Lesemotivation, metakognitivem Bewusstsein für Lesestrategien und L2-Leseverständnis nur in der deutschen Stichprobe signifikant. Die Diskussion dieser Ergebnisse sowie ihre pädagogischen Implikationen für Bildung und Praxis werden in der folgenden Studie dargestellt. KW - L1 reading comprehension KW - metacognition KW - L2 reading motivation KW - L2 reading comprehension KW - Leseverstehen Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-186957 ER - TY - THES A1 - Muth, Felicitas Vanessa T1 - Step by step: Sense of agency for complex action-event sequences T1 - Schritt für Schritt: Sense of Agency in komplexen Handlungs-Effekt Sequenzen N2 - From simply ringing a bell to preparing a five-course menu, human behavior commonly causes changes in the environment. Such episodes where an agent acts, thereby causing changes in their environment constitute the sense of agency. In this thesis four series of experi-ments elucidate how the sense of agency is represented in complex action-event sequences, thereby bridging a gap between basic cognitive research and real-life practice. It builds upon extensive research on the sense of agency in unequivocal sequences consisting of single ac-tions and distinct, predominantly auditory, outcomes. Employing implicit as well as explicit measures, the scope is opened up to multi-step sequences. The experiments show that it is worthwhile devoting more research to complex action-event sequences. With a newly introduced auditory measure (Chapter II), common phenomena such as temporal binding and a decrease in agency ratings following distorted feedback were replicated in multi-step sequences. However, diverging results between traditional implicit and explicit measures call for further inspection. Multisensory integration appears to gain more weight when multiple actions have to be performed to attain a goal leading to more accurate representations of the own actions (Chapter III). Additionally, freedom of choice (Chapter III) as well as early spatial ambiguity altered the perceived timing of outcomes, while late spatial ambi-guity (Chapter IV) and the outcome’s self-relevance did not (Chapter V). The data suggests that the cognitive system is capable of representing multi-step action-event sequences implicitly and explicitly. Actions and sensory events show a temporal attraction stemming from a bias in the perception of outcomes. Explicit knowledge about causing an event-sequence facilitates neither feelings of control nor taking authorship. The results corroborate current theorizing on the un-derpinnings of temporal binding and the divergence between traditional implicit and explicit measures of the sense of agency. Promising avenues for further research include structured analyses of how much inferred causality contributes to implicit and explicit measures of agency as well as finding alternative measures to capture conceptual as well as non-conceptual facets of the agency experience with one method. N2 - Vom Läuten einer Klingel bis hin zum Kochen eines Fünf-Gänge Menüs – menschliches Handeln verändert die Umwelt. Situationen, in denen eine Person handelt und so Veränderungen in ihrer Umgebung bewirkt, konstituieren den Sense of Agency. Diese Arbeit präsentiert vier Experimentalreihen, die die Repräsentation des Sense of Agency in komplexen Handlungs-Ereignis-Sequenzen erforschen und so eine Brücke zwischen kognitiver Grundla-genforschung und Alltagspraxis schlagen. Aufbauend auf umfangreicher Forschung zum Sense of Agency in Sequenzen aus einzelnen Handlungen und eindeutigen, vorwiegend auditiven Handlungseffekten wird der Forschungsbereich durch Einsatz impliziter sowie expliziter Maße auf mehrschrittige Sequenzen erweitert. Mittels eines neuen auditiven Maßes (Kapitel II) wurden gängige Phänomene wie Temporal Binding und die Abnahme von Agency Ratings nach verfremdetem Feedback in mehrschrittigen Sequenzen repliziert. Müssen mehrere Handlungen ausgeführt werden, um ein Ziel zu erreichen, scheint multisensorische Integration stärker ins Gewicht zu fallen, was zu genaueren Repräsentationen der eigenen Handlungen führt (Kapitel III). Darüber hinaus veränderten Wahl-freiheit (Kapitel III) und frühe räumliche Ambiguität das wahrgenommene Timing von Hand-lungseffekten, späte räumliche Ambiguität (Kapitel IV) sowie Selbstrelevanz des Handlungsef-fekts taten dies nicht (Kapitel V). Die Daten deuten darauf hin, dass das kognitive System mehrschrittige Handlungs-Ereignis-Sequenzen sowohl implizit als auch explizit repräsentieren kann. Die zeitliche Kompression von Handlungs-Ereignis-Sequenzen ist auf eine Verzerrung der Wahrnehmung von Handlungseffekten zurückzuführen. Explizites Wissen über die Verursa-chung von Ereignis-Folgen fördert weder Kontrollerleben noch das Gefühl eigener Autoren-schaft. Die Ergebnisse bestätigen den derzeitigen Diskurs über die Grundlagen von Temporal Binding und die Divergenz zwischen den traditionellen impliziten und expliziten Maßen des Sense of Agency. Strukturierte Analysen zum Beitrag von Kausalität zu Sense of Agency sowie die Ent-wicklung alternativer Methoden zur Erfassung konzeptueller wie nicht-konzeptueller Facetten des Sense of Agency mit einem Maß würden zur Weiterentwicklung des Forschungsbereichs beitragen. KW - Psychologie KW - Experimentelle Psychologie KW - Mensch-Maschine-Kommunikation KW - Sense of agency KW - Temporal binding KW - Feelings of agency KW - Judgements of agency KW - Multisensory integration KW - Causality KW - Handlungserleben KW - Cognitive control KW - Kognitive Psychologie KW - Handlungsregulation KW - Kognitionspsychologie KW - Handlungssteuerung Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-307569 ER - TY - THES A1 - Kinateder, Max T1 - Social Influence in Emergency Situations – Studies in Virtual Reality T1 - Sozialer Einfluss in Notfallsituationen - Studien in virtueller Realität N2 - In 1999, a tragic catastrophe occurred in the Mont Blanc Tunnel, one of the most important transalpine road tunnels. Twenty-seven of the victims never left their vehicles as a result of which they were trapped in smoke and suffocated (Beard & Carvel, 2005). Immediate evacuation is crucial in tunnel fires, but still many tunnel users stay passive. During emergency situations people strongly influence each other’s behavior (e.g. Nilsson & Johansson, 2009a). So far, only few empirical experimental studies investigated the interaction of individuals during emergencies. Recent developments of advanced immersive virtual worlds, allow simulating emergency situations which makes analogue studies possible. In the present dissertation project, theoretical aspects of human behavior and SI in emergencies are addressed (Chapter 1). The question of Social Influence in emergency situations is investigated in five simulation studies during different relevant stages of the evacuation process from a simulated road tunnel fire (Chapter 2). In the last part, the results are discussed and criticized (Chapter 3). Using a virtual reality (VR) road tunnel scenario, study 1 (pilot study) and 2 investigated the effect of information about adequate behavior in tunnel emergencies as well as Social Influence (SI) on drivers’ behavior. Based on a classic study of Darley and Latané (1968) on bystander inhibition, the effect of passive bystanders on self-evacuation was analyzed. Sixty participants were confronted with an accident and smoke in a road tunnel. The presence of bystanders and information status was manipulated and consequently, participants were randomly assigned into four different groups. Informed participants read a brochure containing relevant information about safety behavior in emergency situations prior to the tunnel drives. In the bystander conditions, passive bystanders were situated in a car in front of the emergency situation. Participants who had received relevant information left the car more frequently than the other participants. Neither significant effect of bystanders nor interaction with information status on the participants’ behavior was observed. Study 3 (pilot study) examined a possible alternative explanation for weak SI in VR. Based on the Threshold Theory of Social Influence (Blascovich, 2002b) and the work of Guadagno et al. (2007), the perception of virtual humans as an avatar (a virtual representation of a real human being) or as an agent (a computer-controlled animated character) was manipulated. Subsequently, 32 participants experienced an accident similar to the one in study 1. However, they were co-drivers and a virtual agent (VA) was the driver. Participants reacted differently in avatar and agent condition. Consequently, the manipulation of the avatar condition was implemented in study 4. In study 4, SI within the vehicle was investigated, as drivers are mostly not alone in their car. In a tunnel scenario similar to the first study, 34 participants were confronted with an emergency situation either as drivers or co-drivers. In the driver group, participants drove themselves and a VA was sitting on the passenger seat. Correspondently, participants in the co-driver group were seated on the passenger seat and the VA drove the vehicle on a pre-recorded path. Like in study 1, the tunnel was blocked by an accident and smoke was coming from the accident in one drive. The VA initially stayed inactive after stopping the vehicle but started to evacuate after ca. 30 seconds. About one third of the sample left the vehicle during the situation. There were no significant differences between drivers and co-drivers regarding the frequency of leaving the vehicle. Co-drivers waited significantly longer than drivers before leaving the vehicle. Study 5 looked at the pre-movement and movement phase of the evacuation process. Forty participants were repeatedly confronted with an emergency situation in a virtual road tunnel filled with smoke. Four different experimental conditions systematically varied the presence and behavior of a VA. In all but one conditions a VA was present. Across all conditions at least 60% of the participants went to the emergency exit. If the VA went to the emergency exit, the ratio increased to 75%. If the VA went in the opposite direction of the exit, however, only 61% went there. If participants were confronted with a passive VA, they needed significantly longer until they started moving and reached the emergency exit. The main and most important finding across all studies is that SI is relevant for self-evacuation, but the degree of SI varies across the phases of evacuation and situation. In addition to the core findings, relevant theoretical and methodological questions regarding the general usefulness and limitations of VR as a research tool are discussed. Finally, a short summary and outlook on possible future studies is presented. N2 - In der Mont Blanc Tunnel Katastrophe im Jahr 1999 starben 39 Menschen, von denen 27 nicht versucht hatten rechtzeitig zu flüchten. In der Folge wurden diese Personen vom Rauch eingeschlossen und erstickten in ihren Fahrzeugen. Bisher gibt es nur vereinzelt empirische Studien, die sich mit Fragestellungen zu menschlichem Verhalten in Gefahrensituationen beschäftigen. Noch weniger Arbeiten beschäftigen sich mit der gegenseitigen Beeinflussung von Individuen in Gefahrensituationen. Die wohl wahrscheinlichste Erklärung ist, dass es bisher kaum möglich oder zu aufwändig war, Gefahrensituationen experimentalpsychologisch zu untersuchen. Die Entwicklung immersiver virtueller Welten erlaubt es allerdings, solche Situationen ökologisch valide zu simulieren. Erstes Ziel des Promotionsvorhabens war deshalb sozialen Einfluss in virtuell simulierten Gefahrensituationen mittels experimentalpsychologischer Studien zu untersuchen. Zweites Ziel war die Untersuchung methodischer Grundlagen zur Untersuchung von sozialem Einfluss in virtueller Realität. Die Dissertation gliedert sich in drei Teile: Kapitel 1 führt zunächst in die Themen menschliches Verhalten in Gefahrensituationen, Evakuierung und sozialer Einfluss während Notfällen ein. In Kapitel 2 werden die eigenen empirischen Arbeiten dargestellt. Dabei wurde sozialer Einfluss in verschiedenen kritischen Phasen des Evakuierungsprozesses während eines Tunnelbrandes untersucht. Insgesamt wurden fünf unabhängige Erhebungen mit insgesamt 194 Studienteilnehmern durchgeführt. Studie 1 (Vorstudie) und 2 untersuchte den sozialen Einfluss passiver virtueller Bystander sowie den Effekt von Informationen auf das Fluchtverhalten. Die Probanden wurden mit einem Unfall und sich ausbreitendem Rauch in einem Straßentunnel konfrontiert. In einer Probandengruppe befanden sich passive Bystander am Unfallort. Die Ergebnisse zeigten erstens, dass nur wenige uninformierte Probanden überhaupt das Fahrzeug verließen um aus sich zum Notausgang zu begeben. Zweitens, konnten Information das Verhalten während des Unfalls verbessern. Drittens fand sich nur ein schwacher Einfluss passiver virtueller Bystander auf das Verhalten der Probanden in der Notfallsituation. Studie 3 (Vorstudie) untersuchte eine mögliche alternative Erklärung für schwachen sozialen Einfluss in virtueller Realität. Hier wurde die Wahrnehmung virtueller Menschen als Avatar (eine von realen Menschen gesteuerte virtuelle Repräsentation) oder als Agent (vom Computer gesteuerte animierte Figuren) manipuliert. Anschließend erlebten die Probanden einen ähnlichen Unfall wie in Studie 1. Allerdings waren sie nun Beifahrer und erlebten den Unfall gemeinsam mit einem animierten virtuellen Menschen der das Fahrzeug lenkte. Probanden ließen sich eher von einer animierten Menschen beeinflussen, wenn sie überzeugt waren, dass es sich um einen Avatar handelt. Studie 4 untersuchte den Einfluss von anderen Personen im Fahrzeug auf das Verhalten in einer Notfallsituation. Dabei erlebten die Probanden die gleiche Gefahrensituation wie in Studie 1 entweder als Fahrer oder als Beifahrer. Gleichzeitig befand sich ein virtueller Agent im Fahrzeug, der sich zunächst passiv verhielt aber nach einer gewissen Zeit das Fahrzeug verließ. Es zeigte sich, dass Probanden zügiger dem Verhalten des virtuellen Agenten folgten, wenn der Agent Fahrer und die Probanden Beifahrer waren. In Studie 5 wurde das eigentliche Evakuierungsverhalten während eines simulierten Tunnelbrandes untersucht. Dabei befanden sich die Probanden wiederholt in einem stark verrauchten Tunnel und das Verhalten eines virtuellen Agenten wurde systematisch manipuliert. Die meisten Probanden suchten den Notausgang auf, jedoch zeigte sich, dass das Verhalten des virtuellen Agenten die Probanden beeinflusste: Ging der Agent in die entgegengesetzte Richtung des Notausgangs oder blieb dieser passiv, so gingen die Probanden seltener zum Notausgang und benötigten signifikant länger um diesen zu erreichen. Kapitel 3 enthält schließlich die Zusammenfassung und Diskussion der Studien. Dabei werden die Ergebnisse der Arbeit in den aktuellen Stand der Forschung eingeordnet, praktische Implikationen abgeleitet und der weitere Forschungsbedarf beschrieben. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass sozialer Einfluss in Gefahrensituationen von Bedeutung ist, aber während verschiedener Phasen des Evakuierungsprozesses unterschiedlich stark ist. Abschließen werden die theoretischen und methodischen Kritikpunkte der Forschungsarbeiten genannt und erörtert. KW - Notfall KW - Sozialpsychologie KW - Sozialer Einfluss KW - Psychologische Sicherheitsforschung KW - Strassentunnel KW - Evakuierung KW - Virtuelle Realitaet KW - Social Influence KW - Tunnel emergencies KW - safety research KW - evacuation behavior KW - virtual reality Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-76805 ER - TY - THES A1 - Götz, Felix Johannes T1 - Social Cueing of Numerical Magnitude : Observed Head Orientation Influences Number Processing T1 - Soziale Aufmerksamkeitslenkung von Zahlengröße : Beobachtete Kopforientierung beeinflusst mentale Zahlenverarbeitung N2 - In many parts of the modern world, numbers are used as tools to describe spatial relationships, be it heights, latitudes, or distances. However, this connection goes deeper as a myriad of studies showed that number representations are rooted in space (vertical, horizontal, and/or radial). For instance, numbers were shown to affect spatial perception and, conversely, perceptions or movements in space were shown to affect number estimations. This bidirectional link has already found didactic application in the classroom when children are taught the meaning of numbers. However, our knowledge about the cognitive (and neuropsychological) processes underlying the numerical magnitude operations is still very limited. Several authors indicated that the processing within peripersonal space (i.e. the space surrounding the body in reaching distance) and numerical magnitude operations are functionally equivalent. This assumption has several implications that the present work aims at describing. For instance, vision and visuospatial attention orienting play a prominent role for processing within peripersonal space. Indeed, both neuropsychological and behavioral studies also suggested a similar role of vision and visuospatial attention orienting for number processing. Moreover, social cognition research showed that movements, posture and gestures affect not only the representation of one's own peripersonal space, but also the visuospatial attention behavior of an observer. Against this background, the current work tests the specific implication of the functional equivalence assumption that the spatial attention response to an observed person’s posture should extend to the observer’s numerical magnitude operations. The empirical part of the present work tests the spatial attention response of observers to vertical head postures (with continuing eye contact to the observer) in both perceptual and numerical space. Two experimental series are presented that follow both steps from the observation of another person’s vertical head orientation (within his/her peripersonal space) to the observer’s attention orienting response (Experimental series A) as well as from there to the observer’s magnitude operations with numbers (Experimental Series B). Results show that the observation of a movement from a neutral to a vertical head orientation (Experiment 1) as well as the observation of the vertical head orientation alone (Experiment 3) shifted the observer’s spatial attention in correspondence with the direction information of the observed head (up vs. down). Movement from a vertical to a neutral end position, however, had no effect on the observer's spatial attention orienting response (Experiment 2). Furthermore, following down-tilted head posture (relative to up- or non-tilted head orientation), observers generated smaller numbers in a random number generation task (range 1- 9, Experiment 4), gave smaller estimates to numerical trivia questions (mostly multi-digit numbers, Experiment 5) and chose response keys less frequently in a free choice task that was associated with larger numerical magnitude in a intermixed numerical magnitude task. Experimental Series A served as groundwork for Experimental Series B, as it demonstrated that observing another person’s head orientation indeed triggered the expected directional attention orienting response in the observer. Based on this preliminary work, the results of Experimental Series B lend support to the assumption that numerical magnitude operations are grounded in visuospatial processing of peripersonal space. Thus, the present studies brought together numerical and social cognition as well as peripersonal space research. Moreover, the Empirical Part of the present work provides the basis for elaborating on the role of processing within peripersonal space in terms of Walsh’s (2003, 2013) Theory of Magnitude. In this context, a specification of the Theory of Magnitude was staked out in a processing model that stresses the pivotal role of spatial attention orienting. Implications for mental magnitude operations are discussed. Possible applications in the classroom and beyond are described. N2 - In vielen Teilen der modernen Welt werden Zahlen als Werkzeuge verwendet, um räumliche Zusammenhänge zu beschreiben - seien es Höhen, Breiten oder Entfernungen. Die Verbindung geht jedoch tiefer, denn eine Vielzahl von Studien hat gezeigt, dass Zahlen räumlich in der Vertikalen (bzw. Horizontalen) verankert sind. So können Zahlen die räumliche Wahrnehmung und umgekehrt Wahrnehmungen oder Bewegungen im Raum die Größe von Zahlenschätzungen beeinflussen. Diese Verbindung findet mittlerweile sogar didaktische Anwendung in der Vermittlung von Zahlenbedeutung bei Kindern. Allerdings wissen wir noch wenig über die kognitiven (und neuropsychologischen) Prozesse, die konkreten Zahlengrößenoperationen (d.h. Größer-Kleiner-Urteile, Addition, etc.) zugrunde liegen. Mehrere Autoren deuteten an, dass die Verarbeitung innerhalb des körpernahen Raumes (d.h. des Raumes in Handlungsreichweite) und das Operieren mit Zahlengrößen funktional äquivalent sind. Diese Annahme hat mehrere Implikationen, die die vorliegende Arbeit beschreiben möchte. So spielt die die visuell-sensorische Modalität eine hervorgehobene Rolle bei Verarbeitung wie Orientierung innerhalb des körpernahen Raumes. In der Tat legen neuropsychologische und behaviorale Studien eine ähnliche Rolle des Sehens und insbesondere der visuospatialen Orientierung auch für Zahlengrößenoperationen nahe. Darüber hinaus zeigte die soziale Kognitionsforschung, dass sich Bewegungen, Posen und Gesten nicht nur auf die Repräsentation des eigenen körpernahen Raumes, sondern auch auf das visuospatiale Orientierungsverhalten eines Beobachters auswirken. Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Arbeit die spezifische Implikation der funktionalen Äquivalenz getestet, dass sich die visuospatiale Orientierungsreaktion auf die Pose einer beobachteten Person auch auf die Zahlengrößenoperationen des Beobachters erstreckt. Der empirische Teil der vorliegenden Arbeit testet die räumliche Orientierungsreaktion von Beobachtern auf Kopfneigungen in der Vertikalen (bei Augenkontakt zum Beobachter) im wahrgenommenen ebenso wie numerischen Raum. Im Rahmen dieser Untersuchung werden zwei Experimentalreihen vorgestellt, die beide Teilschritte umfassen: Von der Beobachtung der vertikalen Kopfposition (trotz auf die Augen ausgerichteter Blickrichtung) einer anderen Person zur gerichteten Aufmerksamkeitsreaktion beim Beobachter (Experimentalreihe A); sowie von dieser Orientierungsreaktion auf die beobachtete Person zu Größenoperationen mit Zahlen beim Beobachter (Experimentalreihe B). Es zeigte sich, dass die Beobachtung einer Bewegung von einer neutralen Ausgangsposition zu einer vertikalen Kopfposition (Experiment 1) ebenso wie die einer vertikalen Kopfpose alleine (Experiment 3) die räumliche Aufmerksamkeit eines Beobachters in Übereinstimmung mit der beobachteten Kopforientierungsinformation (nach oben vs. unten) verschob. Eine Bewegung von einer vertikalen zu einer neutralen Endposition hingegen zeigte keinen Effekt auf die räumliche Orientierung des Beobachters (Experiment 2). Desweiteren generierten Beobachter bei nach unten geneigten Kopfposen (relativ zu nach oben bzw. nicht geneigten Kopfposen) kleinere Zahlen in einer Zufallszahlengenerierungsaufgabe (zwischen 1 und 9; Experiment 4), gaben kleinere Schätzungen auf numerische Allgemeinwissensfragen ab (überwiegend mehrstellige Zahlen; Experiment 5) und wählten in einem Doppelbelegungsparadigma weniger häufiger diejenige von zwei Antworttasten, die sie in einer alternierend zu bearbeitenden Größenaufgabe für größere Zahlen verwenden sollten. Die Ergebnisse der Experimentalreihe A zeigen, dass die Betrachtung der Kopforientierung einer anderen Person im Beobachter tatsächlich die erwartete gerichtete Aufmerksamkeitsreaktion auslöste. Basierend auf dieser Vorarbeit stützen die Ergebnisse der Experimentalreihe B die Annahme, dass Zahlengrößenoperationen in der visuospatialen Verarbeitung des körpernahen Raumes verankert sind. Damit brachten die vorliegenden Studien Forschung zu numerischer und sozialer Kognition ebenso sowie zur peripersonalen Raumverarbeitung zusammen. Darüber hinaus legt der empirische Teil der vorliegenden Arbeit die Grundlage, um eine mögliche Rolle von Verarbeitung innerhalb des peripersonalem Raumes im Kontext der Größentheorie von Walsh (2003, 2013) auszuarbeiten. In diesem Zusammenhang wird die Größentheorie in einem handlungsbasierten Verarbeitungsmodell spezifiziert, das die zentrale Rolle der räumlichen Aufmerksamkeitsorientierung betont. Implikationen für die Forschung zur mentalen Verarbeitung von Größen und Anwendungsmöglichkeiten im Klassenzimmer sowie darüber hinaus werden diskutiert. KW - Soziale Wahrnehmung KW - Raumwahrnehmung KW - Numerical Cognition KW - Social Cueing KW - Social Cognition KW - Spatial Cognition Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-187161 ER - TY - THES A1 - Rubo, Marius T1 - Social Attention in the Laboratory, in Real Life and in Virtual Reality T1 - Soziale Aufmerksamkeit im Labor, in vivo und in virtueller Realität N2 - Social attention is a ubiquitous, but also enigmatic and sometimes elusive phenomenon. We direct our gaze at other human beings to see what they are doing and to guess their intentions, but we may also absorb social events en passant as they unfold in the corner of the eye. We use our gaze as a discrete communication channel, sometimes conveying pieces of information which would be difficult to explicate, but we may also find ourselves avoiding eye-contact with others in moments when self-disclosure is fear-laden. We experience our gaze as the most genuine expression of our will, but research also suggests considerable levels of predictability and automaticity in our gaze behavior. The phenomenon’s complexity has hindered researchers from developing a unified framework which can conclusively accommodate all of its aspects, or from even agreeing on the most promising research methodologies. The present work follows a multi-methods approach, taking on several aspects of the phenomenon from various directions. Participants in study 1 viewed dynamic social scenes on a computer screen. Here, low-level physical saliency (i.e. color, contrast, or motion) and human heads both attracted gaze to a similar extent, providing a comparison of two vastly different classes of gaze predictors in direct juxtaposition. In study 2, participants with varying degrees of social anxiety walked in a public train station while their eye movements were tracked. With increasing levels of social anxiety, participants showed a relative avoidance of gaze at near compared to distant people. When replicating the experiment in a laboratory situation with a matched participant group, social anxiety did not modulate gaze behavior, fueling the debate around appropriate experimental designs in the field. Study 3 employed virtual reality (VR) to investigate social gaze in a complex and immersive, but still highly controlled situation. In this situation, participants exhibited a gaze behavior which may be more typical for real-life compared to laboratory situations as they avoided gaze contact with a virtual conspecific unless she gazed at them. This study provided important insights into gaze behavior in virtual social situations, helping to better estimate the possible benefits of this new research approach. Throughout all three experiments, participants showed consistent inter-individual differences in their gaze behavior. However, the present work could not resolve if these differences are linked to psychologically meaningful traits or if they instead have an epiphenomenal character. N2 - Soziale Aufmerksamkeit ist ein allgegenwärtiges, aber auch ein rätselhaftes Phänomen, das mitunter schwierig zu fassen ist. Wir richten unseren Blick auf andere Menschen, um ihr Tun zu verfolgen und um ihre Absichten einzuschätzen, aber manchmal verfolgen wir soziale Ereignisse auch ganz beiläufig aus dem Augenwinkel heraus. Wir setzen unseren Blick als ein eigenes Kommunikationsmedium ein und übertragen mit ihm teilweise Botschaften, die nur schwer zu beschreiben sind, aber wir weichen mitunter dem Blickkontakt mit anderen auch aus, wenn wir Angst davor haben, zu viel von uns preiszugeben. Unser Blick stellt sich für uns als eine ureigene Äußerung unseres Willens dar, aber die Forschung hat auch gezeigt, dass unser Blickverhalten in beträchtlichem Maße vorhersehbar und automatisch abläuft. In der Vielschichtigkeit des Phänomens liegt für Forscher eine Hürde bei dem Versuch, alle seine Aspekte schlüssig in ein umfassendes Bezugssystem einzuordnen, oder sich auch nur auf die vielversprechendsten Forschungsmethoden zu einigen. Die vorliegende Arbeit verbindet den Einsatz unterschiedlicher Methoden, um sich mehreren Aspekten des Phänomens aus verschiedenen Blickrichtungen zu nähern. Die Versuchspersonen in Studie 1 sahen dynamische soziale Szenen, die ihnen auf einem Computerbildschirm dargeboten wurden. Hierbei wurde ihr Blick in ähnlichem Maße von physikalischer Salienz (z.B. Farbe, Kontrast oder Bewegung) angezogen wie von menschlichen Köpfen, wodurch zwei ganz unterschiedliche Gruppen von Prädiktoren für Blickverhalten in direkter Gegenüberstellung verglichen wurden. In Studie 2 bewegten sich Versuchspersonen mit unterschiedlich ausgeprägter sozialer Ängstlichkeit zu Fuß in einem öffentlichen Bahnhof, während ihre Augenbewegungen erfasst wurden. Mit zunehmender sozialer Ängstlichkeit neigten Versuchspersonen dazu, nahe Personen im Gegensatz entfernteren Personen im Verhältnis weniger anzuschauen. Als das Experiment mit einer gematchten Gruppe von Versuchspersonen in einer Laborsituation wiederholt wurde, zeigte sich kein Einfluss der sozialen Ängstlichkeit auf das Blickverhalten, was der Diskussion um angemessene experimentelle Designs in diesem Forschungsbereich einen weiteren Impuls verlieh. In Studie 3 wurde Virtuelle Realität (VR) eingesetzt, um das Blickverhalten in einer komplexen und immersiven, aber dennoch streng kontrollierten Umgebung zu untersuchen. In dieser Situation zeigten Probanden ein Blickverhalten, das eher dem in echten Situationen als dem im Labor entspricht, indem sie direkten Blickkontakt mit einer virtuellen Person mieden, so lange diese sie nicht anschaute. Durch diese Studie konnten wichtige Erkenntnisse über das Blickverhalten in sozialen virtuellen Situationen gewonnen werden, wodurch der mögliche Nutzen dieses neuen Forschungsansatzes besser beurteilt werden kann. In allen drei Experimenten zeigten Versuchspersonen konsistente inter-individuelle Unterschiede in ihrem Blickverhalten. Es konnte jedoch im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht geklärt werden, ob diese Unterschiede psychologisch bedeutsame Eigenschaften oder eher Epiphänomene darstellen. KW - Aufmerksamkeit KW - Soziale Wahrnehmung KW - social attention KW - eye-tracking KW - Psychologie KW - Virtuelle Realität KW - Soziale Aufmerksamkeit Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-188452 ER - TY - THES A1 - Schmitz, Marcus T1 - Simulationsgestützte Kompetenzfeststellung von Triebfahrzeugführern - Entwicklung und Anwendung eines Verhaltensmarkersystems T1 - Simulation-based competence assessment of train drivers - Development and application of a behavioural marker system N2 - Diese Arbeit beschreibt die Entwicklung und Anwendung einer simulationsgestützten Methode zur Kompetenzfeststellung von Triebfahrzeugführern (Tf) der Deutschen Bahn AG unter Anwendung eines Verhaltensmarkersystems. Diese Methode wurde als ein erweitertes Konzept zur Bewertung eines Tf im Rahmen einer jährlich stattfindenden Überwachungsfahrt entwickelt. Diese Überwachungsfahrt besteht aus einer etwa 45-minütigen Prüfungsfahrt, mit deren Hilfe die Handlungssicherheit eines Tf erhöht sowie dessen Leistung und Leistungsfähigkeit beschrieben und bewertet wird. Die Überwachungsfahrt wird von geschulten Instruktoren durchgeführt. Während der Simulatorfahrt werden unregelmäßige Ereignisse eingespielt, die der Tf unter Anwendung der vorgeschriebenen Sollverhaltensweisen bewältigen muss. Ziel ist es, keinen sicherheitsrelevanten Mangel zu verursachen. Grundlage des eingeführten Verhaltensmarkersystems ist ein Datenkonzept, das auf den in den Regelwerken beschriebenen Fahrtereignissen und den entsprechenden Sollverhaltensweisen beruht. Die Überwachungsfahrt wird aus diesen Einzelereignissen zusammengestellt und somit entspricht auch das während der Überwachung zu zeigende Verhalten dem in den Regelwerken beschriebenen Sollverhalten. Um Abweichungen vom vorgeschriebenen Verhalten besser erkennen und bewerten zu können, werden sog. Verhaltensmarker eingeführt. Hierbei handelt es sich um objektive und nachprüfbare Indikatoren, die etwas über den Grad der Erfüllung des Sollverhaltens Auskunft geben. Zentral für die Bewertung sind somit die Erfassung möglicher Sollverhaltensabweichungen und die Frage nach der Festlegung der Schwere dieser Abweichung im Sinne eines Fehlers. Um Art und Stärke der Abweichungen vom Sollverhalten wurden objektive Fahrdaten aus dem Simulator herangezogen. Zusätzlich wurde ein standardisiertes Beobachtungsverfahren für die Instruktoren entwickelt. In einem zweiten Schritt wurden die über beide Verfahren erfassten Abweichungen vom Sollverhalten auf der Basis von Expertenurteilen entsprechend der potentiellen Auswirkungen gewichtet. Diese Gewichtung reicht in drei Stufen von leichten Fehlern bis hin zu sicherheitsrelevanten Mängeln. Für alle in den Überwachungsfahrten vorkommenden Sollverhaltensweisen wurden mögliche Abweichungen erhoben und in einer Fehlertabelle den Fehlerkategorien „gering“, „mittelschwer“ und „sicherheitsrelevant“ zugeordnet. Die so gewichtete Fehlerbetrachtung führt zu einer Gesamtbewertung des Tf und zu einer detaillierten Analyse seiner Stärken und Schwächen. Insgesamt wurden 1033 Überwachungsfahrten von den Instruktoren auf einem projektspezifischen Bogen protokolliert. Über die an den Simulatoren vorhandenen Datenschnittstellen wurden 1314 Überwachungsfahrten aufgezeichnet. Diese Datenquellen wurden integriert und ausgewertet. Als übergeordnetes Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Anwendung der in dieser Arbeit entwickelten Methode nachweislich die Qualität und Genauigkeit der Bewertung verbessern konnte. Die Verhaltensmarker ermöglichen eine differenziertere Bewertung des Leistungsstands eines Tf. So ist es nicht nur möglich, sicherheitskritisches Verhalten („roter Bereich“) und ein optimales, fehlerfreies Verhalten („grüner Bereich“) festzustellen, sondern auch Aussagen über den „gelben Bereich“ dazwischen zu treffen (z.B. Mängel, die in anderen Situationen sicherheitskritisch sein können). N2 - The thesis describes the development and application of a simulation-based method for the competence assessment of train drivers, using a behavioural marker system. This method was developed as an advanced concept for the competence check of a train driver in an existing annual monitoring trip. This trip consists of a 45-minute test drive that should help to increase the overall performance of the drivers. It is carried out by trained driving instructors. During the simulator ride irregular events occur which must be overcome by applying the dedicated regulations. The aim is to cause no safety-related error. Basis of the introduced behaviour marker system is a data concept, which is based on the driving events and the corresponding target behaviour described in the regulations. The monitoring trip is compiled from these individual events and thus also corresponds to the underlying regulations. To identify and assess deviations from the prescribed target behaviour, so-called behavioural markers are introduced. These are objective and verifiable indicators that provide information about the fulfilment of the target behaviour. Central to the evaluation are thus the detection of possible deviations from the target behaviour and the question of determining the severity of this deviation in terms of an error. To assess the nature and severity of the deviations from the desired behaviour, objective driving data from the simulator were used. In addition, a standardized observation method was developed for the instructors. In a second step, the measured deviations were weighted on the basis of expert judgments depending on the potential safety impact. This weighting ranges from minor and medium to safety- relevant errors. The weighted error analysis leads to an overall assessment of the drivers and to a detailed analysis of the strengths and weaknesses. A total of 1033 trips were logged by the instructors on a project-specific protocol sheet. In addition, the objective data from 1314 simulator rides were recorded. The data of both sources were integrated and analysed. As high level result, it can be stated that the application of the method developed in this work could significantly improve the quality and accuracy of the assessment. The behavioural markers enable a more nuanced assessment of the level of performance of an engine driver. So it is not only possible to detect safety-critical behaviour ("red zone") and an optimal, error-free behaviour ("green zone"), but also to take statements about the "yellow zone" in between. KW - Lokomotivführer KW - Ausbildung KW - Leistung KW - Kompetenz KW - Prüfung KW - Kompetenzfeststellung KW - Fahrsimulation KW - Verhaltensmarker KW - Überwachungsfahrt KW - competence check KW - behavioural marker KW - monitoring KW - driving simulation KW - Kompetenz KW - Arbeitsplatz KW - Überwachung KW - Simulator Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-82272 ER - TY - THES A1 - Förster, Anna T1 - Searching for truth in dishonesty: The cognitive architecture of lying T1 - Die Wahrheit in der Lüge: Der kognitive Aufbau des Lügens N2 - Honest actions predominate human behavior. From time to time, this general preference must yield to dishonest actions, which require an effortful process of overcoming initial honest response activation. This thesis presents three experimental series to elucidate this tug-of-war between honest and dishonest response tendencies in overtly committed instances of lies, thereby joining recent efforts to move from a sheer phenomenological perspective on dishonest responding as being more difficult than honest responding to a precise description of the underlying cognitive processes. The consideration of cognitive theories, empirical evidence, and paradigms from different research fields – dishonesty, cognitive control and sensorimotor stage models of information processing – lay the groundwork for the research questions and methodological approach of this thesis. The experiments pinpoint the underlying conflict of dishonest responding in the central, capacity-limited stage of information processing (Experiments 1 to 4), but they also demonstrate that cognitive control processes (Experiments 5 to 7) and the internalization of false alibis (Experiments 8 to 11) can reduce or even completely eliminate this conflict. The data reveals great flexibility at the cognitive basis of dishonest responding: On the one hand, dishonest responding appears to rely heavily on capacity-limited processes of response selection to overcome honest response tendencies alongside up- and downstream consequences of response activation and monitoring. On the other hand, agents have powerful tools to mitigate these effortful processes through control adaptation and false alibis. These results support and expand current theorizing of the cognitive underpinnings of dishonest responding. Furthermore, they are alerting from an applied perspective on the detection of lies, especially when considering the flexibility of even basic cognitive processes in the face of false alibis. A promising way to move forward from here would be a fine-grained discrimination of response activation, passive decay and active inhibition of honest representations in dishonest responding and the assessment of the adaptiveness of these processes. N2 - Menschen handeln und interagieren in der Regel entsprechend dem was sie als wahr erachten. Allerdings muss diese Präferenz hin und wieder unehrlichen Handlungen weichen. Die dafür notwendige Überwindung initial ehrlicher Antworttendenzen erweist sich als kognitiv aufwendig. Diese Thesis ergründet in drei Experimentalserien die Eigenschaften dieses Wettstreits ehrlicher und unehrlicher Antworttendenzen für offen ausgeführte Lügen. Damit reihen sie sich in jüngste Bestrebungen ein, Lügen nicht nur oberflächlich als schwierigere der beiden Handlungen zu beschreiben, sondern zu einer präzisen Charakterisierung der beteiligten kognitiven Prozesse zu gelangen. Die Forschungsfragen und das methodische Vorgehen dieser Thesis basieren dafür auf der gemeinsamen Betrachtung kognitiver Theorien, empirischer Evidenz und Paradigmen aus der Forschung zum Lügen, zur kognitiven Kontrolle und zu sensomotorischen Stadienmodellen der Informationsverarbeitung. Die Experimente lokalisieren den dem Lügen inhärenten Handlungskonflikt in der zentralen, kapazitätslimitierten Phase der Informationsverarbeitung (Experimente 1 bis 4), zeigen jedoch auch, dass dieser Konflikt sowohl durch kognitive Kontrollmechanismen (Experimente 5 bis 7) als auch durch das Verinnerlichen falscher Alibis (Experimente 8 bis 11) reduziert bzw. vollständig eliminiert werden kann. Die Daten offenbaren eine starke Flexibilität in der kognitiven Verarbeitung unehrlicher Handlungen: Einerseits scheint die Ausführung einer Lüge und die Überwindung wahrheitsgemäßer Handlungstendenzen besonders auf kapazitätslimitierte Selektionsprozesse zurückzugreifen, begleitet von vor- und nachgelagerten Aktivierungs- und Überwachungsprozessen. Andererseits können kognitive Kontrollmechanismen und falsche Alibis diese aufwändigen Prozesse entscheidend eindämmen. Diese Ergebnisse untermauern und erweitern bestehende Theorien zu den kognitiven Grundlagen des Lügens. Für angewandte Vorhaben im Bereich der Lügendetektion ist die beobachtete Flexibilität der kognitiven Verarbeitung angesichts falscher Alibis alarmierend. Ein vielversprechender Ansatz zur Weiterentwicklung in diesem Bereich wäre eine genaue Unterscheidung von Prozessen der Aktivierung, des passiven Zerfalls und der aktiven Inhibition wahrheitsgemäßer Repräsentationen beim Lügen und eine Bewertung der Anpassungsfähigkeit dieser Prozesse. KW - Lüge KW - Handlungsregulation KW - Kognition KW - Dishonesty KW - Lying KW - Lie detection KW - Cognitive control KW - Cognitive conflict KW - Capacity limitations KW - PRP KW - Täuschung KW - Lügendetektion Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-209730 ER - TY - THES A1 - Kordts-Freudinger, Robert T1 - Relief: Approach Behavior and Avoidance Goals T1 - Erleichterung: Annäherungsverhalten und Vermeidungsziele N2 - The thesis deals with the question which motivation direction—approach or avoidance—is connected to the emotion relief—a positive, low-arousal emotion, which is caused by an expected or nonexpected, motive-consistent change for the better, thus caused by the absence of an aversive stimulus. Based on the idea of postulating different levels of approach avoidance motivation, the Reflective-Impulsive Model of Behavior (RIM, Strack & Deutsch, 2004) is applied to relief and approach avoidance. The RIM differentiates between an impulsive and a reflective system of information processing, with both systems working in relative independence from each other. Two central variables moderate the relation between relief and approach avoidance. The first is the psychological system in which approach avoidance is processed and assessed. Two levels of approach avoidance are distinguished: an impulsive distance orientation (distance change in relation to specific stimuli) and a reflective goal orientation (attainment of positive versus avoidance of negative end states). The second is the psychological system in which relief developed: In the impulsive system, relief develops as the affect that is conditioned to the absence of negative states; in the reflective system, relief develops as a result of goal-oriented behaviour of controlling or preventing of negative stimulation. The thesis looks at both moderators (level of approach avoidance and psychological system of development of relief) at once. The central prediction for the impulsive distance orientation is: Relief leads to an approach distance orientation (distance reduction), independent from the system in which relief develops. The central prediction for the reflective goal orientation is: Relief leads to an avoidance goal orientation (control of negative end states). This latter prediction is only made for the case when relief was caused by (develops in) the reflective system, that is by one’s own, goal-directed behaviour; it is further necessary for an avoidance goal orientation that the relief state cannot certainly reached, instead there always has to uncertainty in the control of negative states. The methodology in the thesis is based on studies of aversive conditioning. In most studies, a differentiation paradigm is applied. The impulsive relief is operationalized via a classically conditioned relief (aversive CS-), whereas the reflective relief is operationalized via an active avoidance paradigm which ensures the methodological comparability of “reflective relief” to “impulsive relief”. The predictions are as follows: Prediction A: Relief will elicit positive affective valence and an approach distance orientation. This should be true for both relief that is caused by the impulsive system and for relief that is caused by the reflective system (Experiments 2-3). Prediction B: More positive valence of relief—caused by a larger change of affective states—will elicit a stronger approach distance orientation (Experiment 4). Prediction C: Relief caused by the impulsive system will not elicit a specific goal orientation (Experiment 5). Prediction D: Uncertain self-induced relief—caused by the reflective system—will elicit an avoidance goal orientation (Experiments 6-7). In addition, Experiment 1 validated the conditioning paradigm used for the elicitation of relief. The experiments in the thesis support all predictions made in the theoretical part. The work has implications for the assumptions made in the RIM (Strack & Deutsch, 2004). In the impulsive system, the affective valence determines approach avoidance orientation (e.g., R. Neumann & Strack, 2000), the reflective goal not playing an important role. Relief elicits an approach orientation in the impulsive system. In the reflective system, the active goal is decisive for the approach avoidance orientation. Uncertain self-caused relief elicits an avoidance goal orientation in the reflective system. The studies of the thesis thus support and validate the assumptions made in the RIM (Strack & Deutsch, 2004) in the specific field of motivational direction. N2 - Die Arbeit behandelt die Frage, mit welcher motivationalen Richtung, Annäherung oder Vermeidung, die Emotion Erleichterung verbunden ist - Erleichterung ist dabei definiert als positive Emotion niedriger Erregung, die durch eine erwartete oder unerwartete motiv-konsistente Veränderung zum Besseren, also durch die Abwesendheit aversiver Stimulation, verursacht wird. Basierend auf der in der Literatur vertretenen Idee, mehrere Ebenen der Annäherungs- Vermeidungs-Motivation zu postulieren, wird das Reflektiv-Impulsiv Modell menschlichen Verhaltens (RIM, Strack & Deutsch, 2004) auf die Erleichterung und Annäherung-Vermeidung angewendet. Im RIM wird zwischen einem impulsiven und einem reflektiven System der Informationsverarbeitung unterschieden, beide Systeme arbeiten dabei relativ unabhängig voneinander. Zwei zentrale Variablen moderieren danach den Zusammenhang zwischen Erleichterung und Annäherungs-Vermeidung. Der erste Moderator ist das psychologische System, in dem Annäherung-Vermeidung verarbeitet und gemessen wird. Hierzu werden zwei Ebenen von Annäherung-Vermeidung unterschieden: eine impulsive Distanzveränderungsorientierung (Distanzveränderung bezüglich spezifischen Reizes) und eine reflektive Zielorientierung (Erreichung positiver oder Vermeidung negativer Endzustände). Der zweite Moderator ist das psychologische System, in dem die Erleichterung entsteht: Im impulsiven System entsteht Erleichterung als an die Abwesenheit negativer Zustände konditionierter Affekt; im reflektiven System entsteht Erleichterung als Resultat zielgesteuerten Verhaltens bei der Kontrolle oder Verhinderung einer negativen Stimulation. Die Arbeit betrachtet dabei beide Moderatoren (Ebene der Annäherung-Vermeidung und Entstehungssystem der Erleichterung) gleichzeitig. Für die impulsive Distanzorientierung werden daraus die folgenden zentralen Vorhersagen abgeleitet: Erleichterung löst eine Annäherungs-Distanzorientierung (Distanzverringerung) aus, unabhängig davon, ob Erleichterung im impulsiven oder im reflektiven System entsteht. Für die reflektive Zielorientierung wird abgeleitet: Erleichterung löst eine Vermeidungs-Zielorientierung (Vermeidung negativer Endzustände) aus. Diese letzte Vorhersage gilt allerdings nur dann, wenn die Erleichterung im reflektiven System entsteht, also durch eigenes, zielgeleitetes Verhalten entsteht; außerdem ist es für eine Vermeidungs-Zielorientierung nötig, dass die Erleichterung nicht sicher erreicht werden kann, sondern immer ein Anteil Unsicherheit bei der Vermeidung negativer Zustände bestehen bleibt. Die in der Arbeit verwendete Methodik basiert auf Studien zur aversiven Konditionierung. In der Arbeit wird mehrheitlich ein Differenzierungsparadigma gewählt. Die im impulsiven System entstehende Erleichterung wird dabei mit einer klassischen Konditionierung hergestellt (als aversiver CS-), die im reflektiven System entstehende Erleichterung wird mit einem aktiven Vermeidungs-Paradigma hergestellt, das die methodische Vergleichbarkeit der „reflektiven Erleichterung“ mit der „impulsiven Erleichterung“ sicherstellt. Die Vorhersagen sind wie folgt: Vorhersage A: Sowohl impulsive als auch reflektive Erleichterung löst eine positive affektive Valenz und eine impulsive Annäherungs-Distanzorientierung aus (Experimente 2-3). Vorhersage B: Die positivere Valenz von Erleichterung, die durch eine größere affektive Veränderung verursacht wird, verstärkt die Annäherungs-Distanzorientierung (Experiment 4). Vorhersage C: Impulsive Erleichterung beeinflusst die Zielorientierung nicht (Experiment 5). Vorhersage D: Unsichere reflektive Erleichterung löst eine Vermeidungs-Zielorientierung aus (Experimente 6-7). Zusätzlich validiert Experiment 1 das Konditionierungsparadigma, das für die Erzeugung der Erleichterung benutzt wird. Die vorliegenden Experimente unterstützen alle im Theoretischen Teil gemachten Vorhersagen. Die vorliegende Arbeit hat Implikationen für die Annahmen über das impulsive System sowie das reflektive System im RIM (Strack & Deutsch, 2004). Im impulsiven System ist die affektive Valenz entscheidend für die Annäherungs-Vermeidungs-Orientierung (z.B. R. Neumann & Strack, 2000), das reflektive Ziel spielt dabei keine Rolle. Impulsiv löst Erleichterung eine Annäherungs-Orientierung aus. Im reflektiven System dagegen ist das aktive Ziel entscheidend für die Annäherungs-Vermeidungs-Orientierung. Reflektiv löst nur unsichere selbst bewirkte Erleichterung eine Vermeidungsorientierung aus. Die vorliegenden Studien unterstützen und validieren damit die Annahmen des RIM (Strack & Deutsch, 2004) auf dem spezifischen Feld der motivationalen Richtung. KW - Motivation KW - Zwei-Prozess-Modell KW - Annaeherung KW - Konditionierung KW - Vermeidungslernen KW - approach avoidance KW - relief KW - manikin task KW - aversive conditioning KW - motivation Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-55366 ER - TY - THES A1 - Krishna, Anand T1 - Regulatory Focus Theory and Information Processing - A Series of Exploratory Studies T1 - Die Theorie des regulatorischen Fokus im Zusammenhang mit Informationsverarbeitung - eine Reihe explorativer Studien N2 - Regulatory focus (RF) theory (Higgins, 1997) states that individuals follow different strategic concerns when focusing on gains (promotion) rather than losses (prevention). Applying the Reflective-Impulsive Model (RIM, Strack & Deutsch, 2004), this dissertation investigates RF’s influence on basic information processing, specifically semantic processing (Study 1), semantic (Study 2) and affective (Study 3) associative priming, and basic reflective operations (Studies 4-7). Study 1 showed no effect of RF on pre-activation of RF-related semantic concepts in a lexical decision task (LDT). Study 2 indicated that primes fitting a promotion focus improve performance in a LDT for chronically promotion-focused individuals, but not chronically prevention-focused individuals. However, the latter performed better when targets fit their focus. Stronger affect and arousal after processing valent words fitting an RF may explain this pattern. Study 3 showed some evidence for stronger priming effects for negative primes in a bona-fide pipeline task (Fazio et al., 1995) for chronically prevention-focused participants, while also providing evidence that situational prevention focus insulates individuals from misattributing the valence of simple primes. Studies 4-7 showed that a strong chronic prevention focus leads to greater negation effects for valent primes in an Affect Misattribution Procedure (Payne et al., 2005), especially when it fits the situation. Furthermore, Study 6 showed that these effects result from stronger weighting of negated valence rather than greater ease in negation. Study 7 showed that the increased negation effect is independent of time pressure. Broad implications are discussed, including how RF effects on basic processing may explain higher-order RF effects. N2 - Die Theorie des regulatorischen Fokus (RF; Higgins, 1997) besagt, dass Individuen sich an unterschiedlichen strategischen Überlegungen orientieren, wenn sie sich auf Gewinne (Annäherung) statt Verluste (Vermeidung) konzentrieren. Unter Anwendung des Reflexiv-Impulsiven Modells (RIM; Strack & Deutsch, 2004) untersucht diese Dissertation den Einfluss des RF auf grundlegende Informationsverarbeitung, insbesondere semantische Verarbeitung (Studie 1), semantische (Studie 2) und affektive (Studie 3) assoziative Bahnung, und grundlegende reflexive Operationen (Studien 4-7). Studie 1 zeigte keinen Effekt des RF auf Präaktivierung von RF-relevanten Konzepten in einer lexikalischen Entscheidungsaufgabe (LEA). Studie 2 deutete darauf hin, dass Bahnungsreize, die zu einem Annäherungsfokus passen, die Leistung in einer LEA bei Individuen mit starkem chronischen Annäherungsfokus, aber nicht bei Individuen mit starkem chronischen Vermeidungsfokus verbessern. Letztere schnitten jedoch besser ab, wenn die Zielreize zu ihrem Fokus passten. Stärkerer Affekt und Anregung nach der Verabeitung valenter Wörter, die zu einem RF passen, könnten dieses Muster erklären. Studie 3 brachte etwas Evidenz dafür, dass negative Bahnungsreize in einer Bona-Fide-Pipeline-Aufgabe (Fazio u.a., 1995) bei Individuen mit chronischem Vermeidungsfokus stärkere Bahnungseffekte produzieren. Gleichzeitig lieferte Studie 3 Belege, dass ein situationaler Vermeidungsfokus davor abschirmt, die Valenz von einfachen Bahnungsreizen fehlzuattribuieren. Studien 4-7 zeigten, dass ein starker chronischer Vermeidungsfokus zu stärkeren Negationseffekten in einer Affekt-Misattributionsprozedur (Payne u.a., 2005) führt, vor allem, wenn er zur Situation passt. Darüber hinaus zeigte Studie 6, dass diese Effekte auf eine stärkere Wertung von negierter Valenz und nicht auf erleichterte Negation zurückzuführen sind. Studie 7 zeigte, dass die Verstärkung der Negation unabhängig von Zeitdruck ist. Breite Implikationen werden diskutiert, unter anderem wie RF-Effekte bei der grundlegenden Informationsverarbeitung RF-Effekte auf höheren Ebenen erklären können. KW - Motivation KW - Sozialpsychologie KW - Informationsverarbeitung KW - Semantic cognition KW - Propositional processing KW - Regulatory focus KW - Semantische Verarbeitung KW - Propositionale Verarbeitung KW - Regulatorischer Fokus KW - Motivationspsychologie KW - Experiment / Sozialpsychologie Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-163365 ER - TY - THES A1 - Brütting, Johanna T1 - Psychotherapie spezifischer Phobien: Die Bedeutung der Angstaktivierung für Therapieprozess und Therapieerfolg T1 - Psychotherapy of specific phobias: The relevance of fear activation for therapy process and therapy outcome N2 - In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwiefern die Angstaktivierung Einfluss auf den Therapieprozess und den Therapieerfolg bei der Behandlung spezifischer Phobien hat. Obwohl expositionsbasierte Therapieverfahren nachweislich effektiv sind und vor allem bei der Behandlung spezifischer Phobien als die Methode der Wahl gelten, sind deren genauen Wirkmechanismen doch noch nicht völlig geklärt. In zwei empirischen Studien wurde hier die von Foa und Kozak (1986, 1991) in der „Emotional Processing Theory“ als notwendig postulierte Rolle der Angstaktivierung während der Exposition untersucht. In der ersten Studie wurde auf Grundlage tier- und humanexperimenteller Befunde untersucht, ob durch eine Reaktivierung der Angst und darauffolgende Exposition innerhalb eines bestimmten Zeitfensters (= Rekonsolidierungsfenster) die Rückkehr der Angst verhindert werden kann. Ziel dieser Untersuchung war die Übertragung bisheriger Ergebnisse aus Konditionierungsstudien auf eine klinische Stichprobe. Die spinnenphobischen Untersuchungsteilnehmer (N = 36) wurden randomisiert entweder der Reaktivierungsgruppe (RG) oder einer Standardexpositionsgruppe (SEG) zugewiesen. Die RG bekam vor der Exposition in virtueller Realität (VRET) fünf Sekunden lang einen Reaktivierungsstimulus - eine virtuelle Spinne - dargeboten, woraufhin zehn Minuten standardisierte Wartezeit folgte. In der SEG wurde die Angst vor der Exposition nicht reaktiviert. 24 Stunden nach der VRET wurde in einem Test die spontane Rückkehr der Angst erfasst. Entgegen der Annahmen führte die Reaktivierung vor der VRET nicht zu einer geringeren Rückkehr der Angst in der Testsitzung 24 Stunden später. Die Angst kehrte in keiner der beiden Versuchsgruppen zurück, was sich bezüglich subjektiver Angstratings, für Verhaltensdaten und auch für physiologische Maße zeigte. Auch zeigte sich ein grundsätzlich positiver Effekt der Behandlung, bei der im Anschluss noch eine Exposition in vivo stattfand. Ein Follow-Up nach sechs Monaten ergab eine weitere Reduktion der Spinnenangst. Die Ergebnisse legen nahe, dass sich die experimentellen Befunde zu Rekonsolidierungsprozessen aus Konditionierungsstudien nicht einfach auf ein Therapiesetting und die Behandlung spezifischer Phobien übertragen lassen. Die zweite Studie befasste sich mit der Frage, ob Koffein die initiale Angstaktivierung erhöhen kann und ob sich dies positiv auf den Therapieerfolg auswirkt. Die spinnenphobischen Studienteilnehmer (N = 35) wurden in einem doppelblinden Versuchsdesign entweder der Koffeingruppe (KOFG) oder der Placebogruppe (PG) zugeordnet. Die KOFG erhielt eine Stunde vor Beginn der VRET eine Koffeintablette mit 200 mg Koffein, die PG erhielt als Äquivalent zur gleichen Zeit eine Placebotablette. Eine Analyse der Speichelproben der Probanden ergab, dass sich die Koffeinkonzentration durch die Koffeintablette signifikant erhöhte. Dies führte jedoch nicht, wie erwartet, zu einer höheren Angstaktivierung während der VRET, weshalb unter anderem diskutiert wird, ob evtl. die Koffeinkonzentration zu niedrig war, um anxiogen zu wirken. Dennoch profitierten die Teilnehmer beider Versuchsgruppen von unserem Behandlungsangebot. Die Spinnenangst reduzierte sich signifikant über vier Sitzungen hinweg. Diese Reduktion blieb stabil bis zum Follow-Up drei Monate nach Studienende. Zusammengefasst lässt sich zur optimalen Höhe der Angstaktivierung aufgrund der hier durchgeführten beiden Studien keine exakte Aussage machen, da sich die Versuchsgruppen in beiden Studien hinsichtlich der Höhe der Angstaktivierung zu Beginn (und auch während) der Exposition nicht unterschieden. Es lässt sich aber festhalten, dass die VRET und auch die in vivo Exposition in beiden Studien effektiv Angst auslösten und dass sich die Angst in beiden Gruppen signifikant bis zu den Follow-Ups (sechs bzw. drei Monate nach Studienende) signifikant reduzierte. Die Behandlung kann also als erfolgreich angesehen werden. Mögliche andere Wirkfaktoren der Expositionstherapie, wie z.B. die Rolle der wahrgenommenen Kontrolle werden neben der Höhe der Angstaktivierung diskutiert. N2 - In the present two studies the influence of fear activation on therapy process and on therapy outcome in the treatment of specific phobia was investigated. Although exposure based therapies have proven to be highly effective tools in the therapy of specific phobias, there still is a lack in understanding how and why exposure exactly works. In the present experiments the role of fear activation during exposure, which Foa and Kozak (1986, 1991) in their „Emotional Processing Theory“ posited to be a necessary component for exposure to be effective, was examined. In the first experiment we investigated, whether reactivation of fear, followed by exposure within a certain time-frame (= reconsolidation window), may inhibit the return of fear. We aimed at transferring existing results on this topic onto a clinical sample. Our spider phobic participants were randomly assigned to either the reactivation group (RG) or to the standard exposure group (SEG). The RG, prior to exposure in virtual reality (VRET), was confronted for 5 sec with the reactivation stimulus, namely a virtual spider. The reactivation period was followed by 10 min of a standardized waiting period. Within the SEG fear was not reactivated prior to exposure. Contrary to our hypotheses, reactivating fear prior to exposure did not lead to less fear than not reactivating fear, which was shown in the spontaneous recovery test 24 hours post VRET. Nevertheless, we found an overall positive treatment effect in both groups. Fear did not return in both groups, which was shown in subjective fear ratings, in behavioral data and in physiological measurements. Additionally we found a further reduction of fear of spiders in the six-months Follow-Up. Our results indicate that previous experimental findings on the facilitating role of extinction during the reconsolidation window are not simply transferrable into a therapeutic stetting. The second experiment was dedicated to the question, whether caffeine is able to raise initial fear activation (IFA) during exposure and may therefore have facilitating effects on the therapies’ success. Here, spider phobic participants were, in a double blind test-design, assigned to either the caffeine group (CG) or to the placebo group (PG). The CG received a pill, containing 200 mg caffeine, one hour prior to VRET. The PG received a placebo pill at the same time. Analyses of saliva samples revealed a significant raise of caffeine concentration in the CG. Contrary to expectations, this did not lead to an increase of initial fear activation in the CG. Implications of this result, e.g. whether the dose of caffeine we administered was too low to raise fear, are discussed. Nonetheless, participants of both groups benefitted from our treatment protocol. Their fear of spiders was effectively reduced up to the Follow-Up, three months after the study had finished. All in all, due to our results we cannot clearly specify the ideal amount of IFA within exposure therapy. In both studies groups did not differ regarding the IFA. However, we can conclude that both VRET and in vivo exposure effectively elicited fear in subjects of both studies and that fear significantly decreases within our treatment up to six (experiment 1) or three (experiment 2) months. Our treatment package therefore can be considered as successful in reducing fear of spiders. Other possible mechanisms of exposure based treatments, e.g. the role of perceived control during exposure, are discussed. KW - Psychotherapie KW - Angststörung KW - Angst KW - Aktivierung KW - Psychotherapeutischer Prozess KW - Psychotherapy KW - specific phobias KW - fear activation KW - memory reconsolidation KW - virtual reality KW - Therapieerfolg KW - spezifische Phobien KW - Angstaktivierung KW - Gedächtnisrekonsolidierung KW - virtuelle Realität Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-80578 ER - TY - THES A1 - Müller, Jochen T1 - Psychophysiologische Reaktivität bei Alexithymie : ein experimenteller Beitrag zur Validierung des Alexithymiekonstruktes T1 - Psychophysiological reactivity in Alexithymia. An experimental contribution to the validation of the construct of Alexithymia. N2 - Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen Beitrag zu leisten zur Klärung der Beziehung zwischen Alexithymie und den subjektiven und physiologischen Reaktionen auf emotionale Situationen. Kern des Persönlichkeitsmerkmals ‘Alexithymie’ ist die Schwierigkeit, eigene Gefühle zu identifizieren und anderen mitzuteilen (Bagby & Taylor, 1999a). Ähnlich wie bei anderen Formen emotionaler Hemmung wurde auch bei Alexithymie eine erhöhte physiologische Reaktivität angenommen, die auch mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko verbunden sein soll (Stress-Alexithymie Hypothese, Martin & Pihl, 1985). Demnach führt eine in Stresssituationen durch mangelnde Emotionsregulation erhöhte und verlängerte physiologische Aktivität bei alexithymen Personen zu körperlichen Erkrankungen. In der Entkopplungshypothese (Papciak, Feuerstein & Spiegel, 1985) geht man bei Alexithymie unspezifischer als bei der Stress-Alexithymie Hypothese von einer Dissoziation der physiologischen Aktivität und den subjektiven Angaben zu Gefühlen oder emotionaler Erregung aus. Zu diesen Hypothesen liegen jedoch nur wenige und zudem widersprüchliche empirische Befunde vor. Die zentrale Frage der vorliegenden Arbeit lautete daher, ob sich hoch und niedrig alexithyme Personen in ihren subjektiven und physiologischen Reaktionen auf emotionale und belastende Situationen unterscheiden. Dazu wurde je eine experimentelle Untersuchung mit gesunden Probanden (n=43) und mit Patienten einer psychosomatischen Klinik (n=82) durchgeführt. Alle Probanden wurden nach der 20-Item Toronto-Alexithymieskala (Bagby, Parker & Taylor, 1994) in hoch und niedrig alexithyme Personen eingeteilt. Nach der Induktion von Emotionen und Belastungen (durch Filmausschnitte, Hyperventilation und einen modifizierten Stroop-Test) wurden die Reaktionen der Versuchspersonen hinsichtlich ihrer Gefühle, Körperempfindungen und physiologischen Parameter erfasst. Wie erwartet berichteten hoch alexithyme Gesunde und besonders Patienten im Vergleich zu niedrig Alexithymen stärkere negative Emotionen (v.a. Angst) und in einigen Bereichen stärkere körperliche Empfindungen im tonischen Niveau (vor der Emotionsinduktion). Jedoch ergaben sich entgegen den Erwartungen keine Gruppenunterschiede in den physiologischen Variablen. Durch Darbietung von Filmausschnitten wurden die Zielemotionen Traurigkeit und Ärger in ausreichender Stärke induziert. Während der Filme zeigten hoch Alexithyme stärkere Angst als niedrig Alexithyme. Signifikante Unterschiede zwischen hoch und niedrig alexithymen Personen in den Zielemotionen der Filmausschnitte oder anderen Emotionen fanden sich jedoch nicht. Allerdings beurteilten in beiden Untersuchungen weniger hoch als niedrig alexithyme Personen die Zielemotion Traurigkeit als stärkste Emotion während der traurigkeitsinduzierenden Filme. Hoch alexithyme Gesunde und stärker noch Patienten berichteten stärkere körperliche Empfindungen sowie größere Schwierigkeiten, ihre Gefühle während der Filmausschnitte in Worte zu fassen. Signifikante Unterschiede in der physiologischen Reaktivität auf die Filmausschnitte waren jedoch nicht nachweisbar. Vergleichbare Ergebnisse wie bei der Emotionsinduktion zeigten sich ebenfalls bei körperlicher und kognitiver Belastung. Die Befunde der vorliegenden Untersuchungen gelten damit für emotionale Situationen sowie auch für körperliche und kognitive Belastungen. Weder die Vorhersagen der Stress-Alexithymie Hypothese noch die der Entkopplungshypothese konnten in den vorliegenden Untersuchungen bestätigt werden. Ingesamt sprechen die Befunde daher dafür, dass eine mögliche höhere Vulnerabilität alexithymer Personen für körperliche Krankheiten nicht auf eine verstärkte physiologische Reaktivität auf spezifische emotionale Situationen zurückzuführen ist. Die Ergebnisse weisen allerdings auf eine in der Entkopplungshypothese nicht postulierte Dissoziation zwischen der objektiv messbaren und der wahrgenommenen physiologischen Reaktivität bei hoch alexithymen Patienten hin. Die stärkere Fokussierung auf körperliche Empfindungen lässt einen verstärkten Bericht körperlicher Symptome sowie ein verstärktes Krankheitsverhalten dieser Patienten erwarten. N2 - Alexithymia describes a set of characteristics which are believed to reflect deficits in the processing and regulation of emotions. The core characteristics are a difficulty identifying one's own feelings and communicating them to others. Several studies show a relationship between alexithymia and illness. A possible mechanism is postulated in the ‘Stress-Alexithymia Hypothesis' (Martin & Phil, 1985): an inadequate regulation of emotions in stressful situations leads to a heightened and prolonged physiological activity, which in turn causes physical illness. The present study tested the predictions of this hypothesis in a non-clinical and a clinical sample. It was examined if high and low alexithymic patients differ in the tonic level and their reactions with regard to their subjective feelings and physiological variables. A sample of 43 non-patients was divided into high (n=19) and low (n=24) alexithymics according to a median-split of the total score of the 20-item Toronto Alexithymia Scale (TAS-20). Additionally, out of a sample of 347 inpatients of a large hospital for psychosomatic disorders, 82 patients with a mean age of 48 years were selected for high (n=39) or low (n=43) alexithymia using the TAS-20. Emotions as well as bodily and mental stress were induced using films, hyperventilation, and an emotional Stroop-task. Heart rate and skin conductance level were continuously recorded. Patients rated their actual emotional and physical state. During the films the alexithymic group reported significantly more difficulty expressing their feelings and a higher intensity of physical sensations. However, there were no significant differences between the two alexithymia groups with regard to the emotional and physiological responses to the films and the tasks. It is concluded that a supposed higher susceptibility of alexithymic individuals to physical disease seems not to be linked to higher physiological responses to specific emotional situations. However, an increased illness behaviour is expected in alexithymic patients. KW - Alexithymie KW - Psychophysiologische Reaktion KW - Alexithymie KW - Physiologie KW - Reaktivität KW - TAS KW - Emotion KW - Alexithymia KW - Physiology KW - Reactivity KW - TAS KW - Emotion Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-7575 ER - TY - THES A1 - Ulrich, Natalie T1 - Processing of Near Outcomes and Outcome Sequences in Gambling: Implications for the Biopsychological Basis of Problem Gambling T1 - Verarbeitung von knappen Ergebnissen und Ergebnissequenzen im Glücksspiel : Implikationen für die biopsychologische Basis von problematischem Glücksspielverhalten N2 - Gambling is a popular activity in Germany, with 40% of a representative sample reporting having gambled at least once in the past year (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2014). While the majority of gamblers show harmless gambling behavior, a subset develops serious problems due to their gambling, affecting their psychological well-being, social life and work. According to recent estimates, up to 0.8% of the German population are affected by such pathological gambling. People in general and pathological gamblers in particular show several cognitive distortions, that is, misconceptions about the chances of winning and skill involvement, in gambling. The current work aimed at elucidating the biopsychological basis of two such kinds of cognitive distortions, the illusion of control and the gambler’s and hot hand fallacies, and their modulation by gambling problems. Therefore, four studies were conducted assessing the processing of near outcomes (used as a proxy for the illusion of control) and outcome sequences (used as a proxy for the gambler’s and hot hand fallacies) in samples of varying degrees of gambling problems, using a multimethod approach. The first study analyzed the processing and evaluation of near outcomes as well as choice behavior in a wheel of fortune paradigm using electroencephalography (EEG). To assess the influence of gambling problems, a group of problem gamblers was compared to a group of controls. The results showed that there were no differences in the processing of near outcomes between the two groups. Near compared to full outcomes elicited smaller P300 amplitudes. Furthermore, at a trend level, the choice behavior of participants showed signs of a pattern opposite to the gambler’s fallacy, with longer runs of an outcome color leading to increased probabilities of choosing this color again on the subsequent trial. Finally, problem gamblers showed smaller feedback-related negativity (FRN) amplitudes relative to controls. The second study also targeted the processing of near outcomes in a wheel of fortune paradigm, this time using functional magnetic resonance imaging and a group of participants with varying degrees of gambling problems. The results showed increased activity in the bilateral superior parietal cortex following near compared to full outcomes. The third study examined the peripheral physiology reactions to near outcomes in the wheel of fortune. Heart period and skin conductance were measured while participants with varying degrees of gambling problems played on the wheel of fortune. Near compared to full outcomes led to increased heart period duration shortly after the outcome. Furthermore, heart period reactions and skin conductance responses (SCRs) were modulated by gambling problems. Participants with high relative to low levels of gambling problems showed increased SCRs to near outcomes and similar heart period reactions to near outcomes and full wins. The fourth study analyzed choice behavior and sequence effects in the processing of outcomes in a coin toss paradigm using EEG in a group of problem gamblers and controls. Again, problem gamblers showed generally smaller FRN amplitudes compared to controls. There were no differences between groups in the processing of outcome sequences. The break of an outcome streak led to increased power in the theta frequency band. Furthermore, the P300 amplitude was increased after a sequence of previous wins. Finally, problem gamblers compared to controls showed a trend of switching the outcome symbol relative to the previous outcome symbol more often. In sum, the results point towards differences in the processing of near compared to full outcomes in brain areas and measures implicated in attentional and salience processes. The processing of outcome sequences involves processes of salience attribution and violation of expectations. Furthermore, problem gamblers seem to process near outcomes as more win-like compared to controls. The results and their implications for problem gambling as well as further possible lines of research are discussed. N2 - Glücksspiel ist eine verbreitete Aktivität in Deutschland. 40% einer repräsentativen Stichprobe gaben an mindestens einmal im vergangenen Jahr um Geld gespielt zu haben (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2014). Während die Mehrheit der Glücksspieler unbedenkliches Spielverhalten zeigt, entwickelt ein Teil der Spieler ernsthafte Probleme durch das Spielen, die das psychische Wohlergehen, sowie das soziale und Arbeitsleben beeinträchtigen. Nach aktuellen Schätzungen sind bis zu 0,8% der deutschen Bevölkerung von solch pathologischem Glücksspielen betroffen. Generell zeigen Menschen verschiedene kognitive Verzerrungen im Sinne falscher Einschätzungen der Gewinnwahrscheinlichkeit und der Beteiligung von Fähigkeiten in Bezug auf Glücksspiel. Dies trifft insbesondere für pathologische Glücksspieler zu. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der biopsychologischen Grundlagen zweier solcher kognitiver Verzerrungen, der Kontrollillusion sowie der Gambler’s Fallacy (bisweilen auch Spielerfehlschluss genannt) und Hot-Hand-Phänomene, sowie deren Modulation durch Glücksspielprobleme. Zu diesem Zweck wurden vier Studien durchgeführt, die die Verarbeitung knapper Ergebnisse (stellvertretend für die Kontrollillusion) und Ergebnissequenzen (stellvertretend für die Phänomene der Gambler’s Fallacy und Hot Hand) untersuchten. Dazu wurden Stichproben mit unterschiedlichem Schweregrad der Glücksspielproblematik sowie ein Multi-Methoden Ansatz verwendet. Die erste Studie untersuchte die Verarbeitung und Bewertung knapper Ergebnisse sowie das Wahlverhalten in einem Glücksrad Paradigma mittels Elektroenzephalographie (EEG). Um den Einfluss der Glücksspielproblematik zu erfassen, wurde eine Gruppe von Problemspielern mit einer Kontrollgruppe verglichen. Es zeigten sich keine Unterschiede in der Verarbeitung knapper Ergebnisse zwischen den beiden Gruppen. Im Vergleich zu vollen Ergebnissen führten knappe Ergebnisse zu kleineren Amplituden in der P300. Des Weiteren zeigte sich auf Trendniveau im Wahlverhalten der Probanden Anzeichen für ein der Gambler’s Fallacy entgegengesetztes Muster. Längere Sequenzen einer Ergebnisfarbe führten zu einer höheren Wahrscheinlichkeit diese Farbe im folgenden Durchgang erneut zu wählen. Schließlich zeigten Problemspieler relativ zur Kontrollgruppe kleinere Amplituden in der Feedbacknegativierung (FRN). Die zweite Studie zielte ebenfalls auf die Verarbeitung knapper Ergebnisse im Glücksrad Paradigma ab, allerdings unter Verwendung funktioneller Magnetresonanztomographie sowie einer Probandengruppe mit variierendem Ausmaß der Glücksspielproblematik. Es zeigte sich eine verstärkte Aktivierung im bilateralen superioren parietalen Cortex nach knappen im Vergleich zu vollen Ergebnissen. Die dritte Studie untersuchte peripherphysiologische Reaktionen auf knappe Ergebnisse im Glücksrad. Hierzu wurden Herzperiode und Hautleitfähigkeit erfasst während eine Probandengruppe mit unterschiedlichem Ausmaß an Glücksspielproblemen am Glücksrad spielte. Knappe Ergebnisse führten im Vergleich zu vollen Ergebnissen zu verlängerten Herzperioden kurz nach dem Ergebnis. Des Weiteren wurden die Herzperiodenreaktion und Hautleitfähigkeitsreaktion durch Glücksspielprobleme moduliert. Probanden mit einem hohem im Vergleich zu einem niedrigen Ausmaß an Glücksspielproblemen zeigten gesteigerte Hautleitfähigkeitsreaktionen auf knappe im Vergleich zu vollen Ergebnissen, sowie ähnliche Herzperiodenreaktionen auf knappe Ergebnisse und volle Gewinne. Die vierte Studie untersuchte das Wahlverhalten sowie Einflüsse vorheriger Sequenzen auf die Verarbeitung von Ergebnissen in einem Münzwurf Paradigma. Hierzu wurde ein EEG bei einer Gruppe von Problemspielern und Kontrollprobanden abgeleitet. Problemspieler zeigten wiederum generell kleinere FRN Amplituden als Kontrollen. Es zeigten sich keine Unterschiede in der Verarbeitung der Ergebnissequenzen zwischen den Gruppen. Die Unterbrechung einer Sequenz gleicher Ergebnisse führte zu verstärkter Power im Theta Frequenzband. Zusätzlich war die Amplitude der P300 nach zwei vorangegangenen Gewinnen erhöht. Schließlich zeigten Problemspieler im Vergleich zu Kontrollen die Tendenz das gewählte Symbol relativ zum vorangegangenen Ergebnissymbol häufiger zu wechseln. Zusammenfassend deuten die Ergebnisse auf Unterschiede in der Verarbeitung knapper und voller Ergebnisse hin, die vor allem Gehirnareale und Prozesse umfassen, die mit Aufmerksamkeit und Salienz assoziiert sind. Die Verarbeitung von Ergebnissequenzen umfasst Prozesse der Salienzzuschreibung und Erwartungsverletzung. Außerdem scheinen Problemspieler im Vergleich zu Kontrollen knappe Ergebnisse als gewinnähnlicher zu verarbeiten. Die Ergebnisse und deren Implikationen für problematisches Glücksspielverhalten sowie weitere mögliche Forschungsfragen werden diskutiert. KW - Spielsucht KW - Psychobiologie KW - Near Miss KW - Problem Gambling KW - Heart Period KW - EEG KW - fMRI KW - Gambler's Fallacy KW - Hot Hand Fallacy KW - Cognitive Distortions KW - Glücksspiel KW - Electroencephalographie KW - Funktionelle Kernspintomografie Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-139612 ER - TY - THES A1 - Gerdes, Antje B. M. T1 - Preferential Processing of Phobic Cues : Attention and Perception in Spider Phobic Patients T1 - Bevorzugte Verarbeitung phobischer Reize : Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsprozesse bei spinnenphobischen Patienten N2 - Cognitive views of the psychopathology of anxiety propose that attentional biases toward threatening information play a substantial role in the disorders’ etiology and maintenance. For healthy subjects, converging evidence show that threatening stimuli attract attention and lead to enhanced activation in visual processing areas. It is assumed that this preferential processing of threat occurs at a preattentive level and is followed by fast attentional engagement. High-anxious individuals show augmented tendencies to selectively attend toward fear-relevant cues (Mathews, 1990) and exhibit elevated neural processing of threatening cues compared to non-anxious individuals (Dilger et al., 2003). Regarding attentional biases in high-anxious subjects, it remains unanswered up to now whether initial engagement of attention toward threat or difficulties to disengage from threat is an underlying mechanism. Furthermore, little is known whether the preferential (attentive) processing of threatening cues does influence perceptional outcomes of anxious subjects. In order to directly study separate components of attentional bias the first study of this dissertation was a combined reaction time and eye-tracking experiment. Twenty one spider phobic patients and 21 control participants were instructed to search for a neutral target while ignoring task-irrelevant abrupt-onset distractor circles which contained either a small picture of a spider (phobic), a flower (non-phobic, but similar to spiders in shape), a mushroom (non-phobic, and not similar to spiders in shape), or small circles with no picture. As expected, patients’ reaction times to targets were longer on trials with spider distractors. However, analyses of eye movements revealed that this was not due to attentional capture by spider distractors; patients more often fixated on all distractors with pictures. Instead, reaction times were delayed by longer fixation durations on spider distractors. This result does not support automatic capture of attention by phobic cues but suggests that phobic patients fail to disengage attention from spiders. To assess whether preferential processing of phobic cues differentially affects visual perception in phobic patients compared to healthy controls, the second study of this dissertation used a binocular rivalry paradigm, where two incompatible pictures were presented to each eye. These pictures cannot be merged to a meaningful percept and temporarily, one picture predominates in conscious perception whereas the other is suppressed. 23 spider phobic patients and 20 non-anxious control participants were shown standardized pictures of spiders or flowers, each paired with a neutral pattern under conditions of binocular rivalry. Their task was to continuously indicate the predominant percept by key presses. Analyses show that spider phobic patients perceived the spider picture more often and longer as dominant compared to non-anxious control participants. Thus, predominance of phobic cues in binocular rivalry provides evidence that preferential processing of fear-relevant cues in the visual system actually leads to superior perception. In combination both studies support the notion that phobic patients process phobic cues preferentially within the visual system resulting in enhanced attention and perception. At early stages of visual processing, this is mainly reflected by delayed attentional disengagement and across time, preferential processing leads to improved perception of threat cues. N2 - Kognitive Theorien nehmen an, dass Aufmerksamkeitsverzerrungen bezüglich bedrohlicher Reize eine substantielle Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Angst spielen. Für gesunde Personen konnte gezeigt werden, dass bedrohliche Reize die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und verstärkt im visuellen System verarbeitet werden. Es wird angenommen, dass diese bevorzugten Verarbeitungsprozesse automatisch und präattentiv sind und von einer schnellen Aufmerksamkeitsausrichtung gefolgt werden. Hochängstliche Personen zeigen eine verstärkte Tendenz, ihre Aufmerksamkeit selektiv auf Gefahrenreize auszurichten (Mathews, 1990) und verarbeiten diese Reize auch auf neuronaler Ebene intensiver als nichtängstliche Personen (Dilger, et al., 2003). Bisher ungeklärt ist, ob bedrohliche Reize tatsächlich die Aufmerksamkeit initial auf sich ziehen oder ob die beschriebenen Aufmerksamkeitsverzerrungen besserdurch Schwierigkeiten, Aufmerksamkeit von Gefahrenreizen abzuwenden, erklärt werden können. Darüberhinaus wurde bisher kaum untersucht, ob sich eine bevorzugte Verarbeitung von angstrelevanten Reizen auch auf die Wahrnehmung ängstlicher Personen auswirken kann. Um verschiedene Aufmerksamkeitskomponenten direkt zu untersuchen, wurden in der ersten Studie dieser Dissertation sowohl manuelle Reaktionszeiten als auch Augenbewegungen erfasst. 21 Patienten mit Spinnenphobie und 21 nichtängstliche Kontrollpersonen sollten während der Suche nach einem neutralen Zielreiz aufgabenirrelevante kreisförmige Reize explizit ignorieren, die kleine Bilder von Spinnen (phobisch), Blumen (nicht phobisch, aber mit spinnenähnlicher Form), Pilzen (nicht phobisch und keine spinnenähnliche Form) oder kein Bild enthalten konnten. Wie erwartet zeigte sich, dass die Reaktionszeiten der Patienten in den Durchgängen langsamer waren, in denen aufgabenirrelevante Spinnen auftauchten. Allerdings zeigte die Analyse der Augenbewegungen, dass die Spinnen initial nicht häufiger fixiert wurden, sondern die Patienten häufiger auf alle Distraktoren mit Bild schauten. Allerdings verweilte der Blick der Patienten länger auf den Spinnenbildern, was die verlangsamten Reaktionen auf den Zielreiz erklären kann. Diese Befunde unterstützen nicht die Annahme einer automatischen Entdeckung phobischer Reize, sondern weisen vielmehr auf Schwierigkeiten phobischer Patienten hin, die Aufmerksamkeit von Spinnen zu lösen. In der zweiten Studie dieser Dissertation wurde ein binokulares Rivalitätsparadigma eingesetzt, um zu untersuchen, ob eine bevorzugte Verarbeitung phobischer Reize die visuelle Wahrnehmung bei Patienten mit Spinnenphobie beeinflussen kann. Bei diesem Paradigma wird jedem Auge ein unterschiedliches Bild dargeboten, was zu einem Wahrnehmungswechsel führt, bei dem jeweils ein Bild die bewusste Wahrnehmung dominiert während das andere unterdrückt wird. 23 Patienten mit Spinnenphobie und 20 nichtängstlichen Kontrollpersonen wurden standardisierte Bilder von Spinnen und Blumen, jeweils gepaart mit einem neutralen Muster, stereoskopisch dargeboten. Die Aufgabe bestand darin, durchgehend die dominante Wahrnehmung durch Tastendruck zu kodieren. Patienten mit Spinnenphobie berichteten häufiger und länger, Spinnenbilder dominant wahrzunehmen. Diese Wahrnehmungsdominanz von phobischen Reizen bei binokularer Rivalität weist darauf hin, dass eine bevorzugte Verarbeitung bedrohlicher Reize im visuellen System dazu führen kann, dass diese Reize auch verstärkt wahrgenommen werden. Zusammenfassend unterstützen die Befunde beider Studien die Annahme, dass Patienten mit Spinnenphobie phobierelevante Reize innerhalb des visuellen Systems bevorzugt verarbeiten, was sich in verzögerter Aufmerksamkeitsabwendung zeigt und des Weiteren zu einer verstärkten Wahrnehmung der bedrohlichen Reizen führt. KW - Phobie KW - Visuelle Aufmerksamkeit KW - Visuelle Wahrnehmung KW - Angst KW - Disengagement KW - Spinnenphobie KW - Aufmerksamkeitsprozesse KW - Engagement KW - Disengagement KW - Binokulare Rivalität KW - spider phobia KW - attention KW - perception KW - engagement KW - disengagement KW - binocular rivalry Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-28684 ER - TY - THES A1 - Rudloff, Jan Philipp T1 - Post-Truth Epistemic Beliefs Rooted in the Dark Factor of Personality Predict Irrational Cognition and Behavior T1 - Postfaktische epistemische Überzeugungen und der Dunkle Faktor der Persönlichkeit sagen irrationale Kognitionen und Verhaltensweisen vorher N2 - Conspiracy theories and fake news are receiving wide media coverage and their proliferation has motivated academic research on the driving factors irrational cognition and behavior. This dissertation focuses on individuals' beliefs about knowledge and knowing, which are commonly referred to as epistemic beliefs. The term post-truth epistemic beliefs is proposed and defined as a strong trust in one’s intuition, a low need to align opinions with evidence, and the strong conviction that truth is a matter of power. Across six online studies, a mediation model is proposed and tested. It includes the core of all dark traits, the Dark Factor of Personality (D), as an antecedent of post-truth epistemic beliefs, and irrational cognition and behavior as consequences. Manuscript #1 comprises four studies showing that post-truth epistemic beliefs are rooted in D and predict increased endorsement of COVID-19 conspiracy theories as well as less engagement in health-protective behavior against COVID-19. Manuscript #2 includes a US nationally representative study suggesting that post-truth epistemic beliefs and D predict a lower probability of having been vaccinated against COVID-19. Manuscript #3 presents a repeated measures experiment indicating that the nexus of D and post-truth epistemic beliefs also predicts less discernment between fake and accurate news. These findings highlight a major insight and a serious challenge for rational communication: Some individuals deliberately disregard (scientific) evidence and rational decision-making. Against this background, the need to foster the epistemological development of students and educators is emphasized. N2 - Verschwörungstheorien und Fake News werden in den Medien lebhaft diskutiert und haben zu einem verstärkten Interesse wissenschaftlicher Forschung an den Risikofaktoren für irrationale Überzeugungen und irrationales Verhalten beigetragen. Die vorliegende Dissertation konzentriert sich in diesem Zusammenhang auf individuelle Überzeugungen darüber, was Wissen ist und wie es entsteht, welche als epistemische Überzeugungen bezeichnet werden. In dieser Arbeit wird der Begriff der postfaktischen epistemischen Überzeugungen verwendet – für ein starkes Vertrauen in die eigene Intuition, ein geringes Bedürfnis, Meinungen mit Beweisen abzugleichen und die Überzeugung, dass Wahrheit eine Frage von Macht ist. Ein Mediationsmodell wird über sechs Online-Studien hinweg vorgeschlagen und getestet. Es enthält den Kern aller dunklen Persönlichkeitsmerkmale, den Dunklen Faktor der Persönlichkeit (D), als Prädiktor von postfaktischen epistemischen Überzeugungen und irrationale Überzeugungen und irrationales Verhalten als deren Folgen. Manuskript 1 umfasst vier Studien, die zeigen, dass postfaktische epistemische Überzeugungen mit D verbunden sind und eine verstärkte Befürwortung von COVID-19-Verschwörungstheorien sowie ein verringertes Schutzverhalten bezüglich COVID-19 vorhersagen. Manuskript 2 enthält eine für die USA repräsentative Studie, die zeigt, dass postfaktische epistemische Überzeugungen und D vorhersagen, dass mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine COVID-19-Schutzimpfung in Anspruch genommen wurde. Manuskript 3 enthält ein Experiment mit Messwiederholung, das zeigt, dass der Nexus aus D und postfaktischen epistemischen Überzeugungen vorhersagt, dass Menschen weniger zwischen falschen und wahren Nachrichten unterscheiden. Diese Ergebnisse liefern eine wichtige Erkenntnis, die eine ernsthafte Herausforderung für rationale Kommunikation aufzeigt: Einige Menschen lehnen bewusst (wissenschaftliche) Beweise und rationale Entscheidungen ab. Vor diesem Hintergrund wird die Notwendigkeit verdeutlicht, die epistemologische Entwicklung von Lernenden und Lehrenden verstärkt zu fördern. KW - Verschwörungstheorie KW - Desinformation KW - Falschmeldung KW - Fake News KW - Epistemische Überzeugungen KW - Dunkle Persönlichkeitsmerkmale Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-344782 ER -