TY - THES A1 - Stommel, Jörg T1 - Das follikuläre Non-Hodgkin-Lymphom - retrospektive Analyse aus einer strahlentherapeutischen Klinik T1 - The Follicular Non-Hodgkin's Lymphoma - Retrospective Study of the Department of Radiotherapy N2 - Das follikuläre Non-Hodgkin Lymphom macht 20-30% aller NHL aus. Seit Jahren wird weltweit eine steigende Inzidenz festgestellt. In Deutschland wird von einer Inzidenz von ca. 7-10/100.000/Jahr ausgegangen. Damit erkranken pro Jahr wesentlich mehr Patienten am follikulären Lymphom als am Hodgkin-Lymphom. In dieser retrospektiven Studie wurden die Daten von 89 Patienten mit follikulärem Non-Hodgkin-Lymphom ausgewertet, die zwischen 1985 und 2000 in der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universität Würzburg im Rahmen der Primärtherapie bestrahlt wurden. Die Mehrzahl der Patienten befand sich in den klinischen Stadien I und II (67,4%) nach der Ann-Arbor-Klassifikation. 27 Patienten (30,3%) erhielten eine „Total Nodale Bestrahlung“, 49 (55,1%) wurden mit der „Extended-Field-Technik“ behandelt und 13 (14,6%) wurden mit der „Involved-Field-Technik“ bestrahlt. Nach Behandlung konnte bei 73 Patienten (82,0%) Vollremission erreicht werden. Partialremission wurde bei zwölf Patienten (13,5%) erzielt, zur Progression kam es viermal (4,5%). Bei 25 Patienten (28,1% aller Patienten) trat ein Rezidiv des NHL auf, wobei der Mittelwert des rezidivfreien Intervalls 3,3 Jahre betrug. Bei drei Patienten (3/25, 12,0%) lagen die Rezidivlokalisationen ausschließlich innerhalb des Bestrahlungsfeldes. Bei 17 Patienten (17/25, 68,0%) rezidivierten Regionen, die außerhalb des primären Bestrahlungsfeldes lagen. Bei fünf Patienten (5/25, 20,0%) ließen sich sowohl Rezidive „infield“ als auch „outfield“ nachweisen. Die Überlebenswahrscheinlichkeit nach Kaplan-Meier betrug für alle Patienten nach zwei Jahren 97% und nach fünf Jahren 81%. Nach zehn Jahren ergab sich eine ÜR von 61%. Ungünstige prognostische Faktoren bezüglich der Überlebensrate waren Alter >60 Jahre, fortgeschrittenes Stadium, Lymphknotenbefall beidseits des Zwerchfells, extranodaler Befall, Knochenmarkbefall, erniedrigter Hb-Wert und modifizierter Karnofsky-Index >2. Die unterschiedlichen Bestrahlungstechniken („Total Nodale Bestrahlung“, „Extended-Field“, „Involved-Field“) hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Überlebensrate oder das rezidivfreie Intervall. Allerdings zeigte sich der Trend zu einer höheren Rezidivfreiheit bei ausgedehnter Bestrahlung. Ebenso konnte kein Vorteil der adjuvanten Chemotherapie gegenüber der alleinigen Strahlentherapie für die Überlebensrate und das rezidivfreie Intervall festgestellt werden, was die Wichtigkeit der Radiatio bei der Behandlung des follikulären Lymphoms unterstreicht. N2 - Follicular Non-Hodgkin’s Lymphomas account for 20-30% of all Non-Hodgkin’s Lymphomas (NHL). A rising incidence could be seen worldwide over the last years. In Germany the current incidence is approximately 7-10/100,000/year. This means that much more patients suffer from follicular NHL than from Hodgkin’s Lymphoma. In this retrospective study the data of 89 patients with follicular NHL were analysed. All patients were treated primarily with radiotherapy at the Department of Radiotherapy at the University Hospital Wuerzburg/Germany. Most patients were diagnosed in the localised stages I and II according to Ann-Arbor-Classification of NHL. 27 patients (30.3%) underwent a “Total Nodal Radiation”, 49 (55.1%) an “Extended Field Radiotherapy” and 13 (14.6%) an “Involved Field Radiotherapy”. Complete remission was achieved in 73 patients (82.0%), partial remission in 12 patients (13.5%) and progression occurred only in 4 patients (4.5%). 25 Patients (28.1%) relapsed after an average intervall of 3.3 years. In most patients (17 patients, 68.0%) relapses occurred outside the radiation field only, 3 patients (20.0%) suffered relapses within the radiation field, 5 patients (20.0%) showed infield and outfield relapses. The 2-year overall survival for all patients was 97%, the 5-year overall survival 81% and the 10-year overall survival 61%. Poor prognostic factors in terms of overall survival include the following: age >60 years, advanced stage, nodal involvement on both sides of the diaphragm, extranodal involvement, bone marrow involvement, low Haemoglobin and modified Karnofsky Index >2. Different radiation techniques (“Total Nodal Radiation”, “Extended Field Radiotherapy”, “Involved Field Radiotherapy”) did not show any statistical significance in terms of overall survival and relapse free survival. Nevertheless there was a clear trend towards a better relapse free survival in patients treated with extended radiation therapy compared to localised radiation only. The adjuvant chemotherapy did not prove to have any impact on overall survival and relapse free survival compared to single radiotherapy. This underlines the importance of radiotherapy in follicular NHL. KW - Follikuläres Non-Hodgkin-Lymphom KW - Strahlentherapie KW - Follicular Non-Hodgkin's Lymphoma KW - Radiotherapy Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-13348 ER - TY - THES A1 - Schneider, Markus T1 - Exhalatkondensat bei Gesunden und thorakal bestrahlten Patienten T1 - Breath Condensate in healthy persons and patients with therapeutic chest irradiation N2 - Die thorakale Strahlentherapie birgt stets das Risiko der Entstehung einer Pneumonitis, deren frühe Diagnose wichtig ist. Mit der Exhalat-Kondensat-Methode gelingt es, die alveoläre Oberfläche wenig invasiv und beliebig oft wiederholbar untersuchen zu können. Methodik, Variabilität der Exhalatparameter bei Gesunden, Unterschiede zwischen diesen und Patienten während einer thorakalen Strahlentherapie sollten untersucht, Zusammenhänge der Exhalatparameter mit Blutserumkonzentrationen von Total-Protein und TGF-beta; geklärt werden und die Eignung der Methode zur Früherkennung einer Strahlenpneumonitis geprüft werden. 14 gesunde Probanden (an drei aufeinander folgenden Messtagen) und 14 Patienten (bei 0 und 50Gy Gesamt-Energiedosis) wurden untersucht. Jeder atmete 15 Minuten lang am Jaeger ECoScreen; Exhalatmenge und Atemvolumen (V’E) wurden bestimmt. Bei den Probanden wurde am ersten Messtag, bei den Patienten beides Mal Blutserum abgenommen. Exhalat- und Serumproben wurden eingefroren und später auf TGF-beta; und Total-Protein untersucht. Die Untersuchungen waren problemlos durchzuführen; die Messung des V’E war allerdings umständlich. Eine Bestimmung der Masse des Exhalat-Kondensats ist genauer als die des Volumens. TGF-beta; konnte in keiner Kondensatprobe nachgewiesen werden, Total-Protein bei allen. Total-Protein und TGF-beta; ließen sich im Serum messen. Vier Patienten erkrankten an einer Pneumonitis, im Mittel 43,5 ±27 Tage nach Erhalt von 50Gy. Bei Gesunden bedeutet ein höheres V’E auch signifikant mehr Exhalat (p = 0,0004***); die Tag-zu-Tag-Variabilität aller Exhalatparameter war beträchtlich. Übungsphasen, weitere Standardisierungen und geeignete „Referenzkollektive“ sind für eine Etablierung der Methode unbedingt notwendig. Patienten höheren Körpergewichts (p = 0,0072**) und mit einem größerem Body-Mass-Index (BMI, p = 0,0095**) produzierten vor Therapie signifikant mehr Exhalat-Kondensat. Es fand sich bei den Älteren am zweiten Messtermin signifikant mehr Protein im Exhalat (p = 0,045*), dies ist als Alters- und / oder Krankheitsfolge zu werten (in beiden Teilkollektiven findet sich kein solcher Zusammenhang). Die Patienten hatten höhere Ausgangswerte aller drei Exhalatparameter als die Probanden. Bei den Gesunden fand sich infolge „Gewöhnung“ an die Messapparatur am zweiten Messtag weniger Exhalat und ein geringeres V’E. Die Patienten hatten vor Beginn der Therapie mehr Protein im Exhalat, was eine bei vielen vorbestehende alveoläre Schrankenstörung vermuten lässt. Die Patienten hatten stets mehr Protein im Exhalat als die Probanden, dieses stieg während der Therapie um das 1,7fache an; trotzdem ließ sich kein signifikanter Zusammenhang mit der Entwicklung einer Strahlenpneumonitis finden. Bei den Gesunden fanden sich bei jeweils höheren Ausgangswerten auch signifikant stärkere Abnahmen der Exhalatmenge (p = 0,025*) und des V’E (p = 0,040*) – es kommt also bei den „Gewöhnungseffekten“ auf die Zeitdauer des Messintervalls an. Mittelwerte aus mehreren Messungen trugen zu einer schärferen Abgrenzung der zwei Kollektive bei; bei jeweils n = 22 Personen pro Kollektiv wären mehr signifikante Unterschiede zu finden gewesen. Die Serumkonzentrationen von Protein und TGF-beta waren von den demographischen Daten unabhängig und hingen niemals voneinander ab. Die TGF-beta-Serumkonzentrationen der an Pneumonitis erkrankten Patienten nahmen im Laufe der Strahlentherapie im Durchschnitt um 32,9% ab, während sie sich bei den übrigen praktisch nicht änderten; wahrscheinlich handelt es sich hier um typische transiente Abfälle von TGF-beta. Bei den Probanden waren Serum- und Exhalatparameter unabhängig voneinander. Bei den Patienten war mehr Protein im Exhalat-Kondensat, wenn bei 0Gy mehr Serum-TGF-beta vorhanden war. Nach 50Gy war umso mehr Protein im Kondensat, je niedriger es im Serum war. Bei Patienten, die im Laufe der Therapie mehr Protein im Exhalat hatten, fand sich auch eine signifikant steigende Proteinkonzentration im Serum (p = 0,027*). Sinkt TGF-beta im Serum während der Therapie ab (eher steigendes Pneumonitis-Risiko in dieser Studie), dann steigt V’E (p = 0,0100*) und sinkt das Protein im Exhalat (p = 0,043*) signifikant. Bei 0Gy war der Protein-Quotient aus Exhalat und Serum bei den Patienten 1,3mal höher und stieg bis 50Gy um das 1,75fache auf das 2,28fache der Probanden-Ausgangswerte an. Ein hohes TGF-beta im Serum bei 0Gy ging mit einem signifikant steigenden V’E (p = 0,0067**) und sinkenden Protein im Exhalat (p = 0,012*) im Laufe der Therapie einher. Steigt Protein im Serum während der Therapie an, fand sich ein eher höheres V’E vor Beginn der Therapie. Waren Exhalatmenge und V’E vor Therapie eher hoch, stieg TGF-beta im Serum bis 50Gy eher an. N2 - - not available - KW - Exhalatkondensat KW - Totalprotein KW - Strahlentherapie KW - TGF beta KW - Pneumonitis KW - breath condensate KW - proteine KW - thoracic radiation KW - TGF beta KW - pneumonitis Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-10579 ER - TY - THES A1 - Müller, Matthias T1 - Vergleich von in-vitro-Ergebnissen im Mikrokerntest und den klinischen Beobachtungen nach Bestrahlung T1 - Comparison of in-vitro-results in micronucleus-assay and clinical observations after radiotherapy N2 - Hintergrund: Mikrokerne sind Chromosomenfragmente, die nicht in den Hauptkern integriert wurden und im Zytoplasma von proliferierenden Zellen nach ionisierender Strahlung oder Behandlung mit mutagensierenden Substanzen zu finden sind. In vielen Fällen konnte gezeigt werden, dass die Mikrokernfrequenz als Indikator für den strahleninduzierten Schaden dienen kann. Humane Lymphozyten und Fibroblasten von Patientinnen mit Brustkrebs nach Brusterhaltender Therapie wurden bestrahlt, im Mikrokerntest ausgewertet und die Ergebnisse mit den klinischen Akutreaktionen verglichen. Methode: Beide Zelltypen der 24 Patientinnen mit dem selben Bestrahlungsproceder (50 Gy + 10 Gy Boost) und ohne Chemotherapie wurden untersucht. Die Normalgewebsreaktionen wurden unter Verwendung der RTOG-Kriterien bestimmt. Die Zellen wurden in vitro mit 0-, 1-, 2-Gy-Einmaldosis-Bestrahlung (Lymphozyten) bzw. 0-, 2-, 4-Gy-Einmaldosis-Bestrahlung behandelt, über 72 h kultiviert, auf Objektträgern fixiert und bei 400 - 1000facher Vergrößerung (Fluoreszenzmikroskop) ausgewertet. Die Zellteilung der Lymphozyten wurde mittels Cytochalasin B (Cyt B) inhibiert. Ergebnisse: Es konnte keine signifikante Korrelation der in-vitro-Strahlenempfindlichkeit und den Normalgewebsreaktionen beobachtet werden. Des weiteren wurde kein Zusammenhang zwischen der Strahlenempfindlichkeit der lymphozyten und den Fibroblasten, die vom selben Spender gewonnen wurden, beobachtet. Zusammenfassung: Die Daten unterstützen nicht den Nutzen des Mikrokern-Testes in der Vorhersage von Normalgewebsreaktionen auf die Strahlentherapie bei Malignompatienten. N2 - Comparison of in-vitro-results in micronucleus-assay (MN-assay) and clinical observations after radiotherapy Background: Micronuclei are chromosome fragments which are not integrated into the main nucleus and expressed in cytoplasm of proliferating cells after ionizing radiation or treatment with mutagenic agents. In many cases it has been shown that the micronucleus frequence can be a indicator of cellular radiation induced damage. Human lymphocytes and fibroblasts of patients with breast cancer after breast conserving therapy were irradiated, tested in MN-assay and the results were compared with clinical acute reactions. Methods: Both celltypes of 24 patients with the same irradiation procedure (50 Gy + 10 Gy boost) and without chemotherapy were observed. The acute reactions of normal tissue were determined by using the RTOG scale. The cells were treated in vitro with 0-, 1- and 2-Gy-single-dose-irradiation (lymphocytes) or with 0-, 2-and 4-Gy-single-dose-irradiation (fibroblasts) respectively, cultured about 72 h, fixed on slides and scored at 400 - 1000x magnification (flourescence microscope). The cellular division of lymphocytes was inhibited by using Cytochalasin B (Cyt B). Results: No significant correlation of in-vitro-radiosensivity and normal tissue reactions were observed. In addition, no relationship was observed between the radiosensitivity of lymphocytes and fibroblasts derived from the same donors. Conclusion: The data does not support the usefulness of the MN-assay in predicting normal-tissue response to radiotherapy of cancer patients. KW - Mikrokerntest KW - Strahlentherapie KW - Brustkrebs KW - Lymphozyten KW - Fibroblasten KW - micronucleus-assay KW - radiotherapy KW - breastcancer KW - lymphocytes KW - fibroblasts Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-10212 ER -