TY - THES A1 - Albers [geb. Ottmers], Hannah Maike T1 - Lebensbedingungen und psychische Gesundheit der Bewohner der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber T1 - Living conditions and mental health of residents of the shared accommodation centre for asylum seekers in Würzburg, Germany N2 - Hintergrund: Über die psychische Gesundheit von Asylsuchenden in Deutschland ist wenig bekannt. Ziel dieser Studie ist, (1) die psychische Gesundheit der Asylsuchenden in der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft zu beschreiben, (2) ihre Wahrnehmung der aktuellen Lebensbedingungen zu erfassen, sowie (3) mögliche Zusammenhänge zwischen beiden Bereichen zu untersuchen. Methoden: Alle Bewohner der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft, welche zum Zeitpunkt der Befragung mindestens 16 Jahre alt waren und den Studienfragebogen in einer der Sprachen Arabisch, Amharisch, Farsi, Russich, Somali, Deutsch oder Englisch ausfüllen konnten, konnten an dieser Querschnittbefragung teilnehmen. Das Vorhandensein von psychischen Erkrankungen (Somatoformes Syndrom, Depressive Syndrome, Angstsyndrome, Alkoholsyndrom und eine Screeningfrage für PTBS), sowie das Ausmaß an psychosozialem Stress wurden mittels des PRIME-MD Patient Health Questionnaire (PHQ) gemessen. Die subjektive Einschätzung der Lebensbedingungen durch die Teilnehmer wurde mit einem für die spezifischen Bedingungen entwickelten Fragebogen erfasst. Die Ergebnisse wurden deskriptiv dargestellt und Korrelationen zwischen der Bewertung der Lebensbedingungen und ausgewählten Parametern der psychischen Gesundheit wurden mittels Chi-Quadrat-Tests und des Spearman Rangkorrelationskoeffizienten berechnet. Ergebnisse: Insgesamt nahmen 183 Bewohner an der Befragung teil. Der PHQ konnte für 140 Teilnehmer ausgewertet werden, der Fragebogen zu aktuellen Lebensbedingungen für 113 Teilnehmer. Die häufigsten PHQ-Syndrome waren das Somatoforme Syndrom (38,6%; n=54), Depressive Syndrome (25,7% (n=36) Major Depressives Syndrom; 22,8% (n=32) andere depressive Syndrome) und Angstsyndrome (11,4% (n=16) Paniksyndrom, 9,3% (n=13) andere Angstsyndrome). Bei 38,6% (n=54) ergab der PHQ für mehr als ein Syndrom ein positives Ergebnis. Die Lebensbedingungen in der Gemeinschaftsunterkunft wurden größtenteils negativ bewertet und ihre Auswirkungen auf die eigene Gesundheit wurden im Mittel als „ziemlich stark“ beurteilt. Eine schlechtere Bewertung der Lebensbedingungen und eine längere Aufenthaltsdauer in der Gemeinschaftsunterkunft waren in univariaten Analysen mit einem schlechteren Ergebnis bezüglich verschiedener Parameter der psychischen Gesundheit assoziiert (z.B. depressive Syndrome, psychosoziale Belastung). Schlussfolgerung: Verschiedene Limitationen der Studie müssen berücksichtigt werden (z.B. Querschnittdesign, mangelnde Validierung der Fragebogenübersetzungen). Dennoch zeigen diese Ergebnisse eine deutliche Unzufriedenheit der Studienteilnehmer mit den Lebensbedingungen in der Gemeinschaftsunterkunft auf und lassen eine hohe Prävalenz psychischer Erkrankungen in der Studienpopulation vermuten. N2 - Background: Little is known regarding mental health of asylum seekers in Germany. The objectives of this study are (1) to evaluate the mental health status of asylum seekers residing in the shared accommodation centre of Würzburg, Germany, (2) to describe their perception of current living conditions in the centre, and (3) to investigate potential associations between both aspects. Methods: Eligible participants for this cross-sectional study were all residents of the shared accommodation centre aged at least 16 years and who were able to fill in the survey questionnaire in one of the languages Arabic, Amharic, Farsi, Russian, Somali, German or English. The presence of mental disorders (including somatoform disorders, depressive disorders, anxiety disorders, alcohol abuse, and a screening question on PTSD) as well as the amount of psychosocial stress, were assessed with the PRIME-MD Patient Health Questionnaire (PHQ). The participants’ perception of current living conditions was investigated with questions specifically developed for the study population. After descriptive analyses of the results, associations between the perceptions of living conditions and selected parameters of mental health were investigated with chi-squared-tests or Spearman's rank correlation coefficient, as appropriate. Results: Of 183 completed questionnaires, 140 were included in analyses of the PHQ and 113 in descriptive analyses of the living conditions. The most common PHQ-syndromes were somatoform syndrome (38.6%, n=54), depressive syndromes (25.7% (n=36) major depressive syndrome, 22.8% (n=32) other depressive syndromes) and anxiety syndromes (11.4% (n=16) panic syndrome, 9.3% (n=13) other anxiety syndromes). Overall, 38.6% (n=54) scored positive for more than one syndrome. The perception of current living conditions was mainly negative. A longer duration of residence in the centre as well as a more negative perception of current living conditions were associated with worse mental health outcomes in univariate analyses (e.g. regarding depressive symptoms and psychosocial stress). Conclusion: The study had some limitations, including the cross-sectional design and a lack of validated translations of survey instruments. However, the results indicate a potentially high prevalence of psychosocial stress and mental disorders in the study population as well as a strong dissatisfaction with current living conditions in the accommodation centre. KW - Asylbewerber KW - Flüchtling KW - Displaced Person KW - Psychische Gesundheit KW - Psychische Störung KW - Lebensbedingungen KW - Gemeinschaftsunterkunft KW - Mental health KW - Mental disorder KW - Asylum seeker KW - Living conditions Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-70131 ER - TY - THES A1 - Frey, Lillien Mara T1 - Furchtgeneralisierung und Attentional Bias bei Kindern und Jugendlichen mit einer Störung des Sozialverhaltens T1 - Fear Generalization And Attentional Bias in Children And Adolescents With Conduct Disorder N2 - Bereits vorangegangene Studien haben zeigen können, dass eine verstärke Generali- sierung von Furcht sowohl bei Erwachsenen, bei denen beispielsweise eine Angststörung oder eine PTSB diagnostiziert wurde, aber auch bei gesunden Kindern eine Rolle spielt. In unserer Studie untersuchten wir eine Gruppe Kinder und Jugendliche (n = 31, m = 25, w = 6; Alter = 13.35 ± 2.03), die eine Störung des Sozialverhaltens aufwiesen, auf die Konditionierbarkeit von Furcht und eine mögliche Furchtgeneralisierung. Diese Gruppe verglichen wir mit einer gesunden Kontrollgruppe (n = 29, m = 11, w = 18; Alter = 14.28 ± 2.43). Als Generalisierungsstimuli verwendeten wir ein Furchtgeneralisierungsparadigma mit zwei Frauengesichtern, die in vier Schritten aneinander angeglichen wurden. Zusätzlich führten wir mit beiden Probandengruppen ein Dot-Probe-Paradigma zur Objektivierung von Aufmerksamkeitsprozessen im Sinne eines Attentional Bias oder Attentional Avoidance mit emotionalen Gesichtern durch. Wir konnten eine erfolgreiche Furchtkonditionierung für beide Gruppen erreichen. Im Vergleich mit der gesunden Kontrollgruppe zeigte die externalisierende Probandengruppe eine verstärke Furchtgeneralisierung. Hinsichtlich der subjektiven Valenz- und Kontingenzratings wurden die Unterschiede besonders deutlich. Eine verstärkte Generalisierungsneigung bei erhöhter Trait-Angst konnten wir nicht finden. Die externalisierende Gruppe zeigte im Vergleich mit neutralen Gesichtern bei den emotionalen Gesichtern insgesamt einen Attentional Bias. Am deutlichsten war dabei eine verstärkte Aufmerksamkeitslenkung hin zu glücklichen Gesichtern festzustellen. Für die gesunde Kontrollgruppe konnten wir keine Besonderheiten bezüglich der Aufmerksamkeitsrichtung finden. Weiterführende Studien sollten mit größ- eren Probandengruppen und nach Geschlecht und Alter gepaarten Probanden durch- geführt werden. Mit externalisierenden Probanden sollte ein Furchtgeneralisierungs- paradigma mit neutralen Stimuli (z.B. Ringe) gewählt werden, um eine subjektive Wertung emotionaler Gesichter bei den Ratings als Störfaktor auszuschließen. Für externalisierende Probanden sollte außerdem die Ausprägung von CU-Traits erfasst und die Dauer der Testung verkürzt oder auf zwei Termine aufgeteilt werden, um eine ausreichende Konzentrationsfähigkeit zu ermöglichen. N2 - Previous studies have already been able to show that increased generalization of fear plays a role both in adults diagnosed with anxiety disorder or PTSD, but also in healthy children. In our study we examined a group of children and adolescents (n = 31, m = 25, f = 6; age = 13.35 ± 2.03) with conduct disorder for possible fear conditioning and overgeneralization of fear. We compared this group with a healthy control group (n = 29, m = 11, f = 18; age = 14.28 ± 2.43). As generalization stimuli we used a fear generalization paradigm with two female faces that were matched in four steps. In addition both groups performed a dot-probe task to objectify attentional processes in terms of attentional bias or attentional avoidance with emotional faces. We were able to achieve successful fear conditioning for both groups. Compared with the healthy control group the externalizing subject group showed increased fear generalization. Regarding the subjective valence and contingency ratings the differences were particularly evident. We could not find an increased generalization tendency for subjects with increased trait anxiety. The externalizing group showed an attentional bias towards emotional faces compared to neutral faces. Most clearly there was an increased attentional bias towards happy faces. For the healthy control group we could not find any particularities regarding attentional bias or avoidance. Further studies should be conducted with larger subject groups and subjects paired by gender and age. With externalizing subjects a fear-generalization paradigm with neutral stimuli (e.g., rings) should be chosen to exclude subjective scoring of emotional faces in the ratings as a confounding factor. For externalizing subjects, the expression of CU traits should also be recorded and the duration of testing should be shortened or divided into two sessions to enable sufficient concentration. KW - Psychische Störung KW - Kind KW - Furchtgeneralisierung KW - Attentional Bias KW - Attentional Avoidance KW - Störung des Sozialverhaltens KW - Verhaltensstörung KW - Jugend KW - Sekundärkrankheit KW - Angststörung Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-259746 ER - TY - THES A1 - Hüttl, Fabian T1 - Motorische Fertigkeiten von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen – eine retrospektive Analyse T1 - Motor skills of children and adolescents with psychiatric disorders - a retrospective analysis N2 - Durch die vorliegende Arbeit konnte störungsübergreifend ein Zusammenhang zwischen dem Tag der Motorik-Testung und dem IQ einerseits und den Testbefunden zur Motorik andererseits gezeigt werden. Es gelang nicht, den vermuteten negativen Einfluss von psychosozialen Faktoren auf motorische Fähigkeiten zu demonstrieren. Bezüglich der ADHS-Medikation konnte aufgrund des Studiendesigns als Querschnittstudie keine klare Aussage getroffen werden, ob ein positiver Einfluss auf motorische Fähigkeiten vorliegt. Bei den Patient-/innen mit Hyperkinetischer Störung des Sozialverhaltens (F90.1) fanden sich zwar bei bestehender ADHS-Medikation signifikant bessere Testbefunde der Balance, es konnte jedoch nicht geklärt werden, warum der positive Effekt der ADHS-Medikation nur auf diese Störungsgruppe und den Balance-Untertest der M-ABC II begrenzt war. Im Gruppenvergleich konnten signifikant bessere motorische Fähigkeiten der Patient-/innen mit internalisierender Störung als jener mit externalisierender Störung festgestellt werden. Damit kongruent kam die Diagnose einer UEMF (F82) in der Gruppe der externalisierenden Störungen häufiger vor. Da ein Großteil der Patient-/innen der externalisierenden Störungsgruppe an Defiziten der Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und der Motivation litt, ist davon auszugehen, dass diese Symptome zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen der motorischen Fähigkeiten und damit auch zu weiteren Problemen im Alltag oder bei der Schullaufbahn führen. Innerhalb der Gruppe der externalisierenden Störungen konnte hinsichtlich der motorischen Fähigkeiten kein Unterschied zwischen Patient-/innen mit Hyperkinetischen Störungen (F90.-) und solchen mit Störung des Sozialverhaltens (F91) gefunden werden. Ein solcher Unterschied hätte einen Hinweis geben können, ob eher Defizite der Aufmerksamkeit und Impulskontrolle oder ein Motivationsdefizit mit motorischen Einschränkungen verbunden sind. Hierbei ist anzumerken, dass die Gruppengrößen für einen validen Vergleich dieser Störungsgruppen nicht ausreichend waren. Der Vergleich motorischer Fähigkeiten sowie der Häufigkeit einer UEMF (F82) zwischen Patient-/innen mit umschriebener Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache (F80) einerseits und Patient-/innen mit umschriebener Entwicklungsstörung der schulischen Fertigkeiten (F81) andererseits bestätigte die Vermutung, dass bei Patient-/innen der Störungsgruppe F80 schlechtere motorische Fähigkeiten und signifikant mehr motorische Defizite vorlagen. Ein Teil dieses Unterschieds lässt sich jedoch durch den signifikant niedrigeren IQ der Störungsgruppe F80 erklären. Es muss darüber hinaus berücksichtigt werden, dass bei den umschriebenen Entwicklungsstörungen F80 und F81 eine häufige Komorbidität mit externalisierenden Störungen bestand, sodass motorische Defizite auch durch ein ursächliches Defizit der Aufmerksamkeit und Impulskontrolle erklärt werden könnten. N2 - The findings of this dissertation showed a connection between the IQ and the timing of motor function testing with test results in a group of children and adolescents afflicted with a psychiatric disorder. Furthermore differences in motor test results between several diagnostic groups were identified allowing for an insight into the pathogenesis of motor function deficiencies. KW - Motorische Fähigkeit KW - Psychische Störung KW - Motorische Fertigkeiten Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-321905 ER - TY - THES A1 - Reichert, Andreas T1 - Eltern stark machen! Eine randomisiert-kontrollierte Studie zur Evaluation des modularen Elterntrainings „Plan E“ im kinder- und jugendpsychiatrischen Setting T1 - Strengthening parents! A randomized-controlled trial to evaluate the modular parental training “Plan E” in the setting of child and adolescent psychiatric treatment. N2 - Die Arbeit legt bei den Ausführungen zum theoretischen Hintergrund dar, dass sich hinsichtlich der Rahmenbedingungen für erzieherisches Handeln in den letzten Jahrzehnten viele gesellschaftliche und familiäre Veränderungen ergaben. Befragungen von Eltern zeigten teilweise eine Verunsicherung in Bezug auf die Erziehung ihrer Kinder. Gleichzeitig stellen psychische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter ein gesellschaftlich relevantes Problem dar. Nahezu jedes fünfte Kind weist nach epidemiologischen Studien psychische Probleme auf. Aus Studien zu Risiko- und Schutzfaktoren hinsichtlich der Entstehung solcher Störungen lassen sich verschiedene präventive oder therapeutische Interventionen ableiten. Häufig werden dabei biologische, psychosoziale und familiäre Risikofaktoren unterschieden. Aspekte der Erziehung oder des familiären Umfelds können sowohl förderlich als auch dysfunktional bezüglich der Entwicklung eines Kindes sein. Familiäre Risikofaktoren sind im Vergleich zu vielen biologischen oder psychosozialen Einflüssen potentiell veränderbare Faktoren und sollten unbedingt bei der Behandlung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen mit berücksichtigt werden. Generell erweist sich die Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter als ähnlich effektiv wie bei Erwachsenen. Verschiedene Original-, Übersichtsarbeiten und Metaanalysen belegen die Wirksamkeit von Elterntrainings hinsichtlich der Verbesserung von Erziehungsverhalten und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder. Wirksamkeitsnachweise finden sich mehrheitlich zu kognitiv-behavioralen Elterntrainings. Sie legen meistens den Schwerpunkt auf konkretes Erziehungsverhalten und versuchen im Sinne des Selbstmanagementansatzes eine Hilfe zu Selbsthilfe bzw. eine Stärkung der elterlichen Ressourcen zu erreichen. Während vor allem randomisiert-kontrollierte Studien aus dem angloamerikanischen und australischen Raum vorliegen, bestanden in Deutschland - im Vergleich zu der Vielzahl der Elterntrainings und der Häufigkeit der Angebote - bis vor einigen Jahren nur relativ wenige Evaluationsstudien. Mit „Plan E“ stellte sich ein neues Elterntraining in der vorliegenden Studie der Frage nach seinem Wirksamkeitsnachweis. Nach Kenntnis des Autors handelt es sich dabei um das bisher einzige Elterntraining, welches störungsunspezifisch, altersunabhängig, als offene Gruppe und für den Einsatz sowohl im ambulanten als auch im (teil-)stationären Bereich konzipiert wurde. Nachdem in dieser Studie zunächst das Ausmaß der psychischen Belastung der teilnehmenden Kinder, Jugendlichen und deren Eltern ausführlich dargestellt und entsprechende Zusammenhangsmaße berechnet und präsentiert werden, besteht der Hauptfokus der Arbeit auf der Evaluation des Trainings „Plan E“. Die Untersuchung erfolgte anhand einer klinischen Inanspruchnahmepopulation in einem randomisiert-kontrollierten Design. Diesbezüglich kamen verschiedene Fragebogen- sowie ein standardisiertes Beobachtungsverfahren zum Einsatz. Durch „Plan E“ ließ sich eine Reduktion dysfunktionaler Erziehungspraktiken sowie eine Verbesserung der emotionalen Befindlichkeit der Eltern erreichen. Auf das elterliche Kompetenzerleben zeigte das Programm keinen Einfluss. Hinsichtlich der Verhaltensauffälligkeiten der Kinder fanden sich bei varianzanalytischen Auswertungen keine Hinweise für einen zusätzlichen Effekt durch die Teilnahme an „Plan E“; dagegen wurde bei Analysen durch non-parametrische Verfahren deutliche Hinweise dafür gefunden, dass durch die Teilnahme am Elterntraining der Anteil von auffällig klassifizierten Kindern deutlicher abnahm. Überprüfungen der Wirksamkeit des Elterntrainings auf die Eltern-Kind-Interaktion anhand einer Beobachtungsskala lieferten keine eindeutigen Befunde. Die Ergebnisse sowie die Untersuchungsmethodik werden abschließend kritisch diskutiert. Schlussfolgerungen für mögliche weitere Forschungsvorhaben werden dargestellt. N2 - First, the theoretical background of the dissertation is presented. Facts of societal changes and parental uncertainties concerning education are shown. Studies indicate that psychological disorders and behavior problems among children and adolescents are socially relevant. In the context of the development of mental disorders, studies about risk and protective factors allow us to suggest different preventative or therapeutic interventions. Family environment and education can have supportive effects on childhood development; but in some cases they may have also detrimental effects. Familial risk factors are often more malleable than biological or social risk factors and must be considered in the context of psychiatric or psychotherapeutic treatment. Therefore, parental training programs are appropriate and effective interventions. Second, the new parental training “Plan E” is introduced. It is a program for parents of mentally ill children. It is appropriate for different disorders and ages of the children and may be offered as an “open group”. Third, methodological issues are presented. The evaluation of “Plan E” was conducted as a randomized-controlled trial in a naturalistic clinical setting. Outcome variables are the child behavioral problems, the stress level of the parents, and parenting style, for example. Fourth, the results of the dissertation are presented. The main results can be summarized as follows: the participation in “Plan E” leads to a reduction of parental stress level and a decline of dysfunctional parental education strategies. Therefore, “Plan E” seems to be an effective parental training. Fifth, the research strategies, methodological issues, and results are critically discussed and analyzed against the theoretical background. KW - Elternbildung KW - Elternarbeit KW - Kinder- und Jugendpsychiatrie KW - Psychische Störung KW - Deutschland KW - Kind KW - Erziehung KW - Erziehungsstil KW - Elterntraining Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-98337 ER - TY - THES A1 - Schäfer, Rebekka T1 - Prädiktoren psychischer Störungen bei Krebserkrankten T1 - Predictive factors of mental disorders in cancer patients N2 - Krebs ist trotz der fortgeschrittenen Therapiemöglichkeiten eine Diagnose, die eine große emotionale Belastung für die betroffenen Menschen darstellt. Im Rahmen der Psychoonkologie wurde in den vergangenen Jahren den psycho-sozialen Problemen Krebserkrankter immer mehr Beachtung geschenkt. Dennoch werden im klinischen Alltag manifeste psychische Störungen bei onkologischen Patienten zu selten erkannt und folglich nicht therapiert. Um dieser Unterversorgung entgegen zu wirken, wird nach Prädiktoren psychischer Störungen bei Krebserkrankten geforscht, mit deren Hilfe betroffene Personen leichter erfasst werden könnten. Auch die vorliegende Arbeit diente dem Ziel, Prädiktoren einer psychischen Erkrankung bei Krebserkrankten zu ermitteln. Hierzu wurden mögliche Zusammenhänge zwischen psychischer Störung und soziodemographischen, medizinischen sowie psychosozialen Merkmale geprüft. Daneben sollte die Prävalenz psychischer Störungen in der Stichprobe erhoben werden. Der Untersuchung liegen die Daten aus dem Studienzentrum Würzburg zugrunde, die im Rahmen einer von der Deutschen Krebshilfe unterstützten, multizentrischen Studie („Prävalenz psychosozialer Belastungen, psychischer Störungen und ihr Behandlungsbedarf bei Tumorpatienten“) erhoben wurden. An der Untersuchung nahmen in Würzburg insgesamt 742 Krebserkrankte mit unterschiedlichen Tumorlokalisationen, Tumorstadien und Behandlungssettings teil. Gemäß eines zweistufigen Studiendesigns sollte bei allen Screening-positiven (PHQ ≥ 9) und der Hälfte der Screening-negativen Patienten (PHQ < 9), folglich bei 437 Studienteilnehmern, ein diagnostisches Interview zur Erfassung psychischer Störungen (Composite International Diagnostic Interview) durchgeführt werden. Zusätzlich wurden soziodemographische, medizinische und psychosoziale Merkmale erhoben. Mögliche Zusammenhänge zwischen den erhobenen Variablen und einer psychischen Störung wurden bivariat sowie multivariat mit einer logistischen Regression untersucht. Die ermittelte 1 Monatsprävalenz psychischer Störungen bei Krebserkrankten betrug 18,5%, die 12 Monatsprävalenz 24,4% und die Lebenszeitprävalenz 42,0%. Bei Betrachtung des 1 Monatsintervalls waren Angststörungen mit 11,2%, affektive Störungen mit 5,9% und somatoforme Störungen mit 3,1% am häufigsten vertreten. Als unabhängige Prädiktoren einer psychischen Störung bei Krebserkrankten stellten sich ein weibliches Geschlecht, jüngeres Alter, eine längere Zeit seit aktueller Diagnosestellung, eine stärker negative soziale Interaktion (SSUK 8) sowie das Vorliegen eines praktischen Problems (NCCN-Distress-Problemliste) heraus. Desweiteren ergaben sich signifikante bivariate Zusammenhänge zwischen einer psychischen Störung und den folgenden Merkmalen: niedrigere subjektiv eingeschätzte körperliche Funktionsfähigkeit (EORTC QLQ-C30), Angabe von Schmerzen im Zusammenhang mit der Krebserkrankung, abgeschlossene Strahlentherapie, allgemeine psychische Belastung (PHQ-9, HADS, GAD 7, NCCN-Distress-Thermometer), Vorliegen eines familiären Problems (NCCN-Distress-Problemliste), Inanspruchnahme psychotherapeutischer / psychologischer / seel-sorgerischer / sozialrechtlicher Unterstützung sowie Nutzen eines Internetforums mit Betroffenen. Die in der vorliegenden Arbeit ermittelte Punktprävalenz psychischer Störungen bei Krebserkrankten steht weitgehend in Einklang mit den bisherigen Ergebnissen aus der Forschung. Sie deckt sich damit auch in etwa mit der Häufigkeit in der Allgemeinbevölkerung. Allerdings scheinen Angststörungen im onkologischen Setting etwas häufiger aufzutreten. Wie in der Allgemeinbevölkerung sind auch im onkologischen Bereich ein weibliches Geschlecht und jüngeres Alter Risikofaktoren einer psychischen Störung. Medizinische Faktoren scheinen bezüglich der Voraussage einer psychischen Erkrankung von untergeordneter Bedeutung zu sein. Psychosoziale Prädiktoren bieten zugleich mögliche Ansatzpunkte für eine bessere Versorgung von Krebserkrankten, die an einer komorbiden psychischen Störung leiden. N2 - Background: Despite rapid advances in cancer care, the diagnosis of cancer still poses a great emotional burden. Nevertheless comorbid mental disorders in oncological patients are underdiagnosed and thus not treated sufficiently in daily clinical routine. Objective: This study attempted to investigate the prevalence of mental disorders in cancer patients and to identify sociodemographic, medical and psychosocial factors predictive of mental disorders in cancer patients. Methods: Within the scope of a multicenter cross-sectional study a series of 742 cancer patients participated in the study center Würzburg. Sociodemographic and medical data was acquired. All participants filled out a questionnaire including a variety of self-assessment tools. On the basis of a depression screener (Patient Health Questionnaire) psychiatric assessment was conducted in all participants with positive screening (PHQ ≥ 9) and in 50% of the participants with negative screening (PHQ < 9) by using the Composite International Diagnostic Interview (in total 437 participants). Bivariate analysis as well as multivariate logistic regression analysis was performed to identify predictive factors of mental disorders. Results: A total 1-month-prevalence of 18,5%, a 12-months-prevalence of 24,4% and a lifetime-prevalence of 42,0% for mental disorders were found. Regarding the 1-month-prevalence anxiety disorders (11,2%), affective disorders (5,9%) and somatoform disorders (3,1%) were most common. On multivariate logistic regression analysis female gender, younger age, longer time since diagnosis, more negative social interactions (SSUK-8) and the presence of a practical problem (NCCN-Distress) were significant predictive factors. Furthermore bivariate analysis indicated that the following factors were significantly associated with mental disorders: low physical function in self-assessment (EORTC QLQ-C30), presence of pain, completed radiation therapy, emotional distress (PHQ-9, HADS, GAD-7, NCCN-Distress-Thermometer), presence of a family problem (NCCN-Distress) and the use of specific psychosocial support offers. Conclusion: The 1-month-prevalence of mental disorders in cancer patients found in this study corroborates the results of the present research and at the same time matches the prevalence in the general population. The only exception to this were anxiety disorders, which seemed to be a little more frequent in cancer patients. Female gender and a younger age were predictive factors of mental disorders in cancer patients. Medical factors showed to be of less importance in the prediction of comorbid mental disorders. Psychosocial predictors at the same time could represent opportunities for a better support of affected cancer patients. KW - Psychische Störung KW - Krebs KW - Prädiktor KW - Psychische Störung KW - Krebserkrankung KW - Prädiktor KW - Krebs KW - Onkologie KW - Risikofaktor Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-103666 ER - TY - THES A1 - van Braam, Lara T1 - Psychopharmakotherapie in Schwangerschaft und Stillzeit: Dynamik der Wirkstoffspiegel in Schwangerschaft und Stillzeit und Auswirkungen auf das Neugeborene T1 - Psychopharmacotherapy during pregnancy and breastfeeding: Dynamics of drug levels in pregnancy and lacation and effects on the neonate N2 - Schwangerschaft und Stillzeit gehen mit erheblichen metabolischen Veränderungen des mütterlichen Organismus einher. Bis dato ist über die Pharmakokinetik von Psychopharmaka in dieser Zeit wenig bekannt. In unserer naturalistischen Beobachtungsstudie untersuchten wir 61 Frauen hinsichtlich der Dynamik psychotroper Medikamente innerhalb der Schwangerschaft und Stillzeit im Serum und teils in der Muttermilch. Zudem erhoben wir Eckdaten der Entwicklung der exponierten Kinder innerhalb des ersten Lebensjahres. Bis auf Citalopram stellten wir bei allen analysierten Medikamenten Spiegelabfälle in der Schwangerschaft fest: vom ersten zum zweiten Trimenon fielen die Spiegel bei Escitalopram, Sertralin, Duloxetin, Amitriptylin, Clomipramin und Quetiapin. Während wir in der Spätschwangerschaft bei Escitalopram, Venlafaxin, Clomipramin, Mirtazapin, Aripiprazol und Quetiapin eine weitere Reduktion der Serumkonzentrationen protokollierten, blieben die Spiegel von Amitriptylin stabil, die Sertralin-Spiegel erholten sich sogar partiell. Citalopram zeigte keine Änderung der Serumspiegel. Direkt postpartal kam es bei allen Medikamenten zu einem Spiegelanstieg. Im postpartalen Verlauf zeigten die einzelnen Medikamente widersprüchliche Dynamiken. Hohe Penetrationsraten in die Muttermilch wiesen Escitalopram und Venlafaxin auf; Duloxetin, Clomipramin und Quetiapin gingen kaum bzw. nicht in die Muttermilch über. Wir fanden keine signifikanten Unterschiede zwischen in utero nicht exponierten zu exponierten Kindern bezüglich Geburtsparametern wie Schwangerschaftswoche, Körpermaße oder APGAR-Wert. Während die nicht exponierten Kinder vermehrt unter leichten Auffälligkeiten direkt postpartal litten, wiesen die exponierten Neugeborenen mehr mittelschwere Auffälligkeiten auf. Hinsichtlich der Entwicklung innerhalb des ersten Lebensjahres (gemessen an groben Entwicklungsmeilensteinen) ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Im klinischen Alltag trägt das Therapeutische Drug Monitoring als indirekte Methode zur Kontrolle aller an der Metabolisierung beteiligten Faktoren enorm zur Steigerung der Sicherheit und Effektivität der individuellen Pharmakotherapie bei. Die pharmakokinetische Dynamik fällt bei manchen Medikamenten jedoch interindividuell sehr unterschiedlich aus (insbesondere bei Sertralin); hier stellt eine initiale Genotypisierung der Cytochrom-P450-Enzyme ein großes Potential dar, um bereits zu Beginn einer Schwangerschaft über die voraussichtliche pharmakokinetische Dynamik im Bilde zu sein und möglicher Unter- bzw. Überdosierung mit potentiell fruchtschädigender Wirkung vorbeugen zu können. N2 - Pregnancy and lactation are accompanied by considerable metabolic changes in the maternal organism. To date, little is known about the pharmacokinetics of psychotropic drugs during this period. In our naturalistic observational study we investigated the pharmacokinetic dynamics of psychotropic drugs during pregnancy and lactation in serum and partly in breast milk by analyzing data from 61 women. In addition, we collected key data on the development (through reporting important milestones) of the exposed children within the first year of life. Except for citalopram, we found decreases in the serum concentrations of all drugs investigated during pregnancy: The levels of escitalopram, sertraline, duloxetine, amitriptyline, clomipramine, and quetiapine decreased from the first to the second trimester,. While we observed further reductions in serum concentrations in late pregnancy for escitalopram, venlafaxine, clomipramine, mirtazapine, aripiprazole and quetiapine, levels of amitriptyline remained stable, sertraline levels even recovered partially. Citalopram showed no change in serum levels. Immediately postpartum, there was an increase in the serum concentrations of all drugs. In the postpartum course, the individual drugs presented contradictory dynamics. Escitalopram and venlafaxine showed high penetration rates into breast milk, whereas duloxetine, clomipramine and quetiapine hardly passed into breast milk. We found no significant differences between prenatally unexposed to exposed infants in regard to birth parameters such as gestational week, body measurements or Apgar score. While the unexposed infants showed a higher rate of mild abnormalities immediately postpartum, the exposed neonates presented more moderate abnormalities. There were no significant differences in development during the first year of life. Since therapeutic drug monitoring is an indirect method to control all factors involved in metabolism, it contributes greatly to the safety and effectiveness of individual pharmacotherapy in today’s clinical practice. However, the pharmacokinetic dynamics of some drugs vary considerably between individuals (especially for sertraline); here, initial genotyping of the cytochrome p450 enzymes has a great potential to increase knowledge about probable pharmacokinetic dynamics already at the beginning of a pregnancy. This tool may be able to prevent possible under- or overdosing with potentially harmful effects on the fetus on a large scale. KW - Pharmakokinetik KW - Psychopharmakon KW - Schwangerschaft KW - Psychische Störung KW - Psychopharmaka KW - peripartale psychische Erkrankungen Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-330668 ER -