TY - THES A1 - Schurr, Sebastian T1 - Die Vollständigkeit der Amputation des linken Vorhofohrs zur Thromboembolieprophylaxe im Rahmen kardiochirurgischer Eingriffe: Eine prospektive Studie T1 - The completeness of the amputation of the left atrial appendage to the thromboembolism prophylaxis in the context of cardiac surgery: A prospective study N2 - Diese prospektive Studie befasst sich mit der Prävalenz der unvollständigen Amputation des linken Vorhofohrs (LAA) im Rahmen kardiochirurgischer Eingriffe. Grundlage der Studie bildet die Annahme, dass das linke Vorhofohr als zentrale Struktur hinsichtlich der Bildung kardialer Thromben bei Patienten mit Vorhofflimmern eine führende Rolle bei der Entstehung von zerebrovaskulären Insulten einnimmt und somit nur vollständige Amputationen des linken Vorhofohrs wirklichen Schutz vor systemischen Thromboembolien bieten können. Dazu wurden prä-, peri- und postoperative Daten von insgesamt 108 Patienten erfasst, die sich von Juni 2016 bis März 2017 am Universitätsklinikum Würzburg einer kardiochirurgischen Operation unterzogen haben und dabei eine Amputation des linken Vorhofohrs erhalten haben. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei der transösophagealen Echokardiographie (TEE), mit deren Hilfe intraoperativ und nach Beendigung der extrakorporalen Zirkulation die Größe eines eventuell vorhandenen LAA-Reststumpfes gemessen wurde. Unter Verwendung der von Kanderian et al. angewandten Definition, wonach ein Reststumpf mit einer Länge von mehr als einem Zentimeter einer inkompletten Amputation entspricht, konnte gezeigt werden, dass keine der 97 Resektionen, von denen intraoperative TEE-Bilder vorlagen, unter die Definition einer unvollständigen Amputation fiel: Bei 64 der 97 Probanden war an der früheren Resektionsstelle überhaupt kein messbarer Reststumpf mehr zu erkennen und bei den verbliebenen 33 Probanden lagen jeweils Reststümpfe vor, die allesamt kleiner als ein Zentimeter waren. Die Schlussfolgerung dieser Studie lautet, dass die LAA-Amputation eine äußerst erfolgreiche Methode zum Verschluss des linken Vorhofohrs darstellt und mit der hier beobachteten 100%-igen Verschlussrate weitaus erfolgreicher ist als sie in der Literatur, u.a. bei Kanderian et al., beschrieben wird. Neben der stellenweise lückenhaften Dokumentation liegen weitere Limitationen der Studie vor, weshalb die Ergebnisse dieser Arbeit kritisch zu betrachten sind. Dennoch legen sie nahe, dass die LAA-Amputation ein wesentlich erfolgreicheres Verfahren zum Verschluss des linken Vorhofohrs darstellt als bisher angenommen. Abgesehen von Erkenntnissen zur Sicherheit und Durchführbarkeit konnten weder die Left-Atrial-Appendage-Occlusion-Studie I noch die darauf folgende Left-Atrial-Appendage-Occlusion-Studie II Aussagen zum Benefit der LAA-Okklusion, sprich zur Reduktion der Schlaganfallinzidenz, treffen. Auch anhand der vorliegenden Studie kann der Nutzen eines LAA-Verschlusses nur bedingt beurteilt werden. Dies liegt vor allem in der hier geringen Fallzahl von nur 108 Probanden, dem begrenzten Beobachtungszeitraum postoperativ sowie dem Fehlen einer Kontrollgruppe begründet. Finale Daten zur Wirksamkeit des LAA-Verschlusses erhofft man sich von der im Jahr 2012 gestarteten Left-Atrial-Appendage-Occlusion-Studie III. Dabei handelt es sich um eine prospektiv-randomisierte Studie, deren Fallzahl 4700 Patienten betragen soll und die über einen mittleren Beobachtungszeitraum von vier Jahren einen Rückgang der Inzidenz von Schlaganfällen und systemischen Embolien durch Okklusion des linken Vorhofohrs belegen soll. Das voraussichtliche Studienende wird im Jahr 2022 liegen. Die Ergebnisse dieser Arbeit haben das Potenzial, die momentan noch vorhandene Evidenzlücke zum Thema Schlaganfallprävention durch Verschluss des linken Vorhofohrs im Zuge kardiochirurgischer Eingriffe zu schließen. N2 - This prospective study deals with the prevalence of the incomplete amputation of the left atrial appendage (LAA) in the context of cardiac surgery. Basis for the study is the assumption that the left atrial appendage – as a vital structure with regard to the foundation of cardiac thrombi in patients with atrial fibrillation – plays a leading role in the development of cerebrovascular insults. As a result, only complete amputations of the left atrial appendage can provide real protection against systemic thromboembolism. For this purpose, pre-, peri- and postoperative data was collected from 108 patients altogether who underwent cardiac surgery including an amputation of the left atrial appendage at the university medical centre of Wurzburg, Germany, between June 2016 and March 2017. Special attention was applied to the transesophageal echocardiography (TEE). Using it, the size of a possible residual stump was measured intraoperatively and after finishing the extracorporeal circulation. Taking the definition of Kanderian et al. into account, whereupon a residual stump of a length of more than one centimeter equals an incomplete amputation, it was possible to show that none of the 97 resections, of which intraoperative TEE-images were available, fell into the category of the definition of an incomplete amputation: No measurable residual stump at all could be recognized at the former resection site in 64 out of 97 probands and the remaining 33 probands displayed residual stumps which all were smaller than one centimeter. The conclusion of this study is that amputations of the LAA represent an utterly successful method to occlude the left atrial appendage. Furthermore, taking the 100 percent occlusion rate into account, it is way more successful than described in the corresponding literature, amongst others in Kanderian et al. Besides the incomplete documentation in places, this study also suffers from other limitations. This is why the results of this work have to be regarded critically. Nevertheless, it is suggested that amputations of the LAA have been a significantly more successful method to occlude the left atrial appendage than supposed so far. Apart from findings regarding security and operability, neither the left atrial appendage occlusion study I nor the following left atrial appendage occlusion study II could state the benefit of the occlusion of the LAA, referring to the reduction of the incidence of strokes. On the basis of this study, the use of an occlusion of the LAA can only be partly evaluated, too. This is mainly due to the small number of only 108 patients, the limited time of postoperative observation as well as because of a missing control group. Final data regarding the effectivity of the occlusion of the LAA is expected to be shown with the help of the left atrial appendage occlusion study III, which was started in 2012. This is a prospective randomized study which is said to include 4,700 patients and which is to prove a decline in the incidence of strokes and systemic embolisms due to occlusions of the left atrial appendage in an average observation period of four years. The expected end of the study will be in 2022. The results of this work do have the potential to close the momentarily still existing gap of evidence with respect to stroke prevention due to an occlusion of the left atrial appendage in the course of cardiac surgery. KW - Vollständigkeit KW - Linkes Vorhofohr KW - Vorhofohramputation KW - Postoperatives Vorhofflimmern KW - Vollständigkeit KW - Linkes Vorhofohr KW - Vorhofohramputation KW - Postoperatives Vorhofflimmern Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-229675 ER - TY - THES A1 - Mederer, Jonathan T1 - Langzeiteffekte der Vorhofohramputation im Rahmen einer kardiochirurgischen Operation bezogen auf Unterschiede bei Patienten und Patientinnen mit Vorhofflimmern und Sinusrhythmus T1 - The long-term effects of left atrial appendage amputation during cardiac surgery related to differences in patients with atrial fibrillation and sinus rhythm N2 - Ziel dieser Längsschnittstudie war die vergleichende Analyse der Effekte einer Amputation des linken Vorhofohres (LAA) im Rahmen einer kardiochirurgischen Operation (OP) bei Patienten und Patientinnen mit präoperativ diagnostiziertem Sinusrhythmus (SR-Gruppe) und Vorhofflimmern (VHF-Gruppe). Eingeschlossen wurden 262 Patienten und Patientinnen (SR-Gruppe n= 167, VHF-Gruppe n=95), die sich von Januar 2010 bis Mai 2013 einer offenen Herz-OP mit begleitender LAA-Amputation an der Klinik und Poliklinik für Herz- Thorax- und thorakale Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Würzburg unterzogen hatten. Erfasst wurden prä-, intra- und postoperative Daten bis zur Entlassung sowie Langzeitdaten nach durchschnittlich 56 Monaten. Die Rate zerebrovaskulärer Ereignisse war im Langzeit-Follow-up in der SR- und VHF-Gruppe nach dem Eingriff nicht signifikant verschieden (>30 d post-OP: 5,1 % vs. 6,1 %, p=0,875). Trotz der LAA-Amputation lag die Gesamtmortalität (>30 d post-OP, alle Todesursachen) in der VHF-Gruppe im Vergleich zur SR-Gruppe risikostratifiziert signifikant höher (26,3 % vs. 7,2 %, HR 2,872, p=0,010). Weiterhin zeigte sich ein Unterschied beim Vergleich von Patienten und Patientinnen mit intermittierendem/chronischem VHF bzw. SR. Hierbei ging ein chronisches VHF (HR=3,614, p=0,006) anders als ein intermittierendes VHF (HR=2,270, p=0,090) mit einem signifikant schlechteren Langzeitüberleben einher. Die aktuelle Datenlage inklusive der vorliegenden Befunde spricht dafür, dass der negative Effekt eines präoperativen VHF auf zerebrovaskuläre Ereignisse bei Patienten und Patientinnen, die sich einer kardiochirurgischen OP unterziehen, durch eine begleitende LAA-Amputation verringert werden kann. Dennoch weist diese Gruppe im Vergleich zu Patienten und Patientinnen mit SR immer noch ein schlechteres Langzeitüberleben auf. Prospektive randomisierte Studien sind notwendig, um allen Betroffenen eine optimale Therapie anbieten zu können. N2 - This longitudinal study aimed to perform a comparative analysis of the effects of an amputation of the left atrial appendage (LAA) in the context of cardiac surgery (kardiochirurgische Operation (OP)) on patients with preoperatively diagnosed sinus rhythm (SR group) and atrial fibrillation (AF group). A total of 262 patients (SR group n=167, AF group n=95) who underwent open-heart surgery with accompanying LAA amputation in the period from January 2010 to May 2013 at the University Medical Centre of Wuerzburg, Germany were included in the study. Pre-, intra- and postoperative data, as well as long-term data after an average of 56 months, were recorded. The rate of cerebrovascular events was not significantly different in the long-term follow-up in the SR and AF groups after the procedure (>30 days post-op: 5.1% vs. 6.1%, p=0.875). Despite the LAA amputation, the overall mortality (>30 d post-OP, all causes of death) was significantly higher in the AF group than in the SR group, risk-stratified (26.3% vs. 7.2%, HR 2.872, p= 0.010). Furthermore, a difference was observed when comparing patients with intermittent/chronic AF respectively SR. In contrast to intermittent AF (HR=2.270, p=0.090), chronic AF (HR=3.614, p=0.006) was associated with a significantly poorer long-term survival rate. The current data situation, including the findings at hand, suggests that the negative effect of preoperative AF on cerebrovascular events in patients undergoing cardiac surgery can be reduced by concomitant LAA amputation. However, this group still has poorer chances of long-term survival compared to patients with SR and prospective randomized studies are thus necessary to be able to offer an optimal therapy to all affected patients. KW - Offene Herzoperation KW - Herzchirurgie KW - Vorhof KW - Vorhofflimmern KW - Linkes Vorhofohr KW - left atrial appendage KW - Vorhofohramputation KW - left atrial appendage closure KW - Sinusrhythmus KW - sinus rhythm KW - atrial fibrillation KW - Schlaganfall Prävention KW - stroke prevention Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-278030 ER - TY - THES A1 - Haller, Elisabeth T1 - Postoperatives Outcome nach offener Herzoperation mit begleitender Amputation des linken Vorhofohres zur Thrombembolieprophylaxe bei Patienten mit Vorhofflimmern : eine retrospektive Studie T1 - Postoperative Outcome of patients undergoing open cardiac surgery and simultaneous Amputation of the left atrial appendage in patients with atrial fibrillation as prophlyaxis of thromboembolic events N2 - Im Rahmen der vorliegenden Studie an der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und thorakale Gefäßchirurgie der Uniklinik Würzburg im Zeitraum von Januar 2010 bis Mai 2013 wurden 148 kardiochirurgische konsekutive Patienten mit Vorhofflimmern und Amputation des linken Vorhofohres retrospektiv untersucht. Zielsetzung war zu evaluieren inwiefern die Vorhofohramputation ein sicheres Verfahren darstellt. 2,7% des Patientenkollektivs erlitten perioperativ einen Apoplex. Die Tatsache, dass alle Patienten in der Aufwachphase bzw. direkt post extubationem mit einem fokal-neurologischen Defizit auffällig geworden waren und in allen Fällen ein ischämischer cerebraler Insult radiologisch nachweisbar war, legt nahe, dass es sich um embolische Infarkte im direkten Zusammenhang mit der Operation handelte. Die Apoplexpatienten, bei denen perioperativ eine TAA nachweisbar war (50%), hatten das cerebrale Ereignis bereits vor Auftreten der TAA. 50% der Apoplexpatienten entsprechen mit der Kombination aus operativer Myokardrevaskularisation und einem Eingriff an der Aortenklappe dem in der Literatur beschriebenen höchsten Risiko für einen Apoplex bei kardiochirurgischen Eingriffen [4]. Aufgrund der geringen Fallzahl der Studie war die Erhebung von bestimmten Risikoprofilen für das Auftreten eines Apoplex nicht möglich, auffällig war jedoch, dass 75% der Apoplexpatienten an intermittierendem Vorhofflimmern litten. Darüberhinaus zeigten die Apoplexpatienten eine signifikant (p=0,008) längere Nachbeatmungszeit. Eine Aussage über die Effektivität der Vorhofohramputation in Hinblick auf die Prophylaxe eines Apoplex ist in der vorliegenden Studie aufgrund des kurzen Beobachtungszeitraums bis zum Zeitpunkt der Entlassung nicht möglich. Zu diesem Zweck bedarf es weiteren Studien, in der das Patientenkollektiv postoperativ in Intervallen hinsichtlich eines cerebralen Insults und der Antikoagulation nachverfolgt wird. Darüber hinaus kann - wie in der Literatur beschrieben – vermutet werden, dass Patienten mit präoperativem Vorhofflimmern ein erhöhtes perioperatives Mortalitäts- und Morbiditätsrisiko haben. Die Letalität war mit 8,1% in der untersuchten Patientenkohorte deutlich höher als in der Literatur, bei genauerer Betrachtung der Auswahl der Patienten zeigt sich jedoch, dass das Einschlusskriterium der Diagnose Vorhofflimmern als Risikofaktor eine große Rolle spielt [4]. Des Weiteren wurde mit 11,8% bei den Kombinationsoperationen eine deutlich höhere Letalität im Gegensatz zu den isolierten CABG-OPs mit 4,8% festgestellt. Es konnte gezeigt werden, dass die perioperativ verstorbenen Patienten gemäß den Risikostratifizierungen aus der Literatur ein deutlich erhöhtes Risikoprofil für Morbidität besaßen [25-30]. Insbesondere das mit 76 (SD±9) Jahren signifikant (p=0,001) höhere Lebensalter der Patienten und die signifikant (0,001) längere Operationszeit, v.a. eine mit 197 Minuten (SD±11) signifikant längere EKZ-Dauer, scheinen eine entscheidende Rolle in der Betrachtung der perioperativen Morbidität zu spielen. Eine TAA trat perioperativ bei 31,1% der Patienten auf. Im Hinblick auf eine Kardioversion konnte festgestellt werden, dass die medikamentöse Kardioversion 94,7% Sinusrhythmus bei Entlassung der elektrischen Kardioversion mit 61,1% Sinusrhythmus bei Entlassung überlegen war. Des Weiteren zeigte die vorliegende Studie, dass eine Cryoablation mit einer Steigerung der Rate an Sinusrhythmus von präoperativ 53,0% auf 69,7% bei Entlassung erfolgreich zu sein scheint. Zur weiteren Evaluation der Cryoablation müssen jedoch gesonderte Studien durchgeführt werden, da in der vorliegenden Studie zu beachten ist, dass sowohl Patienten mit chronischem Vorhofflimmern als auch Patienten mit intermittierendem Vorhofflimmern berücksichtigt wurden. Die Revisionsrate aufgrund einer Blutung war mit 7,4% höher als Vegleichswerte in der Literatur [37-39]. Die Kombinationsoperationen hatten mit 11,3% eine mehr als doppelt so hohe Revisionsrate als die isolierten Koronarchirurgieeingriffe mit 3,9%. Herzchirurgische Kombinationseingriffe werden in der Literatur mit einem erhöhten Revisionsrisiko beschrieben. In der vorliegenden Studie scheint, wie auch in der Literatur [40,41], die Dauer der Herzlungenmaschinenzeit eine Rolle zu spielen. In der vorliegenden Studie war diese mit 152 Minuten (±52,35) bei den Kombinationsoperationen im Gegensatz zu 106 Minuten (±54,76) bei den isolierten CABG-OPs deutlich länger und entspricht mit >150 Minuten auch einer in der Literatur beschriebenen Zeitgrenze für ein signifikant höheres Risiko einer Revision [41]. Auf der Basis der im Rahmen dieser Untersuchung genannten Ergebnisse kann davon ausgegangen werden, dass die chirurgische Amputation des linken Vorhofohres ein sicheres Verfahren ist, das die Operationszeit nur unwesentlich verlängert. Inwieweit die chirurgische Vorhofohramputation auch einen benefiziellen Aspekt im Sinne der Reduktion der Rate von postoperativ neuaufgetretenen Apoplexen eine Rolle spielt bzw. das Verzichten auf eine Antikoagulationstherapie bei Patienten mit Vorhofflimmern möglich macht, müssen weiterführende prospektiv-randomisierte Studien zeigen. N2 - Content: postoperative Outcome of patients undergoing open cardiac surgery and simultaneous Amputation of the left atrial appendage in patients with atrial fibrillation as prophlyaxis of thromboembolic events KW - Vorhofflimmern KW - Vorhofohramputation Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-154391 ER -