TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Die Frauen von Bechelaren: Stand, Herkunft und Geschlecht im "Nibelungenlied" sowie in Thea von Harbous "Nibelungenbuch" und in Fritz Langs Film "Die Nibelungen". T2 - Durchkreuzte Helden: Das "Nibelungenlied" und Fritz Langs Film "Die Nibelungen" im Licht der Intersektionalitätsforschung. N2 - Gemäß den Zielen der Intersektionalitätsforschung untersucht der Beitrag die gesteigerte Diskriminierung derjenigen in Literatur und Film, die mehreren minderprivilegierten Gruppen angehören: die Frauen von Bechelaren, deren narrative Existenz im ‚Nibelungenlied‘ nur gesichert ist, solange sie in einer Relation zu ihrem Ehemann und Vormund stehen. Der Vergleich des mittelhochdeutschen Epos mit den modernen Adaptationen von Thea von Harbou und Fritz Lang zeigt, wie sich die Bedeutung der Ungleichheitskategorien fundamental verschiebt. Am negativsten wirkt sich die Verstärkung der Machtdifferenzen in Thea von Harbous ‚Nibelungenbuch‘ und Fritz Langs Film ‚Die Nibelungen‘ auf Rüdigers Frau Gotelind aus. Für die Markgräfin bleibt in den modernen Adaptationen aufgrund der rassisierenden Überformung der hunnischen Welt kein Platz mehr. Während sie im Epos Repräsentationsaufgaben übernimmt, Herrschaftspflichten erfüllt und großzügige Geschenke verteilt, tritt sie im Buch als Figur nicht in Erscheinung und gerät im Film nicht einmal in der Utopie von Bechelaren in den Blick. Gotelind wird nicht nur marginalisiert, sondern vollständig eliminiert. KW - gender KW - race KW - class KW - Intersektionalität KW - Nibelungenlied KW - Die Nibelungen (Film) KW - Das Nibelungenbuch Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-303068 UR - https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-2647-6/durchkreuzte-helden/ SN - 978-3-8376-2647-6 N1 - This text was published in Nataša Bedeković; Andreas Kraß; Astrid Lembke (eds.): Durchkreuzte Helden. Das „Nibelungenlied“ und Fritz Langs Film „Die Nibelungen“ im Licht der Intersektionalitätsforschung, transcript Bielefeld, 2014. It is posted here by permission of transcript Verlag for personal use only, not for redistribution. PB - transcript Verlag CY - Bielefeld ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Dietlinds Wahrheitssuche: Grundzüge einer nibelungischen Hermeneutik T2 - 13. und 14. Pöchlarner Heldenliedgespräch: Die Nibelungenklage. Rüdiger von Bechelaren N2 - Anknüpfend an Joachim Bumkes Beobachtungen zum Produktionszusammenhang von ›Nibelungenlied‹ und ›Nibelungenklage‹ schlägt die Autorin vor, die ›Klage‹ nicht länger als einen weltanschaulichen Gegenentwurf oder ein moralisches Lehrstück, sondern als den Versuch einer Wahrheitssuche zu lesen. Statt die Katastrophe als unvermeidbar hinzunehmen, verfolgten der Erzähler wie die Figuren ein dezidiert rationales Anliegen: sie wollten das Untergangsgeschehen verstehen. Daher sei die ›Klage‹ nicht als simplifizierende Deutung des Epos zu werten, sondern als Entwurf eines hermeneutischen Modells. Diese These wird am Gesprächsverhalten der Frauen von Bechelaren belegt. Der Aufsatz beginnt mit grundsätzlichen Überlegungen zum Verhältnis von Hermeneutik und Heldenepik, wobei die mediävistischen Anschlussmöglichkeiten an die Theorien Schleiermachers und Gadamers hervorgehoben werden. Danach wird der Aufenthalt der Boten in Bechelaren analysiert, als Dietlind versucht, die Wahrheit über das Geschehen am Hunnenhof herauszufinden. Interpretiert man Rüdigers Tochter als Modellfigur, lässt sich der hermeneutische Ansatz auf das gesamte Werk übertragen, was zu einer literaturwissenschaftlichen Neubewertung der vielgeschmähten ›Nibelungenklage‹ führt. KW - Heldenepik KW - Klage (Epos) KW - Hermeneutik KW - Nibelungenlied Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-303054 UR - https://www.fassbaender.com/germanistik/die-nibelungenklage-ruediger-von-bechelaren.html SN - 978-3-902575-83-8 PB - Fassbaender CY - Wien ER -