TY - CHAP A1 - Peter-Röcher, Heidi ED - Jung, Matthias T1 - „Stellt Euch vor, es ist Krieg, und kaum einer geht hin…“ – Soziale Strukturen, Kognition und Konfliktregelung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt T2 - Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt N2 - Vor dem Hintergrund eines kognitionsethnologischen Ansatzes hinterfragt Heidi Peter-Röcher die Interpretation einiger auf dem endneolithischen Gräberfeld von Eulau Bestatteter als Opfer eines Massakers. Die zahlreichen verheilten Schädelverletzungen zeugen eher davon, dass Konflikte zwar unter Anwendung von Gewalt, aber auf einer niedrigen Eskalationsstufe beigelegt wurden, wofür sie als Modell das Spektrum ritualisierter Gewaltformen bei den südamerikanischen Yanomami anführt. KW - Konfliktregelung KW - Yanomami KW - Massaker KW - Schnurkeramik KW - Eulau Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-353209 PB - Würzburg University Press CY - Würzburg ER - TY - CHAP A1 - Hübner, Dietmar ED - Jung, Matthias T1 - Über Eskalation T2 - Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt N2 - Das Phänomen der Eskalation von Auseinandersetzungen zwischen Konfliktparteien ist seitens der Philosophie und Ethik bislang kaum untersucht worden. Dietmar Hübner nimmt sich dieses Desiderates an und analysiert die normative Tiefenstruktur von Eskalationen als Schlüssel zu einem Verständnis der Stabilität eskalierender Konflikte, ihrer psychosozialen Dynamik sowie paradoxal erscheinender Ausdrucksformen. KW - Eskalation KW - Gerechtigkeit KW - Rache KW - Vergeltung KW - Prävention KW - Retribution Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-353085 PB - Würzburg University Press CY - Würzburg ER - TY - CHAP A1 - Karl, Raimund ED - Jung, Matthias T1 - Wer sich nicht selbst hilft, dem wird nicht geholfen. Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung im prähistorischen europäischen Recht T2 - Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt N2 - Raimund Karl diskutiert Konfliktlösungsmodi, wie sie üblich waren während der allmählichen Herausbildung (staatlicher) Zentralgewalten in Europa. Die frühen europäischen Rechtssysteme bestanden in der Explikation mündlich tradierter oder der Verschriftlichung lokal konstituierter Rechtsverständnisse, für die trotz der entstehenden Zentralgewalten vor allem Selbsthilfemechanismen maßgebend waren. KW - Zentralgewalt KW - Selbsthilfe KW - Konfliktbeilegung KW - Frühes europäisches Recht Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-353219 PB - Würzburg University Press CY - Würzburg ER - TY - CHAP A1 - Heck, Justus ED - Jung, Matthias T1 - Vermittelnde Konfliktregulierung in segmentärer und funktionaldifferenzierter Gesellschaft T2 - Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt N2 - Justus Heck untersucht vergleichend Formen der Konfliktvermittlung in segmentären Gesellschaften einerseits und funktional differenzierten Gesellschaften andererseits. Während in gering differenzierten sozialen Systemen diese selbst als implizite Dritte fungieren, unabhängig davon, ob konkrete Personen schlichtend intervenieren, und die Vermittlung ritualhafte Züge trägt, ermöglichen funktional differenzierte Gesellschaften verfahrensförmige, formalisierte und professionalisierte Vermittlungen. KW - Mediation KW - Schlichtung KW - Professionalisierung KW - Streitbeilegung KW - Nachgiebigkeit Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-353115 PB - Würzburg University Press CY - Würzburg ER - TY - CHAP A1 - Loer, Thomas ED - Jung, Matthias T1 - Reziprozität in Transgression. Zum Übergang zwischen negativer und positiver Reziprozität T2 - Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt N2 - Vor dem Hintergrund einer Theorie der strukturellen oder konstitutiven Reziprozität geht Thomas Loer der Frage nach, wie eine Transgression von positiver zu negativer Reziprozität (und umgekehrt) gestaltet werden kann, welche Möglichkeiten empirisch bezeugt sind, auf Dynamiken negativer Reziprozität zu reagieren, und welche sozialen Folgen diese Reaktionen jeweils nach sich ziehen. KW - Gabe KW - Rache KW - Sozialität KW - Negative Reziprozität KW - Strukturelle Reziprozität Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-353074 PB - Würzburg University Press CY - Würzburg ER - TY - CHAP A1 - Schwenk, Jochen ED - Jung, Matthias T1 - Not Giving Anyone a Bad Gallbladder: Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung bei den Teduray T2 - Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt N2 - Der Beitrag von Jochen Schwenk diskutiert am Fallbeispiel der Teduray (südliche Philippinen) Institutionen der Mediation und Konsensfindung, mit denen Dynamiken negativer Reziprozität begegnet werden kann, wie beispielsweise die Versammlung des tiyawan, in dem öffentlich und mittels einer ritualisierten Sprache der Konflikt in ein zum Wohle aller zu lösendes Problem transformiert wird. KW - Ethnogenese KW - Kommunikatives Handeln KW - Teduray KW - Images KW - Rachekreisläufe Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-353151 PB - Würzburg University Press CY - Würzburg ER - TY - CHAP A1 - Jung, Matthias ED - Jung, Matthias T1 - Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt. Negative Reziprozität, Konfigurationen des Dritten und die Bedeutung materieller Kultur T2 - Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt N2 - Dieser Band der „Würzburger Studien zur Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie“ legt zum einen die Ergebnisse des DFG-Projektes „Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt“ vor, das zwischen dem 1. April 2021 und dem 31. März 2024 am Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie des Instituts für Altertumswissenschaften der Julius-Maximilians-Universität Würzburg angesiedelt war und unter der Leitung des Herausgebers durchgeführt wurde. Sein einleitender Beitrag gliedert sich nach den drei Themen, die im Rahmen des Projektes bearbeitet wurden. Das erste zielte auf eine begriffliche Klärung des Phänomens der negativen Reziprozität, die nicht als Derivat oder Verfallserscheinung „eigentlicher“ Reziprozität zu verstehen ist, sondern gleichursprünglich mit der positiven in einer strukturellen Reziprozität gründet. Konkret geht es um die Frage, wie Beziehungen des Austauschs wechselseitiger schädigender Handlungen in Gang gesetzt werden, mittels welcher Mechanismen sie auf Dauer gestellt und wie sie gegebenenfalls beendet werden können. Ein wichtiger empirischer Faktor für den Umgang mit Dynamiken negativer Reziprozität ist die Erweiterung der dyadischen Konstellation zu einer triadischen durch Einbeziehung eines Dritten (oder von etwas Drittem). Die gängigen Konfliktmanagementtypologien beschreiben zumeist rollenförmig agierende, unparteiische, personale und singuläre Dritte, deshalb lag der Fokus im Kontext des Projektes auf Konfigurationen von Dritten, die von diesen Typologien invisibilisiert werden, das heißt auf parteiischen oder kollektiv verfassten Dritten sowie tatsächlich unsichtbaren, also imaginierten, fiktiven, abwesenden oder antizipierten Dritten. Und schließlich wurde untersucht, welche Bedeutungen der materiellen Kultur in Prozessen der Konfliktregelung zukommen, welche Funktionen konkrete Objekte übernehmen können bei der Definition und Einrichtung der Situation, der Symbolisierung von Transformationen und Fortschritten in Konfliktlösungsprozessen sowie der sinnfälligen und dauerhaften Symbolisierung der erzielten Ergebnisse. KW - Konflikt KW - negative Reziprozität KW - Soziologie des Dritten KW - materielle Kultur KW - Gesellschaften ohne Zentralgewalt Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-353061 PB - Würzburg University Press CY - Würzburg ER - TY - CHAP A1 - Kneisel, Jutta A1 - Loy, Anna K. A1 - Nakoinz, Oliver A1 - Schaefer-Di Maida, Stefanie ED - Jung, Matthias T1 - Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in der Südzone des Nordischen Kreises und Polen T2 - Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt N2 - Jutta Kneisel, Anna K. Loy, Oliver Nakoinz und Stefanie Schaefer-Di Maida formulieren ein Modell, das verschiedene Stufen der Eskalation und der Deeskalation von Konflikten unterscheidet, und untersuchen für die Südzone des Nordischen Kreises sowie für Polen, wie die Deeskalationsstufen in der materiellen Kultur der Bronze- und frühen Eisenzeit – von einzelnen Objekten bis hin zur Umgestaltung von Landschaften – Ausdruck fanden. KW - Deeskalation KW - Konflikt KW - Waffe KW - Befestigte Siedlungen KW - Lineare Anlagen Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-353234 PB - Würzburg University Press CY - Würzburg ER - TY - CHAP A1 - Antweiler, Christoph ED - Jung, Matthias T1 - Konflikte meiden oder regeln. Ethnologische Perspektiven und Befunde T2 - Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt N2 - In einer ethnologisch-vergleichenden Perspektive zeigt Christoph Antweiler auf, dass auch in nichtindustriellen Gesellschaften Gewaltlosigkeit aktiv hergestellt werden muss, welche Ressourcen und kulturellen Kompetenzen dazu erforderlich sind und welche Rolle dritte Personen oder Instanzen dabei spielen können. Mechanismen gewaltfreier Konfliktregelung beschreibt er anhand des Fallbeispiels der Semai in Malaysia. KW - Gewaltsozialisation KW - Kulturspezifische Werte KW - Gewaltarme Konfliktregelung KW - Friedensstiftende Mechanismen KW - Konfliktwahrnehmung Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-353170 PB - Würzburg University Press CY - Würzburg ER - TY - CHAP A1 - Münte, Peter ED - Jung, Matthias T1 - Konfliktbearbeitung und Vermittlungsvermeidung in versozialwissenschaftlichten Gesellschaften: Beobachtungen zur Struktur und Dynamik mediatorischer Interaktion T2 - Konfliktvermeidung und Konfliktbeilegung in Gesellschaften ohne Zentralgewalt N2 - Im Mittelpunkt des Beitrags von Peter Münte steht die detaillierte Analyse von Ausschnitten des Transkripts einer Mediationssitzung, die exemplarische Einblicke in die Struktur und den Verlauf mediatorischer Interaktion gewährt – auch bezüglich der Frage, welchen Einfluss die Artefaktkultur moderierter Kommunikation, insbesondere die Verwendung eines Flipcharts, auf diesen Verlauf nimmt. KW - Mediatorische Interaktion KW - Streitvermittlung KW - Fallverstehen KW - Versozialwissenschaftlichung Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-353123 PB - Würzburg University Press CY - Würzburg ER -