TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Von der öffentlichen Vorlesung zur Privatlektüre: Der Wandel des humanistischen Bestsellers ‚Ad adolescentes’ des Basilius Magnus in Verwendung und Verfügbarkeit T2 - Offen und Verborgen: Vorstellungen und Praktiken des Öffentlichen und Privaten in Mittelalter und Früher Neuzeit N2 - Untersucht wird der Gebrauchswandel der Schrift ‚Ad adolescentes‘ des griechischen Kirchenvaters Basilius von Caesarea und das komplexe Spannungsverhältnis ihrer öffentlichen und privaten Rezeption im 15./16. Jahrhundert. Als humanistische Programmschrift war sie Gegenstand öffentlicher Vorlesungen an der Universität Leipzig, deren Wirkung jedoch regional begrenzt war. Als Teil der ‚Opera omnia‘ wurde sie international erhältlich, blieb aber auf die private Lektüre angewiesen. KW - Predigt KW - Buchdruck KW - Kollegheft KW - Privatheit KW - Öffentlichkeit KW - Humanismus Y1 - 2004 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-287086 SN - 978-3-89244-823-5 PB - Wallstein-Verlag ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - ‚Mit fleiß zů Teütsch tranßferiert’: Schaidenreissers ‚Odyssea’ im Kontext der humanistischen Homer-Rezeption. T2 - Übertragungen: Formen und Konzepte von Reproduktion in Mittelalter und Früher Neuzeit. N2 - Der erste deutsche Homer-Übersetzer, Simon Schaidenreisser, wurde oft dafür kritisiert, dass er die antike Welt verchristlicht und an die bürgerliche Stadtkultur des 16. Jahrhunderts angepasst hat. Dagegen zeigt ein Vergleich mit der lateinischen Rezeption, dass sich Schaidenreissers Übersetzungsmethode, sein Homerbild und seine Interpretation des Epos kaum von gelehrten Humanisten unterschied. Aus diesem Grund lässt sich die erste deutsche ‚Odyssea‘ (1537/38) als ein genuin humanistisches Werk verstehen. KW - Übersetzung KW - Odyssee KW - Frühneuhochdeutsch KW - Rezeption KW - Homerus KW - Humanismus Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-277955 SN - 978-3-11-018339-9 PB - De Gruyter ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Humanistische Lektüre an der Universität Leipzig: Zur Funktionalisierung von Basilius Magnus’ "Ad adolescentes" in der Auseinandersetzung um die "studia humanitatis" T2 - Der Humanismus an der Universität Leipzig: Akten des in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Sächsische Landesgeschichte an der Universität Leipzig, der Universitätsbibliothek Leipzig und dem Leipziger Geschichtsverein am 9./10. November 2007 in Leipzig veranstalteten Symposiums. N2 - Eine signifikante Häufung der Druckausgaben in Leipzig lässt auf ein besonderes Interesse an der humanistischen Programmschrift ‚Ad Adolescentes‘ schließen. Die These, dass die Schrift des Kirchenvaters Basilius von Caesarea im inneruniversitären Richtungsstreit um die ‚studia humanitatis‘ instrumentalisiert wurde, wird sowohl durch die Auswertung der Paratexte und des ausführlichen Kommentars des Dozenten Johannes Honorius als auch durch druck- und überlieferungsgeschichtliche Befunde bestätigt. KW - studia humanitatis KW - Ad adolescentes KW - Universität Leipzig KW - Humanismus KW - Basilius, Caesariensis Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-303277 UR - https://www.harrassowitz-verlag.de/titel_1837.ahtml SN - 978-3-447-06079-0 PB - Harrassowitz Verlag CY - Wiesbaden ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Konfessionelle Übertragungen: Zur volkssprachlichen Rezeption des Kirchenvaters Basilius Magnus im 16. Jahrhundert T2 - Frühneuzeitliche Konfessionskulturen: 1. Nachwuchstagung des VRG Wittenberg 30.09. - 02.10.2004 N2 - Wie wirkt sich die Konfessionalisierung auf die religiöse Lektüre in der Volkssprache aus? Diese Frage wird am Beispiel der im deutschen Sprachraum im 16. Jahrhundert erschienenen Drucke des griechischen Kirchenvaters Basilius von Cäsarea untersucht. An der Umdeutung der asketischen Schriften von der traditionell monastischen zu einer allgemein christlichen Lesart wird ebenso die theologische Überzeugung des Übersetzers sichtbar wie an den polemisch-apologetischen Bemerkungen mehrerer Textausgaben. Sowohl in der innerreformatorischen als auch in der interkonfessionellen Auseinandersetzung um den wahren Glauben wird Basilius eingesetzt. Im Kampf gegen das Interim soll seine Standhaftigkeit als Vorbild dienen, die Reformation zu verteidigen, wohingegen ihn die katholischen Übersetzer als Zeugen der Alten Kirche und Beleg für die Rechtgläubigkeit der römischen Kirche anführen. Neben konfessionellen Unterschieden lassen sich auch Gemeinsamkeiten aufzeigen. Vertreter unterschiedlicher Religionsparteien übersetzen die Moralhomilien des Kirchenvaters, um Anweisungen für eine christliche Lebensführung zu erteilen. Aus konfessionskultureller Perspektive betrachtet, präsentieren die deutschen Übertragungen des Basilius Magnus somit ein breites Spektrum, das von konfessioneller Indoktrination bis hin zu konfessionsübergreifender Rezeption reicht. KW - Kirchenvater KW - Konfessionalisierung KW - Rezeption KW - Basilius, Caesariensis KW - Patristik KW - Basilius von Caesarea Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-289729 SN - 978-3-579-05763-7 PB - Gütersloher Verlagshaus ET - accepted version ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Die Passion Christi als tragisches Spiel: Plädoyer für einen poetologischen Tragikbegriff in der Mediävistik T2 - Literatur als Spiel: Evolutionsbiologische, ästhetische und pädagogische Aspekte. N2 - Ein spätmittelalterliches Passionsspiel als tragisch zu bezeichnen, widerspricht nicht nur den Konventionen der Fachliteratur, sondern wirkt geradezu anachronistisch. Tragik im Mittelalter könne es nicht geben, lautet die communis opinio, da das christliche Weltbild keinen Raum dafür lasse. Das vollständige Fehlen der Gattung der Tragödie scheint diese These zu bestätigen. Dennoch beruht sie nicht auf einer Auseinandersetzung mit den theoretischen Aussagen oder den literarischen Spielen der Zeit, sondern auf dem in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert dominierenden metaphysischen Tragikkonzept. Wird der Blick hingegen von der Philosophie des Tragischen wieder zu einer Poetologie der Tragödie gerichtet, können tragische Handlungsstrukturen in der Literatur des Mittelalters sichtbar werden, wie am ‚Frankfurter Passionsspiel’ von 1493 unter Berücksichtigung der Wirkung, der Handlungskonstellation und der Figurenkonzeption gezeigt wird. Compassio und Schrecken der Zuschauer, die Hamartia des Judas und der Antagonismus zwischen göttlicher und menschlicher Natur Jesu erlauben, die Passion Christi als tragisches Spiel zu verstehen. KW - Passionsspiel KW - Tragödie KW - Metaphysik KW - Poetologie KW - Mediävistik KW - Tragik Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-277963 SN - 9783110221435 PB - De Gruyter CY - Berlin u.a. ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Mäzenatentum in Zeiten des Medienwechsels: Kaiser Maximilian I. als Widmungsadressat humanistischer Werke. T2 - Kaiser Maximilian I. (1459 - 1519) und die Hofkultur seiner Zeit: [Beiträge des interdisziplinären Symposiums der Oswald-von-Wolkenstein-Gesellschaft, veranstaltet in Verbindung mit der Universität Augsburg und dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, vom 26. bis 30. September 2007 in der Cusanus-Akademie, Brixen, Südtirol]. N2 - Die Relevanz des Buchdrucks kann für Maximilian I. und seine Humanisten nicht hoch genug veranschlagt werden. Gezielt nutzt der Kaiser die Multiplikationsmöglichkeiten, um politische Propaganda zu betreiben und seine Taten dauerhaft im kollektiven Gedächtnis zu verankern. Die Humanisten wiederum setzen das neue Medium ein, um für ihre Ideen zu werben, ihre Herrschernähe zu betonen und ihr Bildungswissen zu präsentieren. Im Medium des Drucks konvergieren die Anliegen und Formen der Humanisten mit denen ihres Kaisers. Sowohl das Ruhmeswerk Maximilians als auch die res publica litteraria werden mit medialen Mitteln nicht nur propagiert, sondern konstituiert. KW - Buchdruck KW - Widmungsbrief KW - res publica litteraria KW - Mäzenatentum KW - Maximilian I., Heiliges Römisches Reich, Kaiser KW - Humanismus Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-289714 UR - https://reichert-verlag.de/fachgebiete/germanistik/germanistik_germanistik_allgemein/9783895006647_jahrbuch_der_oswald_von_wolkenstein_gesellschaft-detail SN - 978-3-89500-664-7 PB - Reichert Verlag CY - Wiesbaden ET - akzeptierte Fassung ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - „Feci novum!“: Zur Poetik von Thomas Naogeorgs Hamanus-Tragödie und ihrer deutschen Übersetzung von Johannes Chryseus T2 - Aemulatio: Kulturen des Wettstreits in Text und Bild (1450-1620) N2 - Thomas Naogeorgs ‘Hamanus’ dokumentiert eindrucksvoll, dass die humanistische Antikenrezeption zur Ausbildung einer eigenen frühneuzeitlichen Poetik führt. Der ‘imitatio veterum’ erteilt Naogeorg eine bewusste Absage und entwickelt eine ‘Tragoedia nova’, indem er mit antiken Gattungskonventionen bricht und komische Elemente in eine Tyrannentragödie integriert. Naogeorg begründet seine konzeptionellen Veränderungen mit dem zeitgenössischen Kontext, in dem sein Werk rezipiert werden soll. Diese Orientierung am Zielpublikum schlägt sich ebenso in der deutschen Übertragung des Johannes Chryseus nieder, der Naogeorgs modifiziertes Tragödienkonzept adaptiert, jedoch ohne die poetischen Spezifika zu würdigen. KW - Übersetzung KW - Tyrann KW - Imitatio KW - Tragödie KW - Poetik Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-298452 SN - 978-3-11-026230-8 N1 - Die Verlagsveröffentlichung ist verfügbar unter https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110262315.449/html. PB - De Gruyter ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Das Leiden Christi in Farbe: Zur Funktion der Bühnenanweisungen im ‚Donaueschinger Passionsspiel’. T2 - Farbe im Mittelalter: Materialität – Medialität – Semantik / Bd. 2. N2 - Unter den geistlichen Spielen des späten Mittelalters zeichnet sich das ‚Donaueschinger Passionsspiel’ durch den Umfang und die Detailliertheit seiner Regieanweisungen aus. Sie ergänzen den im Dialog abgefassten Haupttext um epische Partien, die bei der Lektüre das imaginäre Bühnengeschehen illustrieren und bei einer Inszenierung in Bewegung umgesetzt werden. Gebärden und Körperhaltungen der Darsteller werden ebenso beschrieben wie ihre Ausstattung, Kostüme und Requisiten, bis hin zu farblichen Einzelheiten. Anknüpfend an die neuere Forschungsdiskussion über die Medialität geistlicher Spiele fragt die Autorin nach der spezifischen Funktion farblicher Regieanweisungen. Wie die Gattung des Spiels zwischen Textualität und Performativität, Theatralität und Ritualität changiert, kommt auch der Farbe ein eigener medialer Status zu, so die These. Die farblichen Regieanweisungen sollen Leser dazu anregen, zunächst einzelne Details, dann konkrete Bilder und schließlich das gesamte Passionsspiel zu imaginieren. KW - Theatralität KW - Ritualität KW - geistliches Spiel KW - Regieanweisungen KW - Passionsspiel Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-287091 SN - 978-3-05-004640-2 PB - Akademie Verlag ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Die Frauen von Bechelaren: Stand, Herkunft und Geschlecht im "Nibelungenlied" sowie in Thea von Harbous "Nibelungenbuch" und in Fritz Langs Film "Die Nibelungen". T2 - Durchkreuzte Helden: Das "Nibelungenlied" und Fritz Langs Film "Die Nibelungen" im Licht der Intersektionalitätsforschung. N2 - Gemäß den Zielen der Intersektionalitätsforschung untersucht der Beitrag die gesteigerte Diskriminierung derjenigen in Literatur und Film, die mehreren minderprivilegierten Gruppen angehören: die Frauen von Bechelaren, deren narrative Existenz im ‚Nibelungenlied‘ nur gesichert ist, solange sie in einer Relation zu ihrem Ehemann und Vormund stehen. Der Vergleich des mittelhochdeutschen Epos mit den modernen Adaptationen von Thea von Harbou und Fritz Lang zeigt, wie sich die Bedeutung der Ungleichheitskategorien fundamental verschiebt. Am negativsten wirkt sich die Verstärkung der Machtdifferenzen in Thea von Harbous ‚Nibelungenbuch‘ und Fritz Langs Film ‚Die Nibelungen‘ auf Rüdigers Frau Gotelind aus. Für die Markgräfin bleibt in den modernen Adaptationen aufgrund der rassisierenden Überformung der hunnischen Welt kein Platz mehr. Während sie im Epos Repräsentationsaufgaben übernimmt, Herrschaftspflichten erfüllt und großzügige Geschenke verteilt, tritt sie im Buch als Figur nicht in Erscheinung und gerät im Film nicht einmal in der Utopie von Bechelaren in den Blick. Gotelind wird nicht nur marginalisiert, sondern vollständig eliminiert. KW - gender KW - race KW - class KW - Intersektionalität KW - Nibelungenlied KW - Die Nibelungen (Film) KW - Das Nibelungenbuch Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-303068 UR - https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-2647-6/durchkreuzte-helden/ SN - 978-3-8376-2647-6 N1 - This text was published in Nataša Bedeković; Andreas Kraß; Astrid Lembke (eds.): Durchkreuzte Helden. Das „Nibelungenlied“ und Fritz Langs Film „Die Nibelungen“ im Licht der Intersektionalitätsforschung, transcript Bielefeld, 2014. It is posted here by permission of transcript Verlag for personal use only, not for redistribution. PB - transcript Verlag CY - Bielefeld ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Antike Historiographie im deutschen Südwesten: Das Übersetzungswerk Hieronymus Boners T2 - Humanismus im deutschen Südwesten: Akten des gemeinsam mit dem Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben und dem Stadtarchiv-Haus der Stadtgeschichte Ulm am 25./26. Oktober 2013 veranstalteten Symposions im Schwörhaus Ulm N2 - Die Druckerstädte im deutschen Südwesten, allen voran Augsburg und Straßburg, leisteten einen entscheidenden Beitrag bei der Erschließung antiker Literatur für lateinunkundige Leser. Einer der produktivsten Autoren war Hieronymus Boner, der zahlreiche historiographische Werke des Altertums übersetzte. Der Beitrag untersucht Boners Geschichtsverständnis und seinen Übersetzungsstil, um daraus grundlegende Schlussfolgerungen für das Verhältnis von Volkssprache und Humanismus abzuleiten. Das Beispiel einer übersetzten Episode aus dem ersten Buch von Herodots ‚Historien‘ zeigt, wie die Beschäftigung mit antiken Klassikern zur Ausbildung einer frühneuhochdeutschen Literatur und Literatursprache beitrug. Weil Boners Übersetzungswerk sich sowohl von freieren mittelalterlichen Adaptationen als auch von modernen philologischen Editionen unterscheidet, wird sein Verfahren als erzählendes Übersetzen charakterisiert. KW - Übersetzung KW - Volkssprache KW - Poetologie KW - Antikenrezeption KW - Südwestdeutschland KW - Humanismus KW - Boner, Hieronymus KW - Geschichtsschreibung Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-303261 SN - 978-3-447-10344-2 PB - Harrassowitz Verlag CY - Wiesbaden ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - ‚So voll Zorns / daß alle vernunfft vom ihm schied.’: Handlungsmotivation und Tragikkonzept in der ‚Melusine’ des Thüring von Ringoltingen. T2 - Tragik vor der Moderne: Literaturwissenschaftliche Analyse. N2 - Mittels der basalen narratologischen Kategorie der Handlungsmotivierung wird gezeigt, inwiefern sich antike Tragödientheorien und das moderne Tragikverständnis unterscheiden. Während Aristoteles und Seneca den Sturz ins Unglück kausal begründen und dem Helden selbst die Verantwortung zuschreiben, ist die Katastrophe bei Hegel, aber auch schon bei Boethius final motiviert und kann nicht verhindert werden. Wie verschiedene Erklärungsansätze innerhalb eines frühneuhochdeutschen Prosaromans miteinander konkurrieren, beleuchtet die Autorin an der ‘Melusine’ des Thüring von Ringoltingen. Wird das Unglück der Protagonisten auf das Strukturschema der gestörten Mahrtenehe oder einen Plan Gottes zurückgeführt, erscheint die Handlung final motiviert. Die reuevollen Klagen des Ehemanns, der einen Tabubruch begangen hat und sich selbst eines Fehlverhaltens bezichtigt, weisen jedoch in eine andere Richtung. Vor allem die paradigmatischen Bezüge zu anderen Normverstößen belegen, dass Thüring von Ringoltingen das Unglück hauptsächlich kausal erklärt und wie Seneca auf den Affekt des Zorns zurückführt. KW - Prosaroman KW - Affekt KW - Tabu KW - Narratologie KW - Tragik KW - Zorn Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-299188 SN - 978-3-8253-6309-3 PB - Universitätsverlag Winter CY - Heidelberg ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Sympathie und Tragik: Rezeptionslenkung im Hildebrandslied. T2 - Techniken der Sympathiesteuerung in Erzähltexten der Vormoderne: Potentiale und Probleme. N2 - Die Autorin verknüpft die Frage nach der Sympathiesteuerung mit dem Aspekt der Tragik, um auf diese Weise eine neue Perspektive auf den alt vertrauten und viel gedeuteten Erzähltext des 9. Jahrhunderts zu werfen. Indem sie zuerst das Verhältnis von Sympathie und Tragik allgemein bestimmt, dann die Steuerungselemente im ‘Hildebrandslied’ untersucht, die eine tragödienspezifische Wirkung hervorrufen, und sich schließlich mit der Rezeptionsgeschichte des ‘Hildebrandslieds’ auseinandersetzt, kann sie grundlegende Schlussfolgerungen zur Sympathielenkung durch tragisches Handeln ableiten. KW - Narratologie KW - Tragödie KW - Tragik KW - Althochdeutsche Literatur KW - Erzähltechnik KW - Rezeptionssteuerung KW - Sympathie Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-299178 SN - 978-3-8253-6491-5 PB - Universitätsverlag Winter CY - Heidelberg ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Heliodor-Rezeption im deutschen Drama des 17. Jahrhunderts: Der Gattungstransfer der "Aithiopica" durch Caspar Brülow und Johann Joseph Beckh T2 - Heliodorus redivivus: Vernetzung und interkultureller Kontext in der europäischen "Aithiopika"-Rezeption der Frühen Neuzeit. N2 - Aufbauend auf die humanistischen Editionen, Kommentare und Übersetzungen wird Heliodors ‚Aithiopica‘ im 17. Jahrhundert in die Gattung des Dramas überführt. Um die verschachtelte Erzählung bühnenkonform zu gestalten, sind starke Eingriffe in die Handlungskonzeption erforderlich. In dem vorliegenden Beitrag wird analysiert, wie Caspar Brülow und Johann Joseph Beckh die facettenreiche Geschichte neu organisieren und Chariclia und Theagenes in zeitgenössische Bühnenfiguren verwandeln. Vor allem an den unterschiedlichen Akzentuierungen, moralischen Interpretationen und inhaltlichen Ergänzungen zeigt sich das produktive Potential der dramatischen Heliodor-Rezeption. Während Brülow eine göttliche Parallelhandlung entwirft und den mythologischen Gehalt des Ausgangstexts potenziert, führt Beckh den frühneuzeitlichen Hofnarren Alamod ein und kritisiert gesellschaftliche Missstände. KW - Drama KW - Antikenrezeption KW - Narr KW - Theater KW - Übersetzung KW - Heliodorus, Emesenus: Aethiopica KW - Rezeption KW - Brülow, Kaspar KW - Beckh, Johann Joseph Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-303250 UR - https://www.steiner-verlag.de/Heliodorus-redivivus/9783515122221 SN - 978-3-515-12222-1 PB - Franz Steiner Verlag CY - Stuttgart ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Dietlinds Wahrheitssuche: Grundzüge einer nibelungischen Hermeneutik T2 - 13. und 14. Pöchlarner Heldenliedgespräch: Die Nibelungenklage. Rüdiger von Bechelaren N2 - Anknüpfend an Joachim Bumkes Beobachtungen zum Produktionszusammenhang von ›Nibelungenlied‹ und ›Nibelungenklage‹ schlägt die Autorin vor, die ›Klage‹ nicht länger als einen weltanschaulichen Gegenentwurf oder ein moralisches Lehrstück, sondern als den Versuch einer Wahrheitssuche zu lesen. Statt die Katastrophe als unvermeidbar hinzunehmen, verfolgten der Erzähler wie die Figuren ein dezidiert rationales Anliegen: sie wollten das Untergangsgeschehen verstehen. Daher sei die ›Klage‹ nicht als simplifizierende Deutung des Epos zu werten, sondern als Entwurf eines hermeneutischen Modells. Diese These wird am Gesprächsverhalten der Frauen von Bechelaren belegt. Der Aufsatz beginnt mit grundsätzlichen Überlegungen zum Verhältnis von Hermeneutik und Heldenepik, wobei die mediävistischen Anschlussmöglichkeiten an die Theorien Schleiermachers und Gadamers hervorgehoben werden. Danach wird der Aufenthalt der Boten in Bechelaren analysiert, als Dietlind versucht, die Wahrheit über das Geschehen am Hunnenhof herauszufinden. Interpretiert man Rüdigers Tochter als Modellfigur, lässt sich der hermeneutische Ansatz auf das gesamte Werk übertragen, was zu einer literaturwissenschaftlichen Neubewertung der vielgeschmähten ›Nibelungenklage‹ führt. KW - Heldenepik KW - Klage (Epos) KW - Hermeneutik KW - Nibelungenlied Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-303054 UR - https://www.fassbaender.com/germanistik/die-nibelungenklage-ruediger-von-bechelaren.html SN - 978-3-902575-83-8 PB - Fassbaender CY - Wien ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Junge oder Mädchen?: Gender Trouble im ‚Roman de Silence‘ T2 - Der Ritter, der ein Mädchen war: Studien zum Roman de Silence von Heldris de Cornouailles. N2 - Der Beitrag untersucht, wie Gendervorstellungen, Geschlechtsidentitäten und Körperkonzepte in dem altfranzösischen Roman performativ konstruiert werden. Anknüpfend an die Gender- und Queertheorie Judith Butlers wird gezeigt, dass das vermeintlich natürliche Geschlecht der Protagonistin nicht essentialistisch, sondern als kulturelle Kategorie zu verstehen ist. KW - Gender Studies KW - Performativität KW - Körper KW - Travestie KW - Mittelalter KW - Heldris, de Cornualle : Le roman de Silence Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-272061 SN - 978-3-8471-1196-2 PB - V&R unipress ER - TY - CHAP A1 - Toepfer, Regina T1 - Von Heroinen und ‚Hausfrawen‘: Genderspezifische Normenvermittlung in Johannes Sprengs deutscher Metamorphosen-Übersetzung (1564). T2 - Mediävistische Perspektiven im 21. Jahrhundert: Festschrift für Ingrid Bennewitz zum 65. Geburtstag. N2 - Übersetzungen sind Teil der Geschlechtergeschichte. An frühneuzeitlichen Antikenübersetzungen lässt sich nicht nur ablesen, welche Beiträge Männer und Frauen bei der Erschließung und Vermehrung von Wissen leisten konnten. Vielmehr zeigen Übersetzungen auch, wie Geschlechtskonzepte neu konfiguriert und an die Ideale der Zielkultur angepasst werden. In diesem Aufsatz wird am Beispiel der Mythen von Europa und Alkyone untersucht, wie sich in Johannes Sprengs deutscher ‚Metamorphosen‘-Übersetzung genderspezifische Machtrelationen verschieben. Durch eine vergleichende Analyse legt die Autorin offen, mit welchen sprachlichen und literarischen Techniken Ovids Heroinen in frühneuzeitliche Hausfrauen verwandelt werden. Abschreckung und Idealisierung sind zentrale Deutungsstrategien, um den Kultur- und Ideologietransfer von der Antike zur Frühen Neuzeit zu bewältigen und genderspezifische Normen zu vermitteln. KW - Gender Studies KW - Übersetzungsgeschichte KW - Europa KW - Alkyone KW - Frühneuhochdeutsch KW - Literatur KW - Rezeption Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-272053 UR - https://reichert-verlag.de/schlagworte/festschrift_schlagwort/9783752005981_mediaevistische_perspektiven_im_21_jahrhundert-detail SN - 978-3-7520-0598-1 PB - Reichert Verlag ET - accepted manuscript ER -