TY - THES A1 - Sieverts, Johanna T1 - Das Bild der Frau in der medizinischen Literatur zu den Wechseljahren, 1800-1950 T1 - The image of women in the medical literature on menopause, 1800-1950 N2 - Basierend auf einer Analyse medizinischer Schriften aus Deutschland, Frankreich und England befasst sich diese Dissertation mit der Interpretation und Wahrnehmung der Wechseljahre und der Frau in den Wechseljahren zwischen 1800 und 1950. Obwohl sich das medizinische Verständnis des Wechseljahrsprozesses in dieser Zeit, in der die Sexualhormone entdeckt wurden, änderte, herrschte in diesen Schriften eine ständige, allgegenwärtige Pathologisierung der Menopause vor. Die (überwiegend männlichen) Autoren verwendeten eine sehr negative und oft dramatische Sprache, um die Wechseljahre und ihre Gefahren zu charakterisieren. Sie brachten die Wechseljahre insbesondere mit Nervenkrankheiten und psychischen Problemen in Verbindung. Darüber hinaus beschrieben sie in einer sehr abwertenden Sprache die Veränderungen des äußeren Erscheinungsbildes und der weiblichen Libido, die sie bei Frauen in den Wechseljahren und nach der Menopause beobachten zu können glaubten: pralles "Fleisch" und hervorstehende Bäuche, übermäßiges sexuelles Verlangen und "geile" Träume, die einige von ihnen quälten und die Umwandlung ihres Charakters in einen männlicheren. Rückblickend spiegelten diese Berichte in erheblichem Maße die zeitgenössische Wahrnehmung der gebrechlichen und reizbaren Natur der Frau und ihrer Rolle in der Gesellschaft wider, und laut den Ärzten teilten Frauen zu dieser Zeit diese Vorstellungen. Ich behaupte zudem, dass diese zutiefst negative Sichtweise der Menopause in der Geschichte der westlichen Kultur auch heute noch die Wahrnehmung und Erfahrung der Menopause beeinflussen kann. N2 - Based on an analysis of medical writings from Germany, France and England, this dissertation looks at the interpretation and perception of menopause and the menopausal woman between 1800 and 1950. Although the medical understanding of the menopausal process changed considerably in this period, in which the sex hormones were discovered, i found a constant, pervasive pathologization of menopause in these writings. The (predominantly male) authors used a very negative and often dramatic language to characterize menopause and its dangers. They associated menopause, in particular, with nervous diseases and mental health issues. Moreover, they described in a highly judgmental and moralizing language the changes in outward appearance and in female libido they thought they could observe in menopausal and postmenopausal women: bulging flesh and protruding abdomens, excessive sexual desire and horny dreams that tormented some of them and a transformation of their character into a more masculine one. In retrospect, these accounts reflected, to a considerable degree the contemporary perception of the frail and irritable nature of women and their role in society and, according to the physicians, women at the time shared these ideas. I suggest that this profoundly negative view of menopause in the history of Western culture may still influence the perception and experience of menopause today. KW - Wechseljahre KW - Menopause KW - Bild KW - Frau KW - Sexualität KW - Adipositas KW - Hitzewallungen KW - Psyche KW - menopause KW - woman KW - pathologization Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-257265 ER -