TY - THES A1 - Glöckner, Stefan T1 - Impulsivität und Arbeitsgedächtnis bei Patienten mit bipolarer affektiver Störung in unterschiedlichen Krankheitsepisoden T1 - Impulsivity and working memory in patients with bipolar disorder in course of illness N2 - Die bipolare Störung ist eine schwere und weit verbreitete psychiatrische Erkrankung, die durch wiederkehrende Manien und Depressionen gekennzeichnet ist. Eine Manie zeichnet sich unter anderem durch eine situationsinadäquat aufgehellte Stimmung, Hyperaktivität und Verlust sozialer Hemmungen aus, während die Depression durch gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Freudlosigkeit, Antriebsverminderung und Konzentrationsstörungen gekennzeichnet ist. Zwischen diesen Episoden durchlaufen Patienten Phasen mit Stimmungsnormalisierung („Euthymie“), oft ohne schwere kognitive Defizite oder andere residuelle Symptome. Bisherige Studien über zugrunde liegende neuronale Mechanismen haben ein Konsens-Modell zur Krankheitsentstehung hervorgebracht, welches von einer Störung in der Frühentwicklung von an der Emotionsregulation beteiligten Strukturen ausgeht, was in eine verminderte Konnektivität zwischen präfrontalen Strukturen und Strukturen des limbischen Systems mündet. Dies wiederum führt zu einer gestörten präfrontalen Regulation limbischer Gehirnareale und somit zu einem Verlust der emotionalen Homöostase, was die Patienten der Gefahr aussetzt, extreme Stimmungszustände zu entwickeln und zwischen diesen zu wechseln. Auch weil Zusammenhänge zwischen genetischen Veränderungen und funktioneller Neuroanatomie noch unklar bleiben, fokussiert sich ein Teil der Forschung auf verschiedene exekutive und kognitive Gehirnfunktionen, deren Einschränkung entscheidend zum heterogenen Erscheinungsbild der Erkrankung beitragen kann. Ein Beispiel einer exekutiven Funktion stellt der multidimensionale Persönlichkeitsfaktor Impulsivität mit seiner Operationalisierung Antworthemmung dar. Dem gegenüber kann beispielsweise das Arbeitsgedächtnis als zentrale kognitive Funktion herangezogen werden. Dabei steht die Frage im Zentrum, ob Defizite solcher Funktionen eher phasenabhängig (engl. „state“) oder vielmehr als überdauernder Wesenszug (engl. „trait“) der Erkrankung vorhanden sind. Das Ziel dieser Studie war, Unterschiede in Antworthemmung und Arbeitsgedächtnis zwischen akut kranken Patienten, gesunden Kontrollen und denselben Patienten im remittierten Zustand zu erfassen. Um die Antworthemmung zu untersuchen, wurde ein kombiniertes Go-/NoGo- und Stopp-Signal-Paradigma angewandt und Unterschiede in den abhängigen Variablen Reaktionszeit, Stopp-Signal-Reaktionszeit (SSRT), Auslassungsfehler und Aktionsfehler ausgewertet. Für das Arbeitsgedächtnis wurde eine verbale N-Back-Aufgabe mit den Schwierigkeitsstufen 1-, 2- und 3-Back angewandt und ebenfalls Unterschiede in den abhängigen Variablen Reaktionszeit, Auslassungsfehler und Aktionsfehler ausgewertet. Während beider Paradigmen wurde die Frontalhirnaktivität mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie untersucht und verglichen. Es wurden 36 bipolare Patienten in Depression während eines stationären Aufenthaltes auf unserer Schwerpunktstation für bipolare Störungen rekrutiert und gemessen, von denen 15 Patienten für eine Wiederholungsmessung in Remission rekrutiert werden konnten. Die Kontrollgruppe umfasste 30 Probanden. Beim Blick auf die Ergebnisse zeigten die Patienten in der akuten depressiven Krankheitsepisode signifikant schwächere Leistungen in Form von langsameren Reaktionszeiten und höheren Fehlerquoten in den Aufgaben sowohl zur Antworthemmung als auch zum Arbeitsgedächtnis. In Remission hingegen zeigten sich unterschiedliche Ergebnisse. Während in der Antworthemmung kein Unterschied zu den Kontrollen mehr messbar war, zeigten die Patienten in der N-Back-Aufgabe zwar eine verbesserte Leistung als in Depression im Hinblick auf Auslassungsfehler, verglichen mit den Kontrollen dennoch signifikant langsamere Reaktionszeiten. Die Auswertung der Bildgebungsdaten brachte folgende Ergebnisse hervor: In der Untersuchung der Patienten in Depression konnten in der Antworthemmung keine und im Arbeitsgedächtnis nur geringe Unterschiede festgestellt werden. Dagegen wiesen die Patienten in Remission deutliche Defizite in der präfrontalen Gehirnaktivierung auf. Werden alle Ergebnisse im Gesamtzusammenhang und auch vor dem Hintergrund vorhandener Studien interpretiert, ergibt sich folgendes Bild: Defizite in der Antworthemmung als exekutive Funktion und als ein objektiv gemessenes Maß der Impulsivität stellen eher ein State-Merkmal sowohl der bipolaren Manie als auch der bipolaren Depression dar und erreichen in Remission wieder den Normalzustand. Umgekehrt können Defizite im Arbeitsgedächtnis als kognitive Funktion bei zwar verbesserter Fehlerrate, jedoch weiterhin erhöhter Reaktionszeit in Remission eher als Trait-Merkmal angesehen werden. Dabei ist es möglich, dass kognitive Funktionen negativ durch einen längeren, insgesamt schwereren Krankheitsverlauf beeinträchtigt werden. Für die Bildgebungsdaten kann keine eindeutige Interpretation formuliert werden, dennoch geben insbesondere die Ergebnisse der Patienten in Remission Hinweise darauf, dass eine verringerte präfrontale Aktivierung ein Trait-Merkmal der Erkrankung darstellen könnte. N2 - Bipolar Disorder is a severe affective disorder characterized by recurring manic and depressive episodes. The main symptoms include emotional dysregulation and executive and cognitive deficits likewise. Earlier studies could show that for example elevated behavioral impulsivity and diminished working memory was impaired in the acute sick phase as well as in the euthymic phase. The elevated behavioral impulsivity and diminished working memory performance goes along with attenuated prefrontal activation. Methods: 37 Patients in their acute depressed phase, 15 patients of that same sample in their euthymic phase and 30 controls were measured with near-infrared spectroscopy while performing a combined stop signal-go/no-go task and a letter n-back task. Results: Behaviorally, we found increased impulsivity as indexed by higher stop signal reaction time for patients in their depressed phase while remitted patients did not differ from controls in any measure. In contrast, brain activation measurements revealed an opposite pattern: compared to controls, depressed patients did not show significant differences, while the remitted group displayed significantly decreased activation in bilateral prefrontal cortex during successful inhibition. Analysis of the remaining conditions (go, no-go, unsuccessful inhibition) did not reveal significant differences. Behavioral performance in n-back-task was measured in omission errors and reaction times. Patients showed diminished performance in their depressed phase and significant improvement in omission errors in their euthymic phase. In prefrontal brain activation depressed patients did not show significant differences, while the remitted group displayed significantly decreased activation in bilateral prefrontal cortex, compared to controls. KW - bipolare KW - Störung KW - Antworthemmung KW - Arbeitsgedächtnis KW - Bipolare Störung KW - Working memory KW - impulsivity KW - bipolar disorder KW - Impulsivität Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-209524 ER - TY - THES A1 - Böhm [geb. Hill], Rebekah T1 - Frühe Immunoseneszenzparameter bei Kindern mit Autismus und Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) T1 - Early immunosenescence parameters in children with autism and attention-deficit-hyperactivity-disorder (ADHD) N2 - Es wurden mögliche frühzeitige Immunoseneszenzparameter bei Kindern mit Autismus und ADHS im Vergleich zu gesunden Kontrollen mittels real-time quantitativer PCR ermittelt. Zusätzlich wurden T-Zell-spezifische Transkriptionsfaktoren mittels real-time quantitativer PCR gemessen. Es zeigte sich bei Autismus, im Vergleich zu gesunden Kontrollen, eine signifikant erniedrigte Anzahl von TRECs und eine signifikant erhöhte Expression des Th2-Zell-Transkriptionsfaktors GATA3. Schlußendlich scheint es eine schnellere Alterung des Thymus bei Kindern mit Autismus zu geben. Weitere Untersuchungen zur genaueren Differenzierung sind notwendig. N2 - Possible early immunosenescence parameters in children with autism and ADHD were measured in comparison to healthy controls via real-time quantitative PCR. Additionally the expression of t-cell-specific transcriptionfactors were measured via real-time quantitative PCR. A significant lower level of TRECs and a significant higher expression of the th2-cell transcriptionfactor GATA3 was found in children with autism compared to healthy controls. In conclusion, the thymus seems to grow older faster in children with autism. Further studies are necessarsy for more exact differentiation. KW - Autismus KW - Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom KW - Transkriptionsfaktor KW - immunosenescence KW - T-Zell-Rezeptor-Excision-Circle (TRECs) KW - Relative Telomerlänge (RTLs) Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-208734 ER - TY - THES A1 - Schneider, Caroline T1 - Modulation der Extinktion einer konditionierten Furchtreaktion durch Stimulation des präfrontalen Kortex mittels tDCS (transcranial direct current stimulation) T1 - Modulation of the extinction of a conditioned fear reaction through stimulation of the prefrontal cortex using tDCS (transcranial direct current stimulation) N2 - Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland, dabei könnten Hirnstimulationstechniken unterstützend zu bisherigen Therapieverfahren Anwendung finden. Für die Entstehung und Behandlung von Angststörungen spielen die Prozesse der Konditionierung und Extinktion eine große Rolle, wobei im präfrontalen Kortex eine erhöhte Aktivität gemessen werden kann. 51 gesunde Probanden nahmen an einem Furchtkonditionierungsexperiment mit zwei männlichen Gesichtern als CS+ und CS- sowie einem Schrei als aversiven Stimulus teil. Es wurde untersucht, inwieweit die bilaterale transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) des dorsolateralen präfrontalen Kortex die Extinktion moduliert. Die Stimulation erfolgte mittels tDCS links-kathodal über Position F3, rechts-anodal über Position F4 für 20 Minuten mit 2 mA und einer Elektrodengröße von 35 cm². Es wurden die Hautleitfähigkeit und der Startle-Reflex als physiologische Parameter der Furcht erfasst sowie Valenz und Arousal für die Stimuli durch subjektive Ratings erhoben. Bei den erfolgreich konditionierten Probanden (n = 28) kam es in der verum-tDCS-Gruppe während der frühen Extinktion zu einer signifikanten Zunahme der Hautleitfähigkeit auf CS-. Möglicherweise wurde durch die tDCS-Stimulation des dorsolateralen präfrontalen Kortex eine Furchtgeneralisierung ausgelöst. Ein anderer Erklärungsansatz für die gefundenen Ergebnisse ist die Modulation von Aufmerksamkeitsprozessen durch die Stimulation. Weitere Forschung ist nötig, bevor eine klinische tDCS-Anwendung bei Patienten mit Angststörungen möglich ist. N2 - Anxiety disorders are among the most common mental illnesses in Germany and brain stimulation techniques could be used to support existing therapies. For the development and treatment of anxiety disorders the processes of conditioning and extinction play a major role, with an increased activity being measured in the prefrontal cortex. 51 healthy volunteers participated in an fear conditioning experiment with two male faces as CS+ and CS- and a scream as an aversive stimulus. The aim of this study was to investigate the effect of bilateral transcranial direct current stimulation (tDCS) of the dorsolateral prefrontal cortex on extinction. Stimulation was performed by tDCS left-cathodal via position F3, right-anodal via position F4 for 20 minutes with 2 mA and an electrode size of 35 cm². Skin conductance response and startle reflex were recorded as physiological parameters of fear, valence and arousal for the stimuli were obtained by subjective ratings. In the successfully conditioned volunteers (n = 28) there was a significant increase in skin conductivity to CS- in the verum-tDCS group during early extinction. It is possible that the tDCS stimulation of the dorsolateral prefrontal cortex triggered a fear generalization. Another possible explanation for the findings is the modulation of attention processes by stimulation. Further research is necessary before a clinical implementation of tDCS in patients with anxiety disorders is possible. KW - präfrontale KW - Extinktion KW - Furcht KW - Konditionierung KW - Hirnstimulation KW - tDCS KW - präfrontaler Kortex KW - dorsolateral KW - transkranielle Gleichstomstimulation KW - transcranial direct current stimulation KW - extinction KW - fear KW - conditioning KW - prefrontal cortex Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-208752 ER - TY - THES A1 - Kipp, Ellen T1 - Therapeutisches Drug Monitoring von Clozapin und Olanzapin bei Kindern und Jugendlichen mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis T1 - Therapeutic drug monitoring in children and adolescents treated with clozapine and olanzapine for schizophrenic disorders N2 - Derzeit gibt es nur wenige Informationen zu konzentrationsabhängigen klinischen Effekten von Clozapin und Olanzapin in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit schizophrenen Störungen. Es existieren keine altersspezifisch-definierte therapeutische Zielbereiche für die Höhe der Serumkonzentration in dieser Altersklasse. Das Ziel dieser retrospektiven, naturalistischen Studie ist die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Dosis, Serumkonzentration und klinischen Effekten (Therapieeffekt und unerwünschte Arzneimittelwirkungen) sowie die Untersuchung möglicher Einflussfaktoren darauf. Des Weiteren sollen Erkenntnisse zu therapeutischen Konzentrationsbereichen von Clozapin und Olanzapin bei Kindern und Jugendlichen gewonnen werden. Ausgewertet wurden multizentrische Daten von 32 (Clozapin) bzw. 17 (Olanzapin) Patienten, bei denen routinemäßig Therapeutisches Drug Monitoring im Zeitraum von Februar 2004 bis Dezember 2007 durchgeführt wurde. Die psychopathologische Befundeinschätzung erfolgte mittels der Clinical Global Impression Scale und der Brief Psychiatric Rating Scale, die der unerwünschten Arzneimittelwirkungen mithilfe der Dose Record and Treatment Emergent Symptom Scale bzw. der Udvalg for Kliniske Undersøgelser Side Effect Rating Scale. Bei beiden untersuchten Wirkstoffen zeigte sich eine signifikant positive Korrelation zwischen der (gewichtskorrigierten) Tagesdosis und der Serumkonzentration sowie eine hohe interindividuelle Variabilität der Serumkonzentrationen bei gleicher Dosierung. Als weiterer möglicher Einflussfaktor auf die Höhe der Serumkonzentration konnte in der Olanzapin-Stichprobe eine signifikante Assoziation zwischen dem Geschlecht und der Serumkonzentration nachgewiesen werden: Mädchen scheinen unter gleicher klinischer Dosierung höhere Serumkonzentrationen aufzubauen als Jungen. In beiden Stichproben gab es eine hohe Rate dokumentierter unerwünschter Arzneimittelwirkungen. Ein Zusammenhang zwischen der Höhe der Serumkonzentration und dem Auftreten unerwünschter Arzneimittelwirkungen ließ sich nicht nachweisen. In der Clozapin-Stichprobe zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Serumkonzentration und dem Therapieeffekt: Im untersuchten Sample war der Therapieeffekt besser bei niedrigeren (< 350 ng/ml) Serumkonzentrationen. Zudem zeigte sich eine Tendenz zu einem niedrigeren unteren Schwellenwert für einen empfohlenen therapeutischen Bereich der Serumkonzentration verglichen mit dem Bereich der für Erwachsene definiert wurde. In der Olanzapin-Stichprobe ließ sich mit dem gewählten Studiendesign keine signifikante Korrelation zwischen der Serumkonzentration und dem Therapieeffekt nachweisen. Die Mehrheit der pädiatrischen Patienten hatte eine Serumkonzentration innerhalb des empfohlenen Zielbereichs für Erwachsene. Dieses Ergebnis könnte auf eine Übereinstimmung des zu empfehlenden Zielbereichs der Serumkonzentration von Olanzapin in beiden Altersklassen hinweisen. Aufgrund der Limitationen des naturalistischen Studiendesigns sind weitere Studien mit kontrolliertem Design und größerer Stichprobe notwendig, um die Ergebnisse zu replizieren. N2 - There is limited information on the concentration-dependent clinical effects of clozapine and olanzapine in the treatment of children and adolescents with schizophrenic disorders and age-specific therapeutic target ranges of serum concentrations in this age group are not defined yet. The aim of this retrospective, naturalistic study was to investigate the relationship between daily dose, serum concentrations and clinical outcome (positive therapeutic effects and adverse drug reactions) of clozapine and olanzapine in child and adolescents and finally, to investigate any factors influencing these relationships. Furthermore, it should be examined whether the recommended therapeutic concentration ranges for adults are also valid for children and adolescents. Data from 32 (clozapine) and 17 (olanzapine) patients were routinely collected between February 2004 and December 2007. Psychopathological findings were assessed using the Clinical Global Impression Scale and the Brief Psychiatric Rating Scale. Adverse drug reactions were assessed via the Dose Record and Treatment Emergent Symptom Scale and the Udvalg for Kliniske Undersøgelser Side Effect Rating Scale. For both substances investigated, a significant positive correlation was found between the (weight-corrected) daily dose and the serum concentration. Furthermore, a high interindividual variability of the serum concentrations at the same dose was observed. For olanzapine treated individuals, a significant association was found between gender and serum concentration: females were found to have higher serum concentrations than males at the same clinical dose. There was a high rate of documented adverse drug reactions for both substances. However, a correlation between the level of serum concentration and the occurrence of adverse drug reactions could not be demonstrated. In the clozapine sample, there was a significant correlation between the serum concentration and the therapeutic effect: In the investigated sample, the therapeutic effect was better at lower (<350 ng/ml) serum concentrations. In addition, results hint on a lower threshold for a recommended therapeutic range of serum concentration compared to the range defined for adults. In the olanzapine sample, with the selected study design a significant correlation between the serum concentration and the therapeutic effect was not shown. The majority of pediatric patients had serum concentrations within the recommended range for adults. This result hints on concordant recommended serum concentration ranges in both age groups. Due to the limitations of the naturalistic study design, further studies with controlled design and larger sample size are needed to verify and replicate the results. KW - Arzneimittelüberwachung KW - Schizophrenie KW - Clozapin KW - Olanzapin KW - Therapeutisches Drug Monitoring/therapeutic drug monitoring KW - Kinder und Jugendliche/children and adolescents KW - Clozapin/clozapine KW - Olanzapin/olanzapine Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-182699 ER - TY - THES A1 - Obermeier-Probst, Marielle T1 - Modulierung der Emotionsverarbeitung durch transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) T1 - Modulation of emotional processing by transcranial direct current stimulation (tDCS) N2 - Die Idee dieser Studie war es, die Modulation der Emotionsverarbeitung mittels transkranieller Gleichstrom-Stimulation nachzuweisen. Dieser Effekt wurde in anderen Studien bereits gezeigt. In diesem Versuch wurde der emotionsabhängige acoustic-Startle-Reflex als Messindikator für modulierte Emotionsverarbeitung eingesetzt. Wir konnten den Effekt der emotionsabhängigen Startle-Reflex Modulierung replizieren und unsere Messmethodik validieren. Entgegen der Hypothese dieser Studie, konnten – bezogen auf die Gesamtpopulation - keine Effekte der tDCS auf die Verarbeitung emotionalrelevanter Bilder gezeigt werden. Da Emotionsverarbeitung stattgefunden hat, wie durch die emotionsabhängige Modulierung des acoustic-Startle-Reflexes gezeigt wurde, kann der fehlende Effekt nicht auf fehlende emotionale Triggerkraft der Bilder zurückgeführt werden. Umso interessanter ist die Beobachtung, dass die Versuchspersonen mit erhöhter Angstsensitivität signifikant anders auf die tDCS reagierten, als diejenigen mit niedriger Angstsensitivität. Sie zeigten signifikant verringerte acoustic-Startle-Reflex Amplituden, was gemäß dem sog. Motivational Priming bedeutet, dass sie eine herabgesetzte aversive Grundstimmung, bzw. eine gehobene Befindlichkeit verspürt haben könnten. Der Effekt schien durch die bilaterale, links-kathodale/rechts-anodale Stimulation des DLPFC bedingt zu sein. Angstsensitivität umschreibt die Ausprägung der Angst vor Veränderungen (körperlich, sozial, kognitiv), welche mit dem realen Erleben der Emotion Angst einhergehen können und wird als Risikofaktor für das Entstehen vieler Angsterkrankungen, speziell der Panikstörungen verstanden. In mehreren Studien wurden mediale Anteile des Präfrontalen Cortex, im Besonderen der dorsomediale Präfrontale Cortex (DMPFC) und der anteriore cinguläre Cortex (ACC) als u.a. für Angstsensitivität kodierende neuronale Korrelate isoliert. Als in Frage kommende Ursache für den tDCS-Effekt wird die Modulierung des DMPFC und des benachbarten ACC diskutiert. Unterstützung für die vermutlich über das eigentlich anvisierte Areal des DLPFC hinausgehenden tDCS-induzierten Effekte, geben Bildgebungsstudien, in welchen bei bilateraler Stimulierung des DLPFC Aktivitätsveränderungen in weiter medial gelegenen Teilen des PFC nachgewiesen werden konnten. Das Ergebnis, welches mit einer relativ kleinen Stichprobe klinisch gesunder Personen gewonnen wurde, lädt dazu ein, die gleiche Untersuchung mit einem größeren Kollektiv von Angstsensitiven durchzuführen. Eine begleitend durchzuführende funktionelle Bildgebung könnte Aufschluss über die bei bilateraler tDCS des DLPFC tatsächlich stimulierten Hirnareale geben. N2 - This work aimed to show the effect of transcranial direct current stimulation (TDCS) on emotion processing by assessing the acoustic startle reflex. TDCS was applied bilaterally on the dorsolateral prefrontal cortex. We demonstrated the emotion dependent startle modulation which validated the measurement method of emotion processing. Contrary to the hypothesis of this study we could not demonstrate a TDCS induced emotion modulation referring to the total study population of healthy volunteers. However, the test subjects with high-level anxiety sensitivity reacted significantly differently to the stimulation as those with low anxiety sensitivity: the high-anxiety-sensitivity group showed reduced acoustic startle amplitudes. This means that, according to the motivational priming, the high-anxiety-sensitivity group was in a less aversive, more relaxed mental state. The TDCS effect seemed to be induced by bilateral left-cathodal/right-anodal stimulation of the dorsolateral prefrontal cortex. Many studies associated the medial parts of the prefrontal cortex, i.e. the dorsomedial prefrontal cortex and the anterior cingulate cortex with high anxiety sensitivity. We discuss the spreading of TDCS in the human brain and postulate that left-cathodal/right-anodal stimulation might have modulated activity in medial parts of the prefrontal cortex which lead to a diminished stress level in the high anxiety sensitivity group. KW - Emotionen KW - transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) KW - acoustic startle reflex KW - Emotion Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-155898 ER - TY - THES A1 - Schiffczyk, Eva-Maria T1 - „Katamnestische Untersuchung der Behandlungszufriedenheit kindlicher Patientinnen und Patienten mit Anorexia nervosa nach stationärem Klinikaufenthalt“ T1 - "Catamnestic examination of treatment satisfaction of patients with anorexia nervosa in childhood after inpatient treatment" N2 - Summary The aims of the current "Catamnestic examination of treatment satisfaction of patients with anorexia nervosa (AN) in childhood after inpatient treatment" were to extend the low data on AN in childhood in general and treatment satisfaction of this patient group in particular, and to use the knowledge gained to optimize future treatment concepts for patients with AN in childhood. To the best of our knowledge this is the first study retrospectively describing the treatment satisfaction of a patient population consisting exclusively of patients with a former AN in childhood. The central questions of the study were to find out whether and how many patients retrospectively found the treatment to be “satisfactory / unsatisfactory” or “helpful / harmful” and which elements of inpatient therapy produced “satisfaction / dissatisfaction” or subjective “help / harm” through the therapy. Further important aims of the study were to find out whether there is a correlation between the “treatment satisfaction / help / treatment amount” and various patient- and therapy-related parameters. The recent catamnestic study shows that former patients with AN in childhood, as well as other groups of AN patients (children, adolescents, adults) in previous studies, appear to be critical about the medical treatment compared to patients with other mental illnesses, with only 55.8 % of the total patients who were at least mediocrely satisfied showing rather moderate satisfaction rates in the context of closed questions. Most likely are also in patients with AN in childhood typical disease characteristics (e.g. ambivalence in recovery and treatment, fear of loss of control) and personality traits (e.g. rigidity) frequently observed in AN patients responsible for that. The majority of patients with AN in childhood (65.4 %) considered the therapy to be helpful retrospectively, in accordance with retrospective evaluations of patients with AN (children, adolescents, adults) on treatment as predominantly helpful. As part of the therapy, socio-emotional therapy components such as one-to-one therapeutic sessions, contact with fellow patients and caregivers were of the utmost importance for the patients with AN in childhood. These treatment elements generated the most satisfaction and were considered by many to be the most helpful. The results are hypothesis-generating that childlike patients with AN seem to have a special care / support need in the context of social relationships during therapy. However, the central role of socio-emotional components in therapy has also been highlighted in many other treatment satisfaction studies with childlike / adolescent and adult AN patients, patients with eating disorders in general, child and adolescent psychiatric and general psychiatric patients and in scientific work about the help of therapy for AN patients of different age groups as well as for other patient groups. As part of the therapeutic relationship, the desire for close contact with the therapist (more one-to-one interviews) was expressed. In addition, some patients wanted a more personalized therapy. The therapeutic relationship also played a key role in comparative studies with childlike and adolescent AN patients and other groups of patients, with sufficient time and individualism in therapy being required by the patients. A certain degree of self-determination, a fixed caregiver, inclusion of the family in the therapy, group therapy, adequate feedback and sufficient follow-up care were also important for the patients in the context of treatment. Treatment elements aimed at overcoming eating disordered behavior and recovering from the disease were partly rated to be satisfactory and helpful, but partly unsatisfactory and unhelpful. The critical evaluation of restrictive therapy elements to overcome the symptoms of eating disorders and ambivalence of patients with regard to their willingness to recover, their motivation to change and the initiation and implementation of a treatment, which has been cited in some studies, is also expressed in a group of patients with AN in childhood. With regard to these essential therapeutic ingredients for the treatment of AN, it is probably the right dosage in the context of the therapy concept. A comprehensible correlation was found in the fact that the former childlike AN patients, who judged the treatment to be satisfactory, also perceived it as more helpful and vice versa. The assumption that socio-cultural comparison variables (age and BMI) correlate with treatment satisfaction could not be proven in the own study for the former childlike study collective. Due to very different previous study results, further research on the relationship between socio-demographic variables and patient satisfaction is necessary in order to be able to draw clearer conclusions in this regard. However, an assumed association between the perceived help of the therapy and patient- / therapy-related variables could be confirmed, as patients with higher discharge BMI found treatment to be more helpful retrospectively than those with lower values. From a retrospective patient's perspective, this confirms the currently valid therapeutic guideline for not discharging patients from inpatient treatment until they achieve a body weight appropriate for their age and height (DGPM 2011). In addition, the perceived help from treatment at the different university hospitals showed significant differences, presumably due to the different specialization of the facilities with regard to eating disorders, as previous study results suggest that the treatment in an eating disorder clinic is more helpful than in a non-specialized hospital. With regard to the assessment of the treatment amount, the present catamnestic study showed contradictory results in relation to the long-term (presence of an eating disorder at the time of the catamnestic examination) or short-term treatment result (BMI at discharge) of the former AN patients. On average, patients who rated the amount of treatment as too low reported a higher BMI at hospital discharge (better short-term treatment outcome) than those who judged the treatment amount to be too high. This means that patients with better treatment results in the short term would have wished to receive more treatment quantitatively in the retrospective, than those with worse results. However, in return, more frequently, patients who still had an eating disorder (worse long-term outcome) at the time of study wished to have more treatment quantitatively, than recovered subjects at the time of the study (better long-term outcome). On this basis, it can be hypothesized that the patient group with lower discharge BMI may have had less disease insight than the group with higher discharge BMI, thus less able to engage in therapy with less benefit from it as a result of a poorer treatment outcome. It can also be speculated that in the meantime patients with a still ongoing eating disorder at the time of catamnesis had sufficient insight into the disease and therefore would have wished for more treatment retrospectively. Another plausible result of the current study is that patients who rated the treatment as satisfactory / helpful would have wanted more treatment quantitatively and patients who rated the treatment as unsatisfactory / harmful also judging the treatment amount to be too high. In summary, it becomes clear from our own results that it is a particular challenge to provide a therapy for patients with AN that finds their acceptance and satisfaction (Gulliksen et al., 2012). Accordingly, it is important to refine existing therapies and provide treatments that are adapted to the needs of the patient population. This requires a systematic knowledge of what generates satisfaction and dissatisfaction in patients with AN (Gulliksen et al., 2012). To our knowledge, the present study is the first study on treatment satisfaction that examined exclusively patients with former AN in childhood as a patient collective. Therefore, the results could only be compared with study data from other groups of patients (general psychiatric, child and adolescent psychiatric, eating disorder, adult and adolescent or partly childlike AN patients). Further studies with patients with AN in childhood are useful and desirable to validate the results presented here and to draw practical conclusions for an individualized treatment that meets the needs of the young patients. N2 - Zusammenfassung Ziel der aktuellen „Katamnestischen Untersuchung der Behandlungszufriedenheit kindlicher Patientinnen und Patienten mit AN nach stationärem Klinikaufenthalt“ war es, die geringe Datenlage zur AN im Kindesalter allgemein und zur Behandlungszufriedenheit dieser Patientengruppe im Speziellen zu erweitern und durch die gewonnen Erkenntnisse zukünftige Behandlungskonzepte für Patienten mit kindlicher AN zu optimieren. Erstmals wurde - unseres Wissens nach - ein ausschließlich aus Patienten mit ehemals kindlicher AN bestehendes Patientenkollektiv retrospektiv bezüglich der Behandlungszufriedenheit befragt. Die zentrale Fragestellung der Studie bestand darin herauszufinden, ob und wie viele Patienten die Behandlung retrospektiv als zufriedenstellend /unzufriedenstellend bzw. hilfreich/schädlich empfunden haben und welche Elemente der stationären Therapie Zufriedenheit/Unzufriedenheit erzeugt haben bzw. zur Einschätzung subjektiver/-n Hilfestellung/Schadens durch die Therapie geführt haben. Weitere wichtige Fragestellungen der Studie lagen darin herauszufinden, ob ein Zusammenhang zwischen der Behandlungszufriedenheit/Hilfe/Behandlungs-menge und verschiedenen patienten- und therapiebezogenen Parametern besteht. Die aktuelle Katamnesestudie verdeutlicht, dass ehemalige Patienten mit kindlicher AN ebenso wie kindliche, jugendliche und erwachsene AN-Patienten in vorhergehenden Studien im Vergleich zu Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen durchaus kritisch bezüglich der medizinischen Behandlung zu sein scheinen, da sich mit 55,8 % der Patienten/-innen, die zumindest mittelmäßig zufrieden waren, eher mäßige Zufriedenheitsraten im Rahmen geschlossener Fragen ergaben (s. Punkt 5.1.1). Am wahrscheinlichsten sind hierfür die auch bei kindlichen AN-Patienten typischen Krankheitscharakteristika (z. B. Ambivalenz bezüglich der Genesung und Behandlung, Angst vor Kontrollverlust) und häufig bei AN-Patienten beobachteten Persönlichkeitszüge (z. B. Rigidität) verantwortlich (s. Punkt 5.1.1). Der Großteil der hier untersuchten Patienten/-innen mit AN im Kindesalter (65,4 %) empfand die Therapie retrospektiv als hilfreich, wobei auch hier Parallelen zu retrospektiven Bewertungen kindlicher, jugendlicher und erwachsener AN-Patienten der Behandlung als überwiegend hilfreich bestehen (s. Punkt 5.2.1). Im Rahmen der Therapie waren für die kindlichen AN-Patienten sozioemotionale Therapiebestandteile wie therapeutische Einzelgespräche, Kontakt zu Mitpatienten und Betreuern von größter Bedeutung. Diese Behandlungselemente generierten am meisten Zufriedenheit und wurden von vielen Patienten/-innen als am hilfreichsten eingestuft. Die Ergebnisse sind hypothesengenerierend dafür, dass kindliche Patienten mit AN einen besonderen Fürsorge-/Unterstützungsbedarf im Rahmen sozialer Beziehungen während der Therapie zu haben scheinen. Allerdings wurde die zentrale Rolle sozioemotionaler Komponenten in der Therapie auch in vielen anderen Behandlungszufriedenheitsstudien mit kindlichen/jugendlichen und erwachsenen AN-Patienten, Patienten mit Essstörungen allgemein, kinder- und jugendpsychiatrischen und allgemeinpsychiatrischen Patienten (s. Punkt 5.1.2) und wissenschaftlichen Arbeiten zur Hilfe durch die Therapie für AN-Patienten unterschiedlicher Altersklassen sowie für weitere Patientengruppen unterstrichen (s. Punkt 5.2.2). Im Rahmen der therapeutischen Beziehung kam der Wunsch nach engmaschigem Kontakt zum Behandler (mehr Einzelgespräche) zum Ausdruck. Zudem wünschten sich einige Patienten eine individuellere Therapiegestaltung (s. Veränderungswünsche der Patienten, Tabelle 23). Auch in Vergleichsstudien mit kindlichen, jugendlichen AN-Patienten und weiteren Patientengruppen nahm die therapeutische Beziehung eine Schlüsselrolle ein, wobei ebenfalls ausreichend Zeit und Individualismus in der Therapie von den Patienten gefordert wurden (s. Punkt 5.3). Ein gewisses Maß an Selbstbestimmung, eine feste Bezugsperson, Miteinbeziehung des familiären Umfelds in die Therapie, Gruppentherapie, ausreichend Rückmeldung und eine suffiziente Nachbetreuung waren den kindlichen AN-Patienten ebenfalls wichtig im Rahmen der Behandlung (s. qualitative Aussagen, Tabelle 23). Behandlungselemente, die eine Überwindung des essstörungsspezifischen Verhaltens und die Genesung von der Erkrankung zum Ziel hatten, wurden teilweise als zufriedenstellend und hilfreich (s. Punkt 5.1.2, 5.2.2), zum Teil jedoch als unzufriedenstellend und nicht hilfreich (s. Punkt 5.1.3, 5.2.3) beurteilt. Die in einigen Studien angeführte kritische Bewertung restriktiver Therapieelemente zur Überwindung der Essstörungssymptomatik und Ambivalenz von AN-Patienten bezüglich ihres Genesungswillens, ihrer Veränderungsmotivation und der Aufnahme und Durchführung einer Behandlung kommt hierdurch auch bei einem Patientenkollektiv von kindlichen AN-Patienten zum Ausdruck (s. Punkt 5.1.1). In Hinblick auf diese essentiellen Therapiebestandteile zur Behandlung einer AN kommt es wahrscheinlich auf die richtige Dosierung im Rahmen des Therapiekonzeptes an. Ein nachvollziehbarer Zusammenhang ergab sich, indem die kindlichen AN-Patienten, welche die Behandlung als zufriedenstellend beurteilten, diese auch als hilfreicher wahrnahmen und umgekehrt (s. Punkt 5.1.4). Die Annahme, dass soziokulturelle Vergleichsvariablen (Alter und BMI) mit der Behandlungszufriedenheit korrelieren, konnte in der eigenen Studie für das kindliche Studienkollektiv nicht belegt werden. Aufgrund von sehr unterschiedlichen bisherigen Studienergebnissen, ist weitere Forschung bezüglich der Beziehung zwischen soziodemographischen Variablen und der Patientenzufriedenheit notwendig, um diesbezüglich klarere Schlüsse ziehen zu können (s. Punkt 5.1.4). Ein angenommener Zusammenhang zwischen der Hilfe der Therapie und patienten-/therapiebezogenen Variablen konnte allerdings bestätigt werden, da Patienten mit höherem Entlass-BMI die Behandlung retrospektiv als hilfreicher im Vergleich zu solchen mit niedrigeren Werten empfanden (s. Punkt 5.2.4). Damit wird auch aus retrospektiver Patientensicht die heute geltende Therapieleitlinie bestätigt, die Patienten erst mit Erreichen eines für Alter und Größe angemessenen Körpergewichts aus der stationären Behandlung zu entlassen (DGPM 2011). Zudem ergab die Einstufung der Hilfe durch die Behandlung an den verschiedenen Universitätskliniken signifikante Unterschiede, was vermutlich auf die unterschiedliche Spezialisierung der Einrichtungen bezüglich Essstörungen zurückzuführen ist, da bisherige Studienergebnisse darauf hindeuten, dass die Behandlung in einer auf Essstörungen spezialisierten Klinik von den Patienten als hilfreicher eingeschätzt wurde, als in einer nicht spezialisierten Einrichtung (s. Punkt 5.2.4). Bezüglich der Beurteilung der Behandlungsmenge zeigten sich in der vorliegenden Katamnesestudie gegensätzliche Ergebnisse in Relation zum langfristigen (Vorliegen einer Essstörung zum Katamnesezeitpunkt) bzw. kurzfristigen Behandlungsergebnis (BMI bei Entlassung) der kindlichen AN-Patienten. So wiesen Patienten/-innen, die die Behandlungsmenge als zu gering einstuften im Durchschnitt einen höheren BMI bei Klinikentlassung (besseres kurzfristiges Behandlungsergebnis) auf, als solche, welche die Behandlungsmenge als zu viel beurteilten. Das bedeutet, dass Patienten/-innen mit kurzfristig besserem Behandlungsergebnis sich in der Retrospektive quantitativ mehr Behandlung gewünscht hätten, als solche mit schlechterem. Jedoch wünschten sich im Gegenzug häufiger Patienten, die zum Studienzeitpunkt noch an einer Essstörung (schlechteres Langzeit-Outcome) litten retrospektiv quantitativ mehr Behandlung, als zum Studienzeitpunkt genesene Probanden/-innen (besseres Langzeit-Outcome) (s. Punkt 5.4). Auf dieser Grundlage lässt sich die Hypothese aufstellen, dass die Patientengruppe mit niedrigerem Entlass-BMI möglicherweise weniger krankheitseinsichtig als die Gruppe mit höherem Entlass-BMI war, wodurch sie sich weniger auf die Therapie einlassen und resultierend in einem schlechteren Behandlungsergebnis auch weniger von ihr profitieren konnte. Es kann außerdem gemutmaßt werden, dass Patienten mit einer noch andauernden Essstörung zum Katamnesezeitpunkt im Gegenzug mittlerweile ausreichend Krankheitseinsicht aufwiesen und sich deshalb retrospektiv mehr Behandlung gewünscht hätten. Ein weiteres plausibles Ergebnis der aktuellen Studie ist, dass sich Patienten, die die Behandlung als zufriedenstellend/hilfreich bewerteten, quantitativ mehr Behandlung gewünscht hätten, wobei vorwiegend Patienten, die die Behandlung als unzufriedenstellend/schädlich einstuften, auch die Behandlungsmenge als zu viel beurteilten. Zusammenfassend wird anhand der eigenen Ergebnisse deutlich, dass es eine besondere Herausforderung darstellt, für Patienten mit AN, eine Therapie zur Verfügung zu stellen, welche deren Akzeptanz und Zufriedenheit findet (Gulliksen et al. 2012). Dementsprechend ist es wichtig, bestehende Therapien weiterzuentwickeln und Behandlungsformen bereitzustellen, die an die Bedürfnisse der Patientengruppe angepasst sind. Hierfür ist ein systematisches Wissen darüber, was Zufriedenheit und Unzufriedenheit bei AN-Patienten generiert, von Nöten (Gulliksen et al. 2012). Die vorliegende Arbeit ist unseres Wissens nach die erste Studie zur Behandlungszufriedenheit an ausschließlich kindlichen AN-Patienten/-innen als Patientenkollektiv. Daher konnten die Ergebnisse nur mit Studiendaten aus anderen Patientenkollektiven (allgemeinpsychiatrische, kinder- und jugendpsychiatrische, Essstörungs-, erwachsene und jugendliche oder z. T. kindliche AN-Patienten) verglichen werden. Weitere Studien mit kindlichen AN-Patienten/innen sind sinnvoll und wünschenswert, um die hier dargestellten Ergebnisse zu validieren und praktische Schlüsse für eine individualisierte Behandlung, welche die Bedürfnisse der jungen Patienten bestmöglich berücksichtigt, ziehen zu können. KW - Anorexia nervosa KW - Satisfaction KW - Anorexia nervosa treatment satisfaction KW - Anorexia nervosa in childhood KW - Behandlungszufriedenheit kindlicher Patienten mit Anorexia nervosa nach stationärem Klinikaufenthalt Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-156165 ER - TY - THES A1 - Preuß-Wiedenhoff, Andrea T1 - Therapeutisches Drug Monitoring bei an Schizophrenie erkrankten Kindern und Jugendlichen unter Pharmakotherapie mit Risperidon T1 - Therapeutic drug monitoring of schizophrenic children and adolescents during pharmacotherapy with risperidone N2 - Ziel: Das Ziel dieser retrospektiven, naturalistischen Studie ist zum einen die Untersuchung der Zusammenhänge von Dosierung und Serumkonzentration, Serumkonzentration und Therapieeffekt sowie von Serumkonzentration und unerwünschten Arzneimittel-Wirkungen (UAW) bei an Schizophrenie erkrankten Kindern und Jugendlichen unter Risperidon-Therapie. Zum anderen soll die Anwendbarkeit des therapeutischen Serumkonzentrations-Referenzbereichs von Erwachsenen für Kinder und Jugendliche untersucht werden. Methode: Die von mehreren Kliniken in den Jahren 2005 – 2009 erhobenen Daten von 40 Kindern und Jugendlichen, die mittels des Therapeutischen Drug Monitorings überwacht wurden, wurden retrospektiv ausgewertet. Die gemessenen Serumkonzentrationen erfolgten im Steady State und beziehen sich auf die Summe von Risperidon und 9-hydroxy-Risperidon (aktive Menge). Die Beurteilung der Therapieeffekte erfolgte mittels der CGI-C-Unterskala (Clinical Global Impression of Change), die der UAW mithilfe der UKU-Skala (Udvalg for Kliniske Undersøgelser). Ergebnis und Fazit: Es zeigt sich eine signifikante, positive Korrelation zwischen der Tagesdosierung und der Serumkonzentration und keine signifikante Korrelation zwischen der Serumkonzentration und dem Therapieeffekt bzw. den UAW. Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern erste Hinweise für einen möglicherweise niedrigeren therapeutischen Referenzbereich für an Schizophrenie erkrankten Kindern und Jugendlichen unter Risperidon-Behandlung. Aufgrund der Limitationen des naturalistischen Studiendesigns ist der vorgeschlagene Referenzbereich eine richtungsweisende Empfehlung. Weitere Studien mit größeren Stichprobenzahlen sind nötig um diese Ergebnisse zu validieren. N2 - Objective: The aim of this retrospective, naturalistic study is on the one hand the examination of the relationships between dosage and serum concentration, serum concentration and therapeutic effect as well as serum concentration and side effects in schizophrenic children and adolescents during risperidone therapy. On the other hand the applicability of the adult therapeutical serum concentration reference range for children and adolescents shall be examined. Methods: From several clinics during the years 2005-2009 collected data of 40 children and adolescents was evaluated retrospective. These patients were monitored by therapeutic drug monitoring. Measured serum concentrations are steady state serum concentrations and refer to the sum of risperidone and 9-hydroxy-risperidone (active moiety). Therapeutic effects were assessed by the CGI-C-subscale (Clinical Global Impression of Change) and side effects by the UKU-scale (Udvalg for Kliniske Undersøgelser). Results and Conclusion: There was a significant positive correlation between dosage and serum concentration and no significant correlation between serum concentration and therapeutic effect respectively side effects. The results of this study indicate a possibly lower therapeutic reference range for schizophrenic children and adolescents during risperidone therapy. Because of the limitations of the naturalistic study design, the suggested reference range is a trend-setting recommendation. Further studies with greater sample sizes are needed to validate these results. KW - Arzneimittelüberwachung KW - Schizophrenie KW - Risperidon KW - Therapeutisches Drug Monitoring KW - therapeutic drug monitoring Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-156176 ER - TY - THES A1 - Albantakis, Laura Irena Teresa T1 - Periphere Expression von Brain Derived Neurotrophic Factor bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen T1 - Altered peripheral expression of brain derived neurotrophic factor in blood of children and adolescents with autism spectrum disorders N2 - Neurotrophine beeinflussen durch die Modulation von Prozessen wie Zellproliferation, -migration, Apoptose und Synapsenbildung entscheidend die neuronale Plastizität. Sie gelten deshalb als Kandidatengene neuronaler Entwicklungsstörungen wie Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Die vorgelegte Arbeit zielt auf die weitere Klärung der Rolle von Brain Derived Neurotrophic Factor (BDNF) bei der Ätiopathophysiologie der ASS durch Expressionsanalysen im Blut als potenziellem Surrogat zentralnervöser Prozesse. In gut charakterisierten ASS-Stichproben und - neben gesunden Kontrollprobanden - einer klinischen Kontrollgruppe von Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) wurde die BDNF-mRNA-Expression in Vollblut sowie BDNF-Proteinserumkonzentrationen untersucht. Zusätzlich wurden mögliche Einflussfaktoren auf die BDNF-Werte wie Alter, IQ, autismusspezifische Symptomatik, Komorbidität und Medikation analysiert. In einer ersten Stichprobe (ASS-Patienten versus gesunde Kontrollen) wurden signifikant erniedrigte BDNF-Serumkonzentrationen in der Patientengruppe mittels Enzyme-Linked-Immunosorbent-Assay gemessen (p = 0,040). In einer zweiten unabhängigen Stichprobe (Patienten mit ASS, Patienten mit ADHS und gesunde Kontrollen) wurde auf mRNA-Ebene mittels quantitativer Real-Time-Polymerasekettenreaktion ebenfalls ein signifikanter Gruppenunterschied ermittelt mit erniedrigter BDNF-Expression in der ASS-Gruppe im Vergleich zu gesunder Kontrollgruppe (p = 0,011), sowie einem Trend zu erniedrigten BDNF-Werten bei ADHS-Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden (p = 0,097). Des Weiteren wurde eine signifikante negative Korrelation zwischen Alter und BDNF-mRNA-Expression bei Patienten mit ASS sowie eine positive Korrelation von Alter und BDNF-Serumkonzentrationen bei gesunden Kontrollen gemessen. Auch korrelierten die BDNF-Werte im Serum mit der Ausprägung des autistischen Phänotyps. In einer Subgruppe der ADHS-Patienten wurde kein Einfluss von Psychostimulanzien auf die BDNF-mRNA-Expression gemessen. Der Einbezug größerer Stichproben sowie die systematische Erfassung weiterer potenzieller Einflussfaktoren auf die BDNF-Expression (wie pubertärer Entwicklungsstand bzw. Geschlechtshormonkonzentrationen) könnten in zukünftigen Studien zu einer weiteren Klärung der pathophysiologischen Rolle von BDNF bei Kindern und Jugendlichen mit ASS beitragen. N2 - Neurotrophins impact on neuronal plasticity by modulating processes such as cell proliferation, cell migration, apoptosis and synaptic plasticity. Therefore, they are regarded as candidate genes for neurodevelopmental disorders such as autism spectrum disorders (ASD). The following work aims at further clarifying the role of brain derived neurotrophic factor (BDNF) in the pathophysiology of ASD by expression analyses in blood as a potential surrogate for BDNF effects observed in the central nervous system. BDNF mRNA expression in whole blood and BDNF serum concentrations were analyzed in well characterized samples of ASD patients, healthy controls, and a clinical control group of patients with attention deficit hyperactivity disorder (ADHD). In addition, potential modulating factors such as age, IQ, autistic phenotype, comorbidity and medication were further investigated. In a first project (ASD patients vs. healthy controls) significantly lower BDNF serum concentrations in the ASD group were observed via enzyme-linked immunosorbent assay (p = 0.040). In a second independent sample and project (patients with ASS, patients with ADHD, and healthy controls), BDNF mRNA expression was analyzed using quantitative real time polymerase chain reaction. Also in this sample, a significant group difference was found with lower BDNF expression in the ASD group compared to the health controls (p = 0.011). Moreover, a trend of decreased BDNF mRNA levels was observed for patients with ADHD in comparison to the normally developing controls (p = 0.097). Furthermore, with regard to potential influencing factors, we found a significant negative correlation between age and BDNF mRNA expression in patients with ASD, as well as a positive correlation between age and BDNF serum concentrations in healthy controls. A positive correlation was moreover detected between the serum BDNF concentrations and autistic phenotype. Testing a sub-group of ADHD patients, no significant influence of stimulants was observed on BDNF mRNA expression. In future studies, bigger sample sizes as well as a systematic assessment of other factors that potentially influence BDNF expression (like pubertal developmental status or concentration of sex hormones) could further clarify the pathophysiological role of BDNF in children and adolescents with ASD. KW - brain derived neurotrophic factor KW - Brain-derived neurotrophic factor KW - Autismus-Spektrum-Störung KW - Autismus-Spektrum-Störung KW - periphere Expression Brain-derived neurotrophic factor KW - peripheral expression KW - autism spectrum disorder Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-157172 ET - um 2 Leerseiten korrigierte Ausgabe ER - TY - THES A1 - Neumann, Maria Johanna T1 - Chronische Effekte von Methylphenidat auf die Riechfunktion von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung T1 - Chronic effects of methylphenidate on the olfactory function of children with attention deficit hyperactivity disorder N2 - Bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) handelt es sich um ein weltweit verbreitetes Störungsbild mit Beginn in der Kindheit, das sich anhand der Symptome Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität manifestiert. Ein Fortbestehen der Störung in das Jugend- und Erwachsenenalter ist nicht selten. Die Auswirkungen sind dabei vielfältig und führen bei fehlender Behandlung zu psychosozialen Beeinträchtigungen der Betroffenen. Obwohl ADHS mittels multimodaler Therapie behandelbar ist, werden die Diagnose und vor allem die medikamentöse Behandlung weiterhin kontrovers diskutiert. Bei einer zu Grunde liegenden komplexen, multifaktoriellen Genese der Störung ist die Erforschung objektiver Diagnosekriterien, wie es zum Beispiel Biomarker sein könnten, in den Fokus der Forschung gerückt. Für andere neurologische und psychiatrische Erkrankungen, wie zum Beispiel Morbus Parkinson, ist eine Veränderung der Geruchsfunktion bekannt. Auch für die ADHS existieren Studien, die sich mit der Geruchsleistung von Patienten befassen. Eine verbesserte Geruchsensitivität bei Kindern mit ADHS ohne Medikation konnte bereits gezeigt werden. Mit Methylphenidat (MPH) behandelte Patienten zeigten aber keine Verbesserung in der Geruchsleistung. Daher ist es Gegenstand dieser Studie die Geruchsfunktion für die Leistungen Sensitivität (Schwellenwahrnehmung eines Geruchs), Diskrimination (Unterscheidung zweier Gerüche) und Identifikation (Erkennen und Benennen von Gerüchen) bei ADHS- Patienten zu untersuchen, sowie verschiedene Medikationsstatus zu berücksichtigen. Die Geruchsleistung wurde mittels Sniffin´ Sticks, einer klinischen Geruchstestungsbatterie zur Erhebung der genannten Parameter, durchgeführt. Eingeschlossen wurden 112 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren mit ADHS sowie 86 Kontrollprobanden zwischen 6 und 12 Jahren. Die Patienten wurden eingeteilt in solche, die noch nie Stimulanzienmedikation erhalten hatten (medikationsnaiv), solche, die aktuell MPH erhielten und solche, die ihre Medikation zu unterschiedlichen Zeitpunkten abgesetzt hatten (vor maximal 6 Tagen, vor maximal 31 Tagen, vor mehr als 30 Tagen). Es konnte eine signifikant bessere Sensitivitätsleistung bei Patienten, welche ihre Medikation länger als 30 Tage abgesetzt hatten, im Vergleich zu Kontrollprobanden und allen medizierten Patienten gezeigt werden. Des Weiteren konnte eine verbesserte Sensitivitätsleistung bei ADHS-Patienten, welche ihre Medikation seit einem längeren Zeitraum abgesetzt hatten, im Vergleich zu Kontrollprobanden gefunden werden. Dies ist ein Hinweis für eine mögliche Anpassung der Sensitvitätsleistung an das ursprünglich verbesserte Niveau nach einer gewissen Medikationskarenz. Bei der ADHS liegt unter anderem eine dopaminerge Dysregulation als krankheitsursächlich zu Grunde. Aufgrund eines erhöhten dopaminergen Tonus beim AHDS in mesolimbischen Bereichen könnte es zu einer verminderten Proliferation von adulten Stammzellen und somit zur Verminderung der Anzahl nachrückender Interneurone, mit daraus resultierender verbesserter Geruchsfunktion bei geringerer dopaminerger Hemmung kommen. Für die Auswirkung der unterschiedlichen Absetzzeiträume auf die Sensitivitätsleistung könnten kurzfristige Mechanismen, wie eine Erhöhung der Durchblutung, und langfristige Mechanismen, die sich durch Veränderungen von Rezeptorprofilen ergeben, bei MPH-Einnahme verantwortlich sein. Für die Diskriminationsleistung ergab sich in dieser Arbeit eine Verbesserung allein in der medikationsnaiven Patientengruppe, jedoch nur unter Berücksichtigung potentieller Einflussfaktoren wie IQ, Alter und Geschlecht. Daher müssen diese Erkenntnisse mit Vorsicht interpretiert werden. Auch im Fall der verbesserten Diskriminationsleistung gibt es Hinweise, dass eine veränderte Stammzellproliferation verantwortlich sein könnte. Bezüglich der Identifikationsleistung ergab sich in der vorliegenden Arbeit eine Verschlechterung der Leistung allein in der Patientengruppe, welche ihre Medikation seit kurzem abgesetzt hatte. Im Gegensatz zur Sensitivität unterliegen Diskrimination und Identifikation noch weiterer zentraler Prozessierung zum Beispiel im orbitofrontalen Kortex. Die Zusammenhänge sind hier also komplexer. Dennoch unterliegt auch der Hippocampus adulter Neurogenese, so dass Zusammenhänge zwischen dopaminerger Dysregulation und Identifikationsleistung diskutiert werden können. Die Erkenntnisse der vorliegenden Studie sind ein weiterer Schritt in der Etablierung der Sensitvitätsleistung als Biomarker für ADHS im Kindesalter. Weitere bildgebende Studien könnten die Erkenntnisse erweitern beziehungsweise die genauen Hintergründe bezüglich Diskriminations- und Identifikationsleistung verifizieren. Methodische Unterschiede scheinen für die heterogene Studienlage bezüglich Diskriminations- und Identifikationsleistung verantwortlich. N2 - Attention deficit hyperactivity disorder is a common disorder amongst children and often persists into adulthood. Although the clinical diagnosis is longtime approved the neurobiological basis of attention deficit hyperactivity disorder is heterogenous. Therefore, search for biomarkers that support diagnosis and give more elucidation to underlying etiology has been made. The present study aims to reproduce existing work that shows improved odor sensitivity amongst unmedicated children with attention deficit hyperactivity disorder. It also wants to extend these findings by taking short and longterm cessation of methylphenidate into account while examining the olfactory functions sensitivity (odor threshold), discrimination and identification by using the instrument "sniffin sticks". We can show elevated sensitivity for children with attention deficit hyperactivity disorder that had terminated methylphenidate intake at least 30 days ago compared to healthy children and attention deficit hyperactivity disorder patients with current medication. Therefore, we can confirm the findings of former studies. We can also show altered discrimination und identification amongst children with attention deficit hyperactivity disorder compared to healthy children. As neurological basis altered stem cell migration from the subventricular zone to the olfactory bulb due to disturbed dopamine homeostasis in attention deficit hyperactivity disorder in this brain areas could serve as an explanation. Odor sensitivity as promising biomarker has recently been discussed. This study can support the introduction. Further studies are needed to elucidate the neuropathological background and the meaning of altered discrimination und identification. KW - Geruchsschwelle KW - Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung KW - Methylphenidat KW - Geruchsidentifikation KW - Geruchsdiskrimination Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-150795 ER - TY - THES A1 - Ziegler, Georg Christoph T1 - Die SLC2A3-Genduplikation als Kandidatengenvariante der Aufmerksamkeitsdefizit/-Hyperaktivitätsstörung - molekularbiologische und neurale Korrelate T1 - The SL2A3 duplication as candidate gene variant for attention-deficit/hyperactivity disorder - molecular biologic and neural correlates N2 - Diese Arbeit widmet sich der Untersuchung einer Kopienzahlvariante (CNV) im Erbgut, die zu einer genomischen Duplikation des SLC2A3-Gens führt. Die Auswirkungen der SLC2A3- Duplikation wurden im Zellkulturmodell und durch bildgebende Verfahren untersucht. Für die SLC2A3-Duplikation konnte eine populationsspezifische Assoziation mit ADHS gezeigt werden (Merker et al. 2017). SLC2A3 kodiert für den neuronalen Glukosetransporter GLUT3, der u.a. Prozesse der Neurotransmitterfreisetzung und Synaptogenese vermittelt und daher wichtig für die Hirnreifung ist. Mögliche Endpunkte für Endophänotypen, die auf einem alterierten Glukosemetabolismus basieren, sind dysfunktionale Hungerregulationsmechanismen ebenso wie eine veränderte neurale Reaktivität gegenüber emotionalen Stimuli und Belohnungsreizen. In zwei peripheren Zellmodellen konnte gezeigt werden, dass die SLC2A3-Duplikation Gen-Dosis-abhängig zu einer Steigerung der basalen SLC2A3-mRNA Expression führt. Ein Expressionsunterschied auf Proteinebene konnte jedoch nicht gefunden werden. Metabolischer Zellstress durch Aushungern der Zellkulturen und eine niedrige Glukosekonzentration im Zellkulturmedium führten zu einer signifikanten Erhöhung des schon unter basalen Bedingungen vorhandenen SLC2A3-Expressionsunterschiedes zwischen Duplikations- und Kontrollzelllinien. Dies deutet darauf hin, dass die SLC2A3-Duplikation bei verminderter zellulärer Energiezufuhr zu einer Überkompensation der Glukoseaufnahme führt. In einer fMRT-Untersuchung wurden erwachsene ADHS-Patienten mit SLC2A3- Duplikation mit ADHS-Patienten und gesunden Kontrollen mit jeweils 2 Genkopien hinsichtlich ereigniskorrelierter neuraler Aktivität als Antwort auf emotionale Stimuli und Essensreize verglichen. Es konnte gezeigt werden, dass die SLC2A3-Duplikation zu einer veränderten Reaktivität gegenüber hochkalorischen Essensreizen führt, was sich in einem durch maschinelles Lernen identifizierten multivariaten neuralen Antwortmuster und einer relativen Unterschätzung des Kaloriengehaltes hochkalorischer Nahrung zeigt. Bei der univariaten Gesamthirn-Analyse der Bilddaten wurden keine signifikanten Gruppenunterschiede gefunden, was darauf hinweist, dass unter den gewählten Versuchsbedingungen keine fokal umschriebenen Gruppenunterschiede der Hirnaktivierung bestehen. Diese Arbeit zeigt, dass die SLC2A3-Duplikation zu einer Erhöhung der SLC2A3- Genexpression mit bisher unbekannten Auswirkungen auf nachgeschaltete Stoffwechselwege und zu einem komplex veränderten neuralen Antwortmuster führt, das durch einen linearen Zusammenhang nicht zu beschreiben ist. Weitere Untersuchungen auf Zellebene und eine Erweiterung der bildgebenden Verfahren könnten zu einer besseren Einordnung der SLC2A3- Duplikation bezüglich ihres Anteils an der endophänotypischen Varianz der ADHS führen. N2 - This thesis is dedicated to the investigation of a genomic copy number variant (CNV) which leads to a duplication of the SLC2A3 gene. The effects of the SLC2A3 duplication were examined in cell culture models and by imaging genetics. The SLC2A3 duplication is associated with ADHD on a population level (Merker et al. 2017). SLC2A3 encodes the neuronal glucose transporter GLUT3 which mediates processes of neurotransmitter release and synaptogenesis and therefore is crucial for brain development. Dysfunctional mechanisms of hunger regulation and an altered neural reactivity towards emotional and reward associated stimuli are possible endophenotypic end points based on an altered glucose metabolism. In two peripheral cell models the SLC2A3 duplication could be shown to lead to a significant increase in basal SLC2A3 mRNA expression levels. On protein level, however, the expression did not differ. Metabolic cell stress induced by cell starving and low glucose concentrations in cell culture media led to a significant increase of SLC2A3 expression differences between duplication and control cell lines. It was concluded that in states of decreased cellular energy supply the SLC2A3 duplication triggers an overcompensation of glucose uptake. Adult ADHD patients with SLC2A3 duplication were compared to ADHD patients and healthy controls each with 2 gene copies of SLC2A3 by means of fMRI regarding event related neural activity towards emotional stimuli and food cues. It could be shown, that the SLC2A3 duplication leads to an altered reactivity towards high caloric food cues which was indicated by a multivariate neural response pattern and relative underestimation of calories of high caloric food. The whole brain univariate standard analysis showed no significant group differences. Therefore, it was concluded that under the experimental conditions the SLC2A3 duplication does not induce alterations in focal brain activity. This work shows that the SLC2A3 duplication is associated with an increase in SLC2A3 gene expression with so far unknown consequences on downstream metabolic pathways. Furthermore the SLC2A3 duplication leads to a complex change in neural response that can not be described by a linear association. Further investigation on cellular level and extension of the imaging studies might elucidate the contribution of the SLC2A3 duplication to the endophenotypic variance in ADHD. KW - Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom KW - ADHS KW - Glucosestoffwechsel KW - Kopienzahlvariation KW - Duplikation KW - SLC2A3 KW - Kandidatengen KW - Duplikation KW - CNV Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-154185 ER - TY - THES A1 - Balsam, Anne T1 - Untersuchung der Vigilanzregulation von Kindern und Jugendlichen mit der Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) verglichen mit alters- und geschlechtsgleichen gesunden Kontrollen T1 - Vigilance regulation of children and youth with ADHD in comparison to healthy controls N2 - ADHS-Patienten im Alter von 8-12 Jahren wurde ein Ruhe-EEG von 10 Minuten jeweils mediziert sowie medikamentennüchtern abgeleitet und mittels des Vigilanzalgorithmus Leipzig von Hegerl und Hensch (2012) ausgewertet und den bei gesunden Kontrollkindern gleichen Alters gemessenen EEG-Frequenzen nach Auswertung durch die gleiche Methode gegenübergestellt. N2 - Comparison of EEG-vigilance stages of children and youth from 8 to 12 years with ADHD (with and without medication)and healthy controls. KW - VIGALL KW - ADHS KW - EEG KW - Vigilanz KW - Stimulanzien KW - Kinder- und Jugendpsychiatrie Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-192440 ER - TY - THES A1 - Endres, Ralph Julian T1 - Networks of fear: Functional connectivity of the amygdala, the insula and the anterior cingulate cortex in two subtypes of specific phobia T1 - Netzwerke der Angst: Funktionelle Konnektivität der Amygdala, der Insula und des anterioren cingulären Cortex in zwei Subtypen der spezifischen Phobie N2 - Neuroimaging research has highlighted the relevance of well-balanced functional brain interactions as an essential basis for efficient emotion regulation. In contrast, abnormal coupling of fear-processing regions such as the amygdala, the anterior cingulate cortex (ACC) and the insula could be an important feature of anxiety disorders. Although activity alterations of these regions have been frequently reported in specific phobia, little is known about their functional interactions during phobogenic stimulus processing. To explore these interrelationships in two subtypes of specific phobia – i.e., the blood-injection-injury subtype and the animal subtype – functional connectivity (FC) was analyzed in three fMRI studies. Two studies examined fear processing in a dental phobia group (DP), a snake phobia group (SP) and a healthy control group (HC) during visual phobogenic stimuli presentation while a third study investigated differences between auditory and visual stimuli presentation in DP and HC. Due to a priori hypotheses of impaired interactions between the amygdala, the ACC and the insula, a first analysis was conducted to explore the FC within these three regions of interest. Based on emerging evidence of functionally diverse subregions, the ACC was further divided into a subgenual, pregenual and dorsal ACC and the insula was divided into a ventral-anterior, dorsal-anterior and posterior region. Additionally, an exploratory seed-to-voxel analysis using the amygdala, ACC and insula as seeds was conducted to scan for connectivity patterns across the whole brain. The analyses revealed a negative connectivity of the ACC and the amygdala during phobogenic stimulus processing in controls. This connectivity was predominantly driven by the affective ACC subdivision. By contrast, SP was characterized by an increased mean FC between the examined regions. Interestingly, this phenomenon was specific for auditory, but not visual symptom provocation in DP. During visual stimulus presentation, however, DP exhibited further FC alterations of the ACC and the insula with pre- and orbitofrontal regions. These findings mark the importance of balanced interactions between fear-processing regions in specific phobia, particularly of the inhibitory connectivity between the ACC and the amygdala. Theoretically, this is assumed to reflect top-down inhibition by the ACC during emotion regulation. The findings support the suggestion that SP particularly is characterized by excitatory, or missing inhibitory, (para-) limbic connectivity, reflecting an overshooting fear response based on evolutionary conserved autonomic bottom-up pathways. Some of these characteristics applied to DP as well but only under the auditory stimulation, pointing to stimulus dependency. DP was further marked by altered pre- and orbitofrontal coupling with the ACC and the insula which might represent disturbances of superordinate cognitive control on basal emotion processes. These observations strengthen the assumption that DP is predominantly based on evaluation-based fear responses. In conclusion, the connectivity patterns found may depict an intermediate phenotype that possibly confers risks for inappropriate phobic fear responses. The findings presented could also be of clinical interest. Particularly the ACC – amygdala circuit may be used as a predictive biomarker for treatment response or as a promising target for neuroscience-focused augmentation strategies as neurofeedback or repetitive transcranial magnetic stimulation. N2 - Neurowissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre verdeutlichten die Relevanz intakter neuronaler Netzwerke als Grundlage adäquater Emotionsregulationsmechanismen. Funktionelle Dysregulationen zwischen angstverarbeitenden Regionen wie der Amygdala, der Insula oder dem anterioren cingulären Cortex (ACC) könnten hingegen einen wichtigen pathophysiologischen Mechanismus von Angststörungen darstellen. Obwohl Aktivitätsunterschiede dieser Regionen wiederholt für spezifische Phobien beschrieben wurden, sind deren funktionelle Interaktionen während phobischer Stimulusverarbeitung kaum erforscht. Zur Untersuchung dieser Interaktionen in zwei Subtypen der spezifischen Phobie – dem Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus und dem Tier-Typus – wurden im Rahmen dieser Arbeit funktionelle Konnektivitäts-Analysen (FK) anhand dreier fMRT- (funktionelle Magnetresonanztomographie) Studien durchgeführt. Zwei Studien untersuchten die neurale Verarbeitung visueller phobischer Stimuli in einer dentalphobischen Gruppe (DP), einer schlangenphobischen Gruppe (SP) sowie einer Kontrollgruppe (KG). Ergänzend verglich eine dritte Studie den Einfluss visueller und akustischer Stimuli für die DP und eine KG. Basierend auf der a priori-Hypothese einer veränderten FK zwischen der Amygdala, der Insula und dem ACC wurden deren spezifische Konnektivitätsmuster untersucht. Aufgrund funktionell unterschiedlicher Subregionen erfolgte eine Untergliederung des ACC in eine subgenuale, perigenuale und dorsalen Region. Analog dazu wurde die Insula in eine ventral-anteriore, dorsal-anteriore und posteriore Region unterteilt. Um darüberhinausgehender Konnektivitätsmuster über das gesamte Gehirn zu ermitteln, wurde eine abschließende Seed-to-Voxel-Analyse mit den Seeds Amygdala, Insula und ACC durchgeführt. In der Auswertung zeigte sich eine negative FK der Amygdala und des ACC während phobischer Stimulusverarbeitung in der KG, die insbesondere auf die ventrale Division des ACC zurückzuführen war. Die phobischen Gruppen hingegen waren im Vergleich zu der Kontrollgruppe durch eine erhöhte Konnektivität der untersuchten Regionen gekennzeichnet. Dieser Effekt war bei der DP spezifisch für die akustische Stimulusmodalität. Bei visueller Stimuluspräsentation zeigten sich hingegen veränderte Konnektivitätsmuster des ACC und der Insula mit prä- und orbitofrontalen Regionen. Insbesondere die negative FK der Amygdala und des ACC, die theoretisch auf einer top-down-Inhibition des ACC über die Amygdala basiert, erscheint einen wichtigen Bestandteil einer effektiven emotionalen Kontrolle darzustellen. In beiden phobischen Gruppen fehlte diese Inhibition. Die erhöhte FK (para-)limbischer Konnektivität der SP könnte hingegen die verstärkte Rekrutierung autonomischer bottom-up-Prozesse als zugrundeliegendem Mechanismus der überschießenden und irrationalen Angstreaktion repräsentieren. Diese Charakteristika konnten in der DP nur für die akustische Stimulusmodalität beobachtet werden. Während der visuellen Stimuluspräsentation war die DP durch Dysregulationen prä- und orbitofrontaler Regionen gekennzeichnet, welche eine beeinträchtigte kognitive Kontrolle über grundlegende Emotionsprozesse widerspiegeln könnte. Dies entspricht der Annahme, dass die DP vor allem durch evaluationsbasierte Furchtreaktionen gekennzeichnet ist, während in der SP als Vertreter des Tier-Typus evolutionär konservierte, limbische Prozesse dominieren. Zusammenfassend bestätigen die Ergebnisse die Bedeutung funktioneller Netzwerke in der spezifischen Phobie, wobei die gefundenen Konnektivitätsmuster einen intermediären Phänotyp darstellen könnten, der möglicherweise das Risiko für das Auftreten dysfunktionaler phobischer Angstreaktionen vermittelt. Von klinischem Interesse ist vor allem die Amygdala – ACC-Vernetzung, die als prädiktiver Biomarker für das Therapieansprechen genutzt oder im Rahmen neuromodulatorischer Therapieansätze wie dem Neurofeedback oder der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation gezielt angesteuert werden könnte. KW - Kernspintomografie KW - Psychiatrie KW - Phobie KW - fMRT KW - Funktionelle Konnektivität KW - Spezifische Phobien KW - fMRI KW - Functional Connectivity KW - Specific Phobia KW - Neuroimaging KW - Dental Phobia KW - Zahnbehandlungsphobie KW - Angstverarbeitung Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-180950 ER - TY - THES A1 - Kamawal, Ariana T1 - Auswirkungen des NOS1 ex1f-VNTR Polymorphismus auf die Bewältigung kognitiver Shift-Aufgaben unter Messung der Hirnoxygenierung mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie T1 - NOS1 ex1f-VNTR Polymorphism affects Brain Oxygenation in a Setshifting Task N2 - Ziel dieser Arbeit war eine verhaltensgenetische Untersuchung des NOS1-Gens, welches den NOS1 ex1f-VNTR Polymorphismus beinhaltet. Dieser gilt als Hotspot für mehrere psychiatrische Erkrankungen wie Schizophrenie, adultes ADHS und Impulsivitätsstörung. Er besitzt eine Funktionalität, durch die seine Genexpression von der Allelvariante (Long, L/Short, S) abhängig ist. Da der NOS1 ex1f- VNTR Polymorphismus hauptsächlich im Striatum exprimiert wird, wurde in der vorliegenden Arbeit die striatale Funktion mittels Setshifting-Paradigma unter Messung der Hirnoxygenierung durch funktionelle Nahinfrarotspektroskopie untersucht. In einer Pilotstudie wurde die region of interest erfasst. 62 gesunde Hauptprobanden wurden je nach Genotyp in drei Gruppen stratifiziert (LL/SS/SL). Es zeigten sich zwischen den Gruppen keine signifikanten Unterschiede im Bereich der Reaktionszeiten und Impulsivitätsneigung. Jedoch wies die SS-Gruppe eine signifikant höhere Hirnaktivierung und Fehlerrate im Vergleich zur LL-Gruppe auf. Somit konnte durch die vorliegende Arbeit die Funktionalität des NOS1 ex1f-VNTR Polymorphismus sowie die bei Short/Short-Allelträgern vorliegende striatale Dysfunktion bestätigt werden. N2 - NOS1 ex1f-VNTR Polymorphism is associated with several psychiatric diseases such as schizophrenia or impulsivity related disorders (i.e. adult ADHD, cluster B personality disorder). It is characterized by its functionality in that long (L) allel variants enhance gene expression and short (S) allele variants decrease transcriptional activity. Since the NOS1 ex1f-VNTR Polymorphism is mainly expressed in striatal neurons, striatal function was examined in a Setshifting-Paradigm while measuring prefrontal oxygenation with functional near-infrared spectroscopy. Region of interest was determined in a pilot study. 62 heathy control subjects were stratified in 3 groups according to their genotype (LL/SS/SL). While there were no significant differences in reaction time and self-reported impulsiveness, homozygous short alleled carrier showed significantly more activation and significantly higher error rates compared to homozygous long alleled carrier. These results confirm the functionality of NOS1 ex1f-VNTR Polymorphism and support the thesis of striatal dysfunction in short/short allele carrier. KW - Polymorphismus KW - Stickstoffmonoxid KW - NIR-Spektroskopie KW - NOS1 ex1f-VNTR Polymorphismus KW - Setshifting Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-184450 ER - TY - THES A1 - Carl, Sophia Leonie T1 - Untersuchungen zum Einfluss serotonerger Genvariationen auf olfaktorische Performanz T1 - Investigations on the influence of serotonergic gene polymorphisms on olfactory performance N2 - Einige psychiatrische Erkrankungen gehen mit einer Veränderung der Riechfunktion einher. In aktuellen Tiermodellen wurde durch Stimulation der Raphe Kerne, die unter anderem zum Bulbus Olfaktorius projizieren, das serotonerge System als Einflussfaktor der Riechfunktion erkannt. Unsere Hypothese geht davon aus, dass das serotonerge System die Riechleistung beeinflussen könnte. Um diese Hypothese zu überprüfen, wurden drei Gene des serotonergen Systems und deren psychiatrisch relevante Genpolymorphismen ausgewählt und untersucht: TPH2 (Tryptophanhydroxylase 2, rs4570625), 5-HTTLPR (Serotonintransporter-Längenpolymorphismus) und 5-HT2C (Serotonintransporter, rs3813929). Insgesamt wurden 173 gesunde Kinder eingeschlossen und auf deren Riechleistung (Riechschwelle und Diskrimination) hin mittels des Sniffin’Sticks Tests untersucht. Träger des T-Allels des TPH2-Polymorphismus sowie Träger des s-Allels, des 5-HTTLPR wiesen eine signifikant bessere Diskrimination von Gerüchen auf. Der Effekt des 5-HTTLPR ließ sich auf die Mädchen in der Stichprobe zurückführen. Der Genpolymorphismus des 5-HT2C Rezeptors wirkte sich nicht signifikant auf die Riechleistung aus. In Bezug auf die Riechsensitivität zeigten sich keine signifikanten Modulationen durch die untersuchten Genvarianten. Gene des serotonergen Systems üben bei gesunden Kindern einen modulierenden Einfluss auf die Riechfunktion aus, insbesondere auf die Riechdiskrimination. Von besonderer Bedeutung scheinen in diesem Zusammenhang der Serotonintransporter 5-HTTLPR und das Syntheseenzym TPH2 zu sein. N2 - Some psychiatric disorders are associated with a modulation of the olfactory system. By stimulating the raphe nuclei, which among other target regions project to the olfactory bulb, the serotonergic system was recognized as an influencing factor of the olfactory function in current animal models. Our hypothesis assumes that the serotonergic system influences the olfactory performance. To test this hypothesis, three genes of the serotoninergic system and their psychollogical relevant gene polymorphisms were selected and investigated: TPH2 (tryptophan hydroxylase 2, rs4570625), 5-HTT LPR (serotonin transporter length polymorphism) and 5-HT2C (serotonin transporter, rs3813929). A total of 173 healthy children were included and examined for their olfactory performance (olfactory threshold and discrimination) using the Sniffin'Sticks test. Carriers of the T-allele of the TPH2 polymorphism as well as carriers of the s-allele of the 5-HTTLPR, exhibited significantly better odor discrimination. The effect of 5-HTTLPR polymorphism was mediated by the girls in the sample. The gene polymorphism of the 5-HT2C receptor did not significantly affect the olfactory function. In terms of odor sensitivity, no significant modulations were mediated by the examined gene variants. Genes of the serotonergic system exert a modulating influence on the olfactory function in healthy children, especially on olfactory discrimination. Of particular importance in this context are the serotonin transporter 5-HTT LPR and the synthesis enzyme TPH2. KW - Riechen KW - Diskrimination KW - Serotonin KW - Serotonerges System KW - Genpolymophismen KW - Olfaction KW - Discrimination Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-185418 ER - TY - THES A1 - Häußler, Marie T1 - Untersuchung der kardialen autonomen Regulation anhand der Herzfrequenzvariabilität bei depressiven Kindern und Jugendlichen im Vergleich zu gesunden Kontrollen - eine Pilotstudie mit Querschnitts- und Längsschnittanalysen T1 - Examination of cardiac autonomic regulation based on the heart rate variability in of depressed Children and Adolescents in comparison with healthy controls – a pilot study including cross-sectional and longitudinal analyses N2 - Bei Erwachsenen ist ein Zusammenhang zwischen Depressionen und Herzerkrankungen bekannt. Als möglicher Mechanismus hierfür gilt eine Veränderung der kardialen autonomen Funktion, messbar über eine verminderte Herzfrequenzvariabilität (HRV) und eine höhere Herzfrequenz. Es finden sich in der Literatur erste Hinweise, dass auch bei Kindern und Jugendlichen mit Depressionen Veränderungen der kardialen autonomen Regulation zu beobachten sind. In der vorliegenden Studie an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Würzburg wurde erstmals die kardiale autonome Funktion bei depressiven Kindern und Jugendlichen mit Hilfe von Langzeit-EKGs untersucht. Geprüft wurde hierbei, ob depressive Störungen im Kindes- und Jugendalter mit einer gestörten kardialen autonomen Regulation in Form einer verminderten HRV und einer erhöhten Herzfrequenz vergesellschaftet sind. Zudem wurde der Einfluss einer antidepressiven Therapie untersucht. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass depressive Kinder und Jugendliche im Vergleich zu gesunden eine signifikant höhere mittlere Herzfrequenz im Langzeit-EKG aufweisen. Zudem hatten sie leicht verminderte HRV-Parameter, wobei dieser Unterschied nicht statistisch signifikant war. Eine Veränderung der HRV oder der Herzfrequenz im Therapieverlauf konnte nicht belegt werden. Weitere größere Studien sind nötig, um die Zusammenhänge zwischen Depressionen und Veränderungen der kardialen autonomen Funktion im Kindes- und Jugendalter zu erforschen. N2 - In adults, a correlation between depression and heart diseases is known. One potential pathophysiological mechanism is the change of the cardiac autonomic function, which can be measured by decreased heart rate variability (HRV) and higher heart rate. There are few first studies indicating that changes of the cardiac autonomic regulation can be observed in depressed children and adolescents, too. In this study at the Department of Child and Adolescent Psychiatry, Psychosomatics and Psychotherapy (University of Wuerzburg), the cardiac autonomic function in depressed children and adolescents was assessed with long-term ECGs. We examined, if depression in childhood and adolescence is associated with an altered cardiac autonomic regulation with reduced HRV and higher heart rate. Furthermore, we examined the influence of antidepressant treatment. Our Data shows, that depressed children and adolescents have a significantly higher mean heart rate than healthy controls. They had slightly diminished HRV parameters as well. This difference, however, was not statistically significant. There were no changes of HRV or heart rate during the therapy of depression. Further larger studies are needed to clarify the relation between depression and changes of the cardiac autonomic function in childhood and adolescence. KW - Herzfrequenzvariabilität KW - Depression KW - Kinder- und Jugendpsychiatrie Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-168750 ER - TY - THES A1 - Weidner, Anne T1 - Zusammenhang zwischen pathologischen Entzündungsparametern und der Serumkonzentration von Antipsychotika T1 - Relationship between pathological inflammatory parameters and serum concentration of antipsychotics N2 - In einer Studie wurde der Zusammenhang pathologischer Werte von C-Reaktivem Protein (295 Fälle)- - sowie Leukozyten-Anzahlen (292 Fälle) einerseits und dosiskorrigierter Serumkonzentration der Antipsychotika Haloperidol, Risperidon, Olanzapin, Quetiapin und Aripiprazol andererseits mittels therapeutischem Drug Monitoring bestimmter Serumkonzentrationen sowie pathologische CRP (295 Fälle)- und Leukozyten (292 Fälle)-Werte ausgewertet. Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluss von Entzündung, gemessen durch CRP-Wert und Leukozyten, auf die dosiskorrigierten Antipsychotika-Serumkonzentrationen zu untersuchen. In der Quetiapin-Stichprobe konnte ein signifikanter Zusammenhang von pathologischen CRP-Werten und der dosiskorrigierten Serumkonzentration berechnet werden. In der Olanzapin-Stichprobe ergab sich ein trendmäßiger Zusammenhang von pathologischen CRP-Werten und der dosiskorrigierten Serumkonzentration. Dosiskorrigierte Serumkonzentrationen über der therapeutischen Obergrenze waren in der Quetiapin-Stichprobe mit pathologischen CRP-Werten assoziiert. In keiner Stichprobe konnte ein signifikanter Zusammenhang von Leukozyten-Anzahl und dosiskorrigierter Serumkonzentration aufgezeigt werden. Wir konnten damit erstmals einen signifikanten Zusammenhang von Entzündung und Serumkonzentration für Quetiapin (und partiell auch Olanzapin) zeigen. Klinische Konsequenz sollte - vor allem bei älteren Patienten - eine Quetiapin (und auch Olanzapin-)-Dosisanpassung unter inflammatorischen Bedingungen sein, um das Risiko verstärkter bzw. sogar toxischer Nebenwirkungen durch einen Anstieg der Serumkonzentration zu minimieren. Weitere Studien mit einer größeren Fallzahl für die anderen hier untersuchten und nicht signifikant assoziiert gefundenen Antipsychotika sind erforderlich, um das Risiko erhöhter Serumkonzentrationen unter inflammatorischen Bedingungen für diese ausschließen zu können. Darüber hinaus sind weitere Untersuchungen mit Berücksichtigung anderer auf CYP-Ebene interagierender Faktoren wie Komedikation, körperlichen Begleiterkrankungen, Raucherstatus oder Polymorphismen sinnvoll, um Risikogruppen noch genauer definieren zu können. N2 - In this study, the relationship between pathological values of C-reactive protein (295 cases) and leukocyte counts (292 cases) on the one hand and dose-corrected serum concentrations of the antipsychotics haloperidol, risperidone, olanzapine, quetiapine and aripiprazole on the other hand were evaluated by therapeutic drug monitoring of certain serum concentrations as well as pathological CRP (295 cases) and leukocyte values (292 cases). The objective of the present study was therefore to investigate the influence of inflammation, measured by CRP value and leukocytes, on the dose-corrected antipsychotic serum concentrations. The Quetiapin sample showed a significant correlation between pathological CRP values and dose-corrected serum concentration. In the olanzapine sample, there was a trend correlation between pathological CRP values and the dose-corrected serum concentration. Dose-corrected serum concentrations above the therapeutic limit were associated with pathological CRP levels in the quetiapine sample. In no sample could a significant correlation between leukocyte count and dose-corrected serum concentration be demonstrated. For the first time we were able to show a significant correlation between inflammation and serum concentration for quetiapine (and partially also olanzapine). Clinical consequence - especially in older patients - should be a quetiapine (and also olanzapine) dose adjustment under inflammatory conditions in order to minimize the risk of increased or even toxic side effects due to an increase in serum concentration. Further studies with a larger number of cases for the other antipsychotics investigated here and not significantly associated are necessary to exclude the risk of increased serum concentrations under inflammatory conditions. In addition, further investigations with consideration of other factors interacting at the CYP level such as comedication, concomitant physical diseases, smoking status or polymorphisms are useful in order to be able to define risk groups even more precisely. KW - Entzündungsparameter KW - Serumkonzentration KW - Antipsychotika KW - CRP KW - Leukozyten Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-178499 ER - TY - THES A1 - Fekete, Stefanie T1 - Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) von Kindern und Jugendlichen unter Behandlung mit Tiaprid : eine prospektive naturalistische Beobachtungsstudie T1 - Therapeutic drug monitoring (TDM) of children and adolescents treated with tiapride N2 - Tiaprid wird bei Kindern und Jugendlichen im deutschsprachigen Raum als Mittel der ersten Wahl zur Behandlung von Ticstörungen off-label eingesetzt. Es gilt dabei die generelle Empfehlung, Therapeutischen Drug Monitoring (TDM) bei der Behandlung von Minderjährigen mit Neuro-/Psychopharmaka durchzuführen. Therapeutische Referenzbereiche für Tiaprid sind bisher jedoch nur für erwachsene Patienten mit Chorea Huntington definiert worden (1000 bis 2000 ng/ml) (Hiemke et al., 2011). An ausgewählten Zentren im Rahmen des Kompetenznetzwerks Therapeutisches Drug Monitoring Kinder- und Jugendpsychiatrie (www.tdm-kjp.com) wurden von 2007 bis 2014 standardisiert TDM-Daten erfasst, um den Zusammenhang zwischen Dosis, Serumkonzentration, Wirksamkeit und UAW von Tiaprid zu untersuchen sowie Hinweise auf einen möglichen alters- und diagnosespezifischen therapeutischen Referenzbereich zu generieren. Bei den 49 Patienten (mittleres Alter 12,5 Jahre; 84 % männlich) zeigte sich eine positive Korrelation (r= 0.76; p< .001) zwischen der Dosis (Mittelwert 354 mg) und der Serumkonzentration von Tiaprid (Mittelwert 1324 ng/ml) mit einer ausgeprägten interindividuellen Variabilität, jedoch keine Beziehung zwischen Serumkonzentration und Wirkeffekt (83,3 % profitierten) bzw. UAW in der Gesamtpopulation. Die Auswertung der Verlaufsmessungen von Patienten mit mehreren Messungen der Tiaprid-Serumkonzentration ergab beim dritten Messzeitpunkt eine negative Korrelation zwischen Wirkeffekt und Serumkonzentration (r= -.68; p= .032). Bei Patienten mit Serumkonzentrationen unter 2000 ng/ml wurde ein günstigerer klinischer Effekt dokumentiert als bei solchen mit Konzentrationen oberhalb dieses Wertes. Die ROC-Analyse ergab eine Sensitivität von 86 %, ab einer Konzentration von 618 ng/ml zu respondieren (AUC= .524). Kein Patient litt an einer schweren UAW und nur wenige Patienten unter leichten oder mittelschweren UAW (n=13). Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass der untere therapeutische Referenzbereich für jugendliche Patienten mit einer Tic-Störung bei etwa 600 ng/ml liegt und die obere Grenze von 2000 ng/ml auch als Orientierungswert auf Kinder und Jugendliche gelten könnte. Bevor diesbezüglich gültige Empfehlungen für den klinischen Alltag formuliert werden, müssen Studien mit höheren Fallzahlen und mehr kontrollierten Studiendesigns abgewartet werden.  N2 - Background: Tiapride is used off-label as first-line treatment for children and adolescents with tic disorders in German speaking countries. Methods: Standardized TDM data were collected from 2007 to 2014 within the Competence Network Therapeutic Drug Monitoring in Child and Adolescent Psychiatry (www.tdm-kjp.com) to investigate the correlation between dosage, serum concentration, effectiveness and adverse drug reactions (ADRs) of tiapride. Additionally, information about a possible age- and diagnosis-specific therapeutic reference range should be obtained as the therapeutic reference ranges for tiapride are only available for adult patients with chorea Huntington (1000 to 2000 ng/ml). Results: In the 49 paediatric patients (mean age = 12.5 years, 84% male), a positive correlation (r = 0.76; p <.001) was found between tiapride dose (mean = 353.6 mg) and serum concentration (mean = 1324.0 ng/ml) with marked interindividual variability, but no relationship between serum concentration and effect (83.3% profit) nor ADRs. No patient suffered from severe ADRs and only a few patients had mild or moderate ADRs (n = 13). The evaluation of the measurements of patients with multiple measurements of the tiapride serum concentration (N = 10) showed a negative correlation between effect and serum concentration after one year treatment with tiapride (r = -.68, p = .032). A better outcome in patients with serum concentrations below 2000 ng / ml was observed. ROC analysis revealed a sensitivity of 86% from a concentration of 618 ng/ml in regard to the therapeutic response. Discussion: These results suggest that the lower therapeutic reference range in adolescent patients with tic disorders could be about 600 ng/ml and the upper limit of the adult therapeutic reference range of 2000 ng/ml could be a reference point as a guide to children and adolescents in terms of the incidence of ADRs and the expected effect. KW - therapeutic drug monitoring KW - paediatrics KW - tiapride KW - tic disorders KW - children Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-173085 ER - TY - THES A1 - Reinhard, Julia T1 - Developmental Aspects of Fear Learning and Fear Generalization T1 - Entwicklungsaspekte des Furchterwerbs und der Furchtgenerealisierung N2 - In situations of real threat, showing a fear reaction makes sense, thus, increasing the chance to survive. The question is, how could anybody differentiate between a real and an apparent threat? Here, the slogan counts “better safe than sorry”, meaning that it is better to shy away once too often from nothing than once too little from a real threat. Furthermore, in a complex environment it is adaptive to generalize from one threatening situation or stimulus to another similar situation/stimulus. But, the danger hereby is to generalize in a maladaptive manner involving as it is to strong and/or fear too often “harmless” (safety) situations/stimuli, as it is known to be a criterion of anxiety disorders (AD). Fear conditioning and fear generalization paradigms are well suited to investigate fear learning processes. It is remarkable that despite increasing interest in this topic there is only little research on fear generalization. Especially, most research on human fear conditioning and its generalization has focused on adults, whereas only little is known about these processes in children, even though AD is typically developing during childhood. To address this knowledge gap, four experiments were conducted, in which a discriminative fear conditioning and generalization paradigm was used. In the first two experiments, developmental aspects of fear learning and generalization were of special interest. Therefore, in the first experiment 267 children and 285 adults were compared in the differential fear conditioning paradigm and generalization test. Skin conductance responses (SCRs) and ratings of valence and arousal were obtained to indicate fear learning. Both groups displayed robust and similar differential conditioning on subjective and physiological levels. However, children showed heightened fear generalization compared to adults as indexed by higher arousal ratings and SCRs to the generalization stimuli. Results indicate overgeneralization of conditioned fear as a developmental correlate of fear learning. The developmental change from a shallow to a steeper generalization gradient is likely related to the maturation of brain structures that modulate efficient discrimination between threatening and (ambiguous) safety cues. The question hereby is, at which developmental stage fear generalization gradients of children adapt to the gradients of adults. Following up on this question, in a second experiment, developmental changes in fear conditioning and fear generalization between children and adolescents were investigated. According to experiment 1 and previous studies in children, which showed changes in fear learning with increasing age, it was assumed that older children were better at discriminating threat and safety stimuli. Therefore, 396 healthy participants (aged 8 to 12 years) were examined with the fear conditioning and generalization paradigm. Again, ratings of valence, arousal, and SCRs were obtained. SCRs indicated differences in fear generalization with best fear discrimination in 12-year-old children suggesting that the age of 12 years seems to play an important role, since generalization gradients were similar to that of adults. These age differences were seen in boys and girls, but best discrimination was found in 12-year-old boys, indicating different development of generalization gradients according to sex. This result fits nicely with the fact that the prevalence of AD is higher in women than in men. In a third study, it was supposed that the developmental trajectory from increased trait anxiety in childhood to manifest AD could be mediated by abnormal fear conditioning and generalization processes. To this end, 394 children aged 8 to 12 years with different scores in trait anxiety were compared with each other. Results provided evidence that children with high trait anxiety showed stronger responses to threat cues and impaired safety signal learning contingent on awareness as indicated by arousal at acquisition. Furthermore, analyses revealed that children with high trait anxiety showed overall higher arousal ratings at generalization. Contrary to what was expected, high trait anxious children did not show significantly more fear generalization than children with low trait anxiety. However, high-trait-anxious (HA) participants showed a trend for a more linear gradient, whereas moderate-trait-anxious (MA) and low-trait-anxious (LA) participants showed more quadratic gradients according to arousal. Additionally, after controlling for age, sex and negative life experience, SCR to the safety stimulus predicted the trait anxiety level of children suggesting that impaired safety signal learning may be a risk factor for the development of AD. Results provide hints that frontal maturation could develop differently according to trait anxiety resulting in different stimuli discrimination. Thus, in a fourth experiment, 40 typically developing volunteers aged 10 to 18 years were screened for trait anxiety and investigated with the differential fear conditioning and generalization paradigm in the scanner. Functional magnetic resonance imaging (fMRI) were used to identify the neural mechanisms of fear learning and fear generalization investigating differences in this neural mechanism according to trait anxiety, developmental aspects and sex. At acquisition, HA participants showed reduced activation in frontal brain regions, but at generalization, HA participants showed an increase in these frontal regions with stronger linear increase in activation with similarity to CS+ in HA when compared to LA participants. This indicates that there is a hyper-regulation in adolescents to compensate the higher difficulties at generalization in form of a compensatory mechanism, which decompensates with adulthood and/or may be collapsed in manifest AD. Additionally, significant developmental effects were found: the older the subjects the stronger the hippocampus and frontal activation with resemblance to CS+, which could explain the overgeneralization of younger children. Furthermore, there were differences according to sex: males showed stronger activation with resemblance to CS+ in the hippocampus and frontal regions when compared to females fitting again nicely with the observation that prevalence rates for AD are higher for females than males. In sum, the studies suggest that investigating developmental aspects of (maladaptive) overgeneralization may lead to better understanding of the mechanisms of manifest anxiety disorders, which could result in development and provision of prevention strategies. Although, there is need for further investigations, the present work gives some first hints for such approaches. N2 - Im Angesicht realer Bedrohung macht es durchaus Sinn, eine Furchtreaktion zu zeigen, denn dadurch kann die Überlebenschance erhöht werden. Die aufkommende Frage hierbei lautet: wie kann man eine “echte” Gefahr von einer “Attrappe” unterscheiden? Hier gilt der Spruch: besser einmal zu viel (Angst), als einmal zu wenig. Es macht also in einer komplexen Umwelt durchaus Sinn, von einer bestimmten Situation oder Gefahrenquelle auf eine andere, dieser ähnlichen, zu generalisieren. Dies birgt allerdings die Gefahr, zu stark zu generalisieren und/oder zu oft vor “harmlosen” Situationen oder Dingen Angst zu haben, wie uns das von den Angststörungen her bekannt ist. Furchterwerb und -generalisierung lassen sich mithilfe von Furchtkonditionierungs- und Generalisierungsparadigmen untersuchen. In Anbetracht der Tatsache, dass Furchtlernen und Furchtgeneralisierung wichtige Rollen in der Entwicklung von Angsterkrankungen zu spielen scheinen, ist es verwunderlich, dass es, trotz zunehmenden Interesses, nur wenig Forschung im Bereich Furchtgeneralisierung gibt. Die meisten Humanstudien hierzu wurden mit erwachsenen Probanden durchgeführt, wohingegen nur sehr wenig über diese Prozesse im Kindesalter bekannt ist. Um diese Wissenslücke etwas zu schließen, wurden in dieser vorliegenden Arbeit vier Studien generiert, in welchen ein differenzielles Furchtkonditionierungs- und Generalisierungsparadigma zum Einsatz kam. In den ersten beiden Experimenten standen Entwicklungsaspekte des Furchterwerbs und der Furchtgeneralisierung im Fokus. In der ersten Studie haben wir deshalb 267 Kinder und 285 Erwachsene mit dem differenziellen Furchtkonditionierungs- und Generalisierungsparadigma untersucht und bezüglich Valenz, Arousal und Hautleitfähigkeitsreaktion verglichen. Während beide Gruppen vergleichbare Konditionierungseffekte aufwiesen, zeigten die Kinder eine stärkere Generalisierung. Dies machte sich sowohl im Arousal als auch in der Hautleitfähigkeit bemerkbar. Dieses Ergebnis lässt darauf schließen, dass eine Entwicklung von einem flachen hin zu einem steileren Generalisierungsgradienten möglicherweise auf die Reifung bestimmter Hirnstrukturen zurückzuführen ist, die die effektive Diskriminierung zwischen gefährlichen und (vermeintlich) ungefährlichen Reizen modulieren. Die Frage schließt sich an, in welchem Entwicklungsstadium sich die Generalisierungsgradienten von Kindern denen der Erwachsenen angleichen. Um dieser Frage weiter nachzugehen wurden in der zweiten Studie entwicklungsbedingte Veränderungen der Furchtkonditionierung und -generalisierung bei Kindern und Jugendlichen untersucht. Laut dem ersten Experiment und weiteren Studien, die auf altersbedingte Veränderungen im Furchtlernen hinweisen, lag hier die Annahme zugrunde, dass Kinder mit zunehmendem Alter besser zwischen gefährlichen und (vermeintlich) ungefährlichen Reizen unterscheiden können. Um diese Hypothese zu überprüfen, wurden 396 gesunde Probanden (zwischen 8 und 12 Jahren) mittels des Furchtkonditionierungs- und Generalisierungsparadigmas untersucht. Wie bereits in der ersten Studie wurden Valenz, Arousal und die Hautleitfähigkeitsreaktion ausgewertet. Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder aller Altersstufen vergleichbare Konditionierungseffekte aufweisen, dass aber laut der Hautleitfähigkeitsreaktion 12-jährige Kinder im Vergleich zu den jüngeren Kindern am besten zwischen den Stimuli unterscheiden konnten. Wenn nach Geschlecht aufgeteilt wird, diskriminierten 12-jährige Jungs am besten, was darauf schließen lässt, dass sich Furchtgeneralisierung je nach Geschlecht unterschiedlich entwickeln könnte, was in Anbetracht der Tatsache interessant ist, dass Frauen höhere Prävalenzraten für Angsterkrankungen haben als Männer. Einer dritten Studie liegt die Annahme zugrunde, dass ein Entwicklungsstrang von einer ängstlichen Persönlichkeit hin zu einer Angsterkrankung durch abweichende Furchtkonditionierung und -Generalisierung vermittelt werden könnte. Daher wurden 394 Kinder zwischen 8 und 12 Jahren mit unterschiedlichen Ausprägungen in ihrer Ängstlichkeit mit dem Furchtkonditionierungs- und Generalisierungsparadigma untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder mit hohen Angst Werten je nach dem Grad ihrer Kontingenz-Bewusstheit während der Konditionierung mit stärkerer Erregung auf mit Gefahr assoziierte Reize und beeinträchtigtem Lernen des sicheren Reizes reagierten. Es zeigte sich, dass Kinder mit hohen Angst Werten generell höhere Erregungs-Werte während der Generalisierung aufwiesen als Kinder mit niedrigen Werten. Entgegen den Annahmen generalisierten Kinder mit hoher Ängstlichkeit nicht signifikant stärker als Kinder mit niedrigen Werten. Es gab jedoch einen Trend dahingehend, dass hoch-ängstliche Kinder eher lineare Generalisierungsgradienten aufweisen (was für mehr Generalisierung spricht), während moderat- und niedrig-ängstliche Kinder eher quadratische Gradienten haben (was für bessere Differenzierung spricht). Zudem konnten die SCRs auf den „sicheren“ Stimulus (CS-) den Ängstlichkeitswert voraussagen (nachdem für Alter, Geschlecht und negative Lebenserfahrung korrigiert wurde). Dies könnte bedeuten, dass eine Beeinträchtigung im Lernen des sicheren Reizes ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Angsterkrankung im Jugendalter sein könnte. Allgemein liefern die Ergebnisse erste Hinweise darauf, dass sich frontale Hirnstrukturen je nach Ausprägung der Ängstlichkeit unterschiedlich entwickeln könnten, was sich in unterschiedlicher Diskriminierungsfähigkeit spiegeln könnte. Um dem weiter nachzugehen, wurden im vierten Experiment 40 der Norm entsprechend entwickelte Probanden zwischen 10 und 18 Jahren mit unterschiedlichen hoher Ängstlichkeit mittels fMRT auf Unterschiede in der Furchtkonditionierung und -generalisierung hin untersucht. Außerdem wurden Zusammenhänge mit dem Alter und dem Geschlecht der Probanden untersucht. Die frontale Aktivität zeigte sich unterschiedlich je nach Ängstlichkeit, mit stärkerer linearer Zunahme in der Aktivierung mit Ähnlichkeit zum CS+ während der Generalisierung bei hoch ängstlichen Probanden. Dies lässt auf eine Hyperregulierung bei Jugendlichen im Vergleich zu Erwachsenen schließen, wenn es darum geht, die Schwierigkeiten bezüglich der Differenzierung der dem bedrohlichen Reiz sehr ähnlichen Reize zu kompensieren. Diese Hyperregulierung könnte einen Kompensationsmechanismus der hoch ängstlichen Kinder widerspiegeln, welcher mit zunehmendem Alter verschwindet und bei manifesten Angsterkrankungen zusammenbricht. Außerdem konnten signifikante Entwicklungseffekte gefunden werden: je älter die Probanden waren, desto stärker war deren Aktivierung im Hippocampus und in frontalen Regionen während der Generalisierung mit zunehmender Ähnlichkeit zum CS+. Diese Altersunterschiede könnten die Übergeneralisierung jüngerer Kinder erklären und folglich zur Erklärung beitragen, weshalb Angsterkrankungen häufig ihren Ursprung in frühen Altersstufen haben. Männliche Probanden zeigten außerdem stärkere Aktivierung mit zunehmender Ähnlichkeit zum CS+ im Hippocampus und in frontalen Regionen. Dieses Ergebnis ergänzt die Resultate des zweiten Experiments und passt zur Tatsache, dass die Prävalenzraten für Angsterkrankungen für Frauen höher sind als für Männer. Zusammengenommen legen die Studien nahe, dass es sich lohnt, sich mit Entwicklungsaspekten von Furchtgeneralisierung zu befassen. Ein besseres Verständnis von Mechanismen des Furchterwerbs und besonders von Furchtgeneralisierung könnte dabei helfen, die Entstehungsmechanismen von Angsterkrankungen besser zu verstehen und könnte somit bei der Entwicklung von Präventionsansätzen wichtig sein. Obwohl viele Fragen noch offen sind und einige weitere Untersuchungen anstehen, liefert diese Arbeit erste Ideen für solche Ansätze. KW - Furcht KW - Development KW - Entwicklung KW - Fear Learning KW - Fear Generalization KW - Furchkonditionierung KW - Furchtgeneralisierung KW - Konditionierung KW - Generalisierung Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-164372 ER - TY - THES A1 - Albantakis, Laura Irena Teresa T1 - Periphere Expression von Brain Derived Neurotrophic Factor bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen T1 - Altered peripheral expression of brain derived neurotrophic factor in blood of children and adolescents with autism spectrum disorders N2 - Neurotrophine beeinflussen durch die Modulation von Prozessen wie Zellproliferation, -migration, Apoptose und Synapsenbildung entscheidend die neuronale Plastizität. Sie gelten deshalb als Kandidatengene neuronaler Entwicklungsstörungen wie Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Die vorgelegte Arbeit zielt auf die weitere Klärung der Rolle von Brain Derived Neurotrophic Factor (BDNF) bei der Ätiopathophysiologie der ASS durch Expressionsanalysen im Blut als potenziellem Surrogat zentralnervöser Prozesse. In gut charakterisierten ASS-Stichproben und - neben gesunden Kontrollprobanden - einer klinischen Kontrollgruppe von Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) wurde die BDNF-mRNA-Expression in Vollblut sowie BDNF-Proteinserumkonzentrationen untersucht. Zusätzlich wurden mögliche Einflussfaktoren auf die BDNF-Werte wie Alter, IQ, autismusspezifische Symptomatik, Komorbidität und Medikation analysiert. In einer ersten Stichprobe (ASS-Patienten versus gesunde Kontrollen) wurden signifikant erniedrigte BDNF-Serumkonzentrationen in der Patientengruppe mittels Enzyme-Linked-Immunosorbent-Assay gemessen (p = 0,040). In einer zweiten unabhängigen Stichprobe (Patienten mit ASS, Patienten mit ADHS und gesunde Kontrollen) wurde auf mRNA-Ebene mittels quantitativer Real-Time-Polymerasekettenreaktion ebenfalls ein signifikanter Gruppenunterschied ermittelt mit erniedrigter BDNF-Expression in der ASS-Gruppe im Vergleich zu gesunder Kontrollgruppe (p = 0,011), sowie einem Trend zu erniedrigten BDNF-Werten bei ADHS-Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden (p = 0,097). Des Weiteren wurde eine signifikante negative Korrelation zwischen Alter und BDNF-mRNA-Expression bei Patienten mit ASS sowie eine positive Korrelation von Alter und BDNF-Serumkonzentrationen bei gesunden Kontrollen gemessen. Auch korrelierten die BDNF-Werte im Serum mit der Ausprägung des autistischen Phänotyps. In einer Subgruppe der ADHS-Patienten wurde kein Einfluss von Psychostimulanzien auf die BDNF-mRNA-Expression gemessen. Der Einbezug größerer Stichproben sowie die systematische Erfassung weiterer potenzieller Einflussfaktoren auf die BDNF-Expression (wie pubertärer Entwicklungsstand bzw. Geschlechtshormonkonzentrationen) könnten in zukünftigen Studien zu einer weiteren Klärung der pathophysiologischen Rolle von BDNF bei Kindern und Jugendlichen mit ASS beitragen. N2 - Neurotrophins impact on neuronal plasticity by modulating processes such as cell proliferation, cell migration, apoptosis and synaptic plasticity. Therefore, they are regarded as candidate genes for neurodevelopmental disorders such as autism spectrum disorders (ASD). The following work aims at further clarifying the role of brain derived neurotrophic factor (BDNF) in the pathophysiology of ASD by expression analyses in blood as a potential surrogate for BDNF effects observed in the central nervous system. BDNF mRNA expression in whole blood and BDNF serum concentrations were analyzed in well characterized samples of ASD patients, healthy controls, and a clinical control group of patients with attention deficit hyperactivity disorder (ADHD). In addition, potential modulating factors such as age, IQ, autistic phenotype, comorbidity and medication were further investigated. In a first project (ASD patients vs. healthy controls) significantly lower BDNF serum concentrations in the ASD group were observed via enzyme-linked immunosorbent assay (p = 0.040). In a second independent sample and project (patients with ASS, patients with ADHD, and healthy controls), BDNF mRNA expression was analyzed using quantitative real time polymerase chain reaction. Also in this sample, a significant group difference was found with lower BDNF expression in the ASD group compared to the health controls (p = 0.011). Moreover, a trend of decreased BDNF mRNA levels was observed for patients with ADHD in comparison to the normally developing controls (p = 0.097). Furthermore, with regard to potential influencing factors, we found a significant negative correlation between age and BDNF mRNA expression in patients with ASD, as well as a positive correlation between age and BDNF serum concentrations in healthy controls. A positive correlation was moreover detected between the serum BDNF concentrations and autistic phenotype. Testing a sub-group of ADHD patients, no significant influence of stimulants was observed on BDNF mRNA expression. In future studies, bigger sample sizes as well as a systematic assessment of other factors that potentially influence BDNF expression (like pubertal developmental status or concentration of sex hormones) could further clarify the pathophysiological role of BDNF in children and adolescents with ASD. KW - Autismus-Spektrum-Störung KW - Brain-derived neurotrophic factor KW - Periphere Expression KW - Autismus-Spektrum-Störung KW - Brain-derived neurotrophic factor KW - Peripheral expression KW - brain derived neurotrophic factor KW - autism spectrum disorder Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-106666 ER - TY - THES A1 - Massa, Claudia T1 - Einfluss von sozialen Feedbackreizen auf neurophysiologische Korrelate von Fehlerverarbeitung und Action Monitoring T1 - Influence of social feedback stimuli on neurophysiological correlates of error processing and action monitoring N2 - Ziel der vorliegenden Studie war es, durch Betrachtung ereigniskorrelierter Potentiale in einer sozial-evaluativen Situation herauszufinden, welchen Einfluss der soziale Kontext auf die kognitive und emotionale Verarbeitung von Fehlern hat, und wie dieser Einfluss durch Persönlichkeitsmerkmale moduliert wird. Die ereigniskorrelierten Potentiale waren die Error-related negativity (ERN) und die Feedback related negativity (FRN). Im Experiment wurden soziale Stimuli in Form von emotionalen Gesichtern als Feedback benutzt. Bei der ERN gab es keine Auswirkungen der Feedback-Art auf die Amplituden, bei der FRN waren die Amplituden wie erwartet nach fazialem Feedback größer als bei neutralem. Bei beiden ERPs zeigte sich gleichermaßen eine signifikante Interaktion der Faktoren Feedback und Verträglichkeit. Feedback mit sozialer Komponente hatte bei Probanden mit hoher Ausprägung einer sozialen Persönlichkeitseigenschaft mehr Wirkung auf das Fehlermonitoring. Positiver Affekt nahm während des Experiments ab. Insgesamt zeigte sich im Experiment, dass sowohl kognitive als auch soziale Fehler Fehlermonitoring in Gang setzen können und dass dessen Art und Weise durch die Ausprägung bestimmter Persönlichkeitseigenschaften moduliert wird. N2 - We used error related potentials (Error-related negativity, ERN, Feedback related negativity, FRN) to assess how individual personality and social situation in the experimental setting moderate error monitoring. Photographs of emotional faces were used as stimuli for a social- evaluative situation. For the ERN, feedback type had no influence on amplitudes. FRN-amplitudes were greater after social feedback as compared to abstract feedback. Both ERPs showed a significant interaction of feedback type and the individual score of conscientiousness. Subjects with a high score of conscientiousness reacted more intensively to social feedback. To sum up, cognitive and social errors can cause error monitoring which is itself moderated by certain personality traits. KW - Ereigniskorreliertes Potenzial KW - ERN KW - Fehlermonitoring KW - Sozial evaluative Situation KW - Ereigniskorrelierte Potentiale Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-105605 ER - TY - THES A1 - Ganasinski, Eva T1 - Fehler, Konflikte und Dopamin. Funktionelle Grundlagen zur Error-Related Negativiy (ERN/Ne) T1 - Errors, conflicts and dopamine. Funktional basics of the Error-Related Negativity (ERN, Ne) N2 - Anhand eines modifizierten Eriksen Flanker Task untersuchten wir die Ausprägung der ERPs (ERN, Fb-ERN und Pe) in Abhängigkeit der Fehlerart, Stimulusinterferenz und Fehlererwartung. Desweitern wurde die Auswirkung der Katechol-O-Methyltransferase (COMT) und ihre Auswirkung auf die ERPs untersucht. Außerdem erfolgte eine explorative Untersuchung des Einflusses emotionaler Aspekte auf die ERPs. Unsere Ergebnisse sollten mit den zentralen Fehlerverarbeitungstheorien die auf diesem Gebiet existieren verglichen werden. Anhand unserer Ergebnisse konnten viele Übereinstimmungen zur Theorie des Verstärkungslernens aufgezeigt werden, wonach Dopamin bei ehlerverarbeitungsprozessen und Modulation der ERN eine entscheidende Rolle spielt. Wir fanden eine deutliche Modulation der ERN in Abhängigkeit der COMT-Genotypen. Außerdem konnten wir nachweisen, dass motivationale und affektive Faktoren die ERN beeinflussen. N2 - We investigated the alteration of the ERPs (ERN, Fb-ERN and Pe) dependent to the type of an error, stimulus-interference and prediction of an error. Furthermore we investigated the modulation of the ERPs according to the genotype of the Katechol-O-Methytransferase. Moreover we examined the influence of emotions to the ERPs. Our results were compared to the central theories of error procession. Many our results were to be explained by the reinforcement learning theorie, whereto dopamine plays an important role within error procession and modulation of the ERN. We found a modulation of the ERN in accordance to the COMT-Genotype. Moreover we detected an alteration of the ERN in dependence to motivational and affective factors. KW - ERN KW - ERN KW - Conflict Monitoring Theorie KW - Ne (Negativity) KW - Reinforcement Learning Theory KW - Dopamin Metabolism KW - Konfliktverarbeitungstheorie KW - Theorie des Verstärkungslernens KW - Fehlerverarbeitungstherorie KW - Anteriorer Cingulärer Kortex KW - Dopaminmetabolismus Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-122095 ER - TY - THES A1 - Herhaus, Gabriele T1 - Besteht ein Zusammenhang zwischen Symptomen der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung in der Kindheit sowie ihrer Pharmakotherapie und dem späteren Auftreten eines Parkinson-Syndroms? T1 - Association of Parkinson's disease with symptoms of attention deficit hyperactivity disorder in childhood N2 - Die ADHS und die Parkinson-Krankheit gehen beide mit Veränderungen des dopaminergen Systems einher. Methylphenidat (MPH) ist ein zentralwirkendes Psychostimulans, das den Dopamin-Wiederaufnahme-Transporter reversibel hemmt. Obwohl MPH seit über 50 Jahren in der symptomatischen Therapie der ADHS angewandt wird, ist die Datenlage zu den Langzeiteffekten und Risiken dieses Medikaments relativ dünn. Basierend auf den Ergebnissen von Versuchen an Ratten wurde die Theorie aufgestellt, dass MPH die Ausreifung des zentralen dopaminergen Systems beeinflusst und dadurch ein Risikofaktor für die Entwicklung eines Parkinson-Syndroms sein könnte. Ziel dieser Pilotstudie war zum einen zu untersuchen, ob bei Patienten mit Parkinson ADHS-ähnliche Symptome in der Kindheit auftraten und zum anderen zu ermitteln, ob Parkinson-Patienten in ihrer Kindheit Psychostimulanzien eingenommen haben. Als Instrumentarium dienten die deutsche Kurzform der Wenda Utah Rating Scale (WURS-k) sowie der ‘Fragebogen zu Kindheit und Entwicklung U40‘. Insgesamt füllten 88 Parkinson-Patienten die Fragebögen vollständig aus. Die Daten dieser Patienten sowie einer ebenso großen, randomisierten Kontrollgruppe wurden in die Auswertung einbezogen. Im Fragebogen WURS-k fanden sich in der Gruppe der Parkinson-Patienten signifikant höhere Summenscores im Vergleich zur Kontrollgruppe. Zusätzlich zeigten sich bei den Parkinson-Patienten höhere Scores bezüglich der Faktoren „Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivität“ sowie „ängstlich-depressive Symptomatik“, nicht aber bei den Faktoren „Impulsivität“, „Protestverhalten“ und „Störung der sozialen Adaptation“. Auch die Auswertung des Fragebogens U40 ergab signifikant höhere Punktwerte bezüglich der Items „Aufmerksamkeitsdefizit“ und „Hyperaktivität“ bei den Parkinson-Patienten. Dennoch kann aus diesen Ergebnissen nicht geschlossen werden, dass die in unserer Studie untersuchten Parkinson-Patienten in ihrer Kindheit an einer ADHS litten, da die durchschnittlichen Summenscores der WURS-k deutlich unter dem festgelegten Cut-Off-Wert von größer oder gleich 30 lagen. Es ist aber möglich, dass einzelne ADHS-ähnliche Symptome den motorischen Symptomen einer Parkinson-Erkrankung vorausgehen können. Letztlich fanden wir keinen Anhalt dafür, dass die Parkinson-Patienten in ihrer Kindheit Psychostimulanzien wie MPH eingenommen hatten. N2 - Attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) and Parkinson’s disease (PD) are attended by alterations in the dopaminergic system. Methylphendiate (MPH) is a central acting psychostimulant which reversibly blocks the dopamine re-uptake transporter. At present MPH ist one of the most frequently prescribed drugs for the symptomatic treatment of ADHD. Although MPH has been in use for over 50 years, there is only little information available concerning the long-term benefits and risks of medication. Based on experiments in rats it has been suggested that MPH treatment may affect the maturation of the central dopaminergic system and may be a risk factor for the development of PD. The aim of the present case-control study was to gain information about (1) ADHD-like symptoms that may precede PD symptoms and (2) the exposure to psychostimulants in childhood. We used a German short version of the Wender Utah Rating Scale (WURS-k) which is a reliable measure for the retrospective diagnosis of childhood ADHD and another questionnaire the „Quesionnaire to Childhood and Development U40“. A total of 88 PD patients completed the two rating scales. The data of these patients and of 88 randomly selected individuals of the controls were included for analysis. In the WURS-k, the PD group showed higher total scores compared to control subjects. In addition, we found increased scores in PD patients regarding the items „attention deficit“, „hyperactivity“ and „anxious and depressive symptoms“, but not regarding „impulsivity“, „oppositional behaviour“ and „deficits in social adaptation“. The results of the U40 also showed increased scores in PD patients regarding „attention deficit“ and „hyperactivity“. However, one cannot conclude that the PD patients enrolled in this study had suffered form childhood ADHD, since the average total WURS-k score was far below the cut-off score of 30 or higher. But it is possible that ADHD-like symtoms precede the characteristical PD symptoms. Finally, we found no evidence that PD patients had been exposed to psychostimulants such as MPH. KW - ADHS KW - Parkinson-Krankheit KW - Methylphenidat Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-126191 ER - TY - THES A1 - Hütz, Barbara T1 - Substantia Nigra-Echogenität als Biomarker für Erkrankungen aus dem psychotischen Formenkreis und Korrelat psychopharmakologischer Nebenwirkungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen T1 - Substantia Nigra echogenicity as biomarker for schizophrenic spectrum disorders and neuroleptic-induced extrapyramidal side-effects in adolescents and young adults N2 - Hintergrund: Bei erwachsenen Patient*innen mit Erkrankungen aus dem Schizophrenie-Spektrum konnte im transkraniellen Ultraschall im Vergleich zu gesunden Proband*innen eine signifikant erhöhte Echogenität der Substantia Nigra (SN) nachgewiesen werden. Zudem bestand ein Zusammenhang zwischen der SN-Fläche und stärker ausgeprägten extrapyramidalmotorischen Bewegungsstörungen unter Antipsychotikatherapie. In der vorliegenden Arbeit wurde überprüft, inwiefern die Echogenität der SN auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Biomarker für Erkrankungen aus dem psychotischen Formenkreis und als Korrelat psychopharmakologischer Nebenwirkungen herangezogen werden kann. Des Weiteren wurde der Einfluss von Alter, Krankheitsdauer sowie Antipsychotika-Lebenszeitdosis auf die SN-Echogenität untersucht sowie Zusammenhänge mit peripheren Eisenparametern. Methoden: Hierfür wurden insgesamt 16 stationär behandelte Patient*innen zwischen 14 – 22 Jahren mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis sowie nach Alter und Geschlecht gematchte gesunde Kontrollen mittels TCS untersucht. Aus peripher entnommenem Blut wurden Parameter des Eisenhaushalts bestimmt. Ergebnisse: Es konnten entgegen der Hypothese keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Echogenität der SN im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe festgestellt werden. Bezüglich der Schwere der beobachteten EPMS ergab sich entgegen der Hypothese und im Kontrast zu Befunden bei Erwachsenen kein Zusammenhang mit der SN-Echogenität. Das Alter der Proband*innen, die Krankheitsdauer sowie die Dosis der eingenommenen Antipsychotika zeigten keine Zusammenhänge mit der SN-Echogenität. Interessanterweise zeigte sich eine signifikant negative Korrelation zwischen der echogenen Fläche der SN und Eisen sowie Transferrin. Schlussfolgerung: Im Jugend- und jungen Erwachsenenalter eignet sich die SN-Echogenität vermutlich nicht als Biomarker für Erkrankungen aus dem Schizophrenie-Spektrum oder für die Prädiktion von Nebenwirkungen antipsychotischer Medikation. Möglicherweise manifestiert sich eine erhöhte Echogenität der SN, welche als Zeichen für eine Schädigung der dopaminergen Neurone gesehen wird, bei schizophrenen Psychosen erst im Verlauf der Krankheit. Da wir die Studienteilnehmer*innen nur zu einem einzigen Zeitpunkt im Laufe ihrer Krankheitsgeschichte untersuchten, kann keine Aussage über den weiteren Verlauf der SN-Echogenität getroffen werden. Hierfür wären longitudinale Untersuchungen zielführend, da nur so mögliche entwicklungsbedingte Veränderungen festgestellt werden können. N2 - Background: Adult patients with schizophrenic spectrum disorders showed a significantly larger mean echogenic area of the subtantia nigra (SN) in transcranial sonography compared to healthy controls. Also, patients showing larger echogenic SN developed more severe neuroleptic-induced extrapyramidal side-effects. In this study, we examined if SN echogenicity can function as a biomarker for schizophrenic spectrum disorders and as a predictor of neuroleptic-induced extrapyramidal side-effects in adolescents and young adults. Furthermore, we investigated the correlation of age, disease duration, lifetime neuroleptic dose and iron parameters with SN echogenicity. Methods: 16 hospitalized patients who had been diagnosed with schizophrenic spectrum disorders and 16 healthy controls between the ages of 14 – 22 years were examined via transcranial sonography. We also assessed the concentration of iron parameters in peripheral blood samples. Results: In contradiction to our hypothesis, no significant differences regarding SN echogenicity could be found when comparing the two groups. There also was no correlation of severity of extrapyramidal side-effects, age, disease duration or lifetime neuroleptic dose with echogenicity of the SN. Interestingly, we found a significant negative correlation of SN echogenicity with serum iron as well as serum transferrin levels. Conclusion: SN echogenicity apparently cannot be used as a biomarker for schizophrenic spectrum disorders or a predictor of neuroleptic-induced extrapyramidal side-effects in adolescents and young adults. Increased SN echogenicity, which is assumed to be an indicator of nigrostriatal injury, presumably evolves much later in the course of schizophrenic disorders. As our probands underwent examination only once in the course of their disease, we cannot draw conclusions regarding the development of SN echogenicity. Longitudinal studies are needed to shed more light on possible developmental changes in this regard. KW - Substantia nigra KW - Schizophrenie KW - Ultraschalldiagnostik KW - Juvenile Psychose KW - Extrapyramidales System KW - Substantia Nigra - Echogenität KW - Transkranieller Ultraschall KW - Adoleszenz KW - EPMS Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-231713 ER - TY - THES A1 - Wallem, Friederike T1 - Psychometrische Analyse des Fragebogens zur Erfassung der Zufriedenheit mit der Aufklärung im Rahmen der kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlung T1 - Psychometric analysis of the questionnaire to assess satisfaction with the educational interview in the context of child and adolescent psychiatric treatment N2 - Ziel der vorliegenden Arbeit war es, eine psychometrische Analyse des von W. Briegel entwickelten Fragebogens durchzuführen , der die Zufriedenheit mit dem Aufklärungsgespräch über eine medikamentöse Therapie multiperspektivisch aus Sicht der Beteiligten erfassen soll. An einer Stichprobe von 63 gültigen Fällen erfolgte eine Evaluation des Fragebogens im Sinne einer Itemanalyse, sowie die Überprüfung auf Validität und Reliabilität. Zudem wurde untersucht ob im Allgemeinen Zufriedenheit angegeben wurden und ob Einflussfaktoren auf das Antwortverhalten und die Zufriedenheit festgestellt werden konnten Insgesamt wurden die Fragen von allen Beteiligten im Sinne von Zufriedenheit beantwortet. Die Itemanalyse erbrachte hohe Schwierigkeitsindices, hohe Trennschärfewerte und geringe Varianzen. Des Weiteren zeigte der Fragebogen gute Werte für die Interne Konsistenz und für die Prüfung auf Kriteriumsvalidität. Aufgrund der sich ergebenden Hinweise, dass die hohen Werte der Zufriedenheitsbefragung durch die Konstruktionsweise des Fragebogens zustande gekommen sein könnten, erscheint es sinnvoll, die Ratingskala des Fragebogens zu modifizieren. Dieser so veränderte Fragebogen sollte dann an einer heterogeneren Stichprobe erneut eingesetzt werden, um herauszufinden, ob die Ergebnisse in diesem Kontext dieselbe Tendenz zeigen. N2 - Objective: The aim of the present study was to perform a psychometric analysis of the questionnaire developed by W. Briegel, which is intended to record the satisfaction with the explanatory talk about a drug therapy from the perspective of the participants. Methods On a sample of 63 valid cases, an evaluation of the questionnaire in the sense of an item analysis was carried out, as well as a check for validity and reliability. In addition, it was examined whether satisfaction was generally indicated and whether influencing factors on the response behavior and satisfaction could be determined. Results Overall, the questions were answered by all participants in terms of satisfaction. The item analysis yielded high difficulty indices, high discriminatory power values and low variances. Furthermore, the questionnaire showed good values for internal consistency and for the criterion validity test. Conclusion Due to the emerging indications that the high values of the satisfaction survey might have been caused by the way the questionnaire was constructed, it seems reasonable to modify the rating scale of the questionnaire. This modified questionnaire should then be used again on a more heterogeneous sample to find out whether the results show the same tendency in this context. KW - Patientenzufriedenheit KW - Fragebogen KW - Medizinisches Aufklärungsgespräch KW - patient satisfaction Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-247108 ER - TY - THES A1 - von Dobschütz, Bernadette T1 - Die Veränderung familienspezifischer Messgrößen unter therapeutischer Intervention bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung T1 - Effects of therapeutic interventions on family-specific measures in Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder N2 - Die psychosoziale Komponente spielt bei der ADHS v.a. in der Bewältigung von Erziehungsaufgaben eine erhebliche Rolle, da sowohl die Eltern als auch das Kind von der Störung betroffen sein können. Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung von Beziehungen und Konfliktpotential in Familien, die von ADHS betroffen sind. Es wurde der Frage nachgegangen, ob eine störungsspezifische Therapie von Müttern mit ADHS und deren Kind, das ebenfalls an ADHS litt, bessere familienspezifische Messwerte erreicht als eine übliche Standardbehandlung. Die Behandlungsgruppe erhielt eine intensive Gruppenpsychotherapie und begleitende Pharmakotherapie mit Methylphenidat, die Kontrollgruppe wiederholte psychiatrische Beratungen, beide Gruppen erhielten zusätzlich ein Mutter-Kind-Training. Die Stichprobe bestand aus 144 Mutter-Kind Paaren mit ADHS, die im Rahmen einer Mutter-Kind Treatment Studie rekrutiert wurden. Es zeigten sich Verbesserungen in den untersuchten familienbezogenen Outcomes (soziales Leben, negative Gefühle gegenüber der Erziehung), nicht aber in allen erfassten Bereichen. Diese Verbesserungen zeigten jedoch keine signifikanten Gruppenunterschiede im Hinblick auf die beiden Studienbehandlungen zur Therapie der ADHS der Mütter (Pharmakotherapie plus Verhaltenstherapie vs. alleinige unspezifische Beratung). Bei Müttern, die ein Krankheitsverständnis für die ADHS, sowie eine Behandlungsmotivation hatten, verbesserte das Mutter-Kind-Training die Outcomes der Kinder, auch wenn die Mutter nur eine unterstützende Beratung erhielt. Die multimodale Therapie der Mütter mit Gruppenpsychotherapie und MPH-Medikation war bezüglich der Symptomreduktion der Mütter effektiv. Jedoch beeinflusste die multimodale Therapie im Vergleich zur unterstützenden psychiatrischen Beratung das externalisierende Verhalten des Kindes nach dem Elterntraining nicht zusätzlich. Deshalb scheint es vielversprechend, Müttern mit ADHS, welche nicht die Möglichkeit einer Medikation oder spezifischen Psychotherapie haben, auch zukünftig Elterntraining anzubieten. N2 - In ADHD, the psychosocial component plays a crucial role, especially when it comes to coping with parenting tasks, since both the parents and the child can be affected by the disorder. The aim of the present study was to examine the interactions and the potential for conflict within families affected by ADHD. The question investigated was, whether a disorder-specific therapy for mothers with ADHD and their child, who also suffered from ADHD, achieves better family-specific results than standard treatment. The treatment group received intensive group psychotherapy and accompanying pharmacotherapy with methylphenidate, the control group received repeated supportive counseling. Both groups received additional mother-child training. The sample-size was 144 mother-child couples with ADHD who were recruited as part of a mother-child treatment study. Improvements in the examined family-related outcomes (social life, negative feelings towards parenting) could be observed, but not in all areas covered. However, no significant group differences with regard to the two study treatments for the treatment of ADHD in mothers (pharmacotherapy plus behavioral therapy vs. unspecific counseling) could be shown. In mothers who had an understanding of ADHD and who had a motivation for treatment, mother-child training improved the children's outcomes, even if the mother only received supportive counseling. The multimodal therapy of mothers in group psychotherapy and MPH medication was effective in reducing the symptoms of the mothers. However, compared to supportive psychiatric counseling, multimodal therapy did not have any additional influence on the child's externalizing behavior after parent training. It therefore seems promising to continue offering parent training to mothers with ADHD who do not have the option of medication or specific psychotherapy. KW - Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom KW - Elterntraining KW - ADHS KW - FIQ Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-243766 ER - TY - THES A1 - Schwarz, Ricarda T1 - Methylphenidat-induzierte Genexpression in lymphoblastoiden Zellen von adulten ADHS Patienten T1 - A preliminary study on methylphenidate-regulated gene expression in lymphoblastoid cells of ADHD patients N2 - Mit dieser Studie sollte untersucht werden, ob ein Genexpressionsunterschied zwi- schen heterogenen erwachsenen ADHS-Patienten und gesunden Kontrollen besteht und eine Behandlung mit Methylphenidat kurz- oder langfristige Genexpressionsunter- schiede hervorruft. Außerdem war von Interesse, ob ein sich ein möglicher Behand- lungseffekt durch MPH zwischen ADHS- und Kontrollgruppe unterscheidet. Dazu wurde ein peripheres Zellmodell mit EBV-modifizierten Lymphoblasten von ADHS-Patienten und Kontrollen gewählt, deren RNA für die weiteren Versuche genutzt wurde. In Vor- versuchen sollte die Verwendung von MPH für die Versuchsmodellbedingungen opti- miert werden. In der vorliegenden Arbeit konnte anhand der Parameter Zellkonzentration und Zellgröße kein zelltoxischer Effekt von MPH in Konzentrationen bis 100 ng/µl ermittelt werden. Die Proben zeigten durchschnittlich sehr gute RNA-Konzentrationen (354 ng/µL), eine gute RNA-Qualität und nur leichte Verunreinigungen. Die hypothesenfreien Microarray-Untersuchung zeigte zum Zeitpunkt t4 und unter MPH-Behandlung 163 Gene an der Grenze zu statistischem Signifikanzniveau. Die aus den ersten 138 (p < 0,00139, korrigiert für multiples Testen p = 0,06) ausgewählten Genen ATXN1, GLUT3, GUCY1B3, HEY1, MAP3K8 und NAV2 zeigten in der anschließen- den qRT-PCR außer bei GUCY1B3 (zu allen Zeiten eine höhere Expression bei ADHS; p- Werte der aufsteigenden Zeitpunkte 0,002; 0,089; 0,027; 0,055 und 0,064) keine signi- fikanten Gruppenunterschiede zwischen ADHS-Probanden und Kontrollen. Allerdings konnten bei ATXN1, GLUT3, HEY1, MAP3K8 und NAV2 statistisch relevante Behandlungseffekte durch MPH beobachtet werden. Sie unterschieden sich in beiden Gruppen. Kurzzeiteffekte (innerhalb 1 bzw. 6h) traten ausschließlich bei der ADHS- Gruppe, Langzeiteffekte (2 Wochen) nur bei Kontrollen auf. Bei ADHS-Zellen wurde zum Zeitpunkt t1 die Expression von ATXN1 (p = 0,012) und NAV2 (p = 0,001) unter MPH erhöht. Eine signifikant geringerer kurzfristiger Genexpressionsanstieg zeigte sich bei MAP3K8 (p = 0,005). Im dynamischen Verlauf zeigte sich eine signifikante Genexpressi- onssteigerung innerhalb von einer Woche (t3) bei ATXN1 (p= 0,057) und HEY1 (0,042). Bei Kontrollzellen führte die MPH-Behandlung zu signifikanten Genexpressionsunter- schieden zum Zeitpunkt t4 bei GLUT3 ((p = 0,044) und MAP3K8 (p = 0,005) und im dy- namischen Verlauf zu höheren Expressionsanstiegen innerhalb von zwei Wochen (t4) bei GLUT3 (p = 0,033) und MAP3K8 (p = 0,005). Zumindest in dem untersuchten Gen GUCY1B3 gibt es also Expressionsunterschiede zwischen ADHS- und Kontrollgruppe. Methylphenidat beeinflusst die Genexpression in peripheren Zellen, obwohl seine Hauptwirkung im zentralen Nervensystem erzielt wird. Ob es sich dabei um eine Wirkung oder Nebenwirkung handelt, bleibt offen. Es gibt sowohl lang- als auch kurzfristige Genexpressionsveränderungen, wobei die kurzfristi- gen bei ADHS, die langfristigen in der Kontrollgruppe detektiert wurden. Damit unter- scheidet sich der Effekt von MPH auf die Genexpression peripherer Zellen zwischen ADHS und Kontrollgruppe. Die untersuchten Gene beeinflussen unterschiedliche Signalwege. Besonders hervor- zuheben sind das Dopaminsystem, der Notch- und NO-Signalweg. Da die Genprodukte jeweils nur ein Element längerer Signalkaskaden darstellen und oft auch mit mehreren Wegen interagieren, ist es schwer, direkte und indirekte Wirkungen von MPH zu unter- scheiden. Es gibt allerdings Hinweise, dass die untersuchten Gene sowie deren Verän- derung durch MPH im präfrontalen Kortex, dem limbischen System, Basalganglien und Kleinhirnarealen und dem aufsteigenden retikulären aktivierenden System (ARAS) eine wichtige Rollen spielen. Dies äußert sich schon in der embryonalen Hirnentwicklung, neuronalen Differenzierung und Synapsenbildung und hat Einfluss auf Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Lernen, motorische Kontrolle und Emotionen. Diese Ergebnisse müssen nun in einer größeren Stichprobe validiert werden. Somit könnten einige Effekte, die hier als nominal bezeichnet wurden, in einer größeren Stichprobe signifikante Werte erreichen, während andere Unterschiede evtl. auch ver- schwinden könnten. Außerdem sollte berücksichtigt werden, dass nicht alle ADHS- Patienten auf eine Behandlung mit MPH ansprechen. Es ist also sinnvoll, eine Subgrup- penanalyse zwischen MPH-Resondern und Non-Respondern durchzuführen. In weiteren Untersuchungen ist es notwendig, Behandlungseffekte durch MPH in neu- ronalen Zelllinien zu untersuchen, da ADHS primär eine Störung des zentralen Nerven- systems darstellt, welches auch therapeutisch von MPH angesteuert wird. N2 - We investigated the impact of MPH treatment on gene expression levels of lymphoblastoid cells derived from adult ADHD patients and healthy controls by hypothesis-free, genome-wide microarray analysis. Significant findings were subsequently confirmed by quantitative Real-Time PCR (qRT PCR) analysis. RESULTS: The microarray analysis from pooled samples after correction for multiple testing revealed 138 genes to be marginally significantly regulated due to MPH treatment, and one gene due to diagnosis. By qRT PCR we could confirm that GUCY1B3 expression was differential due to diagnosis. We verified chronic MPH treatment effects on the expression of ATXN1, HEY1, MAP3K8 and GLUT3 in controls as well as acute treatment effects on the expression of NAV2 and ATXN1 specifically in ADHD patients. CONCLUSIONS: Our preliminary results demonstrate MPH treatment differences in ADHD patients and healthy controls in a peripheral primary cell model. Our results need to be replicated in larger samples and also using patient-derived neuronal cell models to validate the contribution of those genes to the pathophysiology of ADHD and mode of action of MPH. KW - ADHS KW - Methylphenidat KW - MPH Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-138855 ER - TY - THES A1 - Schaeff, Sulamith T1 - Correlates of Substantia Nigra Echogenicity in Healthy Children T1 - Korrelate von Substantia Nigra Echogenität bei gesunden Kindern N2 - Objective: Substantia nigra hyperechogenicity is found in children with attention- deficit hyperactivity disorder (ADHD). Research with transcranial sonography (TCS) in adults suggests that echogenic alterations are linked to subclinical behavioral deficits and that brain iron homeostasis is involved in the signal genesis. The purpose of this study was to explore substantia nigra echogenicity in healthy children, to assess age-related changes and to investigate whether echogenic signals relate to subclinical alterations in behavior. Furthermore, associations of central nigral neuromelanin measures and peripheral serum iron parameters to echogenic signals of the substantia nigra were evaluated. Methods: In a multimodal study design, neuroimaging of the substantia nigra was conducted with TCS and neuromelanin-sensitive magnetic resonance imaging (MRI) in 28 healthy children (8 − 12 years). Correlations and multiple regression analyses determined associations between the neuroimaging methods, behavioral data from Strength and Difficulties Questionnaire (SDQ) and serum iron-related parameters. Results: Substantia nigra echogenicity correlated inversely with hyperactivity ratings in healthy, non-ADHD children (r = −.602, p = .001). Echogenic sizes did not change as a function of age. Neuromelanin-sensitive MRI measures of the substantia nigra and peripheral serum iron parameters were not associated with nigral TCS signals. Conclusion: In healthy children behavioral differences in hyperactive tendencies are associated with differences in substantia nigra echogenicity. This could help to identify those children who are at risk of subclinical ADHD. N2 - Ziele: Bei Kindern mit AHDS findet sich eine hyperechogene Substantia nigra in der transkraniellen Sonographie (TCS). Bei gesunden Erwachsenen gibt es Hinweise darauf, dass Substantia nigra Hyperechogenität mit subklinischen Verhaltensdefiziten korreliert und dass ein aberranter Eisenstoffwechsel in die Genese des Signals involviert ist. Ziel der Studie war die Substantia nigra Echogenität bei gesunden Kindern zu explorieren, potentielle altersabhängige Veränderungen darzustellen und Zusammenhänge mit subklinischen Verhaltensabnormitäten zu untersuchen. Außerdem wurden Zusammenhänge mit peripheren Serum Eisen Parametern und zentralen Neuromelanin Maßen evaluiert. Methoden: In einem multimodalen Studiendesign wurde die Substantia nigra bei 28 Kindern (8-12 Jahre) mittels TCS und Neuromelanin-sensitiver MRT dargestellt. Korrelationen und Regressionsanalysen wurden angewandt, um die beiden neuroimaging Methoden, Verhaltensdaten aus dem Strength and Difficulties Questionnaire (SDQ) und Serum Eisen Parametern zu relatieren. Resultate: Substantia nigra Echogenität korrelierte invers mit Hyperaktivität bei gesunden Kindern ohne ADHS (r = -.602, p = .001). Es zeigte sich kein Zusammenhang mit Alter, peripheren Serum Eisen Parametern oder Messungen der Substantia nigra mittels Neuromelanin-sensitiver MRT. Schlussfolgerung: Bei gesunden Kindern sind Unterschiede in hyperaktiven Tendenzen assoziiert mit unterschiedlichen Signalen der Substantia Nigra mittels TCS. KW - Substantia nigra KW - transcranial sonography KW - Transkranielle Sonographie KW - TCS KW - Children Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-230747 ER - TY - THES A1 - Schwarzmeier, Hanna T1 - From fear extinction to exposure therapy: neural mechanisms and moderators of extinction T1 - Von der Furchtextinktion zur Expositionstherapie: Neuronale Mechanismen und Moderatoren der Extinktion N2 - Emotional-associative learning processes such as fear conditioning and extinction are highly relevant to not only the development and maintenance of anxiety disorders (ADs), but also to their treatment. Extinction, as the laboratory analogue to behavioral exposure, is assumed a core process underlying the treatment of ADs. Although exposure-based treatments are highly effective for the average patient suffering from an AD, there remains a gap in treatment efficacy with over one third of patients failing to achieve clinically significant symptom relief. There is ergo a pressing need for intensified research regarding the underlying neural mechanisms of aberrant emotional-associative learning processes and the neurobiological moderators of treatment (non-)response in ADs. The current thesis focuses on different applications of the fundamental principles of fear conditioning and extinction by using two example cases of ADs from two different multicenter trials. First, we targeted alterations in fear acquisition, extinction, and its recall as a function of psychopathology in panic disorder (PD) patients compared to healthy subjects using fMRI. Second, exposure-based therapy and pre-treatment patient characteristics exerting a moderating influence on this essential learning process later on (i.e. treatment outcome) were examined using multimodal functional and structural neuroimaging in spider phobia. We observed aberrations in emotional-associative learning processes in PD patients compared to healthy subjects indicated by an accelerated fear acquisition and an attenuated extinction recall. Furthermore, pre-treatment differences related to defensive, regulatory, attentional, and perceptual processes may exert a moderating influence on treatment outcome to behavioral exposure in spider phobia. Although the current results need further replication, on an integrative meta level, results point to a hyperactive defensive network system and deficient emotion regulation processes (including extinction processes) and top-down control in ADs. This speaks in favor of transdiagnostic deficits in important functional domains in ADs. Deficits in transdiagnostic domains such as emotion regulation processes could be targeted by enhancing extinction learning or by means of promising tools like neurofeedback. The detection of pre-treatment clinical response moderators, for instance via machine learning frameworks, may help in supporting clinical decision making on individually tailored treatment approaches or, respectively, to avoid ineffective treatment and its related financial costs. In the long run, the identification of neurobiological markers which are capable of detecting non-responders a priori represents an ultimate goal. N2 - Emotional-assoziative Lernprozesse wie Furchtkonditionierung und Extinktion sind für die Entstehung und Aufrechterhaltung, aber auch für die Behandlung von Angststörungen (AS) von hoher Relevanz. Extinktion, als Laboranalog der Verhaltensexposition, gilt als ein der Behandlung von AS zugrundeliegender Kernprozess. Obwohl expositionsbasierte Behandlungen für den durchschnittlichen Angstpatienten hoch wirksam sind, besteht weiterhin eine Behandlungslücke, da über ein Drittel der Patienten keine klinisch signifikante Verbesserung erzielt. Daher besteht ein dringender Bedarf an intensivierter Forschung hinsichtlich der neuronalen Grundlagen veränderter emotional-assoziativer Lernprozesse und der neurobiologischen Moderatoren des (Nicht-)Ansprechens bei der Behandlung von AS. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich daher auf verschiedene Anwendungen des grundlegenden Prinzips der Furchtkonditionierung und Extinktion anhand zweier Anwendungsbeispiele aus zwei multizentrischen Studien. Zuerst wurden psychopathologisch bedingte Veränderungen der basalen Mechanismen des Furchtlernens, der Extinktion und des Extinktionsabrufs bei Patienten mit Panikstörung im Vergleich zu gesunden Probanden untersucht. Anschließend wurde mittels multimodaler funktioneller und struktureller Bildgebung der moderierende Einfluss von Patientencharakteristika vor der Behandlung auf das spätere Behandlungsergebnis bei Spinnenphobie untersucht. Bei Panikpatienten wurden Abweichungen in emotional-assoziativen Lernprozessen im Sinne einer beschleunigten Furchtakquisition und eines abgeschwächten Extinktionsabrufs beobachtet. Bei Spinnenphobikern üben Unterschiede in Bezug auf Defensiv-, Regulations-, Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsprozesse vor der Behandlung möglicherweise einen moderierenden Einfluss auf das Behandlungsergebnis einer Verhaltensexposition aus. Obwohl diese Ergebnisse noch weiterer Replikation bedürfen, weisen sie auf der transdiagnostischen Metaebene auf ein hyperaktives Defensivnetzwerk und mangelhafte Emotionsregulationsprozesse (einschließlich Extinktionsprozesse) sowie Top-Down-Kontrolle bei Angstpatienten hin. Defizite in transdiagnostischen Bereichen wie Emotionsregulationsprozessen könnten durch eine Verbesserung des Extinktionslernens oder durch vielversprechende Verfahren wie Neurofeedback angegangen werden. Die Identifizierung von Moderatoren und neurobiologischen Markern des Behandlungs(miss-)erfolgs bereits vor der Behandlung, z.B. durch maschinelles Lernen, könnte personalisierte Behandlungsansätze unterstützen bzw. ineffektive Behandlungen und damit verbundene Kosten ersparen und stellt somit ein Langzeitziel dar. KW - Extinktion KW - Angststörung KW - Funktionelle Kernspintomografie KW - Expositionstherapie KW - extinction KW - exposure therapy KW - anxiety disorders KW - fMRI Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-223304 ER - TY - THES A1 - Lutz, Elisabeth T1 - Hirnphysiologische Korrelate der Regulation appetitiver Reaktionstendenzen bei riskantem Alkoholkonsum T1 - Neurophysiological correlates of the regulation of appetitive reaction tendencies in hazardous drinkers N2 - Ziel dieser Dissertation war es, die hirnphysiologischen Korrelate der Regulation appetitiver Reaktionstendenzen auf den Reiz Alkohol bei stark trinkenden jungen Erwachsenen aufzuzeigen. Dies erfolgte anhand der erstmaligen Kombination aus Approach-Avoidance Task als Messmethode unbewussten Verhaltens und NIRS als funktionelle Bildgebung. Hierfür wurde die Stichprobe in wenig, mittelstark und viel trinkende Probanden eingeteilt (Alter 20-26 Jahre). Die Versuchsteilnehmer bearbeiteten mittels Joystick einen Approach-Avoidance Task mit Getränkebildern alkoholischer und nichtalkoholischer Art. Während der Durchführung der Aufgabe wurde über eine frontal angelegte NIRS-Haube die kortikale Oxygenierung aufgezeichnet. Bei der Gruppe der Vieltrinker gingen wir von einer positiven Bewertung des Reizes Alkohol und Nichtalkohol aus, also von Annäherungsverhalten auf diese Reize. Im Gegensatz dazu, erwarteten wir bei wenig trinkenden Gleichaltrigen keine Unterschiede im Verhalten auf einen alkoholischen Reiz, verglichen mit dem Verhalten auf einen nichtalkoholischen Reiz. Den mittelstarken Trinkern konnte kein eindeutiges Verhalten zugeordnet werden. Gemäß der Hypothese, zeigte die Gruppe der Wenigtrinker keinen Unterschied im Verhalten auf einen alkoholischen Reiz, verglichen mit dem Verhalten auf einen nichtalkoholischen Reiz. In der Gruppe der Vieltrinker gelang es erwartungsgemäß, Annäherungsverhalten an Nichtalkohol aufzuzeigen. Appetitive Tendenzen an den Reiz Alkohol konnten jedoch nur vorsichtig interpretiert werden. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass der Alkoholkonsum unserer Stichprobe zu gering war. Interessanterweise reagierten die mittelstarken Trinker auf den Reiz Alkohol mit appetitiven Tendenzen. Sehr wahrscheinlich waren sich gerade die Probanden der Vieltrinkergruppe um ihren regelmäßigen Alkoholkonsum bewusst - im Gegensatz zu den mittelstarken Trinkern -, was aus Angst vor Stigmatisierung zur Suggestion des Antwortverhaltens geführt haben könnte. Denn implizites Verhalten kann in gewisser Weise auch durch externe Einflüsse und bewusste Kontrolle verändert werden. N2 - The study investigated automatic approach tendencies for alcoholic pictures of heavy drinking students by a combination of the AAT and NIRS. KW - NIRS KW - Alkoholmissbrauch KW - Alkoholkonsum KW - AAT KW - Riskanter Alkoholkonsum KW - Automatische Annäherungstendenzen KW - Kortikale Regulation KW - Nah-Infrarot Reflexionsspektroskopie KW - Approach-Avoidance-Task Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-109583 ER - TY - THES A1 - Mäder, Britta T1 - Dokumentation der motorischen und sprachlichen Entwicklung von 2- und 3-jährigen Kindern in Tageseinrichtungen mit einem Beobachtungsbogen T1 - Documentation of fine and gross motor abilities, speech and language between 13 and 36 months old children in German day-care institutes N2 - Es werden Daten zur Entwicklung von 99 Kindern zwischen 13 und 36 Monaten, die in deutschen Kindertagesstätten betreut wurden, für die Bereiche Motorik, Sprache vorgestellt. Die Erhebung beruht auf dem Konzept des Pikler-Instituts in Budapest/Ungarn, mit dem die Entwicklung von mehreren tausend Kindern dokumentiert wurde. In den vorläufigen Schlussfolgerungen werden die aktuellen Diskussionen zur Tagesbetreuung von Kleinkindern berücksichtigt. N2 - Developmental data of 99 children between 13 and 36 months who are in German day-care institutes are presented regarding their fine and gross motor abilities, speech and language. The investigation is conducted according to the concept developed by the Pikler-Institute, Budapest/Hungary, where several thousand children were documented. The results are discussed with reference to the current controversies about the day-care of 2 and 3 years old children in Germany. KW - Kindertagesstätte KW - Entwicklung im 2. und 3. Lebensjahr, Entwicklungsdokumentation, Pikler, Pikler-Konzept, Beobachtungsbogen KW - questionaire, day-care, development of children from 13 to 36 months Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-99210 ER - TY - THES A1 - Chiossi, Clarissa T1 - Neuronale Grundlagen der Persönlichkeit nach Gray: Ein Vergleich von Ego-Shooter-Spielern und -Nicht-Spielern T1 - The Neural Bases of Gray's Theory of Personality: A Comparison of Ego-Shooter-Gamers and -Non-Gamers N2 - Hintergrund: Das Spielen von Computerspielen ist ein viel diskutiertes Thema. Auf der Suche nach Auswirkungen des Spielens lassen sich einige Studien finden, die Veränderungen im Erleben und Verhalten zeigen [6-8]. Bei der Frage nach der Ursache hierfür, müssen Aspekte wie Persönlichkeit, Hirnphysiologie, neuronale Grundlagen und Genetik untersucht und diskutiert werden. Der bekannte Persönlichkeitsforscher J. Alan Gray beschreibt in seiner Reinforcement Sensitivity Theory (RST) drei verschiedene Hirnsysteme, die das Annäherungs- und Vermeidungsverhalten regulieren. Eines dieser Systeme, das Behavioral Inhibition System (BIS) wird ganz besonders häufig beim Spielen von sogenannten Ego-Shooter Spielen aktiviert. Ziel: Ziel der Untersuchung war es, herauszufinden, ob das Spielen dieser Computerspiele einen Trainingseffekt auf neurophysiologische Grundlagen der Persönlichkeit, genauer des BIS nach Gray, hat. Wenn es einen erlernten Effekt gibt, müsste ein signifikanter Unterschied zwischen den BIS scores der Spieler und Nicht-Spieler erkennbar sein. Sollte es keinen signifikanten Unterschied geben, kann es dennoch sein, dass sich das neuronale Substrat (also die physiologische Grundlage) des BIS durch das Training verändert, auch wenn dies dann nicht zu einem anderem Verhalten führt. Methoden: Es wurden die Ergebnisse von jeweils 17 Ego-Shooter-Spielern und Nicht-Spielern aus dem Fragebogen SPSRQ bezüglich Unterschieden in den Mittelwerten der BIS scores mithilfe eines t-Tests miteinander verglichen. Außerdem wurde von allen Probanden fMRT - Datenmaterial gewonnen und zunächst eine zweifaktorielle ANOVA durchgeführt: die Faktoren waren Spieler (Ja/Nein) und BIS score und gemessen wurde die neuronale Aktivität in Amygdala und Hippocampus im resting state. Um den bekannten Störfaktor Genetik miteinzubeziehen, erfolgte anschließend eine dreifaktorielle ANOVA mit der Kovariate TPH2. Für die Bestimmung dieser Kovariate wurde jedem Probanden ein Röhrchen Blut entnommen und eine Genotypisierung durchgeführt. Ergebnisse: Der Vergleich der BIS scores mittels t-Test liefert keinen signifikanten Unterschied zwischen Spielern und Nicht-Spielern. In der zweifaktoriellen Varianzanalyse zeigen sich signifikante Unterschiede und eine unterschiedliche Richtung der Korrelation. Während die Korrelation von neuronaler Aktivität und BIS score bei den Spielern positiv ist, ist sie bei den Nicht-Spielern negativ. Der Unterschied verliert in der dreifaktoriellen ANOVA mit der Kovariate TPH2 seine Signifikanz. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Arbeit führen zu der entscheidenden Frage, wie unterschiedliche neuronale Aktivitäten entstehen. Zwei sehr kontroverse Ansätze stehen sich dabei gegenüber: 1. Der Genotyp hat einen Einfluss auf die neuronale Plastizität während der Entwicklung. Die vorliegende Arbeit, wie auch frühere Studien -wie die von Hahn et al. [58] - geben Hinweise darauf, dass der Genotyp diesen Einfluss besitzt. Die Tendenz, die bei der Genotypisierung zu sehen ist, lässt die Spekulation zu, dass Personen mit einem bestimmten Genotyp eher zu Spielern werden, als Personen mit einer anderen Ausprägung. Um diese Frage zu klären, sind Untersuchungen mit einem größeren Stichprobenumfang notwendig. 2. Die Unterschiede sind das Ergebnis eines sogenannten Trainingseffektes, entstehen also durch Einfluss von außen und hängen ab von den jeweiligen Erlebnissen, die im Laufe eines Lebens gemacht werden. Trotz der Ergebnisse, die den starken Einfluss des Genotyps aufzeigen, bleibt eine Restwahrscheinlichkeit für den Trainingseffekt und der Anreiz für weitere Studien mit dieser Fragestellung. N2 - The Neural Bases of Gray's Theory of Personality: A Comparison of Ego-Shooter-Gamers and -Non-Gamers KW - Persönlichkeitstheorie KW - Persönlichkeit KW - Gray, Jeffrey Alan KW - Ego-Shooter KW - Funktionelle Kernspintomographie KW - Ballerspiel KW - Gewalt KW - Persönlichkeitsveränderung KW - BIS Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-93090 ER - TY - THES A1 - Slyschak, Anna T1 - Fear conditioning, its generalization and extinction in children and adolescents under consideration of trait anxiety and anxiety sensitivity T1 - Furchtkonditionierung, ihre Generalisierung und Extinktion bei Kindern und Jugendlichen unter Berücksichtigung von Ängstlichkeit und Angstsensitivität N2 - The propounded thesis investigated fear learning including fear conditioning, its generalization as well as its extinction in 133 healthy children and adolescents aged 8 to 17 years. The main goal was to analyze these processes also in the course of childhood and adolescence due to far less research in this age span compared to adults. Of note, childhood is the typical period for the onset of anxiety disorders. To achieve this, an aversive discriminative fear conditioning, generalization and extinction paradigm, which based on the “screaming lady paradigm” from Lau et al. (2008) and was adapted by Schiele & Reinhard et al. (2016), was applied. All probands traversed the pre-acquisition (4 x CS-, 4 x CS+, no US), the acquisition (12 x CS-, 12 x CS+, reinforcement rate: 83%), the generalization (12 x CS-, 12 x GS4, 12 x GS3, 12 x GS2, 12 x GS1, 12 x CS+, reinforcement rate: 50%) and the extinction (18 x CS-, 18 x CS+, no US). The generalization stimuli, i.e. GS1-GS4, were built out of CS- and CS+ in different mixtures on a percentage basis in steps of 20% from CS- to CS+. Pictures of faces of two actresses with a neutral expression were used for the discriminative conditioning, whereby the CS+ was paired with a 95-dB loud female scream at the same time together with a fearful facial expression (US). CS- and GS1-GS4 were never followed by the US. Subjective ratings (arousal, valence and US expectancy) were collected and further the psychophysiological measure of the skin conductance response (SCR). The hypotheses were 1) that underage probands show a negative correlation between age and overgeneralization and 2) that anxiety is positively correlated with overgeneralization in the same sample. ANOVAs with repeated measures were conducted for all four dependent variables with phase (pre-acquisition phase, 1. + 2. acquisition phase, 1. + 2. generalization phase, 1. - 3. extinction phase) and stimulus type (CS-, CS+, GS1-GS4) as within-subject factors. For the analyses of the modulatory effects of age and anxiety in additional separate ANCOVAs were conducted including a) age, b) the STAIC score for trait anxiety and c) the CASI score for anxiety sensitivity as covariates. Sex was always included as covariate of no interest. On the one hand, findings indicated that the general extent of the reactions (arousal, valence and US expectancy ratings and the SCR) decreased with growing age, i.e. the older the probands the lower their reactions towards the stimuli regardless of the type of dependent variable. On the other hand, ratings of US expectancy, i.e. the likelihood that a stimulus is followed by a US (here: female scream coupled with a fearful facial expression), showed better discrimination skills the older the probands were, resulting in a smaller overgeneralization within older probands. It must be emphasized very clearly that no causality can be derived. Thus, it was only an association revealed between 15 age and generalization of conditioned fear, which is negative. Furthermore, no obvious impact of trait anxiety could be detected on the different processes of fear learning. Especially, no overgeneralization was expressed by the probands linked to higher trait anxiety. In contrast to trait anxiety, for anxiety sensitivity there was an association between its extent and the level of fear reactions. This could be described best with a kind of parallel shifts: the higher the anxiety sensitivity, the stronger the fear reactions. Likewise, for anxiety sensitivity no overgeneralization due to a stronger extent of anxiety sensitivity could be observed. Longitudinal follow-up examinations and, furthermore, neurobiological investigations are needed for replication purposes and purposes of gaining more supporting or opposing insights, but also for the profound exploration of the impact of hormonal changes during puberty and of the maturation processes of different brain structures. Finally, the question whether enhanced generalization of conditioned fear facilitates the development of anxiety disorders or vice versa remains unsolved yet. N2 - Die vorgelegte Doktorarbeit untersuchte Furchtlernen, wobei Furchtkonditionierung, ihre Generalisierung als auch ihre Extinktion bei 133 gesunden Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 17 Jahren betrachtet wurden. Das Hauptziel war es diese Prozesse auch im Laufe der Kindheit und Jugend zu analysieren, weil es sehr viel weniger Forschung für diese Altersspanne gibt im Vergleich zu Erwachsenen. Zu beachten ist, dass die Kindheit den typischen Zeitpunkt für den Beginn von Angsterkrankungen darstellt. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein aversives Furchtkonditionierungs, -generalisierungs- und -extinktions-Paradigma verwendet, das auf dem „screaming lady paradigm“ von Lau et al. (2008) basiert und von Schiele und Reinhard et al. (2016) angepasst worden ist. Alle Probanden durchliefen die Prä-Akquisition (4 x CS-, 4 x CS+, kein US), die Akquisition (12 x CS-, 12 x CS+, Verstärkungsrate: 83%), die Generalisierung (12 x CS-, 12 x GS4, 12 x GS3, 12 x GS2, 12 x GS1, 12 x CS+, Verstärkungsrate: 50%) und die Extinktion (18 x CS-, 18 x CS+, kein US). Die Generalisierungsstimuli, d.h. GS1-GS4, wurden in unterschiedlichem Verhältnis aus CS- und CS+ auf einer Prozentbasis von 20%-Schritten zusammengesetzt (von CS- in Richtung CS+). Bilder von Gesichtern von zwei Schauspielerinnen mit einem neutralen Ausdruck wurden für die diskriminative Konditionierung verwendet, wobei CS+ mit einem 95-dB lauten weiblichen Schrei und gleichzeitig einem furchterfüllten Gesichtsausdruck verbunden worden ist (US). Auf CS- und GS1-GS4 folgte niemals US. Die subjektiven Ratings (Arousal, Valenz und die US expectancy) wurden erfasst und weiterhin auch die psychophysiologische Messung der Hautleitfähigkeit (SCR). Die Hypothesen lauteten, 1) dass minderjährige Probanden eine negative Korrelation zwischen Alter und Übergeneralisierung zeigen, und, 2) dass Ängstlichkeit positiv mit Übergeneralisierung in der selben Stichprobe korreliert ist. ANOVAs mit Messwiederholung wurden für alle vier abhängigen Variablen durchgeführt mit Phase (Prä-Akquisitionsphase, 1. + 2. Akquisitionsphase, 1. + 2. Generalisierungsphase, 1. – 3. Extinktionsphase) und Stimulustyp (CS-, CS+, GS1-GS4) als Inner-Subjektfaktoren. Für die Analysen zur modulierenden Wirkung von Alter und Ängstlichkeit wurden zusätzlich separate ANCOVAs durchgeführt mit a) dem Alter, b) dem STAIC-Score für die Trait Anxiety und c) dem CASI-Score für die Angstsensitivität als Kovariaten. Das Geschlecht wurde immer als Kovariate ohne Bedeutung, d.h. nur zur statistischen Kontrolle, eingeschlossen. Auf der einen Seite deuten die Ergebnisse darauf hin, dass das allgemeine Ausmaß der Reaktionen (Arousal, Valenz und US expectancy Ratings und die Hautleitfähigkeit (SCR)) mit steigendem Alter abnehmen, d.h. umso älter die Probanden sind, um so geringer sind ihre Reaktionen auf die 17 Stimuli ganz unabhängig von der Art der abhängigen Variable. Auf der anderen Seite zeigen die Ratings der US expectancy, d.h. der Wahrscheinlichkeit, das auf einen Stimulus ein US (hier: weiblicher Schrei verbunden mit einem furchterfüllten Gesichtsausdruck) folgt, bessere Diskriminations-/Unterscheidungsfähigkeiten umso älter die Probanden waren, was wiederum eine geringere Übergeneralisierung bei den älteren Probanden zur Folge hatte. Es muss sehr klar und deutlich betont werden, dass kein kausaler Zusammenhang abgeleitet werden kann bzw. darf. Somit wurde nur ein Zusammenhang zwischen dem Alter und der Generalisierung konditionierter Furcht entdeckt, der negativ ist. Weiterhin konnte kein offensichtlicher Einfluss von Trait Anxiety auf die unterschiedlichen Prozesse des Furchtlernens gefunden werden. Insbesondere wurde keine Übergeneralisierung bei den Probanden mit höherer Trait Anxiety ausgedrückt. Im Gegensatz zur Trait Anxiety gab es für die Angstsensitivität eine Verbindung zwischen ihrem Ausmaß und dem Level der Furchtreaktionen. Dies könnte am besten mit Hilfe von einer Art von Parallelverschiebungen beschrieben warden: je höher die Angstsensitivität, desto stärker die Furchtreaktionen. Gleichermaßen konnte auch für die Angstsensitivität keine Übergeneralisierung aufgrund eines stärkeren Ausmaßes an Angstsensitivität beobachtet werden. Längsschnittliche Folgeuntersuchungen und weiterhin auch neurobiologische Untersuchungen werden für Replikationszwecke und weitere Zwecke gebraucht, um unterstützende oder gegensätzliche Erkenntnisse zu gewinnen, aber auch für die gründliche Exploration des Einflusses hormoneller Veränderungen während der Pubertät und von Reifungsprozessen verschiedener Gehirnstrukturen. Abschließend bleibt die Frage, ob die erhöhte Generalisierung konditionierter Furcht die Entwicklung von Angststörungen begünstigt oder vice versa, immer noch ungelöst. KW - Furcht KW - Konditionierung KW - Kind KW - fear generalization KW - children KW - adolescents KW - fear conditioning KW - fear extinction KW - Jugend KW - Furchtkonditionierung KW - Kinder KW - Jugendliche Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-267806 ER - TY - THES A1 - Holweck, Julia T1 - Putative Biomarker neuropsychiatrischer Entwicklungskomorbiditäten beim Deletionssyndrom 22q11.2 T1 - Potential biomarkers of neuropsychiatric comorbidities in 22q11.2 Deletion Syndrome N2 - Vom Deletionssyndrom 22q11.2 Betroffene sind einem überdurchschnittlich hohen Risiko ausgesetzt im Entwicklungsverlauf psychisch zu erkranken. Häufige Störungsbilder sind unter anderem ADHS, Angsterkrankungen, affektive Störungen, Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis und Morbus Parkinson. Ziel der Studie war es, phänotypische Auffälligkeiten beim DS22q11 zu identifizieren, die dabei helfen könnten, Hochrisikogruppen innerhalb des Syndroms frühzeitig identifizieren zu können und in Form von Biomarkern messbar sind. Hierzu wurden die bereits in Forschung und teilweise auch in der Klinik etablierten Verfahren der transkraniellen Sonographie und der standardisierten Riechtestung eingesetzt. N2 - Individuals affected with 22q11.2 Deletion Syndrome (22q11.2DS) are at an above average risk to develop neuropsychiatric disorders (such as attention-deficit/hyperactivity disorder, anxiety disorders, affective disorders, schizophrenia and Parkinson's disease). The aim of this study is to identify phenotypical characteristics in 22q11.2DS to help point out high-risk groups within the syndrome and then be measured as biomarkers. To achieve this, we performed transcranial sonography and olfactory testing which are known to be established clinical and research methods. KW - Mikrodeletionssyndrom 22q11 KW - Substantia nigra KW - Ultraschalldiagnostik KW - Geruchssinn KW - Biomarker KW - Transkranieller Ultraschall Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-292915 ER - TY - THES A1 - von Schönfeld, Cornelia T1 - Universal prevention of nonsuicidal self-injury for children and adolescents – A systematic review – T1 - Universelle Prävention nicht-suizidalen selbstverletzenden Verhaltens (NSSV) bei Kindern und Jugendlichen – ein systematisches Review N2 - In a synopsis of the current state of research regarding NSSI, there are two key findings of this thesis: Firstly, there is a severe scarcity of studies and currently no evidence base for effective universal prevention of NSSI in youth. Secondly, not only the number but also quality of those few studies found was considered too low to draw wide-ranging conclusions and no meta-analysis could be conducted. This conclusion based – among other factors listed in chapter six – on the application of the EPHPP quality assessment tool (Evans, Lasen et al. 2015), which revealed distinct deficiencies and a weak overall study quality for all seven studies. Even if the high prevalence of NSSI among adolescents and the importance of this field of research is increasingly emphasized in contemporary literature (Muehlenkamp, Walsh et al. 2010, Wasserman, Carli et al. 2010, Brunner, Kaess et al. 2014, Plener, Schumacher et al. 2015), the shortage of concrete programs addressing the issue is manifest. The potential to tackle NSSI via prevention is underlined in view of the fact that many recent studies prove the high potential of primary prevention regarding NSSI incidences (Evans, Hawton et al. 2005, Fortune, Sinclair et al. 2008). From the studies included for this review, it can be concluded that most interventions show positive effects in raising awareness, knowledge, understanding of risk factors and help-seeking attitudes among school staff or students, particularly when starting with low knowledge at baseline (Robinson, Gook et al. 2008). Yet, most studies focus on training of gatekeepers and only two programmes address students directly and primarily measure actual NSSI behaviour. This finding highlights the importance of more investigation into concrete NSSI measurement targeting mainly the group of youth. There is a severe lack of literature on primary prevention with suitable contexts and target groups, while reviews on secondary targeted prevention deliver much more potential in the quantity of research (Kothgassner, Robinson et al. 2020, Kothgassner, Goreis et al. 2021). Until that changes, secondary prevention approaches of NSSI should be relied upon first. Looking into the future, several considerations may help advance universal approaches to NSSI. Regarding study planning, it is crucial for future research to pursue a thorough background research, examine the feasibility of interventions, and evaluate the appropriateness of study samples chosen. Moreover, research groups are expected to ensure a close observation of participants in cases of adverse events, in order to offer support, but also detect potential deficiencies in the study organisation. Additionally – in accordance with other research in this field (Plener, Brunner et al. 2010) – findings of this review highlight the necessity to expand fundamental research on functions of NSSI and its (neurobiological) mechanism of formation in order to enhance the knowledge of correlations and improve effective preventive approaches. As psychoeducational methods have shown risks of iatrogenic effects (e.g. in patients with eating disorders) (Stice, 2007 #10063), it might be worthwhile to focus on improving emotion regulation in order to strengthen protective factors and improve adolescents’ management of their everyday lives rather than on merely mitigating possible risk factors. Regarding intervention costs, it appears indispensable to include more cost calculations in the study planning of future research. In contrast to therapeutic interventions of NSSI, which are usually conducted in an in-patient setting and entail high measurable expenses as compared to preventive interventions, preventive approaches may in case of success result in a reduction of clinical presentation (O’Connell, Boat et al. 2009). A promising outlook is entailed by study protocol presenting a skills-based universal prevention program of NSSI “DUDE”, a cluster randomized controlled trial scheduled for 16 German schools with a total of 3.200 adolescents (Buerger, Emser et al. 2022). The program is tailored to decrease the incidence of NSSI and avert potential and associated long-term consequences like suicidality among adolescents. It is aimed to provide easy access for adolescents due to its implementation during lesson time at school and is declared cost-effective. Furthermore, DUDE is a promising approach to effective NSSI prevention, as it is intended to improve mental health through the pathway of emotion regulation. It remains to await the implementation of the protocol, which is currently delayed due to the SARS-CoV-19 pandemic. In sum, initial research is promising and suggests that the approach to tackle NSSI via prevention is meaningful. Yet, high-quality studies on the development and evaluation of universal NSSI prevention in adolescents are urgently needed. N2 - Von den Ergebnissen des systematischen Reviews zu universeller Prävention nicht-suizidalen selbstverletzenden Verhaltens (NSSV) bei Kindern und Jugendlichen lassen sich zwei Hauptaussagen ableiten. Wie bereits angenommen, zeigte sich zum einen durch die Literaturrecherche, dass es aktuell einen eklatanten Mangel an Studien und daraus folgend fehlende Evidenz für wirksame universelle Prävention von NSSV bei Kindern und Jugendlichen gibt. Zum anderen ergab eine Bewertung der in das Review eingeschlossenen Studien nach EPHPP Kriterien (Evans, Lasen et al. 2015) eine schwache Studienqualität für alle bestehenden sieben Studien. Auf Basis der unkontrollierten Studienbedingungen und großen Bandbreite primärer Endpunkte und Messungen von NSSV Parametern, konnte keine Meta-Analyse erfolgen und die Analyse der Studien erfolgte rein qualitativ. Diese ergab, dass die meisten präventiven Interventionen positive Auswirkungen auf die Sensibilisierung, das Wissen, das Verständnis von Risikofaktoren und die Einstellung zur Hilfesuche beim Schulpersonal oder bei den Schülern haben, insbesondere dann, wenn das Wissen zu Studienbeginn gering war (Robinson, Gook et al. 2008). Die meisten Studien konzentrierten sich auf die Schulung von Gatekeepern, und nur zwei Programme adressierten Schülerinnen und Schüler direkt und maßen NSSV-Parameter (Prävalenz, Inzidenz und Frequenz) als primären Endpunkt. Dieses Ergebnis macht deutlich, wie groß der Mangel an Studien ist, die Jugendliche als Zielgruppe in den Fokus rücken. Vor dem Hintergrund der hohen Prävalenz von NSSV bei Kindern und Jugendlichen (Brunner, Kaess et al. 2014, Plener, Schumacher et al. 2015) und dem Hochrisikomarker, den es für Folgeerkrankungen wie Suizidalität darstellt (Owens, Horrocks et al. 2002, Wasserman, Carli et al. 2010, Hawton, Saunders et al. 2012, Groschwitz, Plener et al. 2015, Gillies, Christou et al. 2018), ist die schmale Datenlage universeller Prävention eklatant. Die Tatsache, dass viele Studien das Potential und den Nutzen von Primärprävention von NSSV belegen (Evans, Hawton et al. 2005, Fortune, Sinclair et al. 2008), unterstreicht den Bedarf zukünftiger hochqualitativer Forschung in dem Gebiet. In Betrachtung aktueller Literatur zu dem Thema fällt auf, dass Übersichtsarbeiten zu selektiver und indizierter Sekundärprävention ein weitaus höheres Potenzial für Studienprogramme liefern (Kothgassner, Robinson et al. 2020, Kothgassner, Goreis et al. 2021) – viele von ihnen auch unter Einbezug sozialer Medien. Dies liefert durch die leichte niederschwellige und anonyme Umsetzbarkeit insbesondere in Zeiten der Pandemie spannende Ansätze {Stallard, 2016 #1199;Alternatives, USA #9;, Bristol #7;, Oxford #6;, Germany #10}. Auch hier fällt allerdings auf, dass sich die meisten dieser Angebote an das soziale Umfeld von Jugendlichen mit NSSV-Risiko richten und nicht an die Betroffenen selbst. Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass erste Studien darauf hindeuten, dass der Ansatz, NSSV durch Prävention zu vermindern, sinnvoll ist {Berger, 2017 #10065}. Dem gegenüber steht jedoch eine geringe Anzahl an Studien, die Präventionsprogramme etablieren oder anwenden. Für zukünftige Forschung sollte folglich der Anspruch bestehen, bestehende Programme dahingehend weiterzuentwickeln, dass sich die Inzidenzen von NSSV verringern. Optimalerweise würde eine solche Studie mit universellem Ansatz in doppelblindem randomisiert kontrolliertem Studiendesign konzipiert und nach Fallzahlschätzungen in einer möglichst repräsentativen und großen Stichgruppe durchgeführt werden. Darüber hinaus wären im besten Fall präzise Endpunkte definiert und zuverlässige, gültige und für die Erhebung bewährte Datenerhebungsmethoden herangezogen, sowie ein Langzeit Follow-Up inbegriffen, das bestenfalls in späteren Schuljahren, aber noch im Jugendalter erfolgt. Es wäre wünschenswert, dass die Studienplanung dahingehend erfolgt, dass Kapazitäten bestehen, Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei unerwünschten Ereignissen infolge der Studie abzufangen und ihnen Unterstützung anzubieten. Es ist essenziell, klare Standards für Präventionsforschung zu etablieren, die der Guten Klinischen Praxis (GCP) bei klinischen Studien entsprechen, um verbindliche Richtlinien für die zukünftige Studienplanung zu erhalten {Gottfredson, 2015 #10064}. Eine Idee könnte sein, unabhängige Institutionen zu etablieren, die sich spezifisch auf Prävention psychischer Erkrankungen konzentrieren (Israel, Parker et al. 2005). Darüber hinaus könnte es wichtige Erkenntnisse liefern, Grundlagenforschung zu NSSV in seinen Funktionen und (neurobiologischen) Entstehungsmechanismen zu vertiefen, um zukünftige Präventionsprogramme gezielter zu planen. Eine Motivation hierfür könnte aus wirtschaftlicher Perspektive darstellen, dass Kosten präventiver Interventionen geringer zu denen erscheinen, die durch die Folgekosten einer Erkrankung und ggf. Hospitalisierung entstehen (O’Connell, Boat et al. 2009). Einen vielversprechenden Ausblick bietet ein kompetenzbasiertes universelles Präventionsprogramm für NSSV ("DUDE - Du und deine Emotionen/You and your emotions"), eine cluster-randomisierte kontrollierte Studie an 16 deutschen Schulen mit insgesamt 3.200 Jugendlichen {Buerger, 2022 #10079}. Das Programm ist darauf zugeschnitten, die Häufigkeit von NSSI zu verringern und potenzielle Langzeitfolgen wie Suizidalität unter Jugendlichen zu verhindern. Es ist für Jugendliche leicht zugänglich, da es während der Unterrichtszeit in der Schule durchgeführt wird, und wird als kostenwirksam eingestuft. Außerdem ist das Programm ein vielversprechender Ansatz für eine wirksame NSSI-Prävention, da es die psychische Gesundheit über den Weg der Emotionsregulation verbessern soll. Es bleibt abzuwarten, wie das Protokoll umgesetzt wird, da sich der Studienbeginn aufgrund der SARS-CoV-19-Pandemie um ein Jahr verzögert. KW - NSSI Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-287020 ER - TY - THES A1 - Lüffe, Teresa Magdalena T1 - Behavioral and pharmacological validation of genetic zebrafish models for ADHD T1 - Pharmakologische und verhaltensbasierte Validierung genetischer Zebrafischmodelle für ADHS N2 - Attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD) is the most prevalent neurodevelopmental disorder described in psychiatry today. ADHD arises during early childhood and is characterized by an age-inappropriate level of inattention, hyperactivity, impulsivity, and partially emotional dysregulation. Besides, substantial psychiatric comorbidity further broadens the symptomatic spectrum. Despite advances in ADHD research by genetic- and imaging studies, the etiopathogenesis of ADHD remains largely unclear. Twin studies suggest a heritability of 70-80 % that, based on genome-wide investigations, is assumed to be polygenic and a mixed composite of small and large, common and rare genetic variants. In recent years the number of genetic risk candidates is continuously increased. However, for most, a biological link to neuropathology and symptomatology of the patient is still missing. Uncovering this link is vital for a better understanding of the disorder, the identification of new treatment targets, and therefore the development of a more targeted and possibly personalized therapy. The present thesis addresses the issue for the ADHD risk candidates GRM8, FOXP2, and GAD1. By establishing loss of function zebrafish models, using CRISPR/Cas9 derived mutagenesis and antisense oligonucleotides, and studying them for morphological, functional, and behavioral alterations, it provides novel insights into the candidate's contribution to neuropathology and ADHD associated phenotypes. Using locomotor activity as behavioral read-out, the present work identified a genetic and functional implication of Grm8a, Grm8b, Foxp2, and Gad1b in ADHD associated hyperactivity. Further, it provides substantial evidence that the function of Grm8a, Grm8b, Foxp2, and Gad1b in activity regulation involves GABAergic signaling. Preliminary indications suggest that the three candidates interfere with GABAergic signaling in the ventral forebrain/striatum. However, according to present and previous data, via different biological mechanisms such as GABA synthesis, transmitter release regulation, synapse formation and/or transcriptional regulation of synaptic components. Intriguingly, this work further demonstrates that the activity regulating circuit, affected upon Foxp2 and Gad1b loss of function, is involved in the therapeutic effect mechanism of methylphenidate. Altogether, the present thesis identified altered GABAergic signaling in activity regulating circuits in, presumably, the ventral forebrain as neuropathological underpinning of ADHD associated hyperactivity. Further, it demonstrates altered GABAergic signaling as mechanistic link between the genetic disruption of Grm8a, Grm8b, Foxp2, and Gad1b and ADHD symptomatology like hyperactivity. Thus, this thesis highlights GABAergic signaling in activity regulating circuits and, in this context, Grm8a, Grm8b, Foxp2, and Gad1b as exciting targets for future investigations on ADHD etiopathogenesis and the development of novel therapeutic interventions for ADHD related hyperactivity. Additionally, thigmotaxis measurements suggest Grm8a, Grm8b, and Gad1b as interesting candidates for prospective studies on comorbid anxiety in ADHD. Furthermore, expression analysis in foxp2 mutants demonstrates Foxp2 as regulator of ADHD associated gene sets and neurodevelopmental disorder (NDD) overarching genetic and functional networks with possible implications for ADHD polygenicity and comorbidity. Finally, with the characterization of gene expression patterns and the generation and validation of genetic zebrafish models for Grm8a, Grm8b, Foxp2, and Gad1b, the present thesis laid the groundwork for future research efforts, for instance, the identification of the functional circuit(s) and biological mechanism(s) by which Grm8a, Grm8b, Foxp2, and Gad1b loss of function interfere with GABAergic signaling and ultimately induce hyperactivity. N2 - Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist mit einer weltweiten Prävalenz von rund 5 % die am häufigsten vorkommende Neuroentwicklungsstörung. Das Krankheitsbild, das zumeist im Kindesalter auftritt und bis ins Erwachsenenalter bestehen kann, zeigt sich im Wesentlichen durch eine Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, der Aktivität, der Impuls-kontrolle und zum Teil durch emotionale Dysregulation. Darüber hinaus führt das vermehrte Auftreten von psychischen Begleiterkrankungen (so genannte Komorbiditäten) zu einer komplexen Symptomatik vieler Betroffener, die über die klassischen Merkmale von ADHS hinausgeht. Während das Krankheitsbild vielfach beschrieben wurde, ist die Ätiopathogenese trotz intensiver wissenschaftlicher Bemühungen bis heute weitestgehend ungeklärt. Zwillingsstudien weisen darauf hin, dass ADHS zu 70-80 % erblich bedingt ist. Aufgrund mehrerer Genom-Studien wird vermutet, dass es sich dabei um eine polygene Vererbbarkeit handelt und sowohl kleine (SNPs), verhältnismäßig häufig auftretende, als auch große (CNVs) verhältnismäßig seltene Genpolymorphismen beteiligt sind. Die Anzahl der potenziellen Risikogene für ADHS ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, jedoch ist es nach wie vor unklar, inwiefern und durch welche biologischen Prozesse die meisten zur Neuropathologie und Symptomatik von ADHS Patienten beitragen. Diese Prozesse zu identifizieren ist von zentraler Bedeutung für ein besseres Verständnis der Erkrankung, der Identifizierung neuer Angriffsziele und somit, der Entwicklung gezielterer und möglicherweise personalisierter Behandlungsmöglichkeiten. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit diesen Prozessen am Beispiel der potenziellen Risikogene GRM8, FOXP2 und GAD1. Durch die Etablierung und Validierung entsprechender (geneti-scher) Knockout und Knockdown Zebrafischmodelle und der anschließenden Untersuchung auf Verhaltens-, morphologische und funktionelle Veränderungen liefert die vorliegende Dissertation wichtige Erkenntnisse über die funktionelle Relevanz der einzelnen Kandidaten für die Neuropathologie und die Symptomatik von ADHS. Beispielsweise zeigen die erfassten Aktivitätsdaten von Knockdown und Knockout Larven, dass Grm8a, Grm8b, Foxp2 und Gad1b an der Regulation von Bewegungsaktivität beteiligt sind und dass dies, die korrekte Funktion GABAerger Prozesse bedarf. Des Weiteren liefert die Arbeit Hinweise, dass der Effekt im Subpallium/Striatum verankert ist. Jedoch ist aufgrund vorliegender und bereits publizierter Daten anzunehmen, dass im Falle der einzelnen Kandidaten, zum Teil unterschiedliche Me-chanismen wie die Transmittersynthese, die Transmitterfreisetzung, die Synapsenbildung und die Expression synaptischer Komponenten betroffen sind. Interessanterweise scheinen die durch die Kandidaten betroffenen Signalwege außerdem, laut erhobener Daten, am Wirkmechanismus von Methylphenidat beteiligt zu sein. Kurzum, die vorliegende Dissertation identifiziert die Beeinträchtigung GABAerger Signalübertragung eines, mutmaßlich subpallialen/striatalen aktivitäts-regulierenden neuronalen Netzwerks als neurobiologische Grundlage ADHS-assoziierter Hyperaktivität. Gleichzeitig präsentiert die Arbeit diese Prozesse als funktionelles Bindeglied zwischen der genetischen Veränderung von GRM8, FOXP2 und GAD1 und Hyperaktivität in ADHS. Folglich sind die entwicklungs- und neurobiologischen Mechanismen rund um die GABAerge Übertragung in diesem Netzwerk, und in diesem Zusammenhang die Funktion von Grm8a, (Grm8b), Foxp2 und Gad1b, spannende Ziele für zukünftige Projekte zur Erforschung der Ätiopathogenese und der Entwicklung neuer Therapien von Hyperakti-vität in ADHS. Neben der Rolle in ADHS-assoziierter Hyperaktivität, präsentieren die erhobenen Verhaltensdaten Grm8a, Grm8b und Gad1b außerdem, als interessante Kandidaten für die Erforschung komorbider Angststörung in ADHS. Foxp2 dagegen, wurde mit Hilfe einer Genexpressionsanalyse als Regulator zahlreicher ADHS Risikogene und Entwicklungsstörungs-übergreifenden genetischen und funktionellen Netzwerken, mit möglicher Relevanz für die Polygenie und Komorbidität von ADHS, identifiziert. Im Allgemeinen schafft die vorliegende Dissertation mit der Bestimmung der Genexpressionsmuster und Etablierung und Validierung der (genetischen) Zebrafischmodelle für Grm8a, Grm8b, Foxp2 und Gad1b die Grundlage, diese und weitere Aspekte in zukünftigen Forschungsprojekten zu untersuchen. Beispielsweise die Identifizierung der Netzwerke und Mechanismen, mit dessen Hilfe Grm8a, (Grm8b), Foxp2 und Gad1b in die GABAerge Signalübertragung eingreifen und so letztlich die Aktivität beeinflussen. KW - ADHD KW - Zebrafish KW - FOXP2 KW - GRM8 KW - GAD1 KW - Genetic etiology KW - Animal model KW - Thigmotaxis KW - Locomotor activity KW - Hyperactivity Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-257168 ER - TY - THES A1 - Akhrif, Atae T1 - The BOLD Signal is more than a Brain Activation Index T1 - Das BOLD Signal ist mehr als ein Maß für Hirnaktivierung N2 - In the recent years, translational studies comparing imaging data of animals and humans have gained increasing scientific interests with crucial findings stemming from both, human and animal work. In order to harmonize statistical analyses of data from different species and to optimize the transfer of knowledge between them, shared data acquisition protocols and combined statistical approaches have to be identified. Following this idea, methods of data analysis, which have until now mainly been used to model neural responses of electrophysiological recordings from rodent data, were applied on human hemodynamic responses (i.e. Blood-Oxygen-Level-Dependent BOLD signal) as measured via functional magnetic resonance imaging (fMRI). At the example of two attention and impulsivity networks, timing dynamics and amplitude of the fMRI signal were determined (study 1). Study 2 described the same parameters frequency-specifically, and in study 3, the complexity of neural processing was quantified in terms of fractality. Determined parameters were compared with regard to the subjects’ task performance / impulsivity to validate findings with regard to reports of the current scientific debate. In a general discussion, overlapping as well as additional information of methodological approaches were discussed with regard to its potential for biomarkers in the context of neuropsychiatric disorders. N2 - In den letzten Jahren haben translationale Studien, in denen Befunde von Tieren und Menschen direkt verglichen werden, zunehmend an wissenschaftlichem Interesse gewonnen. Um statistische Analysen von Daten verschiedener Spezies zu harmonisieren und somit den Wissenstransfer zu optimieren, müssen gemeinsame Datenerfassungsprotokolle sowie kombinierte statistische Ansätze identifiziert werden. Diesem Gedanken folgend werden in dieser Arbeit Methoden der Datenanalyse, die bisher hauptsächlich zur Modellierung neuronaler Antworten aus elektrophysiologischer Aufzeichnungen bei Nagetierdaten verwendet wurden, auf hämodynamische Antworten (d.h. Blood-Oxygen-Level-Dependent BOLD-Signal), welche mittels funktionaler Magnetresonanztomo-graphie (fMRT) gemessen werden, im Menschen angewendet. Am Beispiel zweier Aufmerksamkeits- und Impulsivitätsnetzwerke wurden der zeitliche Verlauf und Amplitude des fMRI-Signals bestimmt (Studie 1). In Studie 2 wurden die gleichen Parameter frequenzspezifisch ausgewertet, und in Studie 3 wurde die Komplexität neuronaler Verarbeitung anhand von Fraktalität quantifiziert. Die ermittelten Parameter wurden hinsichtlich der Task Performance / Impulsivität der Probanden verglichen, um die Ergebnisse im Kontext von Befunden aus der aktuellen wissenschaftlichen Debatte zu validieren. In einer allgemeinen Diskussion wurden sowohl überlappende als auch zusätzliche Informationen zu methodischen Ansätzen hinsichtlich ihres Potenzials für Biomarker im Zusammenhang mit neuropsychiatrischen Erkrankungen diskutiert. KW - funktionelle Kernspintomographie KW - BOLD signal KW - fMRI time series Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-207299 N1 - Aus datenschutzrechtlichen Gründen wurde der Zugriff auf den Volltext zu diesem Dokument gesperrt. Eine inhaltlich identische neue Version ist erhältlich unter: https://doi.org/10.25972/OPUS-32287 ER - TY - THES A1 - Akhrif, Atae T1 - The BOLD Signal is more than a Brain Activation Index T1 - Das BOLD Signal ist mehr als ein Maß für Hirnaktivierung N2 - In the recent years, translational studies comparing imaging data of animals and humans have gained increasing scientific interests with crucial findings stemming from both, human and animal work. In order to harmonize statistical analyses of data from different species and to optimize the transfer of knowledge between them, shared data acquisition protocols and combined statistical approaches have to be identified. Following this idea, methods of data analysis, which have until now mainly been used to model neural responses of electrophysiological recordings from rodent data, were applied on human hemodynamic responses (i.e. Blood-Oxygen-Level- Dependent BOLD signal) as measured via functional magnetic resonance imaging (fMRI). At the example of two attention and impulsivity networks, timing dynamics and amplitude of the fMRI signal were determined (study 1). Study 2 described the same parameters frequency-specifically, and in study 3, the complexity of neural processing was quantified in terms of fractality. Determined parameters were compared with regard to the subjects’ task performance / impulsivity to validate findings with regard to reports of the current scientific debate. In a general discussion, overlapping as well as additional information of methodological approaches were discussed with regard to its potential for biomarkers in the context of neuropsychiatric disorders. N2 - In den letzten Jahren haben translationale Studien, in denen Befunde von Tieren und Menschen direkt verglichen werden, zunehmend an wissenschaftlichem Interesse gewonnen. Um statistische Analysen von Daten verschiedener Spezies zu harmonisieren und somit den Wissenstransfer zu optimieren, müssen gemeinsame Datenerfassungsprotokolle sowie kombinierte statistische Ansätze identifiziert werden. Diesem Gedanken folgend werden in dieser Arbeit Methoden der Datenanalyse, die bisher hauptsächlich zur Modellierung neuronaler Antworten aus elektrophysiologischer Aufzeichnungen bei Nagetierdaten verwendet wurden, auf hämodynamische Antworten (d.h. Blood-Oxygen-Level-Dependent BOLD-Signal), welche mittels funktionaler Magnetresonanztomo-graphie (fMRT) gemessen werden, im Menschen angewendet. Am Beispiel zweier Aufmerksamkeits- und Impulsivitätsnetzwerke wurden der zeitliche Verlauf und Amplitude des fMRI-Signals bestimmt (Studie 1). In Studie 2 wurden die gleichen Parameter frequenzspezifisch ausgewertet, und in Studie 3 wurde die Komplexität neuronaler Verarbeitung anhand von Fraktalität quantifiziert. Die ermittelten Parameter wurden hinsichtlich der Task Performance / Impulsivität der Probanden verglichen, um die Ergebnisse im Kontext von Befunden aus der aktuellen wissenschaftlichen Debatte zu validieren. In einer allgemeinen Diskussion wurden sowohl überlappende als auch zusätzliche Informationen zu methodischen Ansätzen hinsichtlich ihres Potenzials für Biomarker im Zusammenhang mit neuropsychiatrischen Erkrankungen diskutiert. KW - BOLD signal KW - functional neuroimaging KW - fMRI time series KW - funktionelle Kernspintomographie Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-322879 N1 - Dieses Dokument wurde aus Datenschutzgründen - ohne inhaltliche Änderungen - erneut veröffentlicht. Die ursprüngliche Veröffentlichung war am 08.07.2020 ER - TY - THES A1 - Hein [geb. Gienk], Stella Anneliese T1 - Die Auswirkung der ADHS Erkrankung auf die Bearbeitung einer kognitiven „Set Shifting“ Aufgabe T1 - The impact of ADHD working on a cognitive Set Shifting task N2 - Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung der Impulsivität bei adulten Patienten mit ADHS. Es wurden 19 adulte Patienten mit ADHS und 20 gesunde Kontrollprobanden, die nach Alter, Geschlecht und Schulabschluss vergleichbar waren, untersucht. Wir nutzten ein kognitives Set Shifting Paradigma und erfassten die Verhaltensdaten (Reaktionszeit und Fehler) sowie hirnphysiologische Änderungen mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS). Als „Region of Interest“ (ROI) legten wir den dorsolateralen präfrontalen Kortex (dlPFC) fest. Zusätzlich erfolgte eine Selbsterfassung der Impulsivität mittels BIS 11, SPSRQ und UPPS Fragebogen. Auf der Verhaltensebene zeigten die Patienten mit ADHS im Vergleich zu den gesunden Kontrollprobanden eine verlängerte Reaktionszeit. Die Bearbeitung einer Shift Aufgabe führte bei beiden Probandengruppen zu einer verlängerten Reaktionszeit sowie einer erhöhten Fehlerzahl im Verhältnis zu einer No Shift Aufgabe. In der Erhebung der funktionellen Daten konnten wir einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen im Bereich der ROI feststellen. Die gesunden Kontrollprobanden wiesen eine erhöhte Hirnaktivität im dlPFC auf. In den Fragebögen zur Selbsterfassung der Impulsivität erreichten die Patienten in den meisten Unterskalen Werte, die mit erhöhter Impulsivität einhergehen. N2 - The aim of this study was to investigate impulsivity in adult patients with ADHD. We examined 19 adult patients with ADHD and 20 healthy subjects, which were of comparable age, gender and level of education. We used a cognitive Set Shifting paradigm, recorded behavioral data (reaction time and mistakes) and as well as changes in brain activation with a functional near-infrared spectroscopy. As „region of interest“ we used the dorsolateral prefrontal cortex. Additionally, the impulsivity was measured with self-rated impulsivity questionnaires BIS 11, SPSRQ and UPPS. Behavioral results showed a heightened reaction time for the ADHD group as compared with the healthy subjects. We saw an extended reaction time and error rate in all subjects solving Shift trials compared to No Shift trials. Brain activity showed a robust dorsolateral prefrontal activity pattern for the healthy subjects. The ADHD patients reached significantly higher values for impulsivity in the most subscales of the questionnaires. KW - Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom KW - NIR-Spektroskopie KW - ADHS KW - fNIRS KW - Set Shifting KW - Impulsivität Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-237504 ER - TY - THES A1 - Daub, Jonas T1 - Der Einfluss von Alter und Ängstlichkeit auf die Furchtgeneralisierung und die Aufmerksamkeitslenkung bei gesunden Kindern und Jugendlichen T1 - The influence of age and anxiety on fear generalization and attentional processes in healthy children and adolescents N2 - Mittels einer klinischen Studie wurden die Furchtgeneralisierung und Aufmerksamkeitslenkung von 44 gesunden Kindern und Jugendlichen im Alter von 9-17 Jahren untersucht. Eine Übergeneralisierung konditionierter Furcht sowie veränderte Aufmerksamkeitsprozesse werden in zahlreichen Arbeiten mit der Entstehung und Aufrechterhaltung von Angsterkrankungen in Verbindung gebracht. Der Hauptteil der Forschung beschränkte sich bislang auf die Untersuchung von erwachsenen Probanden. Da Angsterkrankungen jedoch häufig bereits im Kindes- und Jugendalter entstehen und sich in der Erforschung psychiatrischer Erkrankungen zunehmend eine dimensionale Betrachtungsweise durchsetzt, bestand das Ziel der Studie darin, etwaige Alterseffekte und den Einfluss der Ängstlichkeit auf die genannten Phänomene bei gesunden Probanden zu untersuchen. Darüber hinaus wurde ein potentiell präventiver Ansatz erforscht. Im Ergebnis zeigten sich in den Gruppenvergleichen keine relevanten Differenzen. Interessanterweise deutete sich in der Gruppe der älteren Probanden entgegen der Erwartung eine verstärkte Furchtgeneralisierung an, die womöglich mit einer veränderten Beziehung zu Furcht und Risiko in der Adoleszenz zusammenhängt. Aus den Befunden ergibt sich die Notwendigkeit weiterer, prospektiver Arbeiten, um unser Verständnis der Ätiologie von Angsterkrankungen zu verbessern. Weiterhin ist noch offen, inwiefern es sich bei der Übergeneralisierung und einer veränderten Aufmerksamkeitslenkung um Risikofaktoren für die Entwicklung von Angsterkrankungen oder vielmehr um Epiphänomene handelt, die erst mit Ausbruch der Erkrankung auftreten. Der Einsatz von Methoden der virtuellen Realität erscheint besonders geeignet, diese Prozesse zukünftig noch besser zu erforschen. N2 - In this clinical study fear generalization and attentional processes have been investigated in 44 healthy children and adolescents aged 9-17 years. Overgeneralization of conditioned fear and altered attentional processes have been linked to the development and maintenance of anxiety disorders in numerous studies. The majority of research to date has been limited to the study of adult subjects. However, since anxiety disorders often develop in childhood and adolescence and a dimensional approach has become increasingly important in the study of psychiatric disorders, the aim of the study was to investigate age effects and the influence of anxiety on the aforementioned phenomena in healthy subjects. In addition, a potential preventive approach has been studied. The results showed no relevant differences in the group comparisons. Interestingly and contrary to expectations, there was a trend for increased fear generalization in the group of older subjects, which can possibly be related to a changed relationship to fear and risk in adolescence. The findings suggest the need for further, prospective work to improve our understanding of the aetiology of anxiety disorders. Furthermore, it is still open to what extent overgeneralization and altered attentional processes are risk factors for the development of anxiety disorders or rather epiphenomena that only appear with the onset of the disorder. The use of virtual reality methods seems particularly suitable for researching these processes even better in the future. KW - Angst KW - Furcht KW - Anxiety KW - Fear KW - Klinisches Experiment KW - Furchtgeneralisierung KW - Aufmerksamkeitsprozesse KW - Angsterkrankungen KW - Kinder- und Jugendpsychiatrie KW - klinische Studie KW - fear generalization KW - attentional processes KW - anxiety disorders KW - child and adolescent psychiatry KW - clinical study Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-300100 ER - TY - THES A1 - Reuter, Isabel T1 - Development and function of monoaminergic systems in the brain of zebrafish T1 - Entwicklung und Funktion monoaminerger Systeme im Zebrafischgehirn N2 - This thesis explores the development of monoaminergic systems in the central nervous system (CNS) of zebrafish. The serotonergic cells of the hypothalamus pose the main focus of the present work. Most vertebrates except for mammals possess serotonin (5-HT) synthesising cells in more than one region of the CNS. In zebrafish such regions are, e.g. the hypothalamus, the raphe nuclei and the spinal cord. Serotonin functions as a neurotransmitter and neuromodulator in the CNS. Presumably due to its neuromodulatory tasks hypothalamic serotonergic cells are in contact with the cerebrospinal fluid (CSF), which expands the field of potential serotonergic targets tremendously. This highlights that serotonergic CSF-contacting (CSF-c) cells are vital for the execution of many functions and behaviours. Further, the hypothalamic serotonergic clusters constitute the largest population of serotonergic cells in the CNS of zebrafish. Together, these facts emphasise the need to understand the development and function of serotonergic CSF-c cells in the hypothalamus. Few studies have dealt with this subject, hence, information about the development of these cells is scarce. The zinc-finger transcription factor fezf2, and Fibroblast growth factor (Fgf)-signalling via the ETS-domain transcription factor etv5b are known to regulate serotonergic cell development in the hypothalamus (Bosco et al., 2013; Rink and Guo, 2004). However, the main Fgf ligand responsible for this mediation has not been determined prior to this work. The present thesis identifies Fgf3 as a crucial Fgf ligand. To achieve this result three independent strategies to impair Fgf3 activity have been applied to zebrafish embryos: the fgf3t24152 mutant, an fgf3 morpholino-based knock-down and the CRISPR/Cas9 technique. The investigations show that Fgf3 regulates the development of monoaminergic CSF-c cells in the hypothalamus. Additionally, Fgf3 impacts on cells expressing the peptide hormone arginine vasopressin (avp). Most interestingly, the requirement for Fgf3 by these cells follows a caudo-rostral gradient with a higher dependence on Fgf3 by caudal cells. This also seems to be the case for dopaminergic CSF-c cells in the hypothalamus (Koch et al., 2014). Moreover, etv5b a downstream target of Fgf-signalling is demonstrated to be under the control of Fgf3. With regard to serotonergic CSF-c cell development, it is shown that fgf3 is expressed several hours before tph1a and 5-HT (Bellipanni et al., 2002; Bosco et al., 2013). Together with the result that the hypothalamus is already smaller before mature serotonergic CSF-c cells appear, this argues for an early impact of Fgf3 on serotonergic specification. This hypothesis is supported by several findings in this study: the universal decrease of proliferating cells in the hypothalamus and simultaneous increase of cell death after fgf3 impairment. Complementary cell fate experiments confirm that proliferating serotonergic progenitors need Fgf3 to commit serotonergic specification. Further, these results corroborate findings of an earlier study stating that hypothalamic serotonergic progenitors require Fgf-signalling via etv5b to maintain the progenitor pool (Bosco et al., 2013). Additionally, the transcriptome of the hypothalamus has been analysed and 13 previously overlooked transcripts of Fgf ligands are expressed at developmental stages. The transcriptome analysis provides evidence for a self-compensatory mechanism of fgf3 since expression of fgf3 is upregulated as a consequence of its own impairment. Moreover, the Fgf-signalling pathway appears to be mildly affected by fgf3 manipulation. Together, Fgf-signalling and especially Fgf3 are established to be of critical importance during hypothalamic development with effects on serotonergic, dopaminergic CSF-c and avp expressing cells. Furthermore, this thesis provides two strategies to impair the tph1a gene. Both strategies will facilitate investigations regarding the function of hypothalamic serotonergic CSF-c cells. Finally, the presented findings in this study provide insights into the emergence of the posterior recess region of the hypothalamus, thereby, contributing to the understanding of the evolution of the vertebrate hypothalamus. N2 - Die vorliegende Dissertation untersucht die Entwicklung und Funktion monoaminerger Systeme im Zebrafischgehirn. Hierzu konzentriert sich die Studie hauptsächlich auf die serotonergen Zellen des Hypothalamus. Die meisten Vertebraten, außer Säugetiere, besitzen Serotonin (5-HT)-synthetisierende Zellen in mehr als einer Region im zentralen Nervensystem (ZNS). Solche Zellen lassen sich in Zebrafischen unter anderem im Hypothalamus, den Raphe Kernen und dem Rückenmark finden. Im ZNS agiert 5-HT als Neurotransmitter und als Neuromodulator. Es wird vermutet, dass, aufgrund der neuromodulatorischen Aufgaben des 5-HT, serotonerge Zellen mit ihren Vorsätzen mit der Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) in Kontakt stehen, wodurch der Wirkungsbereich dieser Zellen enorm vergrößert wird. Dies betont den weitläufigen Einfluss serotonerger CSF-kontaktierender (CSF-k) Zellen auf vielfältige Funktionen und Verhalten. Zudem bilden serotonerge Zellen des Hypothalamus die größte serotonerge Zellpopulation im ZNS des Zebrafisches. Zusammengefasst heben diese Fakten die Notwenigkeit hervor, die Entwicklung und die Funktion serotonerger Zellen im Hypothalamus genauer zu verstehen. Nur wenige Studien haben sich dieser Thematik bisher angenommen, weshalb Erkenntnisse über diese Zellen rar sind. Bereits bekannt ist, dass der Zinkfinger-Transkriptionsfaktor fezf2 und der Fibroblasten-Wachstumsfaktor (Fgf)-Signaltransduktionsweg über den ETS-Domäne-Transkriptionsfaktor etv5b Einfluss auf die Entwicklung serotonerger CSF-k Zellen des Hypothalamus nehmen (Bosco et al., 2013; Rink and Guo, 2004). Allerdings ist der Fgf-Ligand, der die Entwicklung serotonerger CSF-k Zellen reguliert, noch nicht bekannt. Die vorliegende Arbeit identifiziert Fgf3 als einen Schlüsselliganden in diesem Zusammenhang. Hierfür wurden drei unabhängige Strategien zur Beeinträchtigung der Fgf3-Aktivität in Zebrafischembryos angewendet: die fgf3t24152 Mutante, ein Morpholino-basierter fgf3 Gen-Knockdown und die CRISPR/Cas9-Methodik. Die durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass Fgf3 die Entwicklung monoaminerger CSF-k Zellen des Hypothalamus maßgeblich reguliert. Zusätzlich beeinflusst Fgf3 auch die Genexpression des Peptidhormons arginine vasopressin (avp) in dieser Region. Interessanterweise sind caudale avp exprimierende Zellen abhängiger von Fgf3 als rostrale. Dies scheint auch der Fall für dopaminerge Zellpopulationen des Hypothalamus zu sein (Koch et al., 2014). Des Weiteren wird demonstriert, dass Fgf3 über den Fgf-Signalweg die Expression von etv5b kontrolliert. Bezüglich der Entwicklung serotonerger CSF-k Zellen wird gezeigt, dass die fgf3 Expression bereits einige Stunden vor tph1a und 5-HT im caudalen Hypothalamus vorhanden ist (Bellipanni et al., 2002; Bosco et al., 2013). Zusammen mit dem Ergebnis, dass die nkx2.4b Expressionsdomäne, die zur Kenntlichmachung des Hypothalamus verwendet wurde, ebenfalls in früheren Entwicklungsstadien eine verringerte Größe aufweist, führt dies zu der Annahme, dass Fgf3 Auswirkungen auf die serotonerge Zellspezifikation hat. Diese Hypothese wird durch folgende Beobachtungen in dieser Arbeit unterstützt: Proliferierende Zellen des gesamten caudalen Hypothalamus sind mehrheitlich reduziert nachdem fgf3 beeinträchtigt wurde, gleichzeitig ist der Zelltod erhöht. Des Weiteren wird gezeigt, dass serotonerge Vorläuferzellen Fgf3 benötigen, um einer serotonergen Spezialisierung zu folgen. Die beschriebenen Beobachtungen untermauern die Ergebnisse einer früheren Studie, wonach der Fgf-Signalweg und etv5b wichtige Rollen für die Erhaltung der Proliferation von serotonergen Vorläuferzellen einnehmen (Bosco et al., 2013). Zusätzlich werden durch die durchgeführte Transkriptomanalyse 13 zuvor übersehene Fgf Liganden identifiziert, die im Hypothalamus exprimiert werden. Die Transkriptomanalyse zeigt zudem, dass die Beeinträchtigung von fgf3 zu einer Zunahme der fgf3 Transkript Anzahl führt, weshalb ein Selbstkompensationsmechanismus von fgf3 vorzuliegen scheint. Komponenten des Fgf-Signalweges unterliegen geringen Veränderungen nach der Manipulation von fgf3. Zusammenfassend wird in dieser Dissertation der Ligand Fgf3 als essentieller Faktor für die Entwicklung des Hypothalamus etabliert. Dies wird durch die Fgf3 Abhängigkeit von serotonergen, dopaminergen CSF-k und avp exprimierenden Zellen in dieser Region bestätigt. Des Weiteren werden in dieser Arbeit zwei Strategien für die Beeinträchtigung von tph1a präsentiert, die Untersuchungen bezüglich der Funktion serotonerger CSF-k Zellen des Hypothalamus ermöglichen. Abschließend erlauben die Ergebnisse neue Einblicke in die Entwicklung der Region um den posterioren Ventrikelrezess des Hypothalamus. Dies trägt dazu bei, das Verständnis über die Evolution des Hypothalamus von Vertebraten zu erweitern. KW - Hypothalamus KW - Zebrabärbling KW - fgf KW - Serotonin Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-204089 ER - TY - THES A1 - Kneer, Katharina Johanna T1 - The association of three anxiety dimensions in children and adolescents: their influence on the brain and malleability by a prevention program T1 - Der Zusammenhang dreier Angstdimensionen bei Kindern und Jugendlichen: ihr Einfluss auf das Gehirn und ihre Veränderbarkeit durch ein Präventionsprogramm N2 - Anxiety disorders are the most prevalent group of neuropsychiatric disorders and go along with high personal suffering. They often arise during childhood and show a progression across the life span, thus making this age a specific vulnerable period during development. Still most research about these disorders is done in adults. In light of this, it seems of utmost importance to identify predictive factors of anxiety disorders in children and adolescents. Temperament or personality traits have been proclaimed as risk markers for the development of subsequent anxiety disorders, but their exact interplay is not clear. In this dissertation an effort is made to contribute to the understanding of how risk markers of early temperamental traits, in this case Trait Anxiety, Anxiety Sensitivity and Separation Anxiety are interplaying. While Trait Anxiety is regarded as a more general tendency to react anxiously to threatening situations or stimuli (Unnewehr, Joormann, Schneider, & Margraf, 1992), Anxiety Sensitivity is the tendency to react with fear to one’s own anxious sensations (Allan et al., 2014; S. Reiss, Peterson, Gursky, & McNally, 1986), and Separation Anxiety is referring to the extent to which the child is avoiding certain situations because of the fear of being separated from primary care givers (In-Albon & Schneider, 2011). In addition, it will be addressed how these measurements are associated with negative life events, as well as brain functioning and if they are malleable by a prevention program in children and adolescents. In study 1 the aim was to extend the knowledge about the interrelations of this anxiety dimensions and negative life events. Results indicated positive correlations of all three anxiety traits as well as with negative life events. Thus, a close connection of all three anxiety measures as well as with negative life events could be indicated. The closest association was found between Anxiety Sensitivity and Trait Anxiety and between Separation Anxiety and Anxiety Sensitivity. Furthermore, negative life events functioned as mediator between Anxiety Sensitivity and Trait Anxiety, indicating that a part of the association was explained by negative life events. In study 2 we extended the findings from study 1 with neurobiological parameters and examined the influence of anxiety traits on emotional brain activation by administering the “emotional face matching task”. This task activated bilateral prefrontal regions as well as both hippocampi and the right amygdala. Further analyses indicated dimension-specific brain activations: Trait Anxiety was associated with a hyperactivation of the left inferior frontal gyrus (IFG) and Separation Anxiety with a lower activation bilaterally in the IFG and the right middle frontal gyrus (MFG). Furthermore, the association between Separation Anxiety and Anxiety Sensitivity was moderated by bi-hemispheric Separation-Anxiety-related IFG activation. Thus, we could identify distinct brain activation patterns for the anxiety dimensions (Trait Anxiety and Separation Anxiety) and their associations (Separation Anxiety and Anxiety Sensitivity). The aim of study 3 was to probe the selective malleability of the anxiety dimensions via a prevention program in an at-risk population. We could identify a reduction of all three anxiety traits from pre- to post-prevention-assessment and that this effect was significant in Anxiety Sensitivity and Trait Anxiety scores. Furthermore, we found that pre-intervention Separation Anxiety and Anxiety Sensitivity post-intervention were associated. In addition, pre-interventive scores were correlated with the intervention-induced change within the measure (i.e., the higher the score before the intervention the higher the prevention-induced change) and pre-intervention Anxiety Sensitivity correlated with the change in Separation Anxiety scores. All relations, seemed to be direct, as mediation/moderation analyses with negative life events did not reveal any significant effect. These results are very promising, because research about anxiety prevention in children and adolescents is still rare and our results are indicating that cognitive-behavioural-therapy based prevention is gilding significant results in an indicated sample even when samples sizes are small like in our study. In sum the present findings hint towards distinct mechanisms underlying the three different anxiety dimensions on a phenomenological and neurobiological level, though they are highly overlapping (Higa-McMillan, Francis, Rith-Najarian, & Chorpita, 2016; Taylor, 1998). Furthermore, the closest associations were found between Anxiety Sensitivity and Trait Anxiety, as well as between Separation Anxiety and Anxiety Sensitivity. Specifically, we were able to find a neuronal manifestation of the association between Separation Anxiety and Anxiety Sensitivity (Separation Anxiety-specific IFG activation) and a predictive potential on prevention influence. The results of these studies lead to a better understanding of the etiology of anxiety disorders and the interplay between different anxiety-related temperamental traits and could lead to further valuable knowledge about the intervention as well as further prevention strategies. N2 - Angststörungen sind die am häufigsten auftretende Gruppe neuropsychiatrischer Erkrankungen und führen in vielen Fällen zu großem Leid. Sie beginnen häufig in der Kindheit und Spontanremissionen sind selten, im Gegenteil - die Erkrankungen verschlimmern sich häufig und führen zu weiteren psychischen Erkrankungen. Dabei stellt die Kindheit eine Lebensphase mit besonderer Vulnerabilität für die Entwicklung von Angsterkrankungen dar. Trotzdem werden die meisten Studien zu Angststörungen weiterhin mit Erwachsenen durchgeführt. Vor diesem Hintergrund scheint es von größter Bedeutung, prädiktive Faktoren für Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen zu identifizieren. Temperament- oder Persönlichkeitsmerkmale werden als Risikomarker für Angststörungen gesehen. Dabei ist das genaue Zusammenspiel dieser Risikomarker im Kindes- und Jugendalter nicht klar. Diese Dissertation leistet dabei einen Beitrag zum Verständnis des Zusammenspiels der Risikomarker Trait-Angst, Angstsensitivität und Trennungsangst. Während Trait-Angst als eine eher allgemeinere Tendenz angesehen wird, ängstlich auf bedrohliche Situationen oder Reize zu reagieren (Unnewehr et al., 1992), ist Angstsensitivität die Tendenz, mit Angst auf die eigenen potentiell angst-assoziierten Empfindungen zu reagieren (Allan et al., 2014; S. Reiss et al., 1986). Trennungsangst bezieht sich auf das Ausmaß, in dem das Kind bestimmt Situationen vermeidet, weil es befürchtet von Primärbezugspersonen getrennt zu werden (In-Albon & Schneider, 2011). Darüber hinaus befasst sich diese Dissertation damit, wie diese drei Angstmaße mit negativen Lebensereignissen und Gehirnaktivierung zusammenhängen und evaluiert deren Veränderbarkeit durch ein indiziertes Präventionsprogram. Zu diesem Zweck wurden drei Studien durchgeführt. In Studie 1 war das Ziel, das Wissen, um die Wechselbeziehungen dieser Angstmaße und negativer Lebensereignisse zu erweitern. Die Ergebnisse zeigten enge Zusammenhänge zwischen den drei Angstmaßen und ebenso mit der Anzahl negativer Lebensereignissen. Darüber hinaus fungierten negative Lebensereignisse als Mediator zwischen Angstsensitivität und Trait-Angst, was darauf hinweist, dass ein Teil des Zusammenhangs dieser beiden Angstmaße durch negative Lebensereignisse erklärt wird. In Studie 2 erweiterten wir die Ergebnisse aus Studie 1 um ein neurobiologisches Maß und untersuchten den Einfluss der Angstmaße auf Hirnaktivierung während emotionaler Verarbeitung mittels der Durchführung des „emotional face matching task“. Die Analyse zeigte eine Aktivierung während der Aufgabe in bilateralen präfrontalen Regionen sowie beiden Hippocampi und der rechten Amygdala. Angstspezifische Aktivierungen zeigten eine Trait-Angst-spezifische Hyperaktivierung im linken gyrus frontalis inferior (IFG) und eine Trennungsangst-spezifische Hypoaktivierung in beiden IFG und dem rechten gyrus frontalis medius. Darüber hinaus wurde der Zusammenhang zwischen Trennungsangst und Angstsensitivität durch bi-hemisphärische Trennungsangst-spezifische IFG Aktivierung moderiert. Wir konnten also Hirnregionen identifizieren, die spezifisch mit den Angstmaßen assoziiert waren (Trait-Angst und Trennungsangst) und auch deren Verbindung moderierten (Trennungsangst und Angstsensitivität). Ziel der Studie 3 war es, die Veränderbarkeit der Angstmaße anhand eines Präventionsprogramms in einer Risikopopulation zu untersuchen. Wir konnten eine Verringerung aller drei Angstmaße durch die Prävention feststellen und dieser Effekt war für Angstsensitivität und Trait-Angst statistisch signifikant. Darüber hinaus konnten wir zeigen, dass die Trennungsangst vor der Prävention signifikant mit der Angstsensitivität nach der Prävention korrelierte. Zusätzlich sagte das Ausmaß der Angstmaße vor der Prävention die durch die Intervention induzierten Veränderung innerhalb eines Maßes signifikant voraus (Je höher die Werte vor der Intervention, desto höher die präventionsinduzierte Änderung), zudem vermochte Angstsensitivität vor der Intervention Änderung der Trennungsangstwerte zu prognostizierten. Alle gefunden Zusammenhänge schienen darüber hinaus direkt zu sein, da Mediations- / Moderationsanalysen mit negativen Lebensereignissen keinen signifikanten Effekt zeigten. Diese Ergebnisse sind sehr vielversprechend, da es nur wenig Forschung zur Angstprävention bei Kindern und Jugendlichen gibt und unsere Ergebnisse darauf hinweisen das Präventionsprogramme, welche auf Kognitiv-verhaltenstherapeutischen Elementen beruhen in einer indizierten Population gute Effekte erzielen können, selbst wenn es sich, wie in unserem Fall, um eine kleine Stichprobengröße handelt. Zusammenfassend deuten die vorliegenden Ergebnisse auf unterschiedliche Mechanismen hin, die den drei verschiedenen Angstmaßen auf phänomenologischer und neurobiologischer Ebene zugrunde liegen. Darüber hinaus wurden enge Assoziationen zwischen Angstsensitivität und Trait-Angst sowie Trennungsangst und Angstsensitivität gefunden. Insbesondere konnten wir eine neuronale Manifestation des Zusammenhangs zwischen Trennungsangst und Angstsensitivität (Trennungangstspezifische IFG-Aktivierung) und ein Vorhersagepotential für den Einfluss der Prävention finden. Die Resultate der beschriebenen Studien tragen zu einem besseren Verständnis der Ätiologie von Angststörungen und dem Zusammenspiel verschiedener angstspezifischer Temperamentmerkmale bei, und können zu weiteren wertvollen Erkenntnissen über Interventions- sowie Präventionsstrategien führen. KW - Prävention KW - Angst KW - Kind KW - Jugend KW - Angsterkrankungen KW - Kindheit und Jugend KW - Angst als Eigenschaft Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-257468 ER - TY - THES A1 - Nachtigall, Lea T1 - Vergleichende Untersuchung der Beeinträchtigung der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit von Eltern mit Kindern, welche an ADHS leiden, gegenüber einer Stichprobe von Eltern mit unauffälligen Kindern T1 - Comparative study of the impairment of health and work ability of parents with children with ADHD compared to a sample of parents with children without ADHD N2 - In der dargestellten Arbeit wurden verschiedene Hypothesen im Hinblick auf die berufliche und gesundheitliche Belastung von Eltern mit Kindern, die an ADHS leiden, untersucht. So wurde zunächst der Fragestellung nachgegangen, in wieweit das von ADHS betroffene Kind in der Familie selbst zu einer erhöhten Belastung der Eltern am Arbeitsplatz und somit zu einer gesteigerten gesundheitlichen Einschränkung führt. Zudem untersuchten wir die Auswirkungen einer möglichen eigenen ADHS-Symptomatik in der Kindheit laut WURS auf die gesundheitliche Verfassung und die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz. Schließlich wurde in der dritten Hypothese die Frage untersucht, in wieweit ein Effekt der Anzahl betroffener Kinder mit ADHS innerhalb einer Familie feststellbar ist. Entsprechend wurde eine vergleichende Untersuchung mit einer klinischen Stichprobe (n=91) und einer gesunden Vergleichsstichprobe (n=198) durchgeführt. Um die verschiedenen Einflussfaktoren verifizierbar zu machen, wurden verschiedene Untersuchungsinstrumente in Form von Fragebögen sowohl an die klinische Stichprobe als auch an die Vergleichsstichprobe (Familien, deren Kinder als gesund beschrieben wurden) verteilt. Zur allgemeinen Einschätzung von Verhaltensauffälligkeiten der Kinder in den jeweiligen Familien wurde die Child-Behavior-Checklist von den Eltern ausgefüllt. Zudem schätzten die Eltern über den Fremdbeurteilungsbogen für hyperkinetische Störungen die ADHS-Symptomatik ihrer Kinder ein. Darüber hinaus beurteilten die Eltern eine mögliche eigene ADHS-Symptomatik in der Kindheit über die retrospektiv ausgelegte Wender Utah Rating Scale. Der individuelle Gesundheitszustand der Väter und Mütter wurde über den „EQ-5D“ erfragt, während die Belastung am Arbeitsplatz mittels der Work Limitation Questionnaire ermittelt wurde. Schließlich füllten alle teilnehmenden Eltern einen sozioökonomischen Fragebogen aus, in dem Alter, Geschlecht, Familienstand, Schulabschluss und das Haushaltsnettoeinkommen berücksichtigt wurden. In zahlreichen, im Diskussionsteil bereits erwähnten Studien wurde eine Mehrbelastung der Eltern festgestellt. In der vorliegenden Arbeit wurden darüber hinaus die konkreten Auswirkungen dieser bereits festgestellten Mehrbelastung auf den Gesundheitszustand und das berufliche Umfeld untersucht. Die Untersuchung dieser Auswirkungen auf das alltägliche Leben der betroffenen Eltern geriet bislang kaum in den Fokus wissenschaftlicher Arbeiten. Um zukünftig betroffene Familien gezielter in unterschiedlichen Lebensbereichen unterstützen zu können ist es jedoch von eminenter Bedeutung, diese Auswirkungen zu kennen und besser zu verstehen. In den Ergebnissen konnte konkret gezeigt werden, dass bezüglich der Hypothese 1 die Anwesenheit eines ADHS-Kindes innerhalb einer Familie den Gesundheitszustand der Eltern laut Selbsturteil im EQ-5D signifikant beeinflusst. Im Rahmen der beruflichen Belastung war feststellbar, dass ein ADHS-Kind sich signifikant auf die physische Konstitution laut WLQ der Eltern auswirkt. Die Untersuchung der Hypothese II ergab, dass eine mögliche eigene ADHS-Symptomatik in der Kindheit sich auf unterschiedliche Dimensionen im beruflichen Umfeld auswirkt, jedoch nicht signifikant auf den individuellen Gesundheitszustand. Väter und Mütter, die selbst in ihrer Kindheit ADHS-Symptome angaben, geben eine signifikante Beeinträchtigung bezüglich der mentalen Fähigkeiten, des Zeitmanagements und der allgemeinen Arbeitsproduktivität laut Selbsteinschätzung im WLQ an. Eine physische Einschränkung am Arbeitsplatz laut WLQ war bei den Vätern signifikant feststellbar, nicht jedoch bei den Müttern. Die Ergebnisse der Hypothese III ergaben, dass bezüglich der Arbeitsfähigkeit bereits bei einem oder mehr Kindern mit ADHS die kognitiven Fähigkeiten der Eltern am Arbeitsplatz laut WLQ beeinträchtigt sind. Gleichermaßen wird die Arbeitsproduktivität bereits bei einem oder mehr von ADHS betroffenen Kindern signifikant beeinflusst. Auf die physische Konstitution der Eltern laut Selbsteinschätzung im WLQ haben ein oder auch mehrere von ADHS betroffene Kinder jedoch keinen signifikanten Einfluss. Die zeitliche Organisation der Eltern am Arbeitsplatz laut WLQ ist folglich bei einem Kind mit ADHS noch nicht signifikant beeinträchtigt, wohl aber, wenn mehr als ein Kind betroffen ist. Ebenso ist der Gesundheitszustand der Eltern laut EQ-5D erst ab zwei betroffenen Kindern in einer Familie durch diesen Umstand beeinflusst. Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass durch die Anwesenheit eines Kindes mit ADHS in einer Familie eher der Gesundheitszustand der Eltern signifikant beeinflusst wird, wohingegen die eigene ADHS-Symptomatik der Eltern in der Kindheit viel mehr zu einer signifikanten und mehrdimensionalen Beeinträchtigung am Arbeitsplatz führt. Diese Erkenntnis zeigt, dass die eigene ADHS-Symptomatik der Eltern in der Kindheit neben der Anwesenheit eines ADHS - Kindes nicht unerhebliche Auswirkungen auf die alltäglichen Aufgaben der Betroffenen hat. Die Erkenntnis dieser neuen Zusammenhänge sollte in zukünftigen Forschungsvorhaben berücksichtigt werden. N2 - In this present study, different hypotheses were examined with regard to the work-related and health-related burden on parents with children suffering from ADHD. First, we examined the question to what extent the child affected by ADHD in the family itself, leads to an increased burden on the parents at work and therefore to an increased health impairement. Apart from this we investigated the effects of a possible own ADHD symptomatology in childhood by using the Wender Utah Rating Scale (WURS) on the state of health and working power. Finally, the third hypothesis investigated the question to what extent an effect of the number of affected children with ADHD within a family is ascertainable. Correspondingly, a comparative study was conducted with a clinical sample (n=91) and a healthy comparison sample (n=198). In order to make the various influencing factors comprehensible, several research instruments in the form of questionnaires were distributed to both the clinical sample and the comparison sample.For the general assessment of behavioral disorders of the children in the families, the Child Behavior Checklist (CBCL) was completed by the parents. Furthermore, the parents assessed their children's ADHD symptomatology via external evaluation form for hyperkinetic disorders (FBB-HKS). In addition, parents assessed possible own ADHD symptomatology in childhood via the retrospectively designed Wender Utah Rating Scale (WURS). The individual health status of the fathers and mothers was collected via the "EQ-5D", while the individual workload was determined via the Work Limitation Questionnaire (WLQ). Finally, all parents completed a socioeconomic questionnaire that included age, gender, marital status, school degrees, and net household income. Several studies found an additional burden on parents. In addition, in this study, the specific effects of this already identified extra burden on health status and working environment were examined. The investigation of these effects on the daily life of the affected parents was little subject of scientific studies. However, in order to be able to support affected families in different areas of life in a more focused manner in the future, it is important to know these effects. In the results it could be shown that regarding hypothesis 1 the presence of an ADHD child within a family significantly influences the health status of the parents according to EQ-5D. Relating to personal workload, it was found that an ADHD child significantly affects the physical constitution according to the answers of WLQ of the parents. The examination of hypothesis II showed that a possible own ADHD symptomatology in childhood affects different dimensions in the working environment, but not significantly on the individual health status. Fathers and mothers who reported ADHD symptoms in childhood report significant disadvantages in terms of mental abilities, time management, and overall work productivity (according to self-assessment in the WLQ). Physical limitation at work according to the WLQ was significantly determinable in fathers but not in mothers. The results of hypothesis III suggested that concerning work productivity, already one or more children with ADHD have impaired cognitive abilities at work according to the WLQ. Similarly, work productivity is already significantly affected in one or more children with ADHD. However, one or more children affected by ADHD have no significant influence on the physical constitution of the parents according to the self-assessment in the WLQ. Consequently, the parents' time organization at work according to the WLQ is not yet significantly affected if one child is affected with ADHD, but it is, if more than one child is affected. Also the health status of the parents according to EQ-5D is only influenced by this circumstance when there are two children with ADHD in a family. In summary, the presence of a child with ADHD in a family is more likely to impaired the parents' health status, whereas the parents' own ADHD symptomatology in childhood is much more likely to lead to multidimensional disadvantage at work. The results show that parents' own ADHD symptomatology in childhood, in addition to the presence of an ADHD child, has a significant impact on the daily excercises of those affected. The finding of these new correlations should be taken into account in future research projects. KW - Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom KW - Arbeitsbelastung KW - ADHS KW - ADHD KW - Belastung Eltern KW - Gesundheitsbeeinträchtigung KW - berufliche Einschränkungen KW - Eltern ADHS KW - individual workload KW - health status KW - parents Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-259495 ER - TY - THES A1 - Frey, Lillien Mara T1 - Furchtgeneralisierung und Attentional Bias bei Kindern und Jugendlichen mit einer Störung des Sozialverhaltens T1 - Fear Generalization And Attentional Bias in Children And Adolescents With Conduct Disorder N2 - Bereits vorangegangene Studien haben zeigen können, dass eine verstärke Generali- sierung von Furcht sowohl bei Erwachsenen, bei denen beispielsweise eine Angststörung oder eine PTSB diagnostiziert wurde, aber auch bei gesunden Kindern eine Rolle spielt. In unserer Studie untersuchten wir eine Gruppe Kinder und Jugendliche (n = 31, m = 25, w = 6; Alter = 13.35 ± 2.03), die eine Störung des Sozialverhaltens aufwiesen, auf die Konditionierbarkeit von Furcht und eine mögliche Furchtgeneralisierung. Diese Gruppe verglichen wir mit einer gesunden Kontrollgruppe (n = 29, m = 11, w = 18; Alter = 14.28 ± 2.43). Als Generalisierungsstimuli verwendeten wir ein Furchtgeneralisierungsparadigma mit zwei Frauengesichtern, die in vier Schritten aneinander angeglichen wurden. Zusätzlich führten wir mit beiden Probandengruppen ein Dot-Probe-Paradigma zur Objektivierung von Aufmerksamkeitsprozessen im Sinne eines Attentional Bias oder Attentional Avoidance mit emotionalen Gesichtern durch. Wir konnten eine erfolgreiche Furchtkonditionierung für beide Gruppen erreichen. Im Vergleich mit der gesunden Kontrollgruppe zeigte die externalisierende Probandengruppe eine verstärke Furchtgeneralisierung. Hinsichtlich der subjektiven Valenz- und Kontingenzratings wurden die Unterschiede besonders deutlich. Eine verstärkte Generalisierungsneigung bei erhöhter Trait-Angst konnten wir nicht finden. Die externalisierende Gruppe zeigte im Vergleich mit neutralen Gesichtern bei den emotionalen Gesichtern insgesamt einen Attentional Bias. Am deutlichsten war dabei eine verstärkte Aufmerksamkeitslenkung hin zu glücklichen Gesichtern festzustellen. Für die gesunde Kontrollgruppe konnten wir keine Besonderheiten bezüglich der Aufmerksamkeitsrichtung finden. Weiterführende Studien sollten mit größ- eren Probandengruppen und nach Geschlecht und Alter gepaarten Probanden durch- geführt werden. Mit externalisierenden Probanden sollte ein Furchtgeneralisierungs- paradigma mit neutralen Stimuli (z.B. Ringe) gewählt werden, um eine subjektive Wertung emotionaler Gesichter bei den Ratings als Störfaktor auszuschließen. Für externalisierende Probanden sollte außerdem die Ausprägung von CU-Traits erfasst und die Dauer der Testung verkürzt oder auf zwei Termine aufgeteilt werden, um eine ausreichende Konzentrationsfähigkeit zu ermöglichen. N2 - Previous studies have already been able to show that increased generalization of fear plays a role both in adults diagnosed with anxiety disorder or PTSD, but also in healthy children. In our study we examined a group of children and adolescents (n = 31, m = 25, f = 6; age = 13.35 ± 2.03) with conduct disorder for possible fear conditioning and overgeneralization of fear. We compared this group with a healthy control group (n = 29, m = 11, f = 18; age = 14.28 ± 2.43). As generalization stimuli we used a fear generalization paradigm with two female faces that were matched in four steps. In addition both groups performed a dot-probe task to objectify attentional processes in terms of attentional bias or attentional avoidance with emotional faces. We were able to achieve successful fear conditioning for both groups. Compared with the healthy control group the externalizing subject group showed increased fear generalization. Regarding the subjective valence and contingency ratings the differences were particularly evident. We could not find an increased generalization tendency for subjects with increased trait anxiety. The externalizing group showed an attentional bias towards emotional faces compared to neutral faces. Most clearly there was an increased attentional bias towards happy faces. For the healthy control group we could not find any particularities regarding attentional bias or avoidance. Further studies should be conducted with larger subject groups and subjects paired by gender and age. With externalizing subjects a fear-generalization paradigm with neutral stimuli (e.g., rings) should be chosen to exclude subjective scoring of emotional faces in the ratings as a confounding factor. For externalizing subjects, the expression of CU traits should also be recorded and the duration of testing should be shortened or divided into two sessions to enable sufficient concentration. KW - Psychische Störung KW - Kind KW - Furchtgeneralisierung KW - Attentional Bias KW - Attentional Avoidance KW - Störung des Sozialverhaltens KW - Verhaltensstörung KW - Jugend KW - Sekundärkrankheit KW - Angststörung Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-259746 ER - TY - THES A1 - Buchner, Kim T1 - Untersuchungen zur Assoziation von Schlafbruxismus und psychischer Belastung bei Kindern T1 - Studies on the association of sleep bruxism and psychological distress in children N2 - Bruxismus bezeichnet eine sich wiederholende Kaumuskelaktivität mit Knirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne. Während bei Erwachsenen die Ursachen und die Pathophysiologie schon weitreichend erforscht wurden, gab es bei Kindern bislang keine systematische Untersuchung hinsichtlich des Zusammenhangs mit psychopathologischen Faktoren. Deshalb wurde unsere Studie nun erstmals mit Bruxismusmessung nach Goldstandard sowie mit normierten und validierten Fragebögen zu verschiedenen psychosozialen Dimensionen als Querschnittsuntersuchung bei 53 acht- bis zwölfjährigen Kindern durchgeführt. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf den hypothetisierten Zusammenhang zwischen Schlafbruxismus und Angstsensitivität sowie Angstintensität gelegt. Außerdem wurde der Einfluss weiterer psychosozialer Faktoren (wie Lebensqualität, Anzahl negativer Lebensereignisse, Verhaltensauffälligkeiten, ADHS-Symptomatik, depressive Symptomatik, Zwangssymptomatik, Ticsymptomatik, Alter und Geschlecht) auf die o.g. Prädiktoren per multipler Regressionsanalyse geprüft. Auf Basis der durchgeführten Untersuchung ergaben sich keine Hinweise auf eine Assoziation von Bruxismus zu psychosozialen Dimensionen. Die vorbeschriebenen Zusammenhänge erwiesen sich als statistisch nicht signifikant. Dies mag zum einen der Stichprobenauswahl von gesunden Kindern geschuldet sein, die weder von Bruxismus noch von anderen Faktoren vorbekannt klinisch beeinträchtigt waren. Andererseits können aber auch fehlerhafte Ausgangsüberlegungen durch nicht dem Goldstandard entsprechenden Messungen der Vorstudien zu diesem Ergebnis geführt haben. Darüber hinaus verläuft die Kindesentwicklung interindividuell sehr variabel und temporäre myofunktionelle Beeinträchtigungen können ohne Bezug zu psychischer Belastung auftreten. N2 - Bruxism is defined as repetitive masticatory muscle activity with grinding or clenching of the teeth. While the causes and pathophysiology of bruxism have been extensively studied in adults, there has been no systematic investigation of its association with psychopathological factors in children. Therefore, our study was conducted for the first time with bruxism measurement according to the gold standard as well as with standardized and validated questionnaires on different psychosocial dimensions as a cross-sectional study in 53 eight- to twelve-year-old children. Special attention was paid to the hypothesized relationship between sleep bruxism and anxiety sensitivity as well as anxiety intensity. In addition, the influence of other psychosocial factors (such as quality of life, number of negative life events, behavioral problems, ADHD symptomatology, depressive symptomatology, obsessive-compulsive symptomatology, tic symptomatology, age and gender) on the above predictors was tested by multiple regression analysis. On the basis of the investigation conducted, no evidence of an association of bruxism with psychosocial dimensions was found. The aforementioned associations proved not to be statistically significant. On the one hand, this may be due to the sample selection of healthy children who were not clinically impaired by bruxism or by any other factors known beforehand. On the other hand, faulty initial considerations due to non-gold standard measurements of the preliminary studies may have led to this result. Furthermore, child development is highly variable between individuals and temporary myofunctional impairments may occur without relation to psychological distress. KW - Bruxismus KW - Schlafbruxismus KW - psychische Belastung KW - kindliche Zahnentwicklung KW - Angstsensitivität KW - Angstintensität KW - sleep bruxism KW - psychological distress KW - dental development in children KW - anxiety sensitivity KW - anxiety intensity Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-225639 ER - TY - THES A1 - Müller, Annika Wiebke T1 - Funktionalität eines \(Stathmin\)-Promotor-Polymorphismus T1 - Functionality of a \(stathmin\) promoter polymorphism N2 - Bereits in vorausgegangenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass das Stathmin-Gen eine entscheidende Rolle im Hinblick auf erlernte und angeborene Angstreaktionen spielt. So konnte Frau Dr. Julia Katharina Heupel in ihrer Arbeit aus dem Jahr 2013 eine Assoziation eines (TAA)n-Polymorphismus, welcher sich ca. 2 kb upstream des ersten Exons des Stathmin-Gens und ca. 4 kb upstream des Translationsstarts befindet, mit Cluster-C-Persönlichkeitsstörungen belegen. Sie vermutete, dass eine Hochregulation der Expression des Stathmin-Gens ein Risikofaktor für die Entstehung von Cluster C Persönlichkeitsstörungen darstellen könnte. Da sich der beschriebene Polymorphismus in der Promotor-Region des Stathmin-Gens befindet, ist eine allelspezifische Auswirkung auf die Genexpression vorstellbar. Um diese Vermutung zu stützen, wurde in dieser Arbeit die Auswirkung zweier Allele des STR-Polymorphismus im Bereich der Promotorregion des Stathmin-Gens im Hinblick auf die Promotoraktivität untersucht. Hierzu wurde die zu untersuchende Sequenz zunächst mittels Polymerase-Ketten-Reaktion vervielfältigt und anschließend in einen pGL4.23.Vektor kloniert. Im Anschluss daran erfolgte die Untersuchung der Promotoraktivität mittels eines Luciferase-Assays in der humanen Neuroblastomzelllinie SH-SY5Y. Nach statischer Auswertung der Messreihen zeigte sich eine signifikant höhere Luciferase-Aktivität des STR-Polymorphismus (TAA)12 im Vergleich zu dem STR-Polymorphismus (TAA)13. Hierdurch kann von einer höheren Promotoraktivität bei dem Genotyp (TAA)12 gegenüber dem Genotyp (TAA)13 ausgegangen werden. Zusammenfassend unterstützen die Ergebnisse dieser Arbeit die These, dass es sich bei dem Stathmin-Gen um ein Suszeptibilitätsgen für die Entstehung von Cluster C Persönlichkeitsstörungen handeln könnte. N2 - Previous studies have shown that the stathmin gene plays a crucial role in both learned and innate fear. In 2013 Dr. Julia Katharina Heupel suggested an association between a (TAA)n-polymorphism - which is located around 2 kb upstream of the first exon of the stathmin gene and around 4 kb upstream of the translation start site – with Cluster C personality disorders. She assumed that the upregulation of the stathmin gene expression constitutes a risk factor for the development of Cluster C personality disorders. Since the polymorphism described is located in the promoter region of the stathmin gene, an allele-specific effect on gene expression is conceivable. To support this premise, the impact on promoter activity of two alleles of the STR polymorphism located in the promoter region of the stathmin gene was investigated. First the sequence was amplified using polymerase chain reaction and then cloned into a pGL4.23 vector. Subsequently, the promoter activity was analyzed using a luciferase assay in the human neuroblastoma cell line SH-SY5Y. After statistical evaluation a significantly higher luciferase activity of the STR polymorphism (TAA)12 was shown in comparison to the STR polymorphism (TAA)13. As a result, it can be assumed that the genotype (TAA)12 has a higher promoter activity than the genotype (TAA)13. In summary, the results of this work support the thesis that the stathmin gene could be a susceptibility gene for the development of Cluster C personality disorders. KW - Persönlichkeitsstörung KW - Stathmin KW - Cluster C Persönlichkeitsstörungen KW - Promotorpolymorphismus KW - Cluster C personality disorders KW - promoter polymorphism Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-318120 ER - TY - THES A1 - Mittermeier, Anna Barbara T1 - Furchtgeneralisierung bei Kindern und Jugendlichen mit internalisierenden Störungen T1 - Fear generalization in children and adolescents with internalizing disorders N2 - In vorgegangenen Studien wurde bei erwachsenen Patienten mit Angststörungen eine verstärkte Furchtgeneralisierung, eine eingeschränkte Fähigkeit zur Reizdiskrimination sowie eine veränderte Aufmerksamkeitsverteilung nachgewiesen. In einer gesunden Studienpopulation konnte bei Kindern eine stärkere Furchtgeneralisierung nachgewiesen werden als bei Erwachsenen. Ihre Generalisierungsgradienten gleichen denen von Erwachsenen mit Angststörung. Möglicherweise haben gestörte Lernprozesse in der Kindheit somit langfristige Effekte auf die Entwicklung von Angststörungen. Obwohl die Vorgänge des Furchtlernens im Kindesalter entscheidend für das Verständnis von Angststörungen sind, gibt es kaum Studien in dieser Altersgruppe. Die vorliegende Studie untersucht die Zusammenhänge von Furchtgeneralisierung und Aufmerksamkeitsprozessen in einer klinischen Population mit internalisierender Störung im Kindes- und Jugendalter. Hierzu durchliefen Kinder und Jugendliche mit internalisierender Störung (n= 49) sowie gesunde Kontrollen (n=48) im Alter von 9 bis 17 Jahre ein Furcht-generalisierungsparadigma mit Diskriminationstraining sowie einen modifizierten Dotprobe mit integriertem Eyetracking. Die Ängstlichkeit wurde mittels verschiedener Angstfragebögen gemessen. Im Generalisierungsparadigma wurden zwei weibliche Gesichter mit neutralem Gesichtsausdruck als Stimuli verwendet, die entweder mit (CS+) oder ohne (CS-) einem 95dB lauten Schrei sowie einem angsterfüllten Gesichtsausdruck gezeigt wurden. Zur Messung der Furchtreaktion wurden subjektive Ratings für Arousal, Valenz und Kontingenz erfasst, zudem wurde die Hautleitfähigkeit gemessen. Zur Auswertung des Dotprobes wurden die Reaktionszeiten und die Initialsakkade erfasst. Die statistische Analyse des Furchtgeneralisierungsparadigmas sowie des Dotprobe-Paradigmas wurde mittels Multivarianzanalysen mit Messwiederholung durchgeführt, gefolgt von t-Tests zur weiterführenden Analyse. Desweiteren wurden die Aufmerksamkeitsreaktionen von nicht-ängstlichen und ängstlichen Teilnehmern in Kategorien eingeteilt und mittels Chi-Quadrat Analysen verglichen. Zur Analyse des Zusammenhangs zwischen Furchtgeneralisierung und Aufmerksamkeitsprozessen erfolgte eine Regressionsanalyse mit einem GS Mittelwert als abhängiger Variable und der Ängstlichkeit und den Aufmerk-samkeitsprozessen als Prädiktoren. Die Ergebnisse bestätigten eine solide Furchtkonditionierung anhand des „Screaming Lady“-Paradigmas in einer klinischen Population, dies war erkennbar an höheren Ratings für den aversiven Stimulus im Vergleich zum sicheren Stimulus in beiden Gruppen. Grundsätzlich höhere Furchtratings sowie höhere Ratings der Generalisierungsstimuli im Vergleich zum sicheren Stimulus wiesen auf eine stärkere Generalisierung in der Untergruppe mit höherem Angst-Trait innerhalb der internalisierenden Probandengruppe hin. Die Analyse der Dotprobe Daten ergab schnellere Reaktionszeiten sowie häufigere Initialsakkaden gegenüber furchteinflößenden Stimuli bei Patienten mit internalisierender Störung. Des Weiteren zeigten sehr ängstliche Probanden häufiger einen Attentional bias im Chi Quadrat Test als nicht-ängstliche Probanden. Dies wies daraufhin, dass sowohl bei Patienten mit internalisierender Störung als auch bei sehr ängstlichen Probanden ein Attentional bias gegenüber furchtrelevanten Stimuli vorliegt. Vor allem bei Kindern mit internalisierender Störung sagten die Ängstlichkeit und veränderte Aufmerksamkeitsprozesse die Ausprägung der Furchtgeneralisierung voraus. Somit kann ein Zusammenhang von veränderten Aufmerksamkeitsprozessen und Furchtgeneralisierung vermutet werden. N2 - Overgeneralization of fear, diminished discrimination skills as well as attentional biases were identified in adult patients with anxiety disorders in preceding studies. In healthy individuals, children display stronger fear generalization than adults. Their generalization gradients resemble those of adults with anxiety disorders. Hence, dysfunctional learning processes during childhood may have long term effects on developing anxiety disorders. Despite the relevance of fear learning in childhood, few studies on the underlying cognitive processes exist. This study investigates the associations of fear generalization with attentional biases in a clinical population of children and adolescents suffering from internalizing disorders. Therefore, children and adolescents with internalizing disorders (n= 49) as well as a healthy control group (n= 48) completed a fear generalization paradigm with discrimination task as well as a modified dot probe task with integrated eye tracking. Trait anxiety was determined by different anxiety questionnaires. The generalization task used two neutral female faces as stimuli which were paired (CS+) or not paired (CS-) with a 95dB loud scream and a fearful facial expression. Fear reactions were measured by subjective ratings of arousal, valence and contingency as well as by skin conductance responses. The dot probe analysis included a comparison of reaction times and initial saccades. Statistical analyses of the fear generalization task and the dot probe were performed by repeated measures ANOVA followed by t-tests for further analysis. Moreover, attentional biases of non-anxious and very anxious participants were classified into categories and compared by Chi square analysis. In order to analyse the associations of fear generalization with attentional biases a regression analysis was conducted with a GS mean value as dependant variable and anxiety scores and attention allocation biases as predictors. Significance levels were set at p=.05. Results showed solid fear conditioning in a clinical population by the “Screaming lady” paradigm with significantly higher ratings for the aversive stimulus compared to the safe stimulus in both groups. Generally higher fear ratings as well as higher ratings of the generalization stimuli compared to the safe stimulus indicated stronger fear generalization in the anxious subgroup among patients with internalizing disorders. In the dot probe analysis, patients with internalizing disorders showed faster reaction times and more initial saccades when confronted with a threatening stimulus. Furthermore, the group of anxious participants displayed a higher frequency of attentional bias in the Chi square analysis compared to the non-anxious subgroup. These results indicate a threat related attentional bias in patients with internalizing disorders as well as in very anxious subjects. Anxiety scores and attentional bias measures predicted the level of generalization in the regression analysis, most notably, in children with internalizing disorders. This indicates combined effects of fear generalization and attentional biases for minor clinical populations. KW - Kinderpsychiatrie KW - Angststörung KW - Furchtgeneralisierung KW - Aufmerksamkeitsprozesse KW - Internalisierende Störung KW - Kindesalter KW - Furchtentwicklung KW - Fear generalization KW - Attentional bias KW - Children KW - Kind KW - Furchtkonditionierung Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-282658 ER - TY - THES A1 - Seeger, Fabian Reinhard T1 - Moderators of exposure-based treatment outcome in anxiety disorders: an fMRI approach T1 - Moderatoren des Expositionserfolgs bei Angststörungen: ein fMRT-basierter Ansatz N2 - Even though exposure-based cognitive behavioral therapy (CBT) constitutes a first-line treatment for anxiety disorders, a substantial proportion of patients does not respond in a clinically significant manner. The identification of pre-treatment patient characteristics that are associated with treatment outcome might aid in improving response rates. Therefore, the present doctoral thesis aimed at investigating moderators of treatment outcome in anxiety disorders: first, we investigated the neural correlates of comorbidity among primary panic disorder/agoraphobia (PD/AG) and secondary social anxiety disorder (SAD) moderating treatment outcome towards exposure-based CBT. Second, pre-treatment functional resting-state connectivity signatures of treatment response in specific phobia were studied. Within the first study, we compared PD/AG patients with or without secondary SAD regarding their clinical and neurofunctional outcome towards a manualized CBT treatment focusing on PD/AG symptoms. Prior to treatment, PD/AG+SAD compared to PD/AG-SAD patients exhibited a specific neural signature within the temporal lobe, which was attenuated to the level of PD/AG-SAD patients afterwards. CBT was equally effective in both groups. Thus, comorbidity among those two anxiety disorders did not alter treatment outcome substantially. This might be due to the high overlap of shared pathophysiological features within both disorders. In the second study, we assessed pre-treatment functional resting-state connectivity within a sample of spider phobic patients that were treated with massed in virtuo exposure. We found responders already prior to treatment to be characterized by stronger inhibitory frontolimbic connectivity as well as heightened connectivity between the amygdala and regions related to the ventral visual stream. Furthermore, patients demonstrating high within-session extinction exhibited pronounced intrinsic prefrontal connectivity. Our results point to responders exhibiting a brain prepared for the mechanism of action of exposure. Taken together, results highlight the major impact of pre-treatment characteristics on treatment outcome. Both, PD/AG+SAD patients as well as responders within the SpiderVR study exhibited heightened activation or connectivity within the ventral visual pathway and the amygdala. Pronounced visual processing together with enhanced executive control and emotion regulation seem to constitute a fruitful soil for successful exposure. The results provide starting points for personalized treatment approaches in order to improve treatment success in the anxiety disorders. Future studies are needed to investigate the benefit of neuroscientifically informed CBT augmentation strategies such as repetitive transcranial magnetic stimulation. N2 - Obwohl expositionsbasierte kognitive Verhaltenstherapie (KVT) bei Angststörungen als Behandlungsmethode der Wahl gilt, profitieren viele Patient*innen nicht in klinisch bedeutsamer Weise. Durch die Identifikation von Patient*innenmerkmalen mit Bezug zum Therapieerfolg bereits vor Behandlungsbeginn könnte das Therapieansprechen verbessert werden. Die vorliegende Arbeit hat sich daher die Identifikation von Moderatoren des Behandlungserfolgs zum Ziel gesetzt. Zunächst untersuchten wir die neuronalen Korrelate einer Komorbidität zwischen Panikstörung/Agoraphobie und sozialer Phobie (SAD) und deren moderierenden Einfluss auf den Behandlungserfolg. Daneben wurden Merkmale der funktionellen Ruhe-Konnektivität, die mit dem Therapieerfolg bei spezifischer Phobie in Zusammenhang stehen, untersucht. In der ersten Studie untersuchten wir Panikpatient*innen mit und ohne sekundäre SAD in Bezug auf ihr klinisches und neurofunktionelles Behandlungsergebnis unter Anwendung einer manualisierten KVT. Panikpatient*innen mit sekundärer SAD zeigten vor Therapiebeginn im Vergleich zu Panikpatient*innen ohne SAD ein spezifisches Aktivierungsmuster im Temporallappen, welches sich nach der Behandlung dem der Patient*innen ohne SAD anglich. Die KVT war in beiden Gruppen gleich erfolgreich. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Komorbidität hier keinen substanziellen Einfluss auf den Therapieerfolg hat. Dies könnte in der überlappenden Pathophysiologie begründet sein. In der zweiten Studie untersuchten wir die funktionelle Ruhe-Konnektivität bei Spinnenphobiker* innen, die anschließend mit einer massierten Expositionstherapie in virtueller Realität behandelt wurden. Therapie-Responder waren hierbei durch eine verstärkte inhibitorische fronto-limbische Konnektivität vor Therapiebeginn sowie eine ebenfalls verstärkte Kopplung von Amygdala und Regionen des ventralen Objekterkennungspfades gekennzeichnet. Zugleich wiesen Patient*innen mit hoher within-session Extinktion eine verstärkte intrinsische präfrontale Konnektivität auf. Die Ergebnisse deuten auf eine verbesserte neuronale Vorbereitung auf inhibitorisches Lernen bei Patient*innen mit gutem Therapieansprechen hin. Zusammenfassend unterstreichen die Ergebnisse die Relevanz von Patient*inneneigenschaften für den Therapieerfolg. Sowohl Panikpatient*innen mit sekundärer SAD als auch die Responder der SpiderVR-Studie wiesen erhöhte Aktivierung bzw. Konnektivität zwischen der Amygdala und dem ventralem Objekterkennungspfad auf. Zusammen mit einer stärkeren exekutiven Kontrolle und Emotionsregulation scheint eine verstärkte visuelle Verarbeitung einem guten Therapieerfolg dienlich zu sein. Die Behandlungsergebnisse könnten auf Basis neurowissenschaftlicher Erkenntnisse durch den Einsatz zusätzlicher Methoden wie der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation verbessert werden. KW - Angststörung KW - Expositionstherapie KW - funktionelle Magnetresonanztomographie KW - fMRI KW - funktionelle Resting-State Konnektivität KW - Panikstörung KW - Agoraphobie KW - functional resting-state connectivity KW - Exposure treatment KW - spezifische Phobie KW - specific phobia KW - Komorbidität KW - Comorbidity KW - Habituationstraining KW - Funktionelle Kernspintomografie KW - Moderator KW - Sekundärkrankheit KW - Anxiety disorder Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-214356 ER - TY - THES A1 - Breil, Christina T1 - Look at me and I will feel you: eye contact and social understandig T1 - Schau mich an und ich sehe dich: Blickkontakt und Sozialverstehen N2 - One of the features that defines humans as extraordinarily social beings is their striking susceptibility to the gaze of others. The research reported in this dissertation was undertaken to advance our understanding of the role of gaze cues in low-level attentional and higher-order cognitive processes. In particular, effects of gaze were examined with regard to three aspects of human cognition: (1) social attention, (2) social interaction and (3) social understanding. Chapter 1 consists of three manuscripts that investigate the boundary conditions of attention capture by direct gaze and how gaze direction is integrated with facial context information. Manuscript 1 and 2 suggest two necessary requirements for attention capture by direct gaze: a meaningful holistic facial context and sharp foveal vision, respectively. Manuscript 3 shows approach/avoidance-congruency effects between gaze direction and emotion expression on attention. Chapter 2 of this dissertation explores the role of gaze in more naturalistic social scenarios. Manuscript 4 demonstrates that gaze behavior during a conversation shapes our perception of another person. Manuscript 5 builds on these findings by showing that these perceptions define our willingness to act in a prosocial way towards our interaction partner. Finally, chapter 3 adopts a broader perspective on social cognition research with a special focus on methodological aspects. Manuscript 6 is a review highlighting the significance of methodological aspects in social cognition research and stressing the importance of sophisticated decisions on task and stimulus materials. Manuscript 7 introduces a new instrument for the assessment of social understanding in adolescents. Initial application in a young sample group indicates that an understanding of another person’s mental states is a capacity that is still developing throughout adolescence. Both manuscripts of this final chapter include eye tracking data that suggest a relationship between gaze behavior and social understanding, a finding that further emphasizes the complex and multifaceted nature of social cognition. I conclude from the findings of this dissertation that research can benefit from adopting a broad view in terms of methodological as well as temporal aspects in order to capture human social cognition in its entirety. N2 - Die herausragend soziale Natur des Menschen zeigt sich insbesondere in der sensiblen Reaktion auf die Blicke anderer. Ziel der in dieser Dissertation berichteten Forschung ist ein umfassendes Verständnis der Rolle von Blickreizen auf kognitive Prozesse niederer und höherer Verarbeitungsstufen. Im Einzelnen wurden Blickeffekte im Hinblick auf drei Aspekte menschlicher Kognition untersucht: (1) Soziale Aufmerksamkeit, (2) soziale Interaktion und (3) Sozialverstehen. In Kapitel 1 werden drei Studien beschrieben, die sich mit den Grenzbedingungen von Aufmerksamkeitsanziehung durch direkten Blickkontakt beschäftigen und die untersuchen, wie Effekte der Blickrichtung mit anderen Reizen interagieren. Manuskript 1 und 2 deuten auf zwei notwendige Voraussetzungen für den direkten Blickeffekt hin: ein holistisch bedeutsamer Gesichtskontext sowie scharfe, foveale Wahrnehmung. Manuskript 3 findet aufmerksamkeitsbezogene Annäherungs-/Vermeidungskongruenzeffekte zwischen Blickrichtung und emotionalem Gesichtsausdruck. Kapitel 2 dieser Dissertation untersucht die Rolle von Blicken in naturalistischeren sozialen Situationen. Manuskript 4 demonstriert, dass Blickverhalten in Gesprächen unsere Wahrnehmung anderer Personen beeinflusst. Manuskript 5 erweitert diesen Befund, indem es verdeutlicht, dass diese Eindrücke unsere Bereitschaft zu prosozialem Verhalten gegenüber unseren Interaktionspartner*innen bestimmen. Schließlich wird im 3. Kapitel eine breitere Sicht auf sozialkognitive Forschung eingenommen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf methodischen Aspekten. Manuskript 6 ist ein Review, das die Tragweite methodischer Aspekte in sozialkognitiven Untersuchungen herausarbeitet und auf die Bedeutung gut informierter und durchdachter Entscheidungen bezüglich der verwendeten Versuchsmaterialien hinweist. In Manuskript 7 wird ein neues Instrument zur Erfassung sozialen Verstehens in jugendlichen Stichproben beschrieben. Eine erste Anwendung dieser neuen Methode deutet darauf hin, dass sich das Verständnis der mentalen Zustände anderer Menschen im Jugendalter noch in der Entwicklung befindet. Beide Manuskripte dieses letzten Kapitels enthalten Eye-Trackingdaten, die auf einen Zusammenhang zwischen Blickbewegungen und Sozialverstehen hindeuten. Dieser Befund verdeutlicht, dass soziale Kognition ein komplexes und breitgefächertes Konstrukt ist. Ich schließe aus den Ergebnissen dieser Dissertation, dass die Wissenschaft sowohl im Hinblick auf methodische als auch auf zeitliche Aspekte von einer umfassenden Sichtweise auf soziale Kognition profitieren könnte, da nur diese es ermöglicht, das Konstrukt in Gänze zu erfassen. KW - eye contact KW - social understanding KW - Blick KW - Kognition KW - Einfühlung KW - Theory of Mind KW - Aufmerksamkeit KW - Interaktion Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-278021 ER - TY - THES A1 - Peters, Katharina T1 - Biological Substrates of Waiting Impulsivity in Children and Adolescents with and without ADHD T1 - Biologische Substrate der Warte-Impulsivität bei Kindern und Jugendlichen mit und ohne ADHS N2 - Focus of the present work were the questions whether and how the concept of waiting impulsivity (WI), defined as the ability to regulate a response in anticipation of reward and measured by the 4-choice serial reaction time task (4-CSRTT), may contribute to our understanding of Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD) and its neurobiological underpinnings. To address this topic, two studies were conducted: in a first study, the relationship be-tween 4-CSRTT behavioral measures, neural correlates and ADHD symptom domains, i.e. inattention (IA) and hyperactivity/impulsivity (H/I) was explored in a pooled sample of 90 children and adolescents with (n=44) and without (n=46) ADHD diagnosis. As ex-pected, IA was associated with dorsolateral prefrontal brain regions linked with executive functions and attentional control, which was evident on the structural and the functional level. Higher levels of both IA and H/I covaried with decreased activity in the right ven-trolateral prefrontal cortex (PFC), a central structure for response inhibition. Moderation analyses revealed that H/I-related decreased activation in this region did not map linearly on difficulties on the behavioral level: brain activation was a significant predictor of task accuracy only, when H/I symptoms were low/absent but not for clinically relevant ADHD symptoms. Further, H/I was implicated in dysfunctional top-down control of reward eval-uation. Both symptom domains correlated positively with hippocampus (HC) activity in anticipation of reward. In addition, for high H/I symptoms, greater activation in the HC was found to correlate with higher motivation on the behavioral level, indicating that rein-forcement-learning and/or contingency awareness may contribute to altered reward pro-cessing in ADHD patients. In a second study, the possible serotonergic modulation of WI and the ADHD-WI relation-ship was addressed in a sub-sample comprising 86 children and adolescents of study I. The effects of a functional variant in the gene coding for the rate-limiting enzyme in the synthesis of brain serotonin on behavior and structure or function of the WI-network was investigated. Moderation analyses revealed that on the behavioral level, a negative corre-lation between accuracy and IA was found only in GG-homozygotes, whereas no signifi-cant relationship emerged for carriers of the T-allele. This is in line with previous reports of differential effects of serotonergic modulation on attentional performance depending on the presence of ADHD symptoms. A trend-wise interaction effect of genotype and IA for regional volume of the right middle frontal gyrus was interpreted as a hint towards an involvement of the PFC in this relationship, although a more complex mechanism includ-ing developmental effects can be assumed. In addition, interaction effects of genotype and IA were found for brain activation in the amygdala (AMY) und HC during perfor-mance of the 4-CSRTT, while another interaction was found for H/I symptoms and geno-type for right AMY volume. These findings indicate a serotonergic modulation of coding of the emotional value of reward during performance of the 4-CSRTT that varies de-pending on the extent of psychopathology-associated traits. Taken together, it was shown that the 4-CSRTT taps distinct domains of impulsivity with relevance to ADHD symptomatology: (proactive) response inhibition difficulties in relation with anticipation of reward. Furthermore, the two symptom domains, IA and H/I, contrib-ute differently to WI, which emphasizes the need to distinguish both in the research of ADHD. The results of study II emphasized the relevance of serotonergic transmission especially for attentional control and emotional processing. Although the present findings need replication and further refinement in more homogenous age groups, the use of the 4-CSRTT with a dimensional approach is a very promising strategy, which will hopefully extend our understanding of impulsivity-related mental disorders in the future. N2 - Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht das Konzept der Warte-Impulsivität (WI), definiert als die Fähigkeit der Antwort-Inhibition, während eine Belohnung erwartet wird, welche mittels des 4-choice serial reaction time task (4-CSRTT) erfasst werden kann. Es sollte untersucht werden ob und auf welche Weise WI und der 4-CSRTT genutzt werden können, um die neurobiologischen Grundlagen der Aufmerksamkeits-Defizit/Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) besser zu verstehen. Es wurden zwei Studien durchgeführt: In einer ersten Studie wurde der Zusammenhang zwischen 4-CSRTT Verhaltensmaßen, ihren neuronalen Korrelaten und den ADHS Kern-Symptomen, Unaufmerksamkeit (IA) und Hyperaktivität/Impulsivität (H/I), überprüft. Es wurden 90 Kinder und Jugendliche mit (n=44) und ohne (n=46) ADHS-Diagnose unter-sucht. Erwartungsgemäß war IA, auf funktioneller und struktureller Ebene, mit dorsolate-ralen präfrontalen Hirnregionen assoziiert, die für Exekutivfunktionen und die Aufmerk-samkeitskontrolle zuständig sind. Stärkere Ausprägungen von IA und H/I gingen mit ver-ringerter Aktivität im rechten ventrolateralen präfrontalen Cortex (PFC), einer zentralen Struktur für die Inhibition von Antworten, einher. Moderationsanalysen ergaben, dass diese H/I-assoziierte geringere Aktivität nicht direkt mit Einschränkungen auf Verhaltens-ebene zusammenhing: Die Hirnaktivierung war nur in Abwesenheit von H/I Symptomen ein signifikanter Prädiktor der Sorgfaltsleistung, was bei stärkerer ADHS-Symptomatik nicht der Fall war. Darüber hinaus wiesen die Ergebnisse auf einen Zusammenhang zwi-schen H/I und dysfunktionaler Belohnungsverarbeitung hin. Beide Symptombereiche korrelierten während der Belohnungserwartung positiv mit Aktivität im Hippocampus (HC). Zusätzlich zeigte sich, dass bei stark ausgeprägten H/I-Symptomen eine höhere HC-Aktivierung mit höherer Motivation auf Verhaltensebene einher ging. Dies deutet da-rauf hin, dass Lernprozesse und ein Bewusstsein für Kontingenz bei der Verarbeitung von Belohnungen bei ADHS eine Rolle spielen könnten. In einer zweiten Studie wurde eine mögliche serotonerge Modulation von WI und dem WI-ADHS Zusammenhang betrachtet. Eine Teilstichprobe von 86 Probanden aus Studie I wurde untersucht. Eine funktionelle Genvariante des Enzyms, welches den entschei-denden Schritt in der Serotonin-Synthese im Gehirn katalysiert, wurde bezüglich seiner Effekte auf WI-Verhalten sowie Struktur und Funktion des WI-Netzwerks getestet. Mode-rationsanalysen zeigten, dass auf Verhaltensebene eine negative Korrelation zwischen IA und der Sorgfaltsleistung bei GG-Homozygoten, aber kein signifikanter Zusammenhang für Träger des T-Allels bestand. Unterschiedliche Effekte von serotonerger Modulation auf die Aufmerksamkeitsleistung in Abhängigkeit von ADHS-Symptomatik wurden be-reits in der Literatur berichtet. Ein Trend-Effekt für die Interaktion zwischen Genotyp und IA und dem Volumen des rechten Gyrus frontalis medius wurde als Hinweis auf eine Be-teiligung des PFC in diesem Zusammenhang interpretiert. Auf Grund möglicher Entwick-lungseffekte, ist aber ein komplexeres Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren an-zunehmen. Interaktionseffekte von Genotyp und IA für Aktivität der Amygdala (AMY) und dem HC sowie für H/I und Genotyp bezüglich des Volumens der rechten AMY könn-ten auf eine serotonerge Modulation der emotionalen Bewertung von Belohnung hindeu-ten, die je nach ADHS-Symptomatik unterschiedlich ausfällt. Zusammenfassend zeigte sich, dass mittels des 4-CSRTT ADHS-relevante Aspekte von Impulsivität untersucht werden können: Schwierigkeiten der Antwortinhibition im Kontext von Belohnungserwartung. Sowohl IA als auch H/I hatten unterschiedlichen Einfluss auf WI. Sie sollten in der ADHS-Forschung differenziert betrachtet werden. Die Ergebnisse der zweiten Studie verdeutlichen, dass die serotonerge Transmission bei ADHS beson-ders bei Aufmerksamkeitsprozessen und emotionaler Verarbeitung eine Rolle spielt. Die vorliegenden Befunde sollten in homogeneren Alterskohorten überprüft werden. Sie ma-chen jedoch Hoffnung, dass mittels des 4-CSRTT und dimensionaler Forschungsansätze psychiatrische Störungen der Impulskontrolle besser verstanden werden können. KW - Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom KW - Impulsivität KW - ADHD KW - Waiting Impulsivity Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-246368 ER - TY - THES A1 - Eckert, Lisa Doreen T1 - Multimodale Verfahren zum Eisenstoffwechsel bei ADHS - Vergleichende Bildgebung T1 - Multimodal methods for iron metabolism in ADHD - Comparative imaging N2 - Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gehört weltweit zu den bedeutendsten psychiatrischen Erkrankungen des Kinder- und Jugendalters. Die Pathomechanismen sind aktuell noch nicht vollständig geklärt, wobei es deutliche Hinweise auf hirnorganische Veränderungen gibt. Die transkranielle Sonographie stellt eine nicht-invasive Methode dar, strukturelle Unterschiede tiefer Hirnstrukturen zu untersuchen. Bereits in vorangegangenen Studien konnte mit der Methode eine Veränderung der Echogenität der Substantia nigra (SN) bei Kindern mit ADHS im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden nachgewiesen werden. In dieser Studie sollen nun die möglichen physiologischen Hintergründe der erhöhten Echogenität der Substantia Nigra in Zusammenschau mit bildgebenden Verfahren betrachtet werden. Hierzu wurde in der vorliegenden multimodalen Studie bei 20 männlichen Kindern mit ADHS im Alter zwischen 8 und 12 Jahren eine transkranielle Ultraschalluntersuchung (TCS) zur Bestimmung der echogenen Fläche der Substantia Nigra sowie ein neuromelaninsensitives cMRT zur Bestimmung des neuromelaninassoziierten Volumens der SN, sowie des neuromelaninassoziierten Kontrastes SN/Cb durchgeführt. Als Kennwerte des peripheren Eisenhaushalts wurden die Konzentrationen von Eisen, Ferritin und Transferrin im Blut bestimmt. In die Auswertung gingen außerdem die Stärke der ADHS-Symptomatik (Strength and Difficulties Questionaire, SDQ; Fremdbeurteilungsbogen bei ADHS, FBB-ADHS), die kognitive Begabung (über CFT-20-R) und das Alter der Probanden ein. Psychiatrische Komorbidität wurde mit Hilfe der Child Behaviour Checklist (CBCL) erhoben. N2 - Attention deficit/hyperactivity disorder (ADHD) is one of the most important psychiatric diseases of children and adolescents worldwide. The pathomechanisms are currently not yet fully understood, although there are clear indications of organic brain changes. Transcranial sonography is a non-invasive method, to investigate structural differences in deep brain structures. In previous studies, the method was able to demonstrate a change in the echogenicity of the substantia nigra (SN) in children with ADHD compared to healthy control subjects. This study investigates the possible physiological background of the increased echogenicity of the substantia nigra including imaging procedures. For this purpose, in the present multimodal study, a transcranial ultrasound examination (TCS) to determine the echogenic area of the substantia nigra and a neuromelanin-sensitive cMRI to detect the neuromelanin-associated volume of the SN and the neuromelanin-associated Contras SN/Cb were used in 20 male children with ADHD between the ages of 8 and 12 years. The concentrations of iron, ferritin and transferrin in the blood were determined as parameters of the peripheral iron balance. The evaluation also included the strength of the ADHD symptoms (Strength and Difficulties Questionnaire, SDQ; external assessment form for ADHD, FBB-ADHD), the cognitive ability (via CFT-20-R) and the age of the test subjects. Psychiatric comorbidity was assessed using the Child Behavior Checklist (CBCL). KW - TCS KW - Neuromelanin KW - ADHS KW - Transkranielle Sonographie KW - Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom KW - Zweikomponentensystem KW - Eisen Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-348295 ER - TY - THES A1 - Hajduk, Maurice Martin T1 - Darf es etwas mehr sein? Neuroenhancement im Studium – eine Befragung an Würzburger Hochschulen T1 - Can it be a little more? Neuroenhancement during studies - a survey at Würzburg universities N2 - Neuroenhancement (NE) bezeichnet die Einnahme psychotroper Substanzen mit dem Ziel der geistigen Leistungssteigerung oder Beruhigung. NE wird durch gesunde Perso- nen genutzt. Es besteht somit keine Indikation zur Einnahme psychotroper Wirkstoffe. Zum NE genutzte Substanzen sind z.B. Koffeintabletten, verschreibungspflichtige Medi- kamente oder illegale Substanzen. Die bisherige Forschung findet Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen NE und ADHS-Symptomen, einigen Aspekten psychischer Gesundheit, sowie Substanzkonsum. Bisher gibt es keine Forschung zu NE am Hoch- schulstandort Würzburg. Es wurde eine anonyme online Querschnittsbefragung im ersten Quartal 2021 durchge- führt. Eingeladen waren 5600 Studierende der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg Schweinfurt. Der Frage- bogen bestand aus 53 Items und enthielt u. a. die folgenden validierten Messinstrumente: ASRS, PSS-10, PHQ-4 und AUDIT-C. Die Response Rate lag bei 18% (n = 1011). Das Wissen über NE war weit unter den Stu- dierenden verbreitet. Die Prävalenz für Neuroenhancement im Studium lag bei 12.7%. Die drei meistgenannten Substanzen waren Koffeintabletten (6.6%), Cannabis (4.5%) und Methylphenidat (4.3%). Häufigster Anlass für NE war die Prüfungsvorbereitung. Es zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Fachbereichen, u.a. hinsichtlich der Prävalenz von NE. ADHS-Symptomen, Stress, Ängstlichkeit, und Depressivität waren positiv mit NE assoziiert. Ein stärkerer Effekt ergab sich für den Zusammenhang zwi- schen NE und riskanten Alkoholkonsum bzw. Tabakkonsum. Diese Ergebnisse wurden durch eine binomial logistische Regression bestätigt. Die konsumierten Substanzen, das Wissen über NE, die Prävalenz von NE und die Gründe für dessen Nutzung fügen sich nahtlos in die bisherige Forschung ein. Auch die Assoziation zwischen ADHS-Symptomen, Stress, Ängstlichkeit, Depressivität, riskan- tem Alkoholkonsum und Tabakkonsum bestätigt bisherige Forschungsergebnisse. Es konnte gezeigt werden, dass rund ein Zehntel der Studierenden NE bereits genutzt haben. In Anbetracht der gesundheitlichen Gefahren, die mit NE einhergehen ist die Etab- lierung bzw. der Ausbau von Aufklärung-, Beratungs- und Hilfsangeboten für Studie- rende anzustreben sowie weitere Forschung zum Thema indiziert. N2 - Neuroenhancement (NE) refers to the use of psychotropic substances with the aim of increasing mental performance or calming down. NE is used by healthy people. There is therefore no indication to take psychotropic substances. Substances used for NE include caffeine tablets, prescription drugs or illegal substances. Research has found evidence of a link between NE and ADHD symptoms, some aspects of mental health, and substance use. Up to now there has been no research on NE at the Würzburg university site. An anonymous online cross-sectional survey was conducted in the first quarter of 2021. 5,600 students from Julius-Maximilians-Universität Würzburg and the University of Applied Sciences Würzburg Schweinfurt were invited to participate. The questionnaire consisted of 53 items and included the following validated screening instruments: ASRS, PSS-10, PHQ-4 and AUDIT-C. The response rate was 18% (n = 1011). Knowledge about NE was widespread among the students. The prevalence of neuroenhancement during studies was 12.7%. The three most frequently mentioned substances were caffeine tablets (6.6%), cannabis (4.5%) and methylphenidate (4.3%). The most common reason for NE was exam preparation. There were clear differences between the subject areas, especially with regard to the prevalence of NE. ADHD symptoms, stress, anxiety and depression were positively associated with NE. A stronger effect was found for the relationship between NE and risky alcohol consumption or tobacco use. These results were confirmed by binomial logistic regression. The substances consumed, the knowledge about NE, the prevalence of NE and the reasons for its use fit in seamlessly with previous research. The association between ADHD symptoms, stress, anxiety, depression, risky alcohol consumption and tobacco consumption also confirms previous research findings. It was shown that around a tenth of students have already used NE. In view of the health risks associated with NE, the establishment or expansion of educational programs, counseling and support services for students is desirable and further research on the topic is indicated. KW - Psychische Gesundheit KW - Neuroenhancement KW - Cognitive Enhancement KW - Brain doping Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-359812 ER - TY - THES A1 - Scheiner, Christin T1 - Vulnerability in adolescence: prevalence, pandemic impact and prevention T1 - Vulnerabilität im Jugendalter: Prävalenzen, Einfluss der Pandemie und Prävention N2 - This compilation focuses on adolescent mental disorders and their prevention. It comprises three distinct studies, each contributing to a deeper understanding of this critical topic. This work addresses a critical gap in the understanding of, and approach to, adolescent mental health, and as a result reveals a critically important and urgently needed policy implication for action. The thematic structure of these studies begins with an examination of the epidemiology of child and adolescent mental disorders. Baseline data were collected from N = 877 adolescents with a mean age of 12.43 years (SD = 0.65). Mental health problems, such as depressive symptoms, non-suicidal self-injury, suicidal ideation, symptoms of eating disorders, and gender differences, are thoroughly examined. Results revealed a significant portion of our sample displaying mental health problems as early as the 6th and 7th grades, with girls generally being more affected than boys. The findings underscore the importance of early adolescence in the emergence of mental health problems and thereby emphasize the need for preventive measures. Moving beyond prevalence estimates, the compilation delves into the etiology of these disorders, exploring their potential correlation with a COVID-19 infection. Understanding the early signs and risk factors is crucial for timely support. While numerous studies have investigated potential risk and protective factors during the pandemic, our focus shifts to adolescents’ coping when an infection with the virus was involved (N = 2,154, M = 12.31, SD = 0.67). We hypothesized that students infected or with close family members infected, would exhibit an increased psychopathology and a decreased functioning of protective factors such as self-efficacy or self-esteem. We found no connection between infection and the mental health status within our sample, but protective factors and mental well-being were positively associated. Thus, universal primary prevention appears to be the preferred approach for promoting mental health. Lastly, the compilation introduces LessStress, a noteworthy contribution to more evidence-based prevention programs. This universal approach is designed to reduce stress in schools, accompanied by a cluster-randomized trial to evaluate its effectiveness (estimated sample size N = 1,894). Existing studies have demonstrated the effectiveness of stress prevention, leading us to introduce a short and easy-to-implement prevention program. There is positive evidence for one-lesson interventions in schools for promoting well-being and health behaviors among adolescents. LessStress is designed based on a life skills approach that not only imparts psychoeducational content but also teaches skills relevant to everyday life and directly applicable. Throughout these studies, a common thread emerges: the pressing need to address mental disorders during childhood and adolescence. These formative years play a pivotal role in the development of mental health problems. These formative years play a crucial role in the development of mental health problems. They highlight the importance of epidemiological data collection and analysis based on the latest models to develop prevention interventions that are not only effective but also reach young people on a global level. N2 - Diese Zusammenstellung konzentriert sich auf psychische Störungen bei Jugendlichen und deren Prävention. Sie umfasst drei verschiedene Studien, die jeweils zu einem tieferen Verständnis dieses wichtigen Themas beitragen. Es wird eine kritische Lücke im Verständnis und Umgang mit der psychischen Gesundheit Jugendlicher adressiert und damit ein wichtiger und dringender politischer Handlungsbedarf aufgezeigt. Die thematische Struktur dieser Studien beginnt mit einer Untersuchung der Epidemiologie psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Es wurden Ausgangsdaten von N = 877 Jugendlichen mit einem Durchschnittsalter von 12,43 Jahren (SD = 0,65) erhoben. Psychische Gesundheitsprobleme wie depressive Symptome, nicht-suizidale Selbstverletzungen, Suizidgedanken, Symptome von Essstörungen und geschlechtsspezifische Unterschiede werden eingehend untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass ein erheblicher Teil der Stichprobe bereits in der 6. und 7. Klasse psychische Probleme aufweist, wobei Mädchen stärker betroffen sind als Jungen. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung des frühen Jugendalters für die Entstehung psychischer Probleme und verdeutlichen damit die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen. Die Zusammenstellung geht über Prävalenzschätzungen hinaus und befasst sich mit der Ätiologie dieser Störungen und untersucht ihren möglichen Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion. Während zahlreiche Studien potenzielle Risiko- und Schutzfaktoren während der Pandemie untersucht haben, konzentriert sich unsere Studie auf die Bewältigung von Jugendlichen im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Virus (N = 2.154, M = 12.31, SD = 0,67). Wir stellten die Hypothese auf, dass eine Infektion mit einer erhöhten Psychopathologie und einer verminderten Funktion von Schutzfaktoren einhergeht. Wir fanden keinen Zusammenhang zwischen der Infektion und dem psychischen Gesundheitszustand in unserer Stichprobe, aber Schutzfaktoren und psychisches Wohlbefinden waren positiv assoziiert. Somit scheint die universelle Primärprävention der bevorzugte Ansatz zur Förderung der psychischen Gesundheit zu sein. Schließlich wird in der Zusammenstellung mit LessStress ein entscheidender Beitrag zu evidenzbasierten Präventionsprogrammen vorgestellt. Dieses universelle Konzept zur Stress-reduzierung in Schulen wird von einer cluster-randomisierten Studie zur Bewertung seiner Wirksamkeit begleitet (geschätzte Stichprobengröße N = 1.894). LessStress wurde auf der Grundlage eines Life-Skills-Ansatzes entwickelt, der nicht nur psychoedukative Inhalte vermittelt, sondern auch alltagsrelevante und direkt anwendbare Fähigkeiten lehrt. Aus den drei vorgestellten Studien geht ein roter Faden hervor: die dringende Notwendigkeit, psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter anzugehen. Diese prägenden Jahre spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Problemen der psychischen Gesundheit. Sie machen deutlich, wie wichtig die Sammlung epidemiologischer Daten und deren Analyse auf der Grundlage neuester Modelle für die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen ist, die nicht nur wirksam sind, sondern auch junge Menschen auf globaler Ebene erreichen. KW - Jugend KW - Psychische Belastung KW - Resilienz KW - Stress KW - mental health KW - epidemiology KW - depression KW - etiology KW - Depression KW - Psychische Gesundheit KW - Epidemiologie KW - Ätiologie KW - COVID-19 KW - Primärprevention Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-351644 ER -