TY - THES A1 - Hackenbroich, Samantha T1 - Effekt der Inklusion von Abstraktpublikationen in die Netzwerk-Metaanalyse zur Prävention von postoperativer Übelkeit und Erbrechen und Analyse der Berichterstattungsqualität T1 - Effect of inclusion of abstract publications in the network meta-analysis on prevention of postoperative nausea and vomiting and assessment of reporting quality N2 - Systematische Übersichtsarbeiten und Metaanalysen zielen darauf ab, die gesamte verfügbare Evidenz zu einer Fragestellung zu erfassen. Die aktuelle Cochrane Netzwerk-Metaanalyse (NMA) verglich Antiemetika zur Prävention von postoperativer Übelkeit und Erbrechen. Die vorliegende Untersuchung ergänzte den Studienpool retrospektiv um die ursprünglich exkludierten Kongressabstracts und analysierte deren Mehrwert hinsichtlich Berichterstattungsqualität und Auswirkung auf die NMA. Kongressabstracts wurden bezüglich Studiencharakteristika, Biasrisiko und Berichter-stattung analysiert. Die Auswirkung des Einschlusses von Abstracts wurde mittels Sensitivitäts-Netzwerk-Metaanalysen analysiert. Anhand CONSORT (Consolidated Standards of Reporting Trials) für Abstracts wurde ein Beispielabstract verfasst. Von 90 identifizierten Abstracts waren 14 % (13/90) inkludierbar und bei 86 % (77/90) ist die Klassifikation im Hinblick auf Ein- oder Ausschlussfähigkeit aufgrund insuffizienter Berichterstattung der engen Einschlusskriterien der NMA ausstehend. Dabei fehlten bei 71 % (55/77) der Abstracts Informationen zur Standardisierung der Anästhesie, bei 56 % (43/77) zum Alter der Teilnehmer und bei 46 % (36/77) zu den Endpunktdetails. In 73 % (66/90) der Abstracts fehlten suffiziente Informationen zu 15 von 25 Datenextraktions-merkmalen. Die berichteten Studiencharakteristika der Abstracts waren vergleichbar mit den inkludierten Studien der NMA. 62 % (56/90) der Abstractstudien hatten aufgrund mangelhafter Berichterstattung ein hohes Gesamt-Biasrisiko. Die Adhärenz zu CONSORT für Abstracts betrug im Median 24 % (IQR: 18 % - 29 %). Eine Verbesserung der Berichterstattung nach der Publikation von CONSORT für Abstracts war nicht zu beobachten. Nur sechs der inkludierbaren Abstracts berichteten relevante Endpunktdaten suffizient und konnten in Sensitivitäts-NMAs inkludiert werden. Deren Inklusion führte weder zu einer relevanten Änderung der Netzwerkstruktur oder Effektschätzungen noch des Rankings der Wirksamkeit der Antiemetika bzw. der klinischen Konklusion. Eine Empfehlung für zukünftige Abstracts mit Vorlage entsprechend der Kriterien der Fachgesellschaften sowie CONSORT für Abstracts konnte entwickelt werden. Die Mehrheit der identifizierten Abstracts waren insuffizient berichtet und konnten daher nicht eingeschlossen werden. Kongressorganisatoren sollten ihre Autoren zur Umsetzung von CONSORT für Abstracts verpflichten. Die ressourcenintensive Einbeziehung von Abstracts brachte keinen relevanten Evidenzgewinn. Somit kann die Inklusion von Kongressabstracts in systematische Übersichtsarbeiten mit engen Inklusionskriterien und solider Volltext-Evidenzbasis nicht empfohlen werden. N2 - Systematic reviews attempt to gather all available evidence. The current Cochrane network meta-analysis (NMA) compared antiemetics for prevention of postoperative nausea and vomiting. Studies published as conference abstracts only were excluded. This study retrospectively aimed to include studies published as conference abstracts only assessing their added value regarding reporting quality and effect on the review. Conference abstracts were analysed regarding study characteristics, risk of bias and reporting quality. Sensitivity network meta-analyses were conducted to assess the effect of the inclusion of the abstracts on the review. Using CONSORT (Consolidated Standards of Reporting Trials) an example abstracts was created. Of 90 abstracts identified, 14% (13/90) were eligible and 86% (77/90) are awaiting classification due to insufficient reporting of the NMA's narrow eligibility criteria. Among these, 71% (55/77) lacked information on standardisation of anaesthesia, 56% (43/77) lacked information on participant age, and 46% (36/77) lacked information on endpoint details. Sufficient information was missing on 15 of 25 data extraction items in 73% (66/90) of abstracts. The reported study characteristics of the abstracts were comparable to the included studies in the NMA. 62% (56/90) of abstract studies were assessed as overall high risk of bias due to poor reporting. Median adherence to CONSORT for abstracts was 24% (IQR: 18 to 29%). There was no improvement in reporting after publication of CONSORT for abstracts. Only six of the eligible abstracts reported relevant outcome data in sufficient detail to be included in sensitivity NMAs. Inclusion of abstracts did not substantially alter network structure, network effect estimates, nor the ranking of treatments or the conclusion. A recommendation for future abstracts according to criteria of societies in anaesthesiology and CONSORT for abstracts was developed. Most abstracts identified were insufficiently reported and therefore could not be included in NMA. Conferences should oblige their authors to adhere to CONSORT for abstracts. Resource-intensive inclusion of abstracts did not yield relevant evidence gains. Thus, inclusion of conference abstracts in systematic reviews with narrow inclusion criteria and solid full-text evidence base cannot be recommended. KW - Berichterstattung KW - Systematische Übersichtsarbeit KW - postoperative Übelkeit KW - Erbrechen Y1 - 2023 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-321669 ER - TY - THES A1 - Reis, Stefanie T1 - Sicherheit und Wirksamkeit der halbtherapeutischen und therapeutischen Antikoagulation bei hospitalisierten Patientinnen und Patienten mit COVID-19: eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse T1 - Safety and efficacy of intermediate and therapeutic dose anticoagulation in hospitalised patients with COVID-19: a systematic review and meta-analysis N2 - COVID-19 Patientinnen und Patienten haben ein hohes thrombotisches Risiko. Die Sicherheit und Wirksamkeit verschiedener Antikoagulationsschemata bei COVID-19 Patientinnen und Patienten sind unklar. Acht RCTs mit 5580 Patientinnen und Patienten wurden identifiziert, wovon zwei RCTs Antikoagulation in halbtherapeutischer und sechs RCTs Antikoagulation in therapeutischer Dosierung mit der Standard Thromboembolieprophylaxe verglichen haben. Die halbtherapeutische Antikoagulation kann wenig oder gar keinen Einfluss auf thrombotische Ereignisse oder Todesfälle haben (RR 1,03, 95% KI 0,86-1,24), kann aber schwere Blutungen (RR 1,48, 95% KI 0,53-4,15) bei mittelschweren bis schweren COVID-19 Patientinnen und Patienten verstärken. Therapeutische Antikoagulation kann thrombotische Ereignisse oder den Tod bei Patientinnen und Patienten mit mittelschwerem COVID-19 (RR 0,64, 95% KI 0,38-1,07) verringern, kann aber bei Patientinnen und Patienten mit schwerer Erkrankung (RR 0,98, 95% KI 0,86-1,12) wenig oder keine Wirkung haben. Das Risiko schwerer Blutungen kann unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung zunehmen (RR 1,78, 95% KI 1,15-2,74). Die Evidenzsicherheit ist immer noch gering. Mäßig betroffene COVID-19 Patientinnen und Patienten können von einer therapeutischen Antikoagulation profitieren, jedoch ist das Blutungsrisiko erhöht. N2 - COVID-19 patients have a high risk of thrombotic disease. The safety and efficacy of various anticoagulation regimens in COVID-19 patients remains unclear. Eight RCTs with 5580 patients were identified, with two comparing anticoagulation in intermediate doses and six comparing therapeutic doses to standard thromboembolism prophylaxis. Intermediate anticoagulation may have little or no effect on thrombotic events or deaths (RR 1.03, 95% CI 0.86-1.24), but may increase major bleeding (RR 1.48, 95% CI 0.53-4.15) in moderate to severe COVID-19 patients. Therapeutic anticoagulation may reduce thrombotic events or death in patients with moderate COVID-19 (RR 0.64, 95% CI 0.38-1.07), but may have little or no effect in patients with severe disease (RR 0.98, 95% CI 0.86-1.12). The risk of major bleeding may increase regardless of the severity of the disease (RR 1.78, 95% CI 1.15-2.74). The certainty of evidence is still low. Moderately affected COVID-19 patients may benefit from therapeutic anticoagulation, but the risk of bleeding is increased. KW - Metaanalyse KW - COVID-19 KW - Blutgerinnungshemmung KW - SARS-CoV-2 KW - Systematische Übersichtsarbeit KW - Antikoagulation Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-359607 ER - TY - THES A1 - Menger, Kristina Rebekka T1 - Bauchlagerung für nicht-intubierte ARDS- und COVID-19 Patient/innen: eine systematische Übersichtsarbeit T1 - Prone Positioning for non-intubated ARDS and COVID-19 patients: a systematic review N2 - Die Bauchlagerung von intubierten ARDS-Patient/innen mit einer schlechten Oxygenierung wird laut Leitlinie seit mehreren Jahren als supportive Therapiemaßnahme empfohlen. Im Rahmen der COVID-19 Pandemie wurde nun erstmalig die Bauchlagerung auch bei hypoxämischen, nicht-intubierten Patient/innen untersucht. Diese Fragestellung wurde in der vorliegenden Arbeit mittels einer systematischen Übersichtsarbeit betrachtet. Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation wurden neben ARDS-Patient/innen im Allgemeinen insbesondere COVID-19 Patient/innen mit einem akuten Lungenversagen als Subgruppe untersucht. Am 21.11.2020 wurde eine systematische Suche nach Studien in den Datenbanken MEDLINE, Cochrane COVID-19 Study Register und Living Overview of the Evidence platform durchgeführt. Die Ergebnisse wurden, wo möglich, in Form einer Meta-Analyse zusammengefasst, in Tabellen darstellt oder deskriptiv beschrieben. Das Risiko für Bias wurde jeweils für die eingeschlossenen kontrollierten Studien mittels ROBINS-I beurteilt. Die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz der gesamten Arbeit wurde mit Hilfe des GRADE-Ansatzes untersucht. Insgesamt wurden 30 Studien eingeschlossen, davon 4 kontrollierte Studien, keine RCTs. In 3 der kontrollierten Studien wurde die Bauchlagerung bei COVID-19 Patient/innen untersucht, in einer bei Patient/innen mit einem anderweitig verursachten ARDS. Es ist unklar, ob die Bauchlagerung die Intubationsrate (RR = 0,92; 95% KI: 0,59 - 1,44; I² = 65%; sehr niedrige Vertrauenswürdigkeit der Evidenz), die Mortalität (RR = 0,55; 95% KI: 0,23 - 1,30; I² = 60%; sehr niedrige Vertrauenswürdigkeit der Evidenz) und die Wahrscheinlichkeit für eine Aufnahme auf die Intensivstation (RR = 0,94; 95% KI: 0,54 - 1,63; I2 = 71%; sehr niedrige Vertrauenswürdigkeit der Evidenz) verringern kann. Auch für die anderen betrachteten Endpunkte konnte kein signifikanter Effekt der Bauchlagerung nachgewiesen werden Im Vergleich der Subgruppen „Nicht-COVID-19“ (8 Studien) und „COVID-19“ (22 Studien) konnten in Bezug auf alle betrachteten Endpunkte keine relevanten Unterschiede festgestellt werden. Insgesamt ist die Evidenz nicht ausreichend, um Vor- und Nachteile der Bauchlagerung für nicht-intubierte ARDS Patient/innen gegenüber der üblichen Rückenlagerung aufzuzeigen und diese für die Praxis zu empfehlen. N2 - Prone positioning of intubated ARDS patients with poor oxygenation has been recommended as a supportive therapy for several years. In the context of the COVID-19 pandemic, prone positioning has now been investigated for the first time in hypoxemic, non-intubated patients. This issue was examined by our systematic review. Because of the current pandemic situation, we assessed the effects of prone positioning in COVID-19 patients with acute respiratory failure in particular as a subgroup in addition to ARDS patients in general. A systematic search for studies was performed in MEDLINE, Cochrane COVID-19 Study Register, and Living Overview of the Evidence platform databases on 21 November 2020. Where possible, results were analyzed in the form of meta-analysis, presented in tables, or described descriptively. Risk of bias was assessed for each of the included controlled studies using ROBINS-I. The quality of evidence for the entire systematic review was assessed using the GRADE approach. A total of 30 studies were included, 4 of which were controlled trials, but no RCTs. 3 of the controlled trials investigated prone positioning in COVID-19 patients, one trial in patients with ARDS caused by other means. It is unclear whether prone positioning can reduce intubation rate (RR =0.92; 95% CI: 0.59-1.44; I²=65%; very low quality evidence), mortality (RR =0.55; 95% CI: 0.23-1.30; I²=60%; very low quality evidence), and the likelihood of ICU admission (RR =0.94; 95% CI: 0.54-1.63; I2 =71%; very low quality evidence). No significant effect of prone positioning was demonstrated for the other outcomes considered either. When comparing the "non-COVID-19" (8 studies) and "COVID-19" (22 studies) subgroups, no relevant differences were found for all outcomes assessed. Overall, the evidence is insufficient to demonstrate benefits and harms of prone positioning for non-intubated ARDS patients compared with usual care and to translate the results into practice. KW - Bauchlage KW - ARDS KW - COVID-19 KW - Nicht-invasive Beatmung Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-359865 ER -