TY - THES A1 - Klüpfel, Marina Anna T1 - Lagedarstellung und -Bewertung durch den Einsatz des Windmühlenmodells - Einführung und Nutzung im Rahmen der SARS-CoV-2 Pandemie T1 - Situational report and assessment using the windmill model – implementation and application during the SARS-CoV-2 pandemic N2 - Bei Großschadensereignissen oder Katastrophen arbeiten die Einsatzkräfte verschiedener Organisationen und Krankenhäuser zusammen, um die Schadenslage zu bewältigen. Für die Koordinierung dieser Einsätze benötigen die Führungskräfte ein möglichst genaues Bild der aktuellen Lage. Auch im Rahmen der SARS-CoV-2- Pandemie war eine Übersicht über die Versorgungslage der Krankenhäuser erforderlich, um mögliche lokale Ressourcenengpässe frühzeitig zu erkennen und durch geeignete Maßnahmen zu beheben. Zu diesem Zweck wurde in Bayern im November 2021 das Windmühlen-Modell eingeführt. Basierend auf einer Online-Plattform meldeten die zuständigen Bezirkskoordinierenden der bayerischen Regierungsbezirke täglich die Versorgungslage ihrer Kliniken anhand der Komponenten Personal, Material und Raum. Außerdem gab es die Möglichkeit zur Dokumentation von Patientenverlegungen. Die über die Windmühlen-Onlineplattform gesammelten Lagemeldungen und dokumentierten Verlegungen des Zeitraums von 21. November 2021 bis 20. Februar 2022 wurden in der vorliegenden Arbeit detailliert aufbereitet. Zusätzlich wurden die erfassten Daten statistisch ausgewertet und mit den örtlichen 7-Tage-Inzidenzwerten des SARS-CoV-2-Virus verglichen. Durch das Windmühlen-Modell konnten Unterschiede in der Versorgungslage zwischen den Regierungsbezirken sehr effektiv sichtbar gemacht werden. Insgesamt waren Intensivstationen deutlich stärker belastet als Normalstationen. Die Versorgungsqualität war in Covid-Bereichen stärker beeinträchtigt als auf Stationen ohne Covid-Patienten. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Windmühlen-Lagemeldungen nicht allein die regionalen Inzidenzwerte, sondern die tatsächliche Versorgungssituation vor Ort abbilden. Die dokumentierten Interhospitaltransfers erfolgten von Regionen mit hohen Inzidenzwerten und schlechter Ressourcenverfügbarkeit in Bezirke mit weniger kritischer Versorgungslage. Damit konnten aus den Windmühlen-Lagemeldungen auch konkrete Handlungskonsequenzen, wie strategische Patientenverlegungen, abgeleitet werden. Lagemeldungen sind wichtig für die abgestimmte Zusammenarbeit verschiedener Stellen bei der Bewältigung einer Krise. Die etablierten Systeme zur Lageerfassung sind meist quantitativ ausgelegt und nur wenig skalierbar. Die Anwendung in einem neuen Kontext erfordert oft zeitaufwändige Anpassungen. Im Gegensatz dazu bietet das Windmühlen-Modell eine skalierbare, eher qualitativ ausgerichtete Lagedarstellung und ist aufgrund seines unkomplizierten Aufbaus innerhalb kürzester Zeit für eine Nutzung in verschiedensten Schadenslagen adaptierbar. N2 - During large-scale emergencies and disasters, relief units and hospital staff work together to manage the critical situation. Command and control structures need a detailed situational assessment to coordinate relief efforts. During the SARS-CoV-2 pandemic an overview of hospital supplies and resources was vital to detect local shortages early and find appropriate measures to resolve them. For this purpose, the windmill model was implemented in Bavaria, Germany, in November 2021. Based on an online platform, the seven Bavarian districts gave daily updates on their hospitals’ situation regarding staff, supplies and space. Additionally, there was a tool to record patient transfers to different hospitals. In the dissertation at hand the data collected by the windmill-online platform from 21. November 2021 to 20. February 2022 was evaluated, statistically analyzed and compared to the local 7-day-incidence rates of SARS-CoV-2 virus. The windmill model was able to very effectively showcase differences in strain on the hospital care capacities amongst the districts. Overall, the intensive care units were burdened more heavily than standard care units. The quality of hospital care on Covid-wards was impaired more strongly than on non-Covid-wards. This thesis provides evidence for the windmill situation reports not only depicting the local incidence rates but portraying the actual current hospital care capacities in the districts. The documented patient transfers took place from regions with high incidence rates and poor resource availability to districts with a less critical situation. Thus, specific consequences, like strategic patient transfers, were deduced from situational reports in the windmill model. Situational reports are crucial in collaboration for crisis management. Established systems for situational assessment are often based on quantitative analysis and lack scalability. Using those in a different scenario would require time-consuming adaptations. In contrast the windmill model provides a scalable more qualitatively based situational assessment and is, due to its straightforward format, quickly adaptable to use in any future disaster. KW - Katastrophenmedizin KW - Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten KW - Notfallmedizin KW - Einsatzleitung KW - Lagedarstellung Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-369595 ER - TY - THES A1 - Grimm, Anne Rosemarie T1 - Prognostische Determinanten im kardiogenen und septischen Schock T1 - Prognostic determinants of cardiogenic and septic shock N2 - In diese monozentrische retrospektive Studie eingeschlossen wurden insgesamt 132 Patienten mit Schock, darunter 75 Patienten mit kardiogenem- und 57 Patienten mit septischem Schock. Um potentielle Prädiktoren für die Krankenhaussterblichkeit zu finden, wurden folgende Paramater untersucht: Alter, Geschlecht, BMI, kardiovaskuläre Risikofaktoren und Vorerkrankungen, Vitalparameter bei Aufnahme inkl. Schockindex, laborchemische Parameter inkl. BGA, maximaler Laktatanstieg im Verlauf, Interventionen inklusive Reanimation, Beatmung, Akutrevaskularisation und Anlage von mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen, Katecholamintherapie und hämodynamisches Monitoring mit dem PiCCO-Verfahren. Hauptergebnis unserer Studie ist eine erhebliche Krankenhaussterblichkeit von 50% bei einem mittleren Aufenthalt von 14 Tagen ohne signifikanten Unterschied zwischen kardiogenem- (45%) und septischem Schock (55%), obgleich Patienten mit kardiogenem Schock signifikant älter und häufiger kardiovaskulär vorerkrankt waren. Prädiktoren für die Krankenhaussterblichkeit waren bei Patienten mit kardiogenem Schock die Höhe des maximalen Laktatanstiegs, das Auftreten eines akuten Nierenversagens, die Höhe der Transaminasen als Marker einer Schockleber, die fehlende Möglichkeit einer Akutrevaskularisation und die Höhe des Troponins als Marker für das Ausmaß des Myokardschadens. Prädiktoren für die Krankenhaussterblichkeit im septischen Schock waren ebenfalls die Höhe des maximalen Laktatanstiegs, die Notwendigkeit einer Reanimation, sowie Höhe des ELWI. Die übrigen klinischen, laborchemischen und hämodynamischen Parameter waren weder beim kardiogenen- noch beim septischen Schock prädiktiv für die Mortalität. Die beste Strategie zur Senkung der hohen Mortalität beider Schockformen besteht in der Prophylaxe des jeweiligen Schockgeschehens. Bei bereits in Gang gesetzten Circulus vitiosus, müssen zukünftige Studien klären, welches hämodynamische Monitoring zusammen mit klinischen Befunden und ggf. Bildgebung ein optimiertes Volumen- und Katecholamin-Management erlaubt. Bei Patienten mit kardiogenem Schock bleibt zu klären, ob die in unserer Studie gefundene erhebliche Krankenhaussterblichkeit von 45% durch den gezielten Einsatz moderner, perkutan implantierbarer Kreislaufunterstützungssysteme gebessert werden kann. Bei Patienten mit septischem Schock ist insbesondere bei pneumogener Sepsis das rechtzeitige Erkennen und die Therapie eines ARDS eine bleibende Herausforderung. Zukünftige Studien an größeren Patientenkollektiven müssen klären, ob die Bestimmung des ELWI mit dem PiCCO-Verfahren hilfreich ist, die Entstehung eines ARDS frühzeitig erkennen und behandeln zu können. N2 - A total of 132 patients with shock were included in this retrospective monocenter study including 75 patients with cardiogenic shock and 57 patients with septic shock. The mean age of the 132 patients was 64 ± 14 years. In order to detect potential predictors for in hospital mortality of patients with cardiogenic shock and septic shock, the following parameters were analysed: age, gender, BMI, cardiovascular risk factors and pre-existing diseases, vital parameters at hospital admission including serum lactate, maximum lactate increase, interventions at hospital admission and thereafter including resuscitation, non-invasive and invasive ventilation, catecholamine therapy and hemodynamic monitoring using the PICCO-system. The major finding of our study was a considerable in-hospital mortality of 50% during a mean hospital stay of 14 days without a significant difference between patients with cardiogenic shock (45%) and patients with septic shock (55%), although patients with cardiogenic shock were significantly older and had a higher prevalence of pre-existing cardiovascular diseases compared to patients with septic shock. Predictors for the in-hospital mortality of patients with cardiogenic shock included maximum serum lactate levels, occurrence of acute renal failure, maximum elevations in serum transaminases as indicator for shock liver, absent possibility of acute myocardial revascularisation and troponin levels at hospital admission as marker for the extent of myocardial injury. Predictors of in hospital mortality in patients with septic shock also included maximum serum lactate levels, need to resuscitate during sepsis as well as extravascular lung-water index (EVLWI). None of the remaining clinical, laboratory and hemodynamic variables predicted mortality in cardiogenic shock or septic shock. The best strategy to decrease the high mortality of cardiogenic shock and septic shock is prevention of these shock entities. For those patients, in whom the vicious circle of shock development has already started, future studies need to clarify, which kind of hemodynamic monitoring combined with clinical findings including bedside echocardiography allows for optimized volume and catecholamine management. For patients with cardiogenic shock, it remains to be clarified whether the considerable in-hospital mortality of 45% in our study can be improved using modern percutaneous implantable cardiovascular assist devices. In patients with septic shock and particularly in patients with pneumogenic shock, early recognition and therapy of ARDS remains to be a challenge. Future studies including large patient cohorts need to clarify whether determination of extravascular lung-water index using the PiCCO system helps to detect and treat a developing ARDS at an early stage. KW - Schock KW - Kardiogener Schock KW - Septischer Schock Y1 - 2024 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-369953 ER -