TY - THES A1 - Ries, Mathias T1 - The Role of the Central Bank, Banks and the Bond Market in the Paradigm of Monetary Analysis T1 - Die Rolle von Zentralbanken, Banken und des Anleihemarktes im geldwirtschaftlichen Paradigma N2 - Als Folge der Finanzkrise 2008/09 sind unter einigen Ökonomen Zweifel an der Adäquanz der theoretischen Modelle aufgekommen, insbesondere über diejenigen, die den Anspruch erheben, Finanzmärkte und Banken zu modellieren. Aufgrund dieser Zweifel folgen einige Ökonomen einer neuen Strömung, indem sie versuchen, ein neues Paradigma zu entwickeln, das auf einer geldwirtschaftlichen anstatt auf einer güterwirtschaftlichen Theorie beruht. Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Sichtweisen ist, dass in einer Güterwirtschaft Geld keine essentielle Rolle spielt, wohingegen bei einer Geldwirtschaft jede Transaktion mit Geld abgewickelt wird. Grundlegend ist es deshalb wichtig zu klären, ob eine Theorie, die Geld miteinschließt, zu anderen Schlussfolgerungen kommt als eine Theorie, die Geld außen vor lässt. Ausgehend von dieser Problemstellung stelle ich im zweiten Kapitel die Schlussfolgerungen aus der güterwirtschaftlichen Logik des Finanzsystems - modelliert durch die Loanable Funds-Theorie - der geldwirtschaftlichen Logik gegenüber. Im Anschluss an die Überprüfung der Schlussfolgerungen beschreibe ich drei Theorien über Banken. Hierbei beschreibt die sog. endogene Geldschöfpungstheorie, in der die Zentralbanken die Kreditvergabe der Banken durch Preise steuern, unsere Welt am besten. Die endogene Geldschöpfungstheorie ist die Basis für das theoretische Modell im dritten Kapitel. In diesem Modell handeln die Banken nach einem Gewinnmaximierungskalkül, wobei die Erträge aus dem Kreditgeschäft erzielt werden und Kosten des Kreditausfallrisikos sowie Kosten durch die Refinanzierung (inklusive regulatorischer Vorschriften) enstehen. Hieraus leitet sich das Kreditangebot ab, das auf dem Kreditmarkt auf die Kreditnachfrage trifft. Die Kreditnachfrage wird durch die Kreditnehmer bestimmt, die für Konsumzwecke bzw. Investitionen Kredite bei Banken aufnehmen. Aus dem Zusammenspiel von Kreditangebot und Kreditnachfrage ergibt sich der gleichgewichtige Kreditzins sowie das gleichgewichtige Kreditvolumen, das Banken an Nichtbanken vergeben. Die Angebots- und Nachfrageseite, die auf dem Kreditmarkt miteinander interagieren, werden ausgehend vom theoretischen Modell empirisch für Deutschland im Zeitraum von 1999-2014 mit Hilfe eines Ungleichgewichtsmodells geschätzt, wobei sich zeigt, dass die Determinanten aus dem theoretischen Modell statistisch signifikant sind. Aufbauend auf dem theoretischen Bankenmodell wird das Modell im vierten Kapitel um den Bondmarkt erweitert. Der Bankenkredit- und der Bondmarkt sind im Gegensatz zur Beschreibung in der güterwirtschaftlichen Analyse fundamental unterschiedlich. Zum Einen schaffen Banken Geld gemäß der endogenen Geldschöpfungstheorie. Sobald das Geld im Umlauf ist, können Nichtbanken dieses Geld umverteilen, indem sie es entweder für den Güterkauf verwenden oder längerfristig ausleihen. Aufgrund des Fokusses auf das Finanzsystem in dieser Dissertation wird der Fall betrachtet, in dem Geld längerfristig ausgeliehen wird. Das Motiv der Anbieter auf dem Bondmarkt, d.h. derjenigen, die Geld verleihen möchten, ist ähnlich wie bei Banken getrieben von der Gewinnmaximierung. Erträge können die Anbieter durch die Zinsen auf Bonds erwirtschaften. Kosten entstehen durch die Opportunitätskosten der Geldhaltung als Depositen, den Kreditausfall des Schuldners sowie Kursverluste aufgrund von Zinsveränderungen. Die geschilderte Logik basiert auf der Idee, dass Banken Geld schaffen, d.h. Originatoren von Geld sind, und das Geld auf dem Bondmarkt umverteilt wird und somit mehrfache Verwendung findet. Die beiden Märkte sind sowohl angebots- als auch nachfrageseitig miteinander verknüpft. Zum Einen refinanzieren sich Banken auf dem Bondmarkt, um die Fristentransformation, die durch die Kreditvergabe ensteht, zu reduzieren. Des Weiteren haben Kreditnachfrager die Möglichkeit, entweder Bankkredite oder Kredite auf dem Bondmarkt nachzufragen. Nach der theoretischen Darstellung des Finanzsystems bestehend aus dem Banken- und Bondmarkt folgt im fünften Kapitel die Anwendung des Modells bei Quantitative Easing. Hier ist festzustellen, dass Quantitative Easing bereits bei der Ankündigung der Zentralbank das Verhalten der Marktakteure beeinflusst. Die vier großen Zentralbanken (Bank of Japan, Bank of England, Federal Reserve Bank und Europäische Zentralbank) haben aufgrund der anhaltenden Rezession und der bereits niedrigen kurzfristigen Zinsen das unkonventionelle Instrument des Aufkaufs von Anleihen angewandt. Im theoretischen Modell beeinflusst die Zentralbank bereits durch die Ankündigung die Akteuere auf dem Bondmarkt, sodass es zu sinkenden Risikoprämien, da die Zentralbank als sog. 'lender of confidence' auftritt, zu (zumindest kurzfristig) sinkenden Zinserwartungen sowie insgesamt zu sinkenden langfristigen Zinsen kommt. Diese drei Hypothesen werden anhand empirischer Methoden für die Eurozone überprüft. N2 - As a consequence of the financial crisis in 2008/09, some economists have expressed doubts about the adequacy of theoretical models, especially those that claim to model financial markets and banks. Because of these doubts, some economists are following a new paradigm based on a monetary theory rather than a commodity theory. The main difference between these two views is that in the commodity theory money does not play an essential role, whereas in a money economy every transaction is settled with money. It is therefore essential to clarify whether a theory that includes money comes to other conclusions than a theory that leaves money out. Based on this problem, the second chapter compares the conclusions from the commodity logic of the financial system - modeled by the loanable funds theory - with the monetary logic. Following the review of the conclusions, I describe three theories about banks. The so-called endogenous money creation theory, in which the central banks control the lending of banks through prices, describes our world best. In the third chapter, I use the endogenous money creation theory for modelling the bank credit market. In this model, banks act according to profit maximization, whereby income from lending business is generated and the costs of credit default risk and refinancing costs (including regulatory requirements) are incurred. These are the determinants of the supply of credit, which meets the demand for credit on the credit market. Credit demand is determined by borrowers who borrow from banks for consumption or investment purposes. The interplay between loan supply and demand for credit results in the equilibrium loan interest rate and the equilibrium loan volume that banks grant to non-banks. The supply and demand sides interacting on the credit market are empirically estimated for Germany over the period 1999-2014 based on the theoretical model using a disequilibirum framework, showing that the determinants from the theoretical model are statistically significant. Building on the theoretical banking model, the fourth chapter extends the model to include the bond market. In contrast to the description in the commodity theory, the bank loan market and the bond market are fundamentally different. On the one hand, banks create money according to the endogenous money creation theory. Once the money is in circulation, non-banks can redistribute it by either using it for the purchase of goods or borrowing it for longer periods. Due to the focus on the financial system in this dissertation, the case is considered in which money is lent over the longer term. The motive of the suppliers in the bond market, i.e. those who want to lend money, is similar to that of banks, driven by profit maximization. Suppliers can generate income from interest on bonds. Costs arise from the opportunity costs of holding money as deposits, the credit default of the debtor and price losses due to changes in interest rates. The logic described is based on the idea that banks create money, i.e. they are originators of money, and the money is redistributed on the bond market and thus used several times. The two markets are linked on both the supply and demand sides. On the one hand, banks refinance themselves on the bond market in order to reduce the maturity transformation resulting from lending. In addition, consumers of credit have the option of requesting either bank loans or loans on the bond market. After the description of the theoretical framework of the financial system consisting of the banking and bond market, the fifth chapter follows the application of the model for Quantitative Easing. It should be noted here that Quantitative Easing already influences the behaviour of credit consumers and suppliers when the central bank announces it. The four major central banks (Bank of Japan, Bank of England, Federal Reserve Bank and European Central Bank) have used the unconventional instrument of buying up bonds due to the continuing recession and the already low short-term interest rates. In the theoretical model, the central bank already influences bond market rates through the announcement, resulting in decreasing risk premiums, as the central bank acts as a lender of confidence, decreasing interest expectations (at least in the short term) and decreasing long-term interest rates overall. These three hypotheses are tested using empirical methods for the Euro area. KW - monetary economy KW - bank credit market KW - bond market KW - loanable funds theory Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-162997 ER - TY - THES A1 - Scheuermeyer, Philipp T1 - Macroeconomic Consequences of Income Inequality: Evidence from Panel Data Econometrics T1 - Makroökonomische Folgen der Einkommensungleichheit: Erkenntnisse aus der Panel-Daten Ökonometrie N2 - Within three self-contained chapters, this dissertation provides new insights into the macroeconomic consequences of income inequality from a global perspective. Following an introduction, which summarizes the main findings and offers a brief overview of trends in income distribution, Chapter 2 evaluates the relationship between the labor share of income and the evolution of aggregate demand. Chapter 3 analyzes the link between income inequality and aggregate saving; and Chapter 4 directly estimates the effect of inequality and public redistribution on economic growth. N2 - Seit den 1980er Jahren ist es in den meisten hochentwickelten Volkswirtschaften, aber auch in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern, zu einem ausgeprägten Anstieg der Einkommensungleichheit gekommen. Die vorliegende Dissertation untersucht die makroökonomischen Auswirkungen dieser Entwicklung anhand von Methoden der Panel-Daten Ökonometrie. Die Arbeit baut dabei auf drei eigenständigen Studien auf, die verschiedene Effekte einer sich verändernden Einkommensverteilung beleuchten. Im Mittelpunkt steht insbesondere die Frage, ob eine zunehmende Ungleichheit nachhaltiges Wachstum verhindert. KW - Panelanalyse KW - Einkommensverteilung KW - Panel-Data Econometrics KW - Ökonometrisches Modell KW - Makroökonomie Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-161452 ER - TY - THES A1 - Köllner, Sebastian T1 - Essays on trade, inequality, and redistribution T1 - Aufsätze zu Handel, Ungleichheit und Umverteilung N2 - Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Globalisierung auf den Arbeitsmarkt sowie der Analyse der Determinanten staatlicher Umverteilung. Im Mittelpunkt steht dabei die empirische Auseinandersetzung mit diesen beiden Aspekten. Die in den letzten Jahrzehnten zu beobachtende Öffnung der Märkte und die damit einhergehende steigende internationale Verflechtung wird in der Literatur neben dem technischen Fortschritt als Haupttreiber der wirtschaftlichen Entwicklung gesehen. In letzter Zeit jedoch ist die Globalisierung zunehmend in den Ruf geraten, verstärkt negative Konsequenzen mit sich zu bringen, z.B. in Form höherer Ungleichheit bzw. einer höheren Volatilität der Beschäftigung. Das zweite Kapitel untersucht den Einfluss der zunehmenden Importpenetration (in Form steigender importierter Vorprodukte) auf die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe in 12 OECD-Staaten. Die Ergebnisse deuten auf einen insgesamt leicht positiven Beschäftigungseffekt der zunehmenden internationalen Verflechtung, wobei auf eine Vielzahl an zusätzlichen Einflusskanälen, verschiedene Modellspezifikationen sowie unterschiedliche Maße der Importpenetration kontrolliert wird. In Abhängigkeit vom Ursprungsland der importierten Vorprodukte differieren die Arbeitsmarkteffekte jedoch deutlich. Während Importe aus den alten EU-Mitgliedsstaaten komplementär zur Industriebeschäftigung in den beobachteten OECD-Ländern wirken, kann eine substitutive Beziehung für importierte Vorprodukte aus China und den neuen EU-Mitgliedsstaaten beobachtet werden. Die Resultate unterscheiden sich für die einzelnen Volkswirtschaften zum Teil spürbar. Darüber hinaus wird deutlich, dass die hierarchische Struktur der Daten nur eine untergeordnete Rolle spielt, während die Berücksichtigung von Endogenitätsproblemen die Ergebnisse unberührt lässt. Die ambivalenten Folgen der Globalisierung auf die Beschäftigung verstärken die Nachfrage nach dem Sozialstaat. Das folgende Kapitel analysiert daher die Bestimmungsgründe staatlicher Umverteilung für ein breites Ländersample. Dabei geht es um die Frage, an welchen Faktoren sich staatliche Entscheidungsträger orientieren, wenn sie umverteilende Maßnahmen durchführen. Die Meltzer-Richard-Hypothese kann empirisch bestätigt werden, wobei der Einfluss abhängig vom Entwicklungsstand der Länder ist. In reichen Nationen mit ausgeprägten politischen Rechten ist der Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Umverteilung sehr robust, wohingegen dies für ärmere Länder mit weniger entwickelten politischen Rechten in weitaus geringerem Maße gilt. Darüber hinaus ist auch die Form der Einkommensverteilung entscheidend für die Höhe der staatlichen Umverteilung. Während die Mittelschicht ein Mehr an Umverteilungsmaßnahmen befürwortet, üben Top-Einkommensbezieher ebenfalls einen signifikanten, jedoch negativen Einfluss auf die Höhe der staatlichen Umverteilung aus. Niedrigeinkommensbezieher als eigentliche Hauptprofiteure von Umverteilungsmaßnahmen spielen hingegen keine zentrale Rolle im Entscheidungskalkül der Politiker. Die Ergebnisse weisen zudem darauf hin, dass die Höhe der gefühlten Ungleichheit der Individuen für die Nachfrage nach Umverteilung wichtiger ist als die tatsächliche Höhe der Ungleichheit. Im nächsten Kapitel wird der im vorangegangenen Kapitel aufgestellte Untersuchungsrahmen um kulturelle Aspekte erweitert. Hintergrund ist der in den letzten Jahren zu beobachtende Anstieg von Migrationsströmen und dessen mögliche Auswirkungen auf die Sozialstaaten in den Aufnahmeländern. Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen von Kultur und ethnischer, religiöser sowie kultureller Diversität auf die Höhe der staatlichen Umverteilung für ein breites Ländersample. Ausgangspunkt für die Messung von Kultur sind die Kulturdimensionen nach Hofstede, die um zusätzliche kulturelle Indikatoren sowie verschiedene Maße von Diversität erweitert werden. Um kulturelle Charakteristika von institutionellen Gegebenheiten zu trennen, werden sowohl regionale als auch externe Instrumente verwendet. Die Ergebnisse deuten auf einen ambivalenten Einfluss von Kultur auf die Höhe staatlicher Umverteilung. Während in Ländern mit einem hohen Maß an Individualismus und gegenseitigem Vertrauen sowie geringen familiären Bindungen mehr umverteilt wird, kann das Gegenteil für Länder mit hoher Machtdistanz und der Vorstellung, dass persönlicher Erfolg das Ergebnis harter Arbeit ist, beobachtet werden. Die empirischen Befunde weisen zudem auf einen negativen, jedoch nicht-linearen Zusammenhang zwischen Umverteilung und Diversität. N2 - This dissertation is concerned with the empirical investigation of the link between globalization and labor market outcomes as well as the determinants of governmental redistribution, with a special focus on the effects of culture and diversity on the welfare state. In recent years, globalization has been criticized for adverse structural effects, e.g. increasing employment volatility and higher inequality. Following the introduction, the second chapter investigates the relationship between growing import penetration and manufacturing employment growth in 12 OECD countries between 1995 and 2011, accounting for various model specifications, different measures of import penetration, and alternative estimation strategies. The application of the latest version of the World Input-Output Database (WIOD), which has only recently become available, enables measurement of the effect of increases in imported intermediates according to their country of origin. The findings emphasize a weak positive overall impact of growing trade on manufacturing employment. However, while intermediate inputs from China and the new EU members are substitutes for manufacturing employment in highly developed countries, imports from the EU-27 complement domestic manufacturing production. The three-level mixed model utilized implies that the hierarchical structure of the data plays only a minor role, and controlling for endogeneity leaves the results unchanged. The findings point to ambiguous effects of globalization on labor market outcomes which increase the demand for equalizing public policies. Accordingly, the following chapter examines the relationship between income inequality and redistribution, accounting for the shape of the income distribution, different development levels, and subjective perceptions. Cross-national inequality datasets that have become available only recently allow for the assessment of the link for various sample compositions and several model specifications. The empirical results confirm the Meltzer-Richard hypothesis, but suggest that the relationship between market inequality and redistribution is even stronger when using perceived inequality measures. The findings emphasize a decisive role of the middle class, while also identifying a negative impact of top incomes. The Meltzer-Richard effect is less pronounced in developing economies with less sophisticated political rights, illustrating that it is the political channel through which higher inequality translates into more redistribution. Chapter (4) extends the framework developed in the preceding chapter by studying the effects of culture and diversity on governmental redistribution for a large sample of countries. To disentangle culture from institutions, the analysis employs regional instruments as well as data on linguistic differences, the frequency of blood types, and the prevalence of the pathogen Toxoplasma Gondii. Redistribution is higher in countries with (1) loose family ties and individualistic attitudes, (2) a high prevalence of trust and tolerance, (3) low acceptance of unequally distributed power and obedience, and (4) a prevalent belief that success is the result of luck and connections. Apart from their direct effects, these traits also exert an indirect impact by influencing the transmission of inequality to redistribution. Finally, the findings indicate that redistribution and diversity in terms of culture, ethnic groups, and religion stand in a non-linear relationship, where moderate levels of diversity impede redistribution and higher levels offset the generally negative effect. KW - Globalisierung KW - Arbeitsmarkt KW - Verteilungspolitik KW - Importwettbewerb KW - Kultur KW - Umverteilung KW - Ungleichheit KW - Sozialstaat Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-152471 ER - TY - THES A1 - Muthers, Johannes T1 - Essays in Industrial Organization T1 - Aufsätze aus der Industrieökonomik N2 - The dissertation deals with the market and welfare effects of different business practices and the firm's incentives to use them: resale price maintenance, revenue sharing of a platform operator, membership fees to buyers using a platform and patent licensing. In the second chapter we investigate the incentives of two manufacturers with common retailers to use resale price maintenance (RPM). Retailers provide product specific services that increase demand and manufacturers use minimum RPM to compete for favorable services for their products. Minimum RPM increases consumer pricesby voiding retailer price competition and can create a prisoner’s dilemma for manufacturers without increasing, and possibly even decreasing the overall service level. If manufacturer market power is asymmetric, minimum RPM tends to distort the allocation of sales services towards the high-priced products of the manufacturer with more market power. These results challenge the service argument as an efficiency defense for minimum RPM. The third chapter deals with trade platforms whose operators not only allow third party sellers to offer their products to consumers, but also offer products themselves. In this context, the platform operator faces a hold-up problem if he uses classical two-part tariffs only (which previous literature on two-sided markets has focused on) as potential competition between the platform operator and sellers reduces platform attractiveness. Since some sellers refuse to join the platform, some products that are not known to the platform operator will not be offered at all. We discuss the effects of different platform tariffs on this hold-up problem. We find that revenue-based fees lower the platform operator's incentives to compete with sellers, increasing platform attractiveness. Therefore, charging such proportional fees can be profitable, what may explain why several trade platforms indeed charge proportional fees. The fourth chapter investigates the optimal tariff system in a model in which buyers are heterogeneous. A platform model is presented in which transactions are modeled explicitly and buyers can differ in their expected valuations when they decide to join the platform. The main effect that the model identifies is that the participation decision sorts buyers according to their expected valuations. This affects the pricing of sellers. Furthermore diffing form the usual approach, in which buyers are ex-ante homogeneous, the platform does not internalize the full transaction surplus. Hence it does not implement the socially efficient price on the platform, also it has control of the price with the transaction fee. The fifth chapter investigates the effects of licensing on the market outcome after the patent has expired. In a setting with endogenous entry, a licensee has a head start over the competition which translated into a first mover advantage if strategies are strategic substitutes. As competitive strategies quantities and informative advertising are considered explicitly. We find that although licensing increases the joint profit of the patentee and licensee, this does not necessarily come from a reduction in consumer surplus or other firms profits. For the case of quantity competition we show that licensing is welfare improving. For the case of informative advertising, however, we show that licensing increases prices and is thus detrimental to consumer surplus. N2 - Diese Dissertation befasst sich mit Markt- und Wohlfahrtseffekten folgenden, verschiedener Geschäftspraktiken sowie mit den Anreizen der Unternehmen diese zu verwenden: Preisbindung, Umsatzbeteiligungen eines Plattformbetreibers, Mitgliedsbeiträgen für Verkäufer auf einer Plattform und Patent-Lizensierung. Im zweiten Kapitel werden die Anreize von zwei Herstellern untersucht, die gemeinsame Händler haben, eine Preisbindung zu verwenden. Die Händler bieten produktspezifische Leistungen an, die die Nachfrage nach dem Produkt erhöhen. Hersteller verwenden Preisbindung damit Händler mit ihrer Leistung das Herstellerprodukt bevorzugt bedenken. Eine Mindestpreisbindung führt dabei dazu, dass Konsumentenpreise steigen und kann ein Gefangenendilemma zwischen Herstellern verursachen, ohne dass die Dienstleistungen der Händler zunehmen, möglicherweise kann das Service-Niveau sogar sinken. Falls die Marktmacht der Hersteller ungleich ist, führt eine Mindestpreisbindung zu einer Verzerrung der Serviceallokation zum Vorteil des höherpreisigen Produktes des Herstellers mit der größeren Marktmacht. Diese Ergebnisse fordern das Service-Argument als Verteidigung für Mindestpreisbindung heraus. Das dritte Kapitel befasst sich mit Handelsplattformen bei denen der Betreiber der Plattform nicht nur weiteren Verkäufern den Zugang zu Kunden über seine Plattform ermöglicht sondern auch selbst Produkte anbietet. Dabei wird der Interessenkonflikt zwischen Verkäufern und Plattformbetreiber thematisiert, der daher rührt, dass der Plattformbetreiber erfolgreiche Produkte lieber selbst vertreibt. Dieser Interessenkonflikt macht die Plattform für Verkäufer unattraktiv. Die Analyse zeigt, dass umsatzbasierte Verträge den Interessenkonflikt anders als zweistufige Tarife abmildern können. Im vierten Kapitel werden optimale Tarifmodelle einer Handelsplattform betrachtet, wenn die Verkäufer heterogen sind. Dazu wird ein Modell einer Plattform präsentiert in dem Transaktionen zwischen den Seiten explizit modelliert sind und die Käufer sich in ihrer erwarteten Wertschätzung für Produkte unterscheiden während sie sich für eine Plattform entscheiden. Die Analyse legt frei, dass es einen Sortierungseffekt bei den Käufern gibt, nur solche mit einer relativ hohen erwarteten Wertschätzung sind auf der Plattform vertreten. Diese Sortierung beeinflusst die Preissetzung der Verkäufer. In diesem Modell internalisiert die Plattform nicht mehr den vollen Überschuss aus Transaktionen und implementiert deshalb auch nicht das sozial wünschenswerte Tarifsystem auf der Plattform. Das fünfte Kapitel untersucht den Effekt von Lizenzvereinbarungen auf das Marktergebnis nach Patentablauf. In einem Rahmen mit endogenem Eintritt hat ein Lizenznehmer einen zeitlichen Vorsprung vor den anderen Wettbewerbern. Dieser Vorsprung übersetzt sich in einen strategischen Vorteil, wenn die Wettbewerbsstrategien strategische Substitute sind. Als solche Wettbewerbsstrategien werden explizit Mengen und informative Werbung berücksichtigt. Es zeigt sich dass der Gewinn aus der Lizensierung, den Patentinhaber und Lizenznehmer einstreichen nicht notwendigerweise zum Nachteil der Kunden sein muss. KW - Wettbewerbsverhalten KW - Preisbindung KW - Lizenzvertrag KW - Werbung KW - Industrial Organization Y1 - 2017 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-141671 ER - TY - THES A1 - Coban, Mustafa T1 - Contributions to the Empirics of Immigration, Redistribution and Social Mobility T1 - Beiträge zur Empirie der Einwanderung, der Umverteilung und der sozialen Mobilität N2 - In recent decades the international migration has increased worldwide. The influx of people from different cultures and ethnic groups poses new challenges to the labor market and the welfare state of the host countries and causes changes in the social fabric. In general, immigration benefits the economy of the host country. However, these gains from immigration are unevenly distributed among the native population. Natives who are in direct competition with the new workers expect wage losses and a higher probability of getting unemployed, whereas remaining natives foresee either no feedback effects or even wage gains. On the other hand, the tax and transfer system benefits disproportionally from an influx of highly skilled immigrants. Examinations of 20 European countries in 2010 show that a higher proportion of low-skilled immigrants in the immediate neighborhood of the natives increases the difference in the demand for redistribution between high-skilled and low-skilled natives. Thus, high-skilled natives are more opposed to an expansion of the governmental redistribution. On the one hand, a higher proportion of low-skilled immigrants generates a higher fiscal burden on the welfare state. On the other hand, high-skilled natives' wages increase due to an influx of low-skilled immigrants, since relative supply of high-skilled labor increases. In addition to the economic impact of immigration, the inflow of new citizens is accompanied by natives' fear of changes in the social environment as well as in symbolic values, such as cultural identity or natives' set of values. The latter might generate negative attitudes towards immigrants and increase the demand for a more restrictive immigration policy. On the other hand, more interethnic contact due to a higher ethnic diversity could reduce natives' information gaps, prejudices and stereotypes. This, in turn, could enhance more tolerance and solidarity towards immigrants among natives. Examinations of 18 European countries in 2014 show that more interethnic contact during everyday life reduces both the natives' social distance from immigrants and their fear of social upheaval by the presence of immigrants. However, natives' social distance from immigrants has no effect on their preference for redistribution, but their perceived threat to the national culture and social life by the presence of immigrants has a significantly negative impact on their demand for redistribution. Thus, natives’ concern about the preservation of symbolic norms and values affects the solidarity channel of their redistribution preference. An individual's upward mobility over time or in relation to his or her parents determines his or her attitude towards the welfare state as well as the transfer of his or her opinions to his or her own children. With regard to intergenerational income mobility, Germany shows a value in the international midfield; higher than the United States (lower mobility) and lower than the Scandinavian countries (higher mobility). For example, if a father's lifetime income increases by 10 percent, his son's lifetime income increases by 4.9 percent in the United States and by 3.1 percent in Germany. Additionally, in Germany, fathers' lifetime income tends to show a higher impact on their sons' income if their incomes are higher. In the United States, fathers' lifetime incomes have a stronger influence on their sons' income at the lower and the upper end of the income distribution compared to the middle. Taking a closer look at the intragenerational wage mobility and wage inequality in Germany, the development at the current edge is rather sobering. Since 2000 there is a steady decline in wage mobility. Furthermore, wage mobility in the services sector has been significantly lower than in the manufacturing sector since the beginning of the 2000s. This result is mainly driven by the decrease of wage mobility in the health care and social services sector. Moreover, a worker's unemployment spells and occupation have become more important in the meantime. Since 2006 the increase in the German wage inequality has markedly slowed down and wage growth between 2006 and 2013 has been even polarized, i.e. wages at the lower and at the upper end of the wage distribution have increased more than wages in the middle. However, this development can be partly attributed to the computerization and automation of the production processes. Although, there was substitution of manual routine tasks between 2001 and 2013, cognitive routine tasks are still more pronounced in the middle and at the upper end of the wage distribution. Furthermore, the latter experienced an increase in wage mobility since 2000. On the other hand, manual non-routine tasks are localized disproportionally in the middle and at the lower end of the wage distribution. Thus, the wage gains of these occupations at the lower end were compensated for by the wage losses in the middle. N2 - Die internationale Migration hat in den letzten Jahrzehnten weltweit zugenommen. Der Zufluss an Menschen aus anderen Kulturen und Ethnien stellt neue Herausforderungen für den Arbeitsmarkt und den Sozialstaat dar und bewirkt Veränderungen im bestehenden sozialen Gefüge. Für die Wirtschaft des Einwanderungslandes gehen mit der Immigration Wohlfahrtssteigerungen einher, wenn auch diese nicht gleichmäßig über die Einheimischen hinweg verteilt werden. Einheimische, die im direkten Wettbewerb zu den neuen Arbeitnehmern stehen, werden Lohnabschläge und den Verlust des Arbeitsplatzes erwarten, während die Übrigen entweder mit keinen Rückwirkungen oder sogar mit Lohnsteigerungen rechnen. Der Sozialstaat hingegen profitiert, wenn hauptsächlich hochqualifizierte Arbeitnehmer einwandern. Die Untersuchungen für 20 europäische Länder in 2010 zeigen auf, dass der Unterschied in der Nachfrage nach Umverteilung zwischen hoch- und geringqualifizierten Einheimischen größer wird, je größer der Anteil an geringqualifizierten Einwanderern in der unmittelbaren Nachbarschaft ausfällt. Hochqualifizierte Einheimische opponieren stärker gegen eine Ausweitung des Sozialstaats, da zum einen der höhere Anteil an geringqualifizierten Immigranten den Wohlfahrtsstaat stärker belastet und zum anderen die Löhne der Hochqualifizierten aufgrund eines geringeren relativen Arbeitsangebots steigen. Neben den ökonomischen Konsequenzen der Einwanderung, geht mit dem Zufluss an neuen Bürgern auch die Angst vor Umwälzungen in der sozialen Umgebung und vor der Verwässerung bisher geltender Normen- und Wertevorstellungen einher. Letztere können eine Ablehnung von Immigranten seitens der Einheimischen nach sich ziehen und die Forderung nach einer restriktiven Einwanderungspolitik stärken. Andererseits kann der vermehrte Kontakt zu Mitgliedern anderer Ethnien dazu beitragen Informationslücken und Ressentiments abzubauen und im Gegenzug die Toleranz und Solidarität gegenüber Minderheiten stärken. Die Untersuchungen für 18 europäische Länder in 2014 zeigen auf, dass vermehrter interethnischer Kontakt im Alltag sowohl die soziale Distanz der Einheimischen zu Immigranten als auch ihre Ängste vor gesellschaftlichen Umwälzungen senkt. Allerdings schlägt sich die Größe der sozialen Distanz der Einheimischen nicht in ihrer Nachfrage nach Umverteilung nieder, sondern die abstrakten Ängste vor dem Verlust der nationalen Kultur und der Verschlechterung des sozialen Zusammenlebens senken die Präferenz für Umverteilung der Einheimischen. Die Aufstiegschancen eines Bürgers über die Zeit hinweg oder im Vergleich zu den eigenen Eltern bestimmen mitunter seine Einstellung gegenüber dem Sozialstaat sowie die Weitergabe seiner Ansichten an die eigenen Kinder. Bezüglich der intergenerativen Einkommensmobilität befindet sich Deutschland im internationalen Mittelfeld; vor den Vereinigten Staaten (geringere Mobilität) und hinter den skandinavischen Ländern (höhere Mobilität). Fällt beispielsweise das Lebenseinkommen eines Vaters um 10 Prozent höher aus, so ist das Lebenseinkommen seines Sohnes in den Vereinigten Staaten um 4,9 Prozent und in Deutschland um 3,1 Prozent höher. Außerdem zeigt sich in Deutschland tendenziell ein zunehmender Einfluss des väterlichen Einkommens je höher das Einkommen des Sohnes ausfällt. In den Vereinigten Staaten ist der Einfluss des väterlichen Einkommens für Söhne mit geringem und hohem Einkommen höher als für Söhne mit einem mittleren Einkommen. Richtet man den Fokus auf die intragenerative Lohnmobilität und die Lohnungleichheit sind die Entwicklungen am aktuellen Rand eher ernüchternd. Indes wird seit 2000 ein steter Rückgang der Lohnmobilität beobachtet. Auffällig ist, dass seit Beginn der 2000er Jahre die Lohnmobilität im Dienstleistungssektor signifikant kleiner als im Verarbeitenden Gewerbe ausfällt. Dieses Ergebnis ist hauptsächlich von einer sinkenden Lohnmobilität im Gesundheits- und Sozialwesen getrieben. Des Weiteren haben die Dauer der Arbeitslosigkeit und der ausgeübte Beruf eines Arbeitnehmers an Bedeutung gewonnen. Seit 2006 hat der Anstieg der Lohnungleichheit an Geschwindigkeit verloren und das Lohnwachstum zwischen 2006 und 2013 ist sogar polarisiert, d.h. die Löhne der Arbeitnehmer am unteren und am oberen Ende der Lohnverteilung sind relativ zu den Löhnen in der Mitte stärker angestiegen. Diese Entwicklung ist jedoch nur teilweise auf die Computerisierung und die Automatisierung der Produktionsprozesse zurückzuführen. Zwar erfolgte zwischen 2001 und 2013 eine Verdrängung manueller Routinetätigkeiten, aber kognitive Routinetätigkeiten befinden sich weiterhin verstärkt am oberen Ende der Lohnverteilung und erfuhren sogar Zugewinne in ihrer Lohnmobilität. Manuelle nicht-routinemäßige Berufe wiederum befinden sich überproportional häufig am unteren Ende und in der Mitte der Lohnverteilung, so dass die Lohngewinne dieser Berufe am unteren Ende der Lohnverteilung durch die Lohneinbußen in der Mitte kompensiert wurden. KW - Einwanderung KW - Umverteilung KW - Soziale Mobilität KW - Umverteilungspräferenz KW - Einstellung gegenüber Immigranten KW - Intergenerative Einkommensmobilität KW - Intragenerative Lohnmobilität KW - Preference for redistribution KW - Attitudes towards immigrants KW - Intergenerational income mobility KW - Intragenerational wage mobility Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-148934 ER - TY - JOUR A1 - Schuberth, Florian A1 - Henseler, Jörg A1 - Dijkstra, Theo K. T1 - Partial least squares path modeling using ordinal categorical indicators JF - Quality & Quantity N2 - This article introduces a new consistent variance-based estimator called ordinal consistent partial least squares (OrdPLSc). OrdPLSc completes the family of variance-based estimators consisting of PLS, PLSc, and OrdPLS and permits to estimate structural equation models of composites and common factors if some or all indicators are measured on an ordinal categorical scale. A Monte Carlo simulation (N =500) with different population models shows that OrdPLSc provides almost unbiased estimates. If all constructs are modeled as common factors, OrdPLSc yields estimates close to those of its covariance-based counterpart, WLSMV, but is less efficient. If some constructs are modeled as composites, OrdPLSc is virtually without competition. KW - polychoric correlation KW - composites KW - common factors KW - ordinal categorical indicators KW - consistent partial least squares KW - structural equation models Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-144016 ER - TY - THES A1 - Koepke, Robin T1 - Capital Flows and Financial Stability in Emerging Markets: the Role of U.S. Monetary Policy T1 - Kapitalflüsse und Finanzstabilität in Schwellenländern: die Rolle der US-Geldpolitik N2 - Die Dissertation beschäftigt sich mit den Triebkräften der internationalen Kapitalströme in Schwellenländer sowie den Determinanten von Krisen in Schwellenländern. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle der Geldpolitik in den USA. Die Dissertation besteht aus drei eigenständigen Kapiteln. Kapitel 1 nimmt eine Bestandsaufnahme der umfangreichen empirischen Literatur zu den Triebkräften von Kapitalströmen in Schwellenländer vor. Die empirische Evidenz hinsichtlich dieser Triebkräfte ist entlang mehrer Dimensionen strukturiert. So werden die Triebkräfte entsprechend des etablierten Paradigmas eingeordnet, nachdem zwischen externen Faktoren (z.B. US-Geldpolitik) und internen Faktoren (z.B. Wachstum in Schwellenländern) unterschieden wird (Calvo et al. 1993). Eine umfassende Auswertung der empirischen Literatur zeigt, dass externe Faktoren Portfolioinvestitionen am meisten beeinflussen, gefolgt von Zuflüssen von Banken. Für Direktinvestitionen hingegen ist die empirische Evidenz hinsichtlich einer Reihe externer Faktoren nicht eindeutig. Interne Faktoren sind für alle drei Arten von Kapitalströmen von erheblicher Bedeutung, insbesondere für Zuflüsse von Banken. Darüber hinaus unterscheidet die vorliegende Studie zwischen zyklischen und strukturellen Faktoren, die Kapitalströme beeinflussen. Eine historische Analyse deutet darauf hin, dass die Literatur die Bedeutung von zyklischen Faktoren zulasten längerfristiger struktureller Trends überbewertet hat. Kapitel 2 nimmt eine empirische Analyse der Triebkräfte von Portfolioinvestitionen in Schwellenländern vor, mit besonderem Fokus auf die Rolle der Geldpolitik der US-Zentralbank. Dabei werden zwei unterschiedliche Datensätze zu hochfrequenten Portfolioinvestitionen mit Hilfe eines Zeitreihenmodells analysiert. Die empirische Analyse zeigt, dass Portfolioinvestitionen erheblich vom Überraschungsmoment der US-Geldpolitik getrieben werden. Wenn Marktteilnehmer ihre Erwartungen bezüglich des künftigen Pfades der Leitzinsen verändern, dann hat dies direkte Auswirkungen auf das Verhalten von Portfolio-Kapitalströmen. Eine Verschiebung der erwarteten Leitzinsen nach unten [nach oben] erhöht [vermindert] die Portfoliozuflüsse in Schwellenländer. Dieses Ergebnis legt eine neue Interpretation der Rolle der US-Geldpolitik nahe. In der gegenwärtigen Literatur besteht die zentrale Überzeugung hinsichtlich der Rolle der US-Geldpolitik darin, dass sich eine Erhöhung der Leitzinsen negativ auf Kapitalflüsse in Schwellenländer auswirkt, unabhängig davon wie schnell die Leitzinsen erhöht werden (z.B. Fernandez-Arias 1996). Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit hingegen deuten darauf hin, dass eine Straffung der US-Geldpolitik sich nicht notwendigerweise negativ auf Portfolioinvestitionen auswirkt. Negative Effekte bleiben insbesondere dann aus, wenn eine Zinserhöhung von den Marktteilnehmern bereits erwartetet und somit eingepreist war. Eine Erhöhung der Leitzinsen kann sogar mit positiven Effekten auf Kapitalströme einhergehen, nämlich dann, wenn sie von einer Abwärtsbewegung im erwarteten Pfad der Leitzinsen begleitet ist (zum Beispiel weil die Zentralbank signalisiert, dass weitere Zinserhöhungen nicht zu erwarten sind). Umgekehrt kann die US-Geldpolitik Portfolioinvestitionen auch ohne eine Erhöhung der Leitzinsen beeinträchtigen, nämlich dann, wenn Marktteilnehmer ihre Erwartungen hinsichtlich der künftigen Leitzinsen nach oben revidieren. Kapitel 3 untersucht die Rolle der US-Geldpolitik hinsichtlich ihres Einflusses auf das Auftreten von Krisen in Schwellenländern. Es werden ein negativ-binomisches Zählmodell und ein Panel-Logitmodell ökonometrisch geschätzt, um die Determinanten von Währungskrisen, Bankenkrisen und Staatsbankrotten in 27 Schwellenländern zu analysieren. Die Schätzergebnisse deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit von Krisen wesentlich höher ist, (1) wenn die US-Leitzinsen über ihrem natürlichen Niveau liegen, (2) während Zinsanhebungszyklen, und (3) wenn Marktteilnehmer von Signalen überrascht werden, dass die US-Zentralbank die Leitzinsen schneller als erwartet anheben wird. Diese Ergebnisse stehen im Gegensatz zur bestehenden Literatur, die interne Faktoren in Schwellenländern als die dominante Ursache von Krisen ansieht (z.B. Gourinchas und Obstfeld 2012). Die Ergebnisse dieser Studie weisen auch auf ein erhöhtes Risiko von Krisen in Schwellenländern in den kommenden Jahren hin, wenn die US-Zentralbank wie erwartet die Leitzinsen weiterhin graduell anheben wird. N2 - This dissertation focuses on the drivers of international capital flows to emerging markets, as well as the determinants of crises in emerging markets. Particular emphasis is devoted to the role of U.S. monetary policy. The dissertation consists of three independent chapters. Chapter 1 is a survey of the voluminous empirical literature on the drivers of capital flows to emerging markets. The contribution of the survey is to provide a comprehensive assessment of what we can say with relative confidence about the empirical drivers of EM capital flows. The evidence is structured based on the recognition that the drivers of capital flows vary over time and across different types of capital flows. The drivers are classified using the traditional framework for external and domestic factors (often referred to as “push versus pull” drivers), which is augmented by a distinction between cyclical and structural factors. Push factors are found to matter most for portfolio flows, somewhat less for banking flows, and least for foreign direct investment (FDI). Pull factors matter for all three components, but most for banking flows. A historical perspective suggests that the recent literature may have overemphasized the importance of cyclical factors at the expense of longer-term structural trends. Chapter 2 undertakes an empirical analysis of the drivers of portfolio flows to emerging markets, focusing on the role of Fed policy. A time series model is estimated to analyze two different concepts of high frequency portfolio flows, including monthly data on flows into investment funds and a novel dataset on monthly portfolio flows obtained from individual national sources. The evidence presented in this chapter suggests a more nuanced interpretation of the role of U.S. monetary policy. In the existing literature, it is traditionally argued that Fed policy tightening is unambiguously negative for capital flows to emerging markets. By contrast, the findings presented in this dissertation suggest that it is the surprise element of monetary policy that affects EM portfolio inflows. A shift in market expectations towards easier future U.S. monetary policy leads to greater foreign portfolio inflows and vice versa. Given current market expectations of sustained increases in the federal funds rate in coming years, EM portfolio flows could be boosted by a slower pace of Fed tightening than currently expected or could be reduced by a faster pace of Fed tightening. Chapter 3 examines the role of U.S. monetary policy in determining the incidence of emerging market crises. A negative binomial count model and a panel logit model are estimated to analyze the determinants of currency crises, banking crises, and sovereign defaults in a group of 27 emerging economies. The estimation results suggest that the probability of crises is substantially higher (1) when the federal funds rate is above its natural level, (2) during Fed policy tightening cycles, and (3) when market participants are surprised by signals that the Fed will tighten policy faster than previously expected. These findings contrast with the existing literature, which generally views domestic factors as the dominant determinants of emerging market crises. The findings also point to a heightened risk of emerging market crises in the coming years if the Fed continues to tighten monetary policy. KW - Internationale Kapitalbewegung KW - Entwicklungsländer KW - USA KW - Geldpolitik KW - emerging markets KW - capital flows KW - financial crises KW - monetary policy KW - Federal Reserve KW - Schwellenländer KW - Kapitalbewegung KW - Finanzkrise Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-140524 ER - TY - JOUR A1 - Berthold, Norbert A1 - Brunner, Alexander T1 - Wie ungleich ist die Welt? Eine empirische Analyse JF - Perspektiven der Wirtschaftspolitik N2 - Kein Abstract verfügbar. KW - Ungleichheit KW - empirische Analyse Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-194171 SN - 1468-2516 SN - 1465-6493 N1 - Dieser Beitrag ist mit Zustimmung des Rechteinhabers aufgrund einer (DFG-geförderten) Allianz- bzw. Nationallizenz frei zugänglich. VL - 12 IS - 4 ER - TY - THES A1 - Krebs, Oliver T1 - Essays on International Trade, Regional Change and Structural Growth T1 - Aufsätze zu Internationalem Handel, Regionalem Wandel und Strukturellem Wachstum N2 - Diese Dissertationsschrift befasst sich mit der ökonomischen Bedeutung von Regionen innerhalb Deutschlands. Regionen sind dabei aus zweierlei Sicht ein wichtiges Untersuchungsobjekt. Dies gilt zum Einen, da makroökonomische Schocks über Regionen Hinweg zu substantiell unterschiedlichen Effekten führen. Dringliche Themen wie die Robotisierung und die Verwendung künstlicher Intelligenz, der Brexit, oder US-amerikanische Zölle werden Würzburg anders Beeinflussen als Berlin und implizieren somit unterschiedliche Interessen bei der jeweiligen Bevölkerung, den jeweiligen Firmen und Politikern. Zum Anderen können regionale ökonomische Schocks wie Erfindungen, Insolvenzen, oder die Ansiedlung eines bedeutenden Betriebs durch Handel und „input-output“ Verbindungen zu Schocks von makroökonomischer Bedeutung anwachsen. Allerdings sind regionale Heterogenitäten innerhalb Deutschlands und die komplizierten Netzwerke verschiedenster Art zwischen Regionen weder gut dokumentiert noch ausreichenden verstanden. Dies gilt insbesondere auch für lokale Arbeitsmärkte welche ein Kerninteressen der Regionalpolitik darstellen und ebenfalls von bedeutenden Heterogenitäten geprägt sind. Die vorliegende Arbeit analysiert und quantifiziert das regionale Produktions- und Handelsnetzwerk innerhalb Deutschlands und untersucht welche Aspekte für die beobachteten breiten Unterschiede bei der Anpassung lokaler Arbeitsmärkte an ökonomische Schocks verantwortlich sind. Der erste Aufsatz, „How deep is your love? A quantitative spatial analysis of the transatlantic trade partnership“, setzt sich dabei mit der Prognose von Effekten eines konkreten Schocks in Form des vorgeschlagenen transatlantischen Freihandelsabkommens (TTIP) auseinander. Die Arbeit findet einerseits nur mäßige Wohlfahrtseffekte, sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für die Europäische Union und Drittstaaten, andererseits zeigt sie, dass alle Landkreise in Deutschland Wohlfahrtsgewinne erzielen und es somit zumindest regional keine Verlierer des Abkommens geben würde. Der zweite Aufsatz, „RIOTs in Germany - Constructing an interregional input-output table for Germany“, nutzt einen einzigartigen Datensatz von Gütersendungen per LKW, Zug oder Schiff zwischen allen 402 deutschen Landkreisen im Jahr 2010 um, mit Hilfe weiterer Daten, eine interregionale input-output Tabelle für Deutschland zu erstellen und die Verflechtungen lokaler Märkte zu untersuchen. Der dritte Aufsatz, „On the Road (Again): Commuting and Local Employment Elasticities in Germany“, analysiert die Bedeutung des Pendelns für lokale Arbeitsmärkte. Es zeigt sich dabei, dass Pendelströme eine zentrale Marge bei der Anpassung an lokale Schocks darstellen und dass deutsche Arbeitsmärkte wesentlich flexibler und anpassungsfähiger sind als weitläufig angenommen. Der vierte Aufsatz, „Shocking Germany - A spatial analysis of German regional labor markets“, integriert Arbeitslosigkeit in die zur Prognose lokaler Schocks verwendeten quantitativen Modelle. Dadurch kann er den Effekte von durch Schocks ausgelöster Migration innerhalb Deutschland auf lokale Arbeitsmärkte quantifizieren. Es zeigt sich, dass die Änderung lokaler Arbeitslosigkeitsraten als Antwort auf lokale Produktivitätsschocks durch Migration im Durchschnitt um 70 Prozent gedämpft wird. Strukturelle Anpassung führen langfristig zu einer im Vergleich wesentliche geringeren Änderung dieser Raten. N2 - Economists (should) care about regions! On the one hand this is true because macroeconomic shocks have vastly different effects across regions. The pressing topics of robotization and artificial intelligence, Brexit, or U.S. tariffs will affect Würzburg differently than Berlin, implying varying interests among its population, firms and politicians. On the other hand, shocks in individual regions, such as inventions, bankruptcies or the attraction of a major plant can, through trade and input-output linkages, magnify to aggregate effects of macroe- conomic importance. Yet, regional heterogeneities in Germany and the complicated network of linkages that connect regions are still not well documented nor understood. A fact that is especially true for local labor markets that are of core interest to regional policy makers and that also feature substantial heterogeneity. This thesis provides a thorough quantification of such heterogeneities and an in-depth analysis of the sources and mechanisms that drive these differences. KW - Außenhandel KW - Deutschland KW - Wirtschaftliche Integration KW - Regionaler Arbeitsmarkt KW - Regionalpolitik KW - Regional trade KW - Regionaler Handel KW - Commuting KW - Pendeln KW - Regionalwirtschaft KW - Input-Output-Tabelle KW - Regionaler Arbeitsmarkt KW - Arbeitsmobilität Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-174954 ER - TY - THES A1 - Demmer, Claudia T1 - Merger-specific Efficiency Gains T1 - Fusionsbedingte Effizienzsteigerungen N2 - The present thesis analyzes whether and - if so - under which conditions mergers result in merger-specific efficiency gains. The analysis concentrates on manufacturing firms in Europe that participate in horizontal mergers as either buyer or target in the years 2005 to 2014. The result of the present study is that mergers are idiosyncratic processes. Thus, the possibilities to define general conditions that predict merger-specific efficiency gains are limited. However, the results of the present study indicate that efficiency gains are possible as a direct consequence of a merger. Efficiency changes can be measured by a Total Factor Productivity (TFP) approach. Significant merger-specific efficiency gains are more likely for targets than for buyers. Moreover, mergers of firms that mainly operate in the same segment are likely to generate efficiency losses. Efficiency gains most likely result from reductions in material and labor costs, especially on a short- and mid-term perspective. The analysis of conditions that predict efficiency gains indicates that firm that announce the merger themselves are capable to generate efficiency gains in a short- and mid-term perspective. Furthermore, buyers that are mid-sized firms are more likely to generate efficiency gains than small or large buyers. Results also indicate that capital intense firms are likely to generate efficiency gains after a merger. The present study is structured as follows. Chapter 1 motivates the analysis of merger-specific efficiency gains. The definition of conditions that reasonably likely predict when and to which extent mergers will result in merger-specific efficiency gains, would improve the merger approval or denial process. Chapter 2 gives a literature review of some relevant empirical studies that analyzed merger-specific efficiency gains. None of the empirical studies have analyzed horizontal mergers of European firms in the manufacturing sector in the years 2005 to 2014. Thus, the present study contributes to the existing literature by analyzing efficiency gains from those mergers. Chapter 3 focuses on the identification of mergers. The merger term is defined according to the EC Merger Regulation and the Horizontal Merger Guidelines. The definition and the requirements of mergers according to legislation provides the framework of merger identification. Chapter 4 concentrates on the efficiency measurement methodology. Most empirical studies apply a Total Factor Productivity (TFP) approach to estimate efficiency. The TFP approach uses linear regression in combination with a control function approach. The estimation of coefficients is done by a General Method of Moments approach. The resulting efficiency estimates are used in the analysis of merger-specific efficiency gains in chapter 5. This analysis is done separately for buyers and targets by applying a Difference-In-Difference (DID) approach. Chapter 6 concentrates on an alternative approach to estimate efficiency, that is a Stochastic Frontier Analysis (SFA) approach. Comparable to the TFP approach, the SFA approach is a stochastic efficiency estimation methodology. In contrast to TFP, SFA estimates the production function as a frontier function instead of an average function. The frontier function allows to estimate efficiency in percent. Chapter 7 analyses the impact of different merger- and firm-specific characteristics on efficiency changes of buyers and targets. The analysis is based on a multiple regression, which is applied for short-, mid- and long-term efficiency changes of buyers and targets. Chapter 8 concludes. N2 - Die Dissertation mit dem Titel 'Merger-specific Efficiency Gains' beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwieweit Fusionen zu Effizienzsteigerungen der beteiligten Parteien beitragen. Die Analyse konzentriert sich dabei auf europäische Firmen im verarbeitenden Gewerbe, die im Zeitraum von 2005 bis einschließlich 2014 entweder als Käufer oder als Kaufobjekt an einer horizontalen Fusion beteiligt waren. Ergebnis dieser Dissertation ist, dass Fusionen einzigartige Prozesse sind. Allgemeingültige Aussagen hinsichtlich Zeitpunkt, Zeitraum und Umfang fusionsbedingter Effizienzgewinne sind daher nur bedingt möglich. Die Ergebnisse dieser Dissertation deuten darauf hin, dass Effienzgewinne als direkte Konsequenz einer Fusion möglich sind. Effizienzveränderungen können mithilfe einer Total Factor Productivity (TFP)-Methode gemessen werden. Signifikante fusionsbedingte Effizienzgewinne sind für gekaufte Unternehmen wahrscheinlicher als für Käufer. Desweiteren treten sie frühestens ab dem zweiten Jahr nach einer Fusion auf. Die Verschmelzung von zwei Unternehmen, die beide im gleichen Hauptsegment tätig sind, führt allerdings eher zu Effizienzverlusten als Effizienzgewinnen. Effizienzgewinne werden vor allem kurz- bis mittelfristig durch Veränderungen in den Material- und Personalkosten herbeigeführt. Insgesamt sind fusionsbedingte Effizienzgewinne eher von der Art der Firmen als von der Art der Fusion abhängig. Die Analyse der Gründe für fusionsbedingte Effizienzgewinne zeigt, dass Firmen, die die Information über die Fusion selber veröffentlichen, kurz- bis mittelfristig Effizienzgewinne generieren. Des Weiteren sind mittelgroße Käufer eher in der Lage Effizienzgewinne zu generieren als kleine oder große Käufer. Zudem zeigt die Untersuchung, dass kapitalintensivere Unternehmen häufig Effizienzgewinne nach einer Fusion generieren. Die Arbeit ist wie folgt strukturiert. In der Einleitung werden die Gründe für eine Beschäftigung mit der Frage nach fusionsbedingten Effizienzgewinnen dargelegt. Die Herausarbeitung von Faktoren, anhand derer sich der Zeitpunkt, der Umfang und der Zeitraum fusionsbedingter Effizienzgewinne bestimmen ließe, kann in der Praxis die Entscheidung für oder gegen eine Fusion erleichtern. Das zweite Kapitel beinhaltet einen Literaturüberblick über ausgewählte empirische Studien, die sich mit der Frage nach fusionsbedingten Effizienzgewinnen bereits befasst haben. Eine Studie, die horizontale Fusionen von europäischen Firmen im verarbeitenden Gewerbe zwischen 2005 und 2014 untersucht, liegt bisher nicht vor. Die vorliegende Arbeit leistet mit der Analyse von Effizienzgewinnen eben solcher Fusionen einen Beitrag zur vorhandenen Literatur. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Identifizierung von Fusionen. Die Fusionsdefinition entstammt der Europäischen Zusammenschlusskontrolle sowie den Richtlinien zur Bewertung horizontaler Fusionen. Anhand von Begriffsbestimmungen und festgelegten Kriterien schafft der europäische Gesetzgeber einen Rahmen zur Identifizierung von Fusionen. Im Fokus des vierten Kapitels steht die Effizienzschätzmethode. In empirischen Studien wird vorwiegend die TFP-Methode zur Schätzung der Effizienz eingesetzt. Die TFP-Methode bedient sich der ökonometrischen Methode der linearen Regression in Kombination mit einem Kontrollfunktionsansatz. Die Schätzung der Parameter erfolgt mit Hilfe der verallgemeinerten Momentenmethode. Die Ergebnisse der Effizienzschätzung gehen im fünften Kapitel in die Analyse fusionsbedinger Effizienzgewinne ein. Die Analyse erfolgt unter Zuhilfenahme der Difference-In-Difference (DID)-Methode und wird für Käufer und Gekaufte separat durchgeführt. Das sechste Kapitel beschäftigt sich mit einer alternativen Methode zur Effizienzschätzung, der Stochastic Frontier Analysis (SFA)-Methode. Vergleichbar zur TFP-Methode handelt es sich um eine stochastische Methode. Im Gegensatz zur TFP-Methode wird die Produktionsfunktion als Grenzfunktion und nicht als durchschnittliche Funktion geschätzt. So ist es möglich, Effizienz in Prozent auszudrücken. Es folgt im siebten Kapitel eine Analyse des Einflusses verschiedener fusions- und firmenspezifischer Faktoren auf die Effizienzveränderung bei Käufern und Gekauften. Die Analyse erfolgt mittels einer multiplen Regression und wird separat für kurz-, mittel- und langfristige Veränderung der Effizienz von Käufern und Gekauften durchgeführt. Im achten Kapitel folgt die Schlussbetrachtung. KW - Verarbeitende Industrie KW - Merger-specific Efficiency Gains KW - Mergers and Acquisitions KW - Effizienzsteigerung KW - Total Factor Productivity KW - Mergers KW - Efficiency Gains KW - TFP Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-183928 ER -