TY - THES A1 - Rönnberg, Michael T1 - Bedeutung der Spezifikation für Ratingmodelle T1 - Impact of model specification on credit rating models N2 - Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der Bedeutung der Spezifikation für Ratingmodelle zur Prognose von Kreditausfallwahrscheinlichkeiten. Ausgehend von dem in der Bankenpraxis etablierten Logit-Modell werden verschiedene Modellerweiterungen diskutiert und hinsichtlich ihrer Eigenschaften als Ratingmodelle empirisch und simulationsbasiert untersucht. Die Interpretierbarkeit und die Prognosegüte der Modelle werden dabei gleichermaßen berücksichtigt. Besonderes Augenmerk wird auf Mixed Logit-Modelle zur Abbildung individueller Heterogenität gelegt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Spezifikation einen wichtigen Einfluss auf die Eigenschaften von Ratingmodellen hat und dass insbesondere mit Hilfe von Mixed Logit-Ansätzen sinnvoll interpretierbare Ratingmodelle mit guten Prognoseeigenschaften erlangt werden können. N2 - This thesis aims at analyzing the impact of model specification on credit rating models as used by banks to forecast credit default probabilities. The well-established logit model is extended in various directions. Implications are discussed empirically and with the help of Monte Carlo studies. In this respect, interpretability and forecasting quality are considered simultaneously. A main focus is on mixed logit models that allow for modeling individual heterogeneity. Results indicate that proper model specification has a strong impact on the quality of rating models. In particular it is emphasized that mixed logit models offer well interpretable credit rating models with high forecasting power. KW - Bank KW - Kreditrisiko KW - Logit-Modell KW - Rating KW - Spezifikation KW - Mixed Logit KW - Spezifikationsanalyse KW - Kreditrisiko KW - Internes Rating KW - Basel II KW - Maximum-Likelihood-Schätzung KW - Mixed Logit KW - Specification Analysis KW - Credit Risk KW - Internal Rating KW - Basel II Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-48895 ER - TY - THES A1 - Wismer, Sebastian T1 - Essays in Industrial Organization: Intermediation, Marketing, and Strategic Pricing T1 - Aufsätze in Industrieökonomik: Intermediation, Marketing und Strategische Preissetzung N2 - This dissertation deals with certain business strategies that have become particularly relevant with the spread and development of new information technologies. The introduction explains the motivation, discusses different ways of defining the term "two-sided market", and briefly summarizes the subsequent essays. The first essay examines the effects of product information on the pricing and advertising decision of a seller who offers an experience good whose quality is unknown to consumers prior to purchase. It comprises of two theoretical models which differ with respect to their view on advertising. The analysis addresses the question how the availability of additional, potentially misleading information affects the seller's quality-dependent pricing and advertising decision. In the first model, in which both advertising and product reviews make consumers aware about product existence, the seller's optimal price turns out to be increasing in product quality. However, under certain circumstances, also the seller of a low-quality product prefers setting a high price. Within the given framework, the relationship between product quality and advertising depends on the particular parameter constellation. In the second model, some consumers are assumed to interpret price as a signal of quality, while others rely on information provided by product reviews. Consequently, and differently from the first part, pricing may indirectly inform consumers about product quality. On the one hand, in spite of asymmetric information on product quality, equilibria exist that feature full information pricing, which is in line with previous results presented by the signaling literature. On the other hand, potentially misleading product reviews may rationalize further pricing patterns. Moreover, assuming that firms can manipulate product reviews by investing in concealed marketing, equilibria can arise in which a high price signals low product quality. However, in these extreme cases, only a few (credulous) consumers consider buying the product. The second essay deals with trade platforms whose operators not only allow sellers to offer their products to consumers, but also offer products themselves. In this context, the platform operator faces a hold-up problem if he sets classical two-part tariffs (on which previous literature on two-sided markets focussed) as potential competition between the platform operator and sellers reduces platform attractiveness. Since some sellers refuse to join the platform, products whose existence is not known to the platform operator in the first place and which can only be established by better informed sellers may not be offered at all. However, revenue-based fees lower the platform operator's incentives to compete with sellers, increasing platform attractiveness. Therefore, charging such proportional fees can be profitable, what may explain why several trade platforms indeed do charge proportional fees. The third essay examines settings in which sellers can be active both on an intermediary's trade platform and in other sales channels. It explores the sellers' incentives to set different prices across sales channels within the given setup. Afterwards, it analyzes the intermediary's tariff decision, taking into account the implications on consumers' choice between different sales channels. The analysis particularly focusses on the effects of a no-discrimination rule which several intermediaries impose, but which appears to be controversial from a competition policy view. It identifies under which circumstances the intermediary prefers restricting sellers' pricing decisions by imposing a no-discrimination rule, attaining direct control over the split-up of customers on sales channels. Moreover, it illustrates that such rules can have both positive and negative effects on welfare within the given framework. N2 - Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit ausgewählten Unternehmensstrategien, die insbesondere mit der Entwicklung neuer Informationstechnologien verbreitet Anwendung finden. In der Einleitung wird die Motivation dargelegt und kurz auf Definitionsmöglichkeiten des Begriffs "zweiseitiger Markt" eingegangen sowie eine knappe Zusammenfassung der nachfolgenden Essays gegeben. Der erste Essay beschäftigt sich mit dem Einfluss von Produktinformationen auf die Preis- und Werbeentscheidung des Anbieters eines Erfahrungsgutes dessen Qualität potenzielle Käufer vor dem Kauf nicht kennen. In zwei Modellen, welche sich insbesondere in der vorherrschenden Rolle von Werbung unterscheiden, wird analysiert, wie sich die Verfügbarkeit von zusätzlichen Informationen, welche allerdings möglicherweise irreführend sein können, auf die von der tatsächlichen Produktqualität abhängige Preissetzung und Werbeinvestition auswirkt. Im ersten Modell, in welchem unterstellt wird, dass sowohl Werbung als auch andere Produktinformationen auf die Existenz von Produkten aufmerksam machen, stellt sich heraus, dass der vom Anbieter gewählte Preis positiv mit der tatsächlichen Qualität zusammenhängt, allerdings unter gewissen Umständen ein Anbieter eines Produkts niedriger Qualität profitabel einen hohen Preis setzen kann. Der Zusammenhang zwischen Produktqualität und Werbung hängt von der vorliegenden Parameterkonstellation ab. Im zweiten Modell wird - anders als zuvor - angenommen, dass die Preissetzungsentscheidung indirekt Informationen bzgl. der Produktqualität vermitteln kann, d.h. einige Konsumenten den Preis als Signal interpretieren, während andere Konsumenten ihre Einschätzung über Produktqualität direkt aus evtl. verfügbaren anderen Informationen beziehen. Einerseits ergibt sich unter bestimmten Umständen das aus der Signalisierungsliteratur bekannte Ergebnis, dass sich trotz asymmetrischer Information dieselben Preise wie unter vollständiger Information einstellen können. Andererseits zeigt sich, dass sich bei möglicherweise irreführender Produktinformation weitere Preissetzungsmuster ergeben können. Darüber hinaus wird unterstellt, dass Unternehmen durch unbeobachtbare Marketinginvestitionen Einfluss auf Produktinformationen nehmen können, was im Extremfall dazu führen kann, dass ein hoher Preis niedrige Produktqualität signalisiert, wobei bei diesem Preis nur ein Teil der Konsumenten einen Kauf in Betracht zieht. Im zweiten Essay werden Handelsplattformen untersucht, welche die spezielle Eigenschaft haben, dass deren Betreiber nicht nur Verkäufern die Möglichkeit einräumen, Käufern über die Plattform Produkte anzubieten, sondern auch selbst Produkte als Händler vertreiben können. Es wird zunächst aufgezeigt, dass im unterstellten Rahmen unter den bisher von der Literatur schwerpunktmäßig behandelten klassischen zweistufigen Tarifen das Problem besteht, dass der drohende Wettbewerb zwischen Plattformbetreiber und Verkäufern die Plattform unattraktiv macht. Produkte, auf die der Plattformbetreiber erst durch Beitritt von anderen Verkäufern aufmerksam wird, werden somit möglicherweise nicht angeboten, da sich zu wenige Verkäufer der Plattform anschließen. Es wird jedoch aufgezeigt, dass umsatzabhängige Gebühren dazu führen, dass der Plattformbetreiber seltener in Wettbewerb mit Händlern tritt, und deren Einsatz daher profitabel sein kann. Dies liefert eine neue Erklärung dafür, warum insbesondere Handelsplattformen tatsächlich umsatzabhängige Gebühren verlangen. Der dritte Essay beschäftigt sich wiederum mit Handelsplattformen, betont aber, dass Verkäufer parallel auch weitere Vertriebskanäle nutzen können. Nachdem im gegebenen Rahmen mögliche Ursachen dafür aufgezeigt wurden, dass Verkäufer in verschiedenen Vertriebskanälen unterschiedliche Preise setzen, wird die Tarifentscheidung des Plattformbetreibers und deren Einfluss auf die Nutzung der verschiedenen Vertriebswege untersucht. Insbesondere wird die Wirkung von sog. Nichtdiskriminierungsregeln analysiert, welche in der Realität zu beobachten, aber wettbewerbspolitisch umstritten sind. Es wird identifiziert, unter welchen Umständen der Plattformbetreiber die Preissetzung von Verkäufern mit einer solchen Regel einschränkt, welche ihm insbesondere erlaubt, die Nutzung der verschiedenen Vertriebswege direkt zu kontrollieren. Darüber hinaus wird gezeigt, dass diese Regeln im gegebenen Rahmen sowohl positive als auch negative Folgen haben können. KW - Industrieökonomie KW - Aufsatzsammlung KW - Intermediation KW - Platform Tariff KW - Price Parity Clause KW - Product Quality KW - Advertising KW - Intermediation KW - Plattformtarif KW - Produktqualität KW - Preisparitätsklausel KW - Werbung KW - Asymmetrische Information KW - Marktplatz KW - Mikroökonomie Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-99102 ER - TY - THES A1 - Donado Gomez, Alejandro T1 - Trade Unions and Occupational Health and Safety T1 - Gewerkschaften und Sicherheit am Arbeitsplatz N2 - This thesis comprises three essays that study the impact of trade unions on occupational health and safety (OHS). The first essay proposes a theoretical model that highlights the crucial role that unions have played throughout history in making workplaces safer. Firms traditionally oppose better health standards. Workplace safety is costly for firms but increases the average health of workers and thereby the aggregate labour supply. A laissez-faire approach in which firms set safety standards is suboptimal as workers are not fully informed of health risks associated with their jobs. Safety standards set by better-informed trade unions are output and welfare increasing. The second essay extends the model to a two-country world consisting of the capital-rich "North" and the capital-poor "South". The North has trade unions that set high OHS standards. There are no unions in the South and OHS standards are low. Trade between these two countries can imply a reduction in safety standards in the North, lowering the positive welfare effects of trade. Moreover, when trade unions are also established in the South, northern OHS standards might be further reduced. The third essay studies the impact of unions on OHS from an empirical perspective. It focuses on one component of OHS: occupational injuries. A literature summary including 25 empirical studies shows that most studies associate unions with less fatal occupational injuries. This is in perfect line with the anecdotal evidence and the basic model from the first essay. However, the literature summary also shows that most empirical studies associate unions with more nonfatal occupational injuries. This puzzling result has been explained in the literature by (1) lower underreporting in unionized workplaces, (2) unions being more able to organize hazardous workplaces, and (3) unionized workers preferring higher wages at the expense of better working conditions. Using individual-level panel data, this essay presents evidence against all these three explanations. However, it cannot reject the hypothesis that workers reduce their precautionary behaviour when they join a trade union. Hence, the puzzle seems to be due to a strong moral hazard effect. These empirical results suggest that the basic model from the first essay needs to be extended to account for this moral hazard effect. N2 - Diese Doktorarbeit besteht aus drei Aufsätzen, die die Auswirkungen von Gewerkschaften auf die Sicherheit am Arbeitsplatz untersuchen. Der erste Aufsatz schlägt ein theoretisches Modell vor, das die entscheidende Rolle von Gewerkschaften bei der Entwicklung sicherer Arbeitsplätze unterstreicht. Firmen sind traditionell gegen bessere Gesundheitsstandards. Sicherheit am Arbeitsplatz ist teuer für Firmen, erhöht aber die durchschnittliche Gesundheit der Arbeitskräfte und somit das aggregierte Arbeitsangebot. Ein Laissez-Faire-Ansatz, in dem Unternehmen die Sicherheitsstandards festlegen, ist suboptimal, da Arbeitnehmer nicht in vollem Umfang über die Gesundheitsrisiken informiert werden, die mit ihren Arbeitsplätzen verbunden sind. Sicherheitsstandards, die durch besser informierte Gewerkschaften festgelegt werden, steigern den Output und die Wohlfahrt. Der zweite Aufsatz erweitert das Modell um eine Zwei-Länder-Welt bestehend aus dem kapitalreichen "Norden" und dem kapitalarmen "Süden". Der Norden hat Gewerkschaften, die hohe Sicherheitsstandards festlegen. Im Süden gibt es keine Gewerkschaften, und die Sicherheitsstandards sind niedrig. Der Handel zwischen beiden Ländern kann zu einer Senkung der Sicherheitsstandards im Norden führen, was den positiven Wohlfahrtseffekt vom Handel reduziert. Wenn nun auch im Süden Gewerkschaften eingeführt werden, dann könnte dies zur noch stärkeren Reduzierung von Sicherheitsstandards im Norden führen. Der dritte Aufsatz untersucht den Einfluss von Gewerkschaften auf Sicherheit am Arbeitsplatz aus einer empirischen Perspektive. Er konzentriert sich auf eine Komponente von Sicherheit am Arbeitsplatz: Arbeitsunfälle. Eine aus 25 empirischen Studien bestehende Literaturzusammenfassung zeigt, dass die meisten Studien Gewerkschaften mit weniger tödlichen Arbeitsunfällen verbinden. Dies steht völlig in Einklang mit der anekdotischen Evidenz und dem Basismodell aus dem ersten Aufsatz. Erstaunlich ist jedoch, dass es -- den meisten empirischen Studien zufolge -- durch die Einführung von Gewerkschaften zu mehr nicht-tödlichen Arbeitsunfällen kommt. Dieses rätselhafte Phänomen wird in der Literatur damit erklärt, dass (1.) die Dunkelziffer der nicht-angezeigten Arbeitsunfälle in gewerkschaftlich organisierten Betrieben niedriger sei, dass (2.) Gewerkschaften sich vor allem in den Arbeitsbereichen konstituieren, in denen ein hohes Arbeitsunfallrisiko herrscht und dass (3.) gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer höhere Löhne auf Kosten besserer Arbeitsbedingungen bevorzugen würden. Mit Hilfe von Paneldaten auf der Individualebene liefert dieser Aufsatz empirische Belege gegen alle diese drei Erklärungen. Die Daten deuten vielmehr sehr stark darauf hin, dass die Erklärung im Verhalten der Arbeitnehmer zu suchen ist. Diese reduzieren ihre Vorsichtsmaßnahmen, wenn sie einer Ge-werkschaft beitreten. Daher scheint ein starker Moral-Hazard-Effekt die Lösung des Rätsels zu sein. Dieses überraschende Ergebnis gibt den Anlass zu weiteren Forschungsaktivitäten. So müsste das Basismodell aus dem ersten Aufsatz nun erweitert werden, um diesen Effekt adäquat zu berücksichtigen. KW - Arbeitsschutz KW - Arbeitssicherheit KW - Gewerkschaft KW - Sicherheit am Arbeitsplatz KW - Paneldaten KW - Arbeitsplatzsicherung KW - Soziale Sicherheit KW - occupational health and safety KW - trade unions KW - international trade KW - labor unions KW - occupational injury Y1 - 2011 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-56076 ER - TY - THES A1 - Brause, Alexander F. T1 - Foreign Exchange Market Interventions: New Empirical Views of Emerging Markets T1 - Devisenmarktinterventionen: Neue Empirische Ansichten von Schwellenländern N2 - Since the beginning, central banks have used a wide range of instruments to achieve their ultimate purpose of price stability. One measure in the authorities’ toolbox is a foreign exchange market intervention. The discussion about this instrument has come a long way. So far, the discussion relied mainly on industrialized countries'’ experiences. The negative outcomes of most studies with respect to the effectiveness of the intervention tool, opened up a discussion, whether interventions should be used by the authorities to manage exchange rate aspects. Consequently, the question about the dynamics of foreign exchange market interventions is now open to the subject-matter of developing and emerging market countries. Monetary policy in those countries often constitutes an active management of exchange rates. However, the basic discussions about intervention dynamics have had one essential drawback. Neither the primary literature of industrialized countries nor studies dealing with developing countries have considered the fact that intervention purposes and the corresponding effects are likely to vary over time. This thesis is designed to provide the reader with essential issues of central bank interventions, and aims to give further, as well as new contributions, in terms of empirical research on interventions in emerging markets. The main objectives of this study are the analysis of central bank intervention motives, and the corresponding effects on exchange rates in emerging markets. The time dependency of both issues is explicitly considered, which states a novelty in academic research of central bank interventions. Additionally, the outcomes are discussed against the background of underlying economic and monetary policy fundamentals. This could well serve as a starting point for further research. N2 - Seit jeher haben Notenbanker eine Vielzahl von Maßnahmen zur Sicherstellung ihres Hauptziels der Preisniveaustabilität eingesetzt. Ein Instrument aus dem Werkzeugkasten von Notenbanken ist die Devisenmarktintervention. Der Großteil der akademischen Diskussion bezog sich bei der Analyse dieses Instruments bisher auf die Erfahrungen von Industrienationen. Die negativen Ergebnisse dieser Studien führten in den letzten Jahren zu der weitverbreiteten Meinung, dass Interventionen am Devisenmarkt kein geeignetes Instrument zur Steuerung von Wechselkursen darstellen. Folglich befasst sich die empirische Literatur mehr und mehr mit den Interventionserfahrungen von Emerging Markets. Geldpolitik in Emerging Markets zeichnet sich oftmals durch eine aktive Wechelkursteuerung aus. Die aktuelle akademische Diskussion über Interventionsdynamiken (Motive und Effektivität) hat bisher jedoch einen zentralen Aspekt vernachlässigt. Weder die Analysen von Industrienationen, noch aktuelle Studien zu Emerging Markets berücksichtigen die Möglichkeit, dass Interventionsmotive und die Effekte von Devisenmarkttransaktionen über die Zeit hinweg variieren. Diese Arbeit zielt darauf ab, dem Leser die elementaren Bestandteile der aktuellen Diskussion über Notenbankinterventionen am Devisenmarkt näher zu bringen und neue Aspekte in Bezug auf Emerging Markets zu diskutieren. Der Kernpunkt befasst sich mit der Frage, warum Notenbanken in Emerging Markets am Devisenmarkt intervenieren und ob diese Interventionen effektiv sind. Darüber hinaus wird der Aspekt der zeitlichen Veränderung von Interventionsmotiven und deren Auswirkungen auf den Wechselkurs untersucht. Die erzielten Ergebnisse werden danach vor dem Hintergund der ökonomischen und geldpolitischen Rahmenbedingungen diskutiert. Dieser letzte Punkt soll als Startschuss für die mögliche, zukünftige empirische Diskussion über die Gründe für Interventionsmotive und Interventionseffekte angesehen werden. KW - Schwellenländer KW - Wechselkurspolitik KW - Zentralbankintervention KW - Devisenmarkt KW - Interventionspolitik KW - Geldpolitik KW - Monetary Policy KW - Central Bank Intervention KW - Foreign Exchange Market KW - Rolling Estimation KW - Emerging Markets Y1 - 2010 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-55207 ER - TY - THES A1 - Steinmetz, Alexander T1 - Essays on Strategic Behavior and Dynamic Oligopoly Competition T1 - Beiträge zu strategischem Verhalten und dynamischem oligopolistischem Wettbewerb N2 - This thesis deals with three selected dimensions of strategic behavior, namely investment in R&D, mergers and acquisitions, and inventory decisions in dynamic oligopolies. The question the first essay addresses is how the market structure evolves due to innovative activities when firms' level of technological competence is valuable for more than one project. The focus of the work is the analysis of the effect of learning-by-doing and organizational forgetting in R&D on firms' incentives to innovate. A dynamic step-by-step innovation model with history dependency is developed. Firms can accumulate knowledge by investing in R&D. As a benchmark without knowledge accumulation it is shown that relaxing the usual assumption of imposed imitation yields additional strategic effects. Therefore, the leader's R&D effort increases with the gap as she is trying to avoid competition in the future. When firms gain experience by performing R&D, the resulting effect of knowledge induces technological leaders to rest on their laurels which allows followers to catch up. Contrary to the benchmark case the leader's innovation effort declines with the lead. This causes an equilibrium where the incentives to innovate are highest when competition is most intense. Using a model of oligopoly in general equilibrium the second essay analyzes the integration of economies that might be accompanied by cross-border merger waves. Studying economies which prior to trade were in stable equilibrium where mergers were not profitable, we show that globalization can trigger cross-border merger waves for a sufficiently large heterogeneity in marginal cost. In partial equilibrium, consumers benefit from integration even when a merger wave is triggered which considerably lowers intensity of competition. Welfare increases. In contrast, in general equilibrium where interactions between markets and therefore effects on factor prices are considered, gains from trade can only be realized by reallocation of resources. The higher the technological dissimilarity between countries the better can efficiency gains be realized in integrated general equilibrium. The overall welfare effect of integration is positive when all firms remain active but indeterminate when firms exit or are absorbed due to a merger wave. It is possible for decreasing competition to dominate the welfare gain from more efficient resource allocation across sectors. Allowing for firms' entry alters results as in an integrated world coexistence of firms of different countries is never possible. Comparative advantages with respect to entry and production are important for realizing efficiency gains from trade. The third essay analyzes the interaction between price and inventory decisions in an oligopoly industry and its implications for the dynamics of prices. The work extends existing literature and especially the work of Hall and Rust (2007) to endogenous prices and strategic oligopoly competition. We show that the optimal decision rule is an (S,s) order policy and prices and inventories are strategic substitutes. Fixed ordering costs generate infrequent orders. Additionally, with strategic competition in prices, (S,s) inventory behavior together with demand uncertainty generates cyclical pattern in prices The last chapter presents some concluding remarks on the results of the essays. N2 - Die Dissertation „Essays on Strategic Behavior and Dynamic Oligopoly Competition“ befasst sich mit strategischem Verhalten und dynamischem Wettbewerb in Oligopolen. In drei einzelnen Arbeiten werden spezielle Fragestellungen eingehend analysiert. Die erste Arbeit befasst sich mit der Frage, wie sich die Marktstruktur durch Forschungsaktivitäten der Unternehmen entwickelt, wenn die Forschungskompetenz der Unternehmen für mehrere Projekte von Bedeutung ist. Der Fokus der Arbeit liegt auf der Analyse der Effekte des Lernens und Vergessens bei Forschung und Entwicklung auf die Innovationsanreize der Unternehmen. Es wird ein dynamisches Innovationsmodell entwickelt, in dem Unternehmen durch Investitionen in Forschungsprojekte Erfahrungen sammeln können. Als Referenzfall wird im Modell ohne die Möglichkeit des Lernens gezeigt, dass die Lockerung der typischen, aber strengen Annahme, dass der Marktfolger die führende Technologie immer imitiert, zu neuen strategischen Effekten führt. Weil der Marktführer versucht starken Produktmarktwettbewerb in der Zukunft zu vermeiden, steigt sein Innovationsanreiz mit der Verbesserung seiner Position. Haben die Firmen dagegen die Möglichkeit durch Forschungsprojekte zu lernen, führt der daraus resultierende Effekt der Forschungswissensbildung dazu, dass sich der Marktführer auf seinen Lorbeeren ausruht, was dem Marktfolger ermöglicht aufzuholen. Im Gegensatz zum Referenzfall fällt der Innovationsanreiz des Marktführers mit der Verbesserung seiner Position. Dieses Verhalten führt zu einem Gleichgewicht, in dem die Innovationsanreize am höchsten sind, wenn der Produktmarktwettbewerb am stärksten ist. Mit Hilfe eines allgemeinen Gleichgewichtsmodells, welches die Modellierung oligopolistischen Wettbewerbs erlaubt, analysiert die zweite Arbeit die Integration von Ökonomien, die von grenzüberschreitenden Fusionswellen begleitet sein können. Die Untersuchung von Ökonomien, die sich vor der Integration in stabilen Gleichgewichten befunden haben, in denen keine profitablen Fusionen möglich waren, zeigt, dass Globalisierung grenzüberschreitende Fusionswellen auslöst, wenn die Unternehmen hinreichend heterogen bezüglich ihrer Kostenstruktur sind. Im partiellen Gleichgewicht profitieren Konsumenten von der Integration auch dann, wenn eine Fusionswelle ausgelöst wird und alle einheimischen Unternehmen übernommen werden und damit die Wettbewerbsintensität deutlich sinkt. Die Wohlfahrt steigt. Im Gegensatz dazu sind im allgemeinen Gleichgewicht, in dem das Zusammenspiel der Märkte und damit Effekte auf Faktorpreise berücksichtigt werden, Globalisierungsgewinne nur durch die Reallokation von Ressourcen möglich. Je größer die technologischen Unterschiede der Länder, umso besser können diese Effizienzgewinne der Integration im allgemeinen Gleichgewicht realisiert werden. Der Effekt der Globalisierung für die Wohlfahrt ist positiv, wenn alle Firmen im Markt aktiv bleiben, aber unbestimmt, wenn Firmen den Markt verlassen oder aufgekauft werden. Es ist möglich, dass der negative Wohlfahrtseffekt der fallenden Wettbewerbsintensität den positiven Effekt der effizienteren Ressourcenallokation dominiert. Das Zulassen von Eintritt verändert die Ergebnisse drastisch, da in diesem Fall Firmen unterschiedlicher Herkunft in einer integrierten Volkswirtschaft nicht koexistieren können. Komparative Vorteile in Bezug auf Eintrittsmöglichkeiten und Produktion sind dann umso wichtiger für die Realisierung von Wohlfahrtsgewinnen. Die dritte Arbeit analysiert das Zusammenspiel von Preis- und Lagerbestandsentscheidungen unter oligopolistischem Wettbewerb und dessen Implikationen für die Dynamik der Preise. Die Arbeit erweitert existierende Literatur um endogene Preise und unvollständigen strategischen Wettbewerb im Oligopol. Es wird gezeigt, dass bestellfixe Kosten dazu führen, dass selten bestellt wird und die optimale Bestellpolitik eine (S,s)-Politik ist. Für die Unternehmen bilden Preise und Lagerbestand strategische Substitute. Insgesamt erzeugt die (S,s)-Bestellpolitik zusammen mit der unsicheren Nachfrage bei strategischem Preiswettbewerb zyklische Preisschwankungen. Die Dissertation schließt mit einigen kurzen Bemerkungen zu den entwickelten Modellen und deren Ergebnissen. KW - Wettbewerbsstrategie KW - Oligopol KW - Oligopol KW - Innovationswettbewerb KW - Bestandsmanagement KW - Mergers and Acquisitions KW - Außenhandel KW - Wissenserwerb KW - Globalisierung KW - Preisänderung KW - Eink KW - Innovation Incentives KW - Knowledge KW - General Oligopolistic Equilibrium KW - Inventory Dynamics KW - (S KW - s) Order Policy KW - Commodity Markets Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-47934 ER - TY - THES A1 - Schumm, Irene T1 - Lessons Learned From Germany’s 2001-2006 Labor Market Reforms T1 - Lehren aus den Deutschen Arbeitsmarktreformen zwischen 2001 und 2006 N2 - In der Dissertation werden die Gesetze zur Reform des Arbeitsmarktes in Deutschland, besser bekannt als Hartz-Reformen, untersucht. Zunächst wird ein Überblick über die wichtigsten Änderungen aus den vier Reform-Paketen gegeben sowie die Effekte, welche man sich davon versprach. Des Weiteren werden zwei grundlegende Reformmaßnahmen, nämlich die Zusammenlegung der Arbeitslosen- und Sozialhilfe (Hartz IV) sowie die Verkürzung der Bezugsdauer der Arbeitslosenversicherungsleistung, analysiert, um deren Auswirkungen auf das individuelle Verhalten und die aggregierte Ökonomie zu evaluieren. Diese Untersuchung geschieht im Rahmen eines Matching-Modells mit optimaler verweildauerabhängiger Suchleistung. Mit Hilfe von Semi-Markov-Methoden, deren Anwendung in der Arbeitsmarkttheorie beschrieben wird, findet schließlich eine Aggregierung statt. Auf diese Weise können die Auswirkungen der Hartz-IV-Reformen auf die Verweildauer in Arbeitslosigkeit, die optimale Suchleistung und die Arbeitslosigkeit quantifiziert werden. N2 - This thesis analyzes the 2001-2006 labor market reforms in Germany. The aim of this work is twofold. First, an overview of the most important reform measures and the intended effects is given. Second, two specific and very fundamental amendments, namely the merging of unemployment assistance and social benefits, as well as changes in the duration of unemployment insurance benefits, are analyzed in detail to evaluate their effects on individuals and the entire economy. Using a matching model with optimal search intensity and Semi-Markov methods, the effects of these two amendments on the duration of unemployment, optimal search intensity and unemployment are analyzed. KW - Hartz-Reform KW - Arbeitsmarkttheorie KW - Deutschland / Gesetz zu Reformen am Arbeitsmarkt KW - Evaluation KW - Simulation KW - Computersimulation KW - Semi-Markov-Prozess KW - Deutschland / Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt 4 KW - Matching-Modell KW - optimale Suchleistung KW - matching model KW - evaluation KW - Germany KW - labor market reform Y1 - 2009 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-43705 ER - TY - JOUR A1 - Römeis, Fabio A1 - Herweg, Fabian A1 - Müller, Daniel T1 - Salience bias and overwork JF - Games N2 - In this study, we enrich a standard principal–agent model with hidden action by introducing salience-biased perception on the agent's side. The agent's misguided focus on salient payoffs, which leads the agent's and the principal's probability assessments to diverge, has two effects: First, the agent focuses too much on obtaining a bonus, which facilitates incentive provision. Second, the principal may exploit the diverging probability assessments to relax participation. We show that salience bias can reverse the nature of the inefficiency arising from moral hazard; i.e., the principal does not necessarily provide insufficient incentives that result in inefficiently low effort but instead may well provide excessive incentives that result in inefficiently high effort. KW - context-dependent preferences KW - hidden action KW - moral hazard KW - overwork KW - salience theory Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-255213 SN - 2073-4336 VL - 13 IS - 1 ER - TY - THES A1 - Gründler, Klaus T1 - A Contribution to the Empirics of Economic Development - The Role of Technology, Inequality, and the State T1 - Eine empirische Untersuchung der wirtschaftlichen Entwicklung - Die Rolle von Technologien, Ungleichheit und dem Staat N2 - This dissertation contributes to the empirical analysis of economic development. The continuing poverty in many Sub-Saharan-African countries as well as the declining trend in growth in the advanced economies that was initiated around the turn of the millennium raises a number of new questions which have received little attention in recent empirical studies. Is culture a decisive factor for economic development? Do larger financial markets trigger positive stimuli with regard to incomes, or is the recent increase in their size in advanced economies detrimental to economic growth? What causes secular stagnation, i.e. the reduction in growth rates of the advanced economies observable over the past 20 years? What is the role of inequality in the growth process, and how do governmental attempts to equalize the income distribution affect economic development? And finally: Is the process of democratization accompanied by an increase in living standards? These are the central questions of this doctoral thesis. To facilitate the empirical analysis of the determinants of economic growth, this dissertation introduces a new method to compute classifications in the field of social sciences. The approach is based on mathematical algorithms of machine learning and pattern recognition. Whereas the construction of indices typically relies on arbitrary assumptions regarding the aggregation strategy of the underlying attributes, utilization of Support Vector Machines transfers the question of how to aggregate the individual components into a non-linear optimization problem. Following a brief overview of the theoretical models of economic growth provided in the first chapter, the second chapter illustrates the importance of culture in explaining the differences in incomes across the globe. In particular, if inhabitants have a lower average degree of risk-aversion, the implementation of new technology proceeds much faster compared with countries with a lower tendency towards risk. However, this effect depends on the legal and political framework of the countries, their average level of education, and their stage of development. The initial wealth of individuals is often not sufficient to cover the cost of investments in both education and new technologies. By providing loans, a developed financial sector may help to overcome this shortage. However, the investigations in the third chapter show that this mechanism is dependent on the development levels of the economies. In poor countries, growth of the financial sector leads to better education and higher investment levels. This effect diminishes along the development process, as intermediary activity is increasingly replaced by speculative transactions. Particularly in times of low technological innovation, an increasing financial sector has a negative impact on economic development. In fact, the world economy is currently in a phase of this kind. Since the turn of the millennium, growth rates in the advanced economies have experienced a multi-national decline, leading to an intense debate about "secular stagnation" initiated at the beginning of 2015. The fourth chapter deals with this phenomenon and shows that the growth potentials of new technologies have been gradually declining since the beginning of the 2000s. If incomes are unequally distributed, some individuals can invest less in education and technological innovations, which is why the fifth chapter identifies an overall negative effect of inequality on growth. This influence, however, depends on the development level of countries. While the negative effect is strongly pronounced in poor economies with a low degree of equality of opportunity, this influence disappears during the development process. Accordingly, redistributive polices of governments exert a growth-promoting effect in developing countries, while in advanced economies, the fostering of equal opportunities is much more decisive. The sixth chapter analyzes the growth effect of the political environment and shows that the ambiguity of earlier studies is mainly due to unsophisticated measurement of the degree of democratization. To solve this problem, the chapter introduces a new method based on mathematical algorithms of machine learning and pattern recognition. While the approach can be used for various classification problems in the field of social sciences, in this dissertation it is applied for the problem of democracy measurement. Based on different country examples, the chapter shows that the resulting SVMDI is superior to other indices in modeling the level of democracy. The subsequent empirical analysis emphasizes a significantly positive growth effect of democracy measured via SVMDI. N2 - Die Dissertation beschäftigt sich mit der statistischen und empirischen Analyse der Determinanten langfristiger Wachstumsprozesse. Die anhaltende Armut vieler Staaten in Subsahara-Afrika sowie die rückläufigen Wachstumsraten der reichen Volkswirtschaften seit Beginn des neuen Jahrtausends werfen eine Reihe neuer Fragen auf, die bislang wenig empirisch erforscht sind. Ist die Kultur eines Landes entscheidend für die Entwicklung der Wohlfahrt? Kann ein entwickelter Finanzsektor Wohlstandssteigerungen auslösen, oder ist der starke Zuwachs der Finanzmärkte, der in den Industrienationen beobachtet werden kann, schädlich für die Entwicklung? Warum wachsen reiche Volkswirtschaften heute so viel langsamer als noch vor 20 Jahren? Welchen Einfluss nimmt die zunehmende Einkommensungleichheit auf die wirtschaftliche Entwicklung und welchen Effekt haben staatliche Umverteilungsmaßnahmen? Und schließlich: Führen stärkere politische Rechte und mehr Demokratie zu einer Zunahme der Lebensstandards? Dies sind die zentralen Fragestellungen, denen sich die Kapitel dieser Doktorarbeit widmen. Um die Analyse der empirischen Ursachen der wirtschaftlichen Entwicklung zu erleichtern, leitet die Dissertation überdies ein neues Verfahren zur Lösung von Klassifikationsproblemen in den Sozialwissenschaften ab. Das Verfahren beruht auf mathematischen Algorithmen zur Mustererkennung und des maschinellen Lernens. Dies bietet neue Möglichkeiten für das Konstruieren von Indizes, die zumeist auf arbiträre Annahmen über die zugrundeliegende Aggregationsfunktion zurückgreifen. Das vorgestellte Verfahren löst dieses Problem, in dem die Aggregation durch Support Vector Machines in ein nicht-lineares Optimierungsproblem überführt wird. Nach einem kurzen Überblick über die theoretischen Erklärungsansätze der wirtschaftlichen Entwicklung im ersten Kapitel zeigt das zweite Kapitel, dass kulturelle Unterschieden einen Einfluss auf die ökonomische Entwicklung ausüben. Die Ergebnisse implizieren, dass Länder mit einer geringeren Aversion gegen Risiken höhere Wachstumsraten aufweisen, da in diesen Ländern die Implementierung neuer Technologien schneller voranschreitet. Der Effekt ist allerdings abhängig von den rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen der Länder, vom durchschnittlichen Bildungsniveau sowie vom Entwicklungsstand. In vielen Fällen reichen die Vermögen der Individuen nicht aus, um Investitionen in Bildung, Kapital und neue Technologien zu stemmen. Durch die Bereitstellung von Krediten kann ein entwickelter Finanzsektor diesen Engpass überwinden. Die Untersuchungen des dritten Kapitels zeigen allerdings, dass dieser Mechanismus abhängig ist von den Entwicklungsniveaus der Volkswirtschaften. In armen Ländern führt ein Anstieg des Finanzsektors zu besserer Bildung und höheren Investitionen. Dieser Effekt nimmt jedoch über den Entwicklungsprozess ab, da die Intermediationstätigkeit zunehmend durch spekulative Geschäfte ersetzt wird. Insbesondere in Zeiten mit geringen technologischen Neuerungen wirkt ein wachsender Finanzsektor negativ auf die ökonomische Entwicklung. Aktuell befindet sich die Weltökonomie in einer solchen Phase, was verbunden mit einem multinationalen Rückgang der Wachstumsraten seit Anfang 2015 als "säkulare Stagnation" diskutiert wird. Das vierte Kapitel befasst sich intensiv mit diesem Phänomen und zeigt, dass die gegenwärtigen Wachstumspotenziale neuer Technologien seit Beginn der 2000er Jahre zunehmend auslaufen. Sind die Einkommen ungleich verteilt, so können einige Individuen weniger Investitionen in Bildung und technologische Neuerungen durchführen. Tatsächlich weist das fünfte Kapitel auf einen insgesamt negativen Effekt der Ungleichheit auf das Wachstum hin. Dieser Einfluss ist allerdings abhängig vom Entwicklungsstand der Länder. Während der negative Effekt in armen Volkswirtschaften mit einem geringen Maß an Chancengleichheit stark ausgeprägt ist, verschwindet dieser Einfluss mit zunehmendem Entwicklungsniveau. Entsprechend wirkt direkte staatliche Umverteilung vor allem in unterentwickelten Ländern wachstumsfördernd. In entwickelten Nationen ist hingegen die Schaffung von Chancengleichheit entscheidend. Das sechste Kapitel analysiert den Wachstumseffekt des politischen Umfelds und zeigt, dass die Ambivalenz früherer Studien auf die mangelhafte Abbildung des Demokratiegrades zurückzuführen ist. Zur Lösung dieses Problems wird ein neues Verfahren vorgeschlagen, das auf mathematischen Algorithmen des maschinellen Lernens basiert. Das Verfahren kann in verschiedenen Bereichen der Sozialwissenschaften eingesetzt werden und wird in der Arbeit zur Klassifikation des Demokratiegrades angewandt. Auf Basis verschiedener Länderbeispiele wird deutlich, dass der resultierende SVMDI anderen Indizes in der Modellierung des Demokratiegrades überlegen ist. Die anschließende empirische Analyse betont einen signifikant positiven Effekt des SVMDI auf das Wirtschaftswachstum. N2 - Why are some nations rich and others poor? What are the sources of long-run economic development and growth? How can living standards be increased? In this book, Klaus Gründler empirically analyses these central economic questions and puts a particular emphasis on the role of technology, inequality, and political institutions. To substantiate his empirical studies, he introduces a new method to compute composite measures and indices that is based on mathematical algorithms from the field of machine learning. KW - Wirtschaftsentwicklung KW - Wirtschaftsstruktur KW - Sozioökonomisches System KW - Inequality KW - Economic Growth KW - Machine Learning KW - Empirical Economics KW - Ungleichheit KW - Wirtschaftswachstum KW - Maschinelles Lernen KW - Makroökonomie KW - Empirische Wirtschaftsforschung Y1 - 2018 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-141520 SN - 978-3-95826-072-6 (Print) SN - 978-3-95826-073-3 (Online) N1 - Parallel erschienen als Druckausgabe in Würzburg University Press, 978-3-95826-072-6, 41,80 EUR. PB - Würzburg University Press CY - Würzburg ET - 1. Auflage ER - TY - THES A1 - Schamberger, Tamara Svenja T1 - Methodological Advances in Composite-based Structural Equation Modeling T1 - Methodische Weiterentwicklungen in der kompositen-basierten Strukturgleichungsmodellierung N2 - This thesis is about composite-based structural equation modeling. Structural equation modeling in general can be used to model both theoretical concepts and their relations to one another. In traditional factor-based structural equation modeling, these theoretical concepts are modeled as common factors, i.e., as latent variables which explain the covariance structure of their observed variables. In contrast, in composite-based structural equation modeling, the theoretical concepts can be modeled both as common factors and as composites, i.e., as linear combinations of observed variables that convey all the information between their observed variables and all other variables in the model. This thesis presents some methodological advancements in the field of composite-based structural equation modeling. In all, this thesis is made up of seven chapters. Chapter 1 provides an overview of the underlying model, as well as explicating the meaning of the term composite-based structural equation modeling. Chapter 2 gives guidelines on how to perform Monte Carlo simulations in the statistic software R using the package “cSEM” with various estimators in the context of composite-based structural equation modeling. These guidelines are illustrated by an example simulation study that investigates the finite sample behavior of partial least squares path modeling (PLS-PM) and consistent partial least squares (PLSc) estimates, particularly regarding the consequences of sample correlations between measurement errors on statistical inference. The third Chapter presents estimators of composite-based structural equation modeling that are robust in responding to outlier distortion. For this purpose, estimators of composite-based structural equation modeling, PLS-PM and PLSc, are adapted. Unlike the original estimators, these adjustments can avoid distortion that could arise from random outliers in samples, as is demonstrated through a simulation study. Chapter 4 presents an approach to performing predictions based on models estimated with ordinal partial least squares and ordinal consistent partial least squares. Here, the observed variables lie on an ordinal categorical scale which is explicitly taken into account in both estimation and prediction. The prediction performance is evaluated by means of a simulation study. In addition, the chapter gives guidelines on how to perform such predictions using the R package “cSEM”. This is demonstrated by means of an empirical example. Chapter 5 introduces confirmatory composite analysis (CCA) for research in “Human Development”. Using CCA, composite models can be estimated and assessed. This chapter uses the Henseler-Ogasawara specification for composite models, allowing, for example, the maximum likelihood method to be used for parameter estimation. Since the maximum likelihood estimator based on the Henseler-Ogasawara specification has limitations, Chapter 6 presents another specification of the composite model by means of which composite models can be estimated with the maximum likelihood method. The results of this maximum likelihood estimator are compared with those of PLS-PM, thus showing that this maximum likelihood estimator gives valid results even in finite samples. The last chapter, Chapter 7, gives an overview of the development and different strands of composite-based structural equation modeling. Additionally, here I examine the contribution the previous chapters make to the wider distribution of composite-based structural equation modeling. N2 - Diese Arbeit beschäftigt sich mit kompositen-basierter Strukturgleichungmodellierung. Strukturgleichungsmodellierung kann genutzt werden um sowohl theoretische Konzepte als auch deren Beziehungen untereinander zu modellieren. In der traditionellen faktor-basierten Strukturgleichungsmodellierung werden diese theoretischen Konzepte als “common factor”, d.h. als latente Variablen, die die Kovarianzstruktur ihrer beobachteten Variablen erklären, modelliert. Im Gegensatz dazu, können in kompositen-basierter Strukturgleichungsmodellierung die theoretischen Konzepte sowohl als “common factor” als auch als Komposite, also als Linearkombinationen beobachteter Variablen, die die gesamte Information zwischen ihren beobachteten Variablen und allen anderen Variablen im Modell übertragen, modelliert werden. Diese Arbeit stellt einige methodische Weiterentwicklungen im Bereich der kompositenbasierten Strukturgleichungsmodellierung vor. Sie besteht aus insgesamt 7 Kapiteln. Kapitel 1 gibt zunächst einen Überblick über das zugrundeliegende Modell sowie über die Definition des Begriffs der kompositen-basierten Strukturgleichungsmodellierung. In Kapitel 2 wird anschließend eine Anleitung dafür gegeben, wie Monte Carlo Simulationen in der Statistik Software R mittels des Pakets “cSEM” für verschiedene Schätzer, die der kompositen-basierten Strukturgleichungsmodellierung zugeordnet werden, durchgeführt werden können. Diese Anleitung wird anhand einer beispielhaften Simulationsstudie veranschaulicht, die das Verhalten von Partial Least Squares Path Modeling (PLS-PM) und consistent Partial Least Squares (PLSc) Schätzungen in endlichen Stichproben untersucht, insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen von Stichprobenkorrelationen zwischen Messfehlern auf statistische Inferenz. Im dritten Kapitel werden Schätzer der kompositen-basierten Strukturgleichungsmodellierung vorgestellt, die robust gegenüber Ausreißern sind. Dafür werden Schätzer der kompositen-basierten Strukturgleichungsmodellierung, PLS-PM und PLSc, angepasst. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Schätzern, können mit diesen Anpassungen Verzerrungen, die durch zufällig entstandene Ausreißer in Stichproben entstehen können, vermieden werden, was anhand einer Simulationsstudie gezeigt wird. In Kapitel 4 wird eine Methode zur Durchführung von Vorhersagen auf Basis von Modellen vorgestellt, die mit ordinal Partial Least Squares und ordinal consistent Partial Least Squares geschätzt wurden. Die beobachteten Variablen sind dabei ordinal kategorial skaliert, was sowohl bei der Schätzung als auch der Vorhersage explizit berücksichtigt wird. Die Vorhersagegüte wird mittels einer Simulationsstudie untersucht. Zusätzlich wird eine Anleitung, wie solche Vorhersagen mittels des R Pakets “cSEM” durchgeführt werden können, gegeben. Diese wird anhand eines empirischen Beispiels demonstriert. In Kapitel 5 wird die konfirmatorische Kompositenanalyse für Forschung im Bereich von “Human Development” vorgestellt. Mittels konfirmatorischer Kompositenanalyse können Kompositenmodelle geschätzt und auch evaluiert werden. In diesem Kapitel wird die Henseler-Ogasawara Spezifikation für Kompositenmodelle verwendet, wodurch beispielsweise die Maximum Likelihood Methode zur Parameterschätzung verwendet werden kann. Da der auf der Henseler-Ogasawara Spezifikation basierende Maximum Likelihood Schätzer Nachteile aufweist, wird in Kapitel 6 eine andere Spezifikation des Kompositmodells vorgestellt, mit der Kompositenmodelle mit der Maximum Likelihood Methode geschätzt werden können. Die Ergebnisse dieses Maximum Likelihood Schätzers werden mit denen von PLS-PM verglichen und somit gezeigt, dass dieser Maximum Likelihood Schätzer auch in endlichen Stichproben valide Ergebnisse liefert. Das letzte Kapitel, Kapitel 7, gibt einen Überblick über die Entwicklung und die verschiedenen Stränge der kompositen-basierten Strukturgleichungsmodellierung. Darüber hinaus wird hier der Beitrag, den die vorangegangenen Kapitel zur weiteren Verbreitung kompositen-basierter Strukturgleichungsmodellierung leisten, aufgezeigt. KW - Structural Equation Modeling KW - Composites KW - Composite-based Structural Equation Modeling Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-276794 SN - 978-90-365-5375-9 N1 - Die Dissertationen wurde im Rahmen einer Cotutelle Vereinbarung mit der University of Twente (The Netherlands) erstellt ER - TY - THES A1 - Schuberth, Florian T1 - Composite-based Methods in Structural Equation Modeling T1 - Kompositenbasierte Methoden in der Strukturgleichungsmodellierung N2 - This dissertation deals with composite-based methods for structural equation models with latent variables and their enhancement. It comprises five chapters. Besides a brief introduction in the first chapter, the remaining chapters consisting of four essays cover the results of my PhD studies.Two of the essays have already been published in an international journal. The first essay considers an alternative way of construct modeling in structural equation modeling.While in social and behavioral sciences theoretical constructs are typically modeled as common factors, in other sciences the common factor model is an inadequate way construct modeling due to its assumptions. This essay introduces the confirmatory composite analysis (CCA) analogous to confirmatory factor analysis (CFA). In contrast to CFA, CCA models theoretical constructs as composites instead of common factors. Besides the theoretical presentation of CCA and its assumptions, a Monte Carlo simulation is conducted which demonstrates that misspecifications of the composite model can be detected by the introduced test for overall model fit. The second essay rises the question of how parameter differences can be assessed in the framework of partial least squares path modeling. Since the standard errors of the estimated parameters have no analytical closed-form, the t- and F-test known from regression analysis cannot be directly used to test for parameter differences. However, bootstrapping provides a solution to this problem. It can be employed to construct confidence intervals for the estimated parameter differences, which can be used for making inferences about the parameter difference in the population. To guide practitioners, guidelines were developed and demonstrated by means of empirical examples. The third essay answers the question of how ordinal categorical indicators can be dealt with in partial least squares path modeling. A new consistent estimator is developed which combines the polychoric correlation and partial least squares path modeling to appropriately deal with the qualitative character of ordinal categorical indicators. The new estimator named ordinal consistent partial least squares combines consistent partial least squares with ordinal partial least squares. Besides its derivation, a Monte Carlo simulation is conducted which shows that the new estimator performs well in finite samples. Moreover, for illustration, an empirical example is estimated by ordinal consistent partial least squares. The last essay introduces a new consistent estimator for polynomial factor models. Similarly to consistent partial least squares, weights are determined to build stand-ins for the latent variables, however a non-iterative approach is used. A Monte Carlo simulation shows that the new estimator behaves well in finite samples. N2 - Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit kompositenbasierten Schätzverfahren für Strukturgleichungsmodelle mit latenten Variablen sowie deren Weiterentwicklung und einhergehenden Problemen bei deren Verwendung in empirischen Studien. Die Arbeit umfasst insgesamt fünf Kapitel. Neben einer kurzen Einleitung im ersten Kapitel beinhalten die verbleibenden Kapitel Teile der Ergebnisse meiner Promotion, die in Form von vier, teilweise schon veröffentlichten Aufsätzen präsentiert werden. Der erste Aufsatz befasst sich mit einer alternativen Modellierungsweise der theoretischen Konstrukte in der Strukturgleichungsmodellierung. Während in den Sozial- und Verhaltenswissenschaften die theoretischen Konstrukte klassischerweise durch sogenannte common factors modelliert werden, stellt dies in manchen Situationen bzw. in anderen Wissenschaftsbereichen eine unplausible Annahme dar. In diesem Teil der Arbeit wird eine abgewandelte Form der konfirmatorischen Faktorenanalyse, die konfirmatorische Kompositenanalyse, vorgestellt, in welcher die theoretischen Konstrukte anstatt durch common factors mit Hilfe von Kompositen modelliert werden. Neben der Ausführung der theoretischen Grundlage wird durch eine Monte Carlo Simulation gezeigt, dass die konfirmatorische Kompositenanalyse geeignet ist, Fehlspezifikationen im zugrundeliegenden Kompositenmodell aufzudecken. In der zweiten Studie wird die Frage aufgeworfen, wie Parameterunterschiede im Rahmen der partial least squares Pfadmodellierung getestet werden können. Da die Standardfehler des Schätzers keine analytisch-geschlossene Form besitzen, kann der aus der Regressionsanalyse bekannte t- bzw. F-Test nicht direkt für die Beantwortung dieser Frage verwendet werden. Einen Ausweg bietet das Bootstrapping, durch welches Konfidenzintervalle um den geschätzten Parameterunterschied konstruiert werden können. Mit Hife dieser können statistische Aussagen über den Parameterunterschied in der Grundgesamtheit gemacht werden. Das vorgestellte Verfahren wird anhand eines empirischen Beispiels demonstriert. Der dritte Aufsatz dieser Arbeit geht der Frage nach, wie ordinale Indikatoren mit festen Kategorien in der partial least squares Pfadmodellierung berücksichtigt werden können. Es wird ein neues, konsistentes Schätzverfahren vorgestellt, das den qualitativen Charakter der ordinalen Variablen mittels der polychorischen Korrelation bei der Schätzung berücksichtigt. Der neue Schätzer trägt den Namen „ordinal consistent partial least squares“ und kombiniert die Verfahren consistent partial least squares und ordinal partial least squares. Neben der Darbietung des Schätzverfahrens wird mit Hilfe einer Monte Carlo Simulation gezeigt, dass das Verfahren ordinal consistent partial least squares geeignet ist, Modelle, die ordinale Indikatoren mit festen Kategorien enthalten, zu schätzen. Darüber hinaus wird ein empirisches Beispiel mit ordinal consistent partial least squares geschätzt. Das letzte Kapitel widmet sich der Schätzung nicht-linearer Strukturgleichungsmodelle mit latenten Variablen, wobei sich die Nichtlinearität auf die latenten Variablen und nicht auf deren Parameter bezieht. In diesem Kontext wird ein neues Schätzverfahren vorgestellt, welches ähnlich wie consistent partial least squares funktioniert und konsistente Parameterschätzungen für rekursive, nicht-lineare Gleichungssysteme liefert. Im Gegensatz zu consistent partial least squares benötigt der vorgestellte Momentenschätzer kein iteratives Verfahren, um die Gewichte für die Bildung der Kompositen zu bestimmen. Es wird mit Hilfe einer Monte Carlo Simulation gezeigt, dass der Schätzer geeignet ist, nicht-lineare Strukturgleichungsmodelle mit latenten Variablen zu schätzen. KW - Strukturgleichungsmodell KW - Construct Modeling KW - Partial Least Squares Path Modeling KW - Ordinal Categorical Indictators KW - User-Guidelines KW - Polynomial Factor Models KW - Komponentenanalyse KW - Structural Equation Modeling Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-154653 ER -