TY - THES A1 - Dischinger, Ulrich Severin T1 - Auswirkungen unterschiedlicher Haltungsbedingungen auf Phänotyp und Genexpression im Mausmodell T1 - Effects of different environmental conditions on phenotype and gene expression in the mouse model N2 - In zahlreichen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Umweltbedingungen im frühen Lebensalter einerseits die Entwicklung von Resilienz, d.h. Widerstandsfähigkeit gegenüber Stressoren, andererseits aber auch die Entwicklung physischer und psychischer Erkrankungen im weiteren Lebensverlauf beeinflussen können. Dabei wird angenommen, dass sich sowohl dezidiert positive als auch in Maßen aversive Umweltbedingungen mit rezidivierender Stressbelastung günstig auf die Resilienz im späteren Leben auswirken können. Auf neurobiologischer Ebene scheinen dabei das CRH und seine Rezeptoren (CRHR1 und CRHR2), das NPY-System sowie das NPS-System (insbesondere NPS-Rezeptor) eine besondere Rolle zu spielen. Jedoch sind die exakten Zusammenhänge und neurobiologischen Grundlagen weiterhin nur unzureichend aufgeklärt. Dies ist insbesondere insofern bedauernswert, da weiterer Erkenntnisgewinn auf diesem Gebiet möglicherweise Präventionsstrategien und Therapieoptionen für den Menschen begründen könnte. Um die Auswirkung der Umweltbedingungen im frühkindlichen Lebensalter auf die Resilienz im späteren Leben weiter aufzuklären, wurden im Rahmen dieser Arbeit insgesamt 310 Cd1-Mäuse den Haltungsbedingungen "Environmental Enrichment" (EE, Stimulation durch Spielobjekte) und "Maternal separation" (MS, wiederholte Stressbelastung durch Separation der Nachkommen vom Muttertier) sowie Standardhaltungsbedingungen unterworfen. Insgesamt 31 männlichen Tieren wurde im Alter von vier Wochen die Gehirne entnommen und aus diesen jeweils die Regionen Frontalcortex, Striatum, Nucleus accumbens, Hippocampus, Amygdala, dorsale Nuclei raphes und Hypothalamus herauspräpariert. Aus den gewonnenen Proben wurde RNA extrahiert, hieraus cDNA synthetisiert und abschließend - nach Ausschluss von Kontamination und Integritätsprüfung - die Expressionsraten der untersuchten Gene mittels RT-qPCR quantifiziert. Um auch verhaltensbiologische Konsequenzen der unterschiedlichen Haltungsbedingungen zu erfassen, wurden außerdem 30 weibliche sowie 30 männliche Tiere im weiteren Lebensverlauf verschiedenen Verhaltenstests zugeführt. In den Sucrose-Präferenz-Tests zeigten sich Effekte der Haltungsbedingung auf Sucrose-Konsum und Präferenz mit signifikant geringeren Werten der Haltungsgruppe EE. Bei der Auswertung der Openfield-Tests fanden sich Gruppen-Geschlechter-Interaktionseffekte mit signifikant geringeren Werten (Gesamtstrecke, Strecke und Aufenthaltsdauer im zentralen Bereich, Eintritte in den zentralen Bereich) der weiblichen EE-Tiere. In den Barnes Maze-Tests benötigten die Tiere der Haltungsgruppe EE an den meisten Testtagen signifikant weniger Zeit, um in die Escape-Box zu "entkommen". Auf neurobiologischer Ebene fanden sich signifikante Unterschiede der CRH-Expressionsraten in Amygdalae und Frontalcortex, der CRHR 1-Expressionsraten in Amygdalae und Hypothalamus sowie der CRHR2-Expressionsraten in Amygdalae und Hippocampus. Demgegenüber konnte kein signifikanter Effekt der Haltungsbedingung auf das NPY-System gefunden werden. Jedoch ließen sich signifikante Unterschiede der NPSR1-Expressionsraten in Amygdalae, Frontalcortex, dorsalen Nuclei raphes und Hypothalamus feststellen. Es kann also grundsätzlich von Auswirkungen unterschiedlich aversiver Haltungsbedingungen auf die Stress-Resilienz von Versuchstieren ausgegangen werden. Dies ist einerseits für Tierversuche allgemein von grundsätzlicher Bedeutung. Andererseits legen die Resultate eine entsprechende frühkindliche "Programmierung" auch im Menschen nahe. N2 - Chronic stress leads to several somatic and psychiatric diseases. Especially chronic stress in early stages of life predisposes to psychiatric disease in later life due to plasticity and therefore adaptability of the human brain in early life. On the other side repeated stress as well as decidedly positive conditions in early life potentially lead to resilience against stressors in later life. Data from animal studies suggest both options. Further insight into this matter could establish new prevention strategies in humans. The aim of this paper was to further examine the consequences of repeated stress on behaviour and gene expression in later life compared to decidedly positive conditions in a mouse model. Several genes, which play a role in stress processing, were examined, the CRH system, the NPY system and the NPS receptor. We found several effects of repeated stress vs. decidedly positive conditions in early life on behaviour and gene expression in later life, which were unfortunately not consistent. Further studies should be undertaken to gain further insight into this matter. KW - Stress KW - Resilienz KW - Prävention KW - Stress KW - Resilienz KW - resilience KW - Prävention KW - Prevention Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-142955 ER - TY - THES A1 - Bolay-Gehrig, Sandra Jasmin T1 - Analyse von Kontaminationen mit Körperflüssigkeiten bei - vom Betriebsärztlichen Dienst der Universität Würzburg betreuten - Beschäftigten und Studierenden im Zeitraum 2010-2014 T1 - Analysis of contamination with body fluids among employees and students during the period 2010-2014 - supervised by the Institutional Medicine Service of the University of Wuerzburg N2 - Hintergrund: Für Beschäftigte im Gesundheitswesen besteht die Gefahr einer Kontamination und folgenden Infektion durch Blut übertragbare Krankheitserreger, insbesondere durch Hepatitis B, C und das Humane Immundefizienz-Virus. Die Kontaminationshäufigkeiten und -hergänge sind unter den Beschäftigten allerdings nicht gleich verteilt. Ziel der Arbeit: Identifikation von Risikogruppen für Kontaminationsereignisse mit potentiell infektiösen Körpermaterialien durch detaillierte Subgruppenanalysen. Material und Methoden: Retrospektive Studie an einer deutschen Universitätsklinik im Zeitraum 2010 bis 2014. Die Datenerhebung erfolgte mittels standardisierter Checklisten. Abweichungen der absoluten bzw. relativen Häufigkeiten wurden mittels Kontingenzanalysen, Fishers exaktem Test sowie Kaplan-Meier-Survival-Funktionen untersucht. Ergebnisse: Kontaminationsereignisse mit potentiell infektiösen Körpermaterialien stellen mit knapp einem Ereignis pro Tag an einem deutschen Universitätsklinikum häufige Arbeitsunfälle dar. Ein erhöhtes Kontaminationsrisiko scheint unter Beschäftigten der operativen Fächer, der Desinfektion/Sterilisation, Hebammen und Kardiotechniker zu bestehen. Niedrige Hepatitis B-Impfraten fanden sich unter Zahnmedizinstudierenden. Diskussion: Anhand der insgesamt niedrigen Kontaminations- und hohen Hepatitis B-Durchimpfungsraten kann auf sichere Arbeitsbedingungen geschlossen werden, vorbehaltlich niedriger Dunkelziffern. Allerdings sollte aufgrund der teils geringen Kopfzahlen in den Risikoberufsgruppen eine besonders tiefgreifende Evaluation der Arbeitsbedingungen zur Risikoreduktion von Kontaminationsereignissen mit potentiell infektiösen Körpermaterialien erfolgen. N2 - Background: Healthcare workers are at risk of contamination and subsequent infection by blood-borne pathogens. Particularly common are hepatitis B, C and the human immunodeficiency virus. However, risk constellations for contamination are unevenly distributed among employees. Objectives: Identification of risk groups for contamination with potentially infectious body fluids through detailed subgroup analyses. Materials and methods: Retrospective study at a German university hospital, from 2010 to 2014. Data has been collected using standardized checklists. Deviations in both absolute and relative frequencies were examined by means of contingency analyse, Fisher's exact test and Kaplan-Meier Survival analyse. Results: Contaminations with potentially infectious body fluids are frequent occupational accidents with an average of incidence of one per day. Particularly at risk appear employees in the operational subjects, disinfection/sterilization, midwives and perfusionists. Low vaccination rates for hepatitis B were found among dental students. Conclusions: Based on overall low exposure and high hepatitis B vaccination rates, the working conditions can be regarded as safe – subject to low numbers of unreported cases. However, due to small numbers of subjects in the observed risk groups, in-depth evaluations of working conditions for the identification of possible countermeasures to reduce infections are warranted. These evaluations should be carried out with a specific aim: continuously reducing the risk of exposure. KW - Kontamination KW - Blutkontakt KW - Körperflüssigkeit KW - Nadelstichverletzungen KW - Infektion KW - Prävention Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-178324 ER - TY - THES A1 - Bischoff, Andreas T1 - Modifizierter NBA Combine Test als Präventionsmaßnahme und als Prädiktor für das Verletzungsrisiko im Profibasketball T1 - Modified NBA Combine Test for injury prevention and as predictor for injury risk in professional basketball N2 - Die Verletzungsprävention hat im Profisport deutlich an Bedeutung gewonnen. Die medizinische Eingangsuntersuchung könnte um einen sportartspezifischen Leistungstest erweitert werden, um relevante Leistungs- und Funktionsdefizite zu detektieren, die das Auftreten von Verletzungen begünstigen. In einer prospektiven Kohortenstudie über fünf aufeinanderfolgende Spielzeiten wurde hierzu der Kader einer Basketball-Profimannschaft im Rahmen der medizinischen Eingangsuntersuchung einem modifizierten NBA Combine Test unterzogen. Die in den durchgeführten Korrelationsanalysen ermittelten Ergebnisse zeigten tendenziell ein erhöhtes Verletzungsrisiko bei Athleten mit Defiziten in Agilität und Ausdauer. Außerdem konnten positionsspezifische Einflüsse auf das Verletzungsgeschehen festgestellt werden. Einzelne Verletzungen schienen sich jedoch der Einflussnahme der Athleten weitestgehend zu entziehen. Insgesamt ist die Durchführung eines basketballspezifischen Leistungstests als Erweiterung der medizinischen Eignungsuntersuchung sinnvoll um Funktionsdefizite aufzuzeigen und Verletzungsrisiken zu senken. Außerdem können die erhobenen Basiswerte in der Rehabilitation nach aufgetretener Verletzung zur Bestimmung des individuellen Zeitpunkt eines Return-to-Play/-Competition genutzt werden. N2 - Injury prevention has gained significant importance in professional sports. The initial medical examination could be extended by a sport-specific performance test to detect relevant performance and functional deficits that increase the likelihood of injuries. In a prospective cohort study over five consecutive seasons, the roster of a professional basketball team underwent a modified NBA Combine test as part of the initial medical examination. The results obtained in the correlation analyses showed that athletes with deficits in agility and endurance tended to have an increased risk of injury. In addition, position-specific influences on the injury process could be determined. However, individual injuries seemed to largely elude the influence of the athletes. Overall, the implementation of a basketball-specific performance test as an extension of the medical aptitude test makes sense in order to identify functional deficits and reduce the risk of injury. In addition, the collected data in the rehabilitation after an injury can be used to determine the individual point of time for a return-to-play/-competition. KW - Funktionsdiagnostik KW - Berufssport KW - Verletzung KW - Prävention KW - Basketball KW - Eingangsuntersuchung KW - Leistungsdiagnostik KW - NBA Combine Y1 - 2021 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-239829 ER - TY - THES A1 - Hellmuth, Hans-Jörg T1 - Diagnostik und Prävention von Rückenleiden bei Hubschrauberbesatzungen der Bundeswehr auf Bell UH1D : Differenzierung und Prävention von Rückenleiden und möglichen Berufskrankheiten T1 - Diagnostics and prevention of back pain in German Bundeswehr helicopter aircrews on Bell UH1D : differentiation and prevention of back pain and potential occupational diseases N2 - Ziel dieser Arbeit war es zu erforschen, ob mittels einer strukturierten Anamnese und einer intensiven manueller Untersuchung ein Weg zur Prävention von Rückenschmerzen und einer möglicherweise daraus resultierenden Berufskrankheit zu finden ist. Je 20 männliche Hubschrauberpiloten und Bordmechaniker des Transporthubschrauberregimentes 30 im Alter von 25-50 Jahren bildeten die Untersuchungsgruppen. Sie alle sind Teil der Besatzungen auf der Bell UH-1D, einem seit 1965 in der Bundeswehr ein-geführtem Hubschrauber mit einem Triebwerk und 2 Rotorblättern, wodurch sehr starke und niederfrequente Vibrationen erzeugt werden. Grundlagen der Untersuchungen waren ein validierter und standardisierter Erhebungsbogen, eine umfassende manuelle Untersuchungstechnik sowie eine genaue Kenntnis der Arbeitsplätze von und Anforderungen an Hubschrauberbesatzungen des Heeres auf Bell UH-1D. Die Untersuchungen erfolgten jeweils ohne Kenntnis der Anamnese nach den vorgegebenen Schritten des Untersuchungsbogens N2 - Diagnostics and prevention of back pain in German Bundeswehr helicopter aircrews on Bell UH1D; differentiation and prevention of back pain and potential occupational diseases; An attempt to verify and evaluate back pain with manual diagnostic (chirodiagnostics and chirotherapy)and structured medical history in order to prevent pain and occupational diseases. KW - Kreuzschmerz KW - Rückenschmerz KW - Diagnostik KW - Prävention KW - Fehlerverhütung KW - Hubschrauber KW - Hubschrauberpilot KW - Fliegendes Personal KW - Deutschland KW - Deutschland / Bundeswehr KW - Heeresfliegertruppe KW - Differenzierung KW - Sportliche Bewegung KW - Sportart KW - Beru KW - Chirodiagnostik KW - manuelle Diagnostik KW - Transporthubschrauberregiment 30 KW - Fliegerarzt KW - Betriebsmedizin KW - back pain KW - vibration KW - chirotherapy KW - helicopter KW - aircrew KW - military Y1 - 2008 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-32745 ER - TY - THES A1 - Then, Simon David T1 - Effekte einer Neugestaltung des Außengeländes im Kindergarten auf die körperliche Aktivität und die motorischen Fähigkeiten von Kindergartenkindern T1 - The effects of a preschool playground intervention on physical activity and motor skills N2 - Wenig ist bekannt über die gesundheitsrelevanten Effekte von Spielraumgestaltungen im Kindergarten. Deshalb sollten in dieser Studie die Auswirkungen der Neugestaltung des Außengeländes eines Kindergartens untersucht werden. Dazu wurde eine historisch-kontrollierte Studie konzipiert, an der 66 Kinder des Interventionskindergarten St. Jakobus in Versbach / Würzburg teilnahmen. Die Daten von 336 Kindern aus 20 Kontrollkindergärten der PAKT-Studie standen als Kontrollen zur Verfügung. Die Intervention bestand in der vollständigen Neugestaltung des Außen¬geländes des Kindergartens und der Aufstellung eines großen Klettergerätes (Playmobil-Aktivschiff). Die Messungen erfolgten 3 Monate vor und 5-7 Wochen nach der Eröffnung des neuen Außengeländes. Gemessen wurde der zeitliche Anteil an „moderate-and-vigorous physical activity“ (MVPA) mittels Bewegungsmonitoren (GT1M) an 7 Tagen, sowie folgende motorische Tests: Einbeinstand (EIN), Seitliches Hin- und Herspringen (SHH) und Standweitsprung (SW) aus dem Karlsruher Motorik-Screening, Balancieren rückwärts (RB) und Zielwurf auf eine Scheibe aus dem Motoriktest für 4-6 Jährige und das dynamische Balancieren rückwärts (DBR) aus dem Körperkoordinationstest für Kinder. Der DBR wurde nur im Interventionskindergarten durchgeführt. Aus den Z-Werten der Ergebnisse im EIN, SHH, SW wurde ein Motorikgesamtscore als Maß der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit gebildet. Größe, Gewicht, Hautfaltendicke an vier Körperstellen (über dem Bizeps und dem Trizeps, sowie subskapulär und suprailiakal) und der Blutdruck wurde gemessen (Dinamap 8100, Critikon). Aus Daten des Deutschen Wetterdienstes wurde die mittlere Tagestemperatur am Tag der zweiten Untersuchung bestimmt und bei den Analysen des Blutdrucks berücksichtigt. In zwei Fragebögen wurden Informationen zu familiären, gesundheitlichen und sozioökonomischen Gegebenheiten ermittelt sowie sportliche Aktivitäten in der Freizeit abgefragt. Die Änderungen im MVPA-Anteil an Vormittagen von Werktagen und die Änderungen im Motorikgesamtscore der motorischen Leistungsfähigkeit wurden als primäre Ergebnisvariablen definiert. Für die statistischen Berechnungen wurde PASW Statistics 18 genutzt. Um Gruppenunterschiede zu T1 zu analysieren wurde die Varianzanalyse (ANOVA) verwendet. Für die Längsschnitt¬unter-suchung bei intervallskalierten Variablen wurde die univariate Varianzanalyse genutzt (allgemeines lineares Modell) und Alter, sowie Geschlecht als feste Faktoren, das Ergebnis der Eingangsuntersuchung als Kovariate ins Modell eingeschlossen. Zur Eingangsuntersuchung bestanden folgende signifikante Unterschiede zwischen der Kontroll- und Interventionsgruppe: die Interventionsgruppe waren am Vormittag von Werktagen weniger körperlich aktiv und schnitten schlechter im SHH ab. Im Längsschnitt zeigten sich für die Interventionsgruppe gegenüber der Kontrollgruppe signifikante Verbesserungen in den beiden primären Ergebnisvariablen MVPA-Anteil am Vormittag von Werktagen (p=0,002), sowie im Motorikgesamtscore der motorischen Leistungsfähigkeit (p=0,012). Weitere positive Ergebnisse ergaben sichfür den systolischen Blutdruck (p=0,037 unter Einschluss der mittleren Tagestemperatur als Kovariate). Hingegen stiegen Gewicht (p=0,009), BMI-Perzentile (p= 0,003) und Trizeps-Hautfaltendicke (p<0,001) im Vergleich zur Kontrollgruppe an. Die attraktive Neugestaltung des Außengeländes eines Kindergartens zeigte sich also erfolgreich, das Bewegungsverhalten und die motorischen Fähigkeiten der Kinder zu fördern. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass die mittlere Außentemperatur einen hoch signifikanten Einfluss auf den systolischen Blutdruck hat, weshalb dies in entsprechenden zukünftigen Studien berücksichtigt werden sollte. Trotz Intervention ergab sich im Beobachtungszeitraum eine Zunahme von Gewicht, BMI und subkutanem Fettgewebe. Als Ursache dafür kommen die kurze Beobachtungszeit, sowie die Einschränkungen während der Umbauphase des Außengeländes in Frage. Zukünftige Studien sollten unbedingt auch langfristige Messungen des Gewichts, BMIs und subkutanen Fettgewebes beinhalten, um hier weiter Klarheit zu schaffen. Nach den Ergebnissen dieser Studie stellt die Neugestaltung des Außengeländes in Kindergärten eine effektive Möglichkeit zur Förderung der Gesundheit von Kindern dar. N2 - Background: Low level of physical activity in preschool children, decrease in motor skills und increase in overweight. Aim: study the effects of a preschool playground intervention on physical activity and motor skills Methods: historic control trial, complete renewing of the outdoor playarea and new activity-friendly designed fixed play equipment ("pirate ship"). Tests before and 5-7 weeks after renewing of the playarea. Accelerometry during 7 days, six motor tests, weight, height, BMI, skinfold thickness at 4 locations, blood pressure and pulse. Results: data of 66 children of the intervention group, and 336 children of the "PAKT" control group. Intervention showed significant increase in physical activity and motorskill-score, but aswell significant increse in BMI und skinfold thickness. Systolic blood pressure decreased and the outside temperature showed a significant influence on blood pressure changes. Conclusion: Playground intervention increased physical activity and motor skills after 5-7 weeks. The long time of closure of the playarea, due to the construction work, could explain an increase in BMI and skinfold thickness. Longterm effects on BMI needs further investigation. Studies on blood pressure changes should take the outside temperature into account. KW - Kind KW - Bewegung KW - Motorik KW - Kindergarten KW - Spielfläche KW - Prävention KW - Übergewicht KW - Körperliche Aktivität KW - Blutdruck KW - Puls KW - Anthropometrie KW - Adipositas KW - physical activity KW - motoric skills KW - prevention KW - child KW - preschool Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-83432 ER - TY - THES A1 - Rothmann, Stephan T1 - Imprägnierte Moskitonetze zur Malariakontrolle in Afrika : Klinische, parasitologische und epidemiologische Untersuchungen an ausgewählten Kohorten in Nigeria T1 - Impregnated bednets for preventing malaria. Clinical, parasitological and epidemiological studys in a rural and urban population in Abeokuta, Nigeria N2 - Im Rahmen der Etablierung eines Bettnetzprojektes zur Prävention der Malaria wurden eine städtische (n=60) und eine ländliche Probandengruppe (n=60) in Nigeria im Großraum Abeokuta vor und ein Jahr nach Einführung von mit Insektizid behandelten Bettnetzen (ITN) untersucht. Dabei war das Ziel dieser Arbeit (1) die epidemiologische Malariasituation im Untersuchungsgebiet zu erfassen; (2) Wissen durch Informationsgespräche zu den Themen Prävention, Diagnostik und Therapie der Malaria zu vermitteln; (3), Akzeptanz und Gebrauch der ITN zu dokumentieren; (4), den Effekt von ITN am Verlauf klinischer und labortechnischer Parameter zu verfolgen und (5) die Prävalenz und Höhe von Antikörpern (NANP19) gegen das Circumsporozoiten (CS) Protein, ein Hauptoberflächenprotein der Sporozoiten vor Projektbeginn zu erfassen, sowie ihre Veränderung ein Jahr nach Einführung von ITN. Bei den Untersuchungen zeigte sich, dass Malaria eines der wichtigsten Gesundheitsprobleme der Region ist. Wissensvermittlung förderte die Akzeptanz und den regelmäßigen Gebrauch von ITN. Die klinischen und labortechnischen Untersuchungen bestätigen den protektiven Effekt durch Benutzung von ITN. Fast alle Parameter (Anzahl der Fieberepisoden/Jahr, Anzahl der arbeitsunfähigen Tage, Milzuntersuchung, Ausstrichuntersuchungen und Untersuchung auf Ak) zeigten für die Bettnetzbenutzergruppen Verbesserungen, von denen einige im Vergleich zum Vorjahr hochsignifikant waren. Die Resultate dieser Arbeit weisen darauf hin, dass im hochendemischen Südwesten Nigerias ITN effektiv zur Prävention der Malaria eingesetzt werden können. Der schwere Zugang zu medizinischer Versorgung für ländliche Bevölkerungsgruppen empfiehlt ihren Einsatz besonders in diesen Regionen. Hohe Infektionsraten mit der Gefahr rezidivierender Infektionen, besonders für Kinder, könnten dadurch gesenkt werden. Durch die gezeigte signifikante Reduktion der Krankeheitstage bei regelmäßiger ITN-Benutzung könnte ein zusätzlicher ökonomischer Benefit für Familien sein. N2 - The study was designed to analyze the effectst of impregnated bednets on the spread of malaria in a rural and urban population in Abeokuta / Nigeria. The main purpose was to determine the epidemiologic situation, to impart knowledge about prevention and therapy of the disease and to document the acceptance of impregnated bednets. Epidemiological, clinical and laboratory methods were used to investigate the two different populations (rural vs. urban) and the effects of impregnated bednets on the transmission of malaria. The Investigation demonstrated that malaria is one of the major health problems in this region. The clinical and laboratory survey indicated significant effects for preventing malaria through the use of impregnated bednets. For the most part the parameters showed improvement of living conditions for the group of bednets users ( episodes of fever/ year, days of unfitness for work…) Some of the results have to be discussed and can be used for further studys. KW - Malaria KW - Bettnetz KW - Prävention KW - Malaria KW - bednet KW - prevention Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-19995 ER - TY - THES A1 - Posch, Ines Juliane T1 - Die retrospektive Beurteilung stationärer kinder- und jugendpsychiatrischer Behandlung nach 10 Jahren – Eine Nachbefragung ehemaliger Patienten der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Würzburg T1 - The retrospective assessment of inpatient child and adolescent psychiatric treatment after 10 years - A follow-up survey of former patients of the Clinic for Child and Adolescent Psychiatry, Psychosomatics and Psychotherapy of Würzburg University Hospital N2 - Fragestellung: Pädagogische und medizinische Institutionen betreuen Kinder und Jugendliche, um Aufsicht, Beschulung, Erziehung, Therapie und Schutz sicherzustellen. Gleichwohl sind Kinder in institutioneller Betreuung potentiellen Gefährdungsmomenten bezüglich Misshandlung und Missbrauch ausgesetzt. Methodik: Im Rahmen der Etablierung des Schutzkonzeptes der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg wurde eine retrospektive Patientenbefragung durchgeführt. Das Untersuchungskollektiv bildeten alle ehemaligen stationären Patientinnen und Patienten der Jahre 2006 und 2007, die zum Katamnesezeitpunkt volljährig waren. Die Befragung erfolgte postalisch. Der Fragebogen umfasste neben Items zum Kontext von Gewalterfahrungen etablierte Skalen zur Erfassung von Behandlungszufriedenheit und Lebensqualität (FBB-K, WHO-BREF). Ergebnisse: Von 568 ehemaligen Patientinnen und Patienten gaben 87 (15.3 %) eine gültige Rückantwort (59 weiblich, durchschnittliches Alter zum Befragungszeitpunkt: 24.5 Jahre). 35 ehemalige Patientinnen und Patienten (40.2 % der Teilnehmenden) gaben an, Gewalt während der stationären Behandlung erlebt (n=26) oder erlebt und ausgeübt (n=7) oder ausschließlich ausgeübt (n=2) zu haben. Gewalterfahrungen beinhalteten in den meisten Fällen emotionale Gewalt (34.5 %), aber auch körperliche (5.7 %) und sexuelle Gewalt (10.3 %). Schlussfolgerung: Es zeigt sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen Gewalterfahrungen einerseits sowie retrospektiver Behandlungszufriedenheit und aktueller Lebensqualität andererseits. Die Ergebnisse der Befragung unterstreichen die Bedeutung der Etablierung von Schutzkonzepten in Kliniken und anderen Institutionen. N2 - Objective: Educational and medical institutions care for children and adolescents to provide supervision, schooling, education, therapy and protection. Nevertheless, children in institutional care are exposed to potential danger in terms of maltreatment and abuse. Method: Establishing the protection concept at the University Hospital for Child and Adolescent Psychiatry Würzburg a retrospective patient survey was conducted. The study population consisted of all former in-patient clients from 2006 and 2007, who were of age at the time of the catamnesis. The survey was conducted by mail. In addition to items on experiences of violence, the questionnaire included established scales for the assessment of treatment satisfaction and quality of life (FBB-K, WHO-BREF). Results: Of 568 former patients 87 (15.3 %) gave a valid response (59 female, mean age at the time of the survey: 24.5 years). 35 former patients (40.2 % of participants) reported experiences of violence during their inpatient treatment (26 victims only, 7 experiences as victims and perpetrators, and 2 perpetrators only). Experiences as victims mainly included emotional violence (34.5 %), but also physical (5.7 %) and sexual violence (10.3 %). Conclusion: A significant correlation was found between experiences of violence on the one hand and retrospective treatment satisfaction and current quality of life on the other hand. The results of the survey underline the importance of establishing protection concepts in clinics and other institutions. KW - Kinder- und Jugendpsychiatrie KW - Kinderschutz KW - Gewalt KW - Missbrauch KW - Prävention Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-283135 ER - TY - THES A1 - Tiffe, Theresa T1 - Prävalenz und Determinanten für die Einhaltung der leitliniengerechten Therapie kardiovaskulärer Risikofaktoren in der Primär- und Sekundärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland T1 - Prevalence and determinants for compliance to guidelines recommendations for therapy of cardiovascular risk factors in primary and secondary prevention of cardiovascular diseases in Germany N2 - Die Einhaltung eines gesunden Lebensstils, einschließlich der Behandlung modifizierbarer kardiovaskulärer Risikofaktoren, beeinflusst maßgeblich die Entstehung und Progression von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE). So reduziert eine ausgewogene Ernährungsweise, ausreichend körperliche Aktivität, Tabakverzicht, das Halten des Normalgewichtes sowie die Behandlung einer Hypertonie, Hyperlipidämie und Diabetes mellitus, die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität. Die vorliegende Arbeit widmet sich (a) der Prävalenz und leitliniengerechten Kontrolle kardiovaskulärer Risikofaktoren von Teilnehmern aus der Allgemeinbevölkerung der STAAB Kohortenstudie („Häufigkeit und Einflussfaktoren auf frühe Stadien A und B der Herzinsuffizienz in der Bevölkerung“) sowie der Schätzung des 10-Jahres Risikos für tödliche HKE in diesem Kollektiv. Weiterhin wurde (b) der Einfluss von medikamentenbezogenen Überzeugungen auf die Blutdruckkontrolle von Teilnehmern der STAAB Kohortenstudie untersucht. Schließlich wurde (c) der Erhalt von ärztlichen Lebensstilempfehlungen sowie deren Determinanten bei Teilnehmern der STAAB Kohortenstudie sowie der EUROASPIRE IV Studie („European Action on Secondary and Primary Prevention by Intervention to Reduce Events“) in Deutschland betrachtet. Die STAAB Kohortenstudie untersucht die frühen asymptomatischen Formen der Herzinsuffizienz-Stadien A und B in einer repräsentativen Stichprobe von 5.000 Personen ohne symptomatische Herzinsuffizienz im Alter von 30 bis 79 Jahren aus der Allgemeinbevölkerung mit Wohnsitz in der Stadt Würzburg. Die EUROASPIRE IV Studie untersuchte bei 7.998 Koronarpatienten im Alter von 18 bis 79 Jahren aus insgesamt 24 Europäischen Ländern (536 Patienten aus Deutschland) im Zeitraum 2012 bis 2013 die Risikofaktoren sowie die Umsetzung der leitliniengerechten Versorgung und Prävention von HKE im europäischen Vergleich. Die Datenerhebung beider Studien erfolgte durch ein geschultes Studienpersonal nach standardisierten Vorgaben. Die Prävalenz und Kontrolle kardiovaskulärer Risikofaktoren nach den aktuellen Vorgaben der „European Society of Cardiology“ (ESC) wurde bei insgesamt 1.379 Teilnehmern, die zwischen Dezember 2013 und April 2015 an der STAAB Kohortenstudie teilgenommen haben, untersucht. Es zeigte sich eine hohe Prävalenz der kardiovaskulären Risikofaktoren Hypertonie (31.8%), Hyperlipidämie (57.6%) und Diabetes mellitus (3.5%). Hierbei erreichten trotz Pharmakotherapie über die Hälfte der Teilnehmer mit einem Bluthochdruck (52.7%) oder erhöhten LDL-Cholesterinwerten (56.7%) sowie 44.0% der Personen mit einem Diabetes mellitus die empfohlenen Grenzwerte nicht. Weiterhin wurde erstmalig zu Studienbesuch eine Hypertonie (36.0%), Hyperlipidämie (54.2%) oder ein Langzeitzuckerwert (HbA1c) >6.5% (23.3%) detektiert. In der jüngsten Altersgruppe (30-39 Jahre) fand sich der höchste Anteil von unbekanntem Bluthochdruck (76.5%) sowie hohem LDL-Cholesterin (78.0%) und die Altersgruppe 60-69 Jahren wies mit 43.5% die höchste Prävalenz für einen bislang nicht detektierten HbA1c >6.5% auf. Die Akkumulation von drei oder mehr kardiovaskulären Risikofaktoren war mit dem männlichen Geschlecht, einem höheren Alter und einem niedrigeren Bildungsgrad assoziiert. Von 980 mittels SCORE („Systematic Coronary Risk Evaluation“) Risiko-Chart untersuchten Teilnehmern befanden sich jeweils 56.6%, 35.8% und 7.5% in der niedrigen, mittleren und hohen bis sehr hohen SCORE-Risikogruppe für tödliche HKE. Das Hochrisiko-Kollektiv für tödliche HKE war vorwiegend männlich und wies häufiger eine Hypertonie oder ein hohes LDL-Cholesterin auf. Der Einfluss von Überzeugungen gegenüber antihypertensiver Medikation auf die Blutdruckkontrolle wurde an 293 Teilnehmern, die von Oktober 2014 bis März 2017 an der STAAB Kohortenstudie teilgenommen haben, untersucht. Auf ihre Medikamente gesundheitlich angewiesen zu sein gaben 87% der Teilnehmer an, 78.1% stimmten der Aussage zu, dass ihre Medikamente sie vor einer Verschlechterung ihrer Gesundheit schützen. Es zeigte sich ein inverser Zusammenhang zwischen einem höheren Maß an Bedenken gegenüber der verordneten blutdrucksenkenden Medikation und einer besseren Blutdruckkontrolle bei Frauen. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen Bedenken gegenüber einer antihypertensiven Medikation und der Blutdruckkontrolle bei Männern ließ sich hingegen nicht feststellen. Es konnten keine statistisch signifikanten Assoziationen für die Notwendigkeit von Medikation in der vorliegen Untersuchung gezeigt werden. Die Häufigkeit und Determinanten für die Empfehlung eines ärztlichen Lebensstils wurde bei 665 Teilnehmern der STAAB Kohortenstudie ohne vorbestehende HKE (Primärprävention) und bei 536 Koronarpatienten der EUROASPIRE IV Studie (Sekundärprävention) untersucht. Mit Ausnahme der Empfehlung zum Rauchverzicht erhielten die Patienten der EUROASPIRE IV Studie häufiger ärztliche Lebensstilempfehlungen verglichen mit Teilnehmern der STAAB Kohortenstudie: (Rauchverzicht: STAAB 44.0%, EUROASPIRE 36.7%; Gewichtsreduktion: STAAB 43.9%, EUROASPIRE 69.2%; körperliche Aktivität steigern: STAAB 52.1%, EUROASPIRE 71.4%; gesundes Ernährungsverhalten: STAAB 43.9%, EUROASPIRE 73.1%). Die Chance für den Erhalt von mindestens 50% aufgrund der individuellen Risikofaktoren adäquaten ärztlichen Lebensstilempfehlungen war bei STAAB Teilnehmern mit offensichtlichen oder beobachtbaren kardiovaskulären Risikofaktoren signifikant erhöht (BMI >25kg/m2, Hypertonie, Hyperlipidämie und Diabetes mellitus). Hingegen erhielten Patienten mit einer vorbestehenden HKE signifikant häufiger eine ärztliche Lebensstilempfehlung bei einem Diabetes mellitus, wobei die Empfehlungshäufigkeit mit zunehmendem Alter abnahm. Die weitergehende nicht publizierte Analyse des Interaktions Modells zeigte, dass der Zusammenhang zwischen dem Alter und der Empfehlungshäufigkeit bei Patienten mit bereits bestehender HKE stärker ausgeprägt war, als bei Teilnehmern der STAAB Kohortenstudie ohne koronare HKE. Weiterhin war der Zusammenhang zwischen einer adäquaten Lebensstilempfehlung und Hyperlipidämie bei Teilnehmern ohne koronares Ereignis signifikant stärker ausgeprägt, im Vergleich zu Patienten mit einer bereits bestehender HKE. Die Ergebnisse zeigten ein erhebliches Potenzial für eine verbesserte Umsetzung leitliniengerechter Behandlung modifizierbarer kardiovaskulärer Risikofaktoren in der Primär- und Sekundärprävention. Vor dem Hintergrund einer hohen Anzahl kardiovaskulärer Risikofaktoren bei jungen Erwachsenen sollte die Bedeutung der Langzeitfolgen im Arzt Patienten-Gespräch hervorgehoben und bei der Erarbeitung von Präventionsstrategien, insbesondere für junge Altersgruppen, Beachtung finden. Geschlechtsspezifische Determinanten hinsichtlich der Kontrolle kardiovaskulärer Risikofaktoren sowie Befürchtungen gegenüber der Medikation sollten stärker im Arzt-Patientengespräch berücksichtigt werden. Zur Stärkung der Compliance des Patienten bei der Umsetzung eines gesunden Lebensstils, sollte der Arzt hinsichtlich der Bedeutung von Lebensstilintervention, aber auch im Umgang mit schwierigen Situationen, wie die Empfehlung einer Gewichtsreduktion, sensibilisiert und bei der richtigen Handhabung der Leitlinienempfehlung stärker unterstützt werden. N2 - Maintaining a healthy lifestyle, including the treatment of modifiable cardiovascular risk factors, has a significant impact on the development and progression of cardiovascular diseases (CVD). Thus, a healthy diet, adequate physical activity, tobacco control, maintaining normal weight and the treatment of hypertension, hyperlipidemia and diabetes mellitus, reduce cardiovascular morbidity and mortality. The present work focused on (a) the prevalence and guideline-recommended control of cardiovascular risk factors from the general population of the STAAB cohort study (Characteristics and Course of Heart Failure Stages A-B and Determinants of Progression) and their estimation of the 10-year risk of fatal CVD. Furthermore, we investigated, (b) the influence of medication-related beliefs on blood pressure control from participants of the STAAB cohort study. Finally, we considered (c) the maintenance of physicians-led lifestyle recommendations and their determinants in the STAAB cohort study compared to the EUROASPIRE IV study (European Action on Secondary and Primary Prevention by Intervention to Reduce Events) in Germany. The STAAB cohort study examines the early asymptomatic forms of heart failure stages A and B in a representative sample of 5.000 participants aged 30 to 79 years of the general population of the city of Würzburg. The EUROASPIRE IV study examined 7.998 patients with CVD aged 18 to 79 years from a total of 24 European countries between 2012 to 2013, including 536 patients from Germany. The Study investigated the prevalence of cardiovascular risk factors as well as the guideline recommended control care in coronary patients. The data collection of both studies was performed by trained staff according to standardized operating procedures. The prevalence and control of cardiovascular risk factors according to the current guidelines of the European Society of Cardiology (ESC) was investigated in 1.379 participants who participated in the STAAB cohort study between December 2013 and April 2015. A high prevalence of hypertension (31.8%), hyperlipidemia (57.6%) and diabetes mellitus (3.5%) was observed. Despite pharmacotherapy, more than half of the participants with high blood pressure (52.7%) or elevated LDL cholesterol levels (56.7%) as well as 44.0% of the persons with diabetes mellitus failed to reach the targets recommended in clincial guidelines. Furthermore, hypertension, hyperlipidemia and an HbA1c-level >6.5% was detected for the first time during study visit in 36.0%, 54.2% and 23.3%, respectively. The highest proportion of unknown cardiovascular risk factors was found in the youngest age group (30-39 years) for high blood pressure (76.5%), high LDL cholesterol (78.0%), and in the age group of 60-69 years for an undetected HbA1c-level of >6.5%. The accumulation of three or more cardiovascular risk factors was associated with male gender, higher age and educational level. Of 980 participants of the STAAB cohort study, 56.6%, 35.8%, and 7.5% were in the low, middle, and high to very high risk group for fatal CHD according to the SCORE risk chart. Participants with a high to very high SCORE risk group were predominantly male and demonstrated a higher prevalence of hypertension or high LDL cholesterol. The influence of medication-related beliefs on blood pressure control was investigated in 293 participants who participated in the STAAB cohort study from October 2014 to March 2017. Eighty-seven percent of these participants stated that „I sometimes worry about becoming too dependent on my medicines“, followed by the statement „My medicines protect me from becoming worse“ worse (78.1%). There was an inverse association between a higher level of concern about the prescribed antihypertensive medication and a better blood pressure control in women. However, there was no statistically significant association between concerns about antihypertensive medication and blood pressure control in men. No statistically significant associations were found for the necessity of prescribed medication in any model. The prevalence and determinants for healthy lifestyle advices by physicians were investigated in 665 participants of the STAAB cohort study without previous CVD (primary prevention) and in 536 coronary patients of the EUROASPIRE IV study (secondary prevention). Except for smoking, patients in EUROASPIRE IV received more frequently healthy lifestyle advices than participants in the STAAB cohort study (smoking abstinence: STAAB 44.0%, EUROASPIRE 36.7%; weight reduction: STAAB 43.9%, EUROASPIRE 69.2%; physical activity: STAAB 52.1%, EUROASPIRE 71.4%; healthy diet: STAAB 43.9%, EUROASPIRE 73.1%). In addition, patients with a pre-existing CVD received significantly more lifestyle advices for diabetes mellitus, whereas the frequency of lifestyle recommendations decreased with advancing age. The analysis of the interaction model showed that the correlation between age and receiving adequate lifestyle advices was more pronounced in patients with existing CVD than in participants without coronary CVD in the STAAB cohort study. Furthermore, the relationship between receiving adequate lifestyle advices and hyperlipidemia was significantly stronger in participants without a coronary event compared to patients with existing CVD. Present results show a considerable potential for improved implementation of guideline recommended control of modifiable cardiovascular risk factors in primary and secondary prevention. Due to the high number of cardiovascular risk factors in young adults, the importance of long-term consequences of cardiovascular risk factors should be emphasized in physician-patient conversation and taken into account in the development of prevention strategies, especially for younger age groups. Gender-specific determinants regarding the control of cardiovascular risk factors as well as concerns about medication should be given greater consideration in the physician-patient interaction. In order to strengthen the patients compliance of a healthy lifestyle, physicians should be sensitized with regard to the importance of healthy lifestyle advices, but also in dealing with difficult situations, such as the recommendation of weight reduction. Also the correct handling of the guideline recommendations by physicians should be more supported. KW - Kardiovaskuläre Krankheit KW - Herz-Kreislauf-Erkrankung KW - kardiovaskuläre Risikofaktoren KW - Prävention Y1 - 2019 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-192723 ER - TY - THES A1 - Kneer, Katharina Johanna T1 - The association of three anxiety dimensions in children and adolescents: their influence on the brain and malleability by a prevention program T1 - Der Zusammenhang dreier Angstdimensionen bei Kindern und Jugendlichen: ihr Einfluss auf das Gehirn und ihre Veränderbarkeit durch ein Präventionsprogramm N2 - Anxiety disorders are the most prevalent group of neuropsychiatric disorders and go along with high personal suffering. They often arise during childhood and show a progression across the life span, thus making this age a specific vulnerable period during development. Still most research about these disorders is done in adults. In light of this, it seems of utmost importance to identify predictive factors of anxiety disorders in children and adolescents. Temperament or personality traits have been proclaimed as risk markers for the development of subsequent anxiety disorders, but their exact interplay is not clear. In this dissertation an effort is made to contribute to the understanding of how risk markers of early temperamental traits, in this case Trait Anxiety, Anxiety Sensitivity and Separation Anxiety are interplaying. While Trait Anxiety is regarded as a more general tendency to react anxiously to threatening situations or stimuli (Unnewehr, Joormann, Schneider, & Margraf, 1992), Anxiety Sensitivity is the tendency to react with fear to one’s own anxious sensations (Allan et al., 2014; S. Reiss, Peterson, Gursky, & McNally, 1986), and Separation Anxiety is referring to the extent to which the child is avoiding certain situations because of the fear of being separated from primary care givers (In-Albon & Schneider, 2011). In addition, it will be addressed how these measurements are associated with negative life events, as well as brain functioning and if they are malleable by a prevention program in children and adolescents. In study 1 the aim was to extend the knowledge about the interrelations of this anxiety dimensions and negative life events. Results indicated positive correlations of all three anxiety traits as well as with negative life events. Thus, a close connection of all three anxiety measures as well as with negative life events could be indicated. The closest association was found between Anxiety Sensitivity and Trait Anxiety and between Separation Anxiety and Anxiety Sensitivity. Furthermore, negative life events functioned as mediator between Anxiety Sensitivity and Trait Anxiety, indicating that a part of the association was explained by negative life events. In study 2 we extended the findings from study 1 with neurobiological parameters and examined the influence of anxiety traits on emotional brain activation by administering the “emotional face matching task”. This task activated bilateral prefrontal regions as well as both hippocampi and the right amygdala. Further analyses indicated dimension-specific brain activations: Trait Anxiety was associated with a hyperactivation of the left inferior frontal gyrus (IFG) and Separation Anxiety with a lower activation bilaterally in the IFG and the right middle frontal gyrus (MFG). Furthermore, the association between Separation Anxiety and Anxiety Sensitivity was moderated by bi-hemispheric Separation-Anxiety-related IFG activation. Thus, we could identify distinct brain activation patterns for the anxiety dimensions (Trait Anxiety and Separation Anxiety) and their associations (Separation Anxiety and Anxiety Sensitivity). The aim of study 3 was to probe the selective malleability of the anxiety dimensions via a prevention program in an at-risk population. We could identify a reduction of all three anxiety traits from pre- to post-prevention-assessment and that this effect was significant in Anxiety Sensitivity and Trait Anxiety scores. Furthermore, we found that pre-intervention Separation Anxiety and Anxiety Sensitivity post-intervention were associated. In addition, pre-interventive scores were correlated with the intervention-induced change within the measure (i.e., the higher the score before the intervention the higher the prevention-induced change) and pre-intervention Anxiety Sensitivity correlated with the change in Separation Anxiety scores. All relations, seemed to be direct, as mediation/moderation analyses with negative life events did not reveal any significant effect. These results are very promising, because research about anxiety prevention in children and adolescents is still rare and our results are indicating that cognitive-behavioural-therapy based prevention is gilding significant results in an indicated sample even when samples sizes are small like in our study. In sum the present findings hint towards distinct mechanisms underlying the three different anxiety dimensions on a phenomenological and neurobiological level, though they are highly overlapping (Higa-McMillan, Francis, Rith-Najarian, & Chorpita, 2016; Taylor, 1998). Furthermore, the closest associations were found between Anxiety Sensitivity and Trait Anxiety, as well as between Separation Anxiety and Anxiety Sensitivity. Specifically, we were able to find a neuronal manifestation of the association between Separation Anxiety and Anxiety Sensitivity (Separation Anxiety-specific IFG activation) and a predictive potential on prevention influence. The results of these studies lead to a better understanding of the etiology of anxiety disorders and the interplay between different anxiety-related temperamental traits and could lead to further valuable knowledge about the intervention as well as further prevention strategies. N2 - Angststörungen sind die am häufigsten auftretende Gruppe neuropsychiatrischer Erkrankungen und führen in vielen Fällen zu großem Leid. Sie beginnen häufig in der Kindheit und Spontanremissionen sind selten, im Gegenteil - die Erkrankungen verschlimmern sich häufig und führen zu weiteren psychischen Erkrankungen. Dabei stellt die Kindheit eine Lebensphase mit besonderer Vulnerabilität für die Entwicklung von Angsterkrankungen dar. Trotzdem werden die meisten Studien zu Angststörungen weiterhin mit Erwachsenen durchgeführt. Vor diesem Hintergrund scheint es von größter Bedeutung, prädiktive Faktoren für Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen zu identifizieren. Temperament- oder Persönlichkeitsmerkmale werden als Risikomarker für Angststörungen gesehen. Dabei ist das genaue Zusammenspiel dieser Risikomarker im Kindes- und Jugendalter nicht klar. Diese Dissertation leistet dabei einen Beitrag zum Verständnis des Zusammenspiels der Risikomarker Trait-Angst, Angstsensitivität und Trennungsangst. Während Trait-Angst als eine eher allgemeinere Tendenz angesehen wird, ängstlich auf bedrohliche Situationen oder Reize zu reagieren (Unnewehr et al., 1992), ist Angstsensitivität die Tendenz, mit Angst auf die eigenen potentiell angst-assoziierten Empfindungen zu reagieren (Allan et al., 2014; S. Reiss et al., 1986). Trennungsangst bezieht sich auf das Ausmaß, in dem das Kind bestimmt Situationen vermeidet, weil es befürchtet von Primärbezugspersonen getrennt zu werden (In-Albon & Schneider, 2011). Darüber hinaus befasst sich diese Dissertation damit, wie diese drei Angstmaße mit negativen Lebensereignissen und Gehirnaktivierung zusammenhängen und evaluiert deren Veränderbarkeit durch ein indiziertes Präventionsprogram. Zu diesem Zweck wurden drei Studien durchgeführt. In Studie 1 war das Ziel, das Wissen, um die Wechselbeziehungen dieser Angstmaße und negativer Lebensereignisse zu erweitern. Die Ergebnisse zeigten enge Zusammenhänge zwischen den drei Angstmaßen und ebenso mit der Anzahl negativer Lebensereignissen. Darüber hinaus fungierten negative Lebensereignisse als Mediator zwischen Angstsensitivität und Trait-Angst, was darauf hinweist, dass ein Teil des Zusammenhangs dieser beiden Angstmaße durch negative Lebensereignisse erklärt wird. In Studie 2 erweiterten wir die Ergebnisse aus Studie 1 um ein neurobiologisches Maß und untersuchten den Einfluss der Angstmaße auf Hirnaktivierung während emotionaler Verarbeitung mittels der Durchführung des „emotional face matching task“. Die Analyse zeigte eine Aktivierung während der Aufgabe in bilateralen präfrontalen Regionen sowie beiden Hippocampi und der rechten Amygdala. Angstspezifische Aktivierungen zeigten eine Trait-Angst-spezifische Hyperaktivierung im linken gyrus frontalis inferior (IFG) und eine Trennungsangst-spezifische Hypoaktivierung in beiden IFG und dem rechten gyrus frontalis medius. Darüber hinaus wurde der Zusammenhang zwischen Trennungsangst und Angstsensitivität durch bi-hemisphärische Trennungsangst-spezifische IFG Aktivierung moderiert. Wir konnten also Hirnregionen identifizieren, die spezifisch mit den Angstmaßen assoziiert waren (Trait-Angst und Trennungsangst) und auch deren Verbindung moderierten (Trennungsangst und Angstsensitivität). Ziel der Studie 3 war es, die Veränderbarkeit der Angstmaße anhand eines Präventionsprogramms in einer Risikopopulation zu untersuchen. Wir konnten eine Verringerung aller drei Angstmaße durch die Prävention feststellen und dieser Effekt war für Angstsensitivität und Trait-Angst statistisch signifikant. Darüber hinaus konnten wir zeigen, dass die Trennungsangst vor der Prävention signifikant mit der Angstsensitivität nach der Prävention korrelierte. Zusätzlich sagte das Ausmaß der Angstmaße vor der Prävention die durch die Intervention induzierten Veränderung innerhalb eines Maßes signifikant voraus (Je höher die Werte vor der Intervention, desto höher die präventionsinduzierte Änderung), zudem vermochte Angstsensitivität vor der Intervention Änderung der Trennungsangstwerte zu prognostizierten. Alle gefunden Zusammenhänge schienen darüber hinaus direkt zu sein, da Mediations- / Moderationsanalysen mit negativen Lebensereignissen keinen signifikanten Effekt zeigten. Diese Ergebnisse sind sehr vielversprechend, da es nur wenig Forschung zur Angstprävention bei Kindern und Jugendlichen gibt und unsere Ergebnisse darauf hinweisen das Präventionsprogramme, welche auf Kognitiv-verhaltenstherapeutischen Elementen beruhen in einer indizierten Population gute Effekte erzielen können, selbst wenn es sich, wie in unserem Fall, um eine kleine Stichprobengröße handelt. Zusammenfassend deuten die vorliegenden Ergebnisse auf unterschiedliche Mechanismen hin, die den drei verschiedenen Angstmaßen auf phänomenologischer und neurobiologischer Ebene zugrunde liegen. Darüber hinaus wurden enge Assoziationen zwischen Angstsensitivität und Trait-Angst sowie Trennungsangst und Angstsensitivität gefunden. Insbesondere konnten wir eine neuronale Manifestation des Zusammenhangs zwischen Trennungsangst und Angstsensitivität (Trennungangstspezifische IFG-Aktivierung) und ein Vorhersagepotential für den Einfluss der Prävention finden. Die Resultate der beschriebenen Studien tragen zu einem besseren Verständnis der Ätiologie von Angststörungen und dem Zusammenspiel verschiedener angstspezifischer Temperamentmerkmale bei, und können zu weiteren wertvollen Erkenntnissen über Interventions- sowie Präventionsstrategien führen. KW - Prävention KW - Angst KW - Kind KW - Jugend KW - Angsterkrankungen KW - Kindheit und Jugend KW - Angst als Eigenschaft Y1 - 2022 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-257468 ER -