Einfluß von Persönlichkeitsmerkmalen gemessen anhand des Freiburger Persönlichkeitsinventars (FPI) auf postanästhesiologisches Erbrechen

Influence of personality meassured by the Freiburger Personality Inventory (FPI) on postanesthetic vomiting

Please always quote using this URN: urn:nbn:de:bvb:20-opus-5171
  • Zusammenfassung:In der vorliegenden prospektiven, randomisierten und mehrfach stratifizierten, doppelblinden, kontrollierten Studie mit faktoriellem Design sollte analysiert werden, ob die Ausprägung eines Persönlichkeitsmerkmals, welches mit dem Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI) erhoben wurde, einen direkten Einfluß auf PÜ&E hat und welchen Stellenwert ein möglicher Einfluß auf das PÜ&E-Risiko im Kontext der sonstigen Einflußfaktoren hat. Insgesamt konnten 1180 Teilnehmer in die Studie aufgenommenen werden. Im Rahmen derZusammenfassung:In der vorliegenden prospektiven, randomisierten und mehrfach stratifizierten, doppelblinden, kontrollierten Studie mit faktoriellem Design sollte analysiert werden, ob die Ausprägung eines Persönlichkeitsmerkmals, welches mit dem Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI) erhoben wurde, einen direkten Einfluß auf PÜ&E hat und welchen Stellenwert ein möglicher Einfluß auf das PÜ&E-Risiko im Kontext der sonstigen Einflußfaktoren hat. Insgesamt konnten 1180 Teilnehmer in die Studie aufgenommenen werden. Im Rahmen der Prämedikationsvisite beantwortete ein Teil der Patienten neben verschiedenen anderen Fragebögen die revidierte Fassung des 138 Fragen umfassenden Freiburger Persönlichkeitsinventars (FPI-R). Zur Narkose erhielt jeder eine doppelblinde randomisierte antiemetische Prophylaxe mit Tropisetron, Dimenhydrinat, Droperidol und Metoclopramid oder Placebo. Die Applikation der Prüfsubstanzen erfolgte in der „double dummy technique“, d.h. nur eine der beiden Spritzen, deren Inhalt zur Einleitung und Ausleitung der Narkose appliziert wurde, enthielt die Prüfsubstanz, die andere auf jeden Fall Placebo. Nach Einleitung der Narkose mit Thiopental/Propofol und niedrig dosierten Opioiden erfolgte die Narkoseaufrechterhaltung stratifiziert mit Isofluran, Enfluran, Sevofluran oder Propofol jeweils mit N2O/O2 im Verhältnis 2:1. Nach der Narkose wurden alle Patienten 24 Stunden lang beobachtet und die erhobenen Daten auf einem standardisierten Erhebungsbogen erfaßt. Schwerpunkt der Erfassung bildeten die Zielkriterien PÜ, PE und PÜ&E Den Ergebnissen lag eine Gesamtstichprobe von n=356 erwachsenen Patienten zugrunde. Hinsichtlich der demographischen-, als auch der anästhesie- und operationsbezogenen Daten waren weder statistisch signifikante noch klinisch relevante Unterschiede zwischen den Treatmentgruppen erkennbar, was nicht nur durch die Randomisierung, sondern durch das faktorielle Design bedingt war. Anhand eines Mediansplits wurde die Beziehung zwischen PÜ&E und hoher bzw. niedriger FPI-Merkmalsausprägung überprüft. Dabei ergaben sich keine signifikanten Unterschiede, d.h. Patienten mit einer durchschnittlich höheren FPI-Merkmalsausprägung zeigten keine Unterschiede in der Inzidenz von PÜ&E im Vergleich zu Patienten mit durchschnittlich niedrigerer Merkmalsausprägung. Lediglich bei dem FPI-Merkmal „Gesundheitssorgen“ war eine höhere Inzidenz an PÜ&E. Da die Gruppe mit vermehrten Gesundheitssorgen jedoch ebenfalls ein höheres Risiko für PÜ&E aufwies, kann daraus ein relevanter Zusammenhang nicht abgleitet werden. Daher wurde zusätzlich eine multivariate Analyse unter Berücksichtigung aller bekannten Risikofaktoren durchgeführt. Diese zeigte, dass das PÜ&E-Risiko durch die Applikation von Dimenhydrinat, Droperidol und Metoclopramid für den gesamten Untersuchungszeitraum signifikant gesenkt wurde. Volatile Anästhetika mit steigender Anwendungsdauer und Nichtraucherstatus waren mit vermehrtem PÜ&E vergesellschaftet. Ähnliche Ergebnisse ergaben die Analysen für den frühen und späten postoperativen Zeitraum. In allen Untersuchungszeiträumen verfehlten sämtliche FPI-Persönlichkeitsmerkmale, auch die Gesundheitssorgen, das Signifikanzniveau. Anhand der hier erhobenen Daten muß daher davon ausgegangen werden, daß die untersuchten Persönlichkeitsmerkmale keinen klinisch relevanten Einfluß auf Übelkeit und Erbrechen nach Narkosen haben.show moreshow less
  • Abstract:In this prospective, randomised and multiple stratified, double-blind, controlled study with factorial design the influence of personality characteristics, as measured by the Freiburger Personality Inventory (FPI) on postoperative nausea and vomiting (PONV) should be analysed. A total of 1180 children and adults who underwent elective surgery participated in the study. Adult patients were offered to answer a standardised questionnaire with 138 items of (FPI-R). Consenting inpatients received prophylactically either tropisetrone,Abstract:In this prospective, randomised and multiple stratified, double-blind, controlled study with factorial design the influence of personality characteristics, as measured by the Freiburger Personality Inventory (FPI) on postoperative nausea and vomiting (PONV) should be analysed. A total of 1180 children and adults who underwent elective surgery participated in the study. Adult patients were offered to answer a standardised questionnaire with 138 items of (FPI-R). Consenting inpatients received prophylactically either tropisetrone, dimenhydrinate, droperidol, metoclopramide or placebo as randomised and double-blind antiemetic treatment. After induction with thiopentone/propofol and low dose opioids anaesthesia was maintained with isoflurane, enflurane, sevoflurane or propofol with a N2O/O2-ratio of 2:1. PONV, postoperative nausea (PN) and vomiting (PV) were assessed at 10, 30, 60, 120 min and 6 and 24 hours after anaesthesia. The results were based on 356 adults. Due to the extensive randomisation and the factorial design, no clinically relevant and statistically significant differences between the treatment groups concerning demographic as well as anaesthetic and surgical data could be detected. The personality scores were dichotomised into low and high classes in order to allow for multivariable logistic regression analysis. With the exception of „health worries and concerns“ (which was associated with a higher incidence for PONV) bivariate analysis detected no significant differences. Thus, patients above average FPI-scores did not differ in PONV from patients below average FPI-scores. An additional multivariate analysis was performed with regard to all known risk factors, showing that the PONV-risk could be reduced by the application of dimenhydrinate, droperidol und metoclopramide within 24 hours postoperative. Volatile anaesthetics with increasing duration of anaesthesia and the non-smoking status were associated with a higher incidence of PONV. There were similar effects in the analysis of the early and late postoperative period. However, at any point of time no FPI-characteristic was statistically significant. The data of the study suggest that the analysed personality characteristics are unlikely to have any clinically relevant impact on PONV.show moreshow less

Download full text files

Export metadata

Additional Services

Share in Twitter Search Google Scholar Statistics
Metadaten
Author: Ulrich B. H. Löbmann
URN:urn:nbn:de:bvb:20-opus-5171
Document Type:Doctoral Thesis
Granting Institution:Universität Würzburg, Medizinische Fakultät
Faculties:Medizinische Fakultät / Klinik für Anaesthesiologie (bis 2003)
Date of final exam:2003/01/07
Language:German
Year of Completion:2003
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Tag:Erbrechen; FPI; Freiburger Persönlichkeitsinventars; PONV; Übelkeit
FPI; Freiburger Personality Inventory; Nausea; PONV; Vomiting
Release Date:2003/04/23
Advisor:Prof. Dr. med. Peter Sefrin