Langzeitergebnisse nach kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgischer Einstellung retinierter und verlagerter Zähne

Longterm results after combined orthodontic and surgical adjustment of retained and impacted teeth

Please always quote using this URN: urn:nbn:de:bvb:20-opus-19000
  • Retiniert und verlagerte Zähne und deren Behandlung sind schon seit langem ein sehr interessantes und viel diskutiertes Thema in der Zahnmedizin. Häufig erfordert die Behandlung des verlagerten Zahnes ein koordiniertes und nicht selten interdisziplinäres Vorgehen. Die Zielsetzung dieser vorliegenden Studie lag in einer Erfolgsbewertung der unterschiedlichen Freilegungsmethoden (offene bzw. geschlossene Elongation) im Rahmen einer kieferchirurgisch-kieferorthopädischen Behandlung retinierter und verlagerter Zähne. Zur Klärung der FragestellungRetiniert und verlagerte Zähne und deren Behandlung sind schon seit langem ein sehr interessantes und viel diskutiertes Thema in der Zahnmedizin. Häufig erfordert die Behandlung des verlagerten Zahnes ein koordiniertes und nicht selten interdisziplinäres Vorgehen. Die Zielsetzung dieser vorliegenden Studie lag in einer Erfolgsbewertung der unterschiedlichen Freilegungsmethoden (offene bzw. geschlossene Elongation) im Rahmen einer kieferchirurgisch-kieferorthopädischen Behandlung retinierter und verlagerter Zähne. Zur Klärung der Fragestellung wurden die Unterlagen von 124 Patienten, die zwischen November 1995 und Februar 2001 kieferchirurgisch auf Grund einer Freilegung eines oder mehrerer Zähne behandelt wurden, herangezogen. Das Patientenkollektiv bestand aus 57 männlichen und 67 weiblichen Patienten mit insgesamt 160 retinierten und verlagerten Zähnen. 41 Patienten konnten nachuntersucht werden. Die Patienten waren zum Zeitpunkt der chirurgischen Freilegung durchschnittlich 14 Jahre und zwei Monate alt und befanden sich bereits im Schnitt ein Jahr und zehn Monate in kieferorthopädischer Behandlung. Zusätzlich zur Verlagerung konnten Platzmangel (52,3%), enge Keimlage (15.6%) und Nichtanlagen (11,3%; exkl. Weisheitszähne) am häufigsten als Nebenbefunde diagnostiziert werden. Die Achsenneigung der retinierten und verlagerten Zähne lag zu 65,6% im „schräg“ definierten Bereich zwischen 30 und 75 Grad bzw. über 105 Grad. Das Wurzelwachstum war bei 51,9% zu 2/3 bzw. bei 42.5% komplett abgeschlossen. Die kieferorthopädische Behandlung wurde nach dem operativen Eingriff durchschnittlich nach 15 Tagen fortgesetzt und im Schnitt nach zwei Jahren abgeschlossen. 90% der Zähne wurden mit ausschließlich festsitzenden Apparaturen eingestellt. Sechs Zähne mussten vor Abschluss der Behandlung extrahiert werden, da sie sich als nicht einstellbar erwiesen. Die Ergebnisse wurden hinsichtlich der dentalen Ausgangslage, der Behandlungsergebnisse, der zeitlichen Parameter und der parodontalen Verhältnisse betrachtet. Die wesentlichen Aussagen dieser retrospektiven Studie lassen sich wie folgt darstellen: Zähne, deren Achsenneigungen stärker als 45 Grad von der Durchbruchsrichtung abweichen, können erfolgreich eingeordnet werden, auch wenn dies mit einer evtl. längeren Einstellzeit verbunden ist. Die Behandlungsergebnisse, bezogen auf Einstellung in den Zahnbogen und physiologischen Kontakt zum Antagonisten, ergaben keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der beiden Freilegungsmethoden. Somit kann mit beiden Freilegungsmethoden ein funktionell gutes Ergebnis erzielt werden. Ein Zahn lässt sich, hinsichtlich der Zeit, umso schneller in den Zahnbogen einordnen, je senkrechter er zur Okklusionsebene steht. Molaren weisen in der Regel die kürzesten Einstellungszeiten nach chirurgischer Freilegung auf. 17,5% der operierten Zähne mussten revidiert werden. Es konnten keine Wurzelverkürzungen im Vergleich zur Ausgangssituation festgestellt werden. In 22,3% der Fälle kam es zu einer Resorption der behandelten Zähne bzw. in 31,3% zu einer Resorption der benachbarten Zähne. Die parodontalen Verhältnisse nach geschlossener Elongation stellen sich geringfügig, statistisch aber nicht signifikant besser dar als nach offener Elongation. Die Einordnung retinierter und verlagerter Zähne ist bis heute eine komplexe interdisziplinäre Behandlungsaufgabe und stellt für den Behandler eine Herausforderung dar, deren Ergebnis erheblich von der Ausgangslage bei Behandlungsbeginn abhängt Mit den Ergebnissen dieser Studie konnte gezeigt werden, dass die geschlossene Elongation gegenüber anderen Behandlungsmethoden einen geringen Vorteil im Hinblick auf die posttherapeutischen parodontalen Verhältnisse hat. Die vorliegende Arbeit bestätigt in wesentlichen Teilen die Aussagen der themenbezogenen wissenschaftlichen Literatur, die überwiegend der geschlossenen Methode zur Einstellung retinierter und verlagerter Zähne den Vorzug gibt.show moreshow less
  • Retained and impacted teeth and their treatment has been an interesting and much discussed topic in dental medicine. Treatment of the displaced tooth often demands a coordinated and interdisciplinary approach. It was the objective of this work to examine and evaluate the results of two different surgical methods (open or closed elongation) in the context of a surgical and orthodontic adjustment of retained and impacted teeth. 124 patients (57 male and 67 female patients with 160 impacted and retained teeth between them) who had been surgicallyRetained and impacted teeth and their treatment has been an interesting and much discussed topic in dental medicine. Treatment of the displaced tooth often demands a coordinated and interdisciplinary approach. It was the objective of this work to examine and evaluate the results of two different surgical methods (open or closed elongation) in the context of a surgical and orthodontic adjustment of retained and impacted teeth. 124 patients (57 male and 67 female patients with 160 impacted and retained teeth between them) who had been surgically treated for impaction of one or more teeth between November 1995 and February 2001 were included in the study. 41 patients were clinically re-examined. At the time of the surgical exposure the patients averaged fourteen years and two months and already had been orthodontically treated for one year and ten months. The results were statistically analysed and can be summarized as the following: teeth with an axial inclination over 45 degrees of the normal direction of eruption can successfully be moved to its correct position in the dental arch. This requires a longer timeframe. The two surgical methods bore no significant differences regarding the results of treatment (position in the dental arch, physiological contact to the antagonist). Both methods of surgical exposure proved successful. The more vertical the tooth, referring to the direction of the occlusal plane, the faster the tooth can be put into the correct position in the dental arch. Until today the combined surgical and orthodontic adjustment of retained and impacted teeth is a complex and interdisciplinary treatment and represents a challenge for each person giving treatment. The results depend heavily on the initial position prior to treatment. With the help of our results we were able to show that the closed elongation seems to have a minor advantage over other methods of exposure concerning the post-therapeutical periodontal condition.show moreshow less

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Metadaten
Author: Stefanie Wolf
URN:urn:nbn:de:bvb:20-opus-19000
Document Type:Doctoral Thesis
Granting Institution:Universität Würzburg, Medizinische Fakultät
Faculties:Medizinische Fakultät / Klinik und Polikliniken für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten
Date of final exam:2006/08/16
Language:German
Year of Completion:2006
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Tag:Langzeituntersuchung; chirurgische Freilegung; kieferorthopädische Behandlung; retinierte Zähne
Longterm results; impacted teeth; orthodontic treatment; surgical exposure
Release Date:2006/08/21
Advisor:Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Christian Michel