Feedback-Generierung für offene, strukturierte Aufgaben in E-Learning-Systemen
Feedback-generation for open-ended, structured tasks in e-learning systems
Please always quote using this URN: urn:nbn:de:bvb:20-opus-106348
- Bei Lernprozessen spielt das Anwenden der zu erlernenden Tätigkeit eine wichtige Rolle. Im Kontext der Ausbildung an Schulen und Hochschulen bedeutet dies, dass es wichtig ist, Schülern und Studierenden ausreichend viele Übungsmöglichkeiten anzubieten. Die von Lehrpersonal bei einer "Korrektur" erstellte Rückmeldung, auch Feedback genannt, ist jedoch teuer, da der zeitliche Aufwand je nach Art der Aufgabe beträchtlich ist. Eine Lösung dieser Problematik stellen E-Learning-Systeme dar. Geeignete Systeme können nicht nur Lernstoff präsentieren,Bei Lernprozessen spielt das Anwenden der zu erlernenden Tätigkeit eine wichtige Rolle. Im Kontext der Ausbildung an Schulen und Hochschulen bedeutet dies, dass es wichtig ist, Schülern und Studierenden ausreichend viele Übungsmöglichkeiten anzubieten. Die von Lehrpersonal bei einer "Korrektur" erstellte Rückmeldung, auch Feedback genannt, ist jedoch teuer, da der zeitliche Aufwand je nach Art der Aufgabe beträchtlich ist. Eine Lösung dieser Problematik stellen E-Learning-Systeme dar. Geeignete Systeme können nicht nur Lernstoff präsentieren, sondern auch Übungsaufgaben anbieten und nach deren Bearbeitung quasi unmittelbar entsprechendes Feedback generieren. Es ist jedoch im Allgemeinen nicht einfach, maschinelle Verfahren zu implementieren, die Bearbeitungen von Übungsaufgaben korrigieren und entsprechendes Feedback erstellen. Für einige Aufgabentypen, wie beispielsweise Multiple-Choice-Aufgaben, ist dies zwar trivial, doch sind diese vor allem dazu gut geeignet, sogenanntes Faktenwissen abzuprüfen. Das Einüben von Lernzielen im Bereich der Anwendung ist damit kaum möglich. Die Behandlung dieser nach gängigen Taxonomien höheren kognitiven Lernziele erlauben sogenannte offene Aufgabentypen, deren Bearbeitung meist durch die Erstellung eines Freitexts in natürlicher Sprache erfolgt. Die Information bzw. das Wissen, das Lernende eingeben, liegt hier also in sogenannter „unstrukturierter“ Form vor. Dieses unstrukturierte Wissen ist maschinell nur schwer verwertbar, sodass sich Trainingssysteme, die Aufgaben dieser Art stellen und entsprechende Rückmeldung geben, bisher nicht durchgesetzt haben. Es existieren jedoch auch offene Aufgabentypen, bei denen Lernende das Wissen in strukturierter Form eingeben, so dass es maschinell leichter zu verwerten ist. Für Aufgaben dieser Art lassen sich somit Trainingssysteme erstellen, die eine gute Möglichkeit darstellen, Schülern und Studierenden auch für praxisnahe Anwendungen viele Übungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, ohne das Lehrpersonal zusätzlich zu belasten. In dieser Arbeit wird beschrieben, wie bestimmte Eigenschaften von Aufgaben ausgenutzt werden, um entsprechende Trainingssysteme konzipieren und implementieren zu können. Es handelt sich dabei um Aufgaben, deren Lösungen strukturiert und maschinell interpretierbar sind. Im Hauptteil der Arbeit werden vier Trainingssysteme bzw. deren Komponenten beschrieben und es wird von den Erfahrungen mit deren Einsatz in der Praxis berichtet: Eine Komponente des Trainingssystems „CaseTrain“ kann Feedback zu UML Klassendiagrammen erzeugen. Das neuartige Trainingssystem „WARP“ generiert zu UML Aktivitätsdiagrammen Feedback in mehreren Ebenen, u.a. indem es das durch Aktivitätsdiagramme definierte Verhalten von Robotern in virtuellen Umgebungen visualisiert. Mit „ÜPS“ steht ein Trainingssystem zur Verfügung, mit welchem die Eingabe von SQL-Anfragen eingeübt werden kann. Eine weitere in „CaseTrain“ implementierte Komponente für Bildmarkierungsaufgaben ermöglicht eine unmittelbare, automatische Bewertung entsprechender Aufgaben. Die Systeme wurden im Zeitraum zwischen 2011 und 2014 an der Universität Würzburg in Vorlesungen mit bis zu 300 Studierenden eingesetzt und evaluiert. Die Evaluierung ergab eine hohe Nutzung und eine gute Bewertung der Studierenden der eingesetzten Konzepte, womit belegt wurde, dass elektronische Trainingssysteme für offene Aufgaben in der Praxis eingesetzt werden können.…
- In learning processes, the application of skills plays a central role. In the context of education at schools and universities, this means that it is important to offer a sufficient number of practice opportunities to pupils and students. However, the feedback created by teachers at an assessment is expensive because of the amount of time involved. A solution of this problem are e-learning systems. Suitable systems can not only present learning content, but also offer exercises and generate immediate, appropriate feedback. However, it is notIn learning processes, the application of skills plays a central role. In the context of education at schools and universities, this means that it is important to offer a sufficient number of practice opportunities to pupils and students. However, the feedback created by teachers at an assessment is expensive because of the amount of time involved. A solution of this problem are e-learning systems. Suitable systems can not only present learning content, but also offer exercises and generate immediate, appropriate feedback. However, it is not straightforward in general to design automatic methods that help to assess exercises and generate appropriate feedback. For or some task types, such as multiple-choice questions, this is indeed trivial. However, these are especially well suited for assessing factual knowledge. The practicing of learning objectives in the field of application is therefore hardly possible. So-called open-ended tasks allow the treatment of these (according to standard taxonomies) higher cognitive learning objectives. These tasks are usually processed by creating a free text in natural language. The information and knowledge that learners hereby show, is presented in so-called “unstructured” form. This unstructured knowledge is hardly machine-recognizable, so training systems being able to give appropriate feedback to open-ended tasks are not established. However, there are also open-ended task types in which learners present the knowledge in a structured form, which is more likely to be machine-recognizable in a sufficient way. Therefore, training systems for these tasks can be implemented, which are a great way to provide exercises to pupils and students without burdening the teaching staff. This work describes how certain properties of tasks are used to design and implement appropriate training systems. In the main part of the work, four training systems and their components are described and it is reported on the experience of their use in practice: A component of the training system "Case Train" is able to generate feedback on UML class diagrams. The novel training system "WARP" generates feedback for UML activity diagrams on several levels, including the visualization of the behavior of robots in virtual environments which before is defined by activity diagrams. "ÜPS" is a training system, with which the input of SQL queries can be practiced. Another "Case Train" component for image labeling tasks allows an immediate, automatic valuation of such tasks. The systems were used and evaluated in lectures at the University of Würzburg with up to 300 students in the period 2011-2014. The evaluation showed that students indeed use and value the systems, which is an evidence that electronic training systems for open tasks can be used in practice.…