Stressfaktoren bei Eltern und Schülern am Übergang zur Sekundarstufe

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  • Zentrale Befunde: Erstmals wird in Deutschland eine Studie durchgeführt, die die Stressbelastung von GrundschülerInnen am Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe erfasst. Die schriftliche Befragung von 1.620 Eltern aus den Bundesländern Bayern und Hessen zeigt dabei, dass • die an Schulnoten gekoppelte und bindende Übertrittsregelung in Bayern zu einer höheren Stressbelastung bei Kindern führt als die hessische Form der beratenden Übertrittsempfehlung. • vor allem Kinder aus bildungsfernen Familien einer hohen StressbelastungZentrale Befunde: Erstmals wird in Deutschland eine Studie durchgeführt, die die Stressbelastung von GrundschülerInnen am Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe erfasst. Die schriftliche Befragung von 1.620 Eltern aus den Bundesländern Bayern und Hessen zeigt dabei, dass • die an Schulnoten gekoppelte und bindende Übertrittsregelung in Bayern zu einer höheren Stressbelastung bei Kindern führt als die hessische Form der beratenden Übertrittsempfehlung. • vor allem Kinder aus bildungsfernen Familien einer hohen Stressbelastung ausgesetzt sind, weil sie weniger über stresshemmende Schutzfaktoren verfügen als Kinder aus bildungsnahen Elternhäusern. • Eltern durch überzogene und unrealistische Bildungserwartungen die Stressbelastung für ihre Kinder nochmals erhöhen und hierdurch zur Gefährdung ihrer Kinder beitragen. • die Grundschulkinder in Bayern, die an der Notenschwelle zwischen Mittel- und Realschulempfehlung liegen, eine erhebliche Risikogruppe darstellen. Die SchülerInnen weisen nicht nur die höchsten Stresswerte auf, sie sind auch die einzigen SchülerInnen, bei denen der Stress von der dritten zur vierten Klasse dramatisch ansteigt. Folgerungen für die Praxis: Die Ergebnisse der Querschnittstudie müssen noch durch längsschnittliche Verlaufsdaten repliziert werden, deuten aber bereits in der vorliegenden Form an, dass • der Schulübergang im Alter von zehn Jahren in einer sensiblen Entwicklungsphase der Kinder Stress erzeugt und somit zeitlich zu früh ansetzt, • bindende Schulübertrittszuweisungen wie im bayerischen Modell die Stressbelastung der Kinder deutlich erhöhen, • für eine salutogene Entwicklung der Kinder Beratungsmodelle gegenüber Zuweisungsmodellen beim Schulübertritt mit Nachdruck zu bevorzugen sind, • Eltern frühzeitig und aktiv über den weiteren Bildungsweg ihrer Kinder informiert werden müssen, um zusätzliche Stressbelastungen zu vermeiden, • vor allem und sehr zeitnah die Stressbelastung der Risikogruppe gemindert werden muss, die zwischen Mittel- und Realschulzuweisungen steht.zeige mehrzeige weniger

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Untertitel (Deutsch):Abschlussbericht über die Elternbefragung in Hessen und Bayern 2014
Autor(en): Heinz Reinders, Tamara Ehmann, Isabell Post, Juliane Niemack
URN:urn:nbn:de:bvb:20-opus-111876
Dokumentart:Report (Bericht)
Institute der Universität:Fakultät für Humanwissenschaften (Philos., Psycho., Erziehungs- u. Gesell.-Wissensch.) / Institut für Pädagogik
Sprache der Veröffentlichung:Deutsch
ISSN:1867-9994
Erscheinungsjahr:2015
Schriftenreihe (Bandnummer):Schriftenreihe Empirische Bildungsforschung (33)
ISBN:978-3-945459-01-0
Seitenangabe:21
DOI:https://doi.org/10.25972/OPUS-11187
Allgemeine fachliche Zuordnung (DDC-Klassifikation):3 Sozialwissenschaften / 37 Bildung und Erziehung / 370 Bildung und Erziehung
Normierte Schlagworte (GND):Sekundarstufe; Schulübergang; Stress; Eltern; Grundschulkind; Belastung; Bayern; Hessen; Geschichte 2014; Umfrage
Datum der Freischaltung:15.04.2015
Lizenz (Deutsch):License LogoCC BY-NC-SA: Creative-Commons-Lizenz: Namensnennung, Nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen