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In dieser erziehungswissenschaftlichen Arbeit wurden Lebensläufe chronisch mehrfach beeinträchtigter Abhängigkeitskranker unter besonderer Berücksichtigung der Eigen – und Fremdsicht der Betroffenen untersucht. Der zugrunde liegende pädagogische Gedankengang geht auf Pestalozzi zurück: „Das Leben bildet“ (Pestalozzi) – der Lebensverlauf, wie er vor allem im autobiographischen Rückblick Betroffener versprachlicht vorliegt, kann als Bildungsprozess gesehen werden – als Lebensweg, der den Betroffenen dorthin geführt hat wo er sich heute befindet. Somit kann auch chronischer Alkoholismus in einem wertfreien und deskriptiven Sinne als Bildungsereignis verstanden werden. Forschungsmethodisch wurden 17 qualitative Interviews (Ich - Narrationen) erhoben welche nach dem Konzept der „hermeneutischen Psychologie“ (Bittner) ausgewertet wurden. Zusätzliche Therapeuteninterviews über die Betroffenen haben das Verständnis für das subjektive Erleben der Probanden vertieft. Die qualitative Auswertung betrachtete vor allem den Ich - Bezug zur Suchterkrankung. Meist zeigte sich eine sehr negative, oftmals selbstabwertende Sicht auf den Krankheitsverlauf. Auffällig waren auch die teils starken Divergenzen bezüglich der Fremdperspektive.
1961 äußerte sich Karl Rahner mit einem Aufsatz zum Spannungsverhältnis zwischen Exegese und Dogmatik. Diese Spannung entzündet sich vornehmlich am konkreten Umgang mit biblischen Texten. Bis heute scheint es sich hierbei jedoch um ein ungelöstes Problem zu handeln. Der in diesem Aufsatz vorgestellte methodische Entwurf versucht einen solchen Brückenschlag zwischen den beiden theologischen Fachwissenschaften mittels einer Hermeneutik zur Interpretation alttestamentlicher Texte anzustreben. Dabei nimmt die Fokussierung auf das Alte Testament keine hermeneutische Sonderstellung ein, sondern erweist sich vielmehr als Prüfstein und Richtschnur jeder christlichen Interpretation der zweigeteilten Bibel. In den Brennpunkten der Ausführung dieses hermeneutischen Entwurfs stehen zum einen die Verpflichtung des Auslegers gegenüber dem biblischen Text und zum anderen das dialogische Gegenüber von Textwelt und konkreter Lebenssituation.