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Die bisherigen Anwendungen von Expertensystemen in der Medizin haben gezeigt, dass es möglich ist, aus Befunden eindeutige Diagnosen herzuleiten. Dadurch können solche Systeme sowohl zu tutoriellen Zwecken im Rahmen der Ausbildung als auch zur diagnostisch-therapeutischen Unterstützung im medizi-nisch-praktischen Arbeitsablauf genutzt werden. Im Bereich der Zahnheilkunde und besonders der Zahnärztlichen Prothetik, wo die Entwicklung seit ca. ¼ Jahrhundert zunehmend von der empirischen Thera-pie hin zu einer wissenschaftlichen, auf retrospektiven und prospektiven klini-schen Langzeitstudien sowie in-vitro-Untersuchungen basierenden Therapie drängt, liegt die Entwicklung und Weitergestaltung entsprechender Experten-systeme ebenso auf der Hand. Die Ergebnisse vorliegender Studie zu einem ersten Expertensystem in der Zahnärztlichen Prothetik zeigen sehr gute Übereinstimmungen, vor allem nach Adaptation der Wissensbasis, so dass auf einer ersten Stufe eine bestmögliche Anpassung an die reale Situation erreicht werden konnte. Dennoch bleibt eine entscheidende Abhängigkeit durch den Zahnarzt und seine Ausbildung bei der Therapieentscheidung erhalten. Die Wissensbasis des Systems ist durch die Lehrmeinung der Entwickler beeinflusst und somit nicht zwingend allgemein gültig. Es besteht bei der Bewertung der Befunde ein gewis-ser Auslegungsspielraum durch den behandelnden Zahnarzt, der bei der Einga-be dieser Befunde über die Auswahlmenüs zum Tragen kommt und therapieent-scheidend sein kann. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Varianz der prothetischen Planungen durch solche Systeme im Sinne einer evidenzbasierten Zahnmedizin minimieren lässt.