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Maligne Nasennebenhöhlentumoren sind mit 0,3-1% aller Tumoren sehr selten und weisen bei Diagnosestellung meistens ein fortgeschrittenes Tumorstadium auf. So haben sie trotz Fortschritten in Diagnostik und Therapie unverändert eine schlechte Prognose. In der vorliegenden retrospektiven Studie wurden die Krankenakten von insgesamt 59 Patienten mit malignen Prozessen, die primär in den Nasennebenhöhlen ihren Ursprungsort besaßen oder in diese einbrachen, ausgewertet. Die Malignome wurden in dem Zeitraum vom 07.09.1988- 10.05.1999 an der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkranke der Universität Würzburg diagnostiziert und therapiert. Der Altersgipfel der Patienten lag bei 61-70 Lebensjahren mit einem Durchschnittsalter von 58,7 Jahren, Männer waren annähernd doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Eine berufliche Prädisposition (Holz- oder Metallverarbeitung) zeigte sich bei 34% der Patienten. In der präoperativen Diagnostik ermöglichte die routinemäßige Anwendung der coronaren Computertomographie eine relativ genaue Bestimmung der Tumorausbreitung. Diese erfolgte jedoch aufgrund des Fehlens pathognomischer Symptome meist in einem bereits weit fortgeschrittenen Tumorstadium. Unterteilt man unser Patientengut entsprechend den in der Nasennebenhöhlenonkologie gängigen Klassifikationen, so lagen in 95% fortgeschrittene Tumoren der Stadien T3 (29%) oder T4 (66%) vor. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 3 Jahre (0,6-9 Jahre). Der operative Zugangsweg wurde in 64,4% über die laterale Rhinotomie als dominierender Operationszugang gewählt, wobei sich die Malignome in absteigender Reihenfolge in den Siebbeinhöhlen (76,3%), Kieferhöhle (63%), Keilbeinhöhle (35,6%) und Stirnhöhle (23,7%) lokalisierten. Bei der histologischen Verteilung zählten das Adenokarzinom (25,4%), Melanom (22%) und Plattenepithelkarzinom (16,9%) zu den am häufigsten diagnostizierten Histologietypen. Metastasierungen lymphogener (10,2%) oder hämatogener Natur (10,2%) wurden bei Erstdiagnose nur relativ selten festgestellt. Sekundäre Tumoren im Nasennebenhöhlensystem enthielten einen Anteil von 10,2%. Unter kurativer Zielsetzung in 86% galt vor allem eine Kombination aus Operation und Radiotherapie (64,7%) als Therapie der Wahl, wobei fast bei einem Drittel aller Patienten (32,3%) Teile der Schädelbasis reseziert wurden. Die Fünfjahresüberlebensrate betrug 67%. Für In-sano-Resektionen lag sie bei 77%, für Non-in-sano-Resektionen bei 56%. Rezidive in 44% oder Spätmetastasen in 22% der Fälle unterstreichen die schlechte Prognose sinunasaler Malignome. Am häufigsten traten lokale Rezidive mit 46% im ersten und 31% im zweiten postoperativen Jahr auf. Alle Lokalrezidive waren im Bereich der Schädelbasis und/oder Orbita/Periorbita anzutreffen. Bei Auftreten von Lokalrezidiven war in 65% der Fälle eine Non-in-sano-Resektion vorausgegangen. Weiterhin bestätigt unsere Auswertung der Überlebensangaben die prognostische Aussagekraft der Klassifikationen nach Sebileau, Öhngren, Johns und Kaplan, Schwab sowie die der UICC für das Kieferhöhlenkarzinom. Unsere Ergebnisse bekräftigen die in der Literatur beschriebene schlechte Prognose von Malignomen im Nasennebenhöhlensystem, die von der Histologie, Lokalisation, primären Tumorgröße, Lymphknotenbeteiligung, etwaigen Metastasierungen und der Art der Therapie abhängt. Folglich kann die Verbesserung der Prognose dieser Malignome in einer gezielten Vorsorge, einer frühzeitigeren Diagnose trotz fehlender pathognomischer Symptome und einer Kontrolle des lokalen Tumorgeschehens gesehen werden. Die verbesserten Möglichkeiten einer chirurgischen Sanierung in Kombination mit einer modernen Strahlentherapie sollten ausgeschöpft werden, um eine anhaltende Remission erzielen zu können. Schließlich muß eine regelmäßige gerade in den ersten postoperativen Jahren äußerst engmaschige Nachsorge erfolgen. Von statistischer Seite ist die Einführung eines einheitlichen, anerkannten Klassifizierungssystems anzustreben, um den Resultatvergleich zwischen den unterschiedlichen Forschungszentren und darüber die Rekrutierung eines größeren Patientengutes durch multizentrische Studien zu erleichtern.
Neben dem Basaliom gibt es eine Vielzahl von gut- und bösartigen Tumoren im Bereich der Lidregion. Während die Literatur dieser Hauttumoren weitläufig ist, sind diese Tumoren im Bereich der Augenlider schlechter untersucht. Ziel der Arbeit war es, Eigenschaften, Behandlungsmethoden und Therapieergebnisse von Lidtumoren darzustellen.