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Hintergrund: Die fehlende Diagnostik des patientInnenindividuellen CMD-Schmerzchronifizierungsgrades könnte Grund für die Heterogenität der Studienergebnisse zur Effektivität von Schienentherapie und okklusalen Einschleifmaßnahmen sein. Ziele: Dieser Systematische Review mit Metaanalyse hat als Ziel, die Effektivität von Schienentherapie und okklusalen Einschleifmaßnahmen bei der Behandlung von CMD unter besonderer Berücksichtigung des Grades der Schmerzchronifizierung zu untersuchen. Literaturquellen: Die Datenbanken Pubmed/MEDLINE, EMBASE, Cochrane Library, Livivo, OpenGrey, drks.de, Clinicaltrials.gov., sowie zusätzliche nicht gelistete Literatur wurden hierzu durchsucht. Auswahlkriterien: Analysiert wurden randomisierte klinische Studien, welche erwachsene PatientInnen mit einer schmerzhaften CMD untersuchten, die mit einer Okklusionsschiene oder okklusalen Einschleifmaßnahmen in jeglicher Kombination behandelt wurden. Die Studien wurden nach Hinweisen untersucht, die vermuten ließen, dass die ProbandInnen unter einer chronifizierten dysfunktionalen CMD Schmerzen litten. Anschließend wurde die Effektivität der Interventionen im Hinblick auf den erfassten bzw. vermuteten Chronifizierungsgrad differenziert betrachtet. Die Effektivität wurde bzgl. der folgenden Messparameter untersucht: aktuelle Schmerzintensität in Ruhe, maximal aktive Kieferöffnungskapazität, Kiefergelenkgeräusche, Palpationsschmerzen aus der Kaumuskulatur, Depressivität und somatoforme Beschwerden. Studienbewertung: Nachdem die eingeschlossenen Studien ausgewertet, in ihrer Qualität bewertet (Risk of Bias-Tool des Cochrane-Instituts) und die Daten extrahiert worden waren, wurde eine Metaanalyse mithilfe des Review Managers (RevMan 5.3) des Cochrane Instituts durchgeführt. Ergebnisse: ProbandInnen mit funktionalen Schmerzen nach den hier definierten Kriterien erfuhren bis zu 6 Monate nach Behandlungsbeginn eine statistisch signifikant stärkere Schmerzreduktion (p<0,00001) sowie niedrigere Werte der somatoformen Beschwerden (p=0,01) und Depression-Scores (p=0,002) als Probanden mit dysfunktionalen Schmerzen. Dagegen verbesserte sich die Kieferöffnungskapazität in dieser Subgruppe nicht statistisch signifikant mehr (p=0,40). Im kurzfristigen Zeitraum von bis zu 6 Monaten konnte die Okklusionsschiene verglichen mit einer Placebo-Schiene stärker CMD-Schmerzen senken (p=0,0002), wohingegen der Effektivitätsunterschied der Messparameter Kieferöffnungskapazität und Kiefergelenkgeräusche nicht statistisch signifikant war. Im Vergleich zu keiner Behandlung war die Okklusionsschiene im Zeitraum bis zu 6 Monaten statistisch signifikant effektiver in der Schmerzreduktion (p<0,00001); 6 bis 12 Monate nach Behandlungsbeginn war keine signifikant bessere Effektivität in der Schmerzreduktion zu verzeichnen (p=0,07). Die maximale Kieferöffnungskapazität zeigte in diesem Vergleich kein statistisch signifikantes Ergebnis im kurzfristigen Zeitraum. Die Schmerzreduktion im kurzfristigen Zeitraum ähnelte derer anderer aktiver Interventionen. Als Kointervention bringt die Schienentherapie in keinem der untersuchten Endpunkte und Zeiträume einen statistisch signifikanten Mehrwert mit sich. Eine erhöhte Vertikaldimension könnte die Effektivität der Okklusionsschiene verbessern. Ansonsten ist die Effektivität unterschiedlicher Okklusionsschienen vergleichbar, unter Berücksichtigung folgender Beobachtungen: eine ARS senkt die Schmerzen einer arthrogenen CMD (p=0,001) und eine Stabilisierungsschiene die Schmerzen einer myogenen oder gemischten CMD (p<0,00001) effektiver als keine Behandlung. Intraorale Adjustierungen eine Verbesserung der Schmerzsymptomatik erzielen (p=0,01). Die langfristige Effektivität der Interventionen konnte aufgrund der geringen Datenlage nicht ausreichend untersucht werden. Registrierungsnummer der Review bei PROSPERO: CRD42019123169.
Restaurationen aus Vollkeramik sind im Fokus der modernen Zahnmedizin. Die
aktuell gängigen Keramiken sind Lithiumdisilikatkeramik (=LiSi2), eine Glaskeramik
mit eingelagerten Silikatkristallen und Zirkoniumdioxidkeramik (=ZrO2), eine
Oxidkeramik. Erstere zeichnet sich durch exzellente optische und letztere durch
hervorragende mechanische Eigenschaften aus.
In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss der Schichtdicke der beiden
Keramiken, des künstlichen Alterungsprozesses und der Substruktur, auf die die
Keramik verklebt wurde, untersucht.
Insgesamt wurden 256 Proben nach einem standardisierten Verfahren hergestellt: 64
reine Materialproben und 192 Echtzahnkeramikproben. Von den Zahnproben
durchlief die Hälfte einen Alterungsprozess.
Sechs der LiSi2 und zwei der ZrO2 Echtzahnkeramikproben brachen bereits beim
Alterungsprozess. Die höchsten Bruchlastwerte bei den Keramikechtzahnproben
erzielte ZrO2 (2420 N) und LiSi2 (1.783 N) in einer Schichtdicke von 2 mm jeweils
ohne Alterung. Die zu Bruch gegangenen außer Acht gelassen, entstanden die
niedrigsten Werte bei den dünnen Keramikproben ohne Zahnanteil in 0,5 mm
Schichtdicke (140 N ZrO2 Vgl. 99 N LiSi2).
Außerdem veranschaulichen die Ergebnisse, dass die Keramikproben mit
Schmelzanteil signifikant höhere Bruchlastwerte (p< 0,002) erzielten, als ihre
Vergleichspartner mit mehr Dentinanteil. Zudem zeigt sich, dass
Zirkoniumdioxidkeramik höhere Bruchlastwerte erreichte als Lithiumdisilikatkeramik,
sowohl nach dem Alterungsprozess, als auch bei sehr dünner Schichtstärke.
Im Vergleich zur aktuellen Literatur fällt auf, dass es bisher wenige standarisierte
Verfahren zur Herstellung von Keramikechtzahnproben gibt.
Andere, aber dennoch vergleichbare Studien, kommen zu ähnlichen Ergebnissen:
Scheinbar hat der Zahnschmelz einen unterstützenden Effekt auf die
Keramikechtzahnprobe. Der Einfluss des Alterungsprozesses bei den Proben darf
nicht unterschätzt werden und die Schichtdicke der Keramik wirkt sich auf das
Bruchlastverhalten der Probenkörper aus.
In der Simulation einer möglichst realitätsnahen Situation der Mundhöhle gilt es viele
Variablen wie etwa Lagerung der Proben, Schleifrichtung der Zahnhartsubstanz,
Verklebung der Proben und Belastung im Kausimulator zu beachten.