@phdthesis{MeyerzuAltenschildesche2022, author = {Meyer zu Altenschildesche, Caren}, title = {Genetische Variationen bei Patienten mit idiopathischer Small fiber Neuropathie}, doi = {10.25972/OPUS-28274}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-282742}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2022}, abstract = {Die Literatur beschreibt unter Patienten mit idiopathischer Small fiber Neuro-pathie (SFN) einen Anteil von etwa ein F{\"u}nftel bis Drittel mit Variationen unkla-rer pathogenetischer Relevanz in Schmerz-assoziierten Genen. Dies best{\"a}tig-te sich im Rahmen unserer klinischen Studie: {\"U}ber die Zeit von Mai 2015 bis Januar 2020 konnten bei 13 von 66 (21\%) eingeschlossenen Patienten mit klinischem Verdacht auf SFN genetische Variationen in Schmerz-assoziierten Genen detektiert werden. Solche Ver{\"a}nderungen k{\"o}nnen {\"u}ber Gain- oder Loss-of-Function-Mechanismen die Funktion codierter nozizeptiver Signalpro-teine modulieren und so potentiell zur SFN-Symptomatik f{\"u}hren. Im Rahmen der Studie erfolgte neben der genetischen Diagnostik eine umfangreiche Un-tersuchung der Teilnehmer. In der Diagnostik stachen die potentiell geneti-schen SFN-Patienten nicht heraus und auch klinisch fielen nur dezente Unter-schiede zu den {\"u}brigen Patienten auf: Wir zeigten, dass die Betroffenen h{\"a}ufi-ger von {\"a}ußeren Einflussfaktoren getriggerte Schmerzattacken erleiden und eine tendenziell weitl{\"a}ufigere Symptommanifestation aufwiesen. Dies {\"a}hnelt der Klinik anderer heredit{\"a}rer neuropathischer Schmerzsyndrome wie der pa-roxysmalen extremen Schmerzst{\"o}rung (PEPD) oder den famili{\"a}ren episodi-schen Schmerzsyndromen (FEPS). Die potentiell genetische Grundlage f{\"u}hrte bei unseren Patienten zu einer st{\"a}rkeren Limitation im t{\"a}glichen und berufli-chen Alltag und minderte die Lebensqualit{\"a}t der Betroffenen deutlich. M{\"o}gli-che Ursache hierf{\"u}r war auch die herausfordernde Therapie der Patienten mit Genvariationen: F{\"u}r den gleichen Behandlungserfolg mussten die Patienten mit potentiell genetischer SFN deutlich mehr Wirkstoffe einnehmen und {\"u}ber-haupt versuchen. Obwohl nur minimale klinische Hinweise eine potentiell ge-netische Genese andeuten, sollten diese fr{\"u}hzeitig durch eine strukturierte Anamnese erkannt werden. Die Sammlung von Daten zu betroffenen Familien kann die pathogenetische Relevanz der Variationen erh{\"a}rten. Auch wird im Feld der genetischen Schmerzforschung rasant an zielgerichteten Analgetika gearbeitet, die fehlregulierte Rezeptoren blockieren sollen. Damit k{\"o}nnte Be-troffenen k{\"u}nftig gezielt geholfen werden. Wir empfehlen auf Grundlage unse-rer Studie bei Vorliegen genannter hinweisender Charakteristika eine geneti-sche Testung und Beratung zus{\"a}tzlich zur weiteren {\"a}tiologischen Diagnostik. Das zu untersuchende Panel sollte m{\"o}glichst viele Schmerz-assoziierte Gene umfassen - vorrangig die Gene codierend f{\"u}r die spannungsabh{\"a}ngigen Nat-riumkan{\"a}le SCN9A, -10A und 11A und die TRP-Kanalproteine TRPA1, TRPV1 und -3.}, subject = {Neuropathie}, language = {de} }