@phdthesis{Riedel2016, author = {Riedel, Robby}, title = {Die 'Too Big to Fail'-Problematik - Quantitative Regulierung zur Reduzierung der Interbankenverflechtung und damit systemischen Risikos -}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-138319}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2016}, abstract = {Im Rahmen dieser Arbeit wird ein Modell entwickelt, welches auf Basis von l{\"a}nder{\"u}bergreifenden Forderungs- und Verbindlichkeitsstrukturen die internationale Vernetzung der Banken abbildet. Die Analyse offenbart, dass systemische Risiken im Allgemeinen von wenigen Instituten ausgehen. Zudem wird aufgezeigt, dass solche Risiken vornehmlich in Banken aus Volkwirtschaften auftreten, in denen die Finanzindustrie eine exponierte Stellung einnimmt. Auf der anderen Seite sind die Institute aus diesen {\"O}konomien auch {\"u}berproportional anf{\"a}llig gegen{\"u}ber systemischen Schocks und somit erh{\"o}hten Ansteckungsgefahren ausgesetzt. Systemische Risiken gehen nicht nur von Großbanken aus, sondern auch der Ausfall mittelgroßer oder gar kleiner Institute kann erhebliche Konsequenzen f{\"u}r das Gesamtsystem nach sich ziehen. Dar{\"u}ber hinaus ist ersichtlich, dass h{\"o}here systemische Risiken von Banken ausgehen, die einen hohen Verflechtungsgrad innerhalb des Bankensystems haben. Die potentiellen Sch{\"a}den f{\"u}r das Gesamtsystem sind umso h{\"o}her, je mehr signifikante Gesch{\"a}ftsbeziehungen eine Bank zu anderen Banken aufweist. Systemische Risiken k{\"o}nnen nicht grunds{\"a}tzlich innerhalb eines nationalen Bankensystems isoliert werden, denn ein Großteil der Folgeausf{\"a}lle erfolgt l{\"a}nder{\"u}bergreifend. Die Analyse bringt zudem zu Tage, dass seit dem Jahr 2006 systemische Risiken im Allgemeinen zur{\"u}ckgingen. In der vorliegenden Arbeit werden zun{\"a}chst regulatorische Instrumente zur Reduzierung systemischer Risiken f{\"u}r alle Banken vorgestellt. Es l{\"a}sst sich konstatieren, dass Eigenkapitalerh{\"o}hungen die Widerstands- und Verlustabsorptionsf{\"a}higkeit der Banken maßgeblich st{\"a}rken w{\"u}rden. Auch k{\"o}nnen durch geeignete Großkreditvorschriften Risiken f{\"u}r das Gesamtsystem reduziert werden. Um das System entscheidend zu stabilisieren, m{\"u}ssten diese Instrumente allerdings erheblich von den aktuellen Bestimmungen abweichen. Die Untersuchungen zeigen, dass eine Eigenkapitalausstattung der Banken von 12\% der risikoungewichteten Bilanz (Leverage Ratio) oder Großkreditvorschriften f{\"u}r Exposures zu einzelnen Gegenparteien von h{\"o}chstens 18\% des haftenden Eigenkapitals maßgeblich zu einer ad{\"a}quaten bzw. notwendigen Finanzmarktstabilit{\"a}t beitragen k{\"o}nnen. Diese Arbeit befasst sich ferner mit m{\"o}glichen regulatorischen Ans{\"a}tzen zur Reduzierung systemischer Risiken speziell f{\"u}r systemrelevante Banken. Eine m{\"o}gliche regulatorische Alternative k{\"o}nnte eine Kombination sowohl h{\"o}herer Eigenkapitalvorschriften als auch versch{\"a}rfter Großkreditvorschriften darstellen. Durch eine Leverage Ratio von mindestens 9\% f{\"u}r nicht-systemrelevante Institute und eine h{\"o}here Quote von 11\% f{\"u}r systemrelevante Banken, kombiniert mit einem maximalen Exposure zwischen zwei Vertragsparteien von 23\% sowie zu systemrelevanten Banken von maximal 18\%, ließe sich das systemische Risiko im Bankensystem entscheidend senken.}, subject = {Bank}, language = {de} } @phdthesis{Musaev2014, author = {Musaev, Abdumalik}, title = {Geld- und Wechselkurspolitik in rohstoffreichen L{\"a}ndern. Eine empirische Analyse am Beispiel der Volkswirtschaft Russlands.}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-130776}, school = {Universit{\"a}t W{\"u}rzburg}, year = {2014}, abstract = {Die Arbeit besch{\"a}ftigt sich mit den speziellen Herausforderungen der Geld- und Wechselkurspolitik in rohstoffreichen L{\"a}ndern. Die Auseinandersetzung mit der Thematik erfolgt dabei anhand einer empirischen Analyse der Wirtschaftsentwicklung Russlands im Zeitraum zwischen 2000 bis 2009. Diese Periode wurde durch eine hohe Volatilit{\"a}t des {\"O}lpreises gekennzeichnet, die die Wirtschaftsentwicklung Russlands erheblich beeinflusste. Die aus dem Anstieg des {\"O}lpreises resultierenden Rohstoffeinnahmen entfalteten einerseits positive wirtschaftliche Effekte. Der im Jahr 1998 f{\"u}r zahlungsunf{\"a}hig erkl{\"a}rte Staat konnte sich wenige Jahre sp{\"a}ter eine expansive Haushaltspolitik leisten. Andererseits entstanden durch die Rohstoffeinnahmen auch negative wirtschaftliche Folgen. Infolge der starken realen Aufwertung des Rubels wurde die Wettbewerbsf{\"a}higkeit des Industriesektors deutlich belastet. Die Import- und Rohstoffabh{\"a}ngigkeit des Landes nahm deutlich zu. Unter der hohen Volatilit{\"a}t der Rohstoffpreise hat die Finanz- und Wirtschaftsstabilit{\"a}t stark gelitten. Die durch die {\"O}lpreisschwankungen verursachten Wechselkursturbulenzen wurden zus{\"a}tzlich durch spekulative Kapitalbewegungen verst{\"a}rkt. Die realen Geldmarktzinss{\"a}tze verliefen {\"u}berwiegend in einem negativen Bereich. Die Inflationsrate konnte zwar reduziert werden, die angek{\"u}ndigten Inflationsziele konnten aber nicht eingehalten werden. Die unkontrollierte Geldbasisbildung kam durch die Devisenmarktinterventionen der Notenbank und eine stark expansiven Fiskalpolitik zustande. Auf dem Geldmarkt herrschte ein Angebots{\"u}berhang. Dar{\"u}ber hinaus nutzten die Kreditinstitute die Verschuldung im Ausland als eine zus{\"a}tzliche Quelle f{\"u}r ihre boomenden Kreditgesch{\"a}fte. Die Handlungsoptionen der Notenbank waren zus{\"a}tzlich durch die rohstofffinanzierte expansive Fiskalpolitik eingeschr{\"a}nkt. Die Spielr{\"a}ume der Notenbank waren umso geringer, je h{\"o}her der {\"O}lpreis anstieg und je mehr der Staat die Rohstoffeinnahmen ausgab. Die {\"O}lpreisentwicklung und die sich selbst verst{\"a}rkenden Kapitalfl{\"u}sse hatten entscheidenden Einfluss auf die Zinss{\"a}tze und den Wechselkurs. Nach Meinung des Verfassers werden alle rohstoffreichen offenen L{\"a}nder mit hohen Inflationsraten mit einer {\"a}hnlichen Problematik konfrontiert. Der Trade-off heißt: Entweder Wechselkursaufwertung oder Inflationsimport. Wie ist dieses Problem zu l{\"o}sen? Welche Alternativen hatte die Notenbank Russlands? Nach dem IWF w{\"a}re ein Free Floating die beste Strategie. Demnach h{\"a}tte eine hohe Wechselkursvolatilit{\"a}t den Kapitalanleger trotz der hohen Renditem{\"o}glichkeiten abgeschreckt. Der Verlauf des Wechselkurses h{\"a}tte seinen Fundamentalfaktoren entsprochen. Dabei gilt nach dem IWF der volatile {\"O}lpreis ebenfalls als ein fundamentaler Bestandteil des Gleichgewichtes. Der Verfasser widerspricht der Auffassung der IWF-Experten. Das Hauptproblem in diesem Ansatz ist die hohe mittelfristige Volatilit{\"a}t der Rohstoffpreise. Der {\"O}lpreis entwickelte sich bis 2004 weitgehend stabil rund um die Marke von 30 USD/Barrel. Nach 2004 verzeichnete der {\"O}lpreis im Laufe der 55 Monate (oder 4,5 Jahre) einen erkennbar ansteigenden Trend auf etwa 140 USD/Barrel und schrumpfte anschließend innerhalb von weiteren 6 Monaten auf 35 USD/Barrel zur{\"u}ck. So eine Entwicklung des {\"O}lpreises h{\"a}tte beim Free Floating verheerende Auswirkungen gehabt. Die W{\"a}hrung h{\"a}tte parallel zu jedem {\"O}lpreisanstieg aufgewertet. Der Kapitalzufluss h{\"a}tte die Aufwertung zus{\"a}tzlich verst{\"a}rkt. Die Abwertung des Rubels im August 2008 infolge des {\"O}lpreisverfalls und der massiven Kapitalflucht w{\"a}re so stark gewesen, dass dadurch die Finanz-, Preis- und Wirtschaftsstabilit{\"a}t stark gef{\"a}hrdet worden w{\"a}ren. Zur L{\"o}sung des Trade-offs zwischen Wechselkurs- und Geldpolitik bietet sich nach Meinung des Verfassers das Managed-Floating-Modell an. Das Modell widerspricht der bekannten „Unm{\"o}glichkeit" des klassischen „Dreiecks". Eine autonome Zins- und Wechselkurssteuerung in einer offenen Volkswirtschaft ist nicht nur m{\"o}glich, sondern in den F{\"a}llen wie Russland die einzig richtige L{\"o}sung. Die Ausgangsgr{\"o}ße ist in diesem Modell der autonom zu steuernde Zinssatz, der im Fall Russland von der Notenbank h{\"a}tte angehoben werden m{\"u}ssen, um die Inflationsrate m{\"o}glichst schnell abzusenken. In der Wechselkurssteuerung wird auf den mittelfristig stabilen realeffektiven Wechselkurs abgestellt. Da die Inflationsrate in Russland deutlich h{\"o}her war als im Ausland, w{\"a}re eine gesteuerte Abwertung des Rubels erforderlich gewesen. Dadurch w{\"a}re die Wettbewerbsf{\"a}higkeit der Industrie gef{\"o}rdert worden. Durch die Abwertung des Rubels w{\"a}re der Zufluss des kurz- und mittelfristigen Auslandskapitals selbst bei hohen Renditem{\"o}glichkeiten in Russland abgewendet worden. Eine wesentliche Gefahr f{\"u}r den Erfolg des Managed-Floating-Modells stellt aber eine stark expansive, rohstofffinanzierte Fiskalpolitik dar. Eine strenge Fiskaldisziplin spielt daher eine entscheidende Rolle.}, subject = {Wechselkurspolitik}, language = {de} }