TY - RPRT A1 - Segueda, Wendpanga Eric T1 - Imported Religions, Colonialism and the Situation of Women in Africa N2 - Women are a key to development, and gender is crucial to development policies. However, Western development organisations often promote gender equality as something valued in the West, or even as a new idea altogether, rather than taking the time to research how it was rooted in African societies. The same holds true for many Africans who frequently argue that gender equality is a Western idea. This paper intents to show that gender equality or complementarity is not an altogether new phenomenon to African societies, but that it existed in pre-colonial Africa. Raising awareness on this within African societies can help to put in place strategies for gender equality and facilitate change from within. N2 - Frauen sind ein Schlüssel zur Entwicklung, und Gender-Aspekte nehmen eine Schlüsselrolle in Entwicklungsstrategien ein. Westliche Entwicklungshilfeorganisationen befördern die Gleichstellung der Geschlechter jedoch oft als Teil des “westlichen” Wertekanons beziehungsweise als grundsätzlich neues Konzept, ohne zu berücksichtigen, wie Gleichstellung in afrikanischen Gesellschaften verankert war. Gleiches gilt für viele afrikanische Vertreter, die die Gleichstellung der Geschlechter als westliches Konzept darstellen. Dieser Beitrag möchte zeigen, dass Gleichberechtigung für afrikanische Gesellschaften kein komplett neues Phänomen ist, sondern bereits im vorkolonialen Afrika existierte. Sensibilisierung für dieses Erbe kann dabei helfen, in afrikanischen Gesellschaften Strategien zur Gleichstellung der Geschlechter zu initiieren und Wandel von innen heraus zu ermöglichen. T3 - Schriftenreihe Junges Afrikazentrum (JAZ) - 3 KW - Afrika KW - Gleichberechtigung KW - Religion KW - Kolonialismus KW - women KW - religion KW - situation of women KW - colonialism KW - Africa Y1 - 2015 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-122400 SN - 2199-4315 ET - 1 ER - TY - RPRT A1 - Hammer, Selina T1 - Kolonialismus und Postkolonialismus im Französischunterricht an deutschen Schulen BT - Die Aufarbeitung kolonialistisch geprägter Sichtweisen auf die Bevölkerung in Subsahara-Afrika N2 - Trotz der offiziell erlangten Unabhängigkeit der ehemaligen französischen Kolonien im subsaharischen Afrika prägen verallgemeinernde und abwertende Sichtweisen auf dortige Bevölkerungsgruppen den französischsprachigen Diskurs. Im Rahmen dieses Beitrages sollen Texte von Victor Hugo, Georges Remi und der Partei En Marche!, welche während und nach der Kolonialisierung entstanden sind, anhand der Theorien von Michel Foucault, Valentin-Yves Mudimbe und Edward Said analysiert werden. Hierbei werden bis dato vorherrschende binäre Denkstrukturen offengelegt, die „den/die Europäer*in“ und „den/die Afrikaner*in" in kontrastierende Kategorien einteilen und somit (neo)koloniale Machtgefüge implizit und explizit befürworten. Der zweite Teil des Beitrags beschäftigt sich mit der Aufgabe, den subtilen Einfluss des Kolonialismus auf Sichtweisen der Schüler*innen im Rahmen einer Unterrichtsreihe aufzuarbeiten und mögliche Vorurteile und Stereotypen über die subsaharisch-afrikanische Bevölkerung zu überwinden. Die Dimensionen des interkulturellen Lernens nach Michael Byram, die nach wie vor fester Bestandteil europäischer Curricula sind, sollen mit denen des Postkolonialismus vereint werden, um den zunehmenden Spaltungen in multiethnischen Gesellschaften aktiv und jugendgerecht entgegenzuwirken. N2 - Despite the officially attained independence of the former French colonies in sub-Saharan Africa, generalizing and demeaning views of local groups of the population still characterize the discussion in the French-speaking world. This paper analyses texts by Victor Hugo, Georges Remi and the En Marche! party, which were written during and after colonization, using the theories of Michel Foucault, Valentin-Yves Mudimbe and Edward Said. In the process, previously prevailing binary thought structures are revealed, which divide "the European" and "the African" into contrasting categories and thus implicitly and explicitly advocate (neo)colonial power structures. The second part of this paper deals with the task of working through the subtle influence of colonialism on students' views in the context of a series of lessons and overcoming possible prejudices and stereotypes about the sub-Saharan African population. The dimensions of intercultural learning according to Michael Byram, which continue to be an integral part of European curricula, should be combined with the dimensions of post-colonialism in order to actively counteract the increasing divide in multi-ethnic societies in a way that is youth appropriate. T3 - Schriftenreihe Junges Afrikazentrum (JAZ) - 10 KW - Kolonialismus KW - Diskursanalyse KW - Afrika KW - Interkulturelles Lernen KW - Unterrichtsreihe KW - Valentin-Yves Mudimbe Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-216782 SN - 2199-4315 ER - TY - THES A1 - Grigorova, Stanislava T1 - Studien zur Digitalisierung von Campes ‚Verdeutschungswörterbuch‘ T1 - Studies for digitisation of the ,Verdeutschungswörterbuch' by J. H. Campe N2 - Diese Arbeit stellt ein ausführliches Konzept für die Digitalisierung von Campes sogenannten ‚Verdeutschungswörterbuch‘\(^1\) (1813). Campes Opus gilt als Schlüsselwerk für die Zeit um 1800 und ist deshalb sowohl von literaturhistorischem als auch von lexikographischem Interesse. Das Projekt umfasst die wichtigsten konzeptuellen und praktischen Schritte der Erstellung einer digitalen Edition. Untersucht wird der Kontext, in dem die Vorlage zu sehen ist, nämlich Campes Arbeit an der Sprachreinigung und die Genese des ‚Verdeutschungswörterbuchs‘. Für die Texterfassung werden die Möglichkeiten aktueller Software für optische Zeichenerkennung (OCR, Optical Character Recognition) als mögliche Alternative zur Praxis des manuellen Abschreibens von Frakturtexten geprüft. Im Kern des Projekts steht die tiefgehende Kodierung des elektronisch erfassten Textes nach den Richtlinien der ‚Text Encoding Initiative‘ (TEI), die die einzelnen lexikographischen Strukturen sichtbar und für weitere Bearbeitung zugänglich macht. Es wird näher auf jene Problemstellen eingegangen, die logische oder semantische Schwierigkeiten bei der Kodierung darstellen und an denen das TEI-Wörterbuch-Tagset den Ansprüchen eines Wörterbuchs aus dem 19. Jahrhundert möglicherweise nicht vollständig genügen kann und erweitert werden muss. Somit stellt das Projekt auch eine Fallstudie für die retrospektive Digitalisierung historischer Texte am Beispiel einer stark strukturierten Vorlage dar. Die Vorteile der großen Erschließungstiefe für weiterführende Untersuchungen werden durch einen Vorschlag für die Präsentation der kodierten Daten und einige quantifizierende Abfragen dargelegt. Die vorgeschlagenen Arbeitsschritte werden parallel an einer repräsentativen Wörterbuchstrecke praktisch angewandt. Angestrebt wird, dass der Leser den gesamten Prozess vom papiergebundenen Original bis hin zur Onlinepräsentation verfolgen kann. \(^1\) ‚Wörterbuch zur Erklärung und Verdeutschung der unserer Sprache aufgedrungenen fremden Ausdrücke. Ein Ergänzungsband zu Adelungs und Campes Wörterbüchern. Neue starkvermehrte und durchgängig verbesserte Ausgabe von Joachim Heinrich Campe, Doktor der Gottesgelehrtheit.‘ Braunschweig, 1813. N2 - Campe's "Wörterbuch zur Erklärung und Verdeutschung der unserer Sprache aufgedrungenen fremden Ausdrücke" ("Dictionary for explaining and translating into German those foreign expressions which have forced their way into our language"), published in 1813, is considered a key piece for this period and is of interest for both lexicographers and literary-historians. This dissertation presents a comprehensive concept for the digitisation of the dictionary, and comprises the most important conceptual and practical steps in the creation of a digital edition. It gives an overview of the context surrounding the creation of the dictionary and Campe's writings on linguistic purism. The suitability of optical character recognition software for capturing the Gothic font text is tested and is found inferior to the manual transcription. The core of the work explores in detail the encoding of the dictionary structures based on the Text Encoding Initiative (TEI) guidelines that render each lexicographical structure visible and allow for further processing. A closer look is taken at areas that pose logical or semantic difficulties for encoding and where the TEI dictionary tag set does not fully meet the challenges of a 19th century dictionary and needs to be expanded. The advantages of this very detailed encoding for further linguistic studies are demonstrated by a series of quantified queries and by a proposal for the presentation of the encoded data. The work shows the entire digitisation process from the paper original to the online presentation. The encoding concept is tested by applying it to a representative sample of the dictionary and is proved to be robust for the encoding of the entire book. The dissertation can also be seen as a case study of digitisation of highly structured historical texts. KW - Retrodigitalisierung KW - Lexikographie KW - TEI-Kodierung KW - TEI (Text Encoding Initiative) KW - Verdeutschingswörterbuch KW - Optische Zeichenerkennung KW - Digitalisierung KW - Codierung KW - Text Encoding Initiative KW - Lexikographie KW - Optische Zeichenerkennung Y1 - 2016 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-133196 ER - TY - JOUR A1 - Andres, Katharina T1 - 'Fashion's Final Frontier': The Correlation of Gender Roles and Fashion in Star Trek JF - Culture Unbound N2 - Since its creation in 1966, Star Trek has been a dominant part of popular culture and as thus served as the source for many cultural references. Star Trek’s creator Gene Roddenberry wanted to realize his vision of a utopia but at the same time, he used the futuristic setting of the show to comment on the present time, on actual social and political circumstances. This means that each series can be regarded as a mirror image of the time in which it was created. The clothing of the characters in the different series is one part of that image. The uniforms of The Original Se-ries show influences of the 1960s pop art movement as well as the mini-skirt trend that experienced its peak in that decade. In the course of almost 40 years, howev-er, many things changed. In the 1990s, in Deep Space Nine and Voyager, a unisex uniform replaced the mini-dresses, with few exceptions; the colorful shirts gave way to ones that were mostly black. This trend continues into the new century. This essay interprets the evolution of the female officers’ uniforms from femi-nized dresses to androgynous clothing over the development of the series as a reflection of the change of gender roles in contemporary American society. The general functions of the female characters’ uniforms are the central object of its analysis while the few, but noteworthy exceptions to this pattern are given specif-ic attention. Finally, one of the most intriguing lines of enquiry is, how the pre-quel series Enterprise, supposed to be set before The Original Series, but pro-duced and aired from 2001 to 2005, fits in the picture. KW - Star Trek KW - science fiction KW - fashion KW - women KW - 1960s KW - backlash Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-128827 VL - 5 ER - TY - THES A1 - Vogt, Gernot T1 - Future changes and signal analyses of climate means and extremes in the Mediterranean Area deduced from a CMIP3 multi-model ensemble T1 - Zukünftige Veränderungen und Signalanalysen klimatischer Mittelwerte und Extremereignisse im Mittelmeerraum abgeleitet aus einem Multi-Modell Ensemble der CMIP3-Datenbank N2 - Considering its social, economic and natural conditions the Mediterranean Area is a highly vulnerable region by designated affections of climate change. Furthermore, its climatic characteristics are subordinated to high natural variability and are steered by various elements, leading to strong seasonal alterations. Additionally, General Circulation Models project compelling trends in specific climate variables within this region. These circumstances recommend this region for the scientific analyses conducted within this study. Based on the data of the CMIP3 database, the fundamental aim of this study is a detailed investigation of the total variability and the accompanied uncertainty, which superpose these trends, in the projections of temperature, precipitation and sea-level pressure by GCMs and their specific realizations. Special focus in the whole study is dedicated to the German model ECHAM5/MPI-OM. Following this ambition detailed trends and mean values are calculated and displayed for meaningful time periods and compared to reanalysis data of ERA40 and NCEP. To provide quantitative comparison the mentioned data are interpolated to a common 3x3° grid. The total amount of variability is separated in its contributors by the application of an Analysis of Variance (ANOVA). For individual GCMs and their ensemble-members this is done with the application of a 1-way ANOVA, separating a treatment common to all ensemble-members and variability perturbating the signal given by different initial conditions. With the 2-way ANOVA the projections of numerous models and their realizations are analysed and the total amount of variability is separated into a common treatment effect, a linear bias between the models, an interaction coefficient and the residuals. By doing this, the study is fulfilled in a very detailed approach, by considering yearly and seasonal variations in various reasonable time periods of 1961-2000 to match up with the reanalysis data, from 1961-2050 to provide a transient time period, 2001-2098 with exclusive regard on future simulations and 1901-2098 to comprise a time period of maximum length. The statistical analyses are conducted for regional-averages on the one hand and with respect to individual grid-cells on the other hand. For each of these applications the SRES scenarios of A1B, A2 and B1 are utilized. Furthermore, the spatial approach of the ANOVA is substituted by a temporal approach detecting the temporal development of individual variables. Additionally, an attempt is made to enlarge the signal by applying selected statistical methods. In the detailed investigation it becomes evident, that the different parameters (i.e. length of temporal period, geographic location, climate variable, season, scenarios, models, etc…) have compelling impact on the results, either in enforcing or weakening them by different combinations. This holds on the one hand for the means and trends but also on the other hand for the contributions of the variabilities affecting the uncertainty and the signal. While temperature is a climate variable showing strong signals across these parameters, for precipitation mainly the noise comes to the fore, while for sea-level pressure a more differentiated result manifests. In turn, this recommends the distinguished consideration of the individual parameters in climate impact studies and processes in model generation, as the affecting parameters also provide information about the linkage within the system. Finally, an investigation of extreme precipitation is conducted, implementing the variables of the total amount of heavy precipitation, the frequency of heavy-precipitation events, the percentage of this heavy precipitation to overall precipitation and the mean daily intensity from events of heavy precipitation. Each time heavy precipitation is defined to exceed the 95th percentile of overall precipitation. Consecutively mean values of these variables are displayed for ECHAM5/MPI-OM and the multi-model mean and climate sensitivities, by means of their difference between their average of the past period of 1981-2000 and the average of one of the future periods of 2046-2065 or 2081-2100. Following this investigation again an ANOVA is conducted providing a quantitative measurement of the severity of change of trends in heavy precipitation across several GCMs. Besides it is a difficult task to account for extreme precipitation by GCMs, it is noteworthy that the investigated models differ highly in their projections, resulting partially in a more smoothed and meaningful multi-model mean. Seasonal alterations of the strength of this behaviour are quantitatively supported by the ANOVA. N2 - Bezüglich seiner sozialen, wirtschaftlichen und natürlichen Gegebenheiten ist der Mittelmeerraum eine Region, die in Anbetracht des zu erwartenden Klimawandels äußerst anfällig ist. Seine klimatischen Eigenschaften sind hoher natürlicher Variabilität, unterschiedlichen Antriebsmechanismen, sowie einer starken saisonalen Schwankung unterworfen. Zudem projizieren Globale Zirkulationsmodelle für diese Region aussagekräftige Trends für ausgewählte Klimavariablen. Diese Vorraussetzungen machen den Mittelmeerraum zu einem hervorragenden Studienobjekt für diese wissenschaftliche Arbeit. Auf der Basis der CMIP3 Datenbank ist das zu Grunde liegende Ziel dieser Arbeit eine detaillierte Untersuchung der Gesamtvariabilität und der damit einhergehenden Unsicherheit, die in den Projektionen der Globalen Zirkulationsmodelle und deren einzelnen Realisationen die Trends der Variablen Temperatur, Niederschlag und Druck überlagert. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem deutschen Modell ECHAM5/MPI-OM. Für dieses Ziel werden Trends und Mittelwerte für aussagekräftige Zeitperioden berechnet und graphisch den Reanalysedatensätzen NCEP und ERA40 gegenübergestellt. Um quantitative Vergleiche zu ermöglichen werden die angesprochenen Datensätze auf ein gemeinsames geographisches Gitter von 3x3° interpoliert. Der Gesamtanteil der Variabilität wird in seine Entstehungsquellen durch die Anwendung einer Varianzanalyse (ANOVA) aufgeteilt. Dies wird mit einer 1-Wege Varianzanalyse für einzelne Globale Zirkulationsmodelle und ihre Realisationen durchgeführt, wobei ein Anteil dem Signal entspricht, das in allen Realisationen vorhanden ist und ein Anteil dem Rauschen zugeordnet werden kann, das das Signal überlagert und unterschiedlichen Anfangsbedingungen des Modells geschuldet ist. Durch eine 2-Wege Varianzanalyse werden die unterschiedlichen Realisationen mehrerer Klimamodelle in eine Analyse eingebunden, wobei der Anteil der Gesamtvariabilität wiederum in einen gemeinsamen Signalanteil, einem Anteil des linearen Unterschieds zwischen den verschiedenen Klimamodellen, einem Interaktionskoeffizient und dem Rauschen aufgeteilt werden. Die Anwendung dieser Verfahren wird detailliert ausgeführt, indem die Analysen auf jährlicher und saisonaler Grundlage für unterschiedliche Zeitperioden, nämlich 1961-1990 für den Vergleich mit den Reanalysedatensätzen, 1961-2050 als eine Übergangsperiode zwischen den Szenarien, 2001-2098 als reinen zukünftigen Betrachtungszeitraum und 1901-2098 um eine maximal umfassende Zeitperiode zu erhalten, betrachtet werden. Die statistischen Verfahren werden sowohl für regionale Mittelwerte als auch für einzelne Gitterpunkte berechnet. Für jede dieser Berechnungen werden die SRES Szenarien A1B, A2 und B1 herangezogen. Zudem wird der räumliche Ansatz der ANOVA ebenso durch einen zeitlichen ersetzt, wodurch die zeitliche Entwicklung der einzelnen Variabilitäten dargestellt wird. Des Weiteren wird durch gezielte statistische Methoden versucht, künstlich verstärkte Signale zu detektieren. Durch die detaillierte Untersuchung wird offenkundig, dass die unterschiedlichen Randbedingungen (hier die Länge der Zeitperiode, der geographische Ort, die Bezugsvariable, die Saison, das Szenario, das Modell, etc…) eine entscheidende Rolle für das Ergebnis spielen, indem sie einerseits durch deren unterschiedlicher Kombination es sowohl verstärken als auch glätten können. Dies gilt sowohl für die Mittelwerte und die Trends als auch für die unterschiedlichen Partitionen der Variabilitäten, die wiederum die Unsicherheiten und das Signal beeinflussen. Während Temperatur starke Signale über alle dieser Randbedingungen aufweist, so zeigt sich für Niederschlag hauptsächlich ein starkes Rauschen, während für Druck eine sehr ambivalente Verteilung hervortritt. Dies wiederum beweist, dass dieser differenzierte Ansatz bezüglich der Betrachtung der Abhängigkeit dieser Randebedingungen unabdinglich in Klimafolgestudien und der Modellentwicklung ist, da diese Bedingungen auch Informationen über die Wechselbeziehungen im System beinhalten. Schließlich wird noch die Entwicklung von Extremereignissen hinsichtlich der Niederschlagsmengen von Extremereignissen, der Häufigkeit der Ereignisse von extremen Niederschlagsmengen, dem prozentualen Anteil der Niederschlagsmenge aus Extremereignissen zu der Gesamtniederschlagsmenge und der mittleren täglichen Intensität von Niederschlagsextremereignissen untersucht. Hierbei wird ein Extremereignis als ein Ereignis definiert, das in seiner Menge oberhalb des 95.Perzentils der Menge der Gesamtereignisse liegt. So werden Mittelwerte dieser Variablen für ECHAM5/MPI-OM und über alle Modelle sowie deren Veränderungen zwischen ihren Mittelwerten aus den Zeiträumen der Vergangenheit 1981-2000 und den zukünftigen Perioden von 2046-2065 oder 2081-2100 gezeigt. Der Struktur dieser Studie folgend, wird wiederum eine ANOVA angewendet um eine quantitative Ermessung der Stärke der Veränderung im Erscheinungsbild von Extremniederschlagsereignissen über eine Vielzahl verschiedener Zirkulationsmodelle zu gewinnen. Ungeachtet der schwierigen Tatsache, Extremniederschlagsereignisse aus GCMs abzuleiten, ist es erwähnenswert, dass die betrachteten Modelle stark in ihren Projektionen abweichen, was wiederum zu einem in einem gemäßigten und aussagekräftigerem Multi-Modell Mittelwert führt. Saisonale Unterschiede in diesem Verhalten können durch die ANOVA quantitativ belegt werden. KW - Klimaschwankung KW - Klimaänderung KW - Mittelmeerraum KW - Varianzanalyse KW - Hochschulschrift KW - Climate KW - Climate Change KW - Analysis of Variance KW - ANOVA KW - Mediterranean KW - Signal Noise KW - Uncertainty KW - General Circulation Model KW - Klima KW - Extremwert KW - Modell Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-117369 ER - TY - THES A1 - Augustin, Anja T1 - "Norden, Suden, Osten, Wester": Länder und Bewohner der Heidenwelt in deutschen Romanen und Epen des 12. bis 14. Jahrhunderts. Rolandslied, Herzog Ernst, Parzival, Willehalm, Reinfried von Braunschweig, Wilhelm von Österreich T1 - The "Heathen World" in Medieval German novels and epics of the 12.-14. centuries: Rolandslied, Herzog Ernst, Parzival, Willehalm, Reinfried von Braunschweig, Wilhelm von Oesterreich N2 - Die vorliegende Studie untersucht die Vorstellungen von der sogenannten „Heidenwelt“ in deutschen Romanen und Epen des Mittelalters – und kommt zu teilweise völlig neuen Ergebnissen, auch zu Wolfram von Eschenbach. Die als ebenso bedrohlich wie faszinierend empfundene Welt der „Heiden“ umfaßte die gesamte Welt jenseits der höfischen Zentren des selbst noch nicht gänzlich christianisierten Abendlandes und barg hohes Konfliktpotential. Sie begann bereits vor der Haustür, erstreckte sich über den Kreuzzugsraum, den Mittleren Osten, Äthiopien und Indien bis in Höllen und Himmelssphären. Ich vergleiche die in Romanen und Epen genannten geo- und ethnographischen und zoologischen Begriffe sowohl mit dem gelehrten Wissen von Antike und Mittelalter, darunter die Werke Plinius‘, Solins und Isidors, als auch mit volkstümlichen Vorstellungen, etwa zu Wilden Leuten. Die Abhandlung bezieht sich auch auf zahlreiche weitere Werke jenseits der im Titel genannten Texte, vor allem die beliebten Alexanderromane, anhand derer das Publikum der Dichter geschult war. Weit über Namensregister hinausgehend zeige ich ursprüngliche Verbindungen, also die Hintergründe der in den Romanen stimmig verwendeten Termini, und neue Zusammenhänge und Entwicklungen auf. Ich beschreibe die Aufteilung des Mundus – Himmel, Höllen, Paradiese - und der Erde und bespreche Naturhistorie und ihre Verbindung zu den Mythen, philosophische Themen sowie Fragen nach Ressourcen, Handelsrouten, Reisewegen und Bündnispolitik. Die bisher oft als märchenhaft angesehenen Erzählungen der Kreuzzugszeit erweisen sich als kluge Stellungnahmen zu den wichtigsten Diskursen der Zeit. Diese wurden nicht nur an den theologisch gebundenen christlichen Universitäten geführt – die volkssprachigen Dichter machten sie einem größeren Publikum zugänglich, vertraten jedoch oftmals divergierende Ansichten, zuvorderst zur Einordnung und Behandlung der heidnischen Gegner: Sind es Wilde, Ungeheuer, Geister, gar Neutrale Engel, Dämonen - oder doch Menschen? Neue Erkenntnisse betreffen etwa Fragen nach der Erdgestalt (Kugel oder Scheibe?), die Vorstellung vom Weltgebirge ‚Kaukasus‘, Ernsts Grippia und die Antipoden, den Mongolensturm und den Priesterkönig Johannes (möglicher Retter des Abendlandes oder gar gefährlicher Heide?). Völlig neu ist die Analyse, Bewertung und Einordnung von Feirefiz‘ berühmtem Triumphkatalog in „Parzival“ Kap.770: Sie offenbart sich als eine geniale, die gesamte Heidenwelt in geographischer Ordnung und Kreisschluß beschreibende Aufzählung und Verbindung menschlicher Völker – nicht Monstren. N2 - This study examines images of the “Heathen World” as depicted in a number of medieval German novels. Christians in Europe perceived this "Heathen World" not only as an existential threat but also as a colourful dream. The mentioned world was encountered outside the courtly centres of Middle Europe. It extended across Eurasia, the Near and Middle East and Africa. In fact it reached all the way up to Afghanistan and several Indies. It even included even skies, heavens, paradises, and hells. I take a look behind these settings which may neither be treated as purely fictitious nor be equated to specific, and modern, names of locations or peoples. This study, therefore, cites the terms and issues, along with their scientific and literary background. This has received inadequate attention in research, and pinpoints old and new connections. I present a new analysis and new results by comparing the numerous geographical, ethnographical and zoological terms used by the prominent German poets, such as Wolfram von Eschenbach, with reference to the learned knowledge of their time. This extends to the works of ancient philosophers such as Pliny, Solin and Isidor. It also reaches to folkloristic beliefs (for instance, the Wild Men) and to preceding sources such as Alexander-Romances. My analysis of the poets’ ideas of the world, and of their "heathen" enemy in Crusaders’ times, encompasses concepts such as monsters, demons, human beings treated in a humane way. Compared to the relatively stable theological views discourse at medieval universities, the vernacular poetry often deals with controversial issues in vastly creative and divergent ways. This points out to developments such as to Mongols and Presbyter John of India, the "heathens" and the Wild Folk, the shape of the Earth and Antipodes in “Herzog Ernst,” and the images of the Caucasus, the important mountain range that hosts demons and gods. By examining these terms, it also aims to solve the notorious puzzle of Chapter 770 of Wolfram's von Eschenbach “Parzival”. This chapter reveals itself as a description of the world in a proper geographical order. Unlike “Rolandslied” (Song of Roland) Wolfram uses specific names to argue that the "heathens" are humans, not monsters. KW - Mittelhochdeutsch KW - Deutsch KW - Literatur KW - Heidentum KW - Heidenwelt KW - Historische Geographie KW - Weltbild Mittelalter KW - Ungeheuer KW - Heathen world KW - monsters KW - Antipodes KW - Crusaders KW - India KW - Indien KW - Wolfram KW - Konrad / Rolandslied KW - Reinfried von Braunschweig Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-109142 ER - TY - THES A1 - Schlereth, Bernd Johannes T1 - Das Petitionswesen im Königreich Bayern - Eine Studie zu den Grundlagen, dem politischen Stellenwert und der parlamentarischen Praxis unter besonderer Berücksichtigung der Erschließung der einschlägigen parlamentarischen Quellen mittels einer EDV-Datenbank T1 - The Petition System in the Kingdom of Bavaria – A study on the principles, the political significance and the parliamentary practice with special consideration of relevant parliamentary sources which have been made accessible in/by an EDP-database N2 - Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der historischen Genese des Gewohnheitsrechts des Einzelnen, Petitionen an die Obrigkeit bzw. an die Staatsregierung einzureichen. Der besondere Fokus liegt hierbei auf den Zusammenhängen im modernen Bayern. Die Bedeutung des Petitionswesens für die parlamentarische Entwicklung im Königreich Bayern stellt den zentralen Forschunggegenstand dar. Die dieser Studie zugrundeliegende Sichtung umfangreicher Archivalien des Hauptstaatsarchivs München geht einher mit der Auswertung und der kritischen Beleuchtung eines Forschungsprojekts zum vorliegenden Thema, welches an der Universität Würzburg durchgeführt wurde. N2 - The main topic of this thesis is the historical genesis of the legal custom of individuals to petition their authorities, respectively the government. A special focus has been laid on the correlations of modern Bavaria. The importance of the petition system for the parliamentary evolution in the Kingdom of Bavaria is the main subject of this study. Extensive research of documents and subsequent analysis is as well as a critical evaluation of a research project at the University of Würzburg part of this paper. KW - Petitionswesen KW - Königreich Bayern KW - Parlamentarismus Y1 - 2012 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-108508 ER - TY - THES A1 - Neuhäuser, Bettina T1 - Landslide Susceptibility and Climate Change Scenarios in Flysch Areas of the Eastern Alps T1 - GIS-basierte Rutschgefährdungsmodellierung unter Berücksichtigung von Klimaänderungsszenarien in Flysch-Gebieten des Wienerwaldes N2 - The topic of the present study focuses on landslide susceptibility assessment in the Northern Vienna Forest by GIS-based, statistic-probabilistic and deterministic modelling. The study is based on two complementary approaches for integrated landslide susceptibility assessment, which is not limited to one single methodology and its inherent assumptions. A statistic-probabilistic method is applied to the whole region of the Northern Vienna Forest. This regional model investigates the basic disposition for landslides under consideration of controlling factors, which are persistent and more or less constant over time. A deterministic method is applied on a larger scale in a sub-study site of the Hagenbach Valley. These detailed models aim to investigate the variable disposition as a function of substrate wetness, which is in turn dependent on meteorological conditions. A main aspect of the work is the development of various wetness scenarios, which consider short-term weather phenomena, like heavy or long-lasting rainfall, but which also investigate the influence of meteorological and climate conditions on slope stability, which may vary in mid-term and long-term. Furthermore, the assessment of the effects of climate change on the disposition for landslides is a major aspect of the study. Hence, average changes in air temperature and precipitation as predicted by Regional Climate Models are incorporated into modelling. In this context, it is tested whether changes in substrate wetness and thus in slope stability can be identified and quantified as a consequence of changed climate conditions. As further objective shallow slope movements are incorporated into disposition modelling. According to geomorphological and sedimentological studies, these quaternary sediments are essential for slope formation in the Vienna Forest. In general, it is assumed that landslides primarily occur in weathered flysch sandstones rich in marl. Field-based surveys, however, identified shallow landslide activity in the quaternary sediments covering the flysch bedrock in wide areas. Therefore, the influence of these sediments on slope dynamics is studied in the present work within GIS-based slope stability models. The results of the statistic-probabilistic landslide susceptibility assessment provide information on the basic disposition of the Northern Vienna Forest for landslides. The resulting regional susceptibility map reveals that the Northern Zone, a tectonic unit in the north of the study area, has extensive areas with the highest degree of landslide susceptibility. In this overthrust area in transition to the Molasse Zone there are geological units which are highly susceptible to landslides. The “Wolfpassing Formation” and the “Calcareous Klippen” of the Northern Zone show significant landslide densities. These geological zones start in the north near St. Andrä-Wördern and continue in south-western direction along the ridges of Tulbinger Kogel, Klosterberg, Frauenberg, and Eichberg. Statistical weighting carried out in the course of regional landslide susceptibility assessment provides information on the spatial relation between landslide processes and specific controlling factors. The modelling highlights the relevance of zones rich in clay within the flysch formations as controlling geofactor. The highest landslide susceptibility is calculated for the geological units, which contain layers of Gaultflysch rich in clay and shale. Furthermore, a close correlation between the distribution of landslides on the one hand and the spatial distribution of the fault system and nappe boundaries on the other hand is ascertained. Hence, the tectonic conditions can be seen as crucial controlling geofactor for landslide activity in the study area. In the proximity of drainage lines an increased landslide frequency is revealed. In combination with heavy rainfall, torrential discharge can occur in creeks and may cause instabilities in adjacent hillslopes. In addition, the model documents an enhancement of landslide susceptibility on north-west facing slopes. In comparison to meteorological data it is obvious that the north-west exposition corresponds to the prevailing wind direction of the study area. Therefore, north-west facing slopes might be exposed to enhanced advective rainfall amounts, which can increase substrate wetness and thus landslide susceptibility. The latter geofactors indicate the significance of meteorological and hydrological conditions for the occurrence of landslides in the study area. As described above, the regional assessment is based on controlling factors that are persistent over a long period of time and can therefore be considered as constant. On the contrary, the large-scale, physically based deterministic modelling investigates the disposition for landslides under variable humidity conditions in the substrate. In conclusion it can be stated that the disposition for slope instability is strongly varying in dependence of the humidity conditions in the substrate. A heavy rainfall event causes a drastic reduction of stable areas by 23% compared to monthly average wetness conditions in summer (July). In summary the wetness scenarios demonstrate, that apart from short-term weather conditions, like long-lasting or heavy rainfall, the long-term-development of substrate moisture has impact on slope stability. The more persistent, seasonally fluctuating wetness conditions show measureable influence on slope stability: As a consequence of increased topographic wetness in the winter month February there is an increase of instable areas by 5% in comparison with the summer month July. The modelling further revealed that quaternary sediments are more moisture sensitive and the influence of changing wetness conditions is stronger in these layers than in the bedrock. The results of modelling, which are based on climate change, indicate that a moderate change of slope stability on a monthly average is possible in comparison to the conditions of the climate normal period. An assumed average monthly temperature increase of 2°C in combination with a precipitation increase of 30% in the winter months lead to an augmentation of recharge of 7% in the model in comparison with the long-term average conditions. Due to this increased recharge, there is a slight increase of topographic wetness in the model. This wetness augmentation results in an extension of instable slope areas by 3% and a reduction of the stable slope areas proportional to this extension. This slightly increased instability reduces critical triggering thresholds for single rainfall events meaning that even lower precipitation amounts or intensities can cause instabilities. In contrast to the winter months, the incorporation of forecasted climate change into the modelling reveals a reduction of instable slope areas in favour of stable areas in the summer scenario. The forecasted average air temperature increase of 2.5°C in combination with a reduction of the average monthly precipitation amount of 15% drastically decreases substrate moisture. Consequently, instable slope areas are reduced by 11% of the study area. This effect on slope stability in the model mainly results from the reduced monthly rainfall amounts, but also from increased evapotranspiration as a consequence of the increased air temperature causing reduced recharge amounts. However, in spite of the monthly decrease of precipitation amounts, precipitation intensities are probable to rise according to climate studies. In this context the results of the modelling indicate, that a drastic, short-term increase of landslide disposition due to heavy rainfall events has to be expected more frequently in summer. The results of the complementary methods are then assembled. Based on this synthesis the following conclusion can be drawn: The regional landslide susceptibility assessment yields that hillslopes with an inclination of 26° to 31° are highly landslide prone. The physically based models indicate that in this slope gradient range the presence of quaternary sediments is of major importance for landslides. Therefore, it can be concluded that a considerable portion of known landslides mapped in flysch actually occurred in quaternary sediments. N2 - Das Thema der vorliegenden Arbeit umfasst die Beurteilung der Hangrutschungsgefährdung im nördlichen Wienerwald mit Hilfe von GIS-basierten, deterministischen und statistisch-probabilistischen Modellierungen. Für eine integrierte Beurteilung der Rutschanfälligkeit, welche nicht auf einen einzigen methodischen Ansatz und dessen inhärente Annahmen beschränkt ist, werden in dieser Arbeit zwei komplementäre Methoden durchgeführt. Die statistisch-probabilistische Methode wird auf die gesamte Region des nördlichen Wienerwalds angewandt. Dieses regionale Modell untersucht die Grunddisposition zur Entstehung von Rutschungen unter Berücksichtigung von Steuerungsfaktoren, die über einen längeren Zeitraum hinweg als konstant angesehen werden können. Die deterministische Methode wird in einem Detailgebiet im Hagenbachtal angewandt. Diese Detailmodellierungen zielen darauf ab, die variable Disposition für Rutschungen in Abhängigkeit von Substratfeuchte zu unter-suchen, die wiederum von meteorologischen Bedingungen abhängig ist. Ein Hauptaspekt der Arbeit ist dabei die Entwicklung von Feuchteszenarien, die sowohl kurzfristige Witterungsphänomene, wie langanhaltenden Niederschlag oder Starkregen, berücksichtigen, die aber auch den Einfluss von mittelfristig bis langfristig veränderlichen meteorologischen und klimatischen Faktoren auf die Hangstabilität untersuchen. Weiters ist die Abschätzung der Folgen der prognostizierten Klimaänderung auf die Rutschdisposition ein zentraler Aspekt der Arbeit. Dabei werden durchschnittliche monatliche Veränderungen der Lufttemperatur und des Niederschlages in den Modellierungen berück-sichtigt, wie sie durch Regionale Klimamodelle vorhergesagt werden. Hierbei soll geprüft werden, inwieweit Änderungen in der Substratfeuchte und der Hangstabilität als Folge von veränderten Klimabedingungen feststellbar und quantifizierbar sind. Ein weiteres Ziel ist die Berücksichtigung von flachgründigen Rutschungen in quartären Sedimenten im Rahmen der Dispositions-modellierung. Auf Grundlage geomorpho-logischer und sedimentologischer Studien kann davon ausgegangen werden, dass diese entscheidend die Hangentwicklung im Wienerwald beeinflussen. Bisher wurde allgemein davon ausgegangen, dass Rutschungen vor allem in den mergelreichen, verwitterten Sandsteinen des Flyschs entstehen. Gelände-basierte Untersuchungen identifizieren allerdings häufig Rutschungen in den quartären Deckschichten, welche weite Bereiche des Anstehenden überlagern. In der vorliegenden Arbeit wird daher der Einfluss dieser Sedimente auf die Hangdynamik innerhalb der GIS-basierten Stabilitätsmodelle untersucht. Die Ergebnisse der statistisch-probabilistischen Modellierung liefern Informationen über die Grunddisposition zur Rutschungsaktivität im nördlichen Wienerwald. Die resultierende Rutschanfälligkeitskarte zeigt, dass die Nordrandzone, eine tektonische Einheit im Norden des Untersuchungsgebietes, die ausgedehntesten Gebiete mit der höchsten Rutschanfälligkeit aufweist. In diesem Überschiebungsbereich zur Molassezone treten geologische Einheiten auf, die dem Modell zufolge als sehr rutschanfällig eingestuft werden. Die „Wolfpassing Formation“ und die „Kalkigen Klippen“ der Nordrandzone zeigen eine signifikant erhöhte Dichte an Rutschungen. Diese geologischen Einheiten beginnen im Norden in der Nähe von St. Andrä-Wördern und verlaufen weiter in Richtung Süd-Westen entlang der Bergrücken von Tulbinger Kogel, Klosterberg, Frauenberg und Eichberg. Die statistische Gewichtung, die im Zuge der regionalen Bewertung der Rutschanfälligkeit durchgeführt wird, liefert Informationen über den räumlichen Zusammenhang zwischen Rutschungen und den Steuerungsfaktoren. Die Modellierung hebt die Bedeutung von tonschieferreichen Schichten als Dispositions-faktor hervor. Die höchste Rutschanfälligkeit wird in den geologischen Einheiten berechnet, welche die tonschieferreichen Schichten des Gaultflysch enthalten. Darüber hinaus wird festgestellt, dass die Verbreitung von Rutschungen eng mit der räumlichen Verbreitung von Störungszonen und Deckengrenzen verbunden ist. Die tektonischen Bedingungen können daher als wesentlicher Steuerungsfaktor der Rutschungsaktivität im Untersuchungsgebiet angesehen werden. Eine erhöhte Häufigkeit von Massenbewegungen wird in unmittelbarer Nähe zum Gewässernetz festgestellt. In Verbindung mit starken Regenfällen kommt es im Untersuchungsgebiet zu wildbachähnlichen Abflüssen in den Gerinnen, wodurch in angrenzenden Hängen Instabilitäten auftreten können. Es wird ferner durch das Modell belegt, dass die Anfälligkeit für Rutschungen auf Nord-West exponierten Hängen erhöht ist. Der Vergleich mit meteorologischen Daten zeigt, dass die Nord-West-Hangexposition der dominierenden Windrichtung im Untersuchungsgebiet entspricht. Dadurch können entsprechend exponierte Hänge erhöhten advektiven Niederschlagsmengen ausgesetzt sein, welche die Bodenfeuchte und folglich die Rutschanfälligkeit erhöhen. Letztere Geofaktoren zeigen die Bedeutung der meteorologischen und hydrologischen Bedingungen für das Auftreten von Rutschungen im Untersuchungsgebiet. Wie oben beschrieben basiert das regionale Bewertungsmodell auf Steuerungsfaktoren, die über längere Zeit hinweg gleichbleibend sind und daher als konstant angesehen werden können. Im Gegensatz dazu wir durch physikalisch-basierte, deterministische Modellierungen die Disposition für Rutschungen unter variablen Feuchtebedingungen im Substrat untersucht. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Disposition zur Hanginstabilität im Untersuchungsgebiet stark in Abhängigkeit von der Substratfeuchte variiert. Ein Starkregen von 60mm/h kann eine Reduzierung der stabilen Bereiche um 23% im Vergleich zu durchschnittlichen monatlichen Feuchte-bedingungen im Sommer (Juli) verursachen. Insgesamt zeigen die Feuchteszenarien, dass neben kurzfristigen Witterungserscheinungen, wie langanhaltendem Niederschlag oder Starkregen, auch langfristige Feuchte-bedingungen im Substrat die Hangstabilität beeinflussen. So zeigen saisonal schwankende Feuchtebedingungen leichten aber messbaren Einfluss auf die Hangstabilität: Als Folge der erhöhten topographischen Feuchte im Wintermonat Februar ergibt sich eine Zunahme der instabilen Bereiche um 5% gegenüber dem Sommermonat Juli. Die Feuchteszenarien zeigen außerdem, dass die quartären Sedimente empfindlicher auf die wechselnden Feuchte-bedingungen reagieren, als das Flyschgestein. Die Ergebnisse der Modellierung, die auf prognostizierter Klimaänderung basiert, deuten darauf hin, dass eine moderate Änderung der Hangstabilität im Monatsdurchschnitt im Vergleich zu den Bedingungen in der Klimanormalperiode möglich ist. Eine angenommene durchschnittliche Erhöhung der Lufttemperatur um 2°C in Kombination mit einer um 30% erhöhten Niederschlagsmenge in den Wintermonaten führt im Modell zu einer Erhöhung des Grundwasserzuflusses um 7% gegenüber dem langjährigen Durchschnitt. Durch diesen erhöhten Zufluss zeigt sich im Modellvergleich eine leicht erhöhte topographische Feuchte im Winter. Diese Feuchtigkeitszunahme führt dazu, dass sich stabile Hangbereiche um rund 3% verringern und sich instabile Hangbereiche um den gleichen Betrag ausweiten. Diese leicht erhöhte Instabilität kann dazu führen, dass bereits geringere Niederschlagsmengen bzw. Intensitäten einzelner Regenereignisse eine Überschreitung der Grenzwerte im Stabilitätsgleichgewicht verursachen. Im Sommer ist hingegen unter Berücksichtigung prognostizierter Klimaänderungen eine Verringerung instabiler zugunsten stabiler Hangbereiche festzustellen. Die berücksichtigte durchschnittliche Erhöhung der Lufttemperatur um 2,5°C hat in Kombination mit einem Rückgang der durchschnittlichen Niederschlagsmenge um 15% eine erhöhte Trockenheit im Substrat zur Folge. Folglich weiten sich stabile Bereiche um rund 11% der Fläche des Untersuchungsgebietes aus. Dieser Effekt ergibt sich im Modell durch eine geringere Niederschlagsmenge, aber auch durch erhöhte Evapotranspiration in Folge des Temperaturanstieges und des dadurch verringerten Zuflusses. Allerdings gilt künftig, trotz insgesamt verringerter monatlicher Niederschlagsmengen im Sommer, eine Zunahme der Niederschlagsintensitäten als wahrscheinlich. In diesem Zusammenhang lassen die Modellierungsergebnisse den Schluss zu, dass häufiger mit einer kurzfristig drastisch erhöhten Rutschanfälligkeit durch Starkregen im Sommer zu rechnen ist. Die Ergebnisse der komplementären Methoden, werden anschließend zusammengeführt. Aus dieser Synthese kann folgendes Fazit gezogen werden: Die regionale Modellierung der Suszeptibilität ergibt, dass Hänge mit einer Neigung von 26° bis 31° hoch rutschanfällig sind. Die physikalisch-basierten Modellierungen deuten darauf hin, dass in diesem Hangneigungsbereich das Vorkommen quartärer Sedimente für Rutschungen von besonderer Bedeutung ist. Daher kann der Schluss gezogen werden, dass ein erheblicher Teil der im Flysch kartierten Rutschungen eigentlich in quartären Sedimenten aufgetreten sind. KW - Wienerwald KW - Klimaänderung KW - Erdrutsch KW - Landslide Susceptibility KW - GIS-based Modelling KW - Climate Change KW - Natural Hazards KW - Vienna Forest KW - Rutschung KW - Geoinformationssystem Y1 - 2014 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-108582 ER - TY - THES A1 - Pelzl, Inés T1 - Spezialisierung als Marktstrategie. Die Hundebilder des Münchner Tiermalers Richard Strebel (1861 - 1940) T1 - Specialisation as market strategy. The dog paintings of the Munich animal painter Richard Strebel (1861 - 1940) N2 - Die vorliegende Arbeit analysiert im Rahmen von Leben und Werk des Hundemalers Richard Strebel Spezialisierung als Marktstrategie auf dem Münchner Kunstmarkt in der Prinzregentenzeit. Eine Untersuchung der lebensgeschichtlichen Fallstudie des Künstlers und seines Werks erbrachte Erkenntnisse zu seinem unternehmerischen Handeln, die über eine wirtschaftswissenschaftliche Analyse zu einem Kriterienkatalog der künstlerischen Spezialisierung führten. Über dieses Kriteriensystem konnte Strebels Verhalten im Markt, seine künstlerische Entwicklung und seine Bildproduktion erklärt und interpretiert werden. Das gewonnene Modell kann auch auf andere Künstler, die in engen Marktsegmenten arbeiten, übertragen werden. Der Künstler entschloss sich 1886 nach seiner Ausbildung als Tiermaler an der Kunstakademie in Karlsruhe im Zuge einer Chancenwanderung in die Kunststadt München zu übersiedeln, wo die Gattung Tiermalerei traditionell gepflegt wurde, durch den internationalen Kunsttourismus ein großes Marktsegment für sich reklamieren konnte und Entwicklungspotential versprach. In München als dem Kunststandort im Deutschen Reich schienen alle Standortfaktoren zum Gelingen eines künstlerischen Aufbruchs vorhanden, vor allem machten Angebot und Nachfrage den Eindruck eines ausgewogenen Gleichgewichts. Der wettbewerbsintensive Münchner Kunstmarkt gestaltete jedoch eine erfolgreiche Einführung des jungen Künstlers im Marktsegment Tiermalerei mit Schwerpunkt auf Nutztiere als schwierig, weil hier bereits eine große Anzahl von Tiermalern arbeitete. Strebel verfügte als Kaufmannsohn über einen guten Marktinstinkt und eine positive Grundeinstellung zu ökonomischem Verhalten. Er entschloss sich nach einer Phase der künstlerischen Orientierung, Chancenauslotung und Markterprobung zu einer inneren Spezialisierung in der Tiermalerei auf das Sujet Hund. Die sich entwickelnde deutsche Rassehundezucht mit einer deutlichen Nachfrage auf dem Kunstmarkt nach Hundebildern, wissenschaftlichen Illustrationen und Gebrauchsgrafik für die Organe der Rassehundevereine hatte zur Bildung einer offenen Marktnische geführt. Strebels persönliches Interesse, sein intuitiver Zugang zu der Tierart sowie seine Einschätzung der Rentabilität und des Wachstumspotentials in der Nische führten sukzessive zu einer Ausrichtung auf die Kundengruppe der Kynolo¬gen und Hundeliebhaber, die Gefallen an seinen Bildern fand. Mit deren nationalem Projekt der Entwicklung deutscher Hunderassen konnte er sich identifizieren und seine künstlerische Arbeit als unterstützenden Beitrag zur Visualisierung der angestrebten Ziele einbringen und interpretieren. Künstlerische Einschränkungen nahm er zugunsten des Verbleibs in wirtschaftlicher Sicherheit in der Marktnische hin. Für die von den Kynologen als höchste künstlerische Kompetenz nachgefragte Wiedergabe der idealen Rassehundetypologie eignete sich Strebels künstlerische Ressource, nämlich seine hohe zeichnerische Qualität in besonderer Weise. Strebel verstand es, sich mit seiner Verortung im bürgerlichen Stand auf seine Kundschaft im unmittelbaren Kontakt einzustellen, sie zu gewinnen und sich in seiner Nische als Künstler in einer honorierten Sonderstellung zu positionieren. Er bediente sich eines gemäßigten, von der bürgerlichen Gesellschaft erwarteten äußerlichen Künstler-Habitus, den er öffentlichkeitswirksam einsetzte. Strebel erkannte die Bedürfnisse und Erwartungen seiner Kunden, welche die Darstellung ihrer rassereinen Hunde in kostspieligen Tierporträts immer mit einer Repräsentation ihrer Person verband. Er optimierte seine Hundedarstellungen qualitativ und kontinuierlich und erhöhte seine Kundeneffizienz durch zahlreiche persönliche Qualifizierungsmaßnahmen, die auf den Hund zugeschnitten waren. Dazu gehörte auch ein kundenorientierter Service. Wichtig war dabei seine wissenschaftliche Arbeit zur Erforschung der Abstammung der deutschen Hunde, die er in zwei Bänden veröffentlichte. In Anlehnung an die in England gängigen Produktkategorien entwickelte Strebel ein Sortiment aus fünf verschiedenen Typen, die er zwischen 1890 und 1905 auf dem Markt anbot. Diese schnitt er auf den deutschen Kunden zu und verbesserte sie. Dabei blieb er in engem Kontakt sowohl mit den Kundenerwartungen als auch mit der Kunstkritik und griff Stilentwicklungen und -merkmale in seiner Kunst in einer von ihm vertretbaren Art und Weise auf, um seine Marktakzeptanz zu erhalten und modern zu bleiben. Als eigene Produktinnovation kann besonders das individuelle Hundeporträt gelten, in dem er sich als Alleinstellungsmerkmal unter den Hundemalern intensiv mit der Psyche der ihm vertrauten Tierart auseinandersetzte und diese im Bild wiedergab. Strebels Markteintrittszeitpunkt in die Nische Hundebild war in deren Reifephase erfolgt. Ab 1905/06 begann sich die Nische zu verengen. Der Künstler wurde durch die geringere Produktnachfrage in die Defensive getrieben und musste auf den stagnierenden Absatz reagieren. Wirtschaftliche Rezession und das günstige Substitutionsprodukt Fotografie veränderten den Markt und senkten die Nachfrage nach Kunstwerken. Dazu kamen persönliche Gründe, die die Anerkennung des Künstlers in der Nische einschränkten. Unter anderem wollte der Künstler aus tierethischen Gründen seine Kunst nicht mehr in der gewünschten Art und Weise in den Dienst züchterischer Bestrebungen der Kynologen stellen. Die Entscheidung, sich auf den freien Kunstmarkt als Absatzort zu konzentrieren, schien Strebel konsequent. Der Einsatz von Marketingstrategien wie eine auf das ganze Deutsche Reich ausgedehnte Absatz- und gelenkte Preispolitik sowie eine Erschließung neuer Geschäftsfelder und Kundengruppen durch die Marktausdeh¬nung in den Bereich des Massenbilddrucks sollten die fehlende Nachfrage der Marktnische ausgleichen. Allerdings konnte Strebel trotz dieser Maßnahmen den sinkenden Absatz seiner Hundebilder nur mehr bis zum Beginn des ersten Weltkrieges kompensieren. Nach 1918 war das Produkt vom Markt eliminiert, wiewohl der Künstler bis zu seinem Lebensende an der Spezialisierung festhielt. Die Einzelfalluntersuchung von Leben und Werk eines Münchner Künstlers in der Prinzregentenzeit unter dem Aspekt eines vom wettbewerbsintensiven Kunstmarkt herausgeforderten ökonomischen Verhaltens ermöglicht einen neuen, erhellenden Zugang zur Künstlerschaft und ihrer Kunstausübung. Die durch die wirtschaftliche Schwerpunktsetzung herbeigeführte Demontage der glorifizierenden Aura der Kunststadt um 1900 lässt einen direkten Blick auf die Lebenswirklichkeit der Künstlerexistenz zu und zeichnet ein realitätsnahes und nüchternes Bild. Entgegen der gerne gepflegten sozialromantischen Vorstellung des Künstlers als unabhängiger, marktferner und nur einer authentischen Kunst verpflichteter Außenseiter war er bereits um 1900 als Mitglied einer bürgerlichen erwerbsorientierten Leistungsgesellschaft herausgefordert, sich der Möglichkeiten wirtschaftlichen Verhaltens in allen Intensitätsstufen von der bloßen Sicherung des Lebensunterhalts bis zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anerkennung zu bedienen. Mit dem Warencharakter seines Kunstwerks war der Künstler mitten im Markt angesiedelt und diesem wie jeder andere Akteur unterworfen. Er konnte sich der ökonomischen Abhängigkeit nur im Einzelfall entziehen, da er und seine Kunst vom Markt getragen wurden. Dass dieser Tatbestand Folgen für die Münchner Künstler und ihre Kunstproduktion hatte, ist an Richard Strebels Fallstudie deutlich geworden. Das Spektrum künstlerischer Positionierung reichte dabei von bewusster Marktferne bis zur völligen Marktkonformität. Die genaue Kenntnis individueller und kollektiver Abhängigkeit vom Markt als Restriktion menschlicher und künstlerischer Existenz ermöglicht über den interdisziplinären, sozialgeschichtlich-wirtschaftswissenschaftlichen Untersuchungsansatz und seine Ergebnisse eine umfassendere Beurteilung von Kunstwerken in ihrem Entstehungskontext. N2 - Specialisation as market strategy. The dog paintings of the Munich animal painter Richard Strebel (1861 - 1940) KW - Hund KW - Tiermalerei KW - Strebel, Richard <1861-1940> KW - Marketing KW - Hundemalerei KW - Marktstrategie KW - München KW - Prinzregentenzeit KW - Kunstökonomie KW - Kunstmarkt KW - Spezialisierung Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-103059 ER - TY - THES A1 - Mitterer, Brigitte T1 - Raumbezogene Lebensstile und Konsummuster – eine Annäherung an die Dorfbewohner des 21. Jahrhunderts. Untersucht an zwei Gemeinden im Einzugsgebiet von Großstädten T1 - Space-related Lifestyles - an approach to the villagers of the 21th Century. Analysed in two villages in the urban catchment of major cities N2 - „Raus aus dem Grau, aus der hektischen Enge der Stadt. Sehnsucht nach der grünen Alternative“ (Linnenbrink 2013). Der Slogan des Internetportals „Landleben“, das gegenseitigen Informationsaustausch, Hilfe bei der Suche nach einer Immobilie sowie Ratschläge zur Gartenpflege für derzeitige und zukünftige Landbewohner bietet, bringt eine aktuelle Tendenz zum Ausdruck: Die Sehnsucht nach dem Landleben bzw. die Wiederentdeckung des Ruralen. Das Leben auf dem Lande ist wieder „In“, nachdem es jahrzehntelang kaum eine Alternative zum urbanen Leben darstellte (Hoppe 2010. 7ff.; Franzen et al. 2008. 1). Im Zuge des sozialen und kulturellen Wandels, einer Beschleunigung der Lebensverhältnisse und einer zunehmenden Orientierungslosigkeit sehnen sich viele Menschen nach Ruhe, Nähe zur Natur und einer engen Gemeinschaft (Richter 2004. 118ff.; Grothues 2006. 21). Häufig besteht die verklärte Vorstellung einer ländliche Idylle, welche wenig mit dem tatsächlichen Leben auf dem Lande gemein hat (Valentine 2001. 256). Das Landleben kann nicht mehr nur durch Landwirtschaft, Tradition, Solidarität und Natur beschrieben werden. Der Zuzug von Stadtbewohnern führte zu einer Herausbildung unterschiedlichster Lebensstile. Eine ländliche Lebensweise ist nicht mehr nur durch strukturelle Bedingungen vorgegeben, sondern die freie Entscheidung der Menschen. Die Kommunikation des Landlebens und der Landbewohner durch neue Medien, wie in dem genannten Beispiel ein Internetportal, zeigt, dass die moderne Welt in Form von neuen Kommunikationstechniken in die Dörfer eingezogen ist (Schneider 2004. 9; Richter 2004. 118ff.; Reinecke 1983. 115f.; Hauptmeyer, Henkel 2005. 43). Der ländliche Raum hat sich in vielerlei Hinsicht der Stadt angenähert. Er ist moderner geworden. Stadt und Land stellen keinen extremen Gegensatz mehr dar (GROTHUES 2006. 13; SCHMIDT-THOMÉ 2005. 14f.). Nichtsdestotrotz bestehen nach wie vor Unterschiede: Menschen, die urbanes Leben suchen, werden dies in einem ländlichen Dorf kaum finden. Bars, Diskotheken, Museen, Kinos oder Edelboutiquen sind in ruralen Regionen eher selten anzutreffen. Die Verkehrsinfrastruktur, vor allem die Ausstattung mit öffentlichem Personennahverkehr, ist oftmals defizitär. Für tägliche Erledigungen sind mitunter weite Wege zurückzulegen. Das Einkaufen z.B. kann zu einer regelrechten Tortur werden, wenn der Tante-Emma-Laden um die Ecke geschlossen wurde und sogar für die Deckung des Grundbedarfs die nächste Stadt aufgesucht werden muss (Grothues 2006. 25; Reinecke 1983. 116f.). Während das Dorfleben von vielen Personen, wie den Nutzern des Internetportals, als positiv und erstrebenswert angesehen wird, bedeutet es für andere, z.B. Großstadtliebhaber, Einschränkungen und ist negativ konnotiert (Hauptmeyer, Henkel 2005. 44; Menzl 2007 340f.). Ländliche Räume und ihre Bewohner haben viele Gesichter. Aus diesen Überlegungen ergibt sich die forschungsleitende Fragestellung der Arbeit: Wie können die Dorfbewohner des 21. Jahrhunderts vor dem Hintergrund postmoderner Veränderungen charakterisiert werden? Konkretisiert man diese Frage, ergeben sich folgende Teilfragestellungen: - Wie werden die Einschränkungen und Möglichkeiten ländlicher Räume von den Bewohnern wahrgenommen? - Welche Muster der Lebensführung (Lebensstile) herrschen in ländlichen Räumen vor? - Welche Bedeutung hat der (ländliche) Raum für die Menschen in der Postmoderne? - Welche Konsummuster bestehen vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung des Konsums sowie der eingeschränkten Konsummöglichkeiten in ländlichen Räumen? Das Ziel der Arbeit ist eine Annäherung an die Dorfbewohner, ihrer Raumwahrnehmung und -bewertung. Zudem sollen ländliche Lebensstile und Konsummuster untersucht werden. Zunächst werden die Wechselbeziehungen der Dorfbewohner zum Raum herausgearbeitet, um zu analysieren, welche Rolle dieser in der Postmoderne spielt. Zudem werden die Beziehungen zum Wohnort beschrieben. Ein weiteres zentrales Thema bilden ländliche Konsummuster, da die mangelnde Einzelhandelsausstattung ein Hauptproblem ländlicher Räume darstellt und die Kenntnis der Konsumgewohnheiten die Voraussetzung für eine angemessene Reaktion darstellt. Schließlich werden ländliche Lebensstile gebildet, wobei Raumbeziehungen und Konsummuster im Zentrum stehen. Die Fragestellung wird durch einen Mix quantitativer und qualitativer Methoden beantwortet. Eine standardisierte schriftliche Haushaltsbefragung liefert die Basis für eine erste Annäherung an die Raumbeziehungen und Konsummuster der Dorfbewohner und dient als Grundlage für die Lebensstilbildung. Zur weiterführenden Interpretation der Raumbeziehungen werden qualitative Leitfadeninterviews mit Bewohnern ländlicher Gemeinden durchgeführt. Eine standardisierte Einzelhandelskartierung dient als Grundlage für die Bewertung des örtlichen Handels. Die Untersuchungsgemeinden Großaitingen und Scheuring befinden sich im ländlichen Raum im Umfeld der Städte München und Augsburg. N2 - "Out of the Grey, from the narrowness of the hectic city. Longing for the green alternative " (Linnenbrink 2013). The slogan of the Internet portal " Country Life" expresses a general tendency: The renaissance of country life, which has not been an alternative to urban life for decades. (Hoppe 2010 7ff , Franzen et al 2008 1 ) . In times of increasing disorientation many people aspire towards peace, nature and community (Richter 2004, 118ff ; 2006 Grothues 21). Often there is the romantic notion of a rural idyll, which has little in common with the actual life in the country (Valentine 2001. 256). Country life cannot be described only by agriculture, tradition, solidarity and nature. The influence of city dwellers led to an emergence of different lifestyles. The rural area has become more modern. Town and country do not represent extreme contrasts any more ( Grothues 2006 13). Nevertheless there are still differences: People who are looking for urban living will barely find this in a rural village. The transport infrastructure, especially public transport, is often deficient. Shopping can be a real ordeal when the mom-and-pop store around the corner was closed and you have to go the next city for shopping food. Rural areas and their inhabitants have many faces . Hence there is the basic question of the thesis: How can the villagers of the 21st century be characterized in the context of postmodern changes? In concrete the following questions arise: - What are the constraints and opportunities of rural areas perceived by the residents ? - What patterns of living (lifestyles) predominate in rural areas? - What is the significance of the (rural) space for the people in the postmodern era? - What consumption patterns exist in the context of the growing importance of consumption and the limited consumption opportunities in rural areas? The aim of this work is an approach to the villagers, their spatial perception and assessment. In addition, rural lifestyles and consumption patterns will be analyzed. First the interaction between and space is worked out to analyze the role of space in the postmodern era. Another central theme are rural consumption patterns, since the lack of retail facilities is a major problem in rural areas and the comprehension of consumer behavior is a essential for an appropriate reaction. Finally rural lifestyles are created, which are based on spatial relationships. The question is answered by a mix of quantitative and qualitative methods. A standardized household survey provides the basis for a first approach to the spatial relationships and patterns of the villagers. Qualitative semi-structured interviews with residents of rural communities provide possibilities for further interpretation. A standardized retail mapping provides the basis for the evaluation of the local trade. KW - Ländlicher Raum KW - Lebensstil KW - Ländliche Entwicklung KW - Raumwahrnehmung KW - Verbraucherverhalten KW - Ländlicher Lebensstil KW - Raumbezogen KW - schnelllebigkeit KW - Dorfbewohner KW - Konsummuster KW - Rural Lifestyle KW - village KW - villager KW - consumption pattern KW - time-space-compression KW - Einzelhandel KW - Spatial turn Y1 - 2013 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:20-opus-98117 ER -