Wird die Behandlung des kindlichen Hydrocephalus durch neue Ventilsysteme verbessert? Ein Vergleich zweier Shuntsysteme

Do new shunt systems improve the treatment of pediatrich hydrocephalus. A comparison between two shunt systems

Please always quote using this URN: urn:nbn:de:bvb:20-opus-13140
  • Der Unishunt der Firma Codman gilt als Niederdruck-System und führt in aufrechter Körperposition zur erheblichen Überdrainage. Das Delta-System der Firma Medtronic hingegen soll durch seinen Ventilmechanismus eine Überdrainage verhindern und den Liquordruck in einem physiologischen Rahmen halten. Die vorliegende Studie untersucht die Frage, ob das Delta-System gegenüber dem Unishunt einen Vorteil hinsichtlich der Überdrainage aufweist, der sich an der revisionsfreien Funktionsdauer zeigt. Unter Berücksichtigung der Ventrikelweite prüften wirDer Unishunt der Firma Codman gilt als Niederdruck-System und führt in aufrechter Körperposition zur erheblichen Überdrainage. Das Delta-System der Firma Medtronic hingegen soll durch seinen Ventilmechanismus eine Überdrainage verhindern und den Liquordruck in einem physiologischen Rahmen halten. Die vorliegende Studie untersucht die Frage, ob das Delta-System gegenüber dem Unishunt einen Vorteil hinsichtlich der Überdrainage aufweist, der sich an der revisionsfreien Funktionsdauer zeigt. Unter Berücksichtigung der Ventrikelweite prüften wir insbesondere, ob die Überdrainage und die damit verbundenen Komplikationen verringert werden können. In einer retrospektiven Fall-Sammel-Studie wurden die Patientendaten von 199 Kindern im Alter zwischen einem Tag und 10.4 Jahren ausgewertet, die im Zeitraum vom 01.01.1985 bis 01.03.2002 in der Abteilung für pädiatrische Neurochirurgie der Universitätsklinik Würzburg eine Erstimplantation eines ventrikuloperitonealen oder -atrialen Shunts mit Verwendung eines Unishunts (n= 138) oder eines Delta-Systems (n=61) erhielten. Gewertet wurden alle mechanischen oder infektiösen Komplikationen, die zu einer operativen Shuntrevision führten. Bei den mechanischen Komplikationen unterschieden wir zwischen proximaler Obstruktion, distaler Obstruktion, Migration, Diskonnektion oder Katheterriss, Ventilunterfunktion und Überdrainage. Als Überdrainage wurden operationspflichtige Subduralergüsse, eindeutige Unterdruck-beschwerden und das Slit-Ventricle-Syndrom gewertet. Asymptomatische Subdural-ergüsse und andere nicht operationspflichtige Funktionsanomalien werteten wir nicht als Komplikation. Als Shuntinfektion bezeichneten wir klinische und laborchemische Zeichen einer bakteriellen Infektion, die nach Shuntexplantation abklangen. Die durchschnittliche Funktionsdauer der Shunts wurde in vorliegender Studie durch das Delta-System nicht verlängert. Die kumulative Revisionswahrscheinlichkeit nach einem Jahr betrug beim Unishunt 30.6 %, beim Delta-System 24.9 %, lag aber nach fünf Jahren mit 58.0 % beim Delta-System höher als beim Unishunt (40.9 %). Bei den mechanischen Komplikationen ergab sich als wesentlicher Unterschied zwischen beiden getesteten Systemen eine häufigere distale Blockade des Peritonealkatheters beim Unishunt, die aber durch häufigere Ventilfehlfunktion des Delta-Systems weitgehend ausgeglichen wurde. Die niedrigste Druckstufe führte beim Delta-System signifikant häufiger zu einer proximalen Obstruktion als die höchste. Die eigenen Untersuchungsergebnisse sprechen dafür, dass Delta-Ventile tatsächlich der Neigung zur Überdrainage entgegenwirken, ohne dass sich dieser Vorteil in der Revisionsrate bemerkbar macht. Das Delta-System führt zu einer niedrigeren Überdrainagerate und weniger Überdrainage-assoziierten Erscheinungen wie Subduralergüssen. Dieser Unterschied war am ehesten morphologisch zu erfassen, jedoch im Vergleich zum Unishunt nicht signifikant. Der Unishunt war mit einer höheren Infektionsrate von 11.6 % im Vergleich zum Delta-System (3.3 %) belastet. Der Unterschied lässt sich weder mit konstruktiven Ventilmerkmalen noch mit besonderen Maßnahmen der Infektionsprophylaxe erklären. Der im Vergleich zum Unishunt höhere Preis des Delta-Systems findet keinen Niederschlag in einer niedrigeren Komplikationsrate des Systems.show moreshow less
  • The Unishunt (Codman) is a low-pressure-system and tends to excessive overdrainage in the erect position. The delta-valve is supposed to prevent overdrainage and to keep CSF in his physiologic limits.This study compares the unishunt-system with the delta-system and examines if there is any advantage regarding overdrainage and if this advantage displays in the revision-free survival of an shunt. We also considered the effect of the different shunt technologies on the ventricle width. In a retrospective analysis we reviewed the medical andThe Unishunt (Codman) is a low-pressure-system and tends to excessive overdrainage in the erect position. The delta-valve is supposed to prevent overdrainage and to keep CSF in his physiologic limits.This study compares the unishunt-system with the delta-system and examines if there is any advantage regarding overdrainage and if this advantage displays in the revision-free survival of an shunt. We also considered the effect of the different shunt technologies on the ventricle width. In a retrospective analysis we reviewed the medical and surgical charts of 138 children with unishunt system and 61 childeren with delta-system who were treated with a first-time shunt implantation at the department of pediatric neurosurgery,University of Würzburg between 1.1.1985 and 1.3.2002 We considered all mechanical and infectious complications that led to a operative shunt revision. We distinguished between proximal obstruction, distal obstruction, valve obstuction, migration, disconnection or fracture of the catheter and overdrainage. Overdrainage was said to be occured in the presence of symptomatic subdural effusions that needed operative revision and the Slit-ventricle-syndrom. Asymptomatic subdural effusions and other functional anomalies that could be treated consevativly were not considered as overdrainage. Shunt infection was defined as clinical and laboratory signs of a infection that ease off with shunt explantation and antibiotic treatment. Positive Gram stains or cultures were not necessary for the diagnosis of a shunt infection. Results: the overall shunt survival was not influenced by the delta-system. The overall- complication rate in the first year after implantation was 30.6 % for the unishunt and 24.9 % for the delta-valve and 40.9 % and 58 % respectively after 5 years. Overdrainage rate was 1.4 % for the unishunt-system, no shunt revision was necessary for the delta-system, the between the two systems was not signifikant. The advantage of the delta-system concerning overdrainage was seen more morphologically, the normalization or collaps of the ventricles was seen slowlier in the delta-system, the difference to the unishunt-system was not significant. The infection rate was 11.6 % for the unishunt-system and 3.3 % for the delta-system. This difference also was not significant and cannot be explained with the parameters studied.show moreshow less

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Metadaten
Author: Nikolaos Chatzidimitriou
URN:urn:nbn:de:bvb:20-opus-13140
Document Type:Doctoral Thesis
Granting Institution:Universität Würzburg, Medizinische Fakultät
Faculties:Medizinische Fakultät / Neurochirurgische Klinik und Poliklinik
Date of final exam:2005/05/19
Language:German
Year of Completion:2005
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Tag:Delta-Valve; Hydrocephalus; Overdrainage; Unishunt
Delta-Valve; Hydrocephalus; Overdrainage; Unishunt
Release Date:2005/07/09
Advisor:Prof. Dr. med. H. Collmann
Note:
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https://doi.org/10.25972/OPUS-23472