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Purpose: To identify the underlying genetic cause in a two generation German family diagnosed with isolated aniridia.
Methods: All patients underwent full ophthalmic examination. Mutation screening of the paired box gene 6 (PAX6) was performed by bidirectional Sanger sequencing. A minigene assay was applied to analyze transcript processing of mutant and wildtype PAX6 variants in HEK293 cells.
Results: We identified a PAX6 sequence variant at the splice donor site (+5) of intron 12. This variant has been described before in another family with aniridia but has not been characterized at the transcript level. We could demonstrate that the mutant allele causes the skipping of exon 12 during transcript processing. The mutation is predicted to result in a ‘run on’ translation past the normal translational stop codon.
Conclusions: A splice site mutation resulting in exon skipping was found in a family with autosomal dominant aniridia. The mutation is predicted to result in an enlarged protein with an extra COOH-terminal domain. This very likely affects the transactivation properties of the PAX6 protein.
In the last decades significant regulatory attempts were made to replace, refine and reduce animal testing to assess the risk of consumer products for the human eye. As the original in vivo Draize eye test is criticized for limited predictivity, costs and ethical issues, several animal-free test methods have been developed to categorize substances according to the global harmonized system (GHS) for eye irritation. This review summarizes the progress of alternative test methods for the assessment of eye irritation. Based on the corneal anatomy and current knowledge of the mechanisms causing eye irritation, different ex vivo and in vitro methods will be presented and discussed with regard to possible limitations and status of regulatory acceptance. In addition to established in vitro models, this review will also highlight emerging, full thickness cornea models that might be suited to predict all GHS categories.
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist weltweit die häufigste Ursache von irreversibler Erblindung des alternden Menschen. Mit der anti-VEGF-Behandlung steht für die deutlich seltenere feuchte AMD eine zugelassene Therapie bereit, die deutlich häufigere trockene AMD entzieht sich aktuell jedoch jeglicher Therapie. Ein zentraler Pathomechanismus der AMD ist der progrediente Untergang des retinalen Pigmentepithels (RPE). Die Rarifizierung und letztendlich Atrophie des RPEs führt zum Untergang der funktionellen Einheit aus RPE, Photorezeptoren und Bruch’scher Membran und somit zum irreversiblen Funktionsverlust. Ein möglicher therapeutischer Ansatz, der progredienten Atrophie des RPEs entgegenzuwirken, ist, das prinzipiell post- mitotischen RPE zur Proliferation anzuregen.
Grundlage unserer in vitro Untersuchungen ist das ARPE-19 Zellmodell. Um die Proliferation anzuregen wurden die RPE-Zellen mit E2F2, einem Zellzyklus- regulierendem Transkriptionsfaktor, transfiziert.
Zunächst wurde ein nicht-proliferatives RPE-Zellmodell mit spontanem Wachstumsarrest etabliert. Innerhalb von zwei Wochen konnte die Ausbildung von Zonulae occludentes als Zeichen der Integrität des adhärenten Zellmonolayers beobachtet werden. Die chemische Transfektion von E2F2 unter einem CMV-Promoter führte zur Überexpression von E2F2-Protein. Der proliferationssteigernde Effekt von E2F2 konnte durch die Proliferationsmarker Cyclin D1 sowie Ki67, dem Anstieg der BrdU-Aufnahme und der nach Transfektion mit E2F2 zunehmenden Gesamtzellzahl nachgewiesen werden.
Der Zellzahlerhöhung standen jedoch potentiell qualitative und funktionelle Einbußen entgegen. So zeigten sich nach Behandlung mit E2F2 die Zellviabilität reduziert und die Apoptoserate sowie die Permeabilität des Epithels erhöht. Diese Einschränkungen waren jedoch nur passager bis 7 Tage nach Transfektion sichtbar und reversibel. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass diese Defizite nicht durch E2F2 selbst, sondern durch das Transfektionsreagenz PEI bedingt waren. Weitere funktionelle Defizite könnten durch epithelial-mesenchymale Transition (EMT) verursacht werden. Hier zeigte sich durch E2F2 keine De-Differenzierung im Sinne einer typischen EMT-Marker- Expression.
Die vorliegende Arbeit zeigt in einem in vitro Zellmodell die Grundlagen eines vielversprechenden Ansatzes zur Therapie der trockenen AMD: Durch Überexpression eines den Zellzyklus regulierenden Gens (hier E2F2) wurde die RPE-Regeneration angeregt. Analog zur schon zugelassenen Gentherapie des RPEs bei RPE65-assoziierten Netzhautdystrophien durch den Transfer von funktionstüchtigem RPE65-Gen mittels Adeno-assoziierten Viren könnte mittels E2F2, übertragen mit einem lentiviralen Verktor, eine Stimulation des RPEs zur Proliferation möglich sein. Entscheidend ist der möglichst gute Struktur- und Funktionserhalt des Photorezeptor-Bruch-Membran-RPE Komplexes. Eine Therapie sollte daher in frühen Krankheitsstadien erfolgen, um die Progression zu fortgeschrittenen Erkrankungsstadien mit irreversiblem Funktionsverlust zu verzögern oder zu verhindern.
Die internen Strukturen von Sickerkissen in verschiedenen postoperativen Phasen konnten sowohl mit dem Vorderabschnitts-OCT als auch in-vivo konfokalmikroskopisch am Patienten dargestellt und analysiert werden. Hierbei konnte bei beiden Verfahren festgestellt werden, dass bestimmte Parameter prognostische Relevanz für die Funktion des Sickerkissens haben. Eine gute Sickerkissenfunktion korrelierte in der IVKM frühpostoperativ mit einem geringen Rundzellinfiltrat und einem geringem Gefäßdurchmesser und spät-postoperativ mit einer hohen Zahl epithelialer Zysten. Bei der optischen Kohärenztomographie ließ sich frühpostoperativ ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Anwesenheit supraskleraler Flüssigkeitsräume sowie dem Nachweis des „striping“- Phänomens und einer guten Sickerkissen-Funktion nachweisen. Eine Kombination dieser Verfahren mit dem klinischen Befund können in Zukunft dazu beitragen, die unterschiedlichen postoperativen Ergebnisse nach Trabekulektomie auf histopathologischer Ebene besser zu verstehen. Dadurch könnte das chirurgische Vorgehen sowie die adjuvante Medikamentengabe optimiert werden, das postoperative Sickerkissen-Management erleichtert werden und somit gegebenenfalls rechtzeitig interveniert werden. Somit könnte die Erfolgsrate nach filtrierenden Glaukomoperationen zukünftig gesteigert werden.
Hintergrund: Die Kataraktoperation ist der am meisten durchgeführte operative Eingriff in der Medizin überhaupt. Astigmatismus ist einer der häufigsten Refraktionsfehlern wobei 15-20% der Bevölkerung einen klinisch relevanten Astigmatismus von > 1,5 Dpt zeigen. Im Rahmen der Kataraktoperation besteht die Möglichkeit neben der Linsentrübung auch den Astigmatismus zu korrigieren.
Material und Methoden: 176 Kataraktoperationen mit simultaner Astigmatismuskorrektur wurden retrospektiv untersucht, davon bei 110 Augen durch periphere clear-cornea Relaxationsinzisionen (PCCRI) und bei 66 Augen durch die Implantation von torischen Hinterkammerlinsen (TIOL). Es erfolgte eine topographische und refraktive Astigmatismusanalyse mittels Vektorenanalyse und Doppelwinkeldiagramme.
Ergebnisse: Mittels PCCRI wurde eine topographische Reduktion des Astigmatismus von 0,86 ± 0,63 Dpt sowie eine refraktive Reduktion von 1,33 ± 1,08 Dpt erreicht. Mittels TIOL lag die refraktive Reduktion auf 2,26 ± 1,57 Dpt. Die mittlere Achsenabweichung der TIOL postoperativ lag bei 4,77° ± 4,18°.
Diskussion: Die Implantation von TIOL zeigt eine hohe Effektivität und Sicherheit bzgl. Astigmatismuskorrektur, der PCCRI überlegen. PCCRI ist eine gute, kostengünstige Alternative. Astigmatismusbeträge bis 1,5 Dpt können sowohl durch PCCRI als auch durch TIOL korrigiert werden. Bei höheren Beträgen ist die Implantation von TIOL die Korrektur der ersten Wahl. Eine Revision einer postoperativen Achsenabweichung einer TIOL von > 8° sollte bei klinischer Relevanz in der zweiten postoperativen Woche erwogen werden.
Die retinale in vivo Bildgebung gewann in den letzten 2 Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung. Es fehlt aber häufig die Korrelation der in vivo erstellten quasi „histologischen“ Aufnahmen mit der tatsächlichen Histologie. An der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Würzburg wurde ein standardisiertes System zur vergleichenden in vivo/ex vivo und histologischen retinalen Bildgebung des menschlichen Auges etabliert. In der vorliegenden „proof of concept study“ konnte der Arbeitsablauf erfolgreich gezeigt werden. Es wurden Abläufe geschaffen, die die ex vivo multimodale retinale Bildgebung analog zur in vivo Bildgebung an denselben Geräten ermöglichen. Die histologische Aufarbeitung des Gewebes erfolgt im Anschluss und ermöglicht die Korrelation von technisch gefundenen Veränderungen mit lichtmikroskopisch beschriebenen Auffälligkeiten. Diese histologischen Korrelate tragen zum besseren Verständnis von in vivo gefundenen Veränderungen bei. Gleichzeitig verbessern neu gefundene Auffälligkeiten in der in vivo Bildgebung das Verständnis und Früherkennung vieler retinaler Erkrankungen. Die Vorteile exzellent konservierter, aufbereiteter und histologisch untersuchter Proben wurde hier am Beispiel der CNTF-Expression dargestellt. Es konnte gezeigt werden, dass dieses Zytokin insbesondere bei neovaskulärer AMD in den Fotorezeptoraußensegmenten exprimiert wird.
Bei der optischen Achsenlängenmessung des Auges (das auf dem Prinzip der Teilkohärenzinterferometrie beruht)wird das größte Interferenzsignal (Hauptmaximum), das in der Regel vom retinalen Pigmentepithel ausgeht, registriert und zur Bestimmung der Achsenlänge verwandt. Zusätzliche Interferenzsignale, die an der inneren Grenzmembran oder der Aderhaut entstehen, können hierbei zu Messungenauigkeiten führen. Bei der systematischen Auswergung von optisch gemessenen Achsenlängen dieser Studie wurde ersichtlich, daß bei 98,2% der Achsenlängenmessungen das Pigmentepithel als Hauptmaximum erkannt wurde und somit die richtige Achsenlänge gemessen wurde. Ein Zusammenhang zwischen Alter bzw. Achsenlänge und Schichtdicken des Augenhintergrundes konnte weder belegt noch klar ausgeschlossen werden.
Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss von CQ- und HCQ-Einnahme auf die quantitative Fundusautofluoreszenz (QAF) zu untersuchen. Untersucht wurde, ob sich die QAF als Screening Methode in der Früherkennung von CQ/HCQ induzierten retinalen Veränderungen eignet.
Dazu wurden erstmalig in einer prospektiven Querschnittsstudie 38 Patienten unter CQ/HCQ Therapie eingeschlossen und mittels multimodaler Bildgebung (FAF, QAF, SD-OCT) sowie weiteren funktionellen Test (mfERG und Perimetrie) untersucht. QAF Aufnahmen wurden mittels FIJI Plug-Ins analysiert und gegen eine alters- und geschlechtsadaptierte Kontrollgruppe verglichen. Bei 5 der 38 Patienten zeigten sich für die CQ/HCQ Makulopathie typische Veränderungen in allen Modalitäten. Aufgrund der kontrovers diskutierten Aussagekraft der QAF im Alter über 60 Jahren formten wir eine Subpopulation der Patienten bis 60 Jahre, bei denen in 4 von 29 Fällen CQ/HCQ induzierte Veränderungen sichtbar waren. Unabhängig vom Alter zeigt sich bei Patienten ohne BEM, verglichen zur Kontrollgruppe, signifikant erhöhte QAF Werte. Diese fallen bereits nach kurzer Einnahmedauer auf und bleiben Jahre nach Absetzen der Therapie bestehen. Die erhöhten QAF Werte treten, mit Ausnahme der Patientin mit ausgeprägter BEM, in Abwesenheit von Pathologien in den anderen Untersuchungsmethoden und Veränderungen der äußeren Netzhaut in der SD-OCT auf. Bei Patienten mit BEM sind in den QAF Aufnahmen das typische parafoveale Autofluoreszenzmuster, sowie hohe QAF Werte außerhalb der Atrophiezone in der Perifovea zu erkennen.
Erhöhte QAF Werte, bereits nach kurzer Einnahme, könnten auf Einlagerungen von CQ/HCQ oder deren Metaboliten zurückzuführen sein. Inwieweit sich Intensitäten und Muster der QAF im Verlauf der Medikamenteneinnahme verändern und so Hinweise auf mögliche frühe Netzhautschäden durch die Medikamente geben können, ist durch diese Arbeit nicht geklärt. Ob die QAF ein mögliches Screening Instrument zur frühen Detektion einer BEM sein kann, muss in weiteren Verlaufsstudien untersucht werden.
Die Arbeit befasst sich mit der Klinik und den Behandlungsergebnissen von Basaliomen der Lidregion an der Klinik und Poliklinik für Augenkranke der Universität Würzburg in den Jahren 1993 bis 2003. Hintergrund und Ziel der vorliegenden Arbeit war es, alle Patienten der Poliklinik für Augenkranke der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die in den Jahren 1993 bis 2003 mit der Verdachtsdiagnose Basaliom untersucht wurden, zu erfassen und Erkenntnisse hinsichtlich Diagnose, Symptomatik, Therapie, Operationstechnik, Lokalisation, Geschlecht, Größe, etc. aufzuzeigen. Die Ergebnisse wurden mit den Angaben der aktuellen Literatur verglichen.
Die vorliegende Dissertation geht der Fragestellung nach, inwieweit ein Zusammenhang zwischen der Netzhautdicke und dem Alter des entsprechenden Probanden einerseits sowie der Netzhautdicke und der Achsenlänge des Augapfels andererseits besteht. Der klinische Eindruck, daß die Bulbuswand myoper / kurzsichtiger Augen, die sich durch eine größere Achsenlänge des Auges auszeichnen, dünner ist, wurde bereits durch sonographische Untersuchungen dokumentiert. Allerdings stößt diese Untersuchungstechnik mit ihrem Auflösungsvermögen von 150 µm bei der Quantifizierung der Netzhautdicke als innerste der drei Bulbuswandschichten an ihre Grenzen. Mit dem Retinal Thickness Analyzer (RTA) und der Optischen Kohärenz- Tomographie (Optical Coherence Tomography, OCT) stehen mittlerweile sehr viel genauere Meßmethoden zur Verfügung, die Netzhautdicke in vivo zu bestimmen. In der vorliegenden, prospektiv durchgeführten Studie, wurde die exakteste dieser Untersuchungsverfahren zur Messung der Netzhautdicke, die Optische Kohärenz- Tomographie (Auflösungsvermögen 10 – 15 µm), bei 159 Probanden (Alter 13 bis 92 Jahren mit einer homogenen Verteilung zwischen 20 und 80 Jahren) mit mindestens einer normalen Netzhaut durchgeführt. Die Netzhautdickenmessung erfolgte dabei mit einem 2,8 mm langen linearen horizontalen Scan, zentriert auf die Foveola, der durch einen zusätzlichen gleichartigen, jedoch vertikalen Scan ergänzt wurde. Als Messergebnis lieferte das OCT jeweils ein entsprechendes Schnittbild der Netzhaut von 2,8 mm Länge im Bereich der Makula, das eine exakte Bestimmung der Netzhautdicke erlaubt. Mit dieser wurde anschließend der statistische Zusammenhang mit der sonographisch ermittelten Achsenlänge des Augapfels (Mittelwert: 23,6 ± 1,1 mm, Bereich: 20,5 bis 28,5 mm; Mittelwert des sphärischen Äquivalent der Refraktion: – 0,16 ± 2,23 dpt, Bereich: + 7,25 dpt bis – 11,125 dpt) sowie mit dem Lebensalter der Probanden untersucht. In der Foveola beträgt die Netzhautdicke durchschnittlich 142 ± 18 µm, in 1 mm Abstand nasal davon 266 ± 17 µm, temporal davon 249 ± 18 µm. Demzufolge müssen Netzhautdicken im Bereich der Foveola unter 110 µm und über 190 µm, perifoveal unter 200 µm oder über 300 µm als pathologisch gewertet werden, wenn man eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 % zugrunde legt. Aufgrund der guten Korrelation korrespondierender Netzhautareale der beiden Augen eines Individuums (Messung bei insgesamt 46 Probanden) sollten große Seitenunterschiede auch innerhalb dieses Normbereiches zu einer kritischen Prüfung der Meßwerte führen und bei methodischer Fehlerfreiheit als pathologisch gewertet werden. Der Unterschied von 17 µm zwischen nasaler und temporaler Netzhautdicke ist statistisch hochsignifikant (Korrelationskoeffizient r = 0,82, p < 0,0001) und durch die nach nasal zur Papille zusammenlaufenden Nervenfasern bedingt. Die Netzhautdicke in der Nähe der Gefäßbögen ist mit etwa 270 µm hochsignifikant größer als in der temporalen Netzhaut (p < 0,0001), wodurch der bündelförmige Verlauf der Nervenfasern zur Darstellung kommt. Die Korrelation korrespondierender Netzhautareale desselben Probanden 1 mm superior und inferior der Foveola ist hoch (p < 0,0001). Der mittlere Variationskoeffizient der mit Hilfe der OCT ermittelten Netzhautdicke in der Foveola beträgt 4,2 % (6 µm), ein Beleg für die hohe Reproduzierbarkeit der OCT-Messungen. 1 mm nasal und temporal ist der Variationskoeffizient der Netzhautdicke mit 2 % (5,5 µm) bzw. 2,2 % (5,5 µm) nochmals niedriger, bedingt durch die in diesem perifoveolaren Bereich der Netzhaut nur geringgradigen Unterschiede in der Netzhautdicke. Entgegen der Studienhypothese besteht eine Korrelation nur zwischen der nasalen, nicht jedoch der temporalen oder foveolaren Netzhautdicke und dem Alter des entsprechenden Probanden. Ebenso wenig besteht eine Korrelation zwischen der Netzhautdicke und der Achsenlänge des Auges. Demzufolge muß bei Messungen der foveolaren oder temporalen Netzhautdicke bei pathologisch veränderter Netzhaut, z.B. bei einem Makulaödem, weder ein Korrekturfaktor für das Probandenalter noch für die Achsenlänge des Auges berücksichtigt werden. Die vorliegenden Ergebnissen der Netzhautdicke sind daher als Normwerte für die nicht pathologisch veränderte Netzhaut anzusehen. Bei der nasalen Netzhautdicke ist ggf. aber eine geringfügig dünnere Netzhaut im hohen Alter zu berücksichtigen.
Das VEP ist eine Methode, die schon lange im klinischen Alltag genutzt wird, im Gegensatz zum relativ neuen, noch nicht etablierten mfVEP. Beide erfassen Potenziale, die in der Sehrinde im Occipitallappen erzeugt werden. Um Normalwerte des VEP und mfVEP zu erlangen bedarf es der Funktion des gesamten Sehsystems. Funktionsstörungen des Sehsystems führen zu Veränderungen im VEP und mfVEP. Dadurch können Ausfälle, wie z.B. beim Glaukom, auch mittels mfVEP erkannt werden. Für unsere Experimente wurden bei 30 Normalpersonen sowohl VEP als auch mfVEP abgeleitet. Dies erfolgte neben monokularer Messung auch binokular. Das VEP zeigte die in der Literatur beschriebenen Werte. Jedoch konnte nur eine geringe, nicht signifikante Steigerung binokularer Messungen gefunden werden. Es konnten bei den Messungen keine Unterschiede zwischen den monokularen und binokularen Latenzen ermittelt werden. Der erstmalige Vergleich binokularer und monokularer mfVEP lieferte eine Steigerung der Binokularantwort, wie sie in der Literatur beim VEP ähnlich beschrieben ist. Die durchgeführten Vergleiche des Faktors R in unterschiedlichen topographischen Regionen ergaben ein einheitliches Verhalten des gesamten Gesichtsfeldes auf binokulare Reizung. Die Latenzen der binokularen Messungen waren kürzer. Es konnte aber bezüglich der Latenzen keine Signifikanz im Vergleich mit monokularer Messung erzielt werden, anders als in der Literatur beschrieben. Der Vergleich zwischen beiden elektrophysiologischen Methoden VEP und mfVEP ergab eine ca. drei mal höhere Amplitude des VEP. Das mfVEP zeigte dabei kürzere Latenzen. Erklärbar könnte dieses Phänomen durch die Adaptation des Sehsystems beim mfVEP sein, es können jedoch auch retinale Mechanismen eine Rolle spielen. Das mfVEP lieferte die in der Literatur beschriebenen Asymmetrien von oberem und unterem Halbfeld und anderen Besonderheiten bei Normalpersonen, wie die unterschiedlichen geschlechtsabhängigen Amplitudenhöhen der weiblichen und männlichen Probanden. Zur besseren Auswertung der 60 Felder des mfVEP bot sich eine Sechs-Sektoren-Mittelung an, da so einheitliche Kurven miteinander verrechnet wurden. Es zeigten sich spiegelbildliche aber auch in der Form unterschiedliche Kurven mit Latenzunterschieden vor allem in den beiden mittleren Sektoren (oben und unten), aber auch zwischen den mittleren und lateralen Sektoren, was durch die Faltung der Gehirnrinde erklärbar ist. Anhand des Signal-Rausch-Verhältnisses (SNR) konnten die Einzelantworten des mfVEP auf statistische Signifikanz geprüft und zusammen mit Mehrkanal-Messung und 20-Felder-Mittelung Normalwerte errechnet werden, bei denen bis zu 94 % der Einzelantworten des monokularen mfVEP als signifikant erkannt wurden. Zusätzlich erreichte man mit dieser Auswertungstechnik ein EEG-skaliertes mfVEP. Geschlechtsspezifische Unterschiede des mfVEP konnten damit ausgeglichen werden. Unsere Versuche zeigen das große Potential des mfVEP auf. Vor allem die Mehrkanal-Messungen bieten einen großen Informationsgewinn. Eine Mittelung des mfVEP zu weniger Feldern (z.B. 20) bietet als Vereinfachung einen Kompromiss aus geringerer Auflösung aber höheren Antworten. Eine zukünftige Kombination der Objektivierung von Einzelantworten mit größeren Reizfeldern (Sektoren oder 20 Felder) oder dem Nutzen von Muster-gepulstem mfVEP kann zu weiteren Verbesserungen beim Erreichen eines objektiven Standards für Normalpersonen führen, welcher gut als Basis für die klinische Etablierung des mfVEP dienen könnte.
Abstract
Purpose: To compare ab interno trabeculectomy by trabecular meshwork excision to plasma-mediated ablation in primary open-angle glaucoma.
Methods: Retrospectively collected data of TrabEx+ (n=56) and Trabectome (n=99) were compared by coarsened exact matching to reduce confounding and matched based on baseline intraocular pressure and age. Primary outcomes were intraocular pressure and the number of glaucoma medications. Complications and the need for additional glaucoma surgery were assessed. Patients were followed for up to one year.
Results: 53 TrabEx+ could be matched to Trabectome. Baseline intraocular pressure was 16.5 ± 4.6 mmHg in both; age was 73.7 ± 8.8 years and 71.5 ± 9.9 years in TrabEx+ and Trabectome, respectively. TrabEx+ were taking more medications than Trabectome (p<0.001). Intraocular pressure was reduced to 14.8±4.3 in TrabEx+ and 13.4±3.4 in Trabectome at 6 months, and to 14.9±6.0 (p=0.13) in TrabEx+ and to 14.1±3.8 mmHg (all p<0.05) in Trabectome at 12 months. Medications were reduced at both 6 and 12 months (p< 0.05). No differences were seen between both groups at 6 and 12 months. In TrabEx+, only one serious complication occurred, and two patients required further glaucoma surgery.
Conclusion: Although both groups had a baseline intraocular pressure considered low for ab interno trabeculectomy, intraocular pressure and medications were reduced further at 6 and 12 months. Intraocular pressure reduction did not reach significance in TrabEx+ at 12 months. The inter-group comparison did not reveal any significant differences. Both had a low complication rate.
Intraocular pressure (IOP) is a highly heritable risk factor for primary open-angle glaucoma and is the only target for current glaucoma therapy. The genetic factors which determine IOP are largely unknown. We performed a genome-wide association study for IOP in 11,972 participants from 4 independent population-based studies in The Netherlands. We replicated our findings in 7,482 participants from 4 additional cohorts from the UK, Australia, Canada, and the Wellcome Trust Case-Control Consortium 2/Blue Mountains Eye Study. IOP was significantly associated with rs11656696, located in GAS7 at 17p13.1 (p = 1.4 x 10\(^{-8}\)), and with rs7555523, located in TMCO1 at 1q24.1 (p = 1.6 x 10\(^{-8}\)). In a meta-analysis of 4 case-control studies (total N = 1,432 glaucoma cases), both variants also showed evidence for association with glaucoma (p = 2.4 x 10\(^{-2}\) for rs11656696 and p = 9.1 x 10\(^{-4}\) for rs7555523). GAS7 and TMCO1 are highly expressed in the ciliary body and trabecular meshwork as well as in the lamina cribrosa, optic nerve, and retina. Both genes functionally interact with known glaucoma disease genes. These data suggest that we have identified two clinically relevant genes involved in IOP regulation.
BACKGROUND: The purpose of this study was to compare the outcomes of trabeculectomy using single sutures or releasable sutures.
METHODS: This retrospective study analyzed the medical records of 61 patients who had undergone trabeculectomy using single sutures (n = 33, 54.1%) or releasable sutures (n = 28, 45.9%). The scleral flap was secured with a mean 3.9 (range 3-5) single sutures in 33 patients and with three releasable sutures in 28 patients. Primary outcomes were the success rate, based on intraocular pressure and medication usage, and the frequency of complications and post-surgical interventions. The criteria used to determine complete success were, first, intraocular pressure < 18 mmHg and, second, <=21 mmHg and >=20% intraocular pressure reduction without glaucoma medication.
RESULTS: All patients had an intraocular pressure <= 21 mmHg; 87.5% in the single suture group and 92.6% in the releasable suture group had an intraocular pressure < 18 mmHg at 24 months. There was a highly significant reduction in intraocular pressure to baseline values in both groups at the last visit. Applying the first criterion, complete success was achieved in 57.6% of patients with single sutures and 71.4% with releasable sutures, and based on the second criterion, 66.7% and 71.4%, respectively. No significant difference was found between the groups with regard to intraocular pressure, or success or complication rates.
CONCLUSION: The results of trabeculectomy using single sutures or releasable sutures are equivalent. Therefore, the choice of suture technique should be based on individual patient requirements and surgeon experience.
Purpose
To achieve a highly balanced comparison of trabecular bypass stenting (IS2, iStent inject) with ab interno trabeculectomy (T, Trabectome) by exact matching.
Methods
Fifty-three IS2 eyes were matched to 3446 T eyes. Patients were matched using exact matching by baseline intraocular pressure (IOP), the number of glaucoma medications, and glaucoma type, and using nearest neighbor matching by age. Individuals without a close match were excluded. All surgeries were combined with phacoemulsification.
Results
A total of 78 eyes (39 in each group) could be matched as exact pairs with a baseline IOP of 18.3 ± 5.1 mmHg and glaucoma medications of 2.7 ± 1.2 in each. IOP in IS2 was reduced to 14.6 ± 4.2 mmHg at 3 months and in T to a minimum of 13.1 ± 3.2 mmHg at 1 month. In IS2, IOP began to rise again at 6 months, eventually exceeding baseline. At 24 months, IOP in IS2 was 18.8 ± 9.0 mmHg and in T 14.2 ± 3.5 mmHg. IS2 had a higher average IOP than T at all postoperative visits (p < 0.05 at 1, 12, 18 months). Glaucoma medications decreased to 2.0 ± 1.5 in IS2 and to 1.5 ± 1.4 in T.
Conclusion
T resulted in a larger and sustained IOP reduction compared with IS2 where a rebound occurred after 6 months to slightly above preoperative values.
Background
Cataract and glaucoma are both common comorbidities among older patients. Combining glaucoma surgery with minimal invasive phacoemulsification (phaco) is a considerable option to treat both conditions at the same time, although the combination with filtration surgery can produce a strong inflammatory response. Combined non-penetrating procedures like canaloplasty have shown to reduce intraocular pressure (IOP) comparable to trabeculectomy without the risk of serious bleb-related complications. The purpose of this retrospective study was to compare the outcomes of phacotrabeculectomy and phacocanaloplasty.
Methods
Thirty-nine eyes with concomitant cataract and glaucoma who underwent phacotrabeculectomy (n = 20; 51.3%) or phacocanaloplasty (n = 19; 48.7%) were included into this trial on reduction of IOP, use of medication, success rate, incidence of complications and postsurgical interventions. Complete success was defined as IOP reduction by 30% or more and to 21 mmHg or less (definition 1a) or IOP to less than 18 mmHg (definition 2a) without glaucoma medication.
Results
Over a 12-month follow-up, baseline IOP significantly decreased from 30.0 ± 5.3 mmHg with a mean of 2.5 ± 1.2 glaucoma medications to 11.7 ± 3.5 mmHg with a mean of 0.2 ± 0.4 medications in eyes with phacotrabeculectomy (P < .0001). Eyes with phacocanaloplasty had a preoperative IOP of 28.3 ± 4.1 mmHg and were on 2.8 ± 1.1 IOP-lowering drugs. At 12 months, IOP significantly decreased to 12.6 ± 2.1 mmHg and less glaucoma medications were necessary (mean 1.0 ± 1.5 topical medications; P < .05). 15 patients (78.9%) with phacotrabeculectomy and 9 patients (60.0%) in the phacocanaloplasty group showed complete success according to definition 1 and 2 after 1 year (P = .276). Postsurgical complications were seen in 7 patients (36.8%) of the phacocanaloplasty group which included intraoperative macroperforation of the trabeculo-Descemet membrane (5.3%), hyphema (21.1%) and bleb formation (10.5%). Although more complications were observed in the phacotrabeculectomy group, no statistically significant difference was found.
Conclusions
Phacocanaloplasty offers a new alternative to phacotrabeculectomy for treatment of concomitant glaucoma and cataract, although phacotrabeculectomy yielded in better results in terms of IOP maintained without glaucoma medications.
Background:
To report the results of the repair of conjunctival erosions resulting from glaucoma drainage device surgery using collagen-glycosaminoglycane matrices (CGM).
Methods:
Case series of 8 patients who underwent revision surgery due to conjunctival defects with exposed tubes through necrosis of the overlying scleral flap and conjunctiva after Baerveldt drainage device surgery. The defects were repaired by lateral displacement of the tube towards the sclera, with a slice of a CGM as a patch, covered by adjacent conjunctiva.
Result:
Successful, lasting closure (follow-up of 12 to 42 months) of the conjunctival defects was achieved without any side-effects or complications in all eight cases.
Conclusions:
Erosion of the drainage tube, creating buttonholes in the conjunctiva after implantation of glaucoma drainage devices, is a potentially serious problem. It can be managed successfully using a biodegradable CGM as a patch.
Course of disease in multifocal choroiditis lacking sufficient immunosuppression: a case report
(2016)
Background:
Multifocal choroiditis with panuveitis is a rare disease. The educational merit of this case presentation results from the good documentation and the impressive ocular fundus pictures.
Case presentation:
We illustrate the 3-year course of disease in a 22-year-old myopic white woman with multifocal choroiditis with panuveitis and secondary choroidal neovascularization. The activity of the disease was evaluated clinically by optical coherence tomography and fluorescein angiography. Choroidal neovascularization was treated by intravitreal bevacizumab (2.5 mg/0.1 ml). Our patient lacked systemic therapy for the first 11 months because of noncompliance.
Conclusions:
The case is remarkable as the delayed onset of peripheral lesions and the additional existence of high myopia made diagnosis difficult. In addition, it demonstrates that full outbreak of disease with multiple central and peripheral fundus lesions and secondary choroidal neovascularization can develop without systemic treatment.
The functional role of the respiratory epithelium is to generate a physical barrier. In addition, the epithelium supports the innate and acquired immune system through various cytokines and chemokines. However, epithelial cells are also involved in the pathogenesis of various respiratory diseases, some of which are mediated by increased permeability of the mucosal membrane or disturbed mucociliary transport. In addition, it has been shown that epithelial cells are involved in the development of inflammatory respiratory diseases. The following review article focuses on the aspects of epithelial mis-differentiation, in particular with respect to nasal mucosal barrier function, epithelial immunogenicity, nasal epithelial-mesenchymal transition and nasal microbiome.
Transforming growth factor β (TGFβ) signaling has manifold functions such as regulation of cell growth, differentiation, migration, and apoptosis. Moreover, there is increasing evidence that it also acts in a neuroprotective manner. We recently showed that TGFβ receptor type 2 (Tgfbr2) is upregulated in retinal neurons and Müller cells during retinal degeneration. In this study we investigated if this upregulation of TGFβ signaling would have functional consequences in protecting retinal neurons. To this end, we analyzed the impact of TGFβ signaling on photoreceptor viability using mice with cell type-specific deletion of Tgfbr2 in retinal neurons and Müller cells (Tgfbr2\(_{ΔOC}\)) in combination with a genetic model of photoreceptor degeneration (VPP). We examined retinal morphology and the degree of photoreceptor degeneration, as well as alterations of the retinal transcriptome. In summary, retinal morphology was not altered due to TGFβ signaling deficiency. In contrast, VPP-induced photoreceptor degeneration was drastically exacerbated in double mutant mice (Tgfbr2\(_{ΔOC}\); VPP) by induction of pro-apoptotic genes and dysregulation of the MAP kinase pathway. Therefore, TGFβ signaling in retinal neurons and Müller cells exhibits a neuroprotective effect and might pose promising therapeutic options to attenuate photoreceptor degeneration in humans.
Die Senkung des Augeninnendrucks ist die effektivste Möglichkeit die Progression des Glaukoms zu verhindern. Wird die filtrierende Glaukomchirurgie zur Augeninnendrucksenkung eingesetzt, stellt die Sickerkissenvernarbung die häufigste Komplikation dar und ist damit auch der limitierende Faktor für einen dauerhaften Operationserfolg. Es gilt die Gefahr der Sickerkissenvernarbung und damit einer unzureichenden Drucksenkung nach filtrierenden Glaukomoperation zu minimieren. Ziel dieser retrospektiven Studie war die Evaluation der prognostischen Bedeutung der Würzburger Sickerkissenklassifikation für den langfristigen Operationserfolg nach Trabekulektomie in der frühen postoperativen Phase. Retrospektiv wurden 113 Patienten (68 Männer, 45 Frauen) über durchschnittlich 444 Tage untersucht. Wir konnten eine höhere Prävalenz des Glaukoms mit zunehmendem Alter feststellen. Unsere Patienten waren im Mittel 62.6 ± 11.3 Jahre, wobei mehr Männer betroffen waren (60.18%). Das primäre Offenwinkelglaukom als häufigste Entität konnten wir bestätigen (69.91%). Ausgehend vom präoperativen IOD von 23.88 mmHg fielen die Werte unserer Patienten auf 12.4 mmHg nach einem Jahr (51,92% Senkung) und 13.6 mmHg (43% Senkung) am Tag der letzten Nachuntersuchung. Der Operationserfolg wurde durch 3 Parameter definiert. Der IOD sollte < 21 mmHg sein, mindestens 20% niedriger als der Ausgangswert (IOD präoperativ) sein und ohne drucksenkende Medikamente erreicht werden. Daraus ergibt sich ein Operationserfolg unserer Patienten von 77% nach einem Monat, 86% nach 6 Monaten, 74% nach 1 Jahr und 74% zum letzten Nachuntersuchungstermin. War der präoperative IOD hoch (25.071 mmHg), konnte man mit einer höheren Erfolgsquote rechnen als bei einem niedrigeren IOD (20.414 mmHg), (p=0.00053***). Wir konnten ebenfalls zeigen, dass ein niedriger postoperativer IOD eine höhere Erfolgsquote erwarten lässt. In Bezug auf das Alter konnten wir keinen Zusammenhang zum Verlauf des Augeninnendrucks feststellen, konnten aber eine Woche nach der Operation vermehrte Vernarbungstendenzen des Sickerkissens bei jüngeren Patienten erkennen, woraus eine signifikant erhöhte Gabe von Antimetaboliten resultierte (p=0.0072**). Die präoperative drucksenkende Medikation hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Augeninnendruckentwicklung im Verlauf (p=0.28). Im postoperativen Einjahresverlauf konnten wir eine verringerte Vaskularisation, eine Zunahme der Mikrozysten und eine Abnahme der Korkenziehergefäße verzeichnen, was für eine erfolgreiche Therapie unserer Patienten trotz leicht ansteigender Abkapselung des Sickerkissens spricht. Allgemein gesehen spricht der Einjahresverlauf der Sickerkissenparameter der jüngeren Patienten für eine geringere Vernarbung des Sickerkissens, wobei dies nur mit einer erhöhten Antimetabolittherapie erreicht werden konnte. Wir konnten keinen Zusammenhang zwischen der Art des Glaukoms, dem maximal gemessenen präoperativem IOD und dem Verlauf des Sickerkissenscores feststellen. Nur zu Beginn war der Sickerkissenscore bei den Patienten mit hohem präoperativem IOD höher (1. Tag: p = 0.023*, 1 Woche: p = 0.66, 2 Wochen: p = 0.18). Am Tag der letzten Nachuntersuchung wurden unsere Patienten nach den oben genannten Kriterien in Erfolgs und Misserfolgsgruppe eingeteilt. Der Sickerkissenscore der Erfolgsgruppe lag zu allen sieben Untersuchungsterminen über dem der Misserfolgsgruppe. Statistisch signifikante Unterschiede konnten aber zu keinem Zeitpunkt verzeichnet werden. Der Sickerkissenscore der Gruppe mit niedrigem IOD zum letzten Nachuntersuchungstermin (2-12 mmHg) war im postoperativen Verlauf insgesamt signifikant höher (Gruppenunterschied p = 0.013*, Interaktion p = 0.011*), als der der Gruppe mit hohem IOD (13-26 mmHg). Einige Verlaufsunterschiede in Bezug auf die Einzelparameter konnten wir ausmachen. Wir konnten zwar Verlaufsunterschiede der Einzelparameter abhängig von der präoperativen Medikation feststellen, der Verlaufsunterschied des Gesamtscores war aber nicht signifikant unterschiedlich. Ebenso lassen die Sickerkissenmorphologie und postoperative Medikation unserer Patienten einen negativen Effekt vorausgegangener Operationen auf den Operationserfolg erkennen. Der frühe Würzburger Sickerkissenscore scheint nach dieser Arbeit keine prognostische Bedeutung für den langfristigen Erfolg der Trabekulektomie zu haben. Wobei Patienten mit höherem Gesamtsickerkissenscore in den ersten 2 Wochen postoperativ einen günstigeren IOD-Bereich nach 12 Monaten aufzeigen. Die wesentliche Einschränkung dieser Studie stellt ihr retrospektiver Ansatz dar. Die Ergebnisse sollten in einer prospektiven Studie überprüft werden.
Zur Messung von visuell evozierten Potentialen ist eine gute Aufmerksamkeit während der Messung notwendig, die jedoch vor allem bei Kindern nicht immer gewährleistet ist. Unser Ziel war es, unter standardisierten Meßbedingungen im klinischen Routinebetrieb eine kindgerechte Meßmethode zu entwickeln, die eine Verbesserung der Aufmerksamkeit ermöglicht. Gleichzeitig sollte die Kontrolle der Aufmerksamkeit verbessert werden. Zusätzlich prüften wir die Meßergebnisse auf ihre Reproduzierbarkeit und untersuchten, ob das VEP bei Kindern unter klinischen Routinebedingungen in unserem Labor eingesetzt werden kann. Wir entwarfen dazu eine Bildergeschichte, die zur Ablenkung während der Meßvorbereitungen dient und die Kinder auf die Meßbedingungen einstimmt. Zusätzlich entwickelten wir ein sog. Aufmerksamkeits-Spiel, das eine gute Fixation auf den Bildschirm erfordert. Die Schwierigkeit der dabei zu lösenden Aufgaben wurde adaptiv angepaßt. Die bei der Aufgabe berechenbare Schwellenzeit war ein Maß zur Beurteilung der Aufmerksamkeit. Die an der Untersuchung teilnehmenden Schielpatienten unserer Sehschule wurden in eine Kindergruppe und eine Erwachsenengruppe eingeteilt. Eine Gruppe von Normalpersonen diente als Vergleichsgruppe zu den erwachsenen Patienten. Abgeleitet wurde ein bipolares VEP nach dem Standard der ISCEV. Die absoluten Werte von Amplitude und Latenz entsprachen den in der Literatur beschriebenen Werten und bei der monokularen Ableitung des Muster-VEPs entsprachen die Meßergebnisse der Schielpatienten denen der Normalpersonen. Zur Beurteilung der Reproduzierbarkeit der Meßergebnisse werteten wir den relativen Variationskoeffizienten aus. Dieser lag für die Latenz fast um das Zehnfache niedriger als der relative Variationskoeffizient der Amplitude. Bei Kindern war der relative Variationskoeffizient doppelt so groß wie bei Normalpersonen. Die Reproduzierbarkeit der Meßergebnisse war demnach nur halb so gut. Der Variationskoeffizient der Erwachsenen lag etwas höher als bei den Normalpersonen. Das Aufmerksamkeits-Spiel konnte von fast allen Kindern ab 6 Jahren gelöst werden. Die kindgerechte Gestaltung der standardisierten Versuchsbedingungen mit der Bildergeschichte und dem Aufmerksamkeits-Spiel ermöglicht deshalb den Einsatz der Muster-VEP-Messung im klinischen Routinebetrieb für Kinder ab 6 Jahren. In Einzelfällen können auch jüngere Kinder gemessen werden. Die Schwellenzeit war bei Kindern im Mittel wesentlich höher als bei Erwachsenen und Normalpersonen, d.h. die Aufmerksamkeit war bei ihnen wesentlich schlechter. Die Reproduzierbarkeit der Amplitude nahm mit zunehmender Schwellenzeit ab, die Reproduzierbarkeit der Latenz war unabhängig von der Schwellenzeit. Standardisierte VEP-Messungen unter klinischen Routinebedingungen können damit durch die kindgerechte Gestaltung der Untersuchungsbedingungen auch bei Kindern ab 6 Jahren durchgeführt werden. Die Beurteilung der Aufmerksamkeit konnte durch das Aufmerksamkeits-Spiel verbessert werden.
Aus Untersuchungen mit dem multifokalen VEP (mfVEP) weiß man, dass sich multifokal visuell evozierte Potenziale aus unterschiedlichen Teilen des Gesichtsfeldes störend beeinflussen und auslöschen können. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob die Signalqualität des pattern-onset VEPs erhöht und die Reproduzierbarkeit der Signalantworten mit Hilfe des mfVEPs verbessert werden kann, indem man einzelne mfVEPs gleichrichtet.
20 Normalpersonen nahmen an dieser Untersuchung teil. Ein kortikal skaliertes Schachbrettmuster von 30° Größe wurde in 6 keilförmige Teilfelder unterteilt. Innerhalb jedes Teilfeldes wurden kortikal skalierte Schachbrettmuster mit einer mittleren Leuchtdichte
von 50 cd/m2 und einem Kontrast von 99% im pattern-pulse Verfahren präsentiert. Die durchschnittliche Stimulationsfrequenz betrug 2,0 Hz. MfVEPs des rechten Auges wurden über eine Oz-Fpz und bipolare Ableitung zwischen zwei 4 cm um das Inion angeordnete Elektroden
abgeleitet. Durch Summierung der 6 mfVEP Ableitungen mit unterschiedlichen Vorzeichen wurden zwei Ganzfeld-VEPs synthetisiert, von denen eine die frühen C1 und C2 Komponenten, die andere die späte C3-Komponente des pattern onset VEPs erhöhte.
Amplituden und Latenzunterschiede zwischen den synthetisierten Antwortkurven und der Ganzfeldantwort aller 6 Felder wurden auf Signifikanz getestet. Die Daten legen nahe, dass die inter-individuelle Variabilität des Standard Ganzfeld pattern onset VEPs auf die Auslöschung
von großen und wenig variablen VEP Signalen aus unterschiedlichen Bereichen des Gesichtfsfeldes zurückgeführt werden kann. Die Gleichrichtung dieser VEP-Signale führte zu einem hochsignifikanten Anstieg der Amplitude und zu einer reduzierten Variabilität
der synthetisierten Ganzfeldantworten im Vergleich zur gemessenen Ganzfeldantwort. Neben der objektiven Perimetrie kann die Anwendung multifokaler Techniken zu einer gesteigerten Sensitivität beim Aufspüren visueller Pathologien führen verglichen mit Standard Ganzfeldmessungen.
Hintergrund dieser Arbeit ist eine Charakterisierung der zellulären Signalkaskaden innerhalb von Tenonfibroblasten, die an einer überschießenden Wundheilung mit Vernarbung nach filtrierender Glaukomchirurgie beteiligt sind. Ein besseres Verständnis der zellinternen Abläufe soll neue Ansatzpunkte zur Vernarbungshemmung nach Trabekulektomie eröffnen. Die Ergebnisse dieser Arbeit weisen auf eine zentrale Rolle des p38-Signalweges für die Übermittlung der TGF-β-induzierten Transdifferenzierung humaner Tenonfibroblasten hin. Die Transdifferenzierung der HTF ist durch die nach 48 Stunden einsetzende Expression von Markerproteinen wie αSMA, der vermehrten Synthese von Matrixproteinen wie Collagen Iα1 und Fibronectin sowie Veränderungen der Zellmorphologie charakterisiert. Im Rahmen der Arbeit wurde die Aktivierung der p38 MAPK im Zeitverlauf betrachtet und verschiedene Aktivierungsformen von p38 herausgearbeitet: Die schnell einsetzende Aktivierung einer „hohen“ schweren p38-Isoform war meist nicht durch TGF-β an sich, sondern vielmehr durch eine mechanische Stimulation der Zellen bei Mediumwechsel zur Zugabe des Wachstumsfaktors bedingt. Demgegenüber war eine späte nach etwa 12 Stunden zu beobachtende Aktivierung einer „tiefen“ leichten p38-Isoform streng von der TGF-β-Stimulation sowie einem funktionsfähigen TGF-β-Rezeptor Typ I abhängig. Diese p38-Spätaktivierung ist zeitlich mit der TGF-β-induzierten αSMA-Expression assoziiert. Da die TGF-β-induzierte αSMA-Transkription durch Blockade der Proteinbiosynthese verhindert wird und eine zeitliche Lücke bis zur relevanten p38-Spätaktivierung besteht, ist offenbar die Synthese eines Zwischenboten notwendig. Als möglicher Kandidat für einen solchen Intermediator kam nach Literaturlage GADD45β in Frage: GADD45β konnte schließlich sowohl qualitativ als auch quantitativ nach TGF-β-Exposition in HTF nachgewiesen werden: Es wird mit einem deutlichen Maximum innerhalb der ersten Stunde für einige Stunden synthetisiert. Die beobachtete rasche SMAD2-Aktivierung in HTF, die in keinem direkten zeitlichen Zusammenhang zur αSMA-Expression steht, könnte verantwortlich für die Induktion von GADD45β sein und damit über Aktivierung von p38 zur Transdifferenzierung der Tenonfibroblasten zu Myofibroblasten beitragen. Für den weitergehenden Nachweis der Bedeutung von GADD45β ist dessen spezifische Blockade durch antisense-Überexpression mittels viralen Vektoren oder RNA-Interferenz anzustreben. Die durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass GADD45β neben der p38 MAPK ein potentielles Ziel zur therapeutischen Modulation der TGF-β-vermittelten Transdifferenzierung von humanen Tenonfibroblasten darstellen kann.
Ziel der vorliegenden Arbeit war, die Wirkung von Mydriatika auf Ableitungen des MERGs zu untersuchen. Es wurden bei 25 Versuchspersonen MERGs unter der Bedingung transient und steady-state bei den Karogrößen 0,8° und 7,5° vor und bis 150 min nach Dilatation des rechten Auges abgeleitet. Zeigte sich bei der Visusprüfung nach der Dilatation eine Verschlechterung des Visus gegenüber dem Anfangswert, wurde versucht, den Visus durch ein zur ursprünglichen Brille zusätzliches Plusglas zu verbessern. In diesem Fall wurden getrennt MERGs mit und ohne zusätzliches Plusglas abgeleitet. Die Mydriasis führte zu signifikanten Veränderungen des MERGs. Bei den großen Karos stiegen die Amplituden des steady-state und des transienten MERGs. Bei den kleinen Karos nahmen die Amplitude des steady-state MERGs und die P50-Amplitude des transienten MERGs ab. Die N95-Amplitude des transienten MERGs änderte sich nicht. Durch die gegenläufige Veränderung der Amplitude des steady-state MERGs wurde der Amplituden-Quotient der kleinen Karos zu den großen Karos signifikant reduziert. Bei beiden Karogrößen kam es zu einer Abnahme der Phase des steady-state MERGs und der P50-Latenz des transienten MERGs. Beim nicht weitgestellten Partnerauge kam es zu einer Zunahme der Phase und P50-Latenz bei beiden Karogrößen.
In young (n = 36, mean +/- SD: 24.8 +/- 4.5 years) and older (n = 34, mean +/- SD: 65.1 +/- 6.5 years) healthy participants, we employed a modified version of the Serial Reaction Time task to measure procedural learning (PL) and consolidation while providing monetary and social reward. Using voxel-based morphometry (VBM), we additionally determined the structural correlates of reward-related motor performance (RMP) and PL. Monetary reward had a beneficial effect on PL in the older subjects only. In contrast, social reward significantly enhanced PL in the older and consolidation in the young participants. VBM analyses revealed that motor performance related to monetary reward was associated with larger grey matter volume (GMV) of the left striatum in the young, and motor performance related to social reward with larger GMV of the medial orbitofrontal cortex in the older group. The differential effects of social reward in young (improved consolidation) and both social and monetary rewards in older (enhanced PL) healthy subjects point to the potential of rewards for interventions targeting aging-associated motor decline or stroke-induced motor deficits.
Purpose
To characterize the effects of netarsudil on the aqueous humor outflow tract distal to the trabecular meshwork (TM). Wehypothesized that netarsudil increases outflow facility in eyes with and without circumferential ab interno trabeculectomy (AIT)that removes the TM.
Methods
Sixty-four porcine anterior segment cultures were randomly assigned to groups with (n= 32) and without circumferential AIT (n= 32). Cultures were exposed to 0.1, 1, and 10μM netarsudil (N= 8 eyes per concentration). For each concentration,IOP and vessel diameters were compared with their respective pretreatment baselines. Outflow tract vessel diameters wereassessed by spectral-domain optical coherence tomography (SDOCT) and rendered in 4D (XYZ time series).
Results
Netarsudil at 1μM reduced IOP both in eyes with TM (−0.60 ± 0.24 mmHg,p= 0.01) and in eyes without TM (−1.79 ±0.42 mmHg,p< 0.01). At this concentration, vessels of the distal outflow tract dilated by 72%. However, at 0.1μMnetarsudilelevated IOP in eyes with TM (1.59 ± 0.36 mmHg,p< 0.001) as well as in eyes without TM (0.23 ± 0.32 mmHg,p<0.001). Vessels of the distal outflow tract constricted by 31%. Similarly, netarsudil at a concentration of 10μM elevated IOP both in eyeswith TM (1.91 ± 0.193,p< 0.001) and in eyes without TM (3.65 ± 0.86 mmHg,p< 0.001). At this concentration, outflow tractvessels constricted by 27%.
Conclusion
In the porcine anterior segment culture, the dose-dependent IOP changes caused by netarsudil matched the diameterchanges of distal outflow tract vessels. Hyper- and hypotensive properties of netarsudil persisted after TM removal
Einleitung: Visuell evozierte Potenziale (VEP) werden zur objektiven Bestimmung von Wahrnehmungsschwellen (z. B. Kontrastschwellen) eingesetzt. Es wurde ein neu entwickeltes Verfahren getestet, bei dem bereits während der Messung eine Datenanalyse durchgeführt wird, was eine adaptive Anpassung der jeweils folgenden Reizmuster erlaubt. Dieses adaptive Verfahren wurde mit einer nicht-adaptiven VEP-Messung und mit einem psychophysischen Verfahren verglichen. Dabei wurde geprüft, ob das adaptive Verfahren zu einer niedrigeren Schwelle führt und ob es zu einer Zeitersparnis bei der Bestimmung der Schwelle kommt. Methoden: Bei 20 Normalpersonen wurde das VEP auf Schachbrettmuster mit einer mittleren Leuchtdichte von 50 cd/m^2, 3 verschiedenen Karogrößen (Kg = 0,05°, 0,24°, 2,4°) und 8 verschiedenen Kontrasten (0,6%, 1,6%, 2,6%, 5,5%, 11,3%, 23,4%, 48,3%, 100%) abgeleitet. Steady-state VEPs auf Musterumkehrreize (f=8,3Hz) wurden mit einer Oz-Fpz-Anordnung binokular abgeleitet. Die Signifikanz einer Antwort wurde durch das Verhältnis der Fourier- Amplitude der Musterwechselfrequenz (16,6Hz) zum Amplituden-Mittelwert der beiden Nachbarfrequenzen abgeschätzt. Für jede der 3 Karogrößen wurde neben einer nicht-adaptiven Messung mit 40 Durchläufen pro Kontrastbedingung und einer psychophysischen Bestimmung der Kontrastschwelle eine adaptive Messung durchgeführt, bei der die gleiche Gesamtzahl von 320 Durchläufen durch die adaptive Prozedur unterschiedlich auf die 8 Kontrastbedingungen verteilt wurde. Die Kontrastwahrnehmungsschwelle im VEP wurde definiert als die niedrigste Kontraststufe mit signifikanten VEPs Ergebnisse: Bei den psychophysischen Untersuchungen konnte bei der Kg von 0,05° eine gemittelte Schwelle bei 7,8% bestimmt werden. Bei den größeren Karos wurden alle zur Verfügung stehenden Kontraststufen erkannt. Mittels VEP konnten bei 0,05° Kg lediglich bei 25% der Probanden signifikante Amplituden abgeleitet werden, so dass hier keine Schwellenbestimmung für alle Probanden möglich war. Bei einer Karogröße von 2,4° konnte für das nicht-adaptive VEP eine mittlere Kontrastschwelle von 5,59% und für das adaptive VEP eine Schwelle von 3,81% gefunden werden. Bei der Karogröße von 0,24° zeigte sich mit der nicht-adaptiven Prozedur eine mittlere Kontrastschwelle von 8,51% und mit der adaptiven Prozedur eine Schwelle von 3,03%. Die Schwellenwerte des adaptiven VEP-Verfahrens waren signifikant niedriger als die Schwellenwerte des nicht-adaptiven Verfahrens. Diskussion: Durch die psychophysischen Untersuchungen wurde eine niedrigere Kontrastschwelle gemessen als durch eine Bestimmung mit visuell evozierten Potenzialen. In derselben Messzeit konnte mit dem adaptiven Verfahren eine Schwelle gefunden werden, die eher mit der Psychophysik übereinstimmt, verglichen mit dem nicht adaptiven Verfahren. Das adaptive VEP-Verfahren führte den Großteil der Messungen im Schwellenbereich durch. Das daraus resultierende bessere Signal-Rausch-Verhältnis ist für das Absenken der Schwelle verantwortlich. Dieses adaptive Verfahren kann helfen, die objektive Bestimmung von Kontrastschwellen durch visuell evozierte Potenziale in der klinischen Routine zu beschleunigen.
Anhand dieser Untersuchung sollte geklärt werden, welchen Einfluss eine extrakapsuläre Kataraktoperation mit clear-cornealer Schnitt-Technik, Phakoemulsifikation und Implantation einer Hinterkammerlinse auf den Augeninnendruck bei Patienten mit Offenwinkelglaukom hat. Dabei wurden sowohl retrospektiv die Daten von 76 Patienten als auch prospektiv die Daten von 49 Patienten aus der Universitätsaugenklinik Würzburg verglichen. Alle Patienten wiesen entweder ein Primäres Offenwinkelglaukom oder ein Pseudoexfoliationsglaukom auf und erhielten eine Kataraktoperation, die anhand einer clear-cornea-Phakoemulsifikation durchgeführt wurde. Keiner der Patienten hatte eine vorangegangene filtrierende Glaukomoperation. Für die retrospektive Analyse wurden IOD und Anzahl an antiglaukomatöser Medikation vor und durchschnittlich 12,9 Monate nach der Operation bestimmt. Hierbei konnte eine Redukion des IOD von 18,3 ± 3,7 mmHg präoperativ auf 16,7 ± 3,3 mmHg postoperativ beobachtet werden (p=0,011*). Die durchschnittliche Anzahl an Medikamenten verringerte sich von 1.4 ± 0.9 präoperativ auf 1.0 ± 0.9 postoperativ (p=0,0004***). Während der prospektiven Untersuchung wurden Augeninnendruck, Anzahl der Medikamente und zusätzlich der Visus jeweils am Tag vor der Kataraktoperation sowie postoperativ am Tag vor Entlassung, nach sechs und nach zwölf Monaten bestimmt. Der IOD sank von durchschnittlichen 17,6 ± 3,8 mmHg präoperativ auf 14,2 ± 3,1 mmHg postoperativ (p=0,0003***), 15,8 ± 2,1 mmHg nach sechs Monaten (p=0,0021**) und 15,4 ± 3,2 mmHg nach zwölf Monaten (p=0,0085**). Die Medikamentenzahl konnte von durchschnittlich 1,6 ± 1,0 präoperativ auf 1,2 ± 1,0 postoperativ (p=0,0098**), 1,1 ± 1,0 nach sechs Monaten (p=0,0019**) und auf 1,1 ± 1,0 nach zwölf Monaten (p=0,0056**) reduziert werden. Der Visus verbesserte sich von durchschnittlich 0,3 ± 0,2 auf 0,63 ± 0,3. Somit ist die clear-cornea-Phakoemulsifikation eine sichere Alternative bei Koexistenz von Offenwinkelglaukom und Katarakt, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Sie eignet sich vor allem bei Patienten mit noch nicht zu stark ausgeprägten Glaukomschäden, einer guten Medikamentencompliance und einer nicht zu großen Anzahl an Medikamenten. Dann kann eine gute Visusverbesserung erzielt und gleichzeitig eine Verbesserung oder Stabilisierung der Glaukomkontrolle erreicht werden. Nur bei einer geringen Anzahl von Patienten ist mit einer Verschlechterung zu rechnen. Außerdem lässt dieser operative Zugang die Möglichkeit offen, im weiteren Verlauf noch eine filtrierende Operation durchzuführen.
Glaukomerkrankungen verlaufen progressiv und sind weltweit die zweithäufigste Ursa-che für Erblindung. Die einzig wirksame Therapie ist bisher die Senkung des IODs un¬ter eine individuelle Grenze. Dabei ist die Trabekulektomie diejenige Therapie mit dem stärksten drucksenkenden Effekt. Intraokulare Druckspitzen scheinen im Zusammen-hang mit progressiven Gesichtsfeldverlusten zu stehen. Die erfolgreiche Trabekulekto-mie senkt in dieser Arbeit den maximalen IOD nach einem Nachbeobachtungsintervall von 2,1 ± 1,7 Jahre auf durchschnittlich 16,0 ± 4,4 mmHg im Tagprofil und 16,0 ± 5,4 mmHg im Nachtprofil. Im Tagprofil bewirkt sie eine signifikante Senkung des maxi-malen IODs von 40 % vom präoperativen maximalen IOD (26,5 ± 5,9 mmHg), im Nachtprofil eine signifikante Senkung von 32 % des entsprechenden präoperativen Werts (23,4 ± 5,2 mmHg). Damit liegt der maximale IOD nach 2,1 ± 1,7 Jahren im Tagprofil bei 80 % der Patien-ten (bei 71 % ohne Medikamente) und im Nachtprofil bei 69 % (63 % ohne Medika-mente) unter oder bei 21 mmHg mit einer Reduktion gegenüber dem präoperativen IOD-Wertes von mindestens 20 %. Bei 60 % (54 % ohne Medikamente) im Tagprofil und bei 63 % (57 %) im Nachtprofil liegt der maximale IOD 2,1 ± 1,7 Jahre nach erfolgreicher Trabekulektomie unter 18 mmHg. Der erhöhte IOD ist nachweislich ein Risikofaktor für die Entstehung und die Progres-sion von Glaukomen. In den letzten Jahren zeigten einige Studien, dass die Fluktuation des IODs ein unabhängiger Risikofaktor für die Progression von Gesichtsfeldausfällen zu sein scheint. Die Auswirkung der erfolgreichen Trabekulektomie auf die Fluktuation ist bisher wenig untersucht. Die präoperative Fluktuation von 12,1 ± 4,2 mmHg im Tagesprofil beträgt 2,1 ± 1,7 Jahre nach erfolgreicher Trabekulektomie 5,6 ± 2,2 mmHg, das entspricht einer signifikanten Senkung von 54 % (6,5 ± 4,6 mmHg). Im Nachtprofil wurde eine Untergruppe betrachtet. Die präoperative Fluktuation von 7,1 ± 4,5 mmHg im Nachtprofil beträgt 2,1 ± 1,7 Jahre nach erfolgreicher Trabekulektomie 3,9 ± 4,1 mmHg, das entspricht einer nicht signifikanten Senkung von 46 % (3,3 ± 6,8 mmHg). Die Signifikanz in der Untergruppe wurde durch die geringe Fallzahl in der Untergruppe beeinträchtigt. Der IOD folgt einem circadianen Rhythmus. Einige Studien berichten von Unterschie-den im Tag-Nacht-Verhalten, weshalb in der vorliegenden Arbeit das Tagprofil und das Nachtprofil getrennt ausgewertet wurden. Der präoperative maximale IOD des Tagpro-fils lag 3,1 ± 6,1 mmHg (12 %) signifikant höher als der des Nachtprofils und wurde durch die erfolgreiche Trabekulektomie um 3,1 ± 6,6 mmHg (30 %) signifikant stärker gesenkt als der des Nachtprofils. Der postoperative maximale IOD war im Tag- und Nachtprofil im Durchschnitt fast identisch. In allen weiteren Auswertungen konnte kein signifikanter Unterschied im Tag-Nacht-Verhalten des IODs festgestellt werden. Antimetaboliten werden im Rahmen fistulierender Operationen zur Verminderung der natürlichen Wundheilung eingesetzt und erhöhen nachweislich die Erfolgsrate der Operation. Einige Studien haben festgestellt, dass die subkonjunktivale Applikation von Antimetaboliten ohne weitere Intervention drucksenkende Eigenschaften hat. In der vorliegenden Studie konnte dieser Effekt nicht bestätigt werden. Diese Studie liefert interessante Erkenntnisse zum Verhalten des IODs, insbesondere der Fluktuation des IODs nach erfolgreicher Trabekulektomie bei einer relativ langen Nachbeobachtungszeit. Über die Auswirkung der Trabekulektomie in Bezug auf die Fluktuation des IODs ist bisher wenig bekannt. Die Signifikanz der Ergebnisse könnte durch eine prospektive Studie mit größeren Fallzahlen erhöht werden. Eine wichtige Beschränkung der Aussagekraft der Ergebnisse liegt darin, dass das Verhalten des IODs bisher nicht an einem kontinuierlich erfassten IOD untersucht werden kann.
Glaukomerkrankungen verlaufen progressiv und sind weltweit die zweithäufigste Ursa-che für Erblindung. Die einzig wirksame Therapie ist bisher die Senkung des IODs un¬ter eine individuelle Grenze. Dabei ist die Trabekulektomie diejenige Therapie mit dem stärksten drucksenkenden Effekt. Intraokulare Druckspitzen scheinen im Zusammen-hang mit progressiven Gesichtsfeldverlusten zu stehen. Die erfolgreiche Trabekulekto-mie senkt in dieser Arbeit den maximalen IOD nach einem Nachbeobachtungsintervall von 2,1 ± 1,7 Jahre auf durchschnittlich 16,0 ± 4,4 mmHg im Tagprofil und 16,0 ± 5,4 mmHg im Nachtprofil. Im Tagprofil bewirkt sie eine signifikante Senkung des maxi-malen IODs von 40 % vom präoperativen maximalen IOD (26,5 ± 5,9 mmHg), im Nachtprofil eine signifikante Senkung von 32 % des entsprechenden präoperativen Werts (23,4 ± 5,2 mmHg). Damit liegt der maximale IOD nach 2,1 ± 1,7 Jahren im Tagprofil bei 80 % der Patien-ten (bei 71 % ohne Medikamente) und im Nachtprofil bei 69 % (63 % ohne Medika-mente) unter oder bei 21 mmHg mit einer Reduktion gegenüber dem präoperativen IOD-Wertes von mindestens 20 %. Bei 60 % (54 % ohne Medikamente) im Tagprofil und bei 63 % (57 %) im Nachtprofil liegt der maximale IOD 2,1 ± 1,7 Jahre nach erfolgreicher Trabekulektomie unter 18 mmHg. Der erhöhte IOD ist nachweislich ein Risikofaktor für die Entstehung und die Progres-sion von Glaukomen. In den letzten Jahren zeigten einige Studien, dass die Fluktuation des IODs ein unabhängiger Risikofaktor für die Progression von Gesichtsfeldausfällen zu sein scheint. Die Auswirkung der erfolgreichen Trabekulektomie auf die Fluktuation ist bisher wenig untersucht. Die präoperative Fluktuation von 12,1 ± 4,2 mmHg im Tagesprofil beträgt 2,1 ± 1,7 Jahre nach erfolgreicher Trabekulektomie 5,6 ± 2,2 mmHg, das entspricht einer signifikanten Senkung von 54 % (6,5 ± 4,6 mmHg). Im Nachtprofil wurde eine Untergruppe betrachtet. Die präoperative Fluktuation von 7,1 ± 4,5 mmHg im Nachtprofil beträgt 2,1 ± 1,7 Jahre nach erfolgreicher Trabekulektomie 3,9 ± 4,1 mmHg, das entspricht einer nicht signifikanten Senkung von 46 % (3,3 ± 6,8 mmHg). Die Signifikanz in der Untergruppe wurde durch die geringe Fallzahl in der Untergruppe beeinträchtigt. Der IOD folgt einem circadianen Rhythmus. Einige Studien berichten von Unterschie-den im Tag-Nacht-Verhalten, weshalb in der vorliegenden Arbeit das Tagprofil und das Nachtprofil getrennt ausgewertet wurden. Der präoperative maximale IOD des Tagpro-fils lag 3,1 ± 6,1 mmHg (12 %) signifikant höher als der des Nachtprofils und wurde durch die erfolgreiche Trabekulektomie um 3,1 ± 6,6 mmHg (30 %) signifikant stärker gesenkt als der des Nachtprofils. Der postoperative maximale IOD war im Tag- und Nachtprofil im Durchschnitt fast identisch. In allen weiteren Auswertungen konnte kein signifikanter Unterschied im Tag-Nacht-Verhalten des IODs festgestellt werden. Antimetaboliten werden im Rahmen fistulierender Operationen zur Verminderung der natürlichen Wundheilung eingesetzt und erhöhen nachweislich die Erfolgsrate der Operation. Einige Studien haben festgestellt, dass die subkonjunktivale Applikation von Antimetaboliten ohne weitere Intervention drucksenkende Eigenschaften hat. In der vorliegenden Studie konnte dieser Effekt nicht bestätigt werden. Diese Studie liefert interessante Erkenntnisse zum Verhalten des IODs, insbesondere der Fluktuation des IODs nach erfolgreicher Trabekulektomie bei einer relativ langen Nachbeobachtungszeit. Über die Auswirkung der Trabekulektomie in Bezug auf die Fluktuation des IODs ist bisher wenig bekannt. Die Signifikanz der Ergebnisse könnte durch eine prospektive Studie mit größeren Fallzahlen erhöht werden. Eine wichtige Beschränkung der Aussagekraft der Ergebnisse liegt darin, dass das Verhalten des IODs bisher nicht an einem kontinuierlich erfassten IOD untersucht werden kann.
Die optische Biometrie als faszinierende moderne Form der Biometrie stößt in optisch stark streuenden Medien an ihre Grenzen; an dem Labor-Typ von Fercher mit Katarakt-Klassifikation (Lens Opacity Meter®) konnten Hitzenberger et al. sie quantifizieren. In dieser Arbeit wurde ein solcher Vergleich mit zwei Klassifikationssystemen durchgeführt: dem objektiven Streulichtmesssystem Lens Opacity Meter® und dem morphologisch-subjektiven Lens Opacities Classification System III (LOCS III) im Vergleich zu Messungen des Handelsgerätes IOLMaster®. Ziel dieser Arbeit war es zu quantifizieren, bis zu welcher Katarakt-Dichte der IOLMaster® einsetzbar ist. Außerdem stellte sich die Frage, wie bei hochgradigen Katarakten die wenigen möglichen Wertausgaben mit starkem Hintergrundrauschen klinisch – zum Beispiel zur IOL-Berechnung – verwertbar sind. Es wurden 227 Katarakt-Patienten mit 452 Augen gemessen. Stationär aufgenommen wurden sie am Vortag Ihrer Katarakt-Operation. Zusätzlich zu den präoperativen Untersuchungen mit Keratometrie, optischer und akustischer Biometrie wurden von mir ihre Linsen mit zwei verschiedenen, sich gegenseitig ergänzenden Kataraktklassifikationen gemessen: dem morphologisch orientierten subjektiven LOCS III® an der Spaltlampe im 45° Spaltlicht und im regredienten Strahlengang und danach mit dem Lens Opacity Meter 702®, das Streulicht misst. Bei dem Vergleich mit den Messungen des IOLMasters® zeigt sich, dass je trüber eine Katarakt ist, desto schlechter ist sie mit Laserinterferenz messbar. Bei 60 Lensmetereinheiten (LMU) ist die Auswertbarkeit deutlich beeinträchtigt. Ab 70 LMU sind von den ersten fünf Messungen keine auswertbar, bei weiteren Messungen erfolgte aber bei 22% auch ab 70 LMU trotzdem eine Wertausgabe. Das ist mit den Ergebnissen am Labor-Typ vergleichbar, wir konnten auch etwas dichtere Katarakte gut messen. Messbar mit dem IOLMaster® waren hier direkt 80%, davon 58% sehr gut und 22% gut. Die nicht spontan messbaren Augen wurden per Hand nachausgewertet, wegen fehlender Datenspeicherung konnte dies bei 12% der 20% durchgeführt werden, davon wurde ein Drittel messbar. Mit einem Prototyp des IOLMaster® in drei Versionen wurden 9% (42Augen) der 20% (88 Augen) nicht spontan messbaren gemessen. Bei diesen Messungen zeigte sich, dass Signale zwischen 15 und 42 mm Achsenlänge ausgegeben wurden, dies ist exakt der theoretische Messbereich des IOLMasters®. Bei Erwachsenen anatomisch wahrscheinliche Achsenlängen liegen zwischen 20 und 30 mm. Von den 42 gemessenen Augen waren 56% direkt messbar, 7% (3Augen) konnten per Handauswertung in den messbaren Bereich überführt werden. 32% blieben nicht messbar und bei 5% wurde mangels Datenspeicherung die Handauswertung nicht durchgeführt. Ursache der Nicht-Messbarkeit war jeweils eine mature Katarakt. Handauswertung bedeutet, dass unsichere Werte im realistischen Achsenlängenbereich durch Wertwiederholung an gleicher Stelle, unter Berücksichtigung von Refraktionsfehlern und der Achsenlänge des kontralateralen Auges als echte Werte gewertet wurden; ein Vergleich mit Immersions-Ultraschall als Kontrolle zeigt, dass dann auch eine „unsichere“ Wertausgabe zur Ermittlung der tatsächlichen Achsenlänge führt. Außerdem wurde hier ein Vergleich zwischen optischer und akustischer Biometrie durchgeführt. Nur 20 Messwerte divergierten deutlich und wurden einer weiteren Ursachenanalyse unterzogen. Spezielle Augenpathologien und Fixationsprobleme, sowie Übertragungsfehler waren ursächlich dafür. Die Übereinstimmung der Achsenlängenwerte zwischen optischer und akustischer Immersions-Biometrie war exzellent. Bei nicht plausibel erscheinenden Werten lohnt sich also eine Ursachenforschung. In der eigenen Auswertung zeigte sich die Fehleranfälligkeit manueller Zahlenübertragung; dies wird mit der im IOLMaster® integrierten Linsenberechnung vermieden. Bei nicht plausibel erscheinenden Messungen können spezielle Augenpathologien ursächlich sein, so dass eine andere Distanz, als die für die Zielrefraktion korrekte, gemessen wird. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich bei anfangs nicht messbaren Augen eine Mehrfachmessung lohnt; es kann durch leichte Positionsveränderung des Messstrahls je nach Katarakt-Morphologie ein weniger stark streuender Bereich getroffen werden. Sogar bei starkem Hintergrundrauschen können Signale, die in aufeinander folgenden Messungen an derselben Stelle wiederkehren, trotzdem als aussagekräftige Messsignale verwendet werden. Diese Signale können zur Linsenberechnung benutzt werden.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden 20 Probanden vermessen, die sich freiwillig für Untersuchungen der Akkommodation zur Verfügung stellten. Voraussetzung für optimale Ergebnisse waren emmetrope Probanden und eine geeignete Reizsetzung. Zusätzlich war die Kooperationsfähigkeit des Probanden/Patienten und dessen Konzentrationsfähigkeit von großer Bedeutung. Messungen mit Brille waren nicht möglich. Mit diesen Voraussetzungen war es möglich, präzise Daten über die Vorderkammertiefe, die Linsendicke und die Lage des posterioren Linsenpols und somit über die Akkommodation zu erhalten. Der Zeiss ACMaster ermöglichte mittels Laser-Interferenz-Biometrie eine kontaktlose patienten- und untersucherfreundliche Messung der Akkommodation. Als am besten geeignete Reize haben sich in der Vergangenheit optische Reize erwiesen. Daher wurden den Probanden fünf verschiedene Reizquellen geboten, die sie jeweils bei 0, -1, -3 und -5d scharf stellen mussten: ein X als Standardsymbol, ein Punkt (bestehend aus drei Pixeln), ein blinkendes X, einen Landoltring mit drehbarer Öffnung und ein schwarzes E, bei welchem sich der Hintergrund veränderte. Die Probanden reagierten mit unterschiedlicher Konzentrationsfähigkeit auf die Reizsetzung. Bei Einigen spielte es eine Rolle, auf welches Symbol sie blickten, bei den meisten jedoch waren die Ergebnisse unabhängig vom verwendeten Reiz. Aus den Resultaten dieser Arbeit lässt sich sagen, dass die Symbole P, B und E eher ungeeignet sind, da die Akkommodationsänderungen im Vergleich zu den Symbolen X und L geringer sind. Bei vereinzelten Probanden hat bei bestimmten Messzyklen die Wahl des optischen Akkommodationsreizes einen positiven Einfluss auf akkommodative Änderungen von Distanzen im okularen Vorderabschnitt, bei den meisten Probanden hat die Reizauswahl jedoch keinen Einfluss. Als Resultate ergaben sich in geometrischer Weglänge im Durchschnitt Änderungen der Vorderkammertiefe von 0,020mm/d bei -1d, 0,127mm/d bei -3d, 0,227mm/d bei -5d, Änderungen der Linsendicke um 0,027mm/d bei -1d, 0,153mm/d bei -3d, 0,276mm/d bei -5d und Änderungen des posterioren Linsenpols von 0,008mm/d bei -1d, 0,026mm/d bei -3d und 0,049mm/d bei -5d. Diese Änderungen traten bei alle Symbolen in gleicher Weise auf. Diese erzielten Ergebnisse stehen in Übereinstimmung mit der Literatur. Insgesamt hat sich gezeigt, dass es mit dem ACMaster möglich ist, die akkommodationsbedingte Distanzänderung mit sehr hoher Präzision zu messen, wie es mit anderen Geräten bisher nicht möglich war. Bei entsprechender Compliance der Patienten kann der ACMaster erfolgreich in der Akkommdationsforschung eingesetzt werden.
Hintergrund:
In dieser retrospektiven Studie soll der Einfluss von Rauchen, Alter und systemischer Medikation auf den Behandlungserfolg einer Anti-VEGF Therapie bei altersbedingter Makuladegeneration (AMD) über einen Zeitraum von 24 Monaten untersucht werden.
Patienten und Methode:
100 Patienten mit choroidalen Neovaskularisationen bei AMD wurden in die Studie eingeschlossen. Best korrigierter Visus (BV), Anzahl der Injektionen in 24 Monaten sowie Rauchgewohnheiten und systemische Medikation wurden für die Analysen berücksichtigt. Ausschlusskriterium war ein BV < 0,1 zu Beginn der Behandlung.
Resultate:
42 Raucher (inkl. 31 Exraucher) mit 23,5 Packyears (Py) im Median wurden identifiziert. Je mehr Py ein Patient rauchte, umso niedriger war sein BV nach der letzten Injektion (p = 0,009). Je mehr Zigaretten pro Tag ein Raucher rauchte, umso mehr Injektionen erhielt er in 24 Monaten (p = 0,0042). Bluthochdruckpatienten hatten einen niedrigeren BV nach der letzten Injektion (p = 0,045).
Schlussfolgerungen
Rauchen ist nicht nur ein Risikofaktor für die Entwicklung einer AMD, sondern auch für die Effektivität der Anti-VEGF Therapie. Auch unter sozioökonomischen Gesichtspunkten ist dies ein weiterer Grund, Patienten zur Aufgabe des Rauchens aufzufordern.
In dieser Arbeit wurde die Tauglichkeit des Excimer-Lasers zur Präparation von Spendertransplantaten für die posteriore lamelläre Keratoplastik ex vivo untersucht. Von besonderem Interesse war daher der Effekt des Lasers auf die stromale Oberflächenbeschaffenheit und das Endothel des Transplantates. Material und Methoden: Zur Untersuchung wurden frisch enukleierte Schweinebulbi zunächst vor und nach einer Epithelabrasio mittel OLCR pachymetrisch vermessen. Die Korneae der Bulbi wurden dann unter standardisierten Bedingungen einer Excimer-Laserablation unterzogen und nach erneuter pachymetrischer Vermessung einer der Untersuchungsgruppen zugeordnet. Nach Präparation eines Hornhautlentikels, wie für eine posteriore lamelläre Transplantation erfolgte für 63 Präparate eine Alizarinrot-Trypanblau-Doppelfärbung, für 10 Präparate eine Inkubation für 48 Std. in Kulturmedium, um danach einen Spätschaden beurteilen zu können, für 12 Präparate eine Fixation für die histologische bzw. für 6 Präparate ein Fixation für die rasterelektronenmikroskopische Untersuchung. Ergebnisse: Die Beurteilung der Endothelvitalität ergab, dass der Schaden der gelaserten Lentikel der Restdicken 50 bis 400 µm (n = 54) mit im Mittel 7,1% untereinander nicht signifikant unterschiedlich war (p > 0,05). Bei bis zur Perforation behandelten Lentikeln wurde das Signifikanzniveau mit im Mittel 62,8 % Schaden (p < 0,05) allerdings erreicht, da eine erhebliche Endothelschädigung zu finden war. Die Endothelvitalität der Restdicken 50 bis 400 µm war am Präparat zentral und peripher gleichermaßen gegeben (p > 0,05). Das Signifikanzniveau mit p < 0,05 wurde erreicht beim Vergleich der gelaserten Lentikel (7,1% Schaden) mit der unbehandelten Kontrollgruppe (0,6% Schaden). Ebenfalls bei der Beurteilung des Spätschadens der Endothelvitalität zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen der Kontroll- und der Lasergruppe (p < 0,05). Allerdings war der Spätschaden der Lasergruppe im Vergleich mit dem Sofortschaden der Lasergruppe nicht signifikant größer (p > 0,05). Es zeigten sich keine histologischen Unterschiede zwischen den Hornhautlentikeln die mittels Excimer-Laser-Ablation präpariert worden waren und den nichtbehandelten Kontrollhornhäuten Die Oberflächenbeschaffenheit des Stromas stellte sich im Rasterelektronenmikroskop unabhängig von der Tiefe der Laserablation einheitlich dar. Diskussion: Die Laser-Präparation könnte im Vergleich zu den herkömmlich Methoden eine weitere, ggf. schonendere Möglichkeit darstellen, Präparate für eine posteriore lamelläre Keratoplastik herzustellen. Die Vorteile eines solchen Vorgehens lägen in einer besonders präzisen/kontrollierten Präparationstechnik, die eine exakte Wahl der Spenderlentikeldicke ermöglichen würde. Die Ergebnisse belegen die Möglichkeit mit dem Laser saubere, kontrollierte Ablationen bis 8,75 mm Durchmesser ohne in der Histologie oder Oberflächenbeschaffenheit nachweisbaren Schaden durchzuführen, so dass aus diesen 8 mm große lamelläre Transplantate für eine posteriore lamelläre Keratoplastik trepaniert werden können. Selbst bei einer Restdicke deutlich unter 100 µm blieben dabei Schäden aus. Auch die Endothelvitalität nach Laserablation war von der Ablationstiefe unabhängig und lag mit 7,1 % noch in einem akzeptablen Bereich.
Ziel
Ziel dieser Studie war es, die 2‑Jahres-Ergebnisse der filtrierenden Trabekulotomie (FTO) im Vergleich zur konventionellen Trabekulektomie (TE) bei primärem Offenwinkelglaukom, Pseudoexfoliationsglaukom und Pigmentglaukom zu untersuchen.
Patienten und Methoden
Es wurden 30 konsekutive Patienten nach FTO und 87 Patienten nach TE nach intraokularem Druck (IOD) und Alter im Verhältnis 1:3 gematcht. Primärer Endpunkt war das Erreichen des Zieldrucks nach 2 Jahren. Als vollständiger Erfolg wurde ein IOD ohne Medikamente von ≤ 18 mm Hg bei gleichzeitiger IOD-Reduktion um ≥ 30 % definiert, als qualifizierter Erfolg, wenn hierfür zusätzlich Medikamente erforderlich waren. Sekundäre Endpunkte waren mittlere Drucksenkung, resultierende Sehschärfe, Komplikationen und nachfolgende Operationen. Die Operationstechnik der filtrierenden Trabekulotomie ist als Video zu diesem Beitrag abrufbar.
Ergebnisse
Zwei-Jahres-Daten konnten von 27 Patienten aus der FTO-Gruppe und 68 Patienten aus der TE-Gruppe erhoben werden. Die Patienten beider Gruppen wurden vor Beginn der Studie bezüglich Alter und IOD gematcht, waren aber auch bezüglich Sehschärfe, Geschlecht und Medikation nicht unterschiedlich. Der Median des präoperativen IOD unter Therapie betrug in beiden Gruppen 23,0 mm Hg. Nach den oben genannten Kriterien wurde ein qualifizierter 2‑Jahres-Erfolg bei 70,4 % der FTO-Gruppe und bei 77,6 % der TE-Gruppe erzielt (p = 0,60), ein vollständiger 2‑Jahres-Erfolg bei 33,3 % der FTO-Gruppe und bei 56,7 % der TE-Gruppe (p = 0,07). Beide Operationsmethoden senkten den Augeninnendruck nach 24 Monaten signifikant (p < 0,001), und zwar auf 12,8 mm Hg in der FTO-Gruppe und 11,0 mm Hg in der TE-Gruppe. Die Sehschärfe war postoperativ bei beiden Gruppen etwas verringert, unterschied sich jedoch nicht signifikant zwischen beiden Gruppen. Komplikations- und Reoperationsrate waren gering und unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen.
Schlussfolgerung
FTO und TE sind nach 2 Jahren weitgehend gleichwertig bezüglich Zieldruck, IOD-Senkung, Sehschärfe und Komplikationen.
Als Terson-Syndrom wird eine Glaskörperblutung in Kombination mit einer intrakraniellen Blutung beschrieben. Eine persistierende Glaskörperblutung ist eine Indikation zur Pars-plana-Vitrektomie(PpV). Sie ist heute mittlerweile eine etablierte Operationstechnik zur Entfernung der Glaskörperblutung, um eine rasche Visusverbesserung zu erlangen und eine schnelle Rehabilitation der neurologischen Befunde zu erreichen. In dieser Studie wurde untersucht, in wie fern eine frühzeitige Operation nach dem akuten Ereignis auf den neurologischen und ophthalmologischen Befund auswirkt. Es wurden die Krankenakten von 32 Patienten mit Terson- Syndrom ausgewertet, welche sich in einem Zeitraum von 1996-2004 einer PPV aufgrund einer Glaskörperblutung nach intrakranieller Blutung unterzogen. Es trat bei allen Augen eine Verbesserung des Visus auf. Der Visus stieg von LogMAR 1,9 (Fingerzählen) auf postoperativ LogMAR 0,551 (etwa Visus 0,3) 6 Monate nach Operation, Log MAR 0,148 1 Jahr und LogMAR 0,17 (jeweils 0,7) 3 Jahre nach der Operation an. Nach der Operation trat eine rasche Erholung des neurologischen Defizits auf. Präoperativ waren 63% auf einen Rollstuhl angewiesen. Dieser Anteil sank nach 6 Monaten auf 39% und nach drei Jahren waren es nur noch 30%. In dieser Studie konnte ein Nutzen der PpV bei Terson-Syndrom Patienten herausgearbeitet werden. Der Eingriff erwies sich als komplikationsarm. Des Weiteren kann man eine baldigere Rehabilitation des Patienten ermöglichen.
Die transsklerale Einnähung von Hinterkammerlinsen ist heutzutage eine etablierte Operationstechnik zur funktionellen Rehabilitation von Augen mit teilweise beschädigtem oder gänzlich fehlendem Kapselhalteapparat. In der vorgestellten Studie wurden die Akten von 65 Patienten retrospektiv ausgewertet, denen von einem Operateur im Zeitraum von April 1996 bis März 2004 eine HKL nach der modifizierten Methode von Mittelviefhaus und Wiek transskleral eingenäht wurde. 39 (60%) der Patienten waren männlich und 26 (40%) weiblich. Der Altersdurchschnitt betrug 64,9 Jahre (9-90 Jahre). Der Großteil der Augen war voroperiert und hatte einen oder mehrere zusätzliche pathologische Befunde. 36 der Patienten waren vor dem Eingriff pseudophak, 21 waren aphak und 8 waren phak. Der Eingriff dauerte bei den 65 Patienten im Mittel 70,4 ± 18,0 Minuten (38-136 Minuten). Die Nachuntersuchungen erfolgten 6 Wochen, 24 Wochen, 52 Wochen und 3 Jahre nach der Operation. Die mitt-lere Nachbeobachtungsdauer betrug 20 Monate (0-3,4 Jahre). Nach 6 Wochen erschie-nen 59 Patienten, nach 24 und 52 Wochen jeweils 44 Patienten und nach 3 Jahren noch 33 Patienten zur Nachuntersuchung. Wie die Ergebnisse zeigten, betrug die Refraktionsabweichung nach einem Jahr im Mit-tel 1,73 dpt. Innerhalb ± 2 dpt befanden sich 61,76% der Patienten und innerhalb ± 1 dpt 29,41% der Patienten. Nach 3 Jahren lag die Refraktionsabweichung im Mittel bei 1,82 dpt. 60% befanden sich innerhalb ± 2 dpt und 36% innerhalb ± 1 dpt. Die Refraktionsaberration zeigte eine deutlich myope Tendenz, denn bei den jeweiligen Untersuchungen waren 65%, 74% und 72% der Werte myoper als die berechnete Zielrefraktion. Der präoperative Durchschnittsvisus betrug 0,27, nach 3 Jahren lag er bei 0,33. Nach 3 Jahren waren bei 52% der erschienenen Patienten die Visuswerte besser, bei 39% schlechter und bei 9% unverändert im Vergleich zu den präoperativ ermittelten Werten. Insgesamt fand eine leichte Visusverbesserung statt. Postoperativ unerwünschte Befunde stellten 3 zystoide Makulaödeme (2 nach 6 Wo-chen, 1 nach einem Jahr) und 3 Netzhautablösungen (2 nach 6 Wochen, 1 nach 3 Jah-ren) dar. Von den beiden nach 6 Wochen aufgetretenen zystoiden Makulaödemen konnte eines behandelt werden, der andere Patient erschien zu keiner weiteren Untersuchung. Das Ödem, das nach einem Jahr aufgetreten war, resorbierte von selbst. Die beiden nach 6 Wochen aufgetretenen Ablationes wurden mit einer Cerclage wieder zum Anliegen gebracht, der andere Patient mit Ablatio erschien zu keiner der weiteren Untersuchungen. Bei zwei Patienten musste ein weiterer Eingriff erfolgen, jedoch nicht unmittelbar aus Gründen der HKL-Einnähung. Postoperativ ereigneten sich keine Linsendislokationen. Die Ergebnisse unserer Arbeit bezüglich des postoperativen Visusverlaufs, der Refraktionsaberration, des Auftretens von Netzhautpathologien und HKL-Dislokation bewegen sich innerhalb der in der Literatur angegebenen Häufigkeiten. Man sollte dabei allerdings berücksichtigen, dass unterschiedliche Studienbedingungen und Patientengüter ebenso wie differierende Untersuchungszeiträume die Grundlage für eine absolute Ver-gleichbarkeit entziehen.
Ziel:
Die vorliegende Studie untersucht das Langzeitoutcome der filtrierenden Trabe- kulotomie (FTO) und vergleicht diese mit der konventionellen Trabekulektomie. Nach- dem in der Arbeit von Matlach et al. bereits gezeigt werden konnte, dass die filtrierende Trabekulotomie nach einem Jahr im Bezug auf die Augeninnendrucksenkung und das Auftreten von postoperativen Komplikationen mit der konventionellen Trabekulektomie vergleichbar ist (32), sollte in der vorliegenden Arbeit der Langzeiterfolg der beiden Ope- rationsmethoden miteinander verglichen werden. Untersucht wurde deshalb der intraoku- lare Druck, Langzeitkomplikationen, Folgeoperationen und der Visus nach eineinhalb und zwei Jahren.
Methode:
In einer Fall-Kontroll-Studie wurden 30 Patienten nach einer filtrierenden Tra- bekulotomie (prospektiv) mit 87 Patienten nach einer konventionellen Trabekulektomie (retrospektiv) verglichen. Alle Patienten waren zwischen 2007 und 2012 von demselben Operateur an der Augenklinik der Universität Würzburg operiert worden. Eingeschlossen wurden Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom, Pseudoexfoliationsglaukom und Pigmentdispersionsglaukom. Die Patienten waren nach Alter und intraokularem Druck (IOD) gematcht worden. Die Daten der vorliegenden Studie wurden an der Augenklink der Universität Würzburg oder von den weiterbehandelnden niedergelassenen Augenärz- ten mit Hilfe eines für diese Studie entworfenen Fragebogens erhoben.
Endpunkt: Als primärer Endpunkt wurde ein Augeninnendruck von < 18 mmHg und eine Augeninnendrucksenkung um ≥ 30 % des Ausgangswertes festgelegt. Wurden diese Kriterien ohne Medikamente erreicht, sprach man von einem „absoluten Erfolg“ (com- plete-success), andernfalls von einem „relativen Erfolg“ (qualified-success).
Als sekundäre Endpunkte galten der intraokulare Druckverlauf, die Erfassung der Kom- plikationen, Folgeeingriffe, der Visusverlauf und die Medikation.
Ergebnisse: Von den anfangs 117 eingeschlossenen Patienten konnten nach 2 Jahren die Daten von 95 Patienten (27 aus der FTO-Gruppe und 68 aus der TE-Gruppe) erhoben werden. Präoperativ unterschieden sich die beiden Studiengruppen nicht signifikant im Bezug auf das Alter und den IOD, nach denen die Gruppen gematcht worden waren, den Visus (p= 0,60), das Geschlecht (p = 0,30) und die präoperativ verwendeten Medikamente (p≥ 0,05). In der FTO-Gruppe lag die Zahl der Patienten mit Pigmentdispersionsglaukom (p= 0,02) und Pseudophakie (p = 0,02) schon präoperativ deutlich über der der TE-
Gruppe. Der IOD lag präoperativ in beiden Operationsgruppen bei 23 mmHg (IQR 20- 27), wobei im Median 3,0 verschiedene augendrucksenkende Medikamente angewendet wurden.
Der absolute Erfolg (complete-success) unterschied sich im Zeitraum der vorliegenden Studie zu keinem Zeitpunkt signifikant zwischen den Studiengruppen (p 18Mon. = 0,50 ; p 24Mon. = 0,067). Auch der relative Erfolg (qualified-success) unterschied sich zwischen den Gruppen nicht signifikant (p 18Mon. = 0,23 ; p 24Mon. = 0,60). Nach 2 Jahren erreichten 33,3 % der FTO- und 56,7 % der TE-Patienten einen absoluten Erfolg und 70,4 % bzw. 77,6 % einen relativen Erfolg.
Der mediane postoperative IOD konnte auch 1,5 und 2 Jahre nach den Operationen sig- nifikant unter den präoperativen IOD gesenkt werden (p < 0,001) und betrug nach 2 Jah- ren in der FTO-Gruppe 12,80 ± 3,79 mmHg und in der TE-Gruppe 11 mmHg (IQR 9- 13). Er unterschied sich auch zwischen beiden Gruppen zu keinem Zeitpunkt signifikant (p 18Mon. = 0,18 ; p 24Mon. = 0,12).
Der mediane postoperative Visus unterschied sich 1,5 und 2 Jahre nach der OP zwischen den Gruppen nicht signifikant (p 1,5a = 0,11; p 2a = 0,77). In der FTO-Gruppe verschlech- terte sich der Visus der Patienten von 0,10 logMAR (0,79) nach 18 Monaten auf 0,20 logMAR (0,63) nach 24 Monaten. Der Visus in der TE-Gruppe blieb konstant (0,15 log- MAR).
Insgesamt hatte sich der Visus der Patienten nach 1,5 und 2 Jahren im Vergleich zum präoperativen Visus signifikant verschlechtert (p 1,5a = 0,02; p 2a = 0,00).
Bei der separaten Auswertung der Patienten mit PEX-Glaukom konnte der IOD postope- rativ zu allen statistisch beurteilbaren Zeitpunkten signifikant unter den präoperativen IOD gesenkt werden. Bei einem Vergleich zwischen den Gruppen lag der IOD der FTO- Gruppe einmalig über dem der TE-Gruppe. In den anderen Fällen traten keine signifikan- ten Druckunterschiede zwischen den Gruppen auf. Der postoperative Visus unterschied sich zu keinem Zeitpunkt, ob mit oder ohne Kunstlinse, im prä- postoperativen Vergleich und zwischen den Gruppen.
Die Anzahl der Wirkstoffklassen unterschied sich zwischen den Gruppen nicht signifi- kant. Reoperationen traten nach beiden Operationsmethoden so selten auf, sodass eine statistische Bewertung nicht möglich war.
Die Verteilung der Glaukomformen hatte sich auch nach 1,5 und 2 Jahren nicht verändert.
Die Zahl pseudophaker Patienten war im Beobachtungszeitraum auch in der TE-Gruppe stetig angestiegen, so dass sie sich nach 2 Jahren nicht mehr signifikant zwischen den Gruppen unterschied.
Schlussfolgerung: Die FTO ist im Bezug auf den IOD, den Visus und die Erfolgsrate der TE äquivalent.
Im Langzeitverlauf traten in der FTO Gruppe nicht mehr Komplikationen als nach TE auf. Nach 1 Jahr waren in der FTO-Gruppe signifikant mehr frühe Komplikationen auf- getreten als in der TE. Nach 2 Jahren war die Rate an Komplikationen in den Gruppen nicht mehr signifikant unterschiedlich.
Purpose
We used exact matching for a highly balanced comparison of ab interno trabeculectomy (AIT) with the trabectome to trabeculectomy with mitomycin C (TRAB).
Methods
A total of 5485 patients who underwent AIT were exact-matched to 196 TRAB patients by baseline intraocular pressure (IOP), number of glaucoma medications, and glaucoma type. Nearest-neighbor–matching was applied to age. Success was defined as a final IOP of less than 21 mmHg, IOP reduction of at least 20% reduction from baseline, and no secondary surgical interventions. Outcomes were measured at 1, 3, 6, 12, 18, and 24 months.
Results
A total of 165 AIT could be matched to 165 TRAB. The mean baseline IOP was 22.3 ± 5.6 mmHg, and the baseline number of glaucoma medications was 2.7 ± 1.1 in both groups. At 24 months, IOP was reduced to 15.8 ± 5.2 mmHg in AIT and 12.4 ± 4.7 mmHg in TRAB. IOP was lower than baseline at all visits (p < 0.01) and lower in TRAB than AIT (p < 0.01). Glaucoma medications were reduced to 2.1 ± 1.3 in AIT and 0.2 ± 0.8 in TRAB. Compared to baseline, patients used fewer drops postoperatively (p < 0.01) and more infrequently in TRAB than in AIT (p > 0.01). Secondary surgical interventions had the highest impact on success and became necessary in 15 AIT and 59 TRAB patients. Thirty-two challenging events occurred in TRAB and none in AIT.
Conclusion
Both AIT and TRAB reduced IOP and medications. This reduction was more significant in TRAB but at the expense of four times as many secondary interventions.
Fungal eye infections can lead to loss of vision and blindness. The disease is most prevalent in the tropics, although case numbers in moderate climates are increasing as well. This study aimed to determine the dominating filamentous fungi causing eye infections in Germany and their antifungal susceptibility profiles in order to improve treatment, including cases with unidentified pathogenic fungi. As such, we studied all filamentous fungi isolated from the eye or associated materials that were sent to the NRZMyk between 2014 and 2020. All strains were molecularly identified and antifungal susceptibility testing according to the EUCAST protocol was performed for common species. In total, 242 strains of 66 species were received. Fusarium was the dominating genus, followed by Aspergillus, Purpureocillium, Alternaria, and Scedosporium. The most prevalent species in eye samples were Fusarium petroliphilum, F. keratoplasticum, and F. solani of the Fusarium solani species complex. The spectrum of species comprises less susceptible taxa for amphotericin B, natamycin, and azoles, including voriconazole. Natamycin is effective for most species but not for Aspergillus flavus or Purpureocillium spp. Some strains of F. solani show MICs higher than 16 mg/L. Our data underline the importance of species identification for correct treatment.
Purpose:
The biologic relevance of human connective tissue growth factor (hCTGF) for primary human tenon fibroblasts (HTFs) was investigated by RNA expression profiling using affymetrix (TM) oligonucleotide array technology to identify genes that are regulated by hCTGF.
Methods:
Recombinant hCTGF was expressed in HEK293T cells and purified by affinity and gel chromatography. Specificity and biologic activity of hCTGF was confirmed by biosensor interaction analysis and proliferation assays. For RNA expression profiling HTFs were stimulated with hCTGF for 48h and analyzed using affymetrix (TM) oligonucleotide array technology. Results were validated by real time RT-PCR.
Results:
hCTGF induces various groups of genes responsible for a wound healing and inflammatory response in HTFs. A new subset of CTGF inducible inflammatory genes was discovered (e.g., chemokine [C-X-C motif] ligand 1 [CXCL1], chemokine [C-X-C motif] ligand 6 [CXCL6], interleukin 6 [IL6], and interleukin 8 [IL8]). We also identified genes that can transmit the known biologic functions initiated by CTGF such as proliferation and extracellular matrix remodelling. Of special interest is a group of genes, e.g., osteoglycin (OGN) and osteomodulin (OMD), which are known to play a key role in osteoblast biology.
Conclusions:
This study specifies the important role of hCTGF for primary tenon fibroblast function. The RNA expression profile yields new insights into the relevance of hCTGF in influencing biologic processes like wound healing, inflammation, proliferation, and extracellular matrix remodelling in vitro via transcriptional regulation of specific genes. The results suggest that CTGF potentially acts as a modulating factor in inflammatory and wound healing response in fibroblasts of the human eye.
Hintergrund: Die konventionelle Trabekulektomie (TET) stellt trotz einem eher ungünstigen Komplikationsprofil weiterhin den Goldstandard der operativen Glaukomtherapie dar, da sie eine effektivere langfristige Drucksenkung als neuere Operationsverfahren aufweist.
Fragestellung: Vergleich der Erfolgsquote und des Risikoprofils der TET mit einer durch Schaffen einer zweiten Filtrationsebene sowie Vermeiden einer peripheren Iridektomie modifizierten Trabekulektomie („Filtrierende Trabekulotomie“ (FTO)).
Material und Methode: Retrospektiv durchgeführter intraindividueller Vergleich über 36 Monate an 20 Patienten mit Offenwinkelglaukom nach TET an einem Auge und FTO am anderen Auge an der Augenklinik der Universität Würzburg. Primärer Endpunkt war das Erreichen des absoluten/Teilerfolgs (IOD ≤18 mmHg und ≥ 20 % Druckreduktion ohne/mit Medikation). Als sekundäre Endpunkte wurden das Auftreten von Komplikationen sowie der Verlauf von Augeninnendruck, Visus und lokaler Pharmakotherapie analysiert.
Ergebnisse: Beide Operationsverfahren führten zu einer signifikanten Reduktion des Augeninnendrucks zu jedem postoperativen Zeitpunkt. Nach 36 Monaten zeigte sich ein absoluter Erfolg bei 50 % der Augen in der TET-Gruppe und 20 % der FTO-Gruppe sowie ein Teilerfolg bei 71,4 % gegenüber 33,3 %. Zu Komplikationen kam es mit Ausnahme des häufigeren Auftretens eines Hyphämas in der FTO-Gruppe in vergleichbarem Ausmaß in beiden Gruppen. Der Visus und postoperative Medikamentenscore unterschieden sich nicht signifikant voneinander.
Schlussfolgerung: Die TET war der FTO in Hinblick auf Erfolg und Komplikationsrisiko überlegen. Die möglichen Vorteile der Operation durch die genannten Modifikationen konnten nicht bestätigt werden.
Die altersabhängige Makuladegeneration ist neben der diabetischen Makulopathie und dem Glaukom die häufigste Ursache für den irreversiblen Verlust der Lesefähigkeit und Erblindung bei älteren Menschen in den westlichen Industrieländern. Diese Studie versuchte die Größenänderung der Narbe nach subretinaler Membranexzision und nach Photokoagulation über einen Zeitraum von zwei Jahren anhand von Fundusfotografien und Angiographien zu analysieren. Die Arbeit beinhaltet eine retrospektive Analyse von 109 Patienten mit submakulärer Operation und 11 Patienten mit Laserkoagulation zwischen den Jahren 1996 und 1998. Nach chirurgischer Exzision der Membranen und nach Photokoagulation kam es innerhalb von zwei Jahren nur zu einem geringen Narbenwachstum verglichen mit dem ständigen Membranwachstum bei den Spontanverläufen.
Die Technik der strukturierten Beleuchtungsmikroskopie (structured illumination microscopy, SIM) ist eine etablierte ultrastrukturelle Aufnahmemethode, die der hochauflösenden Visualisierung intrazellulärer Strukturen dient. In der Ophthalmologie findet diese Art der Bildgebung bisher wenig Anwendung.
SIM ermöglicht die histologische Darstellung retinaler Strukturen, wie der Zellen des humanen retinalen Pigmentepithels (RPE). In den Zellen des RPE reichern sich Granula an, die für die Autofluoreszenz-Bildgebung von Bedeutung sind. Anhand der Morphologie und autofluoreszierenden Merkmale lassen sich grundsätzlich drei Granulatypen im RPE unterscheiden: Melanosomen (M), Melanolipofuszin (ML)- und Lipofuszin (L)-Granula. Die Anwendung der SIM ermöglicht die präzise Darstellung und Differenzierung dieser autofluoreszierenden Strukturen, sowie die Bestimmung ihrer Anzahl und Lokalisation.
Ziel der Arbeit ist die Darstellung der im humanen RPE lokalisierten Granula mithilfe der SIM. Anhand der unterschiedlichen Autofluoreszenz (AF) der Granula können diese innerhalb des RPE-Zellkörpers klassifiziert, sowie deren Anzahl und Dichte analysiert werden. Diese Analyse wird in Altersgruppen und Retinalokalisationen differenziert. Zudem sind direkte Vergleiche zwischen der Histologie (SIM, ex vivo) und klinischen Aufnahmen (Fundusautofluoreszenz, in vivo) kaum existent. Durch Ermittlung der Gesamt-AF pro Zelle in Korrelation zu der intrazellulären Granuladichte und -verteilung soll eine neue Interpretationsebene ermöglicht werden.
Diese Arbeit soll helfen anhand der gewonnenen Daten die Stoffwechselmechanismen der Retina und deren Einfluss auf die Fundusautofluoreszenz (FAF) besser verstehen zu können. Sie soll insbesondere dazu beitragen bestehende und neue klinische FAF-Bildgebungsverfahren zu validieren, die Diagnostik pathologischer Prozesse der Retina zu optimieren und sowohl eine möglichst frühe Erkennung als auch präzise Prognostik zu ermöglichen.
Zudem sollen die Daten eine belastbare Basis darstellen, um die mit einem hohen Zeitaufwand verbundene manuelle Zellanalyse einer geschulten künstlichen Intelligenz zu überlassen. Damit könnte der Analyseprozess von Gewebeproben immens beschleunigt werden und in seiner Effizienz maximiert werden.
Hornhautdicke, ausgewählte Risikofaktoren und genetische Disposition bei Patienten mit Normaldruckglaukom Kurzzusammenfassung In dieser Arbeit wurde eine Gruppe von 105 Patienten mit Normaldruckglaukom und als Vergleichsgruppe 73 Patienten mit Okulärer Hypertension eingeschlossen, die konsekutiv in der Glaukomambulanz der Universitätsaugenklinik Würzburg untersucht worden waren. Ziel dieser Studie war es, mittels eines standardisierten Fragebogens allgemeine sowie okuläre Risikofaktoren und die Familienanamnese für Glaukom zu erheben, um die genetische Disposition für eine Glaukomerkrankung zu untersuchen. Insgesamt wurden 112 Patienten mit Normaldruckglaukom sowie 100 gesunde Probanden als Vergleichsgruppe vom molekulargenetischen Institut der Universitätsaugenklinik Tübingen auf Mutationen im Myocilin- und Optineurin- Gen untersucht. Die folgenden Fragestellungen wurden in drei Teilabschnitten (Teil I-III) in dieser Arbeit untersucht. Ergebnisse/Schlussfolgerung: I. Hornhautdicke 1. Patienten mit Normaldruckglaukom weisen eine signifikant dünnere zentrale Hornhautdicke auf als Patienten mit Okulärer Hypertension. 2. Bei ca. 50% unserer Patienten mit Normaldruckglaukom liegt die zentrale Hornhautdicke im Normbereich. Somit ist keine Korrektur des mittels Goldmann-Applanations-Tonometrie gemessenen Augeninnendruckwertes erforderlich. Etwa 25% der Patienten weisen eine dünnere zentrale Hornhautdicke auf, so dass eine Korrektur des applanatorisch gemessenen Augeninnendruck-Wertes hin zu höheren Augeninnendruck-Werten erforderlich ist. Bei etwa 25% der Patienten liegt eine größere zentrale Hornhautdicke vor, so dass eine Korrektur hin zu niedrigeren Augeninnendruck-Werten erforderlich ist. 3. Bei zehn Patienten mit Normaldruckglaukom (9,6%) kommt es in Folge der durch die Hornhautdicke erforderlichen Korrektur des Augeninnendruck-Messwertes zu einer Änderung der Diagnose von Normaldruckglaukom zu Primären Offenwinkelglaukom. Von diesen Patienten wurde bei sieben der maximale Augeninnendruck-Wert auf 22 mmHg und bei drei Patienten auf 23 mmHg korrigiert. Daher ergeben sich bei diesen zehn Patienten nach Korrektur des Augeninnendruck-Messwertes, bedingt durch die Hornhautdicke, jedoch nur minimal über dem statistischen Normbereich liegende Augeninnendruckwerte von 22 bzw. 23 mmHg. Diese Werte von bis zu 2 mmHg über der für die Diagnose Normaldruckglaukom definierten Grenze von 21 mmHg bewegen sich somit immer noch im Rahmen der Messtoleranz. Dennoch ist die Hornhautdickenmessung für die Ermittlung des individuellen therapeutischen Zieldrucks bei Normaldruckglaukom erforderlich. Da keine hohen Augeninnendruck-Abweichungen zur Definitionsgrenze von 21 mmHg hier gefunden wurden scheint eine Gruppenunterteilung in Normaldruckglaukom, wie sie auf der Basis wiederholter nicht hornhautdickenkorrigierter Augeninnendruck-Messungen bisher in der Literatur für viele wissenschaftliche Fragestellungen vorgenommen wurde, zur Definition des Normaldruckglaukoms weiterhin gültig und vertretbar. Es wird dadurch eine Gruppe von Patienten mit Primärem Offenwinkelglaukom definiert, bei denen der Glaukomschaden weniger durch erhöhten Augeninnendruck als durch andere Risikofaktoren verursacht zu sein scheint. 4. Es besteht keine signifikante Korrelation zwischen einer dünneren Hornhaut und dem Vorhandensein eines Gesichtsfeldausfalls und kein signifikanter Zusammenhang zwischen der zentralen Hornhautdicke und dem Stadium des Gesichtsfeldausfalls. II. Ausgewählte Risikofaktoren 5. Ein Glaukom oder eine Okuläre Hypertension in der Familienanamnese liegt bei Verwandten 1. und 2. Grades bei 28,6% der 105 Patienten mit Normaldruckglaukom vor. 6. Es besteht kein signifikanter Unterschied zwischen den Patienten mit und ohne Glaukom in der Familienanamnese im Stadium des Gesichtsfelds, im Alter bei Diagnose, im Alter zum Zeitpunkt der Auswertung, in der Höhe des Augeninnendrucks und in der zentralen Hornhautdicke. 7. Kenntnis über die genetische Disposition des Glaukoms schon vor Erhalt des Fragebogens gaben 57,1% der Patienten mit Normaldruckglaukom an. Es zeigt sich kein signifikanter Unterschied im Stadium des Gesichtsfeldausfalls und im Alter bei Diagnose des Normaldruckglaukoms zwischen Patienten mit und ohne Kenntnis der genetischen Disposition. Wichtig ist, Patienten und deren Angehörige über die genetische Disposition des Glaukoms aufzuklären. Menschen mit Glaukom in der Familienanamnese müssen darüber informiert werden, dass sie ein erhöhtes Risiko haben am Glaukom zu erkranken und müssen auf die Wichtigkeit einer Glaukom-Screening-Untersuchung für die Frühdiagnose hingewiesen werden. 8. Auf Blutverluste als möglichen Risikofaktor bei Patienten mit Normaldruckglaukom wurde in einer früheren Studie von Drance und Mitarbeitern hingewiesen. Ob es einen Zusammenhang zwischen häufigem Blutspenden und dem Auftreten eines Glaukoms ohne Hochdruck gibt, ist bisher nicht untersucht worden. 17,7% unserer Patienten mit Normaldruckglaukom waren Blutspender und haben durchschnittlich 15 Blutspenden (Median) (individuell 1-78 Blutspenden) abgegeben. Patienten mit Blutspenden zeigen, verglichen zu Patienten ohne Blutspende, keinen signifikanten Unterschied im mittleren Gesichtsfeldausfall und keinen signifikanten Unterschied im Alter bei Diagnose. Somit gibt es aus den bisher vorliegenden Daten keinen Anhalt dafür, dass häufiges Blutspenden einen Risikofaktor für eine Gesichtsfeldverschlechterung bei Normaldruckglaukom darstellt. Weitere Studien mit größeren Patientenzahlen sind erforderlich um diese Ergebnisse zu bestätigen. III. Genetische Disposition 9. Bei weniger als 10% der 112 untersuchten Patienten wurde eine Mutation in einem der beiden Gene Optineurin und Myocilin gefunden. In einer Kontrollgruppe bestehend aus 100 gesunden Probanden, rekrutiert durch das molekulargenetische Institut der Universitätsaugenklinik Tübingen, wiesen insgesamt 5,3% der Probanden Mutationen in einem dieser beiden Gene auf. Bei einer komplexen Erkrankung, wie sie das Glaukom darstellt, ist zu vermuten, dass es sich um eine polygen verursachte Erkrankung handelt. Eine genetische Screening-Untersuchung (z.B. mittels Gen-Glaukom-Chip) ist erst dann sinnvoll, wenn weitere Risiko-Gene identifiziert sind, als bisher bekannt sind. 10. Bei den 30 Patienten mit Glaukom in der Familienanamnese liegt bei 10% eine Mutation in einem der beiden Gene vor, und somit doppelt so häufig wie bei den 75 Patienten ohne Glaukom in der Familienanamnese, die in 5,3% eine Mutation aufweisen. Weitere Untersuchungen mit größerer Patientenzahl sind erforderlich, um einen signifikanten Zusammenhang zwischen einem Glaukom in der Familienanamnese und der Häufigkeit des Vorliegens von Mutationen in den beiden in dieser Arbeit untersuchten Genen zu belegen.
The cornea is the most-transplanted tissue worldwide. However, the availability and quality of grafts are limited due to the current methods of corneal storage. In this study, a dynamic bioreactor system is employed to enable the control of intraocular pressure and the culture at the air-liquid interface. Thereby, in vivo-like storage conditions are achieved. Different media combinations for endothelium and epithelium are tested in standard and dynamic conditions to enhance the viability of the tissue. In contrast to culture conditions used in eye banks, the combination of the bioreactor and biochrom medium 1 allows to preserve the corneal endothelium and the epithelium. Assessment of transparency, swelling, and the trans-epithelial-electrical-resistance (TEER) strengthens the impact of the in vivo-like tissue culture. For example, compared to corneas stored under static conditions, significantly lower optical densities and significantly higher TEER values were measured (p-value <0.05). Furthermore, healing of epithelial defects is enabled in the bioreactor, characterized by re-epithelialization and initiated stromal regeneration. Based on the obtained results, an easy-to-use 3D-printed bioreactor composed of only two parts was derived to translate the technology from the laboratory to the eye banks. This optimized bioreactor facilitates noninvasive microscopic monitoring. The improved storage conditions ameliorate the quality of corneal grafts and the storage time in the eye banks to increase availability and reduce re-grafting.
Purpose
To determine whether 24-h IOP monitoring can be a predictor for glaucoma progression and to analyze the inter-eye relationship of IOP, perfusion, and progression parameters.
Methods
We extracted data from manually drawn IOP curves with HIOP-Reader, a software suite we developed. The relationship between measured IOPs and mean ocular perfusion pressures (MOPP) to retinal nerve fiber layer (RNFL) thickness was analyzed. We determined the ROC curves for peak IOP (T\(_{max}\)), average IOP(T\(_{avg}\)), IOP variation (IOP\(_{var}\)), and historical IOP cut-off levels to detect glaucoma progression (rate of RNFL loss). Bivariate analysis was also conducted to check for various inter-eye relationships.
Results
Two hundred seventeen eyes were included. The average IOP was 14.8 ± 3.5 mmHg, with a 24-h variation of 5.2 ± 2.9 mmHg. A total of 52% of eyes with RNFL progression data showed disease progression. There was no significant difference in T\(_{max}\), T\(_{avg}\), and IOP\(_{var}\) between progressors and non-progressors (all p > 0.05). Except for T\(_{avg}\) and the temporal RNFL, there was no correlation between disease progression in any quadrant and T\(_{max}\), T\(_{avg}\), and IOP\(_{var}\). Twenty-four-hour and outpatient IOP variables had poor sensitivities and specificities in detecting disease progression. The correlation of inter-eye parameters was moderate; correlation with disease progression was weak.
Conclusion
In line with our previous study, IOP data obtained during a single visit (outpatient or inpatient monitoring) make for a poor diagnostic tool, no matter the method deployed. Glaucoma progression and perfusion pressure in left and right eyes correlated weakly to moderately with each other.
Key messages
What is known:
● Our prior study showed that manually obtained 24-hour inpatient IOP measurements in right eyes are poor predictors for glaucoma progression. The inter-eye relationship of 24-hour IOP parameters and disease progression on optical coherence tomography (OCT) has not been examined.
What we found:
● 24-hour IOP profiles of left eyes from the same study were a poor diagnostic tool to detect worsening glaucoma.
● Significant inter-eye correlations of various strengths were found for all tested parameters