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Aufbauend auf die humanistischen Editionen, Kommentare und Übersetzungen wird Heliodors ‚Aithiopica‘ im 17. Jahrhundert in die Gattung des Dramas überführt. Um die verschachtelte Erzählung bühnenkonform zu gestalten, sind starke Eingriffe in die Handlungskonzeption erforderlich. In dem vorliegenden Beitrag wird analysiert, wie Caspar Brülow und Johann Joseph Beckh die facettenreiche Geschichte neu organisieren und Chariclia und Theagenes in zeitgenössische Bühnenfiguren verwandeln. Vor allem an den unterschiedlichen Akzentuierungen, moralischen Interpretationen und inhaltlichen Ergänzungen zeigt sich das produktive Potential der dramatischen Heliodor-Rezeption. Während Brülow eine göttliche Parallelhandlung entwirft und den mythologischen Gehalt des Ausgangstexts potenziert, führt Beckh den frühneuzeitlichen Hofnarren Alamod ein und kritisiert gesellschaftliche Missstände.