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Deafness, the most frequent sensory deficit in humans, is extremely heterogeneous with hundreds of genes involved. Clinical and genetic analyses of an extended consanguineous family with pre-lingual, moderate-to-profound autosomal recessive sensorineural hearing loss, allowed us to identify CLRN2, encoding a tetraspan protein, as a new deafness gene. Homozygosity mapping followed by exome sequencing identified a 14.96 Mb locus on chromosome 4p15.32p15.1 containing a likely pathogenic missense variant in CLRN2 (c.494C > A, NM_001079827.2) segregating with the disease. Using in vitro RNA splicing analysis, we show that the CLRN2 c.494C > A variant leads to two events: (1) the substitution of a highly conserved threonine (uncharged amino acid) to lysine (charged amino acid) at position 165, p.(Thr165Lys), and (2) aberrant splicing, with the retention of intron 2 resulting in a stop codon after 26 additional amino acids, p.(Gly146Lysfs*26). Expression studies and phenotyping of newly produced zebrafish and mouse models deficient for clarin 2 further confirm that clarin 2, expressed in the inner ear hair cells, is essential for normal organization and maintenance of the auditory hair bundles, and for hearing function. Together, our findings identify CLRN2 as a new deafness gene, which will impact future diagnosis and treatment for deaf patients.
Ungefähr 1 -3 Lebendgeborene von 1000 sind von einer Hörstörung betroffen, wovon etwa 60% der Fälle genetisch bedingt sind und in der Mehrzahl einem autosomal rezessiven Erbgang unterliegen. Die Ursachen dieser, zumeist das Innenohr betreffenden, Schallempfindungsstörungen sind äußerst heterogen. Rund 50 Gene konnten bisher mit angeborener, nicht-syndromaler Schallempfindungsschwerhörigkeit in kausalen Zusammenhang gebracht werden, mit GJB2 als dem bislang bedeutendsten, das für bis zu 50% aller Fälle verantwortlich ist. Die Identifizierung weiterer Hörstörungsgene und deren Charakterisierung war Gegenstand dieser Arbeit. Dafür wurden Positionsklonierungsverfahren einerseits und Patienten-screenings andererseits, angewandt. Wir fanden eine homozygote, reziproke Translokation 46,XY,t(10;11),t(10;11) bei einem Patienten mit kongenitaler Schallempfindungsschwerhörigkeit. Beide Eltern und vier weitere Geschwister waren heterozygote Träger der Translokation. Nach der Einengung der Bruchpunktregionen durch Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) von spezifischen BAC-Klonen, konnte der exakte Bruchpunkt mittels Vektor-Ligation der Fusionsfragmente und anschließender Sequenzierung bestimmt werden. PDZD7 ist ein PDZ-Domänen-kodierendes Gen auf Chromosom 10, das durch die Translokation beim Patienten zerrissen ist. PDZD7 ist ein Paralog zu den PDZDomänen enthaltenden Genen Harmonin und Whirlin. Mutationen in beiden Genen können kongenitale nicht-syndromale Taubheit und das Usher-Syndrom verursachen, eine Erkrankung mit Taub- und Blindheit. Funktionelle Protein-Protein Interaktionsstudien und Genexpressionsmessungen konnten zeigen, dass PDZD7 mit den beiden Usher-Proteinen interagiert und im menschlichen Innenohr exprimiert wird. Diese Daten unterstützen eine starke Evidenz für PDZD7 als syndromales und nicht-syndromales Hörstörungsgen. Weiterhin wurden durch Screenings eines Hörstörungspatientenkollektives (n=534) genetische und epigentische, möglicherweise pathogene Mechanismen charakterisiert. Diese Screenings wurden für PDZD7, CX30, CX30.3, CX43 (Exomsequenzierung); OTOF, KCNE1 (SNP-Typisierung); del(chr13:19,837,344- 19,968,698) (Deletionsscreening) und GJB2 (Promotermethylierung) durchgeführt.