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Der Beitrag präsentiert didaktische Erträge aus dem Projekt Religious Education Laboratory digital (RELab digital). Unter Kapitel 1 findet sich eine Beschreibung des Projektaufbaus. Kapitel 2 ist der religionspädagogischen Herausforderung eines Digital Religions-Unterrichts gewidmet. Kapitel 3 reflektiert den Einsatz digitaler Medien in religionspädagogischer Praxis im Spannungsfeld von Erwartungen und Unterrichtsrealitäten. Kapitel 4 fokussiert professionsbezogene Themen: Welchen Selbstkonzepten folgen Religionslehrkräfte bzw. welche sind durch ihr Handeln im Unterricht rekonstruierbar? Wie können die Spannungen, die im Unterricht zwischen der Nutzung von digitalen Medien und ihrer Deutung durch die Lehrkräfte aufkommen, produktiv für einen zukunftsfähigen Religionsunterricht aufgenommen werden?
In einer Zeit, in der der exklusive Zugriff auf Religion im Unterricht immer weniger plausibel erscheint, führt das von uns vorgeschlagene Konzept eines Digital Religions –Unterricht zurück zu den existentiellen Bedürfnissen nach Religion. Es kann auf die Themenfelder der Digital Religions Bezug nehmen, die ihrerseits keineswegs neu für den Religionsunterricht sind, sondern seine Traditionen und Themen im Spiegel sich transformierender Kommunikationskulturen remixen: Autorität, Gemeinschaft, Wahrheit, Kommunikation, Autonomie, Religion, Identität und Ritual.
Als konfessionell gebundenes Unterrichtsfach (mit Notengebung) an staatlichen Schulen will der Religionsunterricht einen Vermittlungsprozess gestalten, in dem - abgestimmt auf Alter und Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler - religiöses Lernen stattfindet, das kirchlicher Lehre und wissenschaftlicher Reflexion verpflichtet ist. Das Alte Testament ist als eine unter den anderen theologischen Disziplinen in dieses Spannungsfeld eingebunden. Exemplarisch soll für die alttestamentliche Exegese der Transfer von der Fachwissenschaft zur Fachdidaktik erörtert werden. In diesem Fall richtet sich somit die Frage, was Kinder und Jugendliche im Religionsunterricht im Umgang mit dem Alten Testament lernen sollen, nicht nur an die Religionspädagogik, sondern auch an die Bibelwissenschaften.
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In der Arbeit „Abschied vom Schöpfergott?“ wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich Jugendliche in Westdeutschland zunehmend vom christlichen Glauben an einen göttlichen Erschaffer der Welt distanzieren. Bezüglich der Gottesfrage herrscht in der empirischen Forschung seit über 20 Jahren ein Dissens: Löst sich in einer religiös individualisierten Gesamtsituation der christliche Kern jugendlicher Transzendenzkonzepte mehr und mehr auf oder wird sich auch in Zukunft bei jungen Leuten eine Pluralität von diversen (und teilweise auch christlichen) Antworten auf die Gottesfrage ausmachen lassen? Im Fokussieren der Frage auf eine mögliche Rolle Gottes bei der Welterschaffung, der creatio originalis, wurde die Problemlösung qualitativ-empirisch angegangen. In problemzentrierten Leitfaden-Interviews wurden 14 (angehende) nordbayerische Abiturientinnen und Abiturienten darüber befragt, wie sie sich die Entstehung der Welt vorstellen. Ihre sog. Welterklärungen, die sowohl religiöse als auch naturwissenschaftliche Ansätze enthalten, wurden mit Hilfe der neueren Grounded Theory offen und typologisch kodiert. Neben den Transzendenz- und Schöpferkonzepten der jungen Erwachsenen lagen weitere Brennpunkte der Analyse auf ihren Kosmologiekonzepten sowie den Bibelverständnissen von Genesis 1-3. Im Anschluss daran wurde der empirische Befund religionspädagogisch im Blick auf den Religionsunterricht der gymnasialen Oberstufe diskutiert.