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E-Mails, Online Banking und Videokonferenzen sind aus unserem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Bei all diesen Aktivitäten werden zahlreiche personenbezogene Informationen und vertrauenswürdige Daten digital übertragen und gespeichert. Zur Sicherstellung der digitalen Daten vor unbefugten Zugriffen und Manipulationen existieren verschiedenste Konzepte, Methoden und Verfahren, die sich unter dem Begriff IT-Sicherheit zusammenfassen lassen. Klassische Sicherheitslösungen aus dem Bereich IT-Sicherheit sind Firewalls und Virenscanner. Derartige Ansätze sind meist regelbasiert und prüfen Dateien beziehungsweise eingehenden Netzwerkverkehr anhand einer Liste bekannter Angriffssignaturen. Folglich können diese Systeme nur bereits bekannte Angriffsszenarien detektieren und bieten keinen Schutz vor neuartigen Angriffen. Somit entsteht im Bereich IT-Sicherheit ein Wettlauf zwischen Hackern und IT-Sicherheitsexperten, bei dem die Hacker stets nach neuen Mitteln und Wegen suchen, die existierenden Sicherheitslösungen zu überwinden, während IT-Sicherheitsexperten stetig ihre Schutzmechanismen verbessern.
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Detektion von Angriffsszenarien in Unternehmensnetzwerken mithilfe von Data Mining-Methoden. Diese Methoden sind in der Lage anhand von repräsentativen Daten die darin enthaltenen Strukturen zu erlernen und zu generalisieren. Folglich können sich Data Mining-Methoden grundsätzlich zur Detektion neuer Angriffsszenarien eignen, wenn diese Angriffsszenarien Überschneidungen mit bekannten Angriffsszenarien aufweisen oder sich wesentlich vom bekannten Normalverhalten unterscheiden. In dieser Arbeit werden netzwerkbasierte Daten im NetFlow Format analysiert, da diese einen aggregierten Überblick über das Geschehen im Netzwerk bieten. Häufig können Netzwerkdaten aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken nicht veröffentlicht werden, was für die Erzeugung synthetischer, aber realistischer Netzwerkdaten spricht. Des Weiteren führt die Beschaffenheit der Netzwerkdaten dazu, dass eine Kombination von kontinuierlichen und kategorischen Attributen analysiert werden muss, was vor allem das Vergleichen der Daten bezüglich ihrer Ähnlichkeit erschwert.
Diese Arbeit liefert methodische Beiträge zu jeder der drei genannten Herausforderungen. Im Bereich der Abstandsberechnung kategorischer Werte werden mit ConDist und IP2Vec zwei unterschiedliche Ansätze entwickelt. ConDist ist ein universell einsetzbares Abstandsmaß zur Berechnung von Abständen zwischen Datenpunkten, die aus kontinuierlichen und kategorischen Attributen bestehen. IP2Vec ist auf Netzwerkdaten spezialisiert und transformiert kategorische Werte in kontinuierliche Vektoren.
Im Bereich der Generierung realistischer Netzwerkdaten werden neben einer ausführlichen Literaturrecherche zwei unterschiedliche Ansätze vorgestellt. Zunächst wird ein auf Simulation basierter Ansatz zur Generierung flowbasierter Datensätze entwickelt. Dieser Ansatz basiert auf einer Testumgebung und simuliert typische Benutzeraktivitäten durch automatisierte Python Skripte. Parallel hierzu wird ein zweiter Ansatz zur synthetischen Generierung flowbasierter Netzwerkdaten durch Modellierung mithilfe von Generative Adversarial Networks entwickelt. Dieser Ansatz erlernt die zugrundeliegenden Eigenschaften der Netzwerkdaten und ist anschließend in der Lage, neue Netzwerkdaten mit gleichen Eigenschaften zu generieren.Während sich der erste Ansatz zur Erstellung neuer Datensätze eignet, kann der zweite Ansatz zur Anreicherung existierender Datensätze genutzt werden.
Schließlich liefert diese Arbeit noch zwei Beiträge zur Detektion von Angriffsszenarien. Im ersten Beitrag wird ein Konzept zur Detektion von Angriffsszenarien entwickelt, welches sich an die typischen Phasen eines Angriffsszenarios orientiert. Im zweiten Beitrag werden eine überwachte und eine unüberwachte Methode zur Detektion von langsamen Port Scans vorgestellt.