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Die geplante Ausrottung der Masern bis 2020 und die damit eventuell einhergehende Beendigung der Masernimpfung könnten die Voraussetzungen dafür schaffen, dass andere Morbilliviren, wie beispielsweise das Hundestaupevirus (CDV), einen Wirtswechsel zum Menschen vollbringen könnten. CDV ist ein hoch ansteckendes Pathogen und besitzt einen weiten Wirtstropismus, der sich aktuell immer weiter ausbreitet. Im Gegensatz dazu kann das Masernvirus (MV) nahezu ausschließlich Menschen und nur sehr bedingt wenige Affenarten infizieren.
In dieser Doktorarbeit konnte gezeigt werden, dass eine Adaptierung des rekombinanten wildtypischen CDV-Stammes CDV-75/17red an den humanen Rezeptor SLAM (signaling lymphocytic activation molecule, CD150) reproduzierbar und innerhalb weniger Passagen erfolgt. Bei der Adaptierung an das humane SLAM ist dabei nur eine Mutation in dem Gen für das virale Hämagglutinin notwendig. Diese Mutation an Position 8697 von A zu G im viralen Genom (Aminosäure D540G im Hämagglutinin) konnte reproduzierbar detektiert werden, obwohl veröffentlicht wurde, dass unterschiedliche Mutationen im Hämagglutinin verschiedener CDV-Stämme eine SLAM-Adaptierung ermöglichen. Die Mutation D540G im Hämagglutinin des humanen SLAM-adaptierten CDV-A75/17red kompensiert eine negative Ladung der Aminosäure 71E, die speziesspezifisch im humanen SLAM vorhanden ist. Durch Wachstumskinetiken konnte belegt werden, dass das an humanes SLAM-adaptierte CDV-A75/17red auch weiterhin das canine SLAM effizient verwendet. Ein weiterer Eintrittsrezeptor, humanes Nectin4, konnte mit demselben CDV-Stamm ohne adaptive Mutation in den viralen Hüllproteingenen benutzt werden.
Wachstumskurven auf verschiedenen humanen B-Lymphozyten Zelllinien zeigen allerdings, dass eine alleinige Adaptierung an die humanen Wirtszellrezeptoren, für eine effiziente Virusreplikation, nicht ausreicht. Damit das CDV die Speziesbarriere durchbrechen kann, muss offenbar ein weiterer Adaptierungsprozess an die humanen Wirtszellen erfolgen, der voraussichtlich mit umfangreicheren Mutationen des viralen Genoms einhergehen würde.
Diese Ergebnisse unterstreichen, dass intrinsische Faktoren und das angeborene Immunsystem eine wichtige Barriere bilden und den Menschen vor einer CDV-Infektion schützen. Allerdings würde eine Fortführung der MV-Impfung auch nach Ausrottung der Masern, aufgrund der Kreuzreaktivität gegen andere Morbilliviren, den Schutz vor einer möglichen Adaptierung eines Morbillivirus, wie CDV, an den Menschen deutlich verstärken.
Charakterisierung akustischer Eigenschaften des spontanen Neugeborenenschreis in den ersten drei Lebenstagen in Abhängigkeit vom Geburtsmodus Intention: Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den potentiellen Einfluss des Geburtsmodus auf die Melodiestruktur sowie ausgesuchter akustischer Parameter der Neugeborenenschreie innerhalb der ersten drei Lebenstage zu untersuchen. Aufgrund der engen Kopplung laryngealer Lautproduktionen zu neurologischen und respiratorischen Prozessen, kann der Neugeborenenschrei wichtige Hinweise über den Ablauf der sich an die Geburt anschließenden Anpassungsvorgänge geben. Methode: Es wurden 41 gesunde, termgeborene Neugeborene untersucht, die je nach Geburtsmodus den drei Gruppen vaginale Geburt (VAG), primäre Sectio (PS) und sekundäre Sectio (SS) zugeteilt wurden. Lautaufnahmen spontaner Neugeborenenschreie im Alter von 0-12 h sowie 48-72 h nach Geburt, wurden mittels des KAY-CSL-4400 Systems einer signalanalytischen Verarbeitung unterzogen. Eine differenzierte Klassifizierung anhand der Melodiestruktur erfolgte anschließend mithilfe des CDAP-Programms. Ergebnisse: Insgesamt zeigt sich bei dem Vergleich der drei Gruppen eine hohe Übereinstimmung bezüglich der relativen Auftrittshäufigkeit der einzelnen Melodiestrukturen. Schreie mit einfachen Melodiestrukturen bilden den Hauptbestandteil zu beiden Aufnahmezeitpunkten (54-60%). Während der ersten Lebenstage findet sich eine deutliche Zunahme komplexer Melodiestrukturen sowie eine Abnahme dysphonischer Schreie. Dieser Entwicklungstrend ist in der VAG-Gruppe am ausgeprägtesten, während in der PS-Gruppe sich bereits unmittelbar nach Geburt ein höherer Anteil an komplexen Melodiestrukturen findet. Das Ausmaß der Melodieentwicklung im Verlauf der perinatalen Adaptation ist innerhalb der VAG-Gruppe am deutlichsten, wohingegen die SS-Gruppe im Gruppenvergleich leicht hinter die beiden anderen Gruppen zurückfällt. Es wurden keine signifikanten Unterschiede bei den akustischen Messgrößen, der Grundfrequenz, Schreilänge sowie dem Melodiehub gefunden. Schlussfolgerungen: Die Erzeugung komplexer Sprachmelodien kennzeichnet den Beginn eines ersten vorsprachlichen Entwicklungsabschnittes, basierend auf einem angeborenen Entwicklungsprogramm, und gleichzeitig eine erfolgreiche perinatale Adaptation. Exogene Faktoren, wie der Geburtsmodus, beeinflussen den prinzipiellen Ablauf dieses phylogenetisch erworbenen, biologischen Entwicklungsprogramms nicht. Insgesamt belegen die gefundenen Unterschiede zwischen den untersuchten Gruppen die bio-indikative Valenz des Neugeborenenschreies.
Ergebnis der Arbeit ist ein wissensbasierter Ansatz zum Aufbau elektronischer Marktsysteme und die Beschreibung seiner Umsetzung in ein in der Praxis erprobtes und mehrfach erfolgreich eingesetztes System. Zielgruppe der Entwicklung sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die mit diesem System in die Lage versetzt werden, eigenständig eine nach betriebswirtschaftlichen Regeln abgeleitete Electronic Commerce-Lösung aufzubauen. Elemente der beschriebenen Lösung sind der wissensbasierte Anforderungsnavigator und eine Standardanwendungssoftwarebibliothek. Im interaktiven Dialog mit dem wissensbasierten System wird ein individuell an die Anforderungen der KMU angepasster und betriebswirtschaftlich fundierter Realisierungsvorschlag für ein Electronic Commerce-System erzeugt und mit den Elementen der Standardsoftwarebibliothek ummittelbar in eine funktionsfähige Lösung umgesetzt. Motivation für den neuen Ansatz ist eine Untersuchung der marktgängiger Methoden und Werkzeuge zum Aufbau elektronischer Marktsysteme. Sie zeigt, dass die verfügbaren Mittel KMU technisch und betriebswirtschaftlich nur ungenügende Unterstützung zum Aufbau betriebswirtschaftlich fundierter Lösungen bieten. Grundlagen für den neuen Ansatz sind die am Lehrstuhl von Prof. Dr. R. Thome, Universität Würzburg, in einer Reihe wissenschaftlicher Arbeiten entwickelten Konzepte zur Adaption der betriebswirtschaftlichen Standardanwendungssoftwarebibliothek SAP/P3. Eine betriebswirtschaftliche Standardanwendungssoftwarebibliothek zum Aufbau elektronischer Marktsysteme im Internet existierte bisher nicht. Ebenso wenig ein geeigneter Anforderungsnavigator zu ihrer schnellen und gezielten Anpassung und Einführung im Unternehmen. Aufbauend auf der Untersuchung der verfügbaren Methoden und einer Klassifizierirung und Bewertung des Werkzeugangebots wird nach den aktuellen Möglichkeiten komponentenbasierter Softwaretechnologie eine umfassende und vollständig parametrisierbare Standardanwendungssoftwarebibliothek entwickelt. Zur Realisierung des Anforderungsnavigators werden wissensbasierte Problemlösungsmethoden bewertet, problemorientiert eingesetzt und ein strukturierter Fragenkatalog zur Ableitung eines betriebswirtschaftlichen Konzeptes für ein elektronisches Marktsystem konzipiert. Anschließend wird die Realisierung und Anwendung des IntelliShop-Systems beschrieben, das beide Teilsysteme integriert. Erst durch die vollständige Integration der komponentenbasierten Standardanwendungssoftwarebibliothek mit dem Anforderungsnavigator wird eine unmittelbare und automatisierte Umsetzung der Ergebnisse der wissensbasierten Analyse in eine funktionsfähige Electronic Commerce-Anwendung möglich. KMU profitieren nicht nur davon, dass so Lösungen sehr schnell und damit kostengünstig aufgebaut werden können. Der Ergebnisbericht der wissensbasierten Analyse liefert ihnen eine umfassende, nicht nur technische, sondern auch betriebswirtschaftliche Gesamtkonzeption, die sie mit dem Anforderungsnavigator ohne Berater- oder Entwicklerunterstützung selbstständig umsetzen und - wenn nötig - auch kurzfristig anpassen können. So wird eine dynamische Adaption elektronischer Marktsysteme an neue Anforderungen möglich.
Kaum ein Berufsstand hat einen so schlechten Ruf wie der des professionellen Beraters. Die fachbezogenen Medien im Bereich integrierter Informationssysteme sind voll von Berichten über mangelhafte Beratungsleistungen. Die einschlägige Literatur veröffentlicht zahllose Ratgeber in Buchform, welche ihre Existenz mit dem Umstand missglückter Projekte begründen. Dabei war im Bereich der Informationstechnologie der Bedarf an kompetentem Consulting noch nie so hoch wie heute und die Tendenz steigt weiterhin. Diese Situation wurzelt in der stetigen Verrin-gerung der Innovationszyklen und der exponentiell wachsenden Zahl an technischen und wissen-schaftlichen Erkenntnissen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung eines Verfahrens zur Unterstützung der Beratungsdienstleistungen im Umfeld der Einführung und Pflege betriebswirtschaftlicher Softwarebibliotheken. Hierbei werden bestehende Ansätze aus dem Blickwinkel der Beratung evaluiert und in die Entwicklung einbezogen. Das zu erstellende Konzept muss den Anforderun-gen der Beratung gerecht werden und flexibel wie zielgerichtet einsetzbar sein. Die Ausgangslage dieser Arbeit ist die aktuelle Situation des Beratungsmarktes im Umfeld be-triebwirtschaftlicher Softwarebibliotheken, insbesondere von SAP R/3 bzw. mySAP.com. Eine Analyse der vorherrschenden Bedingungen und der zur Unterstützung der Beratung eingesetzten Hilfsmittel zeigt, dass Consulting systematisch unbefriedigend geleistet wird. Beratung ist eine wissensorientierte Dienstleistung, die aufgrund ihrer hohen Spezifität immer individuellen Cha-rakter besitzt. Bestehende Unterstützungsansätze können gute Hilfe leisten bei der Erfüllung von Teilaufgaben, sie sind jedoch nicht imstande, die aus dem Consulting-Prozess resultierenden An-forderungen aus globaler Sicht zufriedenstellend zu erfüllen. Insbesondere bestehen aus Sicht der Kollaborationsunterstützung für die Teilnehmer Mängel. Darüber hinaus müssen die Vollstän-digkeit bzw. Integrationsfähigkeit der verschiedenen Hilfsmittel, die Flexibilität der genutzten Werkzeuge, die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und die Anwendung einer strategisch ausge-richteten, zyklischen Vorgehensweise als ungenügend bewertet werden. Das IANUS-Verfahren wurde konzipiert um diese Lücken zu füllen. Es greift dabei auf verschie-dene konzeptionelle Grundsätze zurück, welche die Orientierung an den Bedürfnissen der Bera-tung gewährleisten sollen. Insbesondere wird die Implementierung eines Informationskreislaufes zur Gewinnung und Aufbereitung von Informationen und Erfahrungen gefordert. Dieser wird ergänzt durch die Standardisierung von Wissen in Form von Kennzahlen und die Gewährleistung der inhaltlichen Konsistenz durch regelbasierte Verknüpfungen. Darüber hinaus ist die Integrati-on von Wissen und Anwendungsprozess entscheidend für den Nutzengewinn durch den Einsatz des Verfahrens. Aufgrund der verschiedenen Teilnehmer und ihrer unterschiedlichen Kompeten-zen ist es notwendig, die verschiedenen Perspektiven und Kenntnisse zu berücksichtigen. Nur durch die gezielte Unterstützung der Kollaboration, die Handhabbarkeit der letztendlichen An-wendungen und die inhaltliche Flexibilität des Ansatzes kann dies erreicht werden. Die Wahl des des Internet als Medium bringt den Vorteil der dezentralen Nutzbarkeit bei zentraler Speicherung, wobei die für diese technische Basis typischen Gefahren berücksichtigt und beseitigt werden müssen. Das Ergebnis der Konzeption ist eine modulare internet-basierte Komponentenbiblio-thek, welche im vorgegebenen Rahmen flexibel ist. Für spezifische Aufgabenstellungen können vorab gewidmete Anwendungsinstanzen ausgeprägt und in Beratungsprojekten eingesetzt wer-den. Die kontinuierliche Weiterentwicklung gilt dabei der iterativen Verbesserung der Anwen-dungsinstanzen und der Komponentenbibliothek. Letztendlich beweist das IANUS-Verfahren, dass eine werkzeuggestützte Verbesserung von Beratungsdienstleistungen notwendig und mach-bar sind.
Der menschliche Körper besitzt Anpassungsmechanismen, die es ihm ermöglichen, sich an verschiedene Belastungssituationen anzupassen. Es gab in letzter Zeit mehrere Hinweise darauf, dass diese Mechanismen durch die Ausschüttung von Zytokinen, bzw. Myokinen durch die betroffenen Zellen selbst ausgelöst werden. In dieser Arbeit wurden die Serumkonzentration von Myostatin, Follistatin, Follistatin-like-3, Interleukin 6, Interleukin 8 und Klotho vor und nach einer kurzen körperlichen Belastung bestimmt. Dabei konnte allerdings keine signifikante Änderung der Konzentrationen nachgewiesen werden, was die Frage aufwirft, ob mesenchymales Gewebe, insbesondere Muskelgewebe, überhaupt über einen klassischen endokrinen Sekretionsmechanismus verfügt.