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Für die Gestaltung von Interventionen zur Förderung von Gesundheitsverhalten ist es entscheidend, ob der Prozess der Verhaltensänderung stufenförmig oder kontinuierlich verläuft. Im Transtheoretischen Modell der Verhaltensänderung (Prochaska & DiClemente, 1983, 1992) werden fünf Stufen postuliert. Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu überprüfen, ob sich empirische Hinweise auf das Vorliegen von Stufen im Transtheoretischen Modell erbringen lassen. Dies wurde exemplarisch für den Verhaltensbereich der sportlichen Aktivität vorgenommen. Hierzu wurde überprüft, ob den kognitiven Modellvariablen (Selbstwirksamkeitserwartung, wahrgenommene Vorteile, wahrgenommene Nachteile) auf den verschiedenen Stufen eine unterschiedliche Bedeutung für eine Verbesserung auf die nächst höhere Stufe zukommt. Da die kausalen Zusammenhänge innerhalb des Modells nicht geklärt sind, wurde zudem die Bedeutung des Sportverhaltens auf den Stufen untersucht. Zusätzlich wurden explorativ Prädiktoren der allgemeinen Stufenverbesserung, d.h. der Verbesserung um beliebig viele Stufen identifiziert sowie stufenspezifische Prädiktoren der Stufenverschlechterung ermittelt. In die Sekundäranalyse einer multizentrischen, kontrollierten Interventionsstudie gingen Daten von 610 Patienten ein, die eine medizinische Rehabilitation erhalten hatten. In die Auswertungen wurden Daten zu drei Messzeitpunkten einbezogen: Rehabilitationsbeginn, 3 Monate nach der Rehabilitation und 12 Monate nach der Rehabilitation. Zur Beantwortung der Fragestellungen wurden zwei der von Weinstein, Rothman und Sutton (1998) vorgeschlagenen Forschungsstrategien zum Nachweis von Stufen eingesetzt: Intraindividuelle Vorhersage der Stufenverbesserung zur Identifikation stufenspezifischer Prädiktoren der Stufenverbesserung aufgrund längsschnittlicher Daten sowie Untersuchung interindividueller Unterschiede zwischen benachbarten Stufen im Querschnitt zur Überprüfung auf Diskontinuität. Die Ergebnisse der beiden Vorgehensweisen stimmen in weiten Teilen überein. Insgesamt konnten in der vorliegenden Arbeit Hinweise darauf erzielt werden, dass sich der Prozess der Verhaltensänderung in Stufen vollzieht, wobei die Daten lediglich eine Unterscheidung von drei Stufen rechtfertigen. Von den berücksichtigten Variablen scheint nur den wahrgenommenen Vorteilen und dem Verhalten stufenspezifisch eine unterschiedliche Bedeutung zuzukommen, wobei letzterem für die Differenzierung von Stufen eine geringere Bedeutung beigemessen wurde als den kognitiven Variablen. Die Ergebnisse zur Stufenverschlechterung weisen darauf hin, dass Faktoren, die für eine Verbesserung, und solche, die für eine Verschlechterung zwischen zwei Stufen relevant sind, nicht überein stimmen. Aus den Ergebnissen werden Ansatzpunkte für die Gestaltung stufenspezifischer Interventionen abgeleitet. Diese Erkenntnisse können sowohl im Rahmen der Gesundheitsbildung in der medizinischen Rehabilitation, als auch bei der Gestaltung von Angeboten der primären Prävention genutzt werden.
15 jugendliche Inhaftierte einer Entlassungsabteilung nahmen an einem Modellunterstützten Rollentraining in schwierigen Situationen nach der Entlassung teil. Videoaufnahmen von nicht geübten Szenen wurden im Paarvergleich von Ratern auf die Besserung des Rollenspielverhaltens beurteilt. Die Ergebnisse sprechen für eine Verhaltensbesserung, die auf das Modellunterstützte Rollentraining zurückgeführt werden kann.
In der vorliegenden Studie wurde die Frage geprüft, inwieweit Schulanfänger im Vergleich zu fortgeschrittenen Grundschülern tatsächlich nur wenig darüber wissen, welche Strategien in freien Reproduktionsaufgaben (son-recall) voneilhaft sind. Zu diesem Zweck wurde das Metagedächtnis von Zweit- und Vienkläßlern, also ihr Wissen um die Vorteile unterschiedlicher Sortier- und Lernstrategien, mit ihrem Lernverhalten bzw. ihrem Leistungsvermögen in unterschiedlichen Varianten der sort-recall-Aufgabe verglichen. Diese Prozedur gestattete es, die Bewertung unterschiedlicher Strategien direkt mit ihrer jeweiligen Wirksamkeit zu vergleichen. Die an je 32 Zweit- und Viertkläßlern gewonnenen Befunde: lassen sich insgesamt so interpretieren, daß die jüngeren Kinder kaum etwas über angemessene Verhaltensweisen bei freien Reproduktionsaufgaben wissen; sie ziehen perzeptuelle Organisationsstrategien konzeptuellen (taxonomischen) Organisationsstrategien vor, profitieren tatsächlich jedoch signifikant mehr von konzeptuellen Strategien. Demgegenüber verfügten die: Vienkläßler in der Regel über angemessenes Metagedächtnis: sie schätzten taxonomische Strategien nicht nur höher ein, sondern profitierten auch de facto deutlich mehr von solchen Techniken. Die Befunde können insgesamt als Bestätigung der in der neueren Literatur verbreiteten Annahme gewertet werden, daß sich das Wissen um Gedächtnisanforderungen bei sort-recall-Aufgaben erst gegen Ende: der Grundschulzeit herausbildet.
Mit einem besonderen multivariaten Urteilsverbund von Ersatz und Strafe als abhängige Variable wurden die Wirkungen von Entschuldigung und Verschulden untersucht. 62 erwachsene Pbn beurteilten in zehn Geschichten über eine Briefmarkenruinierung die angemessene Strafe für den Schädiger und verbunden damit dessen angemessene Ersatzleistung an den Geschädigten und anschließend in vierzehn Geschichten über eine Körperverletzung beim Fußballspielen zusätzlich zu Strafe und Ersatz auch das angemessene Schmerzensgeld. In bei den Szenarien ergab sich, daß die Entschuldigung auf das Ersatz-Urteil zwar weniger stark als auf die Strafe wirkte, daß sie aber einen deutlichen Effekt auf das Ersatz-Urteil besaß. Weiterhin wurden die Verschuldensstufen auf beiden Skalen mit anderen relativen Distanzen beurteilt. Die Schmerzensgeld-Urteile im Fußball- Szenario ähnelten weitgehend den Strafe-Urteilen. Auch die Verteilungsformen der Urteile belegten die unterschiedlichen Verwendungsweisen der Teile des Urteilsverbunds. Die untersuchten Urteile scheinen daher zugleich restitutive und punitive Strukturen aufzuweisen, zu deren quantitativer Erfassung Forschungsansätze nötig sind, die den hier eingeführten Duplex-Verbund von Strafe und Ersatz beinhalten.
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Die Ergebnisse einer publizierten Arbeit zur Validierung von acht Konfigurationen generalisierter Kontrollüberzeugungen werden durch drei weitere Auswertungsschritte ergänzt. Die Anwendung der Interaktionsstrukturanalyse führt zu einer Hervorhebung von zwei Konfigurationen als Typen und zur Aufstellung einer 5-Gruppen-Hypothese über die Bildung einer Restgruppe aus den Neutral-Konfigurationen. Die Betrachtung der Unterschiede in den FPI-Mittelwerten der ursprünglichen acht Gruppen bestätigt die 5-Gruppen-Hypothese. Mit einer multidimensionalen geometrischen Darstellung der Profildistanzen wird in einem dritten Schritt versucht, neben der "Restgruppe" und den beiden "Typen"-Gruppen auch die Eigenständigkeit der beiden verbleibenden "Anti-Typen"-Gruppen zu validieren.
Der Schwerpunkt empirisch-psychologischer Auseinandersetzung mit der Problematik von Schulzensuren lag bei der Prüfung ihrer Testgütekriterien. Diese Arbeit befaßt sich dagegcn mit dem subjektiven Wert von Schulnoten. Vorrangige Aufgabe war bislang die Erstellung eines Meßverfahrens für den subjektiven Wert der Schulnoten. Allgemeines Kennzeichen des hier benutzten Verfahrens ist seine entsehcidungstheoretische Grundlegung und die Zielsetzung, die Ab'stände der Zensurenwerte zu definieren. Untcr Verwendung dieser Methode liegen Arbeiten von BECKER und SIEGEL [1J, SCHMIDT [6J und SCHl\'IIDT u. a. [7J vor. Den Untersuchungen ist gemeinsam, daß als Ypn mindestens 17 Jahre alte Schüler oder Studenten mitwirkten. Auch in der methodisch anders ansetzenden Arbeit von MÜLLERFOHRBRODT und DANN [5J zu diesem Problembereich stammten die Vpn aus der umschriehenen Altcrsgruppe. Übergeordnetes Ziel dieser Arbeit ist deswegen die Prüfung der Durchführbarkeit einer entscheidungstheoretischen Skalierungsmethode hei Schülern jüngeren Alters.
Neuere Ansätze der Hochbegabtenforschung haben demonstriert, daß herausragende intellektuelle Fähigkeiten alleine noch keine kognitiven Höchstleistungen in späteren Lebensabschnitten garantieren. Insbesondere retrospektive Analysen der Daten genialer bzw. kognitiv hochproduktiver Persönlichkeiten lassen darauf schließen, daß neben Intelligenzmerkmalen auch Wissensaspekte und nichtkognitive Persönlichkeitsmerkmale entscheidend dafür verantwortlich sind, daß Höchstleistungen erzielt werden können. Im vorliegenden Beitrag wird ein Überblick über Studien gegeben, die den Einfluß bereichsspezifiscben Wissens auf kognitive Höchstleistungen darstellt, daß jedoch ab einem bestimmten Grenzwert intellektueller Fähigkeit allein das Ausmaß bereichsspezifischen Wissens in Kombination mit extremen Ausprägungen in nichtkognitiven Merkmalen wie Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Erfolgsmotivation darüber entscheidet, ob intellektuelle Höchstleistungen erbracht werden können.
Grundzüge des rechtswissenschaftlichen Gedankenguts zur Schadenswiedergutmachung werden psychologischen Ansätzen dazu gegenübergestellt. Das Ergebnis ist die Feststellung, daß die stimulusbezogene Urteilsrelevanz der Schadenswiedergutmachung nicht in der psychologischen Forschung berücksichtigt wurde. Ein diesbezüglicher Untersuchungsansatz sollte sechs Merkmale besitzen: multifaktoriell, multivariat, Stimulus-Response-vergleichend, quantitativ, ontogenetisch und individual-diagnostisch. Er bildet den Prototyp eines die Moral positiver und negativer Akte umfassenden Ansatzes zur moralischen Urteilsbildung, des ses erste Ergebnisse beschrieben werden.
Programmansätze und deren Einsatz in vorschulisch, schulisch und außerschulisch bildenden Kontexten erfreuen sich der zunehmenden Beliebtheit. Ein breites und nicht nachlassendes Interesse in Forschung und Praxis kommt insbesondere vorschulischen Trainingskonzepten zuteil, denen das Potenzial zugesprochen wird, später auftretenden Schwierigkeiten beim Erwerb der Schriftsprache wirksam vorzubeugen.
Das Würzburger Trainingsprogramm »Hören, lauschen, lernen« stellt einen konzeptionell auf schriftspracherwerbstheoretischen Annahmen fundierten und mit mehreren evaluierenden Studien erprobten Trainingsansatz dar. Dieser bezweckt, Kindern den Erwerb des Lesens und Schreibens zu erleichtern. Dem Anspruch, späteren Lese-Rechtschreibschwierigkeiten effektiv vorzubeugen, unterliegt die vorschulische Förderung bereichsspezifischer Kompetenzen des Schriftspracherwerbs, insbesondere der Kompetenz phonologische Bewusstheit. Die Förderung wird optimal ausgeschöpft, sofern Empfehlungen einer qualitativen Implementierung umgesetzt werden, die als Manualtreue, Durchführungsintensität, Programmdifferenzierung, Programmkomplexität, Implementierungsstrategien, Vermittlungsqualität und Teilnehmerreaktion spezifiziert sind.
Zunehmend diskutiert sind in der Trainingsforschung, neben der theoretischen Fundierung und dem zu erbringenden Nachweis an empirischer Evidenz von Programmansätzen, Kriterien der Praxistauglichkeit. Daher befasst sich die vorliegende Arbeit mit der Frage der Programmrobustheit gegenüber Trainereffekten. Es nahmen 300 Kinder an dem Würzburger Trainingsprogramm teil und wurden 64 Kindern gegenübergestellt, die dem regulären Kindergartenprogramm folgten. Angeleitet durch das erzieherische Personal fand das 5-monatig andauernde Training innerhalb des Vorschuljahres statt. Die kindliche Entwicklung in den bereichsspezifischen Kompetenzen der phonologischen Bewusstheit und der Graphem-Phonem-Korrespondenz wurde vor und nach der Trainingsmaßnahme sowie zum Schulübertritt und in den Kompetenzen des Rechtschreibens und Lesens zum Ende des ersten Schuljahres untersucht. Es ließen sich unmittelbar und langfristig Trainingseffekte des eingesetzten Programmes nachweisen; indessen blieb ein Transfererfolg aus.
Der Exploration von Trainereffekten unterlag eine Eruierung der Praxistauglichkeit des Trainingsprogrammes anhand der erfolgten Implementierung durch das anleitende erzieherische Personal. Aus der ursprünglich mit 300 Kindern aus 44 involvierten Kindergärten bestehenden Datenbasis wurden drei Subgruppen mit insgesamt 174 Kindern aus 17 Kindergärten identifiziert, bei denen deutliche Diskrepanzen zu unmittelbaren, langfristigen und transferierenden Effekten des Trainingsprogrammes auftraten. Exploriert wurden Unterschiede in der Durchführung, um Rückschlüsse auf qualitative Aspekte der Programmimplementierung zu ziehen. Die Befunde des Extremgruppenvergleichs deuteten an, dass weniger Aspekte der Manualtreue und Durchführungsintensität ausschlaggebend für die Programmwirksamkeit waren; vielmehr schien für die Wirksamkeit des Trainingsprogrammes die Implementierung in der Art und Weise, wie die Trainingsinhalte den Kindern durch das erzieherische Personal vermittelt waren, entscheidend zu sein. Befunde zur eruierten Teilnehmerreaktion, die auf differenzielle Fördereffekte verweisen, stellten die Trainingswirksamkeit insbesondere für Kinder heraus, bei denen prognostisch ein Risiko unterstellt war, später auftretende Schwierigkeiten mit der Schriftsprache zu entwickeln. Ferner zeichnete sich ab, dass neben der Qualität der Programmimplementierung scheinbar auch Unterschiede in der schulischen Instruktionsmethode des Lesens und Schreibens einen nivellierenden Einfluss auf den Transfererfolg des Programmes ausübten. Theoretische und praktische Implikationen für den Einsatz des Trainingsprogrammes wurden diskutiert.
Durch das Verhalten in Entscheidungssituationen mit 3 Risiko-Alternativen wurden in früheren Arbeiten verschiedene Personenvariablen von Kindern gemessen. Mit dem logistischen Modell nach RASCH wird an 2 Datensätzen geprüft, welche dieser Variablen modelladäquat geschätzt werden kann und wie dazu das Verhalten der Vpn skaliert werden muß. Das polychotome Modell erschien angemessen. Es ermöglichte die Messung von 2 Personenvariablen, Wahrscheinlichkeitsorientierung und Erwartungswertorientierung, durch mehrkategorielle Skalierung des Entscheidungsverhaltens. Weiterhin wird der Zusammenhang zwischen Parameterschätzungen und Situationseigenschaften untersucht. Es zeigten sich bei beiden Datensätzen hohe Zusammenhänge, die die Portfolio-Theorie bestätigen.
Gegenstand des Buches ist ein psychologisches Modell der Beantwortung von Fragen in standardisierten Situationen, wie z.B. sozialwissenschaftlichen Umfragen. Dazu werden Denk- und Kommunikationsprozesse, die bei der Generierung von Antworten eine Rolle spielen, aufgezeigt und durch experimentelle Untersuchungen belegt. Dabei wird die Problematik der Unterscheidung zwischen "wahrem Wert" und "Fehler" bzw. "Antworteffekten" bei sozialwissenschaftlichen Befragungen deutlich.
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Frühere Untersuchungen zum Entscheidungsverhalten von Kindern lassen zwei Interpretationen sogenannter lagebedingter Wahlen zu. Entscheidungen von 8- bis 14jährigen Schülern zeigten, daß sich lagebedingte Wahlen als orientiert am Erwartungsmaximum bezeichnen lassen. Die Beziehung zwischen Orientierung am Erwartungsmaximum und den Variablen Alter, Schulzugehörigkeit und Vorerfahrung erwies sich als positiv. Weiterhin konnte die Abhängigkeit der Wahlhäufigkeit des Erwartungsmaximums von der Hervorgehobenheit des Erwartungsmaximums nachgewiesen werden. Die Gültigkeit des objektiven Erwartungsmaximierungsmodells mußte aber wegen verschiedener Befunde eingeschränkt werden.
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Von Aussagen von Vpn ausgehend wird eine Erklärung für die Nichtanwendung der Erwartungsmaximierung in Entscheidungen zwischen Spielen gegen die Natur gegeben, die in einer Untersuchung empirisch bestätigt wurde. Danach hängt die Verwendung der Erwartungsmaximierung von situationalen Bedingungen ab, die den Vpn eine Anwendung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs für eine Menge gleichartiger Zufalls experimente nahelegen. Der Befund der Untersuchung kann auch durch die PortfolioTheorie erklärt werden. Zur Beseitigung dieses Dilemmas wird auf die Introspektion zurückgegriffen.
Neuere Untersuchungen zeigen, daß für die unterschiedlichen Gedächtnisleistungen bei Kindern nicht verschieden große Gedächtniskapazitäten verantwortlich sind. Vielmehr können manche Kinder die zum Lernen und Erinnern nötigen Strategien nicht effektiv genug einsetzen ; sie wissen zu wenig über ihr Gedächtnis. Eine Förderung dieses Gedächtniswissens könnte ihre schulischen Leistungen erheblich verbessern.
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In 2 Untersuchungen mit 100 bzw. 88 Minderjährigen und 60 Erwachsenen werden Geschichten über drei - eine versehentliche, eine fahrlässige, eine absichtliche - Brandstiftungen mit bildlicher Unterstützung dargeboten. Durch Paarvergleiche zwischen bzw. Schätzurteile über die Geschichten wird ausgehend von der Wertungskomponente der Deliktsfähigkeit die Fähigkeit zur Unrechtserkenntnis für fahrlässige Schädigungen im Sinne der moralischen Differenzierungsfähigkeit untersucht, um einerseits die technische Durchführungsform und andererseits die einzelfalldiagnostische Auswertung nach psychometrischen bzw. varianzanalytischen Strategien zu erproben. Außerdem werden die Beziehungen der so erfaßten Wertungskomponenten zu Intelligenzuntertests geprüft. Aufgrund fehlender Korrelationen mit den Intelligenzmaßen empfiehlt sich die Anwendung des Verfahrens zur psychometrischen Begründung von Diagnosen zur zivilrechtlichen Verantwortlichkeit im Sinne des § 828 (2) BGB, damit sich die diesbezüglichen Diagnosen auch auf die Wertungskomponenten stützen können.
Es wird ein konfigural-analytisches Verfahren zur Erfassung von fünf Variablen der Therapiemotivation (Leidensdruck, Unzufriedenheit, Änderungswunsch, Hilfewunsch und Erfolgserwartung) beschrieben. Die Methode besteht aus einer Kombination der Auswahl zutreffender Selbstbeschreibungen ("Probleme") und der Beantwortung motivationsbezogener Zusatzfragen. Jeder Pb wird so zu seinen spezifischen Problemen hinsichtlich der Ausprägung therapierelevanter motivationaler Variablen befragt. Aus der Beantwortung der Zusatzfragen können verschiedene Therapiemotivations- Syndrome (TMS) gebildet werden. Die statistische Absicherung des individuellen Vorkommens eines TMS in den Zusatzbefragungen erfolgt über die Multinominalverteilung. Dabei wird von der Häufigkeit ausgewählter Probleme eines Pb abstrahiert. Die Erprobung des Verfahrens wurde an 211 Inhaftierten einer Jugendstrafanstalt als potentieller Klienten-Population vorgenommen. Als Kontrollgruppe dienten 207 Berufsschüler vergleichbaren Alters. Während bei den Berufsschülern die Häufigkeit bei der Klassifikation in verschiedene TMS-Gruppen immer im zufälligen Bereich lagen, konnten bei den Delinquenten überzufällig häufig besetzte Gruppenstärken gefunden werden. In der Diskussion wurde auf den Unterschied des hier benutzten Klassifikationsverfahrens zur Konfigurations-Frequenzanalyse und zu Maßen Externaler-Internaler-Kontrolle eingegangen. Außerdem wurden Implikationen der Diagnose von Klienten-Therapiemotivation ftir die Entwicklung therapeutischer Verfahren aufgezeigt.
Materiell-reparative Handlungen wurden auf einer bipolaren Gut-Böse-Skala beurteilt, da bisherige Arbeiten zu diesem Thema unter Verwendung der unipolaren Strafe-Skala unklare Ergebnisse zeigten. 40 Erwachsene und 80 Kinder hörten 12 Geschichten über die Ruinierung von Briefmarken, in denen die Tatentstehung (Verschulden) und die Höhe der Ersatzleistung variiert wurden. Die Ergebnisse besagten im einzelnen, daß Kinder des Vor- und Grundschulalters stärker die Ersatzleistung als das Verschulden in Gut-Böse-Urteilen berücksichtigten und daß Erwachsene beide Informationen gleichstark in ihre Gut-Böse-Urteile einfließen ließen. Bei beiden Gruppen schienen Verschulden und Ersatz jedoch mit unterschiedlicher Absicherung nicht-additiv zusammenzuwirken. Die Ergebnisse enthielten eine Replikation US-amerikanischer Befunde mit der Strafe-Skala und diesem Szenario, wiesen aber darüber hinaus auf einen Entwicklungstrend in der NonAdditivität hin. Außerdem ließen sie Zweifel an der Allgemeingültigkeit von Aussagen der sozialpsychologischen Equity-Theorie aufkommen, da Schilderungen vollständiger Ersatzleistungen in keiner Gruppe unabhängig vom Verschulden beurteilt wurden.
In dieser Untersuchung sollte empirisch geprüft werden, welche motivationalen Voraussetzungen für Psychotherapie bei inhaftierten Delinquenten vorliegen. Die Untersuchungsmethode bestand in der Auswahl zutreffender Selbstbeschreibungen aus "Problem-Items", zu denen anschließend Zusatzfragen hinsichtlich der Ausprägung von fünf motivationalen Variablen (Leidensdruck, Unzufriedenheit, Änderungswtinsch, Hilfewunsch und Erfolgserwartung) beantwortet werden mußten. 211 männliche jugendliche Inhaftierte wurden mit 207 Berufsschülern verglichen. Durch konfigurale Klassifikation wurde geprüft, ob sie bestimmten Therapiemotivations-Syndromen (TMS) zugeordnet werden konnten. Es zeigte sich, daß nur zufällig viele Berufsschüler, aber signifikant viele Delinquente in folgende TMS-Gruppen klassifiziert werden konnten: Leidensdruck/Änderungswunsch und Unzufriedenheit Hilfewunsch jeweils mit hoher bzw. geringer Erfolgserwartung. Delinquente mit günstigen motivationalen Voraussetzungen für Psychotherapie (Leidensdruck/Änderungswunsch) wiesen kürzere Inhaftierungszeiten auf als die Unzufriedenheit-/Hilfewunschgruppe. Mit Hilfe des vorgestellten diagnostischen Verfahrens können therapeutische Zwischen ziele für behandlungsbedürftige Delinquente mit ungünstigen motivationalen Voraussetzungen formuliert werden.
Durch BeDbachtungen und Beurteilungen wurde die Durchführbarkeit und Wirksamkeit einer MethDde zur Beeinflussung der Behandlungsbereitschaft bei 30 jugendlichen Strafgefangenen unter zwei VDllzugsbedingungen geprüft. Die MethDde erwies sich bei dieser Stichprobe als durchführbar und erschien darüber hinaus allenfalls in der Anfangsphase geeignet, therapeutische KDntakte bei Therapieunwilligen anzubahnen. Milieutherapeutische Bedingungen im StrafvDllzug waren förderlich für die anfangs auftretenden pO'sitiven Effekte.
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Zur Abhängigkeit des Entscheidungsverhaltens lernbehinderter Sonderschüler von der Vorerfahrung
(1975)
Die Auswirkung einer Vorerfahrungsbedingung auf das Entscheidungsverhalten von Schülern wurde untersucht. 188 Volksund lernbehinderte Sonderschüler im Alter von 8 bis 14 Jahren wurden 15mal vor die Entscheidung gestellt, eine von drei Alternativen zu wählen. Die Wahlalternativen waren "Spiele gegen die Natur" mit den Konsequenzen" reale Gewinnauszahlung" und" Ausbleiben des Gewinns" .Als Lernbedingung dienten Spiele, bei denen das negative Ergebnis in dem realen Verlust eines Geldbetrages bestand. Es zeigten sich ein Anstieg von LageWahlen mit dem Alter und eine fördernde Wirkung der Lernbedingungbei Sonderschülern, die 12 Jahre alt oder älter waren. Außerdem ließen die Daten die Vermutung zu, daß das Ausmaß der Retardierung lernbehinderter Sonderschüler im Entscheidungsverhalten größer ist als in einem sprachfreien Intelligenztest.
Das Zusammenwirken von Informationen über die Schadenshöhe und die Ersatzleistung wurde untersucht hinsichtlich der Relation der Effekrstärken und hinsichtlich der Additivität. 20 Erwachsene und 40 Kinder im Alter von 6 und 8 Jahren beurteilten auf einer Gut-Böse-Skala 12 Darstellungen von ruinierten Briefmarken und von einwandfreien Briefmarken, die der Täter dem Geschädigten als Wiedergutmachung gab. In den Ergebnissen war der Ersatz-Effekt bei Vor- und Grundschülern erheblich größer als der Schaden-Effekt. Erwachsene hatten einen geringeren Effekt der Ersatzleistung als Kinder. Weiterhin wirkten beide Informationen in allen Gruppen nicht additiv zusammen, so daß eine Resrschaden-Beurteilung als Urteilsprozeß widerlegt wurde.
Die Methode der Matrix-Spiele, die in sozialpsychologischen Untersuchungen zur Erfassung von Kooperativität und Kompetitivität verwendet wurde, sollte auf ihre Tragfähigkeit in der Lernbehinderten-Forschung geprüft werden. Es wird über eine Untersuchung berichtet, in der zwei Nicht-Nullsummenspiele und ein Nullsummenspiel mit 56 lernbehinderten und 40 Normalschüler-Vpn durchgeftihrt wurden. Der Vergleich von Wahlhäufigkeiten zwischen Lernbehinderten und Normalschülern zeigte einige Unterschiede, die auf Retardierungen im-Bereich der Kooperativität-Kompetitivität-Entwicklung hinwiesen. Die Diskussion der Ergebnisse unterstützt aber an Hand der Wahlbegründungen nicht eine sozialpsychologische, sondern eine risikobezogene Interpretation des Verhaltens der Vpn.
Drei Methoden zur Bestimmung zweiseitiger Überschreitungswahrscheinlichkeiten bei der exakten Prüfung von Vierfeldertafeln nach FISCHER-YATES werden diskutiert. An einem Beispiel wird aufgezeigt, daß diese Methoden zu verschiedenen Signifikanzentscheidungen führen können. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie diese Schwierigkeiten in der Praxis umgangen werden können.
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Das Forschungsgebiet der intuitiven Alltagspsychologie („Theory of Mind“) beschäftigt sich damit, wie wir das Verhalten anderer Menschen erklären und vorhersagen, indem wir Personen nicht direkt beobachtbare mentale Zustände zuschreiben. Ein grundlegendes Konzept ist hierbei das der Intentionalität, im Sinne der Gerichtetheit mentaler Zustände . Referenz (ausgedrückt mit sprachlicher und/oder gestischen Mitteln) stellt eine intentionale Relation zwischen Person (Agent) und Objekt her. Eine Fülle empirischer Evidenz zeigt, dass Kinder gegen Ende des ersten Lebensjahres zunehmend in der Lage sind, solchen Referenz anzeigende Hinweise, wie Blickrichtung und Zeigegeste, zuverlässig folgen, sie aber auch aktiv zur Aufmerksamkeitslenkung einsetzen können. Referentielle Situationen stellen also einen guten Ansatzpunkt für die Untersuchung des sich entwickelnden Verständnisses des Zusammenhangs zwischen beobachtbaren Hinweisen auf der Verhaltensebene, zugrunde liegenden intentionalen Zuständen und, darauf aufbauend, möglich werdenden Handlungsvorhersagen dar. Primäres Anliegen der vorliegenden Arbeit war es, einen Beitrag zur Klärung der Frage zu leisten, wie und basierend auf welchen Hinweisen frühe intentionale Handlungserwartungen aufgrund referentieller Gesten, wie Zeigen und Blickrichtung, gebildet werden. Die in Teil I berichteten Studien dienten zunächst der Eingrenzung des Altersbereichs durch Klärung relevanter interaktiver und sozial-kognitiver Voraussetzungen, nämlich der Fähigkeit zum Verfolgen referentieller Gesten und der Enkodierung der Agent-Objekt Relation im Blickzeitparadigma nach Woodward (1998). Darauf aufbauend beschäftigten sich die in Teil II dargestellten Studien mit der Frage nach dem Status und der kurzfristigen Beeinflussbarkeit von Handlungserwartungen auf Basis zielgerichteter vs. referentieller Verhaltensweisen (Greifen, Zeigen, Anschauen), mit besonderem Fokus auf der Interpretation der Zeigegeste. Alle Studien verwendeten Varianten eines von Phillips, Wellman, & Spelke (2002) eingeführten Paradigmas, das hier sowohl inhaltlich als auch methodisch erweitert wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass Handlungserwartungen auf Basis aller untersuchten Verhaltensweisen gebildet werden, jedoch insbesondere für die Zeigegeste nicht resistent gegenüber kurzfristigen Störungen sind. Teil III schließlich diente der Untersuchung der relativen Bedeutung verschiedener Komponenten der beobachtbaren Hinweise, insbesondere der Kontrastierung referentieller Aufmerksamkeit und physischen Objektkontakts. Es konnte gezeigt werden, dass mindestens die Subgruppe spontan blickfolgender Kinder zuverlässig Referenz auf Basis der Aufmerksamkeit, nicht salienter Objektannäherung oder Bewegung, Handlungserwartungen bildet. Die Diskussion konzentriert sich auf die Bedeutung der gefundenen Kompetenzen für die aktuelle theoretische Diskussion über die Mechanismen der frühen Entwicklung mentalistischen Handlungsverstehens.
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Junge und erwachsene Schachexperten und -novizen wurden bezüglich ihrer Behaltensleistungen für kurzzeitig dargebotene Schachstellungen und für Anordnungen geometrischer Körper miteinander verglichen. Die Ergebnisse zeigen eine differenzierte Wirksamkeit von Expertise in Abhängigkeit von der Vertrautheit mit dem zu Lernenden Material und von der Art der Aufgabenstellung. Je vorwissensbezogener das zu Lernende Material ist, desto deutlicher ist der Einfluß von Expertise auf Gedächtnisleistungen nachweisbar. Dies gilt in gleicher Weise für unmittelbare wie für längerfristige Behaltensleistungen und für den Lernfortschritt. Im Unterschied dazu zeigt sich weder bei der Vorhersage eigener künftiger noch bei der Bewertung erbrachter Gedächtnisleistungen ein systematischer Einfluß von Expertise.
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Die Arbeit gliedert sich in drei Schwerpunkte. Zunächst wird Zeitmanagement aus psychologischer Perspektive genauer betrachtet. Während Zeitmanagement bislang, auch in der Forschung, vor allem vor dem Hintergrund populärer Ratgeberliteratur beschrieben wurde (z.B. Macan, Shahani, Dipboye & Phillips, 1990, S. 761ff; Orpen, 1994, S. 394) ist es ein besonderes Anliegen im Rahmen dieser Arbeit gutes Zeitmanagement aus psychologischer Perspektive zu diskutieren: Was kann vor dem Hintergrund psychologischer Theorien und Forschungsbefunde unter gutem Zeitmanagement verstanden werden? Welche konkreten Verhaltensweisen zeichnen gutes Zeitmanagement aus? Verschiedene Zeitmanagementtechniken werden hierzu möglichst verhaltensnah expliziert. Das so beschriebene Zeitmanagementverhalten diente als Grundlage für die korrelativen Studien sowie die Interventionsstudien zur Evaluation von Zeitmanagementtrainings. Koch und Kleinmann (2002, S. 212) verwiesen auf das Problem der unklaren theoretischen Fundierung von Zeitmanagementtrainings und sahen darin eine Ursache für die uneinheitliche Befundlage zur Wirksamkeit solcher Trainings. Für den zweiten Teil der Arbeit wurde in drei korrelativen Studien untersucht, ob die Nutzung von Zeitmanagementtechniken mit Befinden und Leistung dergestalt assoziiert ist, dass sich Leistung und Befinden mit zunehmender Nutzungshäufigkeit von Zeitmanagementtechniken verbessern. Zu diesem Zweck wurden korrelative Studien mit Auszubildenden, Sachbearbeitern und Führungskräften durchgeführt. Ein besonderes Anliegen ist in diesem Kontext auch die Diskussion von gefundenen Unterschieden bezüglich der Zusammenhänge zwischen Zeitmanagementverhalten, Leistung und Befinden zwischen den drei Zielgruppen. Im dritten Teil werden die Ergebnisse dreier Evaluationsstudien berichtet, in denen die Wirkung von Zeitmanagementtrainings auf Leistung und Befinden untersucht wurde. Im Mittelpunkt steht dabei eine Interventionsstudie mit Sachbearbeitern (kaufmännischen Angestellten), die um zwei weitere Interventionsstudien mit Studierenden ergänzt wurde. Als wichtige Ergebnisse der Studien können festgehalten werden, dass (a) gutes Zeitmanagementverhalten insbesondere bei Führungskräften und Sachbearbeitern in Zusammenhang mit Befinden, weniger mit Leistung, steht, (b) Zeitmanagementtrainings geeignet sind, die erlebte Zeitkontrolle zu steigern und das Stresserleben zu reduzieren, (c), Zeitmanagementtrainings auch eine präventive Wirkung in Bezug auf das Stresserleben bei steigenden Anforderungen haben können, (d) einem wesentlichen Zeitmanagementproblem, dem Aufschieben der Bearbeitung von Aufgaben bis kurz vor eine deadline, durch ein Zeitmanagementtraining erfolgreich begegnet und (e) lediglich eine tendenzielle Wirkung eines Zeitmanagementtrainings auf Leistungsvariablen nachgewiesen werden konnte.
One’s own name constitutes a unique part of conscious awareness – but does this also hold true for unconscious processing? The present study shows that the own name has the power to bias a person’s actions unconsciously even in conditions that render any other name ineffective. Participants judged whether a letter string on the screen was a name or a non-word while this target stimulus was preceded by a masked prime stimulus. Crucially, the participant’s own name was among these prime stimuli and facilitated reactions to following name targets whereas the name of another, yoked participant did not. Signal detection results confirmed that participants were not aware of any of the prime stimuli, including their own name. These results extend traditional findings on ‘‘breakthrough’’ phenomena of personally relevant stimuli to the domain of unconscious processing. Thus, the brain seems to possess adroit mechanisms to identify and process such stimuli even in the absence of conscious awareness.
Empirical evidence suggests that words are powerful regulators of emotion processing. Although a number of studies have used words as contextual cues for emotion processing, the role of what is being labeled by the words (i.e., one's own emotion as compared to the emotion expressed by the sender) is poorly understood. The present study reports results from two experiments which used ERP methodology to evaluate the impact of emotional faces and self- vs. sender-related emotional pronoun-noun pairs (e.g., my fear vs. his fear) as cues for emotional face processing. The influence of self- and sender-related cues on the processing of fearful, angry and happy faces was investigated in two contexts: an automatic (experiment 1) and intentional affect labeling task (experiment 2), along with control conditions of passive face processing. ERP patterns varied as a function of the label's reference (self vs. sender) and the intentionality of the labeling task (experiment 1 vs. experiment 2). In experiment 1, self-related labels increased the motivational relevance of the emotional faces in the time-window of the EPN component. Processing of sender-related labels improved emotion recognition specifically for fearful faces in the N170 time-window. Spontaneous processing of affective labels modulated later stages of face processing as well. Amplitudes of the late positive potential (LPP) were reduced for fearful, happy, and angry faces relative to the control condition of passive viewing. During intentional regulation (experiment 2) amplitudes of the LPP were enhanced for emotional faces when subjects used the self-related emotion labels to label their own emotion during face processing, and they rated the faces as higher in arousal than the emotional faces that had been presented in the “label sender's emotion” condition or the passive viewing condition. The present results argue in favor of a differentiated view of language-as-context for emotion processing.
Worauf achtet der Fahrer? Steuerung der Aufmerksamkeit beim Fahren mit visuellen Nebenaufgaben
(2009)
Die Arbeit befasst sich mit der Steuerung der Aufmerksamkeit während visueller Nebenaufgaben beim Fahren. Es wird angenommen, dass für die visuelle Wahrnehmung beim Fahren drei Prozesse zur Steuerung der Aufmerksamkeit beitragen. (1) Über top-down Prozesse wird die Aufmerksamkeit auf für die aktuelle Handlung besonders relevante Situationsbestandteile gelenkt. (2) Explorative Wahrnehmung dient dazu, ein umfassenderes Situationsmodell zu entwickeln, das neben aktuell handlungssteuernden Situationsbestandteilen auch andere, potentiell aufgabenrelevante Ob¬jekte zu einem umfassenderen Abbild der Situation integriert. (3) Saliente Reize können über bottom-up Aktivierung die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es ist bekannt, dass Fahrer während der Bearbeitung visueller Zweitaufgaben mit ihrem Blick und damit mit ihrer Aufmerksamkeit wiederholt zwischen Fahr- und Nebenaufgabe wechseln. Grundlage der experimentellen Arbeiten ist die Idee, dass hierbei die Ausrichtung der Aufmerksamkeit in der Fahraufgabe über top-down Prozesse gesteuert wird und auf einem mentalen Abbild der Situation basiert. Vor dem Beginn der Nebenaufgabe fokussiert der Fahrer auf die Fahrsituation, bewertet sie und entwickelt eine Antizipation der zukünftigen Situationsentwicklung. Das entstehende Situationsmodell entscheidet darüber, wie viel Aufmerksamkeit während der Nebenaufgabe auf die Fahraufgabe verwendet wird, und welche Situationsbestandteile durch die Blicke zur Straße kontrolliert werden. Der Fahrer lenkt über top-down Prozesse seine Aufmerksamkeit auf als relevant für die Situationsentwicklung bewertete Objekte. Andere Objekte, sowie eine von der aktuellen Fahraufgabe unabhängige, explorative Wahrnehmung der Fahrsituation werden während der Nebenaufgabe vernachlässigt. Aus der Literatur ergeben sich außerdem Hinweise darauf, dass eine reizbasierte bottom-up Ausrichtung der Aufmerksamkeit während visueller Ablenkung zumindest eingeschränkt, wenn nicht sogar zeitweise vollständig unterdrückt ist. Die durchgeführten experimentellen Arbeiten finden in der Fahrsimulation Belege für die angenommen top-down Steuerung der Aufmerksamkeit während visueller Nebenaufgaben beim Fahren. Es werden zwei unterschiedliche Messansätze verwendet. Studie 1 und 2 greifen auf die Analyse des Blickverhaltens zurück. In diesen beiden Studien absolvieren die Testfahrer längere, anspruchsvolle Fahrten, während denen visuelle Nebenaufgaben bearbeitet werden. Es ergeben sich Hinweise auf eine tiefere visuelle Verarbeitung der Fahrszene direkt vor dem Beginn der Nebenaufgabe. Während der Bearbeitung der visuellen Nebenaufgaben passen die Fahrer ihre Aufmerksamkeitsverteilung an die Erfordernisse der Fahrsituation an: In anspruchsvollen Fahrsituationen wird häufiger und länger auf die Straße geblickt als in weniger beanspruchenden Situationen. Es finden sich außerdem Hinweise dafür, dass spezifische Fahrfehler mit einer fehlerhaften Ausrichtung der Aufmerksamkeit in der Fahrsituation in Zusammenhang stehen. Studie 3 und 4 verwenden das Phänomen der Change Blindness als Indikator für die Ausrichtung der Aufmerksamkeit. Im Rahmen von Fahrten mit kontrollierten Situationsbedingungen wird die Hypothese untersucht, dass während der Bearbeitung visueller Nebenaufgabe die fahrbezogene Aufmerksamkeit auf fahrrelevante Situationsbestandteile gelenkt wird. Die Testfahrer nähern sich wiederholt Kreuzungen an. Während der Anfahrten wird über Okklusion ein Blickverhalten vorgegeben, das dem bei der Bearbeitung visueller Nebenaufgaben ähnelt. Die Fahrer sollen mit Tastendruck reagieren, wenn sie plötzliche Änderungen bemerken. Die Änderungen können sowohl relevante als auch irrelevante Fahrzeuge betreffen. Die Ergebnisse zeigen eine schlechte Entdeckungsleistung für Änderungen an irrelevanten Fahrzeugen. Änderungen an relevanten Objekten werden dagegen so gut wie immer bemerkt. Ob die Änderung durch Okklusion maskiert wird oder ob sie stattfindet, während die Fahrer die Straße sehen, hat keinen eindeutigen Ein¬fluss auf die Entdeckungsleistung. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass in der untersuchten Doppelaufgabensituation keine bottom-up Ausrichtung der Aufmerksamkeit erfolgt. Die angenommene top-down gesteuerte Beschränkung der Aufmerksamkeit auf als relevant bewertete Bestandteile der Fahrsituation hat Konsequenzen für die Analyse von Verkehrsunfällen. Unfälle infolge von visueller Ablenkung durch selbst initiierte Zweitaufgaben sind dann besonders wahrscheinlich, wenn das Situationsmodell des Fahrers falsch oder ungenau ist. Dies kann beispielsweise geschehen, wenn ein peripheres, nicht beachtetes Objekt plötzlich relevant wird und eine Reaktion des Fahrers erforderlich macht. In Übereinstimmung mit Befunden zur Gefahrenwahrnehmung sind besonders Fahranfänger aufgrund ihrer noch nicht ausreichend entwickelten mentalen Modellen anfällig für Fehleinschätzungen von Fahrsituationen. Dies führt bei Ablenkung durch Nebenaufgaben zu einer erhöhten Unfallgefährdung.
No abstract available
In allgemeinpsychologischen Lärmexperimenten ist eine monotone Beziehung zwischen physikalischer Lautstärke und erlebter Lautheit bestens abgesichert. In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, daß diese Beziehung unter Medikationsbedingungen nicht gilt. In einem 3 X 3 X 2-faktoriellen Versuchsplan mit den Faktoren physikalische Lautstärke (weißes Rauschen in 76, 79 und 82 dB), Medikation (Tranquilizer, Plazebo, Stimulizer) und (niedere bzw. hohe) Ansprechbarkeit auf Medikamente beurteilten insgesamt 54 junge weibliche Versuchspersonen in sechs Durchgängen eine Serie von 12 gleichabständigen Lärmstufen von 58 bis 92 dB in bezug auf die erlebte Lautheit. Es war weder eine Hauptwirkung Physikalische Lautstärke noch Medikation aufgetreten, dafür differenzierte die Schichtungsvariable Ansprechbarkeit auf beiden Faktoren. Eine Interpretation der Ergebnisse sensu Eysencks Drogenpostulat und im Sinne einer Aktivierungstheorie wird vorgenommen. Als Konsequenz für pharmakopsychologisches Experimentieren wird die Forderung erhoben, die in das Experiment eingebrachten Unabhängigen Variablen in ihrer Wirkung auf das Erleben der Vpn zu kontrollieren (subjektive Repräsentation des experimentellen Angebotes).
Die vorliegende Arbeit eines personzentrierten Psychotherapeuten will zu einer einheitlichen Theorie von Psychotherapie und so "zum allmählichen Ableben der verschiedenen ‚Schulen‘ der Psychotherapie" (Rogers, 1961) beitragen. Schulgebundene Begriffe erscheinen nach dem "Prinzip der Aspektivität und Komplementarität" als "standortbedingte Teilansichten eines gemeinsamen Gegenstandes" (Pongratz, 1975). Dies wird durch die Formulierung der Personzentrierten Psychotherapie als Therapeutisches Basisverhalten und Differenzielle Gesprächspsychotherapie verdeutlicht und deren Wirksamkeit durch experimentelle und ex-post-facto Forschung belegt.
Die Arbeit geht von der allgemeinen Feststellung aus, daß die Repräsentation von Wissen der Reduktion des Aufwandes von zu erwartenden Informationsverarbeitungsprozessen dient. Es werden verschiedene Anforderungen an die menschliche Informationsverarbeitung betrachtet, und es wird jeweils gefragt, welche Eigenschaften die Wissensrepräsentation haben muß, um diesen Anforderungen zu genügen. Im einzelnen werden die Objektwahrnehmung, die anschauliche Vorstellungstätigkeit, die Aufmerksamkeitssteuerung, die Erkennung semantischer Relationen, die Handlungskontrolle und der Erwerb von Wortbedeutungen betrachtet. Es wird die Schlußfolgerung gezogen, daß eine Repräsentation in diskreten symbolischen Einheiten der Dynamik der Wissensnutzung unter den verschiedenen Anforderungen wenig gerecht wird. Es scheint naheliegender, Wissen direkt in Handlungseinheiten zu repräsentieren. Solche Einheiten sollten Informationen über einzelne Handlungen mit Informationen über Situationskontexte verbinden, in denen die Handlungen erfolgreich verwendet worden sind. Die Vorteile einer solchen handlungsorientierten Wissensrepräsentation werden diskutiert.
Why are you looking like that? How the context influences evaluation and processing of human faces
(2013)
Perception and evaluation of facial expressions are known to be heavily modulated by emotional features of contextual information. Such contextual effects, however, might also be driven by non-emotional aspects of contextual information, an interaction of emotional and non-emotional factors, and by the observers’ inherent traits. Therefore, we sought to assess whether contextual information about self-reference in addition to information about valence influences the evaluation and neural processing of neutral faces. Furthermore, we investigated whether social anxiety moderates these effects. In the present functional magnetic resonance imaging (fMRI) study, participants viewed neutral facial expressions preceded by a contextual sentence conveying either positive or negative evaluations about the participant or about somebody else. Contextual influences were reflected in rating and fMRI measures, with strong effects of self-reference on brain activity in the medial prefrontal cortex and right fusiform gyrus. Additionally, social anxiety strongly affected the response to faces conveying negative, self-related evaluations as revealed by the participants’ rating patterns and brain activity in cortical midline structures and regions of interest in the left and right middle frontal gyrus. These results suggest that face perception and processing are highly individual processes influenced by emotional and non-emotional aspects of contextual information and further modulated by individual personality traits.
Background:
Sit-to-stand height-adjustable desks (HAD) may promote workplace standing, as long as workers use them on a regular basis. The aim of this study was to investigate (i) how common HAD in German desk-based workers are, and how frequently HADs are used, (ii) to identify sociodemographic, health-related, and psycho-social variables of workday sitting including having a HAD, and (iii) to analyse sociodemographic, health-related, and psycho-social variables of users and non-users of HADs.
Methods:
A cross-sectional sample of 680 participants (51.9% men; 41.0 ± 13.1 years) in a desk-based occupation was interviewed by telephone about their occupational sitting and standing proportions, having and usage of a HAD, and answered questions concerning psycho-social variables of occupational sitting. The proportion of workday sitting was calculated for participants having an HAD (n = 108) and not-having an HAD (n = 573), as well as for regular users of HAD (n = 54), and irregular/non-users of HAD (n = 54). Linear regressions were conducted to calculate associations between socio-demographic, health-related, psychosocial variables and having/not having an HAD, and the proportion of workday sitting. Logistic regressions were executed to examine the association of mentioned variables and participants’ usage of HADs.
Results:
Sixteen percent report that they have an HAD, and 50% of these report regular use of HAD. Having an HAD is not a correlate of the proportion of workday sitting. Further analysis restricted to participants having available a HAD highlights that only the ‘perceived advantages of sitting less’ was significantly associated with HAD use in the fully adjusted model (OR 1.75 [1.09; 2.81], p < 0.05).
Conclusions:
The present findings indicate that accompanying behavioral action while providing an HAD is promising to increase the regular usage of HAD. Hence, future research needs to address the specificity of behavioral actions in order to enhance regular HAD use, and needs to give more fundamental insights into these associations.
When More Is Better – Consumption Priming Decreases Responders’ Rejections in the Ultimatum Game
(2017)
During the past decades, economic theories of rational choice have been exposed to outcomes that were severe challenges to their claim of universal validity. For example, traditional theories cannot account for refusals to cooperate if cooperation would result in higher payoffs. A prominent illustration are responders’ rejections of positive but unequal payoffs in the Ultimatum Game. To accommodate this anomaly in a rational framework one needs to assume both a preference for higher payoffs and a preference for equal payoffs. The current set of studies shows that the relative weight of these preference components depends on external conditions and that consumption priming may decrease responders’ rejections of unequal payoffs. Specifically, we demonstrate that increasing the accessibility of consumption-related information accentuates the preference for higher payoffs. Furthermore, consumption priming increased responders’ reaction times for unequal payoffs which suggests an increased conflict between both preference components. While these results may also be integrated into existing social preference models, we try to identify some basic psychological processes underlying economic decision making. Going beyond the Ultimatum Game, we propose that a distinction between comparative and deductive evaluations may provide a more general framework to account for various anomalies in behavioral economics.