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Wenn Strafe und Schadenersatz gemeinsam im Urteil verwendet werden, bilden sie methodisch einen besonderen multi variaten Urteils komplex, weil auch ihre Summe psychologisch interpretierbar ist. Anhand der Effekte dieses Verbunds, den auch das Zivil- und Strafrecht kennt, wurde geprüft, ob der Einsatz eines Doppel-Urteils für die Erforschung sozialer Kognitionen erforderlich ist. Dazu beurteilten Pbn in zwei Untersuchungen Informationen über schädigende Handlungen mit einem univariaten Ersatz-Urteil (N = 124) bzw. mit dem Doppel-Urteil von Ersatz und Strafe (N = 143). Als Folge der Einführung des Doppel-Urteils ergab sich, daß die Häufigkeiten von Über kompensation für absichtliche Schädigungen erheblich reduziert wurden. Jedoch wurden zugleich die Häufigkeiten von vollem Ersatz bei diesen Bedingungen beträchtlich erhöht. Bei versehentlichen Schädigungen hatte die Einführung des Doppel-Urteils keinen Effekt. Weiterhin blieb dort der univariate Befund multipler Modalwerte erhalten. In den Mittelwerten hatte das Mitverschulden des Geschädigten nur im Schadensersatz-Urteil einen Effekt, nicht jedoch in den Strafurteilen. Außerdem blieb die für die Schadensersatz- Urteile charakteristische Non-Additivität von Verschulden und Mitschuld bestehen.
Ziel der Untersuchung war, erste Informationen über die Verwendungsfähigkeit einer im amerikanischen Raum entwickelten Auswahlliste zur Messung des Spannungsbogens zu gewinnen. Dazu wurden mit 234 Jugendstrafgefangenen verschiedenen Alters die Verfahren Auswahlliste und Verhaltensprobe zur Erhebung des Spannungsbogens durchgeführt. Außerdem wurden Daten zum hypothetischen Sparverhalten der Vpn erhoben. Durch klassische und probabilistische Itemanalyse ergaben sich verschiedene Skalen aus der Auswahlliste, die alle in keiner Beziehung zum Alter und dem hypothetischen Sparverhalten standen. Verschiedene Nebenbefunde werden im Hinblick auf ihre Konsequenzen für die Verwendungsfähigkeit der Auswahlliste und auf Erklärungsmäglichkeiten diskutiert.
In dieser Untersuchung sollte empirisch geprüft werden, welche motivationalen Voraussetzungen für Psychotherapie bei inhaftierten Delinquenten vorliegen. Die Untersuchungsmethode bestand in der Auswahl zutreffender Selbstbeschreibungen aus "Problem-Items", zu denen anschließend Zusatzfragen hinsichtlich der Ausprägung von fünf motivationalen Variablen (Leidensdruck, Unzufriedenheit, Änderungswtinsch, Hilfewunsch und Erfolgserwartung) beantwortet werden mußten. 211 männliche jugendliche Inhaftierte wurden mit 207 Berufsschülern verglichen. Durch konfigurale Klassifikation wurde geprüft, ob sie bestimmten Therapiemotivations-Syndromen (TMS) zugeordnet werden konnten. Es zeigte sich, daß nur zufällig viele Berufsschüler, aber signifikant viele Delinquente in folgende TMS-Gruppen klassifiziert werden konnten: Leidensdruck/Änderungswunsch und Unzufriedenheit Hilfewunsch jeweils mit hoher bzw. geringer Erfolgserwartung. Delinquente mit günstigen motivationalen Voraussetzungen für Psychotherapie (Leidensdruck/Änderungswunsch) wiesen kürzere Inhaftierungszeiten auf als die Unzufriedenheit-/Hilfewunschgruppe. Mit Hilfe des vorgestellten diagnostischen Verfahrens können therapeutische Zwischen ziele für behandlungsbedürftige Delinquente mit ungünstigen motivationalen Voraussetzungen formuliert werden.
Durch BeDbachtungen und Beurteilungen wurde die Durchführbarkeit und Wirksamkeit einer MethDde zur Beeinflussung der Behandlungsbereitschaft bei 30 jugendlichen Strafgefangenen unter zwei VDllzugsbedingungen geprüft. Die MethDde erwies sich bei dieser Stichprobe als durchführbar und erschien darüber hinaus allenfalls in der Anfangsphase geeignet, therapeutische KDntakte bei Therapieunwilligen anzubahnen. Milieutherapeutische Bedingungen im StrafvDllzug waren förderlich für die anfangs auftretenden pO'sitiven Effekte.
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Die Methode der Matrix-Spiele, die in sozialpsychologischen Untersuchungen zur Erfassung von Kooperativität und Kompetitivität verwendet wurde, sollte auf ihre Tragfähigkeit in der Lernbehinderten-Forschung geprüft werden. Es wird über eine Untersuchung berichtet, in der zwei Nicht-Nullsummenspiele und ein Nullsummenspiel mit 56 lernbehinderten und 40 Normalschüler-Vpn durchgeftihrt wurden. Der Vergleich von Wahlhäufigkeiten zwischen Lernbehinderten und Normalschülern zeigte einige Unterschiede, die auf Retardierungen im-Bereich der Kooperativität-Kompetitivität-Entwicklung hinwiesen. Die Diskussion der Ergebnisse unterstützt aber an Hand der Wahlbegründungen nicht eine sozialpsychologische, sondern eine risikobezogene Interpretation des Verhaltens der Vpn.
Psychologische Charakteristika der "Düker-Aufgabe" oder "Was ist die Leistung an der Leistung?"
(1988)
In den Experimenten H. Dükers haben die Vpn regelhaft sehr viele sehr einfache hochgeübte Tätigkeiten auszuführen. Wird dies durch das Einführen von Zusatzaufgaben kompliziert, kann eine Steigerung der Leistung resultieren (erklärt etwa durch "Reaktive Anspannungssteigerung") oder eine Minderung (wie für das "Unterschwellige Wollen" gezeigt). Eine nähere Analyse der Düker-Aufgabe zeigt, daß die Variable "Arbeitsrhythmus" für diesen Unterschied verantwortlich ist. Wird dieser Rhythmus über eine externe Quelle gegeben oder kann eine Zusatzaufgabe in den vorhandenen Rhythmus integriert werden, resultiert eine Verbesserung. Treten zwei inkompatible Rhythmen in einer Situation auf, resultiert ein drastischer Leistungseinbruch. Diese Systematik wird am pharmakopsychologischen Beispiel einer Statistik über Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluß diskutiert.
Alkohol: Konsum, Wirkung, Gefahren für die Verkehrssicherheit. Zur Diskussion um neue Grenzwerte
(1992)
Im ersten Teil werden die Ergebnisse einer umfangreichen Literaturstudie zu Auswirkungen niedriger Alkoholkonzentrationen auf die Fahrsicherheit vorgestellt. Es wird gezeigt, daß bei Konzentration über 0.6 Promille die Leistungsausfälle drastisch ansteigen, dies umso mehr, je mehr es sich um komplexe Handlungen handelt und je näher der Zeitpunkt der Leistungsabgabe dem Trinkende liegt. Diese Ergebnisse decken sich mit Studien aus Verkehrsunfällen, bei denen ebenfalls über 0.7 Promille ein explosionsartiges Ansteigen des Risikos gezeigt wurde. Demgegenüber ist ein deutlich erhöhtes Risiko für den Bereich unter 0.5 Promille nicht nachgewiesen. An Untersuchungen zum Alkoholkonsum wird aufgezeigt, daß die Alkoholtrinker in mehrere Subpopulationen aufzuteilen sind. Dabei wird insbesondere eine Gruppe von Konsumtrinkern identifiziert, deren BAK regelhaft 0.6/0.7 Promille nicht überschreitet. Es wird gezeigt, daß diese Gruppe wahrscheinlich nicht überproportional zu ihrem Auftreten an Unfällen beteiligt ist. Daraus wird die Forderung nach der Einführung eines einzigen, strafrechtlich bewehrten Grenzwerts abgeleitet, der bei etwa 0.7/0.8 Promille liegen sollte.
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Ausgehend von einem Ansatz zur nichtparametrischen Prüfung von Wechselwirkungen (BREDENKAMP, 1974), der nur unter asymptotischen Bedingungen gilt, wird empfohlen, auf Wechselwirkung in dem praktisch wichtigen 22 -faktoriellen Versuchsplan exakt dadurch zu prüfen, daß man die Diagonalzellen überkreuzend zusammenfaßt und mittels V-Test (Cross-Over-V-Test) auf Lageunterschiede prüft. Zugleich kann durch Zeilen- und/oder Spaltenzusammenfassungen auf Hauptwirkungen geprüft werden. Drei simultane Tests können sodann eine parametrische ANOVA aussageinferentiell voll ersetzen! Die Durchflihrung der Tests wird an einem Beispiel illustriert. Zusätzlich wird auf die Möglichkeit der Prüfung auf Wechselwirkungen höherer Ordnung in 2n-faktoriellen Versuchsplänen hingewiesen.
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Drei Methoden zur Bestimmung zweiseitiger Überschreitungswahrscheinlichkeiten bei der exakten Prüfung von Vierfeldertafeln nach FISCHER-YATES werden diskutiert. An einem Beispiel wird aufgezeigt, daß diese Methoden zu verschiedenen Signifikanzentscheidungen führen können. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie diese Schwierigkeiten in der Praxis umgangen werden können.
Es wird ein neues soziometrisches Verfahren vorgeschlagen, das in seiner Grundlegung von heute üblichen Wahlverfahren abweicht. Dabei wird versucht, in einem ersten Teil die Gedanken darzustellen, die zur Formulierung der soziometrischen Fragen geführt haben. Im zweiten Teil wird der Gang der Auswertung dargestellt, der ein differenziertes Bild der untersuchten Personen zeichnen soll. Im Teil "Ergebnisse" wird am Beispiel von Extremgruppen gezeigt, was die Methode leisten kann. Schließlich werden noch mögliche Modifikationen des Verfahrens aufgezeigt.
Nichtparametrischer Vergleich von Testprofilen und Verlaufskurven bei unabhängigen Stichproben
(1980)
Werden k Testwerte an zwei oder mehreren Stichproben von Pbn erhoben, stellt sich das Problem des Vergleichs von Testprofilen. Ähnliche Fragen treten auf, wenn statt k verschiedenen Testwerten ein Meßwert zu k Zeitpunkten an einem Pb erhoben wird. Zur Auswertung dieser Fragestellung wird ein Vorgehen nach dem WILCOXON-Rangsummentest vorgeschlagen, der es erlaubt (1) Unterschiede aller Art (2) Unterschiede in der Lage und (3) Unterschiede in der Form der Profile zu prüfen. Das Vorgehen wird an einem Beispiel aufgezeigt. Erweiterungen auf andere Fälle werden diskutiert.
Kompensation und das Problem der Zuggebbarkeit werden als die beiden wichtigsten Störquellen bei der Erfassung pharmakonbedingter Befindlichkeitsänderungen dargestellt. Gefördert werden diese Prozesse durch eine Zentrierung der Methode auf die Selbstbeobachtung. Es wird die Hypothese aufgestellt, daß die Selbstbeobachtung ersetzbar ist durch eine Beschreibung der "Welt draußen". Die Person kann sich nur in der Welt erleben - folglich werden Veränderungen dieses Erlebnis auch Veränderungen in der Beschreibung der Welt nach sich ziehen. Ausgehend von dieser Hypothese wird ein Experiment konzipiert, in dem die Vpn lediglich die experimentelle Situation und die am Experiment beteiligten anderen Vpn beschreiben, nicht aber sich selbst. Es kann gezeigt werden, daß mit den so gewonnenen Maßen eindeutige Wirkungen des eingesetzten Tranquilizers nachgewiesen werden können, ebenso eindeutige Dosis-Wirkungs-Beziehungen. Die Konsequenzen für eine pharmakopsychologische Methodik werden diskutiert. Zudem wird herausgehoben, daß Tranquilantien dann als positiv bewertet werden können, wenn sie die Reagibilität der Vpn auf die Situation erhöhen und durch eine Verringerung des allgemeinen Aktivierungsniveaus eine adäquate Verarbeitung angstinduzierender Situatonen ermöglichen.
In allgemeinpsychologischen Lärmexperimenten ist eine monotone Beziehung zwischen physikalischer Lautstärke und erlebter Lautheit bestens abgesichert. In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, daß diese Beziehung unter Medikationsbedingungen nicht gilt. In einem 3 X 3 X 2-faktoriellen Versuchsplan mit den Faktoren physikalische Lautstärke (weißes Rauschen in 76, 79 und 82 dB), Medikation (Tranquilizer, Plazebo, Stimulizer) und (niedere bzw. hohe) Ansprechbarkeit auf Medikamente beurteilten insgesamt 54 junge weibliche Versuchspersonen in sechs Durchgängen eine Serie von 12 gleichabständigen Lärmstufen von 58 bis 92 dB in bezug auf die erlebte Lautheit. Es war weder eine Hauptwirkung Physikalische Lautstärke noch Medikation aufgetreten, dafür differenzierte die Schichtungsvariable Ansprechbarkeit auf beiden Faktoren. Eine Interpretation der Ergebnisse sensu Eysencks Drogenpostulat und im Sinne einer Aktivierungstheorie wird vorgenommen. Als Konsequenz für pharmakopsychologisches Experimentieren wird die Forderung erhoben, die in das Experiment eingebrachten Unabhängigen Variablen in ihrer Wirkung auf das Erleben der Vpn zu kontrollieren (subjektive Repräsentation des experimentellen Angebotes).
Am Konzept der Axialsymmetrie multivariater Daten wird eine Methode entwickelt, mit der statistisch Cluster aus gleich interkorrelierenden Variablen gebildet werden können. Es wird eine heuristische Vorgehensweise empfohlen, die nicht wie die übliche deskriptive Clusteranalyse willkürliche Entscheidungen über Abbruchkriterien u.ä. verlangt. Die vorgeschlagene Methode ist insbesondere zur mediandichotomierte kontinuierliche Variablen geeignet. Werden echte Alternativdaten verwendet, resultieren Cluster, die zusätzlich zur gleichen Interkorrelation Variablen mit gleicher Schwierigkeit aufweisen. Das Vorgehen wird an einem Beispiel illustriert.
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Die Beurteilung der Angemessenheit theoretischer Oberlegungen auf der Grundlage statistischer Hypothesentests ist für die empirische Forschung von zentraler Bedeutung. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die mit der Testung von multivariaten Strukturgleichungsmodellen (LISREL-Modelle) verbundenen Probleme. Zu Beginn wird das LISREL-Modell unter den Aspekten der simultanen Analyse von Kovarianzund Mittelwertstrukturen und der Modelltestung diskutiert. Anschließend werden anhand eines Illustrationsbeispiels aus der pädagogisch-psychologischen Forschung verschiedene Vorgehensweisen der Kreuzvalidierung einander gegenübergestellt und an empirischen Daten demonstriert. Es zeigt sich, daß die Obernahme exakter numerischer Parameterwerte sowohl aufgrund inhaltlicher wie auch formaler Argumente unangemessen streng erscheint. Diese Einschätzung kann empirisch belegt werden, indem eine Approximation von Intervallrestriktionen vorgenommen wird.
Junge und erwachsene Schachexperten und -novizen wurden bezüglich ihrer Behaltensleistungen für kurzzeitig dargebotene Schachstellungen und für Anordnungen geometrischer Körper miteinander verglichen. Die Ergebnisse zeigen eine differenzierte Wirksamkeit von Expertise in Abhängigkeit von der Vertrautheit mit dem zu Lernenden Material und von der Art der Aufgabenstellung. Je vorwissensbezogener das zu Lernende Material ist, desto deutlicher ist der Einfluß von Expertise auf Gedächtnisleistungen nachweisbar. Dies gilt in gleicher Weise für unmittelbare wie für längerfristige Behaltensleistungen und für den Lernfortschritt. Im Unterschied dazu zeigt sich weder bei der Vorhersage eigener künftiger noch bei der Bewertung erbrachter Gedächtnisleistungen ein systematischer Einfluß von Expertise.
Da organische Ursachen für die Non-Ulcer Dyspepsia nicht nachweisbar sind und außerdem bekannt ist, daß die Psyche einen wichtigen Einfluß auf die Magenfu nktion hat. werden häufig psychologische Faktoren als Ursache der NUD angesehen. Bisher liegen empirische Arbeiten über die Psychopathologie und Persönlichkeitsstruktur der NUD-Patienten. deren Krankheitsverhalten sowie über den Zusammenhang zwischen Streß und Magenbeschwerden vor. Eine kritische Sichtung dieser Arbeiten ergab, daß umer den psychologischen Variablen die Angst und das Krankheitsverhalten der NUD-Patienten eine besondere Rolle zu spielen scheinen. In zukünftigen Studien sollte außerdem mehr als bisher auf die Abgrenzung gegenüber anderen funktionellen Störungsbildern und auf eine bessere Differenzierung (u. a. hinsichtlich physiologischer Funktionsveränderungen) innerhalb der heterogenen Gruppe der NUD-Patienten geachtet werden. Lohnenswert erscheint es auch, die bisher noch gar nicht untersuchten Personen mit Magenbeschwerden, aber ohne Arztkomakt. genauer psychologisch zu untersuchen.
Bei 46 Typ-I-Diabetikern im Alter zwischen 15 und 44 Jahren wurden die Auswirkungen der viszeralen Deafferentierung bei autonomer Diabetesneuropathie auf körperliche Befindlichkeit und Emotionalität untersucht. Die Erfassung des Ausprägungsgrad der autonomen Neuropathie erfolgte mit vegetativen Funktionstest. Diabetiker ohne Neuropathie (N = 14), mit leichter Neuropathie (N = 23) und mit schwerer Neuropathie (N = 9) wurden miteinander verglichen. Gering ausgeprägte autonome Neuropathie führt zu vegetativen Funktionsstörungen, ist aber gleichzeitig mit einer verminderten Wahrnehmung körperlicher Beschwerden - erfaßt mit der Freiburger Beschwerdenliste - verbunden. Im Streß- und Copingverhalten (SCOPE) und in bestimmten Persönlichkeitsdimensionen (FPI) finden sich dabei Hinweise auf eine verminderte emotionale Reaktivität. Patienten mit fortgeschrittener autonomer Neuropathie haben zumeist ausgeprägte diabetische Folgekrankheiten (diabetische Retinopathie, Makro- und Mikroangiopathie etc.), scheinen aber die damit verbundenen körperlichen Beeinträchtigungen und emotionalen Belastungen nicht stärker als Diabetiker ohne Neuropathie wahrzunehmen. Die autonome Deafferentierung bei Diabetikern scheint somit sowohl zu einer gestörten Wahrnehmung körperlicher Beschwerden wie auch zu einer beeinträchtigten emotionalen Reaktionsfähigkeit zu führen.
Neuere Ansätze der Hochbegabtenforschung haben demonstriert, daß herausragende intellektuelle Fähigkeiten alleine noch keine kognitiven Höchstleistungen in späteren Lebensabschnitten garantieren. Insbesondere retrospektive Analysen der Daten genialer bzw. kognitiv hochproduktiver Persönlichkeiten lassen darauf schließen, daß neben Intelligenzmerkmalen auch Wissensaspekte und nichtkognitive Persönlichkeitsmerkmale entscheidend dafür verantwortlich sind, daß Höchstleistungen erzielt werden können. Im vorliegenden Beitrag wird ein Überblick über Studien gegeben, die den Einfluß bereichsspezifiscben Wissens auf kognitive Höchstleistungen darstellt, daß jedoch ab einem bestimmten Grenzwert intellektueller Fähigkeit allein das Ausmaß bereichsspezifischen Wissens in Kombination mit extremen Ausprägungen in nichtkognitiven Merkmalen wie Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Erfolgsmotivation darüber entscheidet, ob intellektuelle Höchstleistungen erbracht werden können.
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Es wurde die Hypothese überprüft , daß ein enger Zusammenhang zwischen Metagedächtnis, Gedächtnisverhalten und -leistung bei Grundschulkindern dann hergestellt werden kann, wenn mittlere Aufgabenschwierigkeit und reliable Erfassungsinstrumente vorliegen sowie weiterhin Transferleistungen im Anschluß an eine Trainingsphase gefordert sind. Am Beispiel von semantischen Kategorisietungsaufgaben ergab sich für eine Stichprobe von Drinkläßlern, (N = 106), daß die postulierten korrelativen Zusammenhänge besonders für den Prätest (also vor Trainingsbeginn) nachweisbar waren. Die erwarteten Effekte eines aufgabenspezifischen Trainingsprogramms auf den Zusammenhang zwischen Wissen und Verhalten ließen sich nicht sichern. Anhand eines Kausalmodells ließen sich erste empirische Anhaltspunkte für die Bestätigung der sog. "Rückkoppelungshypotbese" (Brown, 1978; Flavell, 1978) finden, derzufolge kausale Wirkungsketten zwischen Metagedächtnis und Gedächtnisverhalten anzunehmen sind.
Neuere Untersuchungen zeigen, daß für die unterschiedlichen Gedächtnisleistungen bei Kindern nicht verschieden große Gedächtniskapazitäten verantwortlich sind. Vielmehr können manche Kinder die zum Lernen und Erinnern nötigen Strategien nicht effektiv genug einsetzen ; sie wissen zu wenig über ihr Gedächtnis. Eine Förderung dieses Gedächtniswissens könnte ihre schulischen Leistungen erheblich verbessern.
Es wird eine Kurzübersicht über relevante Strömungen der Lese-Recht chreib-Forschung gegeben. Nachdem die sog. Legasthenieforschung aufgrund konzeptueller und methodologischer Probleme in die Kritik geraten war, treten gegenwärtig eher theorieorientierte An ätze in den Vordergrund. euere Modelle zum Schriftspracherwerb haben zahlreiche Längsschnittstudien stimuliert, die die Relevanz metalinguistischer Fähigkeiten für den päteren Schriftspracherwerb dokumentieren.
Wolfgang Schneider fasst den Stand der Forschung zum Konzept des Metagedächtnisses zusammen. Zunächst illustriert er Probleme der Definition und der Konzeptualisierung von Metagedächtnis und lässt eine knappe Charakterisierung der wichtigsten- Erfassungsmethoden folgen. Abschliessend werden die wichtigsten Befunde zur Entwicklung des Metagedächtnisses im Kindesalter und ihre Beziehung zur Anwendung von Gedächtnisstrategien und zur Entwicklung von Gedächtnisleistungen dargestellt.
Im vorliegenden Beitrag werdenneuere nends in der Forschung zur frühen Prognose von Leseleistungen dargestellt. Der Überblick ergibt, daß sich insbesondere solche Forschungsarbeiten bewährt haben, die an kognitiven Informationsverarbeitungsmodellen orientiert sind. Über die Verknüpfung von korrelativen Längsschnitt- und experimentellen Trainingsstudien ließ sich belegen, daß die im Vorschul- bzw. Kindergartenalter beobachtete Informationsverarbeitungskompetenz eine kausale Beziehung zu der schulischen Leseleistung aufwies. Es wurde weiterhin gezeigt, daß phonologische Kompetenzen im Vorschulalter auch effizient trainiert werden können. Trotz dieser insgesamt beeindruckenden Befunde scheinen individuelle Prognosen des Schriftspracherwerbs nach wie vor jedoch problematisch.
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Vorgestellt wird ein Versuch, die in der einschlägigen literatur postulierte multifaktorielle Bedingtheit von Rechtschreibleistungen in der Grundschule über ein angemessenes methodisches Design zu prüfen. Zentral ist dabei die Frage, ob sich identische Kausalstrukturen für beginnende und geübte Rechtschreiber (Schüler der zweiten w. vierten Klasse) nachweisen lassen. Konventioneffe Verfahren der Kausafanafysa hatten sich in der Primärstudie (Schneider 1980) als unökonomisch und wenig aussagekräftig erwiesen, 10 daß in der Sekundäranalvse auf eine flexiblere Prozedur zurückgegriffen wird. Mit diesem Verfahren zur AnaIVse von Strukturgleichungssysteman (LiSREL) ist es möglich, für die Gruppe der Zweitund Viertkläßler Modelle zu entwickeln und zu überprüfen, die mit den Ausgangsdaten kompatibel sind. Als wesentliches Ergebnis zeigt sich, daß die theoretisch postulierte Bedingungsstruktur nur für die Viertkläßler (eingeschränkt) bestätigt werden kann, während für die Schüler der zweiten Klassenstufe ein grundlegend verschiedenes Muster resultiert.
Theoretische Analysen zum Problem des Recht-Schreibens weisen darauf hin, daß weniger Intelligenzmerkmale als vielmehr Gedächtnis'eistungen bei dem Erwerb der Schriftsprache von Bedeutung sind. Daraus folgt, daß für die Prüfwörter in normierten Rechtschreibtests zumindest hinreichende Vorkommensfrequenz gewährleistet sein sollte. Diese Frage wird in der vorliegenden Untersuchung am Beispiel des Allgemeinen Schulleistungstests überprüft: für die ausgewählten Klassenstufen kann gezeigt INerden, daß die Vorkommenshäufigkeit der PrüfWÖfter nicht ausreicht und damit wenig geeignet ist, um die tatsächliche Rechtschreibfertigkeit zu erfassen. Der Vergleich mit mehreren eng am Curriculum orientierten Diktatproben kann gleichzeitig die Schwierigkeiten verdeutlichen, die dann entstehen, wenn zuverlässige Bestimmungen der individuellen Rechtschreibkompetenz vorgenommen werden sollen.
In neueren Untersuchungen zur Mathematikerziehung im Elementarbereich wird verstärkt auf die Bedeutung kognitiver Prozesse (Strategien) für die erfolgreiche Bewältigung von Problemlöseaufgaben hingewiesen. Im vorliegenden Beitrag wird insbesondere auf das Wissen um kognitive Prozesse und deren Steuerung, also auf Metakognitionen eingegangen. Es wird zunächst eine Einführung in traditionelle Kategorien von Metakognition gegeben und dann auf eine Weiterentwicklung eingegangen, die als "Modell des kompetenten Strategie-Anwenders" bekanntgeworden ist. Dieses Modell wird dann als Grundlage für Empfehlungen benutzt, die darauf abzielen, den Mathematikunterricht effizienter zu gestalten.
Es wird eine relativ einfach gehaltene Kurzcharakteristik derjenigen Clusteranalyse-Algorithmen gegeben, die aufgrund eines Literaturüberblicks (SCHNEIDER & SCHEIBLER 1983a) als die in der Fonchung hauptsächlich benutzten Verfahren einzustufen sind. Die Kurzbeschreibung verzichtet im wesentlichen auf statistische Details und verfolgt speziell das Ziel, dem Leser eine Vorstellung von Gemeinsamkeiten und Untenchieden in der Funktionsweise von hierarchischen Clusteranalysen, Optimierungs- bzw. Partitionierungstechniken, Dichteverfahren, "Clumping Techniques" und anderen Prozeduren zu geben.
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Aufschluß über die unterschiedliche Qualität hierarchischer und nicht-hierarchischer (partionierender) Clusteranalyseverfahren zu gewinnen. Die Reproduktionsgüte beider Clusteranalyse-Varianten wurde anhand von 200 Monte-Carlo-Datensätzen (multivariat normalverteilte Mixturen) zu überprüfen versucht, wobei jeweils unterschiedliche Proportionen der Daten-Elemente klassifiZiert werden mußten. Es zeigte sich, daß insgesamt gesehen die hierarchischen Algorithmen nach WARD und LANCE-WILUAMS am besten dazu in der Lage waren, die vorgegebenen Datenstrukturen zu reproduzieren, andererseits aber die herangezogenen partitionierenden KMEANS-Verfahren nicht schlechter abschnitten, wenn die Lösung der WARD-Technik als Start-Partition vorgegeben wurde.
Es wird ein Oberblick über Evaluationsstudien gegeben, die sich mit der Validität von Clusteranalyse-Algorithmen befassen. Im Anschluß an die Diskussion möglicher Bewertungskriterien werden Vergleichsuntersuchungen näher analysiert und danach geordnet, ob sie empirische Datensätze, Plasmaden oder Monte-Carlo-Datensätze als Evaluationsgrundlage benutzen. Die Obersicht über komplexer angelegte Monte-Carlo-Studien zeigt die unterschiedliche Qualität der verfügbaren Clusteranalyse-Algorithmen auf, macht andererseits aber auch deutlich, daß bestimmte hierarchisch-agglomerative Verfahren wie etwa die Methoden nachWARD oder LANCE-WILLIAMS bzw. iterativpartitionierende Prozeduren wie etwa die KMEANS-Algorithmen als relativ robuste Klassifikationsverfahren gelten können.
14 rechtschreibschwache Schüier des 4. und 5. Schuljahrs nahmen an einem fünfmonatigen Rechtschreib-Förderprogramm auf verhaltenstherapeutischer und instruktionspsychologischer Grundlage teil. Das Training bestand aus einem individualisierenden Verfahren unter Anwendung eines Münzverstärkungsprogramms. Gegenüber einer unbehandelten Kontrollgruppe zeigte sich für die Experimentalgruppe eine insgesamt deutliche Abnahme in der Fehlerhäufigkeit, die sich statistisch absichern ließ. Zusätzlich wird ein statistisches Verfahren vorgestellt, mit dem sich die Veränderung auf der Individualebene auf ihre Signifikanz hin überprüfen läßt.
Es wird untersucht, wie Kinder unterschiedlicher Rechtschreibfähigkeit verbale Information verarbeiten. Die Hypothesen basieren auf neueren Ergebnissen der Gedächtnisforschung, in denen die akustische Kodierung im Kurzzeitgedächtnis und die semantische Verschlüsselung im Langzeitgedäthtnis lokalisiert wird. Je 35 normale und schwache Rechtschreiber des 3. und 4. Schuljahres nahmen an einem Behaltensexperiment teil. 10 Wortlisten wurden als Wiedererkennungstest vorgegeben. Die Ergebnisse zeigen, daß normale Rechtschreiber und Legastheniker voraussichtlich unterschiedliche Strategien bei der Speicherung verbaler Information anwenden.
Auswirkungen eines Trainings der sprachlichen Bewußtheit auf den Schriftspracherwerb in der Schule
(1994)
Mit der vorliegenden Trainingsstudie wird der Versuch unternommen, Ergebni e eines Förderprograrnms zur sprachlichen Bewußtheit (Lundberg, Frost & Petersen 1988) im deutschsprachigen Raum zu validieren. An unserer Replikationsstudie nahmen insgesamt 371 Kinder teil, von denen 205 Kinder einer Trainingsgruppe und 166 Kinder einer Kontrollgruppe zugewiesen wurden. Das Förderprograrnm bestand aus Sprachspielen, die über einen Zeitraum von zirka 6 Monaten täglich 15 Minuten in den Kindergartengruppen durchgeführt wurden. Die Kontrollgruppe erhielt keine spezielle Förderung, sondern nahm am regulären Kindergartenprogramm teil. Indikatoren der sprachlichen Bewußtheit und weitere metalinguistische und kognitive Variablen wurden unmittelbar vor und nach der Förderung erhoben. Zu Beginn des ersten Schuljahres wurde ein metalinguistischer Transfertest, gegen Ende dann ein Rechtschreibtest durchgeführt. Die Befunde replizieren die Ergebnisse der dänischen Ausgangsstudie insofern, als kurz- und langfristige Trainingseffekte gesichert werden konnten. Sie verdeutlichen jedoch zusätzlich, daß die Qualität der Förderung für die Langzeitwirkung entscheidend war.
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Schulklassenunterricht soll möglichst vielen Schülern ein möglichst hohes kognitives Leistungsniveau erreichen helfen. Nur wenige Unterrichtsstudien haben bisher jedoch zur Aufklärung jener Lehr-Lern-Bedingungen beigerragen, unter denen sich hohe qualifikatorische und varianzreduktive Wirkungen gleichzeitig erreichen lassen. Die vorliegende Studie greift dafür auf Merkmale einer adaptiv-remedialen Lehr-Lern-Organisation zurück und überprüft ihren Erklärungsgehalt im Mathematikunterricht von 58 fünften Hauptschulklassen. Zur systematischen Entwicklung komplexer Erklärungen und ihrer einzelfallartigen Beurteilung wird ein neu entwickeltes Programmsystem (HYPAG) angewandt. Es fühn zur Auswahl einer Annahmenstruktur, in der Instrumental- und Rahmenbedingungen von Schulklassenunterricht in Wechselwirkung stehen, für sich genommen aber nur mehr hinreichende und darin substiruierbare Bedingungen qualifizierender und varianzreduktiver Unterrichtseffekte sind.
In zwei Therapieeinrichtungen zur Drogen-Entwöhnungsbehandlung wurde bei 194 Dro- , genabhängigen untersucht, inwiefern Anamnesedaten und Persönlichkeits variablen eine Vorhersage der vorzeitigen Therapiebeendigung gestatten. Lediglich eine Variable wies für Patienten beider Behandlungseinrichtungen gleichermaßen prognostische Valenz auf: Patienten mit gerichtlicher Auflage schlossen die Therapie häufiger regulär ab als Patienten ohne Auflage. Oie Art der gerichtlichen Auflage oder auch die Dauer der noch ausstehenden Strafzeit korrelierten dagegen nicht mit der Art der Therapiebeendigung. Ansonsten gab es für beide Therapieeinrichtungen und für die verschiedenen Arten der vorzeitigen Beendigung (Entlassung bzw. Abbruch) unterschiedliche, manchmal auch entgegengesetzte, prognostische Kriterien. Ein Patient, der in einer Einrichtung abbruchgefährdet ist, kann in einer anderen Einrichtung gute Chancen haben, die Behandlung regulär abzuschließen. Aus der Literatur bekannte Kriterien wie zum Beispiel Alter und Schulbildung zeigten in dieser Studie nur in Abhängigkeit von der Einrichtung prognostische Valenz und dies spezifisch für Abbruch bzw. vorzeitige Entlassung. Andere Prädiktoren wie Geschlecht, psychische Auffälligkeiten und Depression korrelierten überhaupt nicht mit vorzeitiger Therapiebeendigung. Auch Patienten, die zu Beginn der Therapie als gering motiviert einzustufen sind, haben gute Chancen, die Behandlung regulär abzuschließen. Auf der Grundlage einer Diskriminanzanalyse der FPI-Items war eine vorzeitige Entlassung besser vorhersag bar als ein Therapieabbruch. Nach den Daten dieser Studie ist zu vermuten, daß bestimmte Kombinationen von Einrichtungs-, Therapeuten- und Patienten variablen einen Einfluß auf die Art der Therapiebeendigung haben.
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