Refine
Has Fulltext
- yes (2)
Is part of the Bibliography
- yes (2)
Year of publication
- 2021 (2)
Document Type
- Journal article (1)
- Doctoral Thesis (1)
Keywords
- Background <Musik> (1)
- Background Music (1)
- Einsatz und Wirkung (1)
- Filmmusik (1)
- Hintergrundmusik (1)
- Interdisziplinäre Forschung (1)
- Massenmedien (1)
- Massenmedien / Wirkung (1)
- Musical Fit (1)
- Musikalische Kongruenz (1)
Institute
Hintergrundmusik wird in verschiedenen audiovisuellen Medienformaten häufig und meist mit einer ganz bestimmten Intention eingesetzt. Ziel dieser Dissertation war es, durch eine umfangreiche Aufarbeitung bisheriger Forschung Faktoren zu ermitteln und empirisch zu testen, die beeinflussen, dass Hintergrundmusik in audiovisuellen Medienformaten prognostizierbar die ihr zugesprochenen Funktionen erfüllt. Als interdisziplinärer Forschungsgegenstand bedarf Hintergrundmusik eines möglichst ausgewogenen Blickwinkels, der Musik- und Medienkontext-Spezifika (und deren potentielle Interaktionen) gleichermaßen berücksichtigt. Um Hintergrundmusik als komplexem audiovisuellen Stimulus in empirischer Forschung gerecht zu werden, spielen zudem auch praktische Implikationen eine große Rolle. Diese Herausforderungen berücksichtigend wurde die Wirksamkeit von Hintergrundmusik in fünf Studien im Kontext von drei verschiedenen Medienformaten untersucht. Da Werbung, Film und informationsvermittelnde Medienformate (wie Dokumentationen und TV-Magazine) die drei Kernfunktionen von Medien – Persuasion, Unterhaltung und Information – repräsentieren, sollte auf Grundlage dieses Dreiklangs die Bandbreite potenzieller Wirkungen von effektiv eingesetzter Musik und von Faktoren, die ihre Wirkung beeinflussen, möglichst umfassend (wenn auch sicher nicht vollständig) abgebildet werden. Über alle Medienformate hinweg kann als wichtiger, die Wirksamkeit von Hintergrundmusik verstärkender Einflussfaktor eine Kongruenz, d.h. eine intuitiv wahrgenommene Passung von Musik und Medienkontext ausgemacht werden, die durch eine sorgfältige Abstimmung der Spezifika von Musik und Medienformat auf emotionaler, auf assoziativer und auf struktureller Ebene erreicht werden kann. Findet diese Anwendung, kann Musik systematisch die Wirksamkeit von Werbespots steigern (Studie 1 und 2), gezielt Bedeutung vermitteln und dadurch die Wahrnehmung und Interpretation von (deutungsoffenen) Filmszenen prägen (Studie 3 und 4) oder unter bestimmten Bedingungen das persuasive Potenzial eines informationsvermittelnden Medienformats steigern und so die Meinungsbildung der Rezipierenden (zumindest kurzfristig) beeinflussen (Studie 5). Die Arbeit verdeutlicht, wie mittels interdisziplinärer Perspektivierung und der Beachtung praktischer Implikationen bereits etabliertes Wissen verstetigt und neue Erkenntnisse zur Verwendung und Wirkung von Hintergrundmusik für Wissenschaft und Medienpraxis abgeleitet werden können – inklusive eines Ausblicks auf daraus resultierende Potenziale für zukünftige Forschung.
Companies increasingly seek to use gay protagonists in audio-visual commercials to attract a new affluent target group. There is also growing demand for the diversity present in society to be reflected in media formats such as advertising. Studies have shown, however, that heterosexual consumers (especially men), who may be part of the company's loyal consumer base, tend to react negatively to gay-themed advertising campaigns. Searching for an instrument to mitigate this unwanted effect, the present study investigated whether carefully selected background music can shape the perceived gender of gay male advertising protagonists. In a 2 × 2 between-subjects online experiment (musical connotation × gender of the participant), 218 heterosexual participants watched a commercial promoting engagement rings that featured gay male protagonists, scored with feminine- or masculine-connoted background music. As expected, women generally reacted more positively than men to the advertising. Men exposed to the masculine-connoted background music rated the promoted brand more positively, and masculine music also enhanced (at least in the short term) these men's acceptance of gay men in general (low and medium effect sizes) more than was the case for feminine background music. Carefully selected background music affecting the perceived gender of gay male advertising protagonists may prevent negative reactions from heterosexual audiences and, therefore, motivate companies to use gay protagonists in television commercials on a more regular basis.