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Dai Zhen (1724-1777) ist einer der Hauptvertreter der Textkritik-Schule (Kaojuxue), die in der Qing-Dynastie (1644-1911) unter den Kaisern Qianlong (r. 1736-1796) und Jiaqing (r. 1796-1821) ihre Blütezeit erfuhr. Anfänge dieser Schule finden sich Ende der Ming-Dynastie (1368-1644), in der es im Rahmen eines neuen konfuzianischen Diskurses zu einer Ablehnung des Neo-Konfuzianismus der Song-Dynastie (960-1279) kam. Dabei wurden der Neo-Konfuzianismus, der sich in der von Zhu Xi (1130-1200) geprägten Interpretation durchgesetzt hatte, und seine spekulative Philosophie in einem neuen Licht betrachtet. Eine neue Methode zum Verständnis der konfuzianischen Klassiker, welche die Song-zeitlichen Kommentare ablehnte, bildete sich mit der Zeit heraus und fand unter Dai Zhen einen Höhepunkt. Dai Zhen befasste sich auf vielen Gebieten mit der chinesischen Geistes- und Wissenschaftsgeschichte und verkörperte auf diese Weise die neuen geistigen Impulse unter der konfuzianischen Gelehrtenschicht. Ihn interessierten Astronomie, Technologie, Mathematik, Geografie und Phonetik. Daneben befasste er sich mit dem konfuzianischen Kanon und der Frage, wie dieser richtig interpretiert werden sollte. In diesem Rahmen verfasste er die Schrift „Subkommentar mit Belegen zu Bedeutungen einzelner Begriffe im Buch Menzius“ (Mengzi ziyi shuzheng), in welcher er entschieden dem von Zhu Xi vorgelegten Kommentar widersprach. Im Mengzi ziyi shuzheng und einigen anderen kleineren Arbeiten erarbeitete Dai Zhen seine eigene Philosophie. Die Abschlussarbeit befasst sich mit der Rezeption Dai Zhens im modernen China, ausgeführt anhand zweier wissenschaftlicher Texte, die auf Taiwan und in der Volksrepublik China veröffentlicht worden sind. Durch die Bearbeitung der beiden Texte wird die Frage erörtert, mit welchen methodischen Hilfsmitteln die traditionelle chinesische Philosophie im modernen China sinnvoll organisiert und aufgearbeitet wird.