Institut für Musikwissenschaft
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"El Contrapunto se estudia para echarlo de repente". Improvisierter Kontrapunkt in Spanien um 1700.
(2021)
Mit der vorliegenden Dissertation möchte ich einen Beitrag zur Erforschung des schriftlosen Kontrapunktes leisten. Damit sollen die Studien zum contrapunto alla mente aus den letzten Jahren, die neues Licht auf dieses Phänomen geworfen haben, um einen Bereich erweitert werden, der bis jetzt wenig Beachtung gefunden hat: die weitere Entwicklung des improvisierten Kontrapunktes in Spanien bis ins 18. Jahrhundert.
Dadurch eröffnen sich neue Perspektiven für das Verständnis der spanischen Musikkultur des Barockzeitalters. Zu den expliziten Informationen aus den Quellen, die bereits zugänglich gemacht worden sind, soll ein Teil des implizites Wissens hinzutreten, das in den Contrapunto-Lehren – insbesondere in den
Notenbeispielen – eingefangen ist. Die vorliegende Arbeit ist also ein Versuch, dieses implizite Wissen freizusetzen.
Auch wenn die tatsächlich erklungenen Improvisationen nicht konkret rekonstruierbar sind, lässt sich die Methodik, mit der professionelle Kontrapunktisten ausgebildet wurden, anhand der Contrapunto-Lehren gut nachvollziehen. Im Kern der Dissertation steht eine vergleichende Untersuchung der Quellen, die versucht, Antworten auf eine zentrale Frage zu finden:
Nach welchen Methoden und Techniken hat man in Spanien um 1700 gelernt, Kontrapunkt zu improvisieren?
Diese Abhandlung umreißt die früheste Entwicklung der kompositorischen Fähigkeiten Wolfgang Amadé Mozarts in ihren Grundzügen anhand jener Werke, die in den beiden Notenbüchern – einmal das sogenannte Nannerl–Notenbuch, zum anderen das Londoner Skizzenbuch – erhalten sind, und beschreibt damit Entwicklungslinien und Momentaufnahmen von kurz vor Mozarts 5. bis nach seinem 8. Geburtstag. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt dabei auf der Analyse der hier überlieferten Werke, stellt diese jedoch nicht nur einen in Zusammenhang mit den pädagogischen Zielsetzungen und Idealen des Vaters Leopold Mozart wie sie dessen »Versuch einer gründlichen Violinschule« überliefert, sondern zeigt auch wie sich andere Vorbilder in Mozarts ersten Kompositionen niederschlugen. Damit gibt diese Arbeit Impulse nicht nur für eine wesentliche Neubewertung der Rolle Leopold Mozarts als Vater und musikalischem Erzieher sondern auch für das Verständnis des musikalischen Werdegangs von Wolfgang Mozart als Kind.
Die Studie zeigt auf Grundlage der überlieferten Quellen die Entstehungsgeschichte von Beethovens Oratorium Christus am Oelberge op. 85 auf. Komposition und Revision des Werkes werden auf chronologischer Ebene sowie durch eine neue Quellenbewertung dargestellt. Im ersten Band werden die Forschungsergebnisse zu den einzelnen Quellen dargelegt. Mehrfache Eingriffe und Zusätze in das Libretto werden untersucht und bewertet. Auch die komplette Neutextierung aus der Kopistenabschrift wird eingehend analysiert. Im Kontext der musikalischen Quellen werden die beiden überlieferten Partiturhandschriften beschrieben, um ihre teils eigenen und teils miteinander verketteten Überlieferungsformen und -wege darzustellen. Zu jeder dieser beiden Quellen wird die Situation um Beethovens Revisionsarbeit dargestellt, da sie voneinander abweichende Stadien überliefern. Zum Abschluss der Quellendiskussion werden die Skizzen, die Originalausgabe und ihre Entstehungsgeschichte sowie die fehlenden Glieder in der Filiation näher betrachtet. Im zweiten Band wird eine wissenschaftlich-kritische Neuausgabe der Partitur von Christus am Oelberge vorgelegt. Dem Notentext liegt als Hauptquelle die Kopistenabschrift der Partitur zu Grunde. Sie gibt die revidierte Fassung des Oratoriums wieder. Aus den überlieferten Quellen ist die erste Fassung des Oratoriums nicht komplett zu rekonstruieren. Die Abschnitte, für die es möglich ist, werden im Anschluss an die Partitur wiedergegeben. Darüber hinaus wird ein Lesartenverzeichnis zur Verfügung gestellt, welches spezielle Sachverhalte der Quellen darstellt und kommentiert, sowie Begründungen für die editorischen Entscheidungen liefert. In drei Anhängen werden Materialien zu Beethovens op. 85 dokumentiert. In Anhang 1 findet sich eine Synopse der verschiedenen Textstadien und -fassungen des Librettos. Der zweite Anhang fasst – ebenfalls in tabellarischer Form – alle nachgewiesenen Aufführungen des Oratoriums im 19. Jahrhundert zusammen; allein die Zahl der Konzerte spricht hier für sich. Rein dokumentarischen Charakter hat der dritte Anhang, dessen Materialsammlung in direktem Bezug zum vorherigen steht. Chronologisch sortiert werden die Konzertberichte, Rezensionen und Konzertanzeigen wiedergegeben.