Capital Flows and Financial Stability in Emerging Markets: the Role of U.S. Monetary Policy
Kapitalflüsse und Finanzstabilität in Schwellenländern: die Rolle der US-Geldpolitik
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- This dissertation focuses on the drivers of international capital flows to emerging markets, as well as the determinants of crises in emerging markets. Particular emphasis is devoted to the role of U.S. monetary policy. The dissertation consists of three independent chapters. Chapter 1 is a survey of the voluminous empirical literature on the drivers of capital flows to emerging markets. The contribution of the survey is to provide a comprehensive assessment of what we can say with relative confidence about the empirical drivers of EMThis dissertation focuses on the drivers of international capital flows to emerging markets, as well as the determinants of crises in emerging markets. Particular emphasis is devoted to the role of U.S. monetary policy. The dissertation consists of three independent chapters. Chapter 1 is a survey of the voluminous empirical literature on the drivers of capital flows to emerging markets. The contribution of the survey is to provide a comprehensive assessment of what we can say with relative confidence about the empirical drivers of EM capital flows. The evidence is structured based on the recognition that the drivers of capital flows vary over time and across different types of capital flows. The drivers are classified using the traditional framework for external and domestic factors (often referred to as “push versus pull” drivers), which is augmented by a distinction between cyclical and structural factors. Push factors are found to matter most for portfolio flows, somewhat less for banking flows, and least for foreign direct investment (FDI). Pull factors matter for all three components, but most for banking flows. A historical perspective suggests that the recent literature may have overemphasized the importance of cyclical factors at the expense of longer-term structural trends. Chapter 2 undertakes an empirical analysis of the drivers of portfolio flows to emerging markets, focusing on the role of Fed policy. A time series model is estimated to analyze two different concepts of high frequency portfolio flows, including monthly data on flows into investment funds and a novel dataset on monthly portfolio flows obtained from individual national sources. The evidence presented in this chapter suggests a more nuanced interpretation of the role of U.S. monetary policy. In the existing literature, it is traditionally argued that Fed policy tightening is unambiguously negative for capital flows to emerging markets. By contrast, the findings presented in this dissertation suggest that it is the surprise element of monetary policy that affects EM portfolio inflows. A shift in market expectations towards easier future U.S. monetary policy leads to greater foreign portfolio inflows and vice versa. Given current market expectations of sustained increases in the federal funds rate in coming years, EM portfolio flows could be boosted by a slower pace of Fed tightening than currently expected or could be reduced by a faster pace of Fed tightening. Chapter 3 examines the role of U.S. monetary policy in determining the incidence of emerging market crises. A negative binomial count model and a panel logit model are estimated to analyze the determinants of currency crises, banking crises, and sovereign defaults in a group of 27 emerging economies. The estimation results suggest that the probability of crises is substantially higher (1) when the federal funds rate is above its natural level, (2) during Fed policy tightening cycles, and (3) when market participants are surprised by signals that the Fed will tighten policy faster than previously expected. These findings contrast with the existing literature, which generally views domestic factors as the dominant determinants of emerging market crises. The findings also point to a heightened risk of emerging market crises in the coming years if the Fed continues to tighten monetary policy.…
- Die Dissertation beschäftigt sich mit den Triebkräften der internationalen Kapitalströme in Schwellenländer sowie den Determinanten von Krisen in Schwellenländern. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle der Geldpolitik in den USA. Die Dissertation besteht aus drei eigenständigen Kapiteln. Kapitel 1 nimmt eine Bestandsaufnahme der umfangreichen empirischen Literatur zu den Triebkräften von Kapitalströmen in Schwellenländer vor. Die empirische Evidenz hinsichtlich dieser Triebkräfte ist entlang mehrer Dimensionen strukturiert. SoDie Dissertation beschäftigt sich mit den Triebkräften der internationalen Kapitalströme in Schwellenländer sowie den Determinanten von Krisen in Schwellenländern. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle der Geldpolitik in den USA. Die Dissertation besteht aus drei eigenständigen Kapiteln. Kapitel 1 nimmt eine Bestandsaufnahme der umfangreichen empirischen Literatur zu den Triebkräften von Kapitalströmen in Schwellenländer vor. Die empirische Evidenz hinsichtlich dieser Triebkräfte ist entlang mehrer Dimensionen strukturiert. So werden die Triebkräfte entsprechend des etablierten Paradigmas eingeordnet, nachdem zwischen externen Faktoren (z.B. US-Geldpolitik) und internen Faktoren (z.B. Wachstum in Schwellenländern) unterschieden wird (Calvo et al. 1993). Eine umfassende Auswertung der empirischen Literatur zeigt, dass externe Faktoren Portfolioinvestitionen am meisten beeinflussen, gefolgt von Zuflüssen von Banken. Für Direktinvestitionen hingegen ist die empirische Evidenz hinsichtlich einer Reihe externer Faktoren nicht eindeutig. Interne Faktoren sind für alle drei Arten von Kapitalströmen von erheblicher Bedeutung, insbesondere für Zuflüsse von Banken. Darüber hinaus unterscheidet die vorliegende Studie zwischen zyklischen und strukturellen Faktoren, die Kapitalströme beeinflussen. Eine historische Analyse deutet darauf hin, dass die Literatur die Bedeutung von zyklischen Faktoren zulasten längerfristiger struktureller Trends überbewertet hat. Kapitel 2 nimmt eine empirische Analyse der Triebkräfte von Portfolioinvestitionen in Schwellenländern vor, mit besonderem Fokus auf die Rolle der Geldpolitik der US-Zentralbank. Dabei werden zwei unterschiedliche Datensätze zu hochfrequenten Portfolioinvestitionen mit Hilfe eines Zeitreihenmodells analysiert. Die empirische Analyse zeigt, dass Portfolioinvestitionen erheblich vom Überraschungsmoment der US-Geldpolitik getrieben werden. Wenn Marktteilnehmer ihre Erwartungen bezüglich des künftigen Pfades der Leitzinsen verändern, dann hat dies direkte Auswirkungen auf das Verhalten von Portfolio-Kapitalströmen. Eine Verschiebung der erwarteten Leitzinsen nach unten [nach oben] erhöht [vermindert] die Portfoliozuflüsse in Schwellenländer. Dieses Ergebnis legt eine neue Interpretation der Rolle der US-Geldpolitik nahe. In der gegenwärtigen Literatur besteht die zentrale Überzeugung hinsichtlich der Rolle der US-Geldpolitik darin, dass sich eine Erhöhung der Leitzinsen negativ auf Kapitalflüsse in Schwellenländer auswirkt, unabhängig davon wie schnell die Leitzinsen erhöht werden (z.B. Fernandez-Arias 1996). Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit hingegen deuten darauf hin, dass eine Straffung der US-Geldpolitik sich nicht notwendigerweise negativ auf Portfolioinvestitionen auswirkt. Negative Effekte bleiben insbesondere dann aus, wenn eine Zinserhöhung von den Marktteilnehmern bereits erwartetet und somit eingepreist war. Eine Erhöhung der Leitzinsen kann sogar mit positiven Effekten auf Kapitalströme einhergehen, nämlich dann, wenn sie von einer Abwärtsbewegung im erwarteten Pfad der Leitzinsen begleitet ist (zum Beispiel weil die Zentralbank signalisiert, dass weitere Zinserhöhungen nicht zu erwarten sind). Umgekehrt kann die US-Geldpolitik Portfolioinvestitionen auch ohne eine Erhöhung der Leitzinsen beeinträchtigen, nämlich dann, wenn Marktteilnehmer ihre Erwartungen hinsichtlich der künftigen Leitzinsen nach oben revidieren. Kapitel 3 untersucht die Rolle der US-Geldpolitik hinsichtlich ihres Einflusses auf das Auftreten von Krisen in Schwellenländern. Es werden ein negativ-binomisches Zählmodell und ein Panel-Logitmodell ökonometrisch geschätzt, um die Determinanten von Währungskrisen, Bankenkrisen und Staatsbankrotten in 27 Schwellenländern zu analysieren. Die Schätzergebnisse deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit von Krisen wesentlich höher ist, (1) wenn die US-Leitzinsen über ihrem natürlichen Niveau liegen, (2) während Zinsanhebungszyklen, und (3) wenn Marktteilnehmer von Signalen überrascht werden, dass die US-Zentralbank die Leitzinsen schneller als erwartet anheben wird. Diese Ergebnisse stehen im Gegensatz zur bestehenden Literatur, die interne Faktoren in Schwellenländern als die dominante Ursache von Krisen ansieht (z.B. Gourinchas und Obstfeld 2012). Die Ergebnisse dieser Studie weisen auch auf ein erhöhtes Risiko von Krisen in Schwellenländern in den kommenden Jahren hin, wenn die US-Zentralbank wie erwartet die Leitzinsen weiterhin graduell anheben wird.…