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In vorliegender Studie wird der präoperative Hüftstatus mit den postoperativen klinischen, funktionellen und radiologischen Ergebnissen nach der dreifachen Beckenosteotomie nach Tönnis bei Jugendlichen und Erwachsenen verglichen. Es wurden 48 Patienten und 53 Hüften mit primärer Hüftdysplasie nachuntersucht. Das mittlere Nachuntersuchungsintervall betrug 2 Jahre, 9 Monate und das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Operation lag bei 24 Jahren (11-43 Jahre). Klinische und funktionelle Parameter wurden mittels Harris Hip Score bewertet. 59 Prozent zeigten dabei sehr gute Ergebnisse, 9 Prozent gute und 13 Prozent zufriedenstellende Ergebnisse. Im Harris Hip Score konnte eine signifikante Verbesserung von 66 Punkten auf 83,5 Punkten im Mittel gesehen werden. Subjektiv waren 92 Prozent der Patienten mit dem Operationsergebnis sehr zufrieden oder zufrieden. In 79 Prozent wurde eine signifikante Schmerzreduktion nach der dreifachen Beckenosteotomie beobachtet. Die radiologische Auswertung erfolgte durch die Ermittlung der prä- und postoperativen CE-Winkel (Wiberg), VCA-Winkel (Lequesne, De Seze) und TF-Winkel (Bombelli). Der CE-Winkel vergrößerte sich durchschnittlich von 10,6° auf 32,3°, der VCA-Winkel wurde signifikant von 18,6° auf 33,5° verbessert und der TF-Winkel verkleinerte sich signifikant von 20,8° auf 3,8° im Mittel. In keinem Fall wurde eine Verschlechterung der Osteoarthrose gesehen. Die Autoren mußten einige Komplikationen zur Kenntnis nehmen; heterotope Ossifikation in der pelvitrochanteren Muskulatur ohne klinische Symptome bei 27 Patienten, Dysfunktion des N. cutaneus femoris lateralis bei 19 Patienten. Es zeigten sich drei Pseudarthrosen im Os pubis und zwei Pseudarthrosen im Os ischium und eine kombinierte Scham-und Sitzbeinpseudarthrose. Unsere Nachuntersuchungsergebnisse zeigen die Effizienz der dreifachen Beckenosteotomie nach Tönnis in der Verbesserung der Position des dysplastischen Acetabulums und in der Schmerzreduktion bei einer großen Prozentzahl der Patienten.
Die Hüftdysplasie zählt in Deutschland mit 2 bis 4% zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen. In den angloamerikanischen Ländern erfolgt die Diagnose überwiegend durch die klinische Untersuchung. Die frühzeitige Diagnostik ist dank der Hüftgelenkssonographie, die routinemässig im Rahmen der U3 in Deutschland seit dem 01.01.1996 durchgeführt wird, entschieden verbessert worden. Entscheidend für die Beantwortung der Frage nach der Effizienz des Sonographie-Screenings ist die Langzeitprognose der früh erfassten Kinder. Kontrolluntersuchungen werden nach Therapieabschluss einer Hüftgelenksfehlstellung im späteren Kindesalter häufig vernachlässigt. Wir haben versucht herauszufinden, ob es bei Kindern mit angeborener Hüftdysplasie der Altersgruppe 7-12 Auffälligkeiten und Unterschiede zu hüftgesunden Kindern deselben Alters gibt. Unser Hauptaugenmerk lag auf der Myosonographie der Quadricepsgruppe. Die Studie hat erfreulicherweise gezeigt, dass die ehemals hüftkranken Kinder sich gleichermassn entwickelt haben wie ihre hüftgesunden Altersgenossen. Wir haben zudem eine auffallend höhere sportliche Aktivität der ehemals hüftkranken Kinder feststellen können.