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Der Verlauf der Multiplen Sklerose ist heterogener Natur; die Fähigkeit zu einem intakten adaptiven motorischen Lernen und einer intakten Konsolidierung könnten einen milden Krankheitsverlauf begünstigen.
In der vorliegenden Arbeit wurden das adaptive motorische Lernen und seine Konsolidierung bei MS-Patienten im Vergleich zu neurologisch gesunden Kontrollprobanden untersucht; außerdem wurde das Verhältnis dieser Formen des Lernens zu klinischen und apparativen Parametern des Krankheitsprogresses untersucht.
Dazu führten 20 MS-Patienten und 20 Kontrollprobanden eine visuoadaptive Lernaufgabe durch. Hierzu sollten mittels Computerbildschirm und Computermaus geradlinige Zielbewegungen zwischen einem Startpunkt und einem Zielpunkt wechselnder Lokalisation durchgeführt werden, wobei in einem Rotationsmodus eine externe Ablenkung der Zielbewegung im Uhrzeigersinn eingeführt wurde, welche auszugleichen war. Die Übungssitzung wurde nach 24 Stunden und nach 72 Stunden wiederholt. Analysiert wurden die Richtungsfehler der Zielbewegungen, die Adaptationsrate an die Ablenkung und die Retention der erlernten Adaptation bis zur Folgesitzung. Motorische Einschränkung wurde durch den EDSS-Score und den 9-Loch-Stecktest quantifiziert, zentralnervöse Läsionslast wurde mittels cMRT und MEP ermittelt.
Die Adaptation und Lernfähigkeit innerhalb einer Übungssitzung waren in der Patienten- und der Kontrollgruppe vergleichbar; jedoch zeigte sich eine signifikant verminderte Retentionsrate in der Patientengruppe an den Folgeuntersuchungstagen im Vergleich zur Kontrollgruppe. In den Korrelationsanalysen und Subgruppenvergleichen innerhalb der Patientengruppe nach Stratifizierung aufgrund von EDSS-Score, 9-Lochstecktest und zentralnervöser Läsionslast im MRT konnte kein eindeutiger Zusammenhang zwischen klinischer Beeinträchtigung bzw. zentralnervöser Läsionslast auf der einen Seite und Adaptation bzw. Konsolidierung auf der anderen Seite identifiziert werden. Jedoch zeigte sich in der Patientengruppe für den ersten Nachuntersuchungstag eine signifikant höhere Retentionsrate in der Subgruppe mit geringerer Leistung im 9-Lochsteck-Test.
Insgesamt deuten die vorliegenden Daten auf eine erhaltene Fähigkeit zu adaptivem motorischen Lernen und somit auf eine erhaltene rasch einsetzende Neuroplastizität bei leicht bis mittelgradig betroffenen MS-Patienten hin; jedoch sprechen die Daten für eine eingeschränkte Konsolidierungsfähigkeit. Zentralnervöse Läsionslast scheint Motoradaptation und Konsolidierung nicht zu verhindern. Das genaue Verhältnis der Motoradapation und Konsolidierung zum klinischen Funktionserhalt konnte nicht genauer aufgeklärt werden. Um die genaue Beziehung zwischen Motoradaptation und Konsolidierung und klinischer Beeinträchtigung bzw. ZNS-Läsionen zu eruieren, bedarf es weiterer Studien.
Background: Multiple sclerosis (MS) may cause variable functional impairment. The discrepancy between functional impairment and brain imaging findings in patients with MS (PwMS) might be attributed to differential adaptive and consolidation capacities. Modulating those abilities could contribute to a favorable clinical course of the disease.
Objectives: We examined the effect of cerebellar transcranial direct current stimulation (c-tDCS) on locomotor adaptation and consolidation in PwMS using a split-belt treadmill (SBT) paradigm.
Methods: 40 PwMS and 30 matched healthy controls performed a locomotor adaptation task on a SBT. First, we assessed locomotor adaptation in PwMS. In a second investigation, this training was followed by cerebellar anodal tDCS applied immediately after the task ipsilateral to the fast leg (T0). The SBT paradigm was repeated 24 h (T1) and 78 h (T2) post-stimulation to evaluate consolidation.
Results: The gait dynamics and adaptation on the SBT were comparable between PwMS and controls. We found no effects of offline cerebellar anodal tDCS on locomotor adaptation and consolidation. Participants who received the active stimulation showed the same retention index than sham-stimulated subjects at T1 (p = 0.33) and T2 (p = 0.46).
Conclusion: Locomotor adaptation is preserved in people with mild-to-moderate MS. However, cerebellar anodal tDCS applied immediately post-training does not further enhance this ability. Future studies should define the neurobiological substrates of maintained plasticity in PwMS and how these substrates can be manipulated to improve compensation. Systematic assessments of methodological variables for cerebellar tDCS are urgently needed to increase the consistency and replicability of the results across experiments in various settings.