610 Medizin und Gesundheit
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- Institut für Pharmakologie und Toxikologie (300)
Schriftenreihe
Sonstige beteiligte Institutionen
- Johns Hopkins School of Medicine (18)
- IZKF Nachwuchsgruppe Geweberegeneration für muskuloskelettale Erkrankungen (7)
- Clinical Trial Center (CTC) / Zentrale für Klinische Studien Würzburg (ZKSW) (5)
- Johns Hopkins University School of Medicine (5)
- Bernhard-Heine-Centrum für Bewegungsforschung (4)
- Johns Hopkins School of Medicine, Baltimore, MD, U.S. (4)
- Klinikum Fulda (3)
- Zentraleinheit Klinische Massenspektrometrie (3)
- CHC Würzburg (Comprehensive Hearing Center) (2)
- Center for Interdisciplinary Clinical Research, Würzburg University, Würzburg, Germany (2)
ResearcherID
- D-1221-2009 (1)
Die kappa Leichtketten Rearrangements von den verschiedenen B Zelluntergruppen in Keimzentren der kindlichen Tonsille wurden mit Hilfe der Einzelzell PCR analysiert. Sie wurden anschliessend mit IgD+ B Zellen aus dem Nabelschnurblut und IgM+ B Zellen aus dem Erwachsenenblut verglichen. Analysiert wurde die Verteilung der Einzelgene und die somatischen Hypermutationen.
Das follikuläre Non-Hodgkin-Lymphom - retrospektive Analyse aus einer strahlentherapeutischen Klinik
(2004)
Das follikuläre Non-Hodgkin Lymphom macht 20-30% aller NHL aus. Seit Jahren wird weltweit eine steigende Inzidenz festgestellt. In Deutschland wird von einer Inzidenz von ca. 7-10/100.000/Jahr ausgegangen. Damit erkranken pro Jahr wesentlich mehr Patienten am follikulären Lymphom als am Hodgkin-Lymphom. In dieser retrospektiven Studie wurden die Daten von 89 Patienten mit follikulärem Non-Hodgkin-Lymphom ausgewertet, die zwischen 1985 und 2000 in der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universität Würzburg im Rahmen der Primärtherapie bestrahlt wurden. Die Mehrzahl der Patienten befand sich in den klinischen Stadien I und II (67,4%) nach der Ann-Arbor-Klassifikation. 27 Patienten (30,3%) erhielten eine „Total Nodale Bestrahlung“, 49 (55,1%) wurden mit der „Extended-Field-Technik“ behandelt und 13 (14,6%) wurden mit der „Involved-Field-Technik“ bestrahlt. Nach Behandlung konnte bei 73 Patienten (82,0%) Vollremission erreicht werden. Partialremission wurde bei zwölf Patienten (13,5%) erzielt, zur Progression kam es viermal (4,5%). Bei 25 Patienten (28,1% aller Patienten) trat ein Rezidiv des NHL auf, wobei der Mittelwert des rezidivfreien Intervalls 3,3 Jahre betrug. Bei drei Patienten (3/25, 12,0%) lagen die Rezidivlokalisationen ausschließlich innerhalb des Bestrahlungsfeldes. Bei 17 Patienten (17/25, 68,0%) rezidivierten Regionen, die außerhalb des primären Bestrahlungsfeldes lagen. Bei fünf Patienten (5/25, 20,0%) ließen sich sowohl Rezidive „infield“ als auch „outfield“ nachweisen. Die Überlebenswahrscheinlichkeit nach Kaplan-Meier betrug für alle Patienten nach zwei Jahren 97% und nach fünf Jahren 81%. Nach zehn Jahren ergab sich eine ÜR von 61%. Ungünstige prognostische Faktoren bezüglich der Überlebensrate waren Alter >60 Jahre, fortgeschrittenes Stadium, Lymphknotenbefall beidseits des Zwerchfells, extranodaler Befall, Knochenmarkbefall, erniedrigter Hb-Wert und modifizierter Karnofsky-Index >2. Die unterschiedlichen Bestrahlungstechniken („Total Nodale Bestrahlung“, „Extended-Field“, „Involved-Field“) hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Überlebensrate oder das rezidivfreie Intervall. Allerdings zeigte sich der Trend zu einer höheren Rezidivfreiheit bei ausgedehnter Bestrahlung. Ebenso konnte kein Vorteil der adjuvanten Chemotherapie gegenüber der alleinigen Strahlentherapie für die Überlebensrate und das rezidivfreie Intervall festgestellt werden, was die Wichtigkeit der Radiatio bei der Behandlung des follikulären Lymphoms unterstreicht.
Ziel dieser Arbeit war es, zum einen Unterschiede in der NF-kappaB-Zusammensetzung zwischen HD- und LCAL-Zelllinien und zum anderen anhand der NF-kappaB-Verteilung das in der Literatur beschriebene Verhalten der jeweiligen Zellen bezüglich Proliferation und Apoptose zu analysieren. In beiden untersuchten Zelllinien wurden die NF-kappaB-Faktoren p50 und p65 konstitutiv nukleär exprimiert. In den HD-Zelllinien fand sich zusätzlich konstitutives c-Rel, in den LCAL-Zelllinien dagegen konstitutives RelB. Diese vier Faktoren zeigten auch in den jeweiligen Zellen konstitutive Bindungsaktivität. Die NF-kappaB-Faktoren können als Marker für verschiedene Entwicklungsstufen hämatopoetischer Zellen dienen. Die konstitutiven nukleären NF-kappaB-Faktoren p50 und c-Rel in HD-Zellen wiesen auf B-Zell-typische Eigenschaften hin. Allerdings spricht das in der HD-Zelle HDLM-2 überwiegend im Zytoplasma lokalisierte c-Rel für T-Zell-typische Eigenschaften. In LCAL-Zellen dagegen lassen die konstitutiven nukleären NF-kappaB-Faktoren p50 und RelB einen T-Lymphozyten als Ursprungszelle erkennen. Die konstitutive NF-kappaB-Aktivität in HD-Zelllinien konnte im Vergleich mit den Ergebnissen anderer Forschergruppen bestätigt werden. Im Gegensatz zu den Arbeiten in der Literatur konnten bei den LCAL-Zellen konstitutiv aktive p65/p50-Heterodimere als auch RelB/p50-Heterodimere nachgewiesen werden. Obwohl p65 in den meisten menschlichen Zellen induziert wird, wurde p65 in beiden Zelllinien konstitutiv nukleär exprimiert. Dies könnte ein Indiz für ein dereguliertes NF-kappaB-System in beiden Zelllinien sein und damit möglicherweise die entkoppelte Funktion bezüglich Apoptose und Proliferation erklären. Nach Stimulation des Oberflächenrezeptors CD30 mit dem agonistischen monoklonalen Antikörper M44 konnte in der vorliegenden Arbeit keine NF-kappaB-Induktion festgestellt werden. Nach PMA-Ionomycin-Stimulation fiel in LCAL-Zellen die Aktivität des p65/p50-Komplexes nach vier Stunden ab, in HDLM-2-Zellen nahm sie nach vier Stunden und in KMH-2-Zellen nach einer Stunde zu. Die Komplexe mit den Faktoren RelB in LCAL-Zellen und c-Rel in HD-Zellen hatten eine unveränderte Bindungsaktivität. Die CD30-Stimulation führte in HD-Zellen zur Proliferation. Für KMH-2 sind die Aussagen in der Literatur allerdings widersprüchlich: teilweise zeigte sie keine Auswirkung, teilweise kam es zur Proliferation. Wird die konstitutive NF-kappaB-Aktivität in HD-Zellen gehemmt, reagieren die Zellen mit Apoptose. Der p65-Faktor ist bekannt für seine Apoptose-hemmende Eigenschaft. Die zunehmende p65/p50-Aktivität in HD-Zellen könnte die Zellen zur Proliferation anregen. Außerdem kam es ausschließlich in HD-Zellen zur Expression von c-Rel. Dieser Faktor ist in einigen Zellen ebenfalls für das Überleben notwendig. In LCAL-Zellen folgt der CD30- Aktivierung die Apoptose. In diesen Zellen nimmt die p65-Bindungsaktivität ab, was darauf hinweist, dass sie der Apoptose ausgesetzt sind. RelB wird nur in LCAL-Zellen exprimiert. RelB besitzt eine Doppelrolle: als Komplex mit p50 oder p52 ist er ein positiver Transaktivator, als Komplex mit p65 beeinflusst er die KappaB-abhängige Genexpression negativ. Die starke Konzentration von RelB im Zytoplasma und im Zellkern und die trotz steigender p65-Expression abnehmende p65-Aktivität könnte ein Hinweis auf das inaktivierte p65 und damit eine weitere Erklärung für die Apoptose der LCAL-Zellen sein.
Neuromelanin (NM) is a complex polymer pigment found in catecholaminergic neurons of the human substantia nigra and locus ceruleus. The structure of this molecule is poorly characterised, and the physiological function of it in the brain is unknown. In vitro data, based upon synthetic dopamine melanins (DAM), suggest that these pigments may exhibit radical scavenging properties, but in the presence of iron, DAM acts as a proxidant. These data suggested that NM may be associated with the especial vulnerability of pigmented dopaminergic cells in Parkinson´s disease (PD), a disorder in which nigral iron levels are increased and the relatively specific loss of the pigmented neurons of the substantia nigra. Given the rarity of NM, and the difficulty of isolating this material from the human brain, all functional studies of NM published to date have utilised a synthetic dopamine melanin in place of the native pigment. In the current work we investigated the effects of NM from the healthy human brain and synthetic DAM on cell health and oxidative status in human-derived cell lines. Methods SK-N-SH, a human neuroblastoma cell line, and U 373, a human glioblastoma cell line was chosen to represent human neuronal and glial cell types. NM was isolated from the SN of adult human subjects from Australia and Germany with no history of neurological or neurodegenerative diseases. Synthetic DAM was prepared by autooxidation of dopamine. DAM and NM samples were added to the cultures with fresh media to final concentrations of 0.05 or 0.1 mg/ml. In some experiments cells were incubated with Fenton reagent (400µM FeSO4 plus 200µM H2O2) in the presence or absence of melanin or the iron chelator desferoxamine mesylate (100µM). The cells were incubated at 37 °C at 5% CO2 for varying periods of time as described. Lactate dehydrogenase (LDH) activity and Lipid peroxidation were measured. Hydroxyl radical production in the cultures was estimated used a modification of the salicylic acid spin-trapping method. All experiments were performed three times in triplicate and analysed using regression analysis and one- or two-way Analysis of Variance followed by Bonferroni’s t test corrected for multiple comparisons as appropriate. Results Following 24 hr incubation, both the native NM and the synthetic DAM pigment could be seen as electron dense granules both within the cell bodies of the SK-N-SH and U373 cells. The melanin was incorporated into the cell via an invagination of the cell membrane. DAM but not NM significantly increased the LDH activity and lipid peroxidation as well as the hydroxyl radical production. Co-incubation of Fenton reagent with either DAM or NM resulted in additive effects, compared to the levels elicited by Fenton reagent and the melanins alone. When added the iron chelator desferoximine together with Fenton reagent attentuated lipid peroxidation and hydroxyl radical production to control levels. In contrast, lipid peroxidation and hydroxyl radical production in U373 cells exposed to NM or DAM did not differ to that measured in untreated cells. Discussion Human neuron-derived cell line is a useful approach to address the effects of NM on dopaminergic neuron function. This is the first work to use internalised NM isolated from the healthy human brain as a model of intraneuronal pigment in vitro. Cell line functional studies showing cellular changes induced by DAM but not NM demonstrated that DAM is relatively toxic to cells but not NM. DAM represents a poor functional model of NM in that it displays a marked toxicity unrepresentative of the effects of the native melanin. Both NM and DAM were unable to attentuate the toxic effects of the added oxidative stimulus, this probably due to the exceeding the chelating capacity of NM. Future studies should point to the characterization and role of NM under in vivo conditions. The development of strategies to protect the neuromelanin in dopaminergic neurons may have important therapeutic implications not only for PD.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird überprüft, inwieweit bei einer Patientengruppe, die molekulargenetisch negativ auf fazioscapulohumerale Muskeldystrophie untersucht wurde, differentialdiagnostisch eine myotone Dystrophie in Frage kommt. Der zweite Abschnitt hat zum Ziel, zu kontrollieren, ob im Patientenkollektiv derer, die negativ auf eine häufige Mutation im -Sarkoglycangen (Adhalingen) getestet wurden, differentialdiagnostisch eine fazioscapulohumerale Muskeldystrophie in Betracht zu ziehen ist.
Die optische Biometrie als faszinierende moderne Form der Biometrie stößt in optisch stark streuenden Medien an ihre Grenzen; an dem Labor-Typ von Fercher mit Katarakt-Klassifikation (Lens Opacity Meter®) konnten Hitzenberger et al. sie quantifizieren. In dieser Arbeit wurde ein solcher Vergleich mit zwei Klassifikationssystemen durchgeführt: dem objektiven Streulichtmesssystem Lens Opacity Meter® und dem morphologisch-subjektiven Lens Opacities Classification System III (LOCS III) im Vergleich zu Messungen des Handelsgerätes IOLMaster®. Ziel dieser Arbeit war es zu quantifizieren, bis zu welcher Katarakt-Dichte der IOLMaster® einsetzbar ist. Außerdem stellte sich die Frage, wie bei hochgradigen Katarakten die wenigen möglichen Wertausgaben mit starkem Hintergrundrauschen klinisch – zum Beispiel zur IOL-Berechnung – verwertbar sind. Es wurden 227 Katarakt-Patienten mit 452 Augen gemessen. Stationär aufgenommen wurden sie am Vortag Ihrer Katarakt-Operation. Zusätzlich zu den präoperativen Untersuchungen mit Keratometrie, optischer und akustischer Biometrie wurden von mir ihre Linsen mit zwei verschiedenen, sich gegenseitig ergänzenden Kataraktklassifikationen gemessen: dem morphologisch orientierten subjektiven LOCS III® an der Spaltlampe im 45° Spaltlicht und im regredienten Strahlengang und danach mit dem Lens Opacity Meter 702®, das Streulicht misst. Bei dem Vergleich mit den Messungen des IOLMasters® zeigt sich, dass je trüber eine Katarakt ist, desto schlechter ist sie mit Laserinterferenz messbar. Bei 60 Lensmetereinheiten (LMU) ist die Auswertbarkeit deutlich beeinträchtigt. Ab 70 LMU sind von den ersten fünf Messungen keine auswertbar, bei weiteren Messungen erfolgte aber bei 22% auch ab 70 LMU trotzdem eine Wertausgabe. Das ist mit den Ergebnissen am Labor-Typ vergleichbar, wir konnten auch etwas dichtere Katarakte gut messen. Messbar mit dem IOLMaster® waren hier direkt 80%, davon 58% sehr gut und 22% gut. Die nicht spontan messbaren Augen wurden per Hand nachausgewertet, wegen fehlender Datenspeicherung konnte dies bei 12% der 20% durchgeführt werden, davon wurde ein Drittel messbar. Mit einem Prototyp des IOLMaster® in drei Versionen wurden 9% (42Augen) der 20% (88 Augen) nicht spontan messbaren gemessen. Bei diesen Messungen zeigte sich, dass Signale zwischen 15 und 42 mm Achsenlänge ausgegeben wurden, dies ist exakt der theoretische Messbereich des IOLMasters®. Bei Erwachsenen anatomisch wahrscheinliche Achsenlängen liegen zwischen 20 und 30 mm. Von den 42 gemessenen Augen waren 56% direkt messbar, 7% (3Augen) konnten per Handauswertung in den messbaren Bereich überführt werden. 32% blieben nicht messbar und bei 5% wurde mangels Datenspeicherung die Handauswertung nicht durchgeführt. Ursache der Nicht-Messbarkeit war jeweils eine mature Katarakt. Handauswertung bedeutet, dass unsichere Werte im realistischen Achsenlängenbereich durch Wertwiederholung an gleicher Stelle, unter Berücksichtigung von Refraktionsfehlern und der Achsenlänge des kontralateralen Auges als echte Werte gewertet wurden; ein Vergleich mit Immersions-Ultraschall als Kontrolle zeigt, dass dann auch eine „unsichere“ Wertausgabe zur Ermittlung der tatsächlichen Achsenlänge führt. Außerdem wurde hier ein Vergleich zwischen optischer und akustischer Biometrie durchgeführt. Nur 20 Messwerte divergierten deutlich und wurden einer weiteren Ursachenanalyse unterzogen. Spezielle Augenpathologien und Fixationsprobleme, sowie Übertragungsfehler waren ursächlich dafür. Die Übereinstimmung der Achsenlängenwerte zwischen optischer und akustischer Immersions-Biometrie war exzellent. Bei nicht plausibel erscheinenden Werten lohnt sich also eine Ursachenforschung. In der eigenen Auswertung zeigte sich die Fehleranfälligkeit manueller Zahlenübertragung; dies wird mit der im IOLMaster® integrierten Linsenberechnung vermieden. Bei nicht plausibel erscheinenden Messungen können spezielle Augenpathologien ursächlich sein, so dass eine andere Distanz, als die für die Zielrefraktion korrekte, gemessen wird. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich bei anfangs nicht messbaren Augen eine Mehrfachmessung lohnt; es kann durch leichte Positionsveränderung des Messstrahls je nach Katarakt-Morphologie ein weniger stark streuender Bereich getroffen werden. Sogar bei starkem Hintergrundrauschen können Signale, die in aufeinander folgenden Messungen an derselben Stelle wiederkehren, trotzdem als aussagekräftige Messsignale verwendet werden. Diese Signale können zur Linsenberechnung benutzt werden.
In der Diagnostik und Therapie der KHK ist die myokardiale Perfusion von immensem Interesse. Die verminderte Mikrozirkulation als funktionelle Folge einer Stenose korreliert mit den Beschwerden und der Prognose für einen Patienten mit KHK besser als die Morphologie der Stenose selbst. In der koronaren Angiographie wird die vaskuläre Situation der Herzkranzgefäße beurteilt und in Stenosegrade eingeteilt. Die Stenosen bedingen aber häufig nicht die entsprechende myokardiale Minderdurchblutung, sodass oft zusätzliche Untersuchungen der Ischämie-/Vitalitätsdiagnostik (z.B. Myokardszintigraphie, Stressechokardiographie) erforderlich sind.Im Gegensatz zu der bereits in der klinischen Routine eingesetzten Methode der MRT First-Pass Messungen, die meist nur qualitative Aussagen zur Myokardperfusion liefert, kann die hier untersuchte T1-Methode die Myokardperfusion quantitativ beschreiben. Mit der Spin Labeling Methode können T1-Werte nach globaler und schicht-selektiver Sättigung bestimmt werden. So lassen sich nach einem Zwei- Kompartimente-Modell Absolutwerte für die myokardiale Perfusion berechnen. In der vorliegenden Arbeit wurden gesunde Probanden und Patienten mit klinischem Hinweis auf KHK unter Ruhe und unter Adenosin vermittelter Vasodilatation untersucht. Ein definiertes Untersuchungsprotokoll sicherte die Vergleichbarkeit der Ergebnisse, die Dauer eines Messprotokolls betrug circa 45 Minuten. Bei den Messwerten der Probanden konnte eine T1-Verkürzung unter Vasodilatation nachgewiesen werden. Die Verkürzung der Relaxationszeit korreliert gut mit der Perfusionszunahme im Myokard. Im nächsten Schritt wurde an den untersuchten Patienten gezeigt, dass sich mit dieser Methode auch lokale Unterschiede in der myokardialen Perfusion nachweisen lassen. So wurde die koronare Flussreserve für Vorderwand und Hinterwand bestimmt. Des Weiteren wurden die Relaxationsraten dieser Segmente verglichen. Perfusionsdifferenzen für Patienten mit Ein-Gefäßerkrankungen konnten ebenso nachgewiesen werden, wie signifikante Unterschiede in den Relaxationsraten von Vorder- und Hinterwand bei Patienten mit der klinischen Diagnose KHK.
Drei Gruppen von Probanden, subjektiv unauffällige Probanden, erfolgreich konservativ kieferorthopädisch behandelte Patienten, und kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgisch behandelte Patienten wurden auf ihre Anamnese hin befragt, klinisch-manuell untersucht, und die Kiefergelenksfunktionen mit dem CADIAX Compact Diagnostiksystem aufgezeichnet. Aus der Gruppe der subjektiv unauffälligen Probanden, allesamt Studenten der Zahnmedizin in höheren Semestern, wurden Probanden mehrfach untersucht, um eine gewisse Aussage über die Genauigkeit des Messverfahrens machen zu können. Die erhobenen Daten wurden miteinander korreliert. Die Genauigkeit, welche die gewählte Vorgehensweise mit dem CADIAX Compact System liefert, ist als gut zu beurteilen, und sicherlich in einer Vielzahl von Anwendungen denkbar (schnelles Screening, therapiebegleitende Verlaufskontrolle in kieferorthopädischer Therapie oder orthognather Chirurgie, Programmierung einfacher, halbindividueller Artikulatorsysteme, etc). Neben rein metrischen Werten, welche eine gewisse interindividuelle Varianz zeigen können, sollten die Axiographiekurven auch „bildlich” betrachtet werden, auch in Kombination mit klinisch erhobenen Parametern. Von den klinisch-manuellen Parametern stellte sich der Faktor „Muskeltonus” als aufschlussreich über eine Störung im stomatognathen System heraus. Eine Aufnahme dieses Kriteriums in kurze, orientierende Untersuchungen von Patienten wäre sicherlich von Vorteil. Die angewandte Vorgehensweise ermöglicht auch eine Untersuchung verschiedener Parameter, bevor diese subjektiv auffällig werden. So waren in der Gruppe der subjektiv unauffälligen Probanden, bei klinisch-manueller und elektronisch-instrumenteller Untersuchung, Anzeichen einer leichten Dysfunktion zu finden. Vor allem Symptome von Bruxismus, sowie palpationsempfindliche Kaumuskeln fielen auf. Dieses Phänomen, objektive Befunde trotz subjektiver Befundfreiheit, wird in ähnlicher Weise von einer Vielzahl von Autoren bestätigt. Die untersuchten Probanden der KFO-Gruppe, welche einer Unterkiefervorvelagerung mittels funktionskieferorthopädischer Maßnahmen, mit anschließender orthodontischer Weiterbehandlung unterzogen wurden, zeigten gute funktionelle und klinische Ergebnisse. Positiv auffällig waren hier die geringe Anzahl von Dysfunktionssymptomen (Gelenkknacken, Bahnsprünge, etc.). Die Gruppe der kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgisch behandelten Probanden zeigte trotz der Signifikanz des Eingriffes ein gutes Therapiergebnis. Anzeichen einer mittelstarken, oder starken Kiefergelenksdysfunktion, waren bei keinem der Probanden zu finden. Abschließend kann also gesagt werden, dass die kieferorthopädische, und kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie, wie sie an der Zahn-, Mund-, und Kieferklinik der Universität Würzburg durchgeführt wird, eine optimale Funktion des Kiefergelenkes ermöglicht.
Im Jahre 1846 gründete der Zahnarzt Carl Wilhelm Ludwig Schmedicke Deutschlands erste zahnmedizinische Fachzeitschrift mit dem Titel ,Der Zahnarzt'. Die vorliegende Dissertation gibt einen Einblick in die Darstellung der zahnärztlichen Chirurgie in dieser Zeitschrift und ermöglicht einen Vergleich mit den chirurgischen Therapievarianten der heutigen Zeit.
Emotionales Befinden, Krankheitsverarbeitung und Überlebenszeit bei Bronchialkarzinompatienten
(2004)
Die vorliegende hypothesenprüfende Arbeit hat als erweiterte Replikationsstudie zum Ziel, den Zusammenhang zwischen emotionalem Befinden und Krankheitsverarbeitung bei Bronchialkarzinomkranken zu untersuchen und die Befunde bezüglich Krankheitsverarbeitung und Überlebenszeit aus der Vorstudie von Faller et al. (1999) beziehungsweise Faller und Bülzebruck (2002) zu überprüfen. 59 an einem Bronchialkarzinom erkrankte Patienten wurden vor Beginn der Primärbehandlung zu ihrem emotionalen Befinden und der Art ihrer Krankheitsbewältigung befragt. Neben der Selbsteinschätzung fand eine Fremdeinschätzung durch die Interviewer statt. Die Überlebensdaten wurden nach 3 - 5 Jahren erhoben. In der vorliegenden Studie konnte ein Zusammenhang zwischen emotionaler Belastung und depressiver Krankheitsverarbeitung nachgewiesen werden. Die Untersuchung zeigte zudem, dass unter Einbeziehung biomedizinischer prognostischer Faktoren eine selbsteingeschätzte depressive Krankheitsverarbeitung mit einer kürzeren Überlebenszeit einhergeht(hazard ratio 1.75, 95% confidence interval 1.04-2.93, p = 0.034). Der körperliche Leistungszustand (Karnofsky-Index) stellte ebenfalls einen unabhängigen Prädiktor für die Überlebenszeit dar. Diese Ergebnisse stimmen mit denjenigen der Vorstudie von Faller und Bülzebruck (2002) überein. Einschränkungen der Studie bestehen aufgrund der relativ kleinen Stichprobe sowie deren hoher Selektivität.
ROMK ist ein einwärts-gleichrichtender Kaliumkanal, der hauptsächlich in der Niere exprimiert wird. Er wird dabei vor allem in der apikalen Membran des aufsteigenden Astes der Henleschen Schleife, dem distalen Tubulus und dem Sammelrohr exprimiert. Die Hauptaufgaben von ROMK bestehen in der Rezirkulation von Kalium im dicken aufsteigenden Ast der Henleschen Schleife und der Kaliumsekretion im kortikalen Sammelrohr. ROMK wurde kloniert und in Oozyten exprimiert. Die Expression sowie Struktur- und Funktionsstudien haben viele Informationen über die Biophysik und die Regulation dieses Kanals gebracht. Dennoch ist bisher wenig über die für den Transport zur apikalen Membran von Epithelzellen verantwortlichen Mechanismen des Kanals bekannt. Der C- Terminus von ROMK ist aufgrund einer sehr hohen Homologie zu einem PDZ-Motiv ein möglicher Teilnehmer an Protein- Protein Interaktionen. In einem Hefe-zwei-Hybrid Screen wurden verschiedene mögliche Interaktionspartner gefunden. Im Rahmen dieser Arbeit wurde versucht, die Interaktion zwischen einigen im Hefe-System gefundenen Proteinen und dem Kanalprotein zu identifizieren, verifizieren und charakterisieren. In dem in vitro HIS- Pulldown Assay konnten die im Hefe-zwei-Hybrid System gefundenen Interaktionen zwischen ROMK und HEF1, Antiquitin1 sowie Calponin2 bestätigt werden. Ebenso war es möglich, durch Kolokalisationsstudien mittels indirekter Immunfluoreszenz weitere Anhaltspunkte für eine mögliche Interaktion von ROMK und Antiquitin1, Calponin2, Shank und ArgBP2 zu liefern. Diese Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass die gefundenen Interaktionspartner zum einen für den Einbau und die Stabilität von ROMK in der Membran zuständig sein und zum anderen durch Verbindung zu möglichen Signalkomplexen, z.B. durch ArgBP2, ein Rolle in der Aktivitätssteuerung von ROMK spielen könnten.
Getestet wurde die Fähigkeit des Satzverständnisses von 60 Normalhörenden Probanden im Störlärm. Die Probanden waren ca. 50 Jahre alt. Der Störlärmpegel betrug 60 bzw. 80 dB. Die Verständlichkeit der Testsätze wurde weiter durch ein Zerhacken des Nutzsignals mit einer Frequenz von 50 ms erschwert (Bocca & Calearo).
Neutrophile Granulozyten sind wichtige Effektorzellen des menschlichen Immunsystems. Eine Suppression der Neutrophilen kann zur Immundeffizienz mit Gefahr für bakterielle Erkrankungen und maligne Tumoren führen, eine Überstimulation dieser Zellen ist jedoch an der Entstehung der Autoimmunerkrankungen beteiligt. Im Rahmen dieser Arbeit wurden aktivierende und hemmende Wege untersucht, die für zukünftige Strategien in Prävention und Therapie dieser Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen. Neutrophile Granulozyten enthalten VASP in hoher Konzentration. VASP ist ein bereits gut charakterisiertes Substrat der cAMP-PK und der cGMP-PK. Phosphorylierungsversuche mit cAMP-erhöhenden Substanzen ergaben eine rasche, reversible Phosphorylierung dieses Proteins an Ser-157 und Ser-239 in intakten humanen Neutrophilen Granulozyten. Versuche mit cGMP-erhöhenden Substanzen zeigten jedenfalls eine Phosphorylierung am Ser-157, jedoch keine Phosphorylierung am Ser-239. Diese Ergebnisse unterstreichen deutlich das Vorhandensein und die physiologische Funktion der cAMP-PK bezüglich der Phosphorylierung von VASP, stellen jedoch die Funktion der cGMP-PK in humanen Neutrophilen Granulozyten in Frage. Basierend auf der Methode der Immunfluoreszenz wurde gezeigt, dass VASP bei der Adhärenz der Neutrophilen eine entscheidende Rolle spielt. So ist mit Hilfe der spezifischen monoklonalen Antikörper eine Phosphorylierung am Ser-157 und am Ser-239 nach der Adhäsion der Neutrophilen an die Objektträger nachgewiesen worden. Nach zusätzlicher Stimulation mit PG-E1 zeigte sich kein wesentlicher Phosphorylierungsanstieg in adhärierten Neutrophilen. Zahlreiche chemotaktische Faktoren wie fMLP führen zur Phosphorylierung der p42/p44-, p38-MAPK sowie auch der PKB. Diese intrazellulären Signalmoleküle spielen eine zentrale Rolle bei der Neutrophilenaktivierung. Da es bereits von hemmenden Einflussen der Vasodilatatoren auf die Aktivierung der Neutrophilen Granulozyten berichtet worden ist, wurde in der vorliegenden Arbeit der Einfluss von cAMP- und cGMP-erhöhenden Substanzen auf die fMLP-induzierte Phosphorylierung der p42/p44-, p38-MAPK sowie der PKB untersucht. Flolan, ein cAMP-erhöhender Vasodilatator führte zur signifikanten Hemmung der fMLP-induzierten p42/p44-, p38- sowie PKB-Phosphorylierung. cGMP-erhöhender Vasodilatator SNP zeigte jedoch keinen Einfluss auf die fMLP-induzierte Aktivierung dieser Signalmoleküle. Physiologisch vorkommende cAMP-erhöhende Substanzen besitzen im menschlichen Körper eine wichtige regulatorische Funktion, die Neutrophile Granulozyten vor der „Überstimulation“ bewahrt.
In der vorliegenden Arbeit wurden die Krankenblätter 366 kleiner Frühgeborener (Schwangerschaftswochen (SSW) 23/0 bis 32/0), die im Zeitraum von 1995 bis 2001 in der Frauenklinik des Klinikums Süd Nürnberg aus Einlingsschwangerschaften geboren wurden, retrospektiv ausgewertet. 136 Schwangere wurden nach einem vorzeitigen Blasensprung entbunden. 16 Kinder sind innerhalb der Neonatalperiode gestorben. Erfasst wurden zum einen wichtige prä- und peripartale Faktoren, u.a. mütterliches Alter und Risiko,Schwangerschaftsalter, Indikation zur Schwangerschaftsbeendigung und Entbindungsmodus, und zum anderen fetale Outcome-Parameter wie Gewicht, Apgar Score, Nabelarterien-pH-Wert, Base Excess und Intubation. Darüber hinaus wurden für jedes Kind die Morbiditätsdiagnosen und bei gestorbenen Kindern die Todesursachen aufgenommen. In 37 % der Fälle lag der Frühgeburt ein vorzeitiger Blasensprung zugrunde, in 31 % eine vorzeitige Wehentätigkeit. Die übrigen 32 % wurden durch maternofetale Pathologie hervorgerufen. Das Gewicht der Frühgeborenen lag zu 75 % unter 1500 g. In einer schweren Azidose befanden sich 6 % der Kinder. Eine starke Abhängigkeit der Outcome-Parameter von Poleinstellung und Entbindungsmodus war nicht zu beobachten. Frühgeborene nach fetaler Entbindungsindikation wiesen ein schlechteres Outcome auf als nach maternaler Indikation. Von den beobachteten Krankheiten kam das Atemnotsyndrom am häufigsten vor (in 63 % der Fälle), bei 20 % der Kinder III.-IV. Grades. Hochgradige Retinopathie (Grade III-IV) wurde in 5,4 %, retrolentale Fibroplasie in 0,6 % der Fälle diagnostiziert. Ein Drittel der Kinder erkrankten an einer Sepsis. Bei 18 % entwickelte sich im Verlauf eine bronchopulmonale Dysplasie. Schwere Hirnblutungen (III.-IV. Grades) erlitten 4,5 % der Frühgeborenen, periventrikuläre Leukomalazie 3,6 % und nekrotisierende Enterokolitis 1,5 %. Die genannten Krankheiten traten mit zunehmendem Schwangerschaftsalter weniger häufig auf. Die Prognose verbesserte sich besonders stark in den SSW 28-30. 6 von 16 Todesfällen (38 %) entfielen auf die ersten 24 Lebensstunden. Die Todesursachen waren Unreife/Mangelgeburt (31 %), Sepsis (31 %), Fehlbildungen und intrauterine Asphyxie (jeweils 13 %). Die neonatale Mortalitätsrate nahm mit zunehmendem Geburtsgewicht deutlich ab: Von 33 % für Frühgeborene unter 500 g, auf 3 % ab 1000 g. Die mittlere Latenzperiode nach einem vorzeitigen Blasensprung betrug 9,1 Tage (in 90 % der Fälle bis zu 3 Wochen, Maximum: 10 Wochen). Kinder beider betrachteter Gruppen von 23-28 und 29-32 SSW profitierten vom angewendeten konservativen Management: Bezüglich der Lungenreife war eine klare Verbesserung zu beobachten, falls die RDS-Prophylaxe 48 Stunden vor der Geburt abgeschlossen war. Sepsis kam zwar in der Gruppe mit niedrigerem Gestationsalter häufiger vor, war jedoch nicht direkt abhängig von der Latenzperiode. Im Vergleich mit anderen aktuellen Studien lagen die in dieser Arbeit festgestellten Morbiditätsraten etwa gleichauf. Die Kinder des eigenen Kollektivs entwickelten aber seltener intraventrikuläre Hämorrhagie und periventrikuläre Leukomalazie. Die starke Abnahme von Morbidität und Mortalität mit zunehmendem Schwangerschaftsalter wird in den Vergleichsstudien ähnlich berichtet. Eine nicht vernachlässigbare Überlebenschance kann bereits ab 23 SSW gegeben sein (4 von 6 dieser Kinder überlebten die Neonatalperiode). Die Chancen auf ein gesundes Überleben jedoch steigen besonders in den SSW 28-30. Daher ist in den sehr frühen SSW die Prolongation der Schwangerschaft zu empfehlen.
Histologische Untersuchung und Auswertung über das Langzeitverhalten von autologen Knorpeltransplantaten in der Mittelohrchirurgie. Erstellung der Ergebnisse in Tabellen und Unterlegung durch Photographien der histologischen Präparate. Es zeigt sich das autologer Knorpel zwar avital erscheint, sich seine äußere Struktur trotz Umbauvorgänge in der Umgebung, aber erhalten bleibt. Kein Nachweis von Rundzellinfiltraten in den Präparaten, obwohl eine Vielzahl der Schnitte in entzündetem Bindegewebe liegen. Somit ist autologer Knorpel entzündungsresistent, selbst im avitalen Zustand stabil und funktionell das bisher optimalste Material zur Trommelfellrekonstruktion.
Im Rahmen dieser Studie wurden die Untersuchungsergebnisse von 968 Patienten, die in den Saisonen 00/01 und 01/02 in der unfallchirurgischen Abteilung des Klinikum Garmisch-Partenkirchen behandelt wurden, ausgewertet. Ziel war herauszufinden, ob der Carving-Ski einen Einfluß auf das Verletzungsmuster beim alpinen Skifahren nimmt. Die Untersuchungsergebnisse zeigten, dass das Knie nach wie vor das meist betroffenste Körperteil ist. Unter den verunfallten Carvern im Vergleich zu den herkömmlicher Skifahrern, war allerdings kein gehäuftes Auftreten von Knieverletzungen festzustellen. Auffällig waren bei sehr guten Skifahren, die Carver nutzten, vermehrt schwerwiegendere Knieverletzungen (VKB-Ruptur, Meniskus). Verkanten und Kollisionen waren die häufigsten Verletzungsursachen.
Der nahezu vergessene Beitrag von Hans Lungwitz (1881-1967) zur Reform des Gesundheitswesens kann - retrospektiv betrachtet - als äußerst bemerkenswert gelten. Schon die Art der Präsentation seiner sozialreformerischen Gedanken läßt aufhorchen: So äußert er sich nicht nur in Zeitschriftenartikeln zu diesem Thema, sondern nutzt auch sozialkritische Arztromane als „Medium“ zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Um seinen Ideen weitere Präsenz zu verschaffen, gibt er eine Denkschrift mit dem Titel ‚Die Verstaatlichung des Heil- und Fürsorgewesens’ heraus. Lungwitz behandelt in seinem sozialreformerischen Werk ein breites Themenfeld. Er beanstandet in seinen Schriften die Institution Ehrengericht, die einen übertriebenen bzw. falschen Ehrbegriff geschaffen habe, die Ärztekammern und deren Wahlmodus, aber auch andere Standesvertretungen wie beispielsweise den ‚Leipziger Wirtschaftlichen Verband’ und dessen Art der Interessenpolitik. Ferner beanstandet er die schlechten Honorarverhältnisse, bzw. die allgemeine Notlage der Ärzte, insbesondere in bezug auf das Kassenarztwesen. Er kritisiert aber auch die Ärzte selbst, indem er die Standesvertreter mehrheitlich als unfähig und die Mehrzahl der Mediziner als lethargisch gegenüber sozialpolitischen Belangen bezeichnet und ihren vermeintlichen Mangel an Kollegialität sowie ihren „Standesdünkel“ beklagt. Des weiteren werden die „Kurpfuscherei“ und ihre Gefahren, die unzureichenden hygienischen Verhältnisse und Fehler in der Sozialfürsorge thematisiert. Auch die ärztliche Ausbildung und das Verhalten des Staates gegenüber den Ärzten werden beleuchtet. Lungwitz verharrt jedoch nicht in bloßer Kritik, sondern unterbreitet überdies detaillierte Reformvorschläge. Bei einer Gegenüberstellung der Lungwitzschen Kritikpunkte am Gesundheitswesen, bzw. der hieraus resultierenden Reformvorschläge, und der zeitgenössischen Ärztepolitik wird deutlich, daß Lungwitz in Teilbereichen mit den allgemeinen Ansichten der organisierten Ärztevertreter übereinstimmt, wie z.B. in bezug auf die Bewertung der Honorarverhältnisse und die Geringschätzung kaufmännischer Ideale, die Mißstände im Kassenarztwesen, die „Kurpfuscherei“ und die Forderung nach „freier Arztwahl“. In anderen Bereichen ist er jedoch völlig anderer Ansicht als die zeitgenössische Ärzteschaft: Er fordert die Abschaffung der Ehrengerichte, eine Reform des Kammersystems und des ‚Leipziger Wirtschaftlichen Verbandes’, eine der Zeit angepaßte Umgestaltung des Medizinstudiums und eine Modifikation des Krankenkassenwesens. Überdies gibt es Bereiche, die von der allgemeinen ärztlichen Standespolitik zwar ebenfalls behandelt werden, denen bei weitem aber nicht der Stellenwert zugedacht wird wie in den Lungwitzschen Arbeiten. Als Beispiel hierfür können die Mißstände im Krankenkassenwesen oder in der Säuglingshygiene gelten. Nach und nach reift in Lungwitz eine Idee, wie man diesen zahlreichen Mißständen wirksam entgegentreten könne. Er sieht die Lösung in einer radikalen Reform des Gesundheitswesens. Lungwitz fordert – obwohl er anfangs diesem Gedanken eher skeptisch, wenn nicht gar ablehnend gegenüberstand – letztlich die Verstaatlichung des Gesundheitswesens und die Verbeamtung der Ärzte. Das Krankenkassenwesen solle unter staatlicher Organisation in einer Staats- und Reichsversicherung vereinigt werden, finanziert durch eine dem Gehalt angepaßte Gesundheitssteuer. Die Ärzte sollten Beamte der staatlichen Gesundheitsämter werden, der Eintritt in den Staatsdienst sei ihnen jedoch freizustellen. Bezahlt würden die staatlichen Ärzte mit einem Fixum, bestehend aus einem Grundgehalt, einer Dienstalterszulage und einer Leistungszulage, wobei sie die gleichen Rechte wie alle anderen Staatsbeamten, wie z.B. Anspruch auf eine Rente, erhalten sollten. Um die Betreuung der Kranken effektiver zu gestalten, wünscht Lungwitz, daß sich jeder Arzt um nicht mehr als 1.000 Versicherte zu kümmern brauche. Ferner schwebt ihm die Einführung von Diagnoseinstituten und Therapiezentren vor – um nur einen groben Abriß seiner Ideen zu geben. Lungwitz ist indessen nicht der einzige, der sich in der damaligen Zeit zu einer möglichen Reform des Gesundheitswesens äußert. Auch vor seiner Zeit wird der Gedanke der Verstaatlichung diskutiert, und auch Zeitgenossen von Lungwitz treten mit entsprechenden Veröffentlichungen hervor. Exemplarisch werden dem Lungwitzschen Verstaatlichungsmodell in dieser Arbeit die Vorschläge von Ernst Neumann gegenübergestellt. Hierbei wird deutlich, daß es bemerkenswerte Übereinstimmungen gibt, etwa in bezug auf die von beiden geforderte Verbeamtung der Ärzte und deren Honorierung mit einem Fixum bei zusätzlicher Vergütung bestimmter Einzelleistungen. Wenn man den Lungwitzschen Beitrag aus heutiger Sicht betrachtet und den Versuch unternimmt, seine Reformvorschläge für das damalige Gesundheitswesen im bestehenden Gesundheitssystem aufzuspüren, fällt auf, daß nicht wenige der von Lungwitz geforderten Veränderungen realisiert sind: Beispiele sind die Zulassungsbeschränkung zum Medizinstudium, die Ausweitung der wirtschaftlichen Existenzmöglichkeiten der Ärzte, die Zurückdrängung der Ehrengerichte und die Erweiterung des Krankenkassenwesens. Andererseits sind viele der von Lungwitz geäußerten Kritikpunkte am Gesundheitswesen auch heute noch virulent, wie die ärztliche Honorarfrage, die extensive Behandlung im Kassenarztwesen durch einen zu hohen Patientendurchlauf in den Praxen, die Arbeit der ärztlichen Standesvertreter, die sogenannte „Cliquenwirtschaft“, der Mangel an Kollegialität unter den Ärzten und die praxisferne Ausbildung der Medizinstudenten. Die Suche nach einem Gesundheitssystem im europäischen Ausland, das eine weitgehende Übereinstimmung mit dem Lungwitzschen Modell aufweist, führt zum ‚National Health Service’ in Großbritannien – ein System, das bei allen Nachteilen zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht als effizienter und à la longue besser finanzierbar gelten kann als das in der Bundesrepublik Deutschland bestehende Sozialversicherungssystem. Obwohl die einschlägigen Lungwitzschen Veröffentlichungen überaus positiv rezensiert wurden, erfuhr Lungwitz’ sozialreformerisches Werk von seinen Zeitgenossen nicht die erhoffte Beachtung. In der Retrospektive jedoch beweist Lungwitz mit Teilen seines sozialreformerischen Modells – bei allen Unzulänglichkeiten im Detail – einen bemerkenswerten Weitblick.
Der Serum-CRP-Wert ist bei verschiedenen atherosklerotisch bedingten Erkrankungen und bei Nierenerkrankungen erhöht. Ob das CRP dabei eine pathophysiologische Rolle spielt oder eher nur als Marker fungiert, ist bisher nicht bekannt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Bildung von CRP auf zellulärer Ebene und der Nachweis von CRP bei diabetischen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung untersucht.
Bei 320 endodontisch behandelten Patienten wurde eine Erfolgskontrolle der Behandlung durchgeführt. Der Recallzeitraum lag im Schnitt bei 19,25 Monaten. Alle Behandlungsruppen zeigten im Vergleich zur Literatur überdurchschnittlich gute Erfolgsquoten ( non- chirurgisch 93,35%, chirurgisch 83%, kombiniert chirurgisch/ non- chirurgisch 81,82%, Revisionsbehandung 95,10%). Die Studie hat zeigen können, dass mit der Technik der vertikalen Kondensation erwärmter Guttapercha nach SCHILDER und bei mikrochirurgischen Eingriffen unter Zuhilfenahme des OP- Mikroskops die Ergebnisse der Behandlung überdurchschnittlich gut ausfallen.
Patienten mit einer fortgeschrittenen sensorineuralen Schwerhörigkeit oder Taubheit können von der Versorgung mit implantierbaren Hörsystemen, wie dem Cochlea-Implantat (CI) oder dem Hirnstammimplantat (ABI=auditory brainstem implant), profitieren. Hierbei werden Höreindrücke unter Umgehung der Cochlea durch direkte elektrische Stimulation auditorischer Neurone erzeugt. Eine günstigere „bioelektronische“ Ankopplung solcher Systeme könnte zukünftig zu einer weiteren Verbesserung der Hörqualität führen. Zielsetzung dieser Arbeit war es, Erkenntnisse über das Wachstumsverhalten und die Beeinflussbarkeit von Nucleus cochlearis(NC)-Explantaten auf verschiedenen Halbleitermaterialien zu gewinnen. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden NC-Explantate von 10 Tage alten Raten für 96 Stunden in Neurobasalmedium auf den beiden Halbleitermaterialien Silizium (Si) und Siliziumnitrid (Si3N4), jeweils mit verschiedenen Oberflächenbehandlungen und der Beschichtung mit Extrazellulärmatrixproteinen durchgeführt. Dabei wurde nach immunhistochemischer Färbung der Neuriten die Überlebensrate der NC-Explantate, die Neuritenanzahl pro Explantat und die Neuritenlänge in den unterschiedlichen Gruppen bestimmt. Des Weiteren sollten durch elektronenmikroskopische Betrachtung nähere Details über die Wechselwirkung der Neuriten mit ihrer biologischen und alloplastischen Umgebung beobachtet werden. Auf unpolierten Halbleitermaterialien konnte zwar eine gutes Anwachsen, aber keine Neuritenelongation beobachtet werden, weder auf Si noch auf Si3N4. Von den untersuchten Gruppen zeigte poliertes und mit Laminin beschichtetes Si3N4 bezüglich Neuritenlänge und –anzahl im Vergleich zur Kontrollgruppe die beste Biokompatibilität. Unter diesen Bedingungen erreichten die Neuriten eine durchschnittliche Länge von 236µm und waren damit signifikant länger als in allen Vergleichsgruppen. Die hier durchgeführten Untersuchungen zeigten, dass die Zellkultur von NC-Explantaten auf Halbleitermaterialien prinzipiell möglich ist. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen, die Neuritenlänge und –anzahl betreffend, deuten auf eine Beeinflussung des Wachstums von NC-Explantaten durch das verwendete Material, die Oberflächenbeschaffenheit und –beschichtung mit Extrazellulärmatrixproteinen hin. Für weiterführende Untersuchungen auf diesem Gebiet mit dem Ziel der engen Adaptation von auditorischen Neuronen und Mikrochipsystemen bietet sich somit poliertes und mit Laminin beschichtetes Si3N4 an. Durch implantierbare Mikrochiptechnologie und deren Einbindung in neuronale Netzwerke, beispielsweise im Hirnstamm, könnte eine Verbesserung der Hörrehabilitation bei ertaubten Patienten erwartet werden.
Ziel dieser Studie war es, einen möglichen Zusammenhang zwischen einer Parvovirus B19-Infektion und der Ätiologie und Pathogenese der Juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) zu untersuchen. Hierzu wurden von insgesamt 382 Patienten der Rheumasprechstunde der Kinderpoliklinik der Universität Würzburg Serumproben auf das Vorhandensein von Parvovirus B19-IgG-Antikörpern gestestet. Der Nachweis dieser Antikörper erfolgte mittels indirektem Immunfluoreszenztest (IFT). Das gleiche Verfahren wurde auch auf 146 gesunde Kontrollpatienten angewandt. Das Patientenkollektiv wurde diagnostisch in 13 Subgruppen unterteilt, die Kontrollen in drei altersentsprechende Gruppen. Die Gruppe Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) n=4 zeigte die höchste Parvovirus B19-Serumprävalenz mit 100%. Die Gruppe Enthesitis assoziierte Arthritis (EAA) n=54 wies mit 72,2% eine hohe Prävalenz auf. Im mittleren Bereich lagen die Gruppen Lyme Arthritis n=37 (67,6%), Arthralgien n=85 (62,4%), Polyarthritis n=19 (57,9%), andere, nicht näher klassifizierbare Arthritis n=28 (57,1%), CRMO n=12 (50%), Psoriasis Arthritis n=11 (63,6%), Morbus Still n=8 (62,5%) und andere Oligoarthritis –nicht EOPA-JIA n=13 mit 53,9% positiv getesteten Patienten. Die niedrigsten Serumprävalenzen erzielten die Subgruppen reaktive Arthritis n=38 (39,5%), frühkindliche Oligoarthritis (EOPA-JIA) n=67 (31,3%) und rheumatische Augenerkrankung n=6 (33,3%). Im Vergleich zu den Kontrollgruppen konnte in keiner der Subgruppen ein statistisch signifikant höheres Ergebnis ermittelt werden. Lediglich in den Gruppen reaktive Arthritis und EOPA-JIA wurden statistisch signifikante Unterschiede erreicht, die jedoch niedriger als in den entsprechenden Kontrollgruppen lagen. Aus diesem Grund untermauert das Resultat dieser Studie nicht die Hypothese eines pathogenetischen Zusammenhangs zwischen einer Parvovirus B19-Infektion und kindlichem Rheuma.
Die pulmonale Hypertonie ist ein pathophysiologisches Syndrom, das in akuten und chronischen Krankheitsbildern vorkommt und mit einer hohen Letalität behaftet ist. Eine Therapie ist schwierig und mit schwerwiegenden Nebenwirkungen sowie teilweise hohen Kosten verbunden. Eine inhalative Anwendung verschiedener Therapeutika hat sich in den letzten Jahren als interessanter und vielversprechender Ansatz in der Therapie der pulmonalen Hypertonie herauskristallisiert. In der vorliegenden Untersuchung wurde der Effekt der inhalativen und systemischen Anwendung von 3 NO-Liberatoren, nämlich S-Nitroso-N-Acetyl-D,L-Penicillamin (SNAP) (3 μmol), Nitroprussidnatrium (SNP) (3 μmol) und Glyceroltrinitrat (TNG) (0,1 μmol) an isolierten Kaninchenlungen überprüft. Ein pulmonaler Hypertonus wurde mit Hilfe des Phorbolesters Phorbol-Myristat-Acetat (200nM) provoziert. In verschiedenen Versuchsgruppen wurde der drucksenkende Effekt der verwendeten Stoffe bei systemischer und inhalativer Anwendung miteinander verglichen. Dabei zeigte sich bei inhalativer Gabe im Vergleich zur systemischen Anwendung ein guter pulmonalvasodilatativer Effekt aller 3 Substanzen. Ein Ansteigen der Perfusatnitritkonzentration war im Gegensatz zur systemischen Anwendung bei der inhalativen Anwendung nicht zu verzeichnen. Die Auswirkungen auf den pulmonalarteriellen Widerstand verliefen analog der jeweiligen Drucksenkung. Die gute Wirkung des NO-Donors Nitroprussid, welche bereits durch andere experimentelle und eine klinische Studie gesichert ist, könnte somit eine effektive und relativ kostengünstige Alternative, vor allem bei Versagen der bisherigen Standardtherapien, darstellen.
Das Implantationsversagen stellt die häufigste Ursache für den Misserfolg der menschlichen Reproduktion dar und spielt wahrscheinlich eine bedeutende Rolle bei wiederholt erfolgloser assistierter Reproduktion (IVF/ICSI und ET). Die hormonell eingeleitete Regulation der Implantation beinhaltet eine komplexe Folge von Signalen zwischen Embryo und Endometrium, deren regelrechter Ablauf für die erfolgreiche Einrichtung einer Schwangerschaft entscheidend ist. Eine Fülle von Faktoren wie Zytokine und Wachstumsfaktoren spielen hier eine bedeutende Rolle. Unter diesen Mediatoren ist auch Leukaemia Inhibitory Factor (LIF) am Implantationsvorgang beteiligt. Bei weiblichen Mäusen mit einer homozygoten Inaktivierung des LIF-Gens bleibt nach erfolgreicher Befruchtung ihrer Oozyten die Implantation aus, obwohl ihre Blastozysten lebensfähig sind. Die mütterliche LIF-Produktion ist also essentiell für eine erfolgreiche Schwangerschaft bei Mäusen. Für die Beteiligung LIFs an der Kontrolle des Implantationsvorgangs auch beim Menschen gibt es eine Reihe von Hinweisen. Das LIF-Protein wird im menschlichen Endometrium zyklusabhängig mit einem Maximum zum Zeitpunkt der Implantation produziert. Menschliche Blastozysten exprimieren zum Zeitpunkt der Implantation mRNA für LIF-Rezeptoren, so dass sie als Ziel der Zytokinwirkung gelten. Ein Mangel an LIF könnte im Zusammenhang mit einigen Formen von Infertilität stehen. In uteriner Spülflüssigkeit idiopathisch infertiler Frauen wurden reduzierte LIF-Konzentrationen nachgewiesen, endometriale Zellen infertiler Frauen, sezernierten signifikant weniger LIF als die fertiler Frauen. Als Grundlage dieser Veränderungen werden Mutationen im LIF-Gen vermutet, die zu reduzierter endometrialer Produktion oder verminderter biologischer Aktivität des Zytokins führen und eine gestörte Implantation der Blastozyste im menschlichen Endometrium zur Folge haben. Im Vorfeld konnte bereits eine signifikant erhöhte Prävalenz von heterozygoten Mutationen im menschlichen LIF-Gen in einer Population von Frauen mit unterschiedlichen Infertilitätsursachen nachgewiesen werden. Bislang liegen nur unzureichende Daten zur Prävalenz von Mutationen im LIF-Gen als mögliche Ursache für ein Implantationsversagen vor. Der Nachweis von Mutationen im LIF-Gen könnte einerseits diagnostisch zur Beurteilung der endometrialen Rezeptivität und der Prognose eines IVF/ICSI-Behandlungsversuches genutzt werden. Andererseits hätte der Nachweis eines LIF-Mangels auf dem Boden einer LIF-Gen-Mutation auch therapeutische Konsequenzen, wenn in Zukunft die Substitution LIFs möglich wäre. Ziel dieser Arbeit war es, die Häufigkeit und Art der Mutationen im LIF-Gen bei Frauen mit wiederholt erfolgloser IVF/ICSI-Behandlung zu untersuchen, um ihre Bedeutung für das Implantationsversagen bei der assistierten Reproduktion beurteilen zu können, und zu prüfen, ob der Einsatz eines geeigneten Screeningverfahrens auf LIF-Gen-Mutationen bei diesen Patientinnen sinnvoll erscheint. Zu diesem Zweck wurden 50 Patientinnen mit wiederholtem IVF/ICSI-Versagen und 105 fertile Frauen als Kontrollgruppe auf das Vorliegen von Mutationen im LIF-Gen untersucht. Zum diesem Screening dienten die standardisierte DNA-Extraktion, deren Amplifikation durch Polymerasekettenreaktion (PCR) und die Single-Strand Conformation Polymorphism-Analyse (SSCP). Zeigte sich bei der SSCP-Analyse ein abnormes Laufverhalten in den Elektrophoresebanden, erfolgte anschließend die Sequenzierung des DNA-Abschnittes zur Bestätigung und Identifizierung der genetischen Alteration als Mutation oder Polymorphismus. Eine Patientin wies im Exon 3 des LIF-Gens eine heterozygote Transversion (G3453T) auf, welche die Struktur und Funktion des LIF-Proteins jedoch nicht beeinflusst, so dass es sich nicht um eine Mutation, sondern um einen funktionell unbedeutenden Polymorphismus handelt. In einem Fall der Kontrollgruppe fand sich ebenfalls ein Polymorphismus, eine Transition (C3235T) im Intron zwischen Exon 2 und 3. Mutationen mit Auswirkungen auf das Expressionsniveau oder die Bioaktivität LIFs konnten nicht aufgedeckt werden. Die Mutationsrate bei Frauen mit wiederholtem Implantationsversagen nach IVF/ICSI-Therapie ist demnach sehr niedrig und gegenüber fertilen Frauen nicht signifikant erhöht. Damit stehen die Resultate dieser Arbeit im Einklang mit Ergebnissen früherer Studien, wonach LIF beim Menschen zwar eine wichtige Teilfunktion bei der Steuerung des komplexen Implantationsvorganges einnimmt, aber nicht essentiell für seinen Erfolg ist. Aufgrund der niedrigen Prävalenz funktioneller Mutationen im LIF-Gen bei Frauen mit wiederholtem Implantationsversagen nach einer IFV/ICSI-Behandlung erscheint ein Screening der betroffenen Patientinnen als Routinemaßnahme zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken nicht gerechtfertigt.
Sprachaudiometrische Untersuchungen sind Voraussetzung für die korrekte Verordnung und Anpassung von Hörgeräten und Cochlea-Implantaten sowie der arbeitsmedizinischen Begutachtung von Minderungen der Erwerbsfähigkeit. Um das Kommunikationsvermögen im lärmbelasteten Alltag zu prüfen, eignen sich Sprachverständlichkeitsmessungen im Störschall. In dieser Arbeit sollten mit dem HSM-Satztest Normwerte zum Sprachverstehen im Störlärm an jungen Erwachsenen für Messungen an Hörgeschädigten ermittelt werden. Junge Erwachsene sind i.d.R. maximal konzentrations- und leistungsfähig sowie normal hörend. Ferner wurde überprüft, inwiefern sich das individuelle Antwortverhalten der Probanden und die Position der Satzgruppe auf das Sprachverstehen auswirken. Dreißig Probanden beiderlei Geschlechts im Alter von 20 bis 29 Jahren wurden zwischen beiden Ohren wechselnd digital aufgezeichnete, sinnvolle Sätze in Störschallpegeln von 60 und 80 dB dargeboten. Die getrennte Betrachtung der Ergebnisse bei 60 und 80 dB Störschall zeigte für den Bereich der Sprachverständlichkeitsschwelle ein signifikant besseres Sprachverstehen bei 80 dB Störschall. Hier war ein geringerer Sprachschallpegel zum fünfzigprozentigen Sprachverständnis erforderlich. Außerdem war bei gleichem Signal- Rausch-Abstand das prozentuale Verständnis höher. Die Befunde mit der binaural alternierenden Darbietung des HSM-Tests bestätigen entsprechende Vermutungen früherer Untersuchungen von Hörgeräteträgern und älteren Normalhörenden. Daher wurde nicht ein Artefakt des hier verwendeten Versuchsaufbaus gemessen. Forsches Antwortverhalten zeigte eine leichte, jedoch nicht signifikante Tendenz zu besser bewertetem Sprachverständnis. Unterschiede im Sprachverständnis in Abhängigkeit von der Position der Satzgruppe konnten nicht festegestellt werden. Die Definition der Norm mit diesem Testansatz, der Alltagsbedingungen im Labor simuliert, ist eine wesentliche Voraussetzung für präzise Diagnostik von Hörstörungen und ihre optimierte Behandlung.
Die Mechanismen, die den Tonus glatter Gefäßmuskelzellen im Organismus regulieren, sind noch nicht vollständig verstanden. Diese Arbeit beschäftigt sich im speziellen mit der Rolle der sarkolemmalen Kalzium-ATPase PMCA (plasma membrane calmodulin-dependent calcium ATPase), die Kalziumionen aus der Zelle pumpt. Insbesondere ihre physiologische Relevanz neben dem sehr effektiven Na+/Ca2+-Austauscher ist spekulativ. Transgene Mäuse, die die humane Isoform 4b der Pumpe unter Kontrolle des für arterielle glatte Gefäßmuskelzellen spezifischen SM22alpha Promotors überexprimieren, wurden auf Expression des Proteins untersucht. Isolierte Aortenringe der transgenen Tiere zeigten eine stärkere Kontraktionsantwort in KCl-Lösung verglichen mit Wildtypmäusen. Die endothel-abhängige Relaxationsantwort auf Acetylcholin nach Vorkontraktion mit Noradrenalin war nicht unterschiedlich verglichen mit Kontrolltieren (76 +/- 8% versus 79 +/- 8% der maximalen Relaxation; n = 12, n.s.).Deendothelialisierte Aortenringe transgener Tiere zeigten eine stärkere maximale Kontraktion auf KCl (100 mmol/l) im Vergleich zu Kontrollmäusen (86 +/- 6% versus 68 +/- 7% des zu Beginn des Experiments eingestellten Referenzwertes in KCl; p<0,05; n=6). Inkubation der deendothelialisierten Gefäßringe mit L-NAME (L-N(G)-Nitroarginin-Methyl-Ester; 10-5 mol/l) resultierte in einer insgesamt stärkeren Kontraktion auf KCl-Stimulus verglichen mit der Kontraktionsantwort ohne L-NAME Vorinkubation (p<0,05; n=5). Effekte einer basalen NO-Produktion konnten so demaskiert werden. Die maximale Kontraktion auf KCl-Stimulus nach Vorbehandlung mit L-NAME zeigte keine Unterschiede zwischen transgenen und Wildtyp-Tieren. Analog zu diesen Ergebnissen zeigten deendothelialisierte Aortenringe von nNOS-knockout Mäusen verglichen mit solchen von Kontrolltieren eine signifikant höhere Kontraktion in KCl-Lösung (151 +/- 5% versus 131 +/- 6% des Referenzwerts in KCl-Lösung; p <0.05; n=5). In einem Modell zusammengefasst legen diese Ergebnisse eine Funktion der Plasmamembran-Kalzium-ATPase nahe in der sie die Aktivität der glattmuskulären Ca2+/Calmodulin-abhängigen neuronalen NO-Synthase inhibiert. Die physikalische Interaktion beider Proteine konnte in dieser Arbeit gezeigt werden. Die PMCA stellt damit ein weiteres regulatorisches Agens des glattmuskulären Gefäßtonus dar.
Propofol und Methohexital hemmen die Dünndarmperistaltik. Untersuchungen des Wirkmechanismus am Meerschweinchendünndarm in vitro Fragestellung: Die Hemmung der Darmmotilität durch Anästhetika und Pharmaka zur Analgosedierung von Patienten in der Intensivmedizin kann Ursache weiterer Komplikationen sein. Diese Arbeit untersucht, ob die Hypnotica Propofol und Methohexital einen Einfluss auf die intestinale Peristaltik haben. Methodik: Dünndarmsegmente des Meerschweinchens wurden in vitro in einer Vorrichtung perfundiert, die propulsive Peristaltik ermöglicht. Durch Registrierung des intraluminalen Drucks kann die Schwelle (peristaltic pressure threshold, PPT), ab der peristaltische Kontraktionen ausgelöst werden, bestimmt werden. Propofol, Methohexital, sowie mögliche Antagonisten, wurden den Dünndarmsegmenten extraserosal zupipettiert und die Änderungen der PPT registriert. Ergebnisse: Propofol und Methohexital beeinflussten die Dünndarmperistaltik auf unterschiedliche Art und Weise. Methohexital führte konzentrationsabhängig zu einem Anstieg der PPT, z.T. bis zur kompletten Hemmung der Peristaltik. Im Gegensatz dazu führte die Gabe von Propofol in keinem Fall zur kompletten Hemmung, es zeigte sich lediglich ein Anstieg der PPT. Die Hemmung durch Methohexital trat nach Naloxon und z.T. nach Bicucullin vermindert auf. Die Hemmung der Peristaltik durch Propofol war zumeist unbeeinflusst durch die verwendeten Antagonisten. Schlussfolgerung: Propofol und Methoxital hemmen konzentrationsabhängig die Dünndarmperistaltik des Meerschweinchens. Der hemmende Effekt von Methohexital scheint durch endogene Einflüsse und durch Bindung an vermittelt GABAA- Rezeptoren vermittelt zu werden. Die vorliegenden Daten weisen darauf hin, dass Hypnotika wie Propofol und Methohexital auch auf die menschliche Peristaltik einen hemmenden Einfluss haben und bei Intensivpatienten einen Ileus induzieren oder verschlimmern können. GABA- Rezeptoren scheinen hierbei eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Neisseria meningitidis ist eine der führenden Ursachen von Morbidität und Mortalität sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Die Typisierung ist die Grundlage für die epidemiologische Überwachung der Erkrankung durch Meningokokken. Die Endonuklease NmeDI ist spezifisch für die klonalen Linien des ST-8 und ST-11 Komplex Meninkokken, die mit Erkrankungen der Serogruppe C assoziiert sind. Deshalb wurde für die rasche Identifizierung von Stämmen dieser Linien ein monoklonaler Antikörper entwickelt. Der Antikörper erkennt spezifisch die ST-8 und ST-11 Komplex Meningokokken in Western-Blot und Dot-Blot. Er wird mitlerweile routinemäßig im Nationalen Referenzzentrum für Meningokokken zur Identifizierung der Linien ohne zusätzliche Anwendung der Multilokus Sequenz Typisierung (MLST) eingesetzt.
Ein Problem der Therapie maligner Tumore ist die Resistez gegenüber Chemotherapeutika. Diskutiert wird ein Zusammenhang zur Expression von Hitzeschockproteinen (HSP). Insbesondere das in Mamma-Karzinomen stark exprimierte HSP27 und HSP70 scheinen hier beteiligt. Hitzeschockproteine sind Teil eines durch Noxen induzierten Mechanismus, welcher Schutz vor weiterer Noxenexposition verleiht, also die entsprechenen Zellen im Unterschied zu nicht exponierten Kontrollzellen zu überleben befähigt. Es kommt nach einem Streßereignis zu einer Veränderung von Zelltod unter nachfolgenden Bedingungen, z.B. Verhütung von Apoptose (physiologischer Zelltod). Tumortherapie mittels Zytostatika stellt eine „kontrollierte Apoptose“ dar. Ziel dieser Therapie muß es also folglich sein, eine HSP-Induktion zu vermeiden, da eine solche den Therapieerfolg und Benefit für den Patienten schmälert. Die Exposition einer Tumorzelle mit einem chemotherapeutisch wirksamen Medikament bedeutet für diese Zelle toxischen/oxidativen Streß, den sie nur durch Induktion entsprechender Abwehrmechanismen überleben kann. Diese Mechanismen haben letztlich einen wesentlichen Einfluß auf die Wirksamkeit des Medikamentes und Profit des Patienten durch die ihm angebotene Therapie. Eine frühe adaptive Zellantwort von Säugerzellen auf toxische Einflüsse stellt die Expression von Hitzeschockproteinen dar. Den Fokus der vorliegenden Untersuchungen stellen einerseits diejenigen Substanzen dar, welche heutzutage in der Therapie des Mamma-Karzinoms eingesetzt werden, den drei Einzelsubstanzen des CMF-Protokolls Methotrexat, 5-Fluorouracil und Cyclophosphamid, andererseits die Hitzeschockproteine mit der höchsten bekannten Bedeutung für Tumorwachstum. In einem ersten Schritt wurde in vitro mit einem Zellsystem, welches durch Transfektion mit dem humanen hsp27-Gen bei bekannter HSP70-Induzierbarkeit als einfaches isoliertes Zellsystem ein gutes Werkzeug zur spezifischen Untersuchung dieser beiden Proteine darstellt, untersucht werden, inwieweit sich diese speziellen Proteine durch die unterschiedlichen Substanzgruppen des CMF-Protokolls induzieren lassen. Es wurde also nach einer adaptiven Zellantwort in Form einer Induktion von HSP27 und HSP70 nachfolgend einer Noxenexposition gesucht werden. In einem zweiten Schritt wurde untersucht, ob die für diese beiden HSPs postulierte zytoprotektive Eigenschaften auch für Zytostatika gelten. Es wurde überprüft , inwieweit Chemotherapeutika unter dem Einfluß von HSP70 und HSP27 stehen, also inwieweit die Expression von HSP27 und HSP70 einen Zellschutz gegen toxischen Streß (durch CMF) in den verwendeten L929-Mausfibroblasten darstellen kann.
Der Follow-UP von Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom (DTC) wird konventionell mit I-131-Ganzkörperzintigrafie (GKS) und Bestimmung des Serumthyreoglobulins (hTg) durchgeführt. Wegen der Inzidenz von 15%-20% diskordanter Resultate entwickelte Bianchi et al. (J Nucl Med 1993; 34: 2032-2037) die Serumchromatografie von endogen radioiodiertem Triiodthyronin (L-T3) und Thyroxin (L-T4) bei Patienten mit DTC nach oraler Applikation von I-131. Da im Rahmen des Iodstoffwechsels auch radioiodierte Verbindungen im Urin erscheinen, versuchten wir eine Urinchromatografiemethode zu entwickeln, basierend auf der Annahme, dass ein pathologischer I-131-Uptake, wenngleich zu niedrig um im GKS erkannt zu werden, gleichwohl über endogen iodierte Schilddrüsenprodukte im Urin nachgewiesen werden kann. In der Urinchromatografie konnten die Ergebnisse der Serumchromatografie nicht erreicht werden.
Der HSM-Sprachtest mit Hochpassfilter und Rauschen bei Patienten im Alter von 50 bis 60 Jahren
(2005)
Zwischenmenschliche Kommunikation ist in unserer heutigen Umwelt kaum mehr ohne zivilisationsbedingte Störgeräusche möglich, die entscheidenden Einfluss auf das Sprachverstehen haben. Altersbedingte Verschlechterung des Hörvermögens und/oder eventuelle Vorschäden des Gehöres intensivieren die Problematik des Sprachverstehens in störlärmbehafteter Umgebung. In der hier vorliegenden Arbeit wurde die Diskriminationsfähigkeit normal gealterter 50 bis 60 jähriger Probanden unter Lärm - 60dB und 80dB Lärm - und mit zusätzlichen Hochpassfiltern untersucht. Insgesamt wies die Höhe des Lärms keinen signifikanten Einfluss auf den Signal to Noise-Abstand auf. Dessen ungeachtet bestand eine leichte Tendenz zum besseren Verständnis bei 80 dB Lärm. Des weiteren war der Unterschied des durchschnittlichen Sprachverständnisses in Abhängigkeit des Signal to Noise-Abstands zwischen beiden Lärmbedingungen gering. Die eingeführten Hochpassfilter von 250 Hz und 1000 Hz hatten einen hochsignifikanten Effekt auf den Signal to Noise-Abstand. Die Filterbedingungen zeigten bei beiden Lärmbedingungen ein identisches Bild. Im Allgemeinen war die ungefilterte Sprache besser zu verstehen als die gefilterte, wobei der Unterschied zwischen 250 Hz hochpassgefilterter Sprache und der ungefilterten Sprache gering war. 1000 Hz hochpassgefilterte Sprache wurde deutlich am schlechtesten verstanden. Das Geschlecht hatte ebenfalls einen hochsignifikanten Effekt auf den Signal to Noise- Abstand bzw. das Sprachverständnis. Frauen wiesen in allen Bedingungen den geringsten Signal to Noise-Abstand auf. Vor dem Versuch wurden die Probanden aufgefordert, ihr Hörvermögen selbst einzuschätzen. Im Vergleich mit Sprache bei 50 dB ohne Lärm zeigte sich deutlich, dass die Probanden nicht in der Lage waren, ihr eigenes Hörvermögen valide einzuschätzen. Die Streuung um die ermittelte Regressionsgerade war zu groß, um eine Vorhersagen auf das tatsächliche Sprachverständnis machen zu können. Somit kann die eigene Einschätzung nicht als Indikator für das tatsächlich vorhandene Diskriminationsvermögen gelten.
Deregulierte Überaktivierung von Tyrosinkinasen der Abl-Familie spielen eine wesentliche Rolle in verschiedenen Leukämieformen beim Menschen. Neben der schon seit vielen Jahren für die CML als ursächlich anerkannten Fusionskinase p210Bcr-Abl sind weitere Fusionskinasen unter Beteiligung der Abl-Kinase in Formen der sowohl CML als auch der ALL und CMML beschrieben worden. Diese seltener auftretenden Abl-Fusionskinasen umfassen sowohl Bcr-Abl Proteine anderer Größe (p165Bcr-Abl, p190Bcr-Abl und p230Bcr-Abl) als auch die Tel-Abl Fusionskinasen, die anstelle von Teilen des Bcr-Proteins Teile des Tel-Proteins beinhalten. Im ersten Teil dieser Arbeit wurde die Kinasespezifität der onkongenen Fusionstyrosinkinasen Bcr-Abl und Tel-Abl mit der der physiologischen Kinasen c-Abl und Arg verglichen. Mittels kurzer Peptide, deren Aminosäuresequenzen Phosphorylierungsepitopen in Substratproteinen der Kinasen der Abl-Famile entsprechen, konnte eine verminderte katalytische Spezifität der onkogenen Kinasen Bcr-Abl und Tel-Abl gezeigt werden. Der zweiten Teil der hier dargestellten Ergebnisse fokussiert auf Signaltransduktionsereignisse, die in Tel-Abl exprimierenden Zellen auftreten, und vergleicht diese mit der für Bcr-Abl bekannten Signaltransduktion. Ähnlich wie Bcr-Abl konnte auch Tel-Abl in Proteinkomplexen mit dem Adapterprotein CRKL, ein Protein, das in Bcr-Abl-transformierten Zellen konstitutiv Tyrosin-phosphoryliert ist, nachgewiesen werden. Des weiteren wurde gezeigt, daß in den Tel-Abl exprimierenden Zellen die Adapterproteinen c-CrkII und CRKL phosphoryliert sind und mit vielen anderen tyrosinphosphorylierten Proteinen Komplexe bilden. Schließlich wurden einige Signaltransduktionsschritte beschrieben, die sowohl in Zellen, die Tel-Abl exprimieren, als auch in Zellen mit Bcr-Abl-Expression aktiviert sind. Mittels eines Ras×GPT-spezifischen Präzipitationsassys konnte eine konstitutive Anhebung des GTP-belandenen Anteils des GTPase Ras in den Zellen mit Expression der leukämischen Abl-Formen gezeigt werden. Sowohl die mitogene Kinase MAPK/Erk als auch die Kinase Akt/PKB, welche die Apotptose blockiert, werden ebenfalls durch Tel-Abl aktiviert. Die Ergebnisse der hier dargestellten Arbeit zeigen, daß die leukämischen Abl-Fusionsproteine eine katalytische Spezifität aufweisen, die sich von der der physiologischen Abl-Kinasen unterscheidet und daß Tel-Abl zumindest einige der Signaltransduktionswege zu aktivieren vermag, welche auch durch das onkogene Protein Bcr-Abl aktiviert werden.
Funktionelle Untersuchungen zum Einfluss von FAP-Inhibitoren auf die Tumorzellmigration und Invasion
(2004)
Das Fibroblasten-Aktivierungs-Protein (FAP) ist eine Oberflaechenprotease mit kollagenolytischer Aktivität in vitro, die in vivo spezifisch von Fibroblasten in der Umgebung maligner epithelialer Tumoren in der Phase der Invasion und Disseminierung aufreguliert wird. Da Matrixproteasen durch proteolytischen Umbau extrazellulärer Matrix zu Invasion und Metastasierung von Tumoren beitragen, stellen sie interessante Zielstrukturen für die Pharmakotherapie von Tumorerkrankungen dar. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung der Lokalisation und der Funktion von FAP in migrierenden fibroblastoiden HT1080 Fibrosarkomzellen, die FAP ueberexprimierten. FAP war in Zellen, die durch 3D Kollagenmatrices migrieren, an Zellkontakten zu Kollagenfasern geclustert, mit ß1-Integrin kolokalisiert (Konfokalmikroskopie) und wurde im Verlauf der Kultur auf der Zelloberflaeche aufreguliert bzw. stabilisiert (Durchflusszytometrie). Ein spezifischer FAP-Inhibitor BIBX 1899, nicht jedoch die strukturhomologe Kontrollsubstanz BIBX 1954, fuehrte zu einer subtotalen Inhibition der Zellmigration (Zeitraffervideomikroskopie und Zelltracking). Die Inhibition der Motilitaet war nicht toxisch, dosisabhaengig, spezifisch für FAP-exprimierende Zellen und in der gesamten Zellpopulation nachweisbar. Die Inhibition von FAP fuehrte darueber hinaus zu einer spezifischen, dosisabhaengigen Hemmung der Matrixverdichtung und Kontraktion von Kollagenmatrices durch FAP-positive humane Lungenfibroblasten (GM 5387). Die Befunde zeigen eine Fokalisierung von FAP an Bindungsstellen zu Kollagenfasern, eine Beteiligung an kontraktilen Zell-Matrix Interaktionen und der Zellbewegung in komplexen 3D Matrixkulturen. Somit konnte belegt werden, dass FAP als Zielmolekuel für die Hemmung dynamischer Zell-Matrix-Interaktionen mit spezifischen FAP-Inhibitoren geeignet ist.
In vielen Veröffentlichungen ist die Atrophie und die fettige Infiltration der Rotatorenmanschette als wichtiger Prädiktor für den Outcome nach Rekonstruktionen der Rotatorenmanschette belegt worden, insofern, als dass eine fettige Infiltration eine erhöhte Re-Rupturrate bedingt. Der intramuskuläre Fettgehalt wurde bisher mittels einer subjektiven, semiquantitativen Methode, die sich an einer morphologischen CT-Klassifikation orientierte, bestimmt. Durch die in der vorliegenden Arbeit verwendete nichtinvasive 2D-SPLASH Methode ist es möglich, den Verfettungsgrad der Rotatorenmanschettenmuskulatur in einer beliebigen ROI (Region Of Interest) im Rahmen einer Atrophie quantitativ zu bestimmen. Dazu wurden insgesamt 20 Patienten (weiblich/männlich: 7/13, Durchschnittsalter 57,5 ), die unter einem subakromialen Schmerzsyndrom litten, vor der operativen Rekonstruktion der Rotatorenmanschette einer MR-Untersuchung (1,5 T MR Tomograph, Siemens Vision Pro, Siemens AG Erlangen) unterzogen. Die hohe Validität dieser Messmethode ist durch die hochsignifikante Korrelation mit den Phantomuntersuchungen belegt worden. Als weiteres konnte gezeigt werden, dass die fettige Infiltration (bestimmt durch die 2D-SPLASH Methode) nur mäßig mit der mit Hilfe der Quer- und Längsschnittmessungen (cross-sectional areas) bestimmten Muskelatrophie des M. supraspinatus korreliert. Es konnte jedoch ein statistisch gesicherter Zusammenhang zwischen der intramuskulären Verfettung und dem Rupturausmaß belegt werden Zusammenfassend scheint die Entwicklung von Atrophie und fettiger Infiltration der an der Rotatorenmanschette beteiligten Muskeln ein multifaktorielles Geschehen zu sein, an dem eine muskelspezifische Komponente, die Anamnesedauer, die Defektgröße sowie eine Inaktivitäts- und neuromuskuläre Komponente beteiligt sind. Die 31P-MR-Spektroskopie stellt die einzige nichtinvasive Methode dar, mit der der Energiestoffwechsel der Muskulatur in-vivo beurteilt werden kann. In der vorliegenden Arbeit konnten mit Hilfe der 31P-MR-Spektroskopie die Verhältnisse der energiereichen Phosphate, vor allem das Verhältnis zwischen PCr zu ATP, bestimmt werden. Ein signifikanter Unterschied zu einem gesunden Vergleichskollektiv konnte nicht belegt werden. Dabei bleibt fraglich, ob es überhaupt zu einer Veränderung des Energie-stoffwechsels der Rotatorenmanschettenmuskulatur im Rahmen einer Atrophie kommt, wie es bei mitochondrialen, kongenitalen, inflammatorischen und neuropathischen Myopathien nachgewiesen wurde. November 2004
Durch einen auffällig hohen Anteil an Patienten mit Autoimmungastritis, die gleichzeitig Antikörper gegen Helicobacter pylori aufweisen, wurde eine enge pathogenetische Korrellation der beiden Krankheitsbilder vermutet. So macht eine Entstehungstheorie der Autoimmungastritis eine Supermutation der B-Zellen nach Antigenkontakt mit dem H.pylori für eine autoimmune Entgleisung dieser verantwortlich. Die molekulargenetischen Untersuchungen der antikörperkodierenden Gene und deren Mutationen zeigen jedoch, daß das Mutationsniveau in der Autoimmungastritis niedriger ist als dies in der H. pylori Gastritis. Die Theorie der durch Supermutationen entstehenden autoimmungastritis aus der H.pylori Gastritis konnte in dieser Arbeit nicht bestätigt werden. Auch wurde durch des Aufstellen genealogischer B-Zellklon Stammbäume eine Kompartimentierung der inflammatorischen Zellen nach anatomischen Regionen, wie es das histopathologisches Bild der beschriebenen Gastritiden vermuten ließen nicht darstellen.
Die Lunge wird häufig im Rahmen der Behandlung maligner Tumoren im Thorax bestrahlt und stellt aufgrund ihrer hohen Radiosensitivität das dosislimitierende Organ dar. Es kann zu Nebenwirkungen in Form von akuter Strahlenpneumonitis bis hin zu chronischer Lungenfibrose kommen. Bei diesen Prozessen scheint TGF-b1, welches durch ionisierende Strahlung aktiviert werden kann, eine entscheidende Rolle zu spielen. Wir untersuchten anhand von Rattenlungenfibroblasten Zellzyklusveränderungen nach Bestrahlung, die eventuell TGF-b1 vermittelt sind. Es wurden Zellzyklusanalysen mittels BrdU-ELISA bzw. Messungen am Durchflusszytometer durchgeführt. Hierbei zeigte sich eine dosisabhängige Proliferationshemmung nach Inkubation unbestrahlter Lungenfibroblasten mit Überständen bestrahlter Fibroblasten. Auch exogene Gabe von TGF-b1 inhibierte die Zellproliferation. Vermutlich führt aktiviertes TGF-b1 zu autokriner Stimulierung von Fibroblasten, Zellzyklusarrest in der G1-Phase und terminaler Differenzierung zu postmitotischen Fibrozyten. Gesteigerte Kollagenproduktion dieser Zellen bewirkt schließlich die Entstehung von Lungenfibrose. Schlußfolgerung: Bestrahlte Fibroblasten produzieren Substanzen, die die Proliferation unbestrahlter Zellen hemmen. TGF-b1 führt zu vergleichbaren Veränderungen. Die Daten sprechen für eine Ausdifferenzierung von Fibroblasten, woraus eine Störung des Gewebs-Remodeling mit Fibrosierung des Lungengewebes resultiert. Vermutlich finden diese Vorgänge durch Induktion von TGF-b1 statt.
ZELLZYKLUSEFFEKTE VON MITOMYCIN C Im Rahmen dieser Arbeit sollten die durch Mitomycin C (MMC) exogen induzierten Zellzyklusstörungen mit den endogenen Störungen des Zellzyklus bei Fanconi-Anämie in unterschiedlichen Zellsystemen (periphere Blutlymphozyten, lymphoblastoide Zellen und Fibroblasten) verglichen werden. Die Zellzyklusanalysen wurden mit der zweidimensionalen Durchflusszytometrie nach dem BrdU/Hoechst 33258-Ethidiumbromid Verfahren durchgeführt. Mit diesem Verfahren ist es möglich zwischen proliferierenden und nichtproliferierenden Zellen (Ellwart, Stunkel et al. 1981) zu unterscheiden und Verteilungen der Zellen in bis zu vier Zellzyklusphasen mit quantitativer Analyse der Populationen während der G0-G1-, G1-, S- und G2-Phasen zu erfassen (Kubbies 1989). Das Ausscheiden von Zellen aus dem Zellzyklus kann dabei über die Akkumulation in den entsprechenden Phasenanteilen des Zellzyklus erfasst werden. Die Induktion von Zellzyklusstörungen erfolgte mit dem bifunktionellen Alkylanz Mitomycin C. Die Applikation von Mitomycin C (MMC) führte dabei vor allem zu einer dosisabhängigen Zunahme der G2-Phasenanteile der Zellzyklen, was als Akkumulation von Zellen innerhalb dieses Kompartiments zu verstehen ist. Diese Akkumulation konnte bei den durchflußzytometrischen Zellzyklusanalysen mit der abgeleiteten Größe Summe der G2-Phasen / Wachstumsfraktion (S G2/GF) proliferationsunabhängig erfasst werden. Die konzentrationsabhängige Zunahme der G2-Phasenakkumulation und die unterschiedliche Verteilung innerhalb der Zellzyklen wurden mit den beiden Parametern Increased S G2+G2`/GF und Increased S G2/GF festgehalten und ausgewertet. Die Untersuchungen mit peripheren Blutlymphozyten, lymphoblastoiden Zellen (B-LCL) und Fibroblasten von gesunden Kontrollpersonen zeigten, dass sich die durch Mitomycin C induzierten DNA-Schädigungen bei durchflußzytometrischen Zellzyklusanalysen vor allem als G2-Phasenakkumulation darstellen. Demgegenüber lagen die ermittelten Werte der S G2/GF von Fa-Individuen bereits bei Standardzellkulturen über denen der gesunden Versuchspersonen. Vor allem bei den Zellzyklusstudien mit peripheren Blutlymphozyten von Fanconi-Anämie Patienten zeigten sich bereits endogen eine massive Erhöhung der G2-Phasenanteile. Im Vergleich zu den untersuchten Kontrollen war die Mitomycin C induzierte Akkumulation von Zellen in den G2-Phasen nicht beliebig steigerbar. Die untersuchten Zellsysteme zeigten verschiedene Proliferationsmuster und reagierten mit einer unterschiedlich starken Arretierung von Zellen in den G2-Phasen bei Zugabe von Mitomycin C. Als sensitivste Zellart reagierten subkutane menschliche Fibroblasten bei Applikation von Mitomycin C. Bei den durchgeführten Zellzyklusanalysen zeigte sich aber auch, dass bei hohen Konzentration von Mitomycin C (MMC) die zytoxischen Effekte von Mitomycin C überwiegen und es zu einem starken Rückgang des Zellwachstums kommt. Da die exogen induzierten Zellzyklusstörungen durch Mitomycin C bei gesunden Kontrollpersonen mit den typischen endogenen Störungen des Zellzyklus bei Fa-Individuen vergleichbar waren, kann als mögliche Ursache für Fanconi-Anämie auf einen DNA-Reparaturdefekt geschlossen werden. Im Rahmen dieser Arbeit wurden auch Zellen von obligat heterozygoten Fa-Individuen mit dem BrdU/Hoechst 33258-Ethidiumbromid Verfahren untersucht. War bei Fa-homozygoten Patienten bereits endogen die Akkumulation von Zellen in den G2-Phasen deutlich gegenüber den gesunden Kontrollpersonen erhöht, so konnte dies für Fa-heterozygote Individuen nicht gezeigt werden. Die ermittelten Werte der Summe der G2-Phasen / Wachstumsfraktion (S G2/GF) lagen zwar dabei vor allem bei den untersuchten peripheren Blutlymphozyten und subkutanen Fibroblasten etwas über den Kontrollen. Mit den hier vorgelegten Daten aus den Zellzyklusanalysen war aber keine Unterscheidung zwischen den obligat heterozygoten Fa-Individuen und den gesunden Probanden möglich. Die Ergebnisse stehen dennoch im Einklang mit den zytogenetischen Untersuchungen auf erhöhte Chromosomenbruchraten bei Verdacht auf Fanconi-Anämie.
Zusammenfassung: Ziel der vorliegenden Arbeit war die Etablierung des Western Blots für den semiquantitativen Nachweis von humanem SeP in Rektumbiopsien. Kernstück der Arbeit war die Anpassung der einzelnen Verfahrensschritte des Western Blots an die besonderen Gegebenheiten bei der Verarbeitung von Schleimhautbiopsien. Bei der Probenaufbereitung, Auftrennung und Detektion des SeP musste besonders der geringe SeP-Gehalt der Biopsien beachtet werden. Bei Patienten mit Selensubstitution waren zumeist schwächere Signale der SeP-Banden und der meisten anderen Banden im Vergleich zu Patienten ohne Selensubstitution erkennbar. Die Selensubstitution spiegelte sich also nicht im SeP-Gehalt der Biopsien wider. Beim Vergleich der Biopsien gesunder Rektumschleimhaut mit den dazugehörigen Adenombiopsien derselben Patienten ergab sich ein deutlich höherer SeP-Gehalt in den Biopsien der gesunden Rektumschleimhaut. Auch das Bandenmuster bei den Adenomen zeigte Unterschiede zur normalen Rektumschleimhaut. So waren bei den Adenomen vermehrt größere Proteine, bei der normalen Rektumschleimhaut vermehrt kleinere Proteine als SeP detektierbar. Auffallend war eine 87 kD-Bande, die gehäuft bei Adenomen auftrat, deren Herkunft bisher nicht bekannt ist. Die niedermolekularen Banden könnten deglykosyliertes oder an einem der UGA-Codons trunkiertes SeP darstellen. Eine genaue Analyse und Identifizierung dieser Banden und ihre Bedeutung steht aber noch aus. In der Zusammenschau der aktuellen Studienlage scheint die Gewährleistung einer ausreichenden täglichen Selenzufuhr, gegebenenfalls auch durch orale Substitution als Nahrungsergänzung, im Hinblick auf die Prävention maligner Tumore sinnvoll und bei schwerkranken Personen prognoseverbessernd zu sein. Die genauen Ansatzpunkte der Selenwirkung sind aber nach wie vor noch nicht vollständig geklärt.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Beurteilung von Musiktherapie. Hierzu wurden Skalen entwickelt die musiktherapeutische Improvisation abbilden sollen. Zur Bewertung dieser Skalen wurde die Interraterreliabilität berechnet. Unterschiedliche Spielarten zeigten deutlich unterschiedlich gute Übereinstimmungen. Diese wurden herausgearbeitet und Vorschläge erarbeitet zur weiteren Optimierung dieser Skalen.
Diese Arbeit untersucht die Fragestellung ob bei der Untersuchung von gesundem Hirngewebe und pathologischen,intrakraniellen Läsionen mittels Singelvoxel- versus Multivoxel-MR-Protonen-Spektroskopie signifikant unterschiedliche Ergebnisse bestehen. Untersucht wurden Hirntumoren der WHO-Grade 2 bis 4, Metastasen und fokal-entzündliche Läsionen. Zusammenfassend ist die Unterscheidung zwischen normalem und pathologisch verändertem Hirngewebe am besten mit der Singelvoxel-Methode und Bildung der CHO/CRE-Ratio möglich. Zur Differentialdiagnose und weiteren Malignitätseinschätzung eignet sich die Bildung der CHO/NAA-Ratio mit Singelvoxel-Spektroskopie. Weiterhin ist die parallele Anwendung von Singel- und Multivoxel-Spektroskopie empfehlenswert.
Der Einsatz starrer Endoskope zur Entfernung von Fremdkörpern der Luft- und oberen Speisewege ist Thema dieser retrospektiven Studie, die sich ferner mit endoskopischen Alternativverfahren auseinandersetzt. Da bei einer Vielzahl von Patienten, die wegen Fremdkörperverdachts ösophageal und/oder tracheobronchial endoskopiert wurden, keine Fremdkörperpersistenz nachgewiesen werden konnten, soll die Frage nach den für dieses Phänomen verantwortlichen Faktoren geklärt werden. Die Anamnese, klinischer Befund und die Gegenüberstellung von Verdachtsdiagnose und endgültiger (postoperativer) Diagnose soll ätiologische Zusammenhänge klären und zeigt konkrete Anwendungsmöglichkeiten der gewonnenen Erkenntnisse auf.
In der vorliegenden Arbeit wurden Gefrierschnitte von 28 Cholesteatomen mit unterschiedlichen Entzündungsgraden immunhistochemisch untersucht. Ziel dieser Studie war es, durch immunologische Färbemethoden eine quantitative und qualitative Bestimmung immunkompetenter Zellen im histologischen Präparat der Cholesteatomperimatrix durchzuführen. Dabei wurde die indirekte Immunperoxidase-Methode angewandt. Als Zelloberflächenmarker dienten dabei CD 25, CD 28, CD 40, CD 40 Ligand, CD 69, B7-1 und B7-2. Die Ergebnisse zeigten eine allgemeine Tendenz zu Zellhäufungen im Bereich der Perimatrix und stützen die These, daß sich die Entzündungsreaktion vorwiegend in der Perimatrix abspielt. Ein weiteres Resultat war, daß aktivierte T-Zellen in Abhängigkeit von der klinischen Aggressivität des Cholesteatoms vermehrt auftreten.
Die Arbeit befasst sich mit der Nachuntersuchung von 334 Patienten, die an einem Akustikusneurinom in der Zeit von 1989 bis 2000 an der Univ.-HNO-Klinik Würzburg auf transtemorale Weise operiert wurden. Es wurden anmestische Daten, Tumorgröße und das postoperative Hörvermögen anhand der Aktenlage ausgewertet.
p8 ist ein vor einigen Jahren erstmals im Zusammenhang mit Pankreatitis beschriebenes 80 Aminosäuren langes Protein, das im exokrinen Pankreas mit vermehrtem Zellwachstum assoziiert ist. Wir konnten p8 auch in beta-Zellen des endokrinen Pankreas nachweisen. Um Informationen über die subzelluläre Lokalisation zu erhalten, wurde ein Plasmid, das für ein Fusionsprotein aus p8 und GFP (grün fluoreszierendes Protein) kodiert, kloniert und in verschiedene Ziellinien transfiziert. Die Ergebnisse dieser Versuche sprechen dafür, dass p8 ein nukleäres Protein ist. Durch ein Deletionskonstrukt des Fusionsproteins wurde ein nukleäres Lokalisationssignal (NLS) am C-terminalen Ende des Proteins identifiziert. Um weitere Informationen über Funktion und Wirkungsweise von p8 zu erhalten, wurden induzierbar stabile INS-1-Zellen (beta-Zelllinie) etabliert. Stimulation dieser Zellen mit IPTG führte zu einer 5fachen Überexpression von p8. Die Zellzahl der p8-überexprimierenden Zellen und die der nicht-p8-überexprimierenden Zellen wurde zeitabhängig verglichen. Je nach Versuchsaufbau wurden nach 96 Stunden Zellwachstum unter p8-Überexpression 31% bis 37% mehr Zellen als in dem Vergleichskollektiv ohne p8-Überexpression ermittelt. Von Seufert et al. wurden in den Zellmedien der p8 überexprimierenden stabilen INS-1-Zellen kumulativ erhöhte Insulin-Spiegel gemessen. Dieses spricht dafür, dass Überexpression von p8 in beta-Zellen Proliferation ausloest, nicht aber zu einem Differenzierungsverlust führt. Unsere Untersuchungen nähren die Hoffnung, dass in Zukunft mit Hilfe von p8 Spender-beta-Zellen in vitro vermehrt und im Rahmen einer Zelltherapie einem Diabetiker transplantiert werden könnten.
Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war es, das in unserem Labor etablierte Modell der chronischen Koronarstenose der Ratte morphologisch zu charakterisieren. Besonderes Augenmerk galt hierbei dem mikrovaskulären Remodeling zwei Wochen nach myokardialer Ischämie. Darüber hinaus sollten Effekte des ACE-Hemmers Quinapril auf das mikrovaskuläre Remodeling unter chronischer Ischämie untersucht werden. Zur Kapillardichtebestimmung wurde eine neue immunhistochemische Färbung, die Lectinfärbung, in unserem Labor etabliert. Sie erlaubt eine selektive Anfärbung des Kapillarendothels und damit eine exakte Kapillardichtebestimmung im Querschnitt. Zusätzlich kam die Orientatormethode zum Einsatz, mit deren Hilfe Aussagen über dreidimensionale Strukturen aus der zweidimensionalen Ebene möglich sind. So lassen sich Längenveränderungen der myokardialen Kapillaren als weiterer Hinweis eines angiogenen Geschehens untersuchen. In früheren Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe konnten Hypertrophiereaktionen und relative Kapillardichteänderungen am chronischen Infarktmodell nachgewiesen werden. Die vorliegende Arbeit zeigte jedoch, dass eine chronische Koronarstenosierung bis 2 Wochen nach Operation trotz eines deutlichen Zelluntergangs zu keinem signifikantem mikrovaskulären und myozytären Remodeling führt. Die in anderen Arbeiten gefundenen angiogenen Effekte von Quinapril auf die ischämische Skelettmuskulatur konnten für den Herzmuskel der Ratte 2 Wochen nach Operation nicht gefunden werden. Möglicherweise sind unsere Ergebnisse auf die korrekte Bestimmung der Hypertrophie-unabhängigen, absoluten Kapillardichte-bestimmung zurückzuführen, die in Arbeiten anderer Gruppen nicht berücksichtigt wurden.
Ziel vorliegender Studie war die Einflussfaktoren der Radioiodtherapie bei der Autoimmunthyreopathie vom Typ M. Basedow insbesondere im Hinblick auf die prätherapeutische thyreostatische Therapie aufgrund der unklaren Datenlage zu erfassen. Der Einfluss von Geschlecht, Alter, Schilddrüsenvolumen, applizierter Aktivität, erzielter Dosis, Uptake und verschiedener Laborparameter, wie TSH, fT3, fT4 wurde untersucht. Aus einem Kollektiv von 465 Patienten konnten 283 als Ersttherapierte identifiziert werden und weitern uni-und multivariater Analyse unterzogen werden. Als Therapieerfolg definiertn wir Patienten, deren TSH- Spiegel ohne Medikation im Normbereich lag, als auch jene, die unabhängig vom TSH-Spiegel nach Radioiodidtherapie eine hypothyreote Stoffwechsellage aufwiesen und substituiert werden mussten. Die Erfolgsquote betrug 86,6%. Unsere Ergebnisse der univariaten Analyse erlauben den Schluss, dass sowohl die erzielte Dosis, das Schilddrüsenvolumen, die applizierte Aktivität, sowie der Uptake relevante Einflussfaktoren einer Radioiodtherapie sind. Die simultane thyreostatische Therapie zeigte weder in uni- noch multivariater Analyse signifikante Unterschiede bezüglich einer erfolgreichen Radioiodtherapie. Eine um 5% niedrigere Erfolgsrate unter simultaner Thyreostase, sowie die Ergebnisse multivariater Betrachtungen deuten jedoch auf einen tendentiellen Einfluss hin. Als Konsequenz für die routinemässige Durchführung einer Radioiodtherapie erscheint es sinnvoll, in Einzelfällen die thyreostatische Medikation frühzeitig vor einer Radioiodtherapie abzusetzen. Eine Beurteilung hinsichtlich des Langzeiterfolges sollte frühestens nach 1 Jahr erfolgen.
Um das Risikoprofil beim Mantelzell-Lymphom (MCL) zu identifizieren, wurden morphologische und immunhistochemische Daten von 225 Patienten verglichen. Klinische Daten konnten von 139 Patienten gesammelt werden. Cytogenetische Daten standen von 83 Patienten zur Verfügung. Das wichtigste Ergebnis war die Höhe des Proliferationsindex für die individuelle Überlebensdauer. Vergleichbar mit den Ergebnissen von Rosenwald et al. (Cancer cell, 2/2003, Vol. 3, Seiten 185-197) konnten wir zeigen, daß der Proliferationsindex auch dann mit der Überlebensdauer korreliert ist, wenn man vier Gruppen mit ansteigendem Proliferationsindex (PI) bildet. Dies beweist die Bedeutung des PI bei Mantelzell-Lymphomen. Zusätzlich war eine blastische Zytomorphologie mit einem hohen Mitoseindex, erhöhten Ki-67 Werten und einer Überexpression von p53 korreliert. Die Analyse der zytogenetischen Daten ergab folgende häufige Bruchpunkte: 11q13, 14q32, 1p22, 1p32, 6q21 und 1p11. Die häufigsten (partiellen) Trisomien waren: +3, +3q, +3p, +5/5q, +7, +11q, +12q und +X/Xp/Xq, während die häufigsten Deletionen in –1p, -6/6q, -8p, -9/9p, -11/11p, -13/13p, 14/14q und –17/17p zu finden waren. Der Bruchpunkt 1q32 war mit blastischer Zytomorphologie assoziiert und Patienten mit Deletionen in 1p, 9/9p und 1q zeigten einen signifikant höheren Proliferationsindex als die Kontrollgruppe. Wir konnten zeigen, das Tetraploidie und die Anzahl numerischer Abberationen auf der einen Seite mit blastischer Zytomorphologie und einem hohem Ki-67 Index auf der anderen Seite assoziiert waren. Im Gegensatz dazu gab es keinen Zusammenhang zwischen Ploidie, dem Mitoseindex und einer Überexpression von p53. Die folgenden Faktoren waren Indikatoren einer ungünstigen Überlebensprognose: Ein Karnofsky Index <80, disseminierter Befall (Ann Arbor III-IV), ein IPI>1, ein Hämoglobin >12,5mg/dl, ein Befall von Leber oder Knochenmark, Leukozytenwerte >10.000, keine Remission oder Progression unter Therapie. Die folgenden Parameter waren mit kürzeren Überlebensdauern assoziiert: >3 Bruchpunkte, >2 strukturelle Abberationen, hohe Mitose- und Ki-67 Indices und eine p53 Überexpression. Ein Verlust des Y Chromosoms bei Männern war mit einem längeren Überleben assoziiert. In der Gruppe mit Langzeitüberlebern (>7 Jahre) zeigte sich ein geringerer Befall extranodaler Lokalisationen, von Milz und Knochenmark, weniger B-Symptomatik, niedrigere LDH-Werte und weniger disseminierter Befall. Ein niedriger Proliferationsindex war ebenfalls ein wichtiges Kriterium in dieser Gruppe, kein einziger Fall wies eine PI>30% auf.
5. Zusammenfassung Generell besteht eine Indikation zum Ersatz der Aorta ascendens bei Dilatation des Gefäßes auf mehr als 5 cm Durchmesser. Die Letalität wird in der Literatur für den Ascendensersatz mit 5 % angegeben. Die Vorteile einer externen Wandstabilisierung und Umfangsreduktion mittels Wrapping als Alternative sind einerseits eine kürzere Aortenklemmzeit, ande-rerseits eine postoperativ geringere Blutungsrate, unter anderem weil aortale Anastomosen und Reinsertionsstellen der Koronarien als mögliche Blutungs-quellen wegfallen. Zudem ist der Eingriff prinzipiell ohne Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine durchführbar. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden 20 Patienten an der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie der Universität Würzburg nach Wrappingoperation zwischen 2 und 162 Monaten postoperativ mittels Echokardiographie und MRT hinsichtlich des langfristigen Operationserfolges untersucht. Den Ergebnissen zufolge kann, auch unter Berücksichtigung der entsprechenden Literatur, ein Aortenwrapping prinzipiell bei Aneurysmen von ca. 4,5-5,5 cm Durchmesser insbesondere bei Hochrisikopatienten und Kombinationseingriffen sowie bei poststenotischer Dilatation zur Rupturprophylaxe zur Anwendung kommen. Die Indikation bei Patienten mit angeborenen Bindegewebserkrankungen z.B. dem Marfan-Syndrom wird kontrovers diskutiert. Zusammenfassend können der vergrößerte Aortendurchmesser und die damit erhöhte Wandspannung durch das Verfahren des Aortenwrapping erfolgreich reduziert und damit das Rupturrisiko verringert werden. Es zeigte sich außer-dem, dass durch die Aortenraffung die Windkesselfunktion ebenso wie beim Ascendensersatz aufgehoben wird, was sich jedoch in nicht hämodynamisch auswirkte. Bei einem der nachuntersuchten Patienten zeigte sich eine signifikante Redilatation der Aorta ascendens, vermutlich bedingt durch eine ungenügende Fixation der Prothese. Da die Problematik einer Redilatation durch Prothesen-dislokation auch in der Literatur beschrieben wird, ist die sorgfältige Fixierung der Dacron®-Prothese entscheidend für den dauerhaften Erfolg des Verfah-rens. Im Einzelfall bleibt abzuwägen, ob ein Aortenwrapping oder ein Aortener-satz vorzuziehen ist, es besteht trotz der guten Ergebnisse keine generelle Tauglichkeit des Verfahrens. Weitere Studien zur Überprüfung des Verfahrens sind jedoch erforderlich.
In der vorliegenden Untersuchung erfolgt eine kritische Analyse der Literatur zum Epignathus, welche die genetischen, patho-anatomischen und patho-histologischen Grundlagen erfasst, die Darstellung bisheriger Therapieansätze, sowie die Darstellung und Dokumentation eines Kindes mit Epignathus welches im Jahre 2000 in der Klinik und Poliklinik für Mund-,Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universität Würzburg behandelt worden ist.
Die Arbeit befasst sich mit Untersuchungen des Funktionserhalts des N. facialis nach transtemporaler und translabyrinthärer Resektion von Akustikusneurinomen. Es wurden retrospektiv 477 Patienten in Bezug auf anamnestische Daten, Tumorlokalisation und -größe, sowie die prä- und postoperative Fazialisfunktion erfasst, die im Zeitraum von 1989 - 2000 in der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik der Universität Würzburg operiert wurden.
Der Pathomechanismus des T-Helferzellverlusts bei der HIV-Infektion ist bisher ungeklärt. Diese Arbeit zeigt, dass primäre, HIV-uninfizierte CD4+ Zellen in Kontakt mit HIV-infizierten Zellen zugrundegehen. Zur Aufklärung des Mechanismus dieses Zelltodes wurden einzelne Schritte der Zellfusion zwischen infizierten und uninfizierten Zellen mit Antikörpern und Peptiden blockiert, und die Auswirkung dieser Blockade auf den Zelltod bestimmt. Dabei zeigte sich dass die Blockade jedes Schritts der Fusion von nicht-infizierten und infizierten Zellen den Zelltod der uninfizierten Zellen verhindert. Weiter wurde gezeigt, dass im Verlauf des Zelluntergangs Apoptose auftritt, diese aber für den Zellverlust keine notwendige Voraussetzung ist.
Ziel der vorliegenden Studie ist es, emotionale Faktoren vor der Inanspruchnahme einer Tumorrisikosprechstunde bei Frauen und Männern mit einem erhöhten Brustkrebs- und/ oder Eierstockkrebsrisiko zu untersuchen. In diesem Zusammenhang sollen biomedizinische, anamnestische und soziodemographische Prädiktoren geprüft werden, die einen Einfluss auf die psychische Befindlichkeit dieser gesunden oder bereits erkrankten Ratsuchenden aus Hochrisikofamilien haben könnten. Die Untersuchung verfolgt im einzelnen folgende Fragestellungen: Unterscheiden sich erkrankte Mitglieder und gesunde Angehörige aus Hochrisikofamilien hinsichtlich der Ausprägung ihrer emotionalen Belastung? Welchen Einfluss haben medizinische bzw. klinische Variablen auf die emotionale Befindlichkeit bei Brustkrebspatientinnen? Gibt es Zusammenhänge zwischen bestimmten anamnestischen Faktoren und krebsspezifischer Angst bei gesunden Frauen aus Risikofamilien? Bestehen Zusammenhänge zwischen soziodemographischen Variablen und der emotionalen Befindlichkeit? Im Zeitraum von 1997 bis 1999 wurden im „Interdisziplinären Zentrum für familiären Brustkrebs“ (Humangenetik, Gynäkologie, Psychoonkologie) in Würzburg 179 Ratsuchende im Alter zwischen 13 und 71 Jahren (M=42, s=12) beraten. Davon waren 72 Personen anamnestisch an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt, 107 Personen waren gesunde Angehörige aus Hochrisikofamilien. Das Alter der Erkrankten lag durchschnittlich höher. Das Patientenklientel setzte sich zu 95,5% aus weiblichen Teilnehmerinnen zusammen. Die Mehrzahl der Probanden war zum Untersuchungszeitpunkt verheiratet oder lebte in einer festen Partnerschaft. Die Erhebung sämtlicher Daten erfolgte vor der Erstberatung zum Zeitpunkt der Inanspruchnahme der Tumorrisikosprechstunde. Neben der Erfassung medizinischer Daten anhand eines gynäkologischen und biomedizinischen Erhebungsbogens wurden die Studienteilnehmer gebeten, einen umfassenden Fragenkatalog zu beantworten. Für die vorliegende Arbeit wurden die Variablenbereiche Risikowahrnehmung und krebsspezifische Angst, seelisches Befinden sowie einige soziodemographische Daten erfasst und in die Untersuchung einbezogen. Die Studie wurde als kontrollierte Querschnittsuntersuchung konzipiert, um die emotionale Befindlichkeit zum Zeitpunkt der klinischen Vorstellung zu erfassen. Hinsichtlich des psychologisch-orientierten Fragebogenteils kam die deutsche Version der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) von Herrmann et al. (1995) zum Einsatz. Die Ergebnisse hinsichtlich der zentralen Frage nach der Ausprägung der psychologischen Merkmale Angst, Depressivität und krebsspezifischer Erkrankungsfurcht zeigten, dass sowohl Angst- als auch Depressivitätswerte im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe durchschnittlich höher lagen. Ebenso finden sich in unserer Studie mehr Personen mit klinisch auffälligen Werten. Im Vergleich der beiden Subgruppen (Erkrankte vs. Gesunde) untereinander ergab sich hinsichtlich der psychosozialen Variablen kein signifikanter Unterschied, ebenso wenig ein Zusammenhang zwischen Risikostatus (definiert durch die Häufigkeitsangabe aller erkrankten Angehörigen innerhalb einer Familie) und emotionaler Befindlichkeit. Bei den Brustkrebspatientinnen zeigte sich, dass das Erkrankungsstadium sowie die Art der Therapie keinen Effekt auf Angst, Depressivität und krebsspezifische Angst haben. Betroffene, deren Erstdiagnose länger als 5 Jahre zurücklag, scheinen allerdings signifikant weniger krebsspezifisch ängstlich zu sein als diejenigen, die in den letzten 5 Jahren ihre Diagnose erfahren hatten. In der Stichprobe der gesunden Frauen aus Hochrisikofamilien ließen sich weder bei eigener Symptomwahrnehmung (benigne Mammaerkrankungen) noch bei anamnestisch bekanntem Tod der erkrankten Mutter höhere Werte krebsspezifischer Erkrankungsfurcht nachweisen. Die genannten Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der bisherigen Forschung sowie unter Berücksichtigung der methodischen Einschränkungen der vorliegenden Studie diskutiert. Dass sich in der Stichprobe eine Subgruppe von psychisch stark belasteten Frauen findet, legt den Bedarf einer spezifischen psychologischen Beratung und Intervention nahe sowie generell die Einbeziehung von psychosozialen und emotionalen Aspekten im Rahmen einer genetischen Beratung.
Analyse polymorpher Sequenzbereiche des Promotors des Humanen Cystein-Reichen Proteins 61 (hCYR61/CCN1) Ziel ist es den Promotor des Wachstumsfaktor und 1,25-Dihydroxy Vitamin D3 regulierten immediate early Genproduktes von Osteoblasten und Signalmolekül im Mikroenvironment des Knochens, hCYR61/CCN1, funktionell zu charakterisieren. Zum ersten sollten 4 unterschiedliche hCYR61/CCN1 Promotorkonstrukte, mit den Längen von 200bp-1000bp auf ihre Promotoraktivität getestet werden, um so eine Vorstellung der Regulationsmechanismen des hCYR61/CCN1 Promotors zu gewinnen. Die andere Fragestellung befasste sich mit der Relevanz eines CA-Repeat Polymorphismus innerhalb des hCYR61/CCN1 Promotors, der anhand einer Gesundenpopulation nachgewiesen worden war. Das Interesse war hierbei, ob unterschiedliche CA-Repeat Längen in einem hCYR61/CCN1 Promotorkonstrukt von 450bp Länge auch unterschiedliche Promotoraktivitäten erzeugen. Die hCYR61/CCN1 Promotorkonstrukte der Länge 200bp-1000bp wurden mittels PCR eines Templates (J23219 aus einer Lambda Phagendatenbank) hergestellt. Die Länge und die Sequenz der Promotorkonstrukte überprüften wir durch Sequenzierung und Fragmentanalysen. Ausgewählte hCYR61/CCN1 Promotorkonstrukte wurden daraufhin in ein Luziferase-Vektor-System kloniert. Die entstandenen hCYR61/CCN1 Promotor-Vektorkonstrukte wurden in zwei Zellsyteme, h-fob Zellen (humane Osteoblaten) und T/C28a2 Zellen (humane Chondrozyten) durch Elektroporation transfiziert. Die Zellen wurden über 48h kultiviert, geerntet und die Promotoraktivität in einem Luminometer in Fluoreszenz Units (FU) gemessen. Es wurden zwei verschiedene Kultivierungsbedingungen der beiden Zelllinien geprüft, nämlich eine serumfreie und eine serumhaltige, um einen in der Literatur beschriebenen Seruminduktionseffekt nachweisen und überprüfen zu können. Insgesamt wurden für die hCYR61/CCN1 Promotorkonstrukte der Länge 200bp-1000bp Experimente in h-fob Zellen und T/C28a2 Zellen, jeweils unter serumfreien und serumhaltigen Bedingungen durchgeführt. Für die 450bp langen hCYR61/CCN1 Promotorkonstrukte mit den variierenden CA-Repeats von 17-22 CA-Repeats, wurden ebenso Transfektionsexperimente in beiden Zelllinien und unter beiden Kultivierungsbedingungen durchgeführt. Als Ergebnisse ist zusammengefasst festzuhalten, dass ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen den hCYR61/CCN1 Promotorkonstrukten unterschiedlicher Länge von 200bp-1000bp und ihrem Promotoraktivitätsniveau besteht. Die hCYR61/CCN1 Promotorkonstrukte der Länge 200bp-800bp besitzen eine sehr hohe basale Promotoraktivität, die um den Faktor 4-5 bei serumfreier Kultivierung über der Hintergrundsaktivität liegt. Die Aktivität des 1000bp Promotorfragmentes ist signifikant niedriger (p=0,024 in h-fob Zellen und p=0,037 für T/C28a2 Zellen bei serumhaltiger wie serumfreier Kultivierung), als die der übrigen Promotorfragmente, die sich untereinander nicht signifikant in ihren Aktivitäten unterscheiden (p=0,57 in h-fob Zellen und p=0,66 für T/C28a2 Zellen bei serumfreire Kultivierung). Es besteht weiterhin ein signifikanter Seruminduktionseffekt, der für alle Konstrukte und beide Zelllinien nachzuweisen ist. Dieser ist bei den hCYR61/CCN1 Promotorkonstrukten der Länge 200bp-1000bp, ebenso wie bei den hCYR61/CCN1 Promotorkonstrukte 450bp mit den variablen 17-22 CA-Repeats nachweisbar (p=0,001 in h-fob Zellen und p=0,002 für T/C28a2 Zellen). Der Seruminduktionseffekt ist für alle Konstrukte proportional und wirkt signifikant stärker auf die T/C28a2 Zellen, als auf die h-fob Zellen. So liegt die durchschnittliche Steigerung der hCYR61/CCN1 Promotoraktivität etwa bei dem Faktor 1,5-3 in h-fob Zellen, in T/C28a2 Zellen jedoch um den Faktor 8-11. Dieser Effekt wirkt auf den Promotor von hCYR61/CCN1, da die basale Hintergrundsaktivität gemessen anhand der Transfektion des leeren Expressionsvektors pgl3-Baisc, davon unbeeinflusst bleibt. Es besteht kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen den CA-Repeat Polymorphismen 17-22 CA-Repeats in dem hCYR61/CCN1 Promotorkonstrukt der Länge 450bp und deren Promotoraktivitäten (p=0,495 in h-fob Zellen und p=0,514 für T/C28a2 Zellen bei serumfreier Kultivierung und p=0,397 in h-fob Zellen und p=0,488 für T/C28a2 Zellen bei serumhaltiger Kultivierung). Die Konstrukte haben also unabhängig von der Zahl der CA-Repeats keine unterschiedliche Promotoraktivität gemessen im Luziferase Assay. Somit lässt sich in diesem in vitro System kein relevanter Effekt hinsichtlich der funktionellen Relevanz diese CA-Repeat Polymorphismus nachweisen. Weitere Experimente werden Auskunft über kausale Regulationsmechanismen des hCYR61/CCN1 Promotors und die Relevanz von hCYR61/CCN1 innerhalb des Knochenstoffwechsels geben.
In der vorliegenden Studie wurden 568 Vorsorgeuntersuchungen ausgewertet, die von der BAD GmbH im Zentrum Hannover in den Jahren 1987 bis 2001 nach dem 1983 in Deutschland eingeführten arbeitsmedizinischen Grundsatz G41 „Arbeiten mit Absturzgefahr“ durchgeführt worden sind. Zur Ermittlung der Bedeutung der cranio-corpo-graphischen Aufzeichnungen des Tretversuches für die berufsgenossenschaftliche Feststellung von Tauglichkeitseinschränkungen wurden die Ergebnisse der einzelnen durchgeführten Tests Cranio-Corpo-Graphie (CCG), Hörtest und Sehtest zu den von den untersuchenden Ärzten formulierten Bedenken gegen eine Tauglichkeit zu Arbeiten in Höhe in Beziehung gesetzt. Dabei hat die CCG von den neurootologischen Tests mit einer Sensitivität von 29% und einer positiven Prädiktion von 35% den höchsten Anteil an der Beurteilung mit Feststellung von Bedenken. Die Anamnese der Schwindelsymptome hat mit 67% eine auffallend hohe positive Prädiktion für die Äußerung von Bedenken. Hingegen hat nur 10,1% der Untersuchten mit pathologischer CCG eine auffällige Schwindelanamnese, so dass deutlich wird, dass die alleinige Anamneseerhebung zur Beurteilung nicht ausreichend ist, sondern dass die objektive und quantitative Dokumentation der vestibulospinalen Reflexe z.B. mittels einer CCG zusätzlich zu einer ausführlichen Schwindelanamnese zur Objektivierung von Gleichgewichtsstörungen zwingend erforderlich ist.
In der vorliegenden Arbeit sollte untersucht werden, welcher individuelle Röhrenstrom für unterschiedliche anatomische Regionen (Schädel, Hals, Thorax und Abdomen) nötig ist um diagnostisch aussagekräftige CT-Aufnahmen zu erzeugen. In diese prospektive Studie wurden 262 erwachsene Patienten aufgenommen. Ausgehend von seit Jahren bewährten Standardparametern wurde für jede anatomische Region anhand eines Iterationsschemas der minimal notwendige Röhrenstrom durch mehrmalige Wiederholung des Referenzscans ermittelt und mit diesem Wert die Untersuchung durchgeführt. Drei voneinander unabhängige Radiologen beurteilten die Bildqualität vor und nach Röhrenstromanpassung ohne Kenntnis der Expositionsparameter. Für Untersuchungen des Schädels (n=50) ergab sich ein Einsparungspotentials von 13 %, bei Thoraxuntersuchungen (n=67) von 57 % und bei Untersuchungen des Abdomens (n=119) eine maximale Einsparung von 45 % der Standarddosis. Dabei lag die Standarddosis für Schädel- (CTDIW= 41,7 mGy), Thorax- (CTDIW= 9,7 mGy) und Abdomenuntersuchungen (CTDIW = 11,7 mGy) bereits im untersten Quartil der deutschen Expositionspraxis. Für Abdomenuntersuchungen fand sich eine lineare Beziehung zwischen dem erforderlichen Röhrenstrom und dem in der a.p.-Richtung im Oberbauch gemessenen Körperdurchmesser. Der erforderliche Röhrenstrom variierte von 110 bis 325 mA (CTDIW=6,4-17,6 mGy) und die Körperdurchmesser von 16-35 cm. So ergibt sich, daß schlanke Patienten mit einem Durchmesser unter 27 cm bei den üblichen Expositionsparametern unnötig hohen Dosen ausgesetzt werden. Für diese Patienten kann man den notwendigen Röhrenstrom abschätzen, indem man den Körperdurchmesser mit ¾ multipliziert. Durch die individuelle Anpassung des Röhrenstroms an den Körperdurchmesser wird die Strahlenexposition bei Abdomen-CT-Untersuchungen um bis zu 45 % gesenkt ohne Beeinträchtigung der diagnostischen Aussagekraft. Für CT-Untersuchungen des Thorax ist das Einsparungspotential unabhängig vom Körperdurchmesser, im Mittel reicht ein Röhrenstrom von 73 mA (CTDIW= 4,2 mGy) aus. Bei CT-Untersuchungen des Gehirnschädels ergab sich das geringste Einsparpotential mit einer notwendigen Dosis CTDIW = 36,2 mGy bei durchschnittlich 174 mA. Der Studienarm Hals wurde vorzeitig wegen Zunahme von Aufhärtungsartefakten durch den Unterkiefer bzw. die Schulter abgebrochen.
Onkologische Patienten sind während der Phase der Chemotherapie-bedingten Knochenmarkdepression besonders durch Infektionen bedroht. Da bisher keine Parameter bekannt sind, die eine schwerwiegende bakterielle Infektion zu Beginn einer Fieberepisode von anderen Fieberursachen sicher differenziert, werden diese Patienten bei Fieber und Neutropenie trotz der damit verbundenen Nachteile und Risiken, wie z.B. mögliche Resistenzbildung, Toxizität der Antibiotika, Risiko nosokomialer Infektionen, psychische Belastung der kleinen Patienten und deren Eltern, sofort stationär aufgenommen und intravenös mit Antibiotika behandelt. In der vorliegenden Studie wurde der diagnostische Wert der Interleukine 6 und –8 für die Früherkennung schwerer Infektionen bei pädiatrischen Patienten mit Fieber und Chemotherapie-bedingter Neutropenie untersucht und mit dem diagnostischen Wert des CrP verglichen. In einem Beobachtungszeitraum von 15 Monaten wurden in 128 Fieberepisoden bei 55 Patienten mit einem breiten Spektrum onkologischer Grunderkrankungen die Konzentrationen der Parameter an den ersten Fiebertagen bestimmt. Neben 95 FUO-Episoden wurden sechs bakterielle Infektionen mit gram-negativem Erreger, 19 bakterielle Infektionen mit gram-positivem Erreger, drei Pilzinfektionen und fünf klinisch dokumentierte Infektionen behandelt. Es zeigten sich signifikant höhere IL-6 und IL-8 Konzentrationen am ersten Fiebertag bei Infektionen mit gram-negativen Bakterien, S.aureus und Pilzen, also bei potentiell schwerer verlaufenden Infektionen als bei FUO, S.epidermidis- und klinisch dokumentierten Infektionen. Schwere Infektionen konnten mit einer deutlich höheren Sensitivität und Spezifität von anderen Fieberursachen durch die Interleukine als durch das CrP unterschieden werden. Die Interleukine-6 und –8 könnten im Gegensatz zum CrP eine wertvolle Hilfe in der Frühdiagnostik von schwerwiegenden Infektionen bei pädiatrischen Patienten mit chemotherapiebedingter Neutropenie und Fieber sein. Die in dieser Arbeit dargestellten Ergebnisse müssen jedoch vor einem routinemäßigen Einsatz im Klinikalltag in großen, prospektiven Studien validiert werden. Ein weiteres Ziel dieser Studie war, den Therapieerfolg einer initialen Monotherapie mit Imipenem/Cilastat zur Behandlung von Kindern mit Fieber und Chemotherapie-bedingter Neutropenie zu untersuchen und mit dem Therapieerfolg einer initialen Therapie mit einer Ceftazidim/Teicoplanin Kombination zu vergleichen. In insgesamt 106 auswertbaren Fieberepisoden wurde 54 mal initial mit der Monotherapie und 52 mal initial mit der Kombinationstherapie behandelt. Die antibiotische Therapie wurde nach einer Mindestdauer von 72 Stunden beendet, wenn der Patient 24 Stunden fieberfrei war und die Kriterien für FUO erfüllt waren, d.h., kein Erreger nachgewiesen werden konnte und keine weiteren klinischen Zeichen einer Infektion bestanden. Keiner der Patienten verstarb infolge einer Infektion. Rund die Hälfte der Patienten entfieberten in beiden Therapiegruppen innerhalb von drei Tagen unter der Initialtherapie. Beide Therapiegruppen unterschieden sich nicht signifikant hinsichtlich der Therapiedauer, der Fieberdauer und hinsichtlich der Rezidivhäufigkeit und waren damit gleich effektiv. Lediglich bei den Infektionen mit gram-positiven Eregern zeigte sich erwartungsgemäß, dass die initiale Kombinationstherapie aufgrund des Teicoplaninanteils zu einer rascheren Entfieberung führte. Alle Patienten, die initial mit der Imipenemmonotherapie behandelt wurden, konnten nach Eintreffen des Antibiogramms erfolgreich behandelt werden. Glykopeptide sind Reserveantibiotika, die möglichst gezielt und sparsam eingesetzt werden sollten, um einer Resistenzbildung vorzubeugen. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass auch der verzögerte Einsatz von Teicoplanin in der Folgetherapie bzw. in Kenntnis des Antibiogramms den Therapieerfolg nicht signifikant vermindert und dadurch keine bedrohliche Situation für einen Patienten entstand. Vorteile einer Monotherapie sind außerdem eine potentiell geringere Toxizitiät, und ein potentiell geringerer Kosten- und Personalaufwand. Wir ziehen aus den genannten Gründen eine initiale Monotherapie mit Imipenem einer initialen Therapie mit einer Ceftazidim/Teicoplanin Kombination vor. Nach frühzeitiger Beendigung der antibiotischen Therapie bei Patienten mit FUO unabhängig von der Granulozytenzahl im Blutbild kam es zu keiner Häufung von Rezidiven. Mit dieser Praxis könnte sich nicht nur das Risiko einer Resistenzbildung senken lassen. Ein verkürzter stationärer Aufenthalt verbessert die Lebensqualität der Patienten, nicht zuletzt bedeutet dies auch einen geringeren Kosten- und Personalaufwand.
Diabetes mellitus ist die häufigste endokrine Störung des Glukosestoffwechsels und betrifft einen großen Teil der Bevölkerung. Der progressive Verlauf der Erkrankung führt zu schweren Sekundärschäden und schränkt die Lebensqualität der Betroffenen deutlich ein. Als einzige kausale Therapiemöglichkeiten stehen bislang nur die Pankreas- und Inseltransplantation zur Verfügung. Der Mangel an Spenderorganen und die erforderliche lebenslange Immunsuppression schränken die weite Verfügbarkeit dieser Behandlung für die überwiegende Anzahl der Diabetiker stark ein. Daher ist es sehr wichtig, neue Therapiestrategien des Diabetes mellitus zu entwickeln. Hierbei ist die Weiterentwicklung der Zelltherapie von zentraler Bedeutung, um durch Differenzierung und Expansion insulinproduzierender Zellen den Mangel an Zellen zur Transplantation zu überwinden. In dieser Arbeit wurde eine Analyse der Expression des proliferationsassoziierten Proteins P8 in Betazellen des endokrinen Pankreas durchgeführt. Es konnte eine spezifische Genexpression von P8 in Betazellen und duktalen Vorläuferzellen des endokrinen Pankreas nachgewiesen werden. Durch die Etablierung eines spezifischen Antiserums wurde P8 im Zellkern der Betazellen lokalisiert. Expressionsanalysen zeigten im Folgenden eine positive Regulation der P8-mRNA-Expression durch Glukose als bekannten Stimulus für die Insulinsekretion und Betazellreplikation. Gleiches wurde für das Inkretinhormon GLP-1, das die Genexpression von bedeutsamen Transkriptionsfaktoren für die Betazellproliferation und -differenzierung induziert, in Betazellen als auch deren Vorläuferzellen nachgewiesen. Anhand von Transfektionsexperimenten und Funktionsuntersuchungen mittels ELISA konnte eine Dedifferenzierung der Betazellen durch eine Überexpression des potentiell proliferationsinduzierenden Proteins P8 ausgeschlossen werden. Hierbei wurden betazellspezifische Differenzierungsmarker, PDX-1 und Proinsulin, sowie die Fähigkeit der Betazellen, Insulin zu produzieren, während einer Überexpression von P8 analysiert. Zusammenfassend wurde ein proliferationsassoziiertes Protein, das als möglicher Transkriptionsfaktor in Betazellen des endokrinen Pankreas fungieren könnte, näher charakterisiert, um damit neue Aspekte zur Expansion von Betazellen unter Erhalt ihrer Funktion im Rahmen der Zelltherapie beizutragen.
Beobachtet man das Teilnehmerfeld bei einer Laufveranstaltung, so zeigt sich darin eine heterogene Struktur. Sowohl Läuferinnen wie auch Läufer mit den unterschiedlichsten anthropometrischen Dimensionen (z.B. klein versus groß, schwer versus leicht) und im verschiedensten Alter haben das Laufen für sich entdeckt. Daher stellt sich die Frage, ob diese Heterogenität im Zusammenhang mit der Ausprägung bestimmter funktioneller Sportschuhparameter beim Laufschuh berücksichtigt wird. Basierend auf den Ergebnissen einer Literaturanalyse, in der sich kein Anhalt für den Einsatz von funktioneller Gradierung im Sportschuhbau findet, soll diese Studie überprüfen inwieweit diese Annahme stimmt. Des Weiteren sollte auch geprüft werden, inwiefern Läufer die Gradierung funktioneller Sportschuhparameter für wünschenswert bzw. notwendig erachten. Um die Annahme zu überprüfen, wurde eine Benchmarkstudie durchgeführt, in der vier handelsübliche Laufschuhmodelle in neun verschiedenen Größen auf ihre mechanischen Eigenschaften mittels dynamischer Materialtests untersucht wurden. In einem zweiten Schritt wurde eine Feldstudie sowohl in Mitteleuropa, wie auch in Nordamerika durchgeführt. An dieser Studie nahmen 244 Läuferinnen und 227 Läufer teil. Jeder Studienteilnehmer lief und evaluierte mittels eines standardisierten Fragebogens jedes der sieben Testschuhmodelle jeweils in einer separaten Trainingseinheit für mindestens 30 Minuten. Als Basismodell diente dabei das Laufschuhmodell adidas® Unity. Dieses Basismodell wurde in den definierten Vor-, Mittel- und Rückfußsegmenten durch die Variation der Materialhärte modifiziert. Im Rahmen der Eingangsuntersuchung wurden neben der Aufnahme der anthropometrischen Daten und der Daten der Trainingsgestaltung auch die Laufschuhpräferenzen der Studienteilnehmer bestimmt. Daraufhin folgten eine klinische Untersuchung und eine mittels 2D-Scanner erhobene fußanthropometrische Vermessung. Die Bestimmung der Laufschuhpräferenzen zeigt, dass neben der Passform die Kaufmerkmale Stabilität, Dämpfung im Rückfuß und auch das Abrollverhalten die entscheidenden Kaufkriterien bei der Auswahl eines Laufschuhs darstellen. Hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Differenzierung lässt sich zusammenfassen, dass Männer gegenüber Frauen eher härtere respektive steifere Dämpfungs-, Torsions- sowie Vorfußflexibilitätseigenschaften präferieren. Die Analyse der geographischen Differenzierung zeigt, dass Nordamerikaner signifikant mehr an weicheren Dämpfungseigenschaften interessiert sind als Mitteleuropäer. Die Ergebnisse der subjektiven Evaluierung der Testschuhmodifikationen im Feld und die Analyse der Faktorenanalyse deuten darauf hin, dass nicht jeder analysierte Sportschuhparameter durch den Athleten differenziert wahrgenommen und folglich isoliert evaluiert werden kann. Hinsichtlich der Graduierung des Abrollverhaltens wird, basierend auf den Studienergebnissen, eine schuhgrößenabhängige Graduierung empfohlen, die in zwei Sektoren unterteilt ist. In diesem Zusammenhang umfasst der Gradierungssektor I die Läufergruppe mit einer Schuhgröße von 3.5 UK bis einschließlich 6.0 UK. Diese Läufergruppe ist durch kleinere bzw. kürzere fußanthropometrische Dimensionen sowie durch eine kleinere Körpergröße und geringeres Körpergewicht charakterisiert. Laufschuhe innerhalb dieser Schuhgrößen sollten daher eine eher flexible Dynamische Flexibilität vorweisen. Gradierungssektor II beinhaltet alle Läufer ab einer Schuhgröße von 6.5 UK bis 15.5 UK. Laufschuhe für diese Läufergruppe sollten eher moderate Dynamische Flexionseigenschaften besitzen. Unabhängig von dieser „Basisempfehlung“ wird für den (umfangreichen) Gradierungssektor II aufgrund der starken Heterogenität der Laufschuhpräferenzen eine Auswahl zwischen zwei verschiedenen Ausprägungen des Abrollverhaltens bezüglich eines Laufschuhmodells vorgeschlagen. Auch diese beiden Ausprägungen der Dynamischen Flexionseigenschaften sollten im moderaten Bereich liegen. Ähnlich wie bei der geographischen Gradierung der Dämpfungseigeschaften wird aufgrund der Ergebnisse neben einer schuhgrößenabhängigen Gradierung auch eine geographische Gradierung des Abrollverhaltens vorgeschlagen. Auch in diesem Zusammenhang wird empfohlen, die Dynamischen Flexionseigenschaften von Laufschuhen für den nordamerikanischen Markt geringfügig flexibler zu gestalten. Im Zusammenhang mit der präferierten Ausprägung der Vorfußflexibilitätseigenschaften bestand das Ziel bezüglich der Untersuchung zur Fußanthropometrie in der Bestimmung der anatomischen Rotationszentren der Metatarsophalangealgelenke , welche die entsprechende Voraussetzung für die richtige Platzierung der Flexionszonen darstellen. Aufgrund der „Homogenität“ der Metatarsal-Längen-Indizes im Zusammenhang mit der Analyse der ausgewählten Gruppierungsvariablen, ist es nicht notwendig, eine Gradierung hinsichtlich der Lage bzw. der Platzierung der Flexionszonen als Einflussgröße der Dynamischen Flexibilität vorzunehmen. Abschließend ist festzustellen, dass zwar die Sportschuhindustrie keine systematische Gradierung von funktionellen Sportschuhparametern am Laufschuh berücksichtigt bzw. vornimmt, jedoch der Markt (Läufer bzw. Kunde) die Gradierung funktioneller Sportschuhparameter fordert bzw. wünscht.
Durch den mehrfachen Führungswechsel in der Radiologischen Abteilung der Frauenklinik der Universität Würzburg seit 1995, ergab sich die Frage, ob die verantwortlichen Radiologen sich in der Mammographiebeurteilung unterscheiden. Ausgehend von 8033 Mammographien von asymptomatischen- und Patientinnen mit einem klinischen Befund, wurde die Sensitivität, Spezifität, die Biopsierate, die Tumorentdeckung- und Recallrate für die einzelnen Untersucher ermittelt. Die wesentlichen Ergebnisse dieser Arbeit sind: 1. Die Sensitivität liegt bei durchschnittlich 97,14%, die Spezifität 98,62%. Die Tumorentdeckungsrate liegt zwischen 6,59‰ und 8,99‰, die Biopsierate beträgt 1,34% und die Recallrate 3,79%. 2. Für alle Behandler liegen diese Werte innerhalb der vom American College of Radiology und den European Guidelines for Quality Assurance in Mammography Screening vorgegebenen Richtlinien. 3. Es gibt keine signifikanten Unterschiede in der Mammographiebefundung durch die verschiedenen Untersucher. 4. Durch die Einführung der standardisierten Klassifikation der Befunde wird in Zukunft eine Qualitätssicherung der Mammographieuntersuchungen und eine Kontrolle der Ergebnisse gewährleistet.
Das Goodpasture-Syndrom zählt zum Formenkreis von Autoimmunerkrankungen, die klinisch unter dem Bild eines pulmorenalen Syndroms verlaufen. Als Goodpasture-Syndrom wird hierbei die Trias aus rapid progredienter Glomerulonephritis, begleitenden Lungenblutungen und dem Auftreten von Anti-GBM-Autoantikörpern bezeichnet. Neben dieser klassischen Form existieren auch Verläufe, die nur die Nieren (35 %) oder nur die Lunge (5 %) betreffen. Die B-Zell-vermittelte Immunität trägt den Hauptanteil am Krankheitsgeschehen. Die Autoantikörper sind gegen die NC1-Domäne der α3-Ketten des glomerulären Basalmembran Kollagen (Typ IV) gerichtet. In der indirekten Immunfluoreszenz sind als Korrelat dafür charakteristische lineare Ablagerungen von Immunkomplexen zu sehen. Das Goodpasture-Autoantigen ist Bestandteil eines speziellen Kollagennetzwerkes, das nur in der glomerulären und alveolaren Basalmembran vorkommt. Das Goodpasture-Autoantigen ist von diskontinuierlicher Struktur. Für die Antikörperbindung sind vor allem die Aminosäureabschnitte 17-31 (GPA) und 127-141 (GPB) von α3(IV)NC1 verantwortlich. Sie werden durch Faltung des Moleküls in räumliche Nähe zueinander gestellt. Mit der vorliegenden Arbeit sollte die Frage beantwortet werden, ob unterschiedliche klinische Verläufe mit verschiedenen Autoantikörperpopulationen korrelieren. Versuche mit rekombinanten Antigenen zeigten die Existenz mehrerer möglicher Autoantikörpersubklassen. 12 der 14 Seren reagierten stärker mit der Chimäre C6 ( entspricht dem Epitop GPB) als mit C2 (entspricht dem Epitop GPA), die beiden anderen Seren hatten ein umgekehrtes Reaktionsverhalten. Sie hatten eine höhere Affinität zu C2 (GPA) als zu C6 (GPB). Von den 12 Seren mit der Reaktion C2 < C6 reagierten 5 Seren etwa gleich stark mit C6 und C2.6 (entspricht GPAB). Bei dieser Gruppe richtete sich die Affinität der Autoantikörper hauptsächlich gegen das Epitop GPB, das in beiden Chimären enthalten ist. Sieben Seren hatten das Charakteristikum C2 < C6 << C2.6. Hier hatten die Autoantikörper die höchtste Affinität zu dem Epitop GPAB als „Gesamtepitop“. Die einzelnen Epitopanteile GPA und GPB konnten allein keine so starke Bindung erzeugen. Ein Ziel der vorliegenden Arbeit war, den Zusammenhang zwischen der klnischen Ausprägung des Goodpasture Syndroms und den Autoantikörpersubklassen zu untersuchen. In den beiden größeren Gruppen (n=5 und n=7) waren Patienten mit und ohne Lungenbefall eingeschlossen. Die beiden Seren mit C2 > C6 wiesen ebenfalls eine Beteiligung von Lunge und Niere auf. Mit den vorliegenden Fallzahlen war keine Korrelation zu den Autoantikörpersubklassen zu ermitteln. Das Outcome hinsichtlich der Nierenfunktion wurde ebenfalls auf einen Zusammenhang mit den Autoantikörpersubklassen hin untersucht. Auch hier ergab sich bei den untersuchten Fallzahlen keine Korrelation mit verschiedenen Autoantikörpersubklassen. Das initiale Serumkreatinin bei Diagnosestellung und in gewissem Umfang auch die Höhe des Antikörpertiters waren die entscheidenden Faktoren. Der zweite Aspekt der vorliegenden Arbeit beschäftigte sich mit sogenannten „doppelt“ positiven Patienten mit pulmorenalem Syndrom. Diese gehören zu einer Untergruppe von Vaskulitis-Fällen, die neben ANCA auch Anti-GBM-Autoantikörper vorweisen. Klinisch verlaufen diese Fälle oftmals sehr ähnlich wie ein Goodpasture-Syndrom. Die neun untersuchten Patienten mit C-ANCA (n=7) bzw. P-ANCA (n=2) und Anti-GBM-Autoantikörpern reagierten alle mit der α3(IV)NC1-Domäne, jedoch reagierte nur ein Serum Goodpasture-typisch. Die anderen 8 Seren zeigten entweder keinen Synergismus (n=2) oder reagierten nur sehr schwach (< 16 %) mit den Chimären (n=6). Das legt die Schlussfolgerung nahe, dass die Anti-GBM-Antikörper bei Vaskulitis-Patienten in der Regel nicht mit denen von einfach positiven Goodpasture-Patienten übereinstimmen, sondern gegen verschiedene Substrukturen der Epitope gerichtet sind. Weiterführende Untersuchungen könnten in dieser Frage Klarheit verschaffen. Die Ergebnisse könnten auch zur Entwicklung eines diagnostischen Tests führen, der die Differenzierung der Autoantikörper erlaubt und die Diagnosestellung erleichtert.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluß operativ versorgter abdomineller Aneurysmarupturen auf die Lebensqualität zu evaluieren. Als Kontrollgruppe dienten zum einen Patienten mit elektiv operierten Aortenaneurysmen, zum anderen die gesunde Normalbevölkerung. Des weiteren sollten Faktoren, die das postoperative Überleben nach Aneurysmaruptur beeinflussen können untersucht werden. 35 von 52 Patienten (67,3%) wurden am Tag der Primärdiagnose im Rupturstadium operiert. Bei 17 war das Aneurysma bereits bekannt. Zwischen Primärdiagnose und Ruptur vergingen durchschnittlich 10,5 Monate. Es lagen 42 infrarenale (80,8%) und 9 interrenale (17,3%) Aneurysmen vor. Bei 45 Patienten (86,5%) fand sich eine retroperitoneale Blutung, bei einem eine aortovavale und bei einem eine aortoenterische Fistel. Zwei Aneurysmen (3,8%) rupturierten in die freie Bauchhöhle. Fünf Patienten verstarben vor Erfassung der Rupturform. 46 (88,5%) von 52 Patienten konnten operiert werden. Hierbei wurde 17-mal eine Rohrprothese (37%), 16-mal eine aortobiiliakale (34,8%) und 13-mal (28,3%) eine aortobifemorale Prothese verwendet. Die 30-Tage-Letalität betrug 43,5%. Das mittlere Überleben lag im Gesamtbeobachtungszeitraum (maximal 98,5 Monate) bei 27,3 Monaten, das mediane Überleben bei 1,27 Monaten, d.h. die Hälfte der Patienten überlebte weniger als 40 Tage. Die durchschnittliche Operationsdauer lag bei 163 Minuten. Weder die Art des operativen Eingriffs, die Bekanntheit der Primärdiagnose, Revisionseingriffe noch die Lokalisation des Aneurysmas hatten Einfluß auf das Überleben. Dies traf lediglich für die Art des operativen Vorgehens zu. Bei der Verwendung einer aortobiiliakalen Prothese wurden die besten Ergebnisse erzielt. Ein signifikanter Einfluß auf die 30-Tage-Letalität konnte auch für den Ausbildungsstand des Operateurs ermittelt werden.Von allen erhobenen Risikofaktoren hatte nur der Hypertonus signifikanten Einfluß auf das Überleben. Die 30-Tage-Überlebenskurve wird auch durch das Alter bei Operation beeinflusst. Ein Alter über 75 Jahren wirkte sich negativ aus. Hinsichtlich aufgetretener postoperativer Komplikationen konnte in unserem Patientkollektiv kein Einfluß auf das Überleben ermittelt werden. Lediglich das akute Nierenversagen verfehlte knapp das Signifikanzniveau. Auch Durchmesser und Längenausdehnung hatten keine Auswirkung. Insgesamt konnten Daten von 37 Patienten bzgl. der Lebensqualität erhoben werden. Diese wurden in zwei Gruppen unterteilt. Von den 52 Patienten mit Aneurysmaruptur lebten zum Zeitpunkt der Untersuchung noch 11. 8 waren bereit, an der Studie teilzunehmen. Bei 29 Patienten war ein elektiver Eingriff erfolgt. Das Durchschnittsalter bei Operation lag in der Patientengruppe mit Ruptur bei 73,2 (55-86) Jahren. Die Patienten mit elektivem Eingriff waren durchschnittlich 72,1 (50-81) Jahre. In beiden Gruppen waren zwei Frauen. Die Lebensqualität wurde anhand der allgemein gesundheitsbezogenen Fragebögen SF-36, NHP, WHOQOL und HADS-d von den Patienten selbst eingeschätzt. Patienten mit Aneurysmaruptur waren v.a. in der Mobilität, Energie und bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben stärker eingeschränkt als Patienten mit elektivem Eingriff. Hinsichtlich „Angst“ und „Depressivität“ ergaben sich keine Unterschiede.Die Elektivgruppe unterschied sich nicht von der gesunden Normalbevölkerung. Patienten mit Aneurysmaruptur schnitten in den Bereichen „Mobilität“, „Alltag“ und „Energie“ schlechter ab als die gesunde Normalbevölkerung. Außerdem ergaben sich im HADS-d schlechtere Werte in der Subskala „Angst“.
Ziel der vorliegenden Studie war es, die Beziehung zwischen Expression der Basalmembran und der damit einhergehen Veränderung des Immunzelleninfiltrates zu untersuchen. Eine Reihe von 23 Plattenepithelkarzinomen des Larynx und Hypopharynx wurden lichtmikroskopisch untersucht. Hierzu wurde eine immunhistochemischen Färbung verwendet mit monoklonalen Antikörpern gegen folgende Membranantigene: CD 1a, CD 4, CD 8, Pan B, CD 14, ICAM 1, LFA, HLA-DR, Kollagen 4. Die immunhistochemische Analyse wurde bezogen auf den Differenzierungsgrad des Tumors, definiert durch die Ausprägung der Basalmembran. Epithel und Stroma wurden getrennt ausgezählt. Der Verlust der Basalmembran wurde von einer Veränderung in der Zusammensetzung des Immunzelleninfiltrates begleitet: HLA-DR und LFA nahm in beiden Kompartimenten ab. Pan B und CD 14 zeigten eine Parallelität im Färbeverhalten. Pan B zeigte die stärkste Färbung in Plattenepithelkarzinomen mit annähernd ununterbrochener Basalmembran. CD 8 zeigte die stärksteFärbung in Plattenepithelkarzinomen mit lückenhafter, aber noch vorhandener Basalmembran. Die CD 8 positiven Zellen zeigten stellenweise engen Kontakt zur Basalmembran, stellenweise keimzentrumsähnliche Anordnungen. Wir schlussfolgern, dass bei gut differenzierten Tumoren das B-Zell System, bei mäßig differenzierten das T-Zell System eine gewisse Rolle spielt. Der Übergangszone Tumor-Stroma scheint eine besondere immunologische Bedeutung zu zukommen.
Drei verschiedene mit Hilfe der humanen Hybridomatechnologie aus einem Rektumkarzinompatienten isolierte humane monoklonale Antikörper wurden immunhistochemisch und mit Hilfe zellbiologischer Tests untersucht. Die Ergebnisse der Immunperoxidasefärbung geben erste Hinweise auf die Art und Verteilung der von den Antikörpern erkannten Antigene. HH 98/81-33-154 und HH 99/71-81-149 färben nur wenige kolorektale Karzinome sowie einige Tumoren verschiedenen histologischen Ursprungs an und zeigen keine Reaktion mit normalen adulten oder fetalen Geweben. HH 101/99-14 reagiert dagegen außer mit zahlreichen Dickdarmkarzinomen auch mit einigen fetalen Geweben, was auf die Expression des spezifischen Antigens während der Fetalperiode schließen läßt. Neben den Kreuzreaktionen mit verschiedenen zentralnervösen Strukturen adulter Normalgewebe, die im Hinblick auf paraneoplastische neurologische Krankheitsbilder von Interesse sind, zeigt der Antikörper weiterhin eine Affinität zu drüsig differenzierten Tumoren. Im MTT-Assay auf Zellen der Kolonkarzinomzellinie CACO-2 bewirkte unverdünnter Zellkulturüberstand der Antikörper HH 98/81-33-154 und HH 101/99-14 eine starke Proliferationshemmung. Dieser Effekt konnte sowohl nach 24- als auch nach 48stündiger Inkubation, nicht jedoch mit verdünntem Überstand nachgewiesen werden. Mit Überstand von HH 99/71-81-149 war hingegen nur eine schwache Hemmung mitochondrialer Dehydrogenasen zu verzeichnen. Zellen der Linien HT-29, COLO 206F sowie COLO 320 zeigten sich hingegen resistent gegen die antikörpervermittelte Wachstumshemmung. Mit Hilfe des Cell Death Detection ELISAPLUSÒ konnte weiterhin belegt werden, daß HH 98/81-33-154 und HH 101/99-14 nicht nur das Wachstum von Tumorzellen hemmen, sondern überdies auf der Zellinie CACO-2 Apoptose induzieren. In beiden funktionellen Tests überstieg die gemessene Aktivität des niedriger konzentrierten HH 98/81-33-154 die von HH 101/99-14. Die relativ geringe Anzahl von Kreuzreaktionen mit gesundem Gewebe sowie die apoptoseinduzierende Aktivität von HH 98/81-33-154 und HH 101/99-14 unterstreichen die Eignung der Antikörper als potentielle Immuntherapeutika für die adjuvante Behandlung des kolorektalen Karzinoms, einer weltweit zu den häufigsten Krebsarten zählenden Tumorerkrankung.
Obwohl das Krankheitsbild der HIV-Demenz schon seit über 20 Jahren bekannt ist, sind die Abläufe und Mechanismen, die zur Ausbildung neuropsychiatrischer Defizite führen, noch immer ungeklärt. Um die Ätiologie und Pathogenese der HIV-Demenz verstehen zu können, sind Untersuchungen in einer möglichst frühen, noch asymptomatischen Phase der HIV-Infektion notwendig. Deswegen bietet das SIV/Rhesusaffen-Modell beste Voraussetzungen um die Entstehung der HIV-Demenz genauer zu untersuchen. Es gibt einige Hinweise, dass viele klinische Zeichen der HIV-Demenz mit Veränderungen im dopaminergen System des ZNS einhergehen. In diesem Zusammenhang wurden in der vorliegenden Arbeit die Signaltransduktion von Dopamin in den dopaminergen Arealen des Gehirns SIV-infizierter Rhesusaffen untersucht. Die Konzentration des cAMP und die Expression des CREB Proteins erwiesen sich als geeignete Untersuchungsparameter. cAMP dient unter anderem dem Neurotransmitter Dopamin in der postsynaptischen Zelle als sogenannter „second messenger“. CREB ist in der darauffolgenden Transduktionskaskade ein Protein, das die Expression zahlreicher Gene beeinflusst. Die Daten wurden für die Hirnregionen Nucleus accumbens, Corpus amygdaloideum und Putamen erhoben. Nucleus accumbens und Corpus amygdaloideum sind Teile des limbischen Systems, die auch in der Pathophysiologie psychiatrischer Störungen und Suchterkrankungen eine Rolle spielen. Das Putamen ist Teil des Corpus striatum, welches extrapyramidale Bewegungsabläufe beeinflusst. Neben dem Vergleich zwischen Kontrolltieren und SIV-infizierten Rhesusaffen wurden auch die Veränderungen der cAMP bzw. CREB Konzentration bei SIV-infizierten und uninfizierten jeweils mit dopaminergen Medikamenten behandelten Rhesusaffen erfasst. Hierfür wurden einige Tiere mit Selegilin bzw. L-DOPA behandelt. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die Konzentration des gesamt CREB war bei SIV-infizierten Tieren in allen untersuchten Hirnregionen reduziert. Die intrazelluläre Konzentration von cAMP war im Nucleus accumbens sowie im Putamen verringert, blieb im Corpus amygdaloideum SIV-infizierter Rhesusaffen jedoch unverändert. Im Nucleus accumbens stieg der CREB Spiegel bei den SIV-infizierten mit Selegilin behandelten Tieren tendenziell an, die cAMP Konzentration blieb jedoch nahezu unverändert. Im Putamen rief die Behandlung SIV-infizierter Tiere mit Selegilin und L-DOPA eine Erhöhung der CREB Expression hervor. Der cAMP Spiegel im Putamen SIV-infizierter Rhesusaffen wurde von der dopaminergen Medikation nicht beeinflusst. Die mit dopaminergen Medikamenten behandelten Kontrolltiere zeigten im Nucleus accumbens und im Putamen keine wesentlichen Veränderungen, weder in der cAMP Konzentration, noch in der CREB Expression. Im Corpus amygdaloideum blieb die cAMP Konzentration durch die Behandlung SIV-infizierter Rhesusaffen mit Selegilin bzw. L-DOPA unverändert. Die cAMP Konzentration fiel bei den mit Selegilin behandelten Kontrolltieren signifikant ab, stieg jedoch bei den mit L-DOPA behandelten Kontrolltieren an. Der CREB Spiegel hingegen zeigte bei den Kontrolltieren sowie auch bei den SIV-infizierten Tieren mit dopaminerger Behandlung im Corpus amygdaloideum keine signifikanten Veränderungen. Einige Versuchstiere wurden erst im AIDS-Stadium der Infektion getötet. Diese Tiere zeigten verglichen mit den SIV-infizierten Tieren, die bereits im asymptomatischen Stadium der Erkrankung getötet wurden, im Nucleus accumbens, im Corpus amygdaloideum und auch im Putamen bezüglich der cAMP Konzentration keinen signifikanten Unterschied. Diese Ähnlichkeit weist auf pathologische Veränderungen des ZNS hin, die schon im frühen Stadium der Infektion entstehen und möglicherweise den Krankheitsverlauf entscheidend beeinflussen. Die Analyse der Ergebnisse zeigt, dass das Immundefizienzvirus in manchen Hirnregionen erwiesenermaßen Veränderungen der dopaminergen Signaltransduktion hervorruft, die sich allerdings nicht in allen Hirnregionen gleich gestalten. Dies könnte auf die unterschiedliche Verteilung der Dopaminrezeptorgruppen in den untersuchten Hirnregionen zurückzuführen sein. Vor allem das Absinken der CREB Konzentration in Regionen des limbischen Systems und im Putamen in SIV-infizierten Rhesusaffen, weist darauf hin, dass die neuropsychiatrischen Veränderungen im Rahmen der HIV-Infektion einen biologischen Hintergrund haben.
Eine Herzbeteiligung in Form von Reizleitungsstörungen, Klappenfunktionsstörungen und Funktionsstörungen des Myokards bei erwachsenen Patienten mit HLA B27-positver Spondyloarthropathien ist seit langem bekannt. Überlegungen existieren, dass diese kardialen Veränderungen eher mit der HLA B27-Eigenschaft anstatt mit der Arthritis in Zusammenhang stehen. Der Zeitpunkt, an dem gerade die Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen beginnen, ist unklar. Daher verglichen wir in unserer Studie HLA B27-positive Kinder u. Jugendliche (n=22), die an einer juvenilen Form der Arthritis erkrankt waren, mit HLA B27-negativen Kindern u. Jugendlichen (n=20), die an einer Arthritis erkrankt waren, mit gesunden Kindern und Jugendlichen (n=22), deren HLA B27-Status unbekannt war. Um jegliche Veränderungen der Reizbildung und Reizleitung zu erkennen, analysierten wir 12-Kanal-Ruhe-EKG, EKG während maximaler körperlicher Anstrengung (Wingate Test) und hochauflösende EKG. Weder im Ruhe-EKG, noch im Verlauf der Herzfrequenz während des Wingate Testes und in der Herzfrequenzvariabilität, konnten wir Unterschiede zwischen den HLA B27-positiven und HLA B27-negativen Patienten aufzeigen. Bei der Analyse der Herzfrequenzvariabilität zeigte sich eine verringerte parasympatische Aktivität der an einer Arthritis-erkrankten Patienten gegenüber den gesunden Kontrollen, die wir mit einer erhöhten sympathischen Aktivität bei chronisch Kranken erklärten. Wir halten damit Störungen der Erregungsbildung und Erregungsleitung für eine Spätmanifestation bei Patienten mit HLA B27-assozierter Arthritis.
Ziel der vorliegenden Arbeit war die Lokalisierung und Charakterisierung von Zellkontaktproteinen im olfaktorischen Epithel. Hierzu wurde die Riechschleimhaut der Ratte für immunhistochemische, elektronenmikroskopische und biochemische Experimente aufbereitet. Nachdem das Erscheinungsbild der verschiedenen Interzellularkontakte im histologischen Schnitt charakterisiert worden war, wurde durch die Detektion von Transmembranproteinen, zytoplasmatischen Plaqueproteinen und spezifischen Markermolekülen die genaue zelltypspezifische Zusammensetzung der Zellkontakte dargestellt.
Ziel dieser Studie war es, acht verschiedene Materialien auf ihre Eignung als Träger für rhBMP-2 zu untersuchen (unlösliche kollagene bovine Knochenmatrix ICBM, Hydroxylapatit, a-TCP, Algipore®, BioOss®, Bioglas, Kollagen und Copolymer Ethisorb®). Bei erwachsenen, männlichen Spargue-Dawley-Ratten wurden Trepanationsdefekte kritischer Größe im Kieferwinkelbereich (5mm) und in der Kalotte (7mm) gesetzt. Im Femur wurde ein Kontinuitätsdefekt von 8mm Länge gesetzt. Die Defekte im Unterkiefer und der Kalotte wurden mit den jeweiligen Träger in Kombination mit 10µg rhBMP-2 implantiert. Im Femurkontinuitätsdefekt wurden die Materialien mit 25µg rhBMP-2 dotiert. Für synthetisches HA, Algipore® und BioOss® konnte nach Versuchsablauf keine Resorption festgestellt werden. a-TCP und Bioglas zeigten geringe resorptive Prozesse. Bei ICBM und Ethisorb konnten deutlich ausgeprägte Resorptionsvorgänge nachgewiesen werden. Es konnte gezeigt werden, dass alle getesteten Träger zusammen mit rhBMP-2 eine deutliche Knochenneubildung induzierten. In den mikroradiographischen und morphometrischen Untersuchungen konnten für ICBM die größte und schnellste Zunahme an neu gebildeten Knochen nachgewiesen werden. Die Kalziumphosphatkeramiken unterschieden sich innerhalb der Gruppe nur unwesentlich voneinander. Die geringste Knochenneubildung zeigten die Träger Bioglas, Kollagen und Ethisorb®. Bei allen Materialien war die Knochenneubildung im Kieferwinkelbereich am stärksten. Die Femurproben wurden biomechanisch untersucht. Für ICBM, a-TCP und Hydroxylapatit konnten die höchsten Elastizitätsmodule nachgewiesen werden. ICBM als Träger für rekombinantes humanes BMP-2 eignete sich in allen Untersuchungen am besten. Es wurde weitgehenden in den neu gebildeten Knochen integriert und zeigte ein ausgezeichnetes Resorptionsverhalten.
Es wurden 6 verschiedene Brustimplantate mit unterschiedlichen Füllmaterialien auf ihre Strahlendurchlässigkeit geprüft. Ein Implantat mit dem Füllmaterial Sojaöl, zwei mit Silikon, davon eins mit Polyurethanbeschichtung und zwei mit PVP- Hydrogel gefüllt. Zur Simulation von in vivo - Bedingungen wurde weibliches Brustgewebe, welches bei Mammareduktionen gewonnen wurde, verwendet. Außerdem ein Phantom welches Tumorgewebe, Mikrokalk und fibröse Veränderungen imitieren sollte. Nach Durchführung der Mammographien mit 16 verschiedenen Gewebetaschen wurden die optischen Dicheten für die einzelnen Implantate mit einem Densitometer ermittelt (objektiv quantitative Auswertung) und desweiteren fünf Radiologen in einem Doppelblindverfahren vorgelegt (subjektiv qualitative Auswertung). Es zeigt sich signifikant höhere Strahlendurchlässigkeit für Sojaöl und PVP als Füllmaterial.
Tierexperimentelle Untersuchung bezüglich chronische Transplantatnephropathie beziehungsweise deren fragliche Verminderung durch Gabe des Hydroxy-Methylglutharyl-Coenzym-A-Inhibitors Atorvastatin nach Nierentransplantation bei Ratten(Fisher344/Lewis); Vergleich von drei Versuchsgruppen-jeweils acht Versuchstiere-bezüglich Gewicht, Diuresevolumen, Serum-Kreatinin, Serum-Harnstoff, Kreatinin-Clearance und Proteinurie nach 30, 60, 90 und 120 Tagen Versuchslaufzeit; akute/chronische Abstoßungsreaktion, antigen-abhängige/-unabhängige Faktoren, direkte/indirekte T-Lymphozyten-Aktivierung und Kostimulation durch Zelloberflächen-Proteine, mikrochirurgischer Eingriff der Nierentranplantation bei Ratten.
Prognostische und therapeutische Aspekte von Thymomen : eine retrospektive Studie von 582 Fällen
(2004)
Thymome sind seltene epitheliale Thymustumoren, die in der überwiegenden Zahl der Fälle die Fähigkeit zur Reifung und zum Export von T-Zellen behalten haben. Diese Fähigkeit ist als Ursache für die häufige Asoziation dieser Tumoren mit Autoimmunphänomenen (z.B Myasthenia gravis)anzunehmen. Die vorgelegte Studie zeigt die prognostische Relevanz der derzeit gültigen histologischen WHO-Klassifizierung von Thymomen. Das biologische Verhalten der einzelnen Thymomtypen korreliert dabei mit dem Ausmaß zytogenetischer Veränderungen. Wenige klinische und histologische Parameter wie der histologische Subtyp, Tumorstadium nach Masaoka sowie der Resektionsstatus reichen aus, um den Verlauf eines bestimmten Thymoms mit genügender Zuverlässigkeit prognostizieren zu können. Dies konnte in Übereinstimmung mit früheren Arbeiten in unserer Studie gezeigt werden. Somit müssen vor allem diese drei Parameter berücksichtigt werden, um eine adäquate Therapie einleiten zu können. Angaben zu Alters- und Geschlechtsverteilung können diese Befunde ergänzen, haben jedoch keine prognostische Signifikanz für die Wahl der Therapie. Die erhobenen Befunde der vorgelegten Follow-up Studie können als Grundlage prospektiver klinischer Therapiestudien dienen. Im Zentrum der Bemühungen sollte hierbei nach unseren Ergebnissen die Therapie von „high-risk“ Thymomen des Typ B und C stehen, bei denen eine primäre vollständige Resektion nicht möglich ist, oder bei denen zum Zeitpunkt der Operation bereits Metastasen bestehen. Therapieoptionen mit multimodalen Therapiestrategien müssen dafür noch weiter modifiziert und über längere Zeiträume erprobt werden. Zudem sollten klinische Studien mit Somatostatin-Analoga als neue Therapiemöglichkeit gefördert werden. Aufgrund der äußerst niedrigen Inzidenz von Thymomen und der niedrigen Frequenz von Patienten mit diesen ungünstigen Thymomverläufen werden diese Versuche nationale oder internationale Bemühungen erfordern.
Der Grundsatz G 41, der 1983 aufgrund der hohen Absturzunfallzahlen in Kraft getreten ist, enthält Richtlinien welche genau vorgeben, wie eine arbeitsmedizinische Untersuchung durchzuführen ist. Diese Feldstudie dient zur Bewertung dieses Grundsatzes und recherchiert zusätzlich dessen Durchführung in dem arbeitsmedizinischen Dienst (AMD) der Bau-Berufsgenosssenschaft Zentrum Braunschweig. Besonderer Wert wurde dabei auf die Relevanz der Gleichgewichtsprüfungen gelegt, für die hier der Unterberger/ Fukuda-Tretversuch und der Romberg-Stehversuch verwendet wurden. Aber auch allgemeinmedizinische Untersuchungsergebnisse spielten hierfür eine wichtige Rolle. Leider bestand in Braunschweig nicht die Möglichkeit, wie im Grundsatz G 41 empfohlen, das vestibulo-spinale System anhand der Cranio-Corpo-Graphie (CCG) zu untersuchen. Auf die Wichtigkeit dieser objektiven Untersuchungsmethode wird in dieser Studie verstärkt eingegangen. In einer retrospektiven Analyse wurden 210 Probanden, die in den Jahren 1995 bis 2003 anhand des Grundsatzes G 41 untersucht worden sind, systematisch erfasst. Es zeigte sich, dass der Gesundheitszustand bei 18,6 Prozent der Probanden es nicht zuließ, eine bedenkenlose Arbeitsfähigkeit zu attestieren.
Eine familiäre Myopathie und Kardiomyopathie, der eine Missense-Mutation des alpha-B-Crystallin-Gens zugrunde liegt, weist auf eine wichtige Bedeutung des Stressproteins alpha-B-Crystallin im Herzen hin. Die chaperone-ähnlichen Eigenschaften von alpha-B-Crystallin und die unter kardialer Ischämie zu beobachtende schnelle Translokation vom Zytosol an das elastische Titin-Filamentsystem lassen eine protektive Rolle von alpha-B-Crystallin unter Stressbedingungen vermuten. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, eine eventuelle kardioprotektive Funktion von alphaB-Crystallin durch die Charakterisierung alpha-B-Crystallin gendeletierter Mäuse nachzuweisen. Wir etablierten hierfür ein Versuchssystem zur Untersuchung der Kontraktilität isolierter Papillarmuskeln im Organbad. Im Rahmen des Aufbaus unseres Versuchssystems untersuchten wir zunächst den Einfluss der Ca2+-Konzentration, der Temperatur und der Kontraktionsbedingungen (Auxotonie vs. Isometrie) auf die Kraft-Frequenz-Beziehung von murinem Myokard. Wir konnten zeigen, dass die Kraft-Frequenz-Beziehung von Myokardpräparaten der Maus von den genannten Versuchsbedingungen abhängig ist. Bei niedrigen Ca2+-Konzentrationen und Temperaturen ([Ca2+] = 1,0 mM, Temp. = 27 °C) ist sie positiv, flacht bei zunehmender Ca2+-Konzentration und Temperatur ab und ist für [Ca2+] = 5,0 mM, Temp. = 37 °C negativ. Auxotone Kontraktionsbedingungen führen im Vergleich zu isometrischen bei gleichen Ca2+-Konzentrationen und Temperaturen zu einem flacheren Verlauf der Kraft-Frequenz-Beziehung. Unter annähernd physiologischen Bedingungen verläuft die Kraft-Frequenz-Beziehung des Mäuse-Myokards flach bis leicht positiv. Im Gegensatz zum Menschen scheinen somit bei der Maus für eine Steigerung des Herz-Zeit-Volumens andere Mechanismen als eine positive Kraft-Frequenz-Beziehung von Bedeutung zu sein. Hierbei ist insbesondere der Frank-Starling-Mechanismus und die sympathoadrenerge Innervation des Herzens zu erwähnen. Zur Charakterisierung der kardialen Funktion von alphaB-Crystallin untersuchten wir die Kontraktilität isolierter Papillarmuskeln von Wildtyp- und alpha-B-Crystallin gendeletierten Mäusen unter simulierter Ischämie (Glucose- und Sauerstoffentzug) und Reperfusion im Organbad. Unter Kontrollbedingungen zeigten sich zwischen wt- und alpha-B-/- Muskeln keine Unterschiede in der Zuckungskraft, der Geschwindigkeit der Kraftentwicklung und der Relaxationszeit. Die während der 20-minütigen simulierten Ischämie entwickelte Kontraktur setzte jedoch bei den alpha-B-/- Muskeln signifikant früher ein und verlief signifikant stärker als bei wt-Muskeln. Nach einer 60-minütigen Reperfusionsphase blieb die Kontraktur der alpha-B-/- Muskeln im Vergleich zu wt-Muskeln signifikant erhöht. Bezüglich Zuckungskraft, Geschwindigkeit der Kraftentwicklung und Relaxationszeit zeigten sich weder während noch nach simulierter Ischämie deutliche Unterschiede zwischen den Muskeln beider Mäusestämme. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass das Fehlen von alpha-B-Crystallin am Gesamtherz nicht zu einer Störung der systolischen Herzfunktion, sondern zu einer eingeschränkten myokardialen Relaxationsfähigkeit unter Ischämie und Reperfusion führen würde. Da alpha-B-Crystallin unter kardialer Ischämie an das elastische Titin-Filamentsystem bindet, könnten die elastischen Eigenschaften des Myokards unter Ischämie durch einen Mangel an alpha-B-Crystallin derart beeinträchtigt werden, dass es zu einer höheren Rigidität der Muskulatur kommt. Eine Funktion von alpha-B-Crystallin im Herzen ist somit möglicherweise die Aufrechterhaltung der elastischen Eigenschaften des Myokards unter kardialer Ischämie und Reperfusion.
Bei bestimmten Erkrankungen ist eine seitengetrennte Beurteilung der Leistungsentwicklung während des Wachstums unerlässlich. Im Rahmen dieser Arbeit wurden gesunde Schulkinder seitengetrennt fahrrad-ergometrisch untersucht (modifizierter Wingate Anaerobic Test), um Normwerte zu erstellen. Anhand verschiedener Parameter (z.B. Größe, Gewicht) konnten mittels multipler Regressionsanalysen Formeln entwickelt werden, die die zu erbringende Leistung der einzelnen Beine vorhersagen. In Verbindung mit den tatsächlich erbrachten Leistungen von Patienten mit seitenbetonter Erkrankung, ist dieses eine Hilfestellung bei der Verlaufsbeurteilung während des Wachstums.
Die Veränderungen im deutschen Gesundheitswesen führen hin zu einem verstärkten Wettbewerb zwischen den Kliniken. Einen wesentlichen Erfolgsfaktor einer Klinik stellt dabei die Zufriedenheit seiner Kunden dar. Vor allem Patienten und zuweisende Ärzte kommunizieren in der Öffentlichkeit über Klinikerfahrungen und sind der entscheidende Faktor bei der Klinikwahl. Zur Erhebung der Patientenzufriedenzufriedenheit wurde ein zweiseitiger, schriftlicher, speziell auf die Medizinische Universitätsklinik Würzburg zugeschnittener Fragebogen entwickelt. Dieser wurde den Patienten am Tag vor ihrer stationären Entlassung ausgehändigt. Die Beantwortung erfolgte anonym, die Rückgabe in versiegelten Briefumschlägen an das Stationspersonal. Ihren Zufriedenheitsgrad konnten die Patienten auf einer fünfstufigen Rating-Skala, die sich an das Schulnotensystem anlehnte, ausdrücken. Die Befragung fand im Zeitraum vom 13.März 2003 bis 26. April 2003 statt. Es wurden insgesamt 537 Fragebögen auf 7 verschiedenen Stationen der Medizinischen Universitätsklinik ausgegeben. Die Rücklaufquote betrug 59%, wobei starke stationäre Unterschiede festzustellen waren. Die ermittelte Gesamtzufriedenheit der Patienten mit ihrem stationären Aufenthalt lag bei 1,6 (1=sehr zufrieden stellend bis 5=nicht zufrieden stellend). Die Ergebnisse belegten eine Unabhängigkeit der Gesamtzufriedenheit vom Geschlecht der Befragten, von ihrer Aufenthaltsdauer, der Patientenbelegung ihres Zimmers und dem Versichertenstatus. Hochsignifikant war das Ergebnis bezüglich eines Zusammenhangs von Alter sowie Station und der Gesamtzufriedenheit. Die jüngeren Patienten (18-60 Jahre) waren deutlich unzufriedener als die älteren. Außerdem gab es große stationäre Unterschiede in der Gesamtzufriedenheit, auf deren weitere Auswertung und Diskussion jedoch aufgrund zu kleiner Stichprobengrößen verzichtet werden musste. Obwohl alle Schwerpunkte, die das Klinikpersonal betrafen, positive Beurteilungen erhielten, stellte sich als Stärke der Klinik die medizinische Versorgung der Patienten heraus. Relativ zu dieser Stärke betrachtet, lagen die Schwächen des personellen Bereiches in der Organisation und der Betreuung durch Ärzte und Pflegepersonal (besonders in der Verständlichkeit der Informationen zur Krankheit). Die Serviceleistungen wurden deutlich schlechter als das Klinikpersonal bewertet. Besonders deutlich war die Unzufriedenheit der Patienten mit den sanitären Einrichtungen und den Parkmöglichkeiten der Klinik. Die Zuweiserzufriedenheit wurde in einem telefonischen Interview aus 35 Items erhoben, das speziell für die Medizinisch Universitätsklinik Würzburg entwickelt wurde. Auf die Wahrung der Anonymität wurde besonderer Wert gelegt. Auch hier wurde die fünfstufige Rating-Skala verwendet. Die Auswahl der Ärzte erfolgte nach ihrer Zuweisungsstärke. Innerhalb des Erfassungszeitraumes vom 7. April 2003 bis 11. April 2003 wurden insgesamt 110 Praxen angerufen. Die Rücklaufquote betrug 55.5%. Bei der Auswertung der Ergebnisse fiel eine signifikant höhere Zufriedenheit mit bestimmten Einzelitems bei Ärzten mit festen Ansprechpartnern an der Klinik auf. Ärzte ohne feste Kontaktperson waren deutlich unzufriedener mit der Terminvergabe der Klinik, dem Umgangston und der Kompetenz der Klinikärzte sowie den Fortbildungsveranstaltungen. Als Stärken der Klinik stellte sich auch in der Zuweiserbefragung die medizinische Versorgung der Patienten heraus. Außerdem wurde besonders die hervorragende Eignung der Klinik für Indikationen auf dem Gebiet der Kardiologie betont. Schwächen waren die fehlende Menschlichkeit des Klinikpersonals im Umgang mit den Patienten, die Terminvergabe in weniger eiligen Fällen, die Erreichbarkeit der Klinikärzte, die Weiterbehandlung der Patienten in der Klinik, die Dauer der Arztbriefe und die Medikamentenempfehlungen.
Bei der vorliegenden Dissertation handelt es sich um eine Ergobiographie, die sowohl den Menschen Gerhard Steinhardt, als auch sein wissenschaftliches Wirken beleuchtet. Gerhard Steinhardt wurde am 24.05.1904 in Damerkow in Pommern geboren. Er begann seine Studien in dem Fach Chemie, um sich dann der Zahnmedizin und später der Medizin in Heidelberg zuzuwenden. Steinhardt, der sich zur Wissenschaft und Lehrtätigkeit hingezogen fühlte, erhielt eine Assistentenstelle am Zahnärztlichen Institut der Universität Köln bei Prof. Zilkens und leitete die prothetische Abteilung. 1935 verlieh man Steinhardt für seine Habilitationsschrift „Untersuchungen über die Beanspruchung der Kiefergelenke und ihre geweblichen Folgen“ die Dozentur. Zwischen 1935 und 1937 war er unter Hofrat Prof. von Haberer Assistent an der Chirurgischen Universitätsklinik Bürgerspital in Köln tätig. 1937 folgte er dem Ruf des japanischen Kultusministeriums für 3 Jahre an die Staatliche Zahnärztliche Hochschule in Tokio. 1939 ernannte man Steinhardt zum apl. Professor. 1940 begann er seine Tätigkeit als Oberarzt unter Prof. Dr. Hofer an der Charité in Berlin. Nach 1945 verließ er Berlin und ließ sich als praktizierender Zahnarzt in Satrup bei Flensburg nieder. Doch sein Interesse an Lehrtätigkeit und Forschung wachte noch immer in ihm und so nahm er unter Prof. Hammer den Lehrauftrag für Kieferchirurgie an der Universität Kiel an. 1952 wurde Steinhardt Leiter der neugegründeten Kieferklinik am Städtischen Krankenhaus Bremen, Sankt-Jürgen-Straße. Die Berufung als oö. Professor und Klinikdirektor an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg erfolgte 1957. 1961 nahm Steinhardt eine Gastprofessur an der Medizinischen Fakultät in Alexandria/Ägypten an. 1962 erreichte ihn der Ruf an die Universität Erlangen, wo er zum ao. Professor und Direktor der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten ernannt wurde. 1965 und 1967 wählte man Steinhardt zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Die Emeritierung von Prof. Dr. Dr. Gerhardt Steinhardt erfolgte 1973. Am 18. Juni 1995 verstarb Prof. Steinhardt in Feldafing bei München. Er erhielt mit seinen zahlreichen Veröffentlichungen in nationalen und internationalen Zeitschriften über Themen wie Wurzelspitzenresektionen, Speicheldrüsenerkrankungen und Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten große Anerkennung. Sein Hauptaugenmerk galt jedoch der Physiologie und Pathologie des Kiefergelenkes.
An der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus wurden insgesamt 65 Patienten, bei denen im Zeitraum von Juni 1991 bis Oktober 2001 zusammen 33 Hemiprothesen und 41 Totalendoprothesen implantiert worden waren, im Durchschnitt 24,2 Monate postoperativ klinisch und radiologisch nachuntersucht. Das mittlere Lebensalter der Patienten, die wegen unterschiedlichen Indikationen und mit zwei verschiedenen Systemen (Aequalis und BIOMET) versorgt worden waren, lag zum Zeitpunkt der Operation bei 64,6 Jahren. Die Ergebnisse wurden anhand des Constant Scores erhoben (maximal 100 Punkte möglich). Subjektiv waren 45% (33 Fälle) der Patienten mit dem Ergebnis sehr zufrieden und 49% (36 Fälle) zufrieden, wohingegen nur 3% (2 Fälle) unzufrieden waren. Der Constant Score lag präoperativ durchschnittlich bei 22,9 Punkten und konnte postoperativ auf 53,8 Punkte erhöht werden. Innerhalb diesen Scores zeigte die Schmerzsymptomatik die deutlichste Besserung, wenngleich der aktive Bewegungsumfang und damit die Funktionalität der Schulter ebenso gesteigert werden konnte. Deutlich geringer fiel die Besserung der Kraft aus. Lockerungszeichen der Komponenten, im Sinne von Lysesäumen im Röntgen, zeigten sich vor allem beim Glenoid (39%), welche klinisch aber bedeutungslos blieben. In elf Fällen (15%) kam es zu Komplikationen unterschiedlichen Ausmaßes,die drei Mal (4%) einen Revisionseingriff nötig werden ließen. Hinsichtlich der Indikationsstellung wurden die besten Endwerte des Constant Score bei den Patienten mit primären Omarthrosen und avaskulären Nekrosen erzielt. Im Gegensatz hierzu schnitten die Fälle mit posttraumatischen Schäden und Defektarthropathien am schlechtesten ab. Hemi- und Totalendoprothesen erzielten in unseren Untersuchungen ähnliche Ergebnisse, während die Aequalis- Prothese einen geringen Vorteil gegenüber der BIOMET-Prothese zeigte.
Interleukin-5 ist ein Th2-Cytokin, das eosinophile Granulozyten aktiviert und B-Zellen zur Produktion von IgE stimuliert. Bei der Entstehung von allergischen (wie z.B. Asthma) und atopischen Reaktionen spielt die erhöhte Ausschüttung von IL-5 eine wichtige Rolle. Der Interleukin-5-Promoter weist unter anderem Bindestellen für NF-AT-Faktoren und GATA-3 auf. NF-ATc ist ein Mitglied der NF-AT („Nuclear Factor of Activated T-cells“)-Transkriptionsfaktoren, die an den verschiedensten immunologischen Funktionen beteiligt sind, vor allem aber an der Steuerung der Cytokingene. GATA-3 ist ein wichtiger Th2-spezifischer Zinkfinger-Transkriptionsfaktor aus der Familie der GATA-Faktoren, die an eine gemeinsame WGATAR-Sequenz der DNA binden. Molkentin et al. zeigten 1998, daß NF-AT3 und GATA-4 in Herzmuskelzellen physikalisch interagieren und daß ihre funktionelle Kooperation bei der Aktivierung verschiedener Promotoren letztendlich zur Entwicklung einer Herzhypertrophie beiträgt. In dieser Arbeit sollte untersucht werden, ob eine ähnliche physikalische Interaktion zwischen NF-ATc und GATA-3 in T-Zellen stattfindet. Zu diesem Zweck wurden im ersten Teil der Arbeit Coimmunopräzipitationen durchgeführt. Dabei konnte in mit NF-ATc und GATA-3 cotransfizierten 293T Zellen eine spezifische in vivo Interaktion der beiden Transkriptionsfaktoren nachgewiesen werden. Im zweiten Teil der Arbeit sollten mittels GST-„pulldown“-Experimenten die für die Interaktion wichtigen Proteindomänen von NF-ATc und GATA-3 bestimmt werden. Im ersten Schritt wurden die dafür benötigten Plasmide konstruiert. Im zweiten Schritt erfolgte die bakterielle Expression und nachfolgende Aufreinigung der GST-Fusionsproteine. Mit GST wurde jeweils eine N- und C-terminale Hälfte von NF-ATc und GATA-3 fusioniert. Mit diesen rekombinanten Proteinen wurden die „pulldown“-Experimente durchgeführt. Dabei konnte eine Interaktion des C-terminalen Anteils (enthält den zweiten Zinkfinger) von GATA-3 mit NF-ATc detektiert werden. Nachfolgende Ergebnisse deuteten auf eine Interaktion des C-terminalen Anteils (enthält die „Rel-Similarity-Domain“) von NF-ATc mit GATA-3 hin. Analog zeigten Molkentin et al., daß die RSD von NF-AT3 mit dem C-terminalen Zinkfinger von GATA-4 in Herzmuskelzellen interagiert. Die Interaktion von NF-ATc und GATA-3 scheint nicht nur physikalisch zu existieren, sondern auch funktionell von Bedeutung zu sein. In Luciferase-Reporteressays, die in unserem Labor durchgeführt wurden, zeigte sich bei Cotransfektion von NF-ATc und GATA-3 im Vergleich zu Einzeltranfektionen eine drastische Aktivitätssteigerung des IL-5 Promoters. Diese Ergebnisse weisen – wiederum analog zu den Vorgänge im Herzen - auf eine funktionelle Kooperation der beiden Transkriptionsfaktoren bei der Steuerung des IL-5 Promoters hin.
Der Zahnersatz in Jacob Callman Linderers Schrift "Lehre von den gesammten Zahnoperationen" (1834)
(2003)
Jacob Callman Linderer war einer der bekanntesten Zahnheilkundler seiner Zeit. Am Übergang von der alten, nichtwissenschaftlichen zur modernen Zahnmedizin stehend, leistete er nicht nur auf dem Gebiet des Zahnersatzes Bedeutendes. Als 1834 sein wichtiges Buch ‚Lehre von den gesammten Zahnoperationen’ herauskam, arbeitete Linderer schon 40 Jahre als Zahnheilkundler bzw. -operateur. Auch in den Kapiteln über den Zahnersatz werden Linderers Erfahrungsfülle und sein großes praktisches Wissen und Können deutlich. Obwohl er sich oft auf andere zahnärztliche Autoren beruft, die in der Regel aus dem französischen Kulturraum stammen, hat man bei Linderer den Eindruck, dass er sich bei seinen Ausführungen vor allem auf seine eigene Erfahrung verlässt. Nach einem Überblick über die Forschungslage zu Jacob Callman Linderer und die Geschichte der Zahnheilkunde vom 16. bis zum 19. Jahrhundert werden dann in eigenen Kapiteln das Leben und die Werke Linderers erörtert, vor allem seine ‚Lehre von den gesammten Zahnoperationen’ (1834). Nach der Edition der Kapitel zum Zahnersatz aus dieser Schrift folgt ein Kommentar dieser Textabschnitte. Zuerst gibt Linderer einen Überblick über die Geschichte des Zahnersatzes, beginnend bei den Römern, endend im 19. Jahrhundert. Zweck dieses historischen Abrisses bei Linderer ist das Faktum, dass er sich selbst als legitimen Vollender und Fortentwickler der Geschichte vom Zahnersatz herausstellen kann. Linderer beherrschte die Möglichkeiten des Zahnersatzes in vollem Umfang. Bedeutend für ihn war der Zahnersatz nicht nur für kosmetisch-ästhetische Zwecke, sondern auch zur Wiederherstellung des natürlichen Kau- und Sprechvermögens. Linderer verwendete für seine Ersatzzähne und -gebisse die verschiedensten Materialien wie Walrosszähne und Porzellan. Er nennt die Möglichleiten des Zahnersatzes aus Elfenbein und aus Menschenzähnen. In einem weiteren Kapitel diskutiert Linderer die verschiedenen Fixierungsarten des Zahnersatzes. Sollen nur einzelne Zähne ersetzt werden, bietet sich als beste Lösung der Zahnersatz mit Stiftzähnen an. Beim gleichzeitigen Ersatz mehrerer Zähne sollen diese auf Platten befestigt werden. Weitere Abschnitte beschäftigen sich mit der Verbindung von künstlichem Ober- und Untergebiß mit Federn und mit den für den Zahnarzt des 19. Jahrhunderts sehr wichtigen Techniken des Lötens, die damals schon sehr fortentwickelt waren. Es wird herausgearbeitet, daß Jacob Callman Linderer die vielfältigsten Methoden und Techniken des Zahnersatzes des 18. und frühen 19. Jahrhunderts voll beherrschte und diese auch entscheidend fortentwickelte. Jacob Callman Linderer kann daher mit Recht als Pionier des Zahnersatzes und der wissenschaftlichen Zahnmedizin des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts gelten.
Humane zerebrale Endothelzellen sind in vitro in der Lage nach Stimulation mit proinflammatorischen Zytokinen Chemokine zu produzieren. Diese sind von Bedeutung in der Entwicklung von entzündlichen ZNS-Erkrankungen. So scheinen zerebrale Endothelzellen neben Astrozyten und Mikroglia als Produzenten dieser Schlüsselmoleküle zu fungieren.
Butyrat ist die wichtigste kurzkettige Fettsäure im Kolon und dient der normalen Schleimhaut als trophischer Faktor. Butyrat hat paradoxe Effekte auf Epithelzellen des Kolons: Hauptenergieträger und Wachstumsstimulator normaler Mukosa einerseits, Proliferationshemmer und Apoptoseinduktor kolorektaler Karzinomzellen in vitro andererseits. Butyrat kann zudem die Immunfunktionen der Schleimhaut modulieren. Die einzellige Schicht des Dickdarmepithels ist eine aktive Barriere gegen die intestinalen Bakterien im Kolonlumen. Zusätzlich zur Bildung einer physischen Barriere ist das Epithel mit verschiedenen Effektormolekülen ausgestattet, zu welchen auch antimikrobielle Peptide zählen. Antimikrobielle Peptide spielen eine wichtige Rolle als endogene Antibiotika in der angeborenen Immunabwehr. Es sind kleine kationische Peptide von weniger als 100 Aminosäuren Länge. Sie kommen konserviert bei Insekten, Tieren, Pflanzen und dem Menschen vor. Diese Peptide werden in Zellen des Immunsystems, aber auch in Epithelzellen exprimiert und sezerniert. Sie wirken gegen gram-positive und –negative Bakterien, Viren und Pilze. Zusätzlich zu Ihrem antimikrobiellen Effekt üben diese Peptide einen chemotaktischen Reiz auf unterschiedlichste Immunzellen aus, darunter neutrophile Granulozyten, dendritische Zellen und T-Zellen, stimulieren die Chemokinfreisetzung durch Monozyten, induzieren die Mastzelldegranulation und können das Komplementsystem aktivieren. Beim Menschen sind bisher zehn Defensine und das humane Cathelicidinpeptid LL-37 beschrieben worden. Letzteres war auch Gegenstand unserer Forschungen. LL-37 wird in den Granula von neutrophilen Granulozyten gespeichert und in Knochenmark und Hoden, sowie in Hautkeratinozyten, Lungenepithel, und Plattenepithel der Zunge, des Ösophagus, der Zervix und Vagina exprimiert. In dieser Arbeit wurde die Expression und Modulation des einzigen humanen antimikrobiellen Cathelicidins LL-37 durch Entzündungsmediatoren oder Ernährungsfaktoren untersucht. Die untersuchten Zytokine, darunter TNFa und verschiedene proinflammatorische Interleukine zeigen keinen Einfluss auf die LL-37 Expression in Kolonepithelzellen. Die Expression des antimikrobiellen Peptids scheint dagegen stark mit Zelldifferenzierung verbunden zu sein. Nur differenzierte Epithelzellen im menschlichen Kolon und Ileum exprimieren LL-37 in vivo. Faktoren im Kolonlumen können dagegen einen Einfluss auf die Expression von LL-37 Expression in Kolonepithelzellen ausüben. Insbesondere kurzkettige Fettsäuren, die bei der bakteriellen Fermentation unverdauter Kohlenhydrate im Kolonlumen entstehen und die eine Zelldifferenzierung herbeiführen, induzieren in vitro die Expression des antimikrobiellen LL-37 in verschiedenen Kolonepithelzellen. Gleichzeitig steigert Butyrat die Differenzierung in den untersuchten Zellen. In Primärkulturen kolorektaler Karzinome und normaler Kolonschleimhautepithelzellen induzierte Butyrat die LL-37 Expression nur in undifferenzierten Tumorzellen. Als nächstes wurden Signalwege gesucht, die an der Regulation von LL-37 und der Differenzierung eine Rolle spielen. In Kolonepithelzellen verhindert eine MEK-ERK Blockade eine LL-37 Induktion – ohne die Differenzierung zu beeinträchtigen. Bei einer Blockade des p38/MAP-Kinase Weges stellte es sich genau andersherum dar: Die Differenzierung wurde gehemmt, aber die LL-37 Expression wurde nicht beeinflusst. Somit wird die LL-37 mRNA Transkription in Kolonepithelzellen über den MEK/ERK Signalweg und die Differenzierung in denselben Zellen über den p38/MAP-Kinase Signalweg reguliert. In undifferenzierten Monozyten kann wie schon in Kolonepithelzellen eine Induktion der LL-37 Expression nach Inkubation mit SCFAs beobachtet werden. Bei reifen PBMC jedoch inhibiert Butyrat eine LL-37 Transkription. In nicht differenzierten Monozyten blockt ein MEK/ERK-Hemmer die LL-37 Expression wie in Kolonepithelzellen, dagegen hat diese Blockade in reifen PBMC keine Auswirkung auf die LL-37 Konzentration. Deshalb können noch weitere unbekannte Mechanismen an der LL-37 Regulation in Darmepithelzellen und den LL-37 exprimierenden Immunzellen beteiligt sein. Diese Arbeit bietet neue Einblicke in die Regulation des antimikrobiellen Cathelicidins LL-37 in der menschlichen Darmschleimhaut und kann vielleicht die Basis für eine therapeutische Manipulation der LL-37 Expression liefern. Es muss jedoch noch geklärt werden, ob Butyrat oder andere Ernährungsfaktoren die Schleimhautbarriere dadurch stärken können, indem das Peptid LL-37 und oder andere Effektormoleküle der angeborenen Immunabwehr in vivo hochreguliert werden.
Heutige Therapieformen können dem Anspruch einer spezifischen Unterdrückung der Immunreaktion gegen das Transplantat bislang nicht gerecht werden. Langfristiges Ziel muss es sein, ausschließlich die T-Lymphozyten zu unterdrücken, die an der Transplantatabstoßung beteiligt sind. Dazu ist es notwendig, die von diesen Zellen ausgelösten immunologischen Effekte zu charakterisieren. T-Zellen erkennen intakte Allo-MHC Moleküle auf der Oberfläche von Spenderzellen über den direkten oder als prozessierte Allo-Peptide auf der Oberfläche von syngenen antigenpräsentierenden Zellen über den indirekten Weg der Allo-Antigenerkennung. Wir untersuchten die funktionelle Rolle von MHC-Klasse-II Peptiden nach Dünndarm- oder Nierentransplantation in der Stammkombination WF>LEW (RT1u, RT1l). Lew Empfänger wurden 7 Tage präoperativ mit synthetischen MHC-Klasse-II-Peptiden (je 100µg) aus der RT1.Du(WF) ß-Kette (Positionen 20-44) (Gp I) oder mit dem nicht immunogenen Kontroll-Peptid RT1.Bu ß (Positionen 20-44) (Gp II) immunisiert. Den Tieren wurde entweder Dünndarm oder Niere transplantiert (WF) und nochmals Allo-Peptid D2 (Gp I) oder B2 (Gp II) intraperitoneal appliziert (200 µg). Gruppe III und IV Empfänger mit Dünndarm- oder Nierentransplantation wurden mit Cyclosporin A (CsA, DDTx: 20mg/kg von Tag 0-13, NTx: 5mg/kg von Tag 0-4) behandelt und an Tagen 20 und 27 mit D2 (Gp III) oder mit B2 (Gp IV) immunisiert oder nicht immunisiert (Gp V). Kontrollen der Gruppe VI erhielten weder Immunsuppression noch wurden sie mit Peptid immunisiert. Der Proliferations Assay wurde mit Milz- oder LK-Zellen durchgeführt und die Zytokinexpression anhand der Überstände im ELISA gemessen. Außerdem wurde die Zytokinexpression in Dünndarm und Niere durch den RNase Protection Assay bestimmt. Kontrollen der Gruppe V zeigten ein mittleres Überleben >250 Tage (sekundär transplantierte WF Herzen und Haut wurden spezifisch akzeptiert) wohingegen Gruppe III und IV Tiere ihre Transplantate akut abstießen (DDTx: Gp III 33,7 vs. Gp IV 69,7d; NTx: Gp III 37,0 vs. Gp IV 49,5d). Im Vergleich zu Kontrolltieren aus Gruppe VI wurde die Abstoßung in Gruppen I und II beschleunigt (DDTx: Gp I 3,5 vs. Gp II 4,0 gegenüber Gp VI 5,3d; NTx: Gp I 4,0 vs. Gp II 5,6 gegenüber Gp VI 7,5d). Im Proliferations Assay konnte bei D2-immunisierten Tieren eine spezifische T-Zellreaktivität gegenüber dem Immunisierungs-Peptid nachgewiesen werden. Im Gegensatz zu B2-immunisierten Tieren zeigte sich eine hohe IL-6 Expression nach D2-Immunisierung, wobei vergleichbar hohe Werte für IL-4 nach B2-Immunisierung gefunden wurden. Der Vergleich der Zytokinmuster nach RT1.B2- oder RT1.D2-Immunisierung verdeutlicht, dass nach Immunisierung mit dem immundominanten Peptid RT1.D2 unabhängig vom Organmodell die erhöhte Expression von IL-2 und IFN-gamma mit einer beschleunigten akuten Abstoßung korreliert. Diese Arbeit zeigt, dass der indirekte Weg der Allo-Antigenerkennung nach Transplantation auch schon zu einem frühen Zeitpunkt der Abstoßung von Bedeutung ist. Diese Ergebnisse stellen die Grundlage für die gezielte Entwicklung synthetischer Peptide und deren therapeutischen Einsatz zur Immunmodulation dar. In neuen therapeutischen Ansätzen könnten individuell designte synthetische Peptide in Verbindung mit Immunsuppression angewendet werden, um eine spezifische Transplantattoleranz zu erreichen.
Um Aussagen über die Validität der Gefäßneubildungstendenz zur Indikationsstellung bezüglich einer frühzeitigen und definitiven Therapie des Harnblasenkarzinoms treffen zu können, wurden im Rahmen der Studie die Präparate von 52 Patienten mit Harnblasenkarzinom in der Urologischen Universitätsklinik Würzburg untersucht. Von allen Patienten wurden sowohl von der transurethralen Resektion als auch von der radikalen Cystektomie gewonnene Gewebeschnitte mit dem sensitiven Endothelzellmarker CD 34 gefärbt und hinsichtlich der Tumorneoangiogenese ausgewertet. Beurteilt wurde die mittlere Gefäßanzahl der Präparate pro Gesichtsfeld in Bezug auf das Tumorstadium, den Differenzierungsgrad, sowie das hämatogene und lymphogene Metastasierungsverhalten. In den TUR-Präparaten zeigte sich eine fast stetig ansteigende mittlere Gefäßanzahl mit zunehmender Tiefenausdehnung des Tumors. In den Cystektomie-Präparaten fanden sich im Tumorstadium pT2 deutlich mehr Gefäßanschnitte als in den übrigen Stadien. Tumore mit lymphogener Metastasierung zeigten nur innerhalb der einzelnen Tumorstadien, nicht jedoch im Gesamtkollektiv, eine jeweils höhere mittlere Gefäßanzahl als diejenigen ohne Lymphknotenmetastasen. Bei Betrachtung der hämatogenen Metastasierung wiesen die Präparate ohne Fernmetastasen auch innerhalb der einzelnen Tumorstadien jeweils eine signifikant höhere Gefäßanzahl auf. Nach Zuordnung der beiden Patientenkollektive zu den einzelnen Tumorstadien gemäß der endgültigen histologischen Befundung nach Cystektomie wurden TUR- und Cystektomiepräparate verglichen. Hierbei zeigten sich im Stadium pT2 signifikant mehr Gefäßanschnitte in den Cystektomie-Präparaten, desweiteren wies das Stadium pT2 auch in den TUR-Präparaten eine deutlich höhere mittlere Gefäßanzahl auf als das Stadium pT1. Nach Interpretation der Ergebnisse kann festgestellt werden, dass die Tumorneoangiogenese beim Harnblasenkarzinom einen objektiven und gut quantifizierbaren diagnostischen Parameter darstellt, jedoch nicht alleinig zur Therapieindikationsstellung ausreicht. Zum momentanen Zeitpunkt kann die Tumorangiogenese allenfalls als Ergänzung zum etablierten TNM-System angesehen werden.
In der vorliegenden Arbeit wurden die Ergebnisse aus elektrocochleographischen Untersuchungen von insgesamt 503 Patienten ausgewertet. Zwischen dem Kollektiv der Morbus Menière-Patienten und dem Verdacht auf Morbus Menière-Kollektiv gegenüber dem Kollektiv der Patienten mit sonstigen Innenohrerkrankunen zeigten sich statistisch signifikante Unterschiede im Verhältnis SP/CAP nach Reizung mit Klicks und Tonebursts mit einer Freqeuenz von 1 und 2 kHz. Allerdings zeigte sich auch, daß die SP Amplitude nach Reizung mit 4 kHz Tonebursts keine signifikanten Unterschiede in den drei verschiedenen Patientengruppen aufwies. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, daß die Elektrocochleographie zur Differentialdiagnostik des Morbus Menière eine wertvolle und hilfreiche Ergänzung ist.
In dieser Studie wurden unter klinischen Bedingungen computergestützt und visuell Zahnfarben an 1026 Dritteln von insgesamt 342 OK-Front- und Eckzähnen an 57 Probanden untersucht. An 26 der 57 Probanden wurden Doppelmessungen durchgeführt. Im Vergleich der Geräte MHT SpectroShade™, X-Rite ShadeVision™ und Rieth DSG4® mit drei menschlichen Untersuchern konnte festgestellt werden, dass die Farbverteilung beim X-Rite Gerät im Vergleich zur durchschnittlichen Verteilung und zur Verteilung bei den Menschen die geringsten Abweichungen aufwies. MHT und Rieth dagegen ließen bei bestimmten Farbtönen Häufungen und Fehlstellen erkennen. Die Reproduzierbarkeit bei Doppelmessungen zeigte bei MHT und X-Rite Werte, die über dem menschlichen Vermögen lagen, identische Ergebnisse wiederholt zu ermitteln. Das Rieth DSG4® lag mit den Untersuchern ungefähr gleich auf. Diese vergleichsweise niedrige Reproduzierbarkeitsrate des DSG4® ist aber wohl darauf zurückzuführen, dass ohne Hilfsmittel nicht exakt der selbe Bereich des Zahnes wiederholt gemessen werden kann. Signifikante Einflüsse von Messort und Zahnart auf das Ergebnis waren generell bis auf die Ausnahme des MHT, das bei verschiedenen Dritteln eine signifikant unterschiedliche Reproduzierbarkeitsrate zeigte, nicht vorhanden. Beim Vergleich der Übereinstimmung der Geräte mit den übrigen Methoden, der Mehrheitsmeinung und der Gruppe der Menschen wiesen die Maschinen gegenüber den Untersuchern deutliche Defizite auf. Auch hier zeigt das X-Rite im Vergleich zu seinen Mitstreitern signifikant bessere Werte. Farbmessung ist auf farbmetrischer Ebene zumindest vordergründig einer visuellen Farbabmusterung überlegen, wie die bessere Unterscheidbarkeit der Drittel und die zumeist überlegene Reproduzierbarkeit verdeutlichen. Ob die Komplexizität einer Zahnfarbe jedoch durch einen farbmetrischen Wert eindeutig charakterisiert werden kann bleibt offen. So führen die Diskrepanzen zwischen der Bewertung der Farbdaten natürlicher Zähne durch die Geräte und die visuelle Empfindung des Betrachters nach Meinung des Verfassers zu unbefriedigenden Ergebnissen, die den Versprechen der Hersteller nicht gerecht werden können. Der Einsatz von computergestützter Farbbestimmungstechnik stellt also bislang nur eine sinnvolle Ergänzung zur visuellen Abmusterung dar. Bis das unstrittig vorhandene Potential in der Zahnfarbmessung ausgeschöpft ist, bleibt es wohl bei der Aussage von JOEL und LEON (1982): „Matching the color of the natural dentition (...) has been an art rather than a science.“
Ludwig Crons Zahnextraktionsschrift, ein kleines Lehrbuch für Wundärzte in der Ausbildung, beruht insbesondere auf der langen Erfahrung des Autors als praktizierender Wundarzt und Leibchirurg. Dies wird immer wieder deutlich, vor allem auch an den sehr zahlreichen Fallbeispielen, mit denen er seine Aussagen belegt. Cron ist als geschickter Zahnheilkundiger in der Lage, sehr anschaulich, kenntnisreich und detailliert die verschiedenen Bereiche der Zahnextraktion darzustellen und auf diese Weise den zahnmedizinisch-wundärztlichen Nachwuchs sachkundig zu unterrichten. Diese praktische Unterrichtung ist ja eines seiner Hauptziele, die er mit seiner Schrift verfolgt. Seine Ausführungen beruhen auch auf der zeitgenössischen zahnärztlichen und chirurgischen Literatur, die er in opulenter Weise ausschöpft und auswertet. Dies ist ein Hinweis darauf, daß sich Ludwig Cron sehr gut in der damaligen Literatur seines Fachgebietes ausgekannt haben muß und sehr belesen war. Hie und da streut er auch lateinische Sentenzen in seinen Text ein. Dies ist jedoch kein Hinweis darauf, daß er als Wundarzt die damalige Wissenschaftssprache zumindest passiv beherrschte. Ziel der lateinischen Einsprengsel wird eher der Wunsch des Autors sein, bei seinen Lesern als besonders gelehrt zu erscheinen. Es ist zu betonen, daß der Autor als Kompilator zahnmedizinischen Wissens zu bezeichnen ist und eigentlich wenig Neues für sein Fachgebiet geleistet hat. Er ist auf der Höhe des zeitgenössischen zahnmedizinischen Wissens, ohne jedoch innovativ zu sein. Dies intendiert Cron aber auch gar nicht. Vielmehr ist es sein Anliegen, ein kompetenter Lehrer des Chirurgennachwuchses und Vermittler praktischen Wissens zu sein. Die Extraktionsschrift Ludwig Crons ist von großer Bedeutung für die zahnmedizinhistorische Forschung. Denn sie gibt z. B. viele Hinweise zum damaligen chirurgischen Standeswesen. Ludwig Cron spricht sich immer wieder energisch gegen die zeitgenössischen Quacksalber und Scharlatane aus, die als Marktschreier von Ort zu Ort zogen, auf den Marktplätzen den Star stachen oder Zähne zogen und durch dieses Verhalten das Ansehen der seriösen Wundärzte in Frage stellten. Auf der anderen Seite betont der Autor häufig die Seriosität seines wundärztlichen Berufs, die ihm sogar die hohe Position eines fürstlichen Leibchirurgen eingebracht habe. Der Medizinhistoriker erfährt durch die analysierte Schrift sehr viel über weitere Aspekte der Zahnheilkunde in der Zeit um 1700: über Extraktionsinstrumente, über die verschiedenen Methoden der Extraktion von Zähnen im Unter- und im Oberkiefer, über die Lagerung des Patienten beim Zahnziehen, über Komplikationen nach dem Eingriff (Geschwülste, heftige Blutungen) und wie diese zu beherrschen sind, über Zahnkrankheiten als Todesursache und über die (angeborenen) Deformationen der Zähne und des Gebisses. Es fällt auf, daß der Autor als Beleg für seine Aussagen oft anschauliche Beispiele aus der Antike heranzieht (Prusias, Pyrrhos, Plutarch). Über die Auflage und die Verbreitung von Ludwig Crons Zahnextraktionsschrift kann heute nichts mehr gesagt werden. Analysiert man den Inhalt des Werkes, kommt man zur Auffassung, daß das vom Autor anvisierte Lesepublikum aus Wundärzten in der Ausbildung bestand. Diesen sollte ein solides Wissen beigebracht werden, auch um zu verhindern, daß diese Klientel dereinst auf das Niveau der marktschreierischen Zahnbrecher herabsinkt. Mit dieser Schrift hat Ludwig Cron sicher dazu beigetragen, dem Stand der Zahnheilkundigen einen Weg zu weisen, der erfolgreich werden sollte: den langen Weg zur Konsolidierung und Verselbständigung des Zahnärztestandes, der ohne solide Ausbildung nicht zum Ziel geführt hätte.
Edition einer Hörermitschrift über eine von Rudolf Virchow 1852/53 während seiner Würzburger Jahre gehaltenen Vorlesung über Specielle pathologische Anatomie. Thema hier waren seine teilweise revolutionären Entdeckungen im Bereich der Organsysteme Herz, Arterien, Venen, Milz, Nervensystem, Niere, GI-Trakt, Leber, Lunge und Pankreas. Vergleich mit anderen, früher veröffentlichten Hörermitscriften.
Protein-Protein-Interaktionen haben eine wesentliche Bedeutung bei der Regulierung verschiedenster Zellfunktionen. Sie spielen u.a. bei der Funktionssteuerung von Kanälen, Transportern und Ionenpumpen eine wesentliche Rolle. Ein PDZ-Motiv am C- terminalen Ende des ATP-abhängigen Kaliumkanals ROMK ließ mögliche Inter-aktionen mit zellulären und membran-assoziierten Proteinen erhoffen. Nach Durch-führung dreier „Yeast-Two-Hybrid“-Screens zur Identifizierung möglicher Interakt-ionspartner von ROMK kamen 17, von ihrer Funktion schon bekannte, aussichtsreiche Proteine, in die enge Auswahl. Nach weiterer Charakterisierung und Autoaktivierungs-tests blieben 13 Proteine zur weiteren Abklärung übrig. GST-Pulldown-Experimente und Immunfluoreszenz brachten weitere Aufschlüsse und Erkenntnisse zur Interaktion zwischen ROMK und seinen Partnern. Folgende Erkenntnisse konnten aus den Versuchen gewonnen werden: *) 174 positive Klone interagierten bei drei „Yeast-Two-Hybrid“-Screens mit dem zytoplasmatischen Teil von ROMK. *) der zytoplasmatische Teil des ATP-abhängigen Kaliumkanals der Niere, ROMK, ist an Protein- Protein- Interaktionen beteiligt. *) Proteine des Aktin-Zytoskeletts und Tyrosinkinase-assoziierte Proteine binden an den zytoplasmatisch Teil von ROMK. Daher könnten beide in Punkt 1.5.4. erwähnten Theorien der Aktivitätsänderung ROMKs durch a) Stimulierung ruhender Kanäle bzw. b) Einbau von in Vesikel gespeicherten Kanälen in die Membran vertreten werden. *) Shank3a, Calponin2, NHERF2, NUMB2 und Antiquitin1 binden an den C-terminalen Teil von ROMK in den GST-Pull-Down-Experimenten. *) Shank3a und ArgBP2 verändern das Verteilungsmuster von ROMK in der Zelle. *) Shank3a scheint für eine Interaktion mit ROMK am bedeutungsvollsten zu sein. Hypothetische Modelle und Gedankenspiele über den möglichen Einfluss der Interaktionspartner auf ROMK wurden in der Diskussion erstellt und näher erläutert. Es ist davon auszugehen, dass einige dieser Proteine, speziell diese, die mit Tyrosinkinase und dem Aktin-Zytokeletts assoziiert sind, auf ROMK Einfluss nehmen. Weitere Studien werden hoffentlich bald Aufschlüsse über Aktivitätsänderungen des ATP-ab-hängigen K+-Kanal, ROMK, offenbaren.
Untersuchungen zur Apoptoseregulation durch die Melanom induzierende Rezeptortyrosinkinase Xmrk
(2003)
Überexpression der konstitutiv aktiven Rezeptortyrosinkinase Xmrk im Zahnkarpfen Xiphophorus führt zur Ausbildung maligner Melanome. Expressionsstudien in transgenen Medaka-Fischen haben gezeigt, daß Xmrk allerdings nur in bestimmten Geweben wie Hirn, Epithelien, Auge und Pigmentzellen zur Tumorbildung führt. Zellen, die durch Xmrk transformiert werden können, scheinen somit über entsprechende Komponenten der durch Xmrk induzierten intrazellulären Signaltransduktion verfügen zu müssen. Bisher wurde eine Reihe von Signalproteinen identifiziert, die von Xmrk rekrutiert und aktiviert werden. Dazu gehören die PLC-g, die Adapterproteine Shc und Grb2, die PI3K, die Fyn-Kinase aus der Familie der Src-Kinasen und der Transkriptionsfaktor STAT5. Um die Signaltransduktion von Xmrk in induzierbarer Form untersuchen zu können, wurde eine mit EGF stimulierbare Rezeptorchimäre HER-mrk, deren extrazellulärer Anteil vom humanen EGF-R und deren intrazellulärer Anteil von Xmrk stammt, in der IL-3 abhängigen murinen pro-B-Zellinie Ba/F3 exprimiert. EGF-Stimulation dieser als BaF Hm bezeichneten Zellen führt zu IL-3 unabhängigem Wachstum und zu Langzeitüberleben. Stimulation des aus der gleichen Genfamilie stammenden EGF-Rezeptors hingegen, wird er in Ba/F3 Zellen exprimiert, kann kein Langzeitüberleben vermitteln. Erste Untersuchungen zeigten, daß das durch HER-mrk vermittelte Langzeitüberleben in Ba/F3 Zellen nicht auf einer höheren Rezeptorexpression verglichen mit den EGF-R exprimierenden Zellen beruht. Allerdings korreliert die Rezeptordichte mit der DNA-Syntheseleistung der Ba/F3 Zellen. Durch verschiedene carboxyterminal verkürzte HER-mrk Rezeptormutanten wurde eine unterschiedliche Anzahl von Substratbindungsstellen von Xmrk deletiert. Expression dieser HER-mrk Rezeptormutanten in Ba/F3 Zellen zeigte, daß für die Auslösung der Replikation der DNA keine C-terminale Substratbindungsstelle notwendig ist, während für eine Vollendung der Zellteilung mit Zellvermehrung und für Langzeitüberleben zwei membrannahe Substratbindungsstellen ausreichend sind. Der Vergleich der durch die verschiedenen Rezeptoren induzierten Signalwege bzw. der Substratinteraktionen von HER-mrk, seinen Mutanten und dem EGF-R gab Hinweise auf für die Antiapoptose entscheidende Signalwege. Untersuchungen zur Aktivierung von STAT1, 3 und 5 zeigten, daß HER-mrk zu einer Aktivierung aller drei STAT-Proteine führt, während der EGF-R in Ba/F3 Zellen nur STAT1 und 3, nicht aber STAT5 aktivieren kann. Die HER-mrk Rezeptormutanten zeigten, daß für die Aktivierung von STAT5 durch HER-mrk keine carboxyterminale Substratbindungsstelle notwendig ist, diese aber möglicherweise durch Stabilisierung der Rezeptorbindung seine Aktivierung verstärken. Für die Aktivierung von STAT1 und 3 hingegen sind carboxyterminale Substratbindungsstellen entscheidend. Das für ein antiapoptotisches Protein kodierende STAT5-Zielgen bcl-X wurde als HER-mrk Zielgen identifiziert. Auch die schwächere STAT5 Aktivierung durch die trunkierte HER-mrk Rezeptormutante Hm delta1006 hatte eine bcl-X Transkription zur Folge, während der EGF-R bcl-X nicht induzierte. Untersuchungen weiterer antiapoptotischer Signalwege zeigten, daß die mrk-Kinase sowie ihre Rezeptormutante Hm delta1006 im Gegensatz zum EGF-R auch zu einer Induktion von bcl-2 führen. Da diese Mutante kein Langzeitüberleben vermittelt, ist somit die Induktion der Genexpression antiapoptotischer Proteine wie Bcl-XL und Bcl-2 nicht ausreichend für Antiapoptose. Es bedarf somit der Kombination mehrerer antiapoptotischer Signalwege, um Langzeitüberleben zu sichern. Expression der Rezeptorchimäre HER-mrk in murinen Melanozyten führt bei Stimulation der mrk-Kinase zur Transformation der Zellen. Im Rahmen dieser Arbeit konnte eine starke Induktion von bcl-X nach HER-mrk Stimulation in den Melanozyten nachgewiesen werden. Bei der Untersuchung humaner Melanomzellinien, die in der Expression verschiedener Rezeptortyrosinkinasen oft ein sehr unterschiedliches Muster zeigen, konnte eine konstitutive Aktivität von STAT5 in allen untersuchten Zellinien nachgewiesen werden, während STAT1 und 3 nur eine schwache und inhomogene Basalaktivität aufwiesen. Es zeigt sich folglich ein ähnliches Bild wie im Xiphophorus-Melanom, in dem ausschließlich STAT5 konstitutiv aktiv ist. Die untersuchten humanen Melanomzellinien zeigten durchweg eine Expression von Bcl-XL. Andere Signalwege wie z.B. die Aktivierung der MAPK hingegen zeigten ein heterogenes Muster bei den verschiedenen Zellinien. Erste Experimente in A375 Zellen deuten darauf hin, daß die Expression von dominant negativem STAT5 zur Reduktion der bcl-X Transkription und zur Apoptose der Zellen führt (Wellbrock, unveröffentlicht). Der STAT5/Bcl-XL Signalweg scheint folglich ganz entscheidend für die Antiapoptose von Melanomen zu sein.
Für diese retrospektive Studie wurden die Unterlagen von 490 Patienten, die im Zeitraum von 1990 bis 1999 wegen einer lateralen Mittelgesichtsfraktur in der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkranke in Würzburg operativ versorgt wurden, erfasst und nach verschiedenen Kriterien statistisch ausgewertet. 77,35% der Patienten waren männlich, 22,65% der Patienten weiblich. Der jüngste Verunfallte, der operativ versorgt wurde, war 4 Jahre, die älteste Patientin 87 Jahre alt. Frauen waren in diesem Krankengut um mehr als acht Jahre älter als die Männer. An erster Stelle der Unfallursachen stehen mit annähernd gleicher Anzahl die Verkehrsunfälle(25,51%) und Roheitsdelikte (24,28%), dicht gefolgt von den Unfällen des täglichen Lebens (22,22%) und den Sportunfällen (20,78%). Berufsunfälle sind mit 7,2% nur gering vertreten. Bei den Verkehrsunfällen stehen die PKW-Unfälle mit 58,43%, bei den Sportunfällen die Verletzungen beim Fußballspiel mit 76,4% im Vordergrund. Die häufigste Verletzung in dem untersuchten Zeitraum war die isolierte Orbitabodenfraktur, die zweithäufigste war die Jochbeinfraktur. An dritter Stelle folgte die Kombination aus Orbitaboden- und Orbitarahmenfraktur. Selten war die isolierte Jochbogenfraktur. Die mittlere Zeit bis zur operativen Versorgung nach einer Verletzung betrug 8,05 Tage, welche sich aber bei Visusbeeinträchtigung verlängerte und bei Alkoholkonsum verkürzte. Der häufigste operative Zugang war der subtarsale Zugang, weitere richtetet sich nach der Verletzung. Für die verwendeten Materialien für die Orbitabodenrekonstruktion zeigte sich eine Verschiebung weg von der konservierten Dura, hin zur konservierten Fascia lata und perforierter PDS-Folie.
Postoperatives Erbrechen ist ein häufiges und den Patienten belastendes Problem, insbesondere nach Inhalationsanaesthesien. Anhand von fünf Risikofaktoren, die wir anhand eines ausreichend großen Patientenkollektivs evaluieren und validieren konnten, nämlich niedriges Alter, weibliches Geschlecht, bekannte Übelkeit/bekanntes Erbrechen nach Narkosen und/oder bekannte Reisekrankheit, Nichtraucher-Status und längere Operationsdauer, entwickelten wir einen rasch ablesbaren prädiktiven Scores, um das individuelle Risiko eines erwachsenen Patienten für postoperatives Erbrechen nach Inhalationsanaesthesien zu ermitteln.
Candida albicans ist ein opportunistischer Hefepilz, den die meisten gesunden Menschen als harmlosen Kommensalen des Verdauungstraktes beherbergen. Bei einer Schwächung des Immunsystemes kann es jedoch zu schweren Candida-Infektionen bis hin zur lebensbedrohlichen Pilzsepsis kommen. Neben anderen Virulenzfaktoren spielt offenbar der Polymorphismus, also die Fähigkeit, sowohl in einer sprossenden Hefeform als auch in einer filamentösen Hyphenform zu wachsen, eine bedeutende Rolle in der Pathogenität von C._albicans. Welche Wachstumsform überwiegt, hängt entscheidend von den Wachstumsbedingungen, insbesondere auch vom pH-Wert, ab. Im Zentrum des pH-abhängigen Transduktionsweges steht der alkalisch-exprimierte Transkriptionsfaktor RIM101, dessen inaktive Vorläuferform unter neutralen bzw. alkalischen Wachstumsbedingungen vermutlich durch eine zweistufige proteolytische Prozessierung des C-Terminus in (mindestens) eine aktive Form übergeführt wird. Diese wiederum hat mindestens zwei Funktionen: Erstens induziert sie im Rahmen der pH-abhängigen Genexpression unter anderem PHR1 und reprimiert PHR2, die beide für den Zellwandaufbau erforderliche, funktionell homologe Proteine kodieren. Zweitens steuert sie bei gleichzeitig vorliegender Temperaturerhöhung auf ca. 37°C auf noch unbekannte Weise den Übergang der Zelle in die filamentöse Wachstumsform. Ziel dieser Arbeit ist es, die Folgen C-terminaler Verkürzungen von Rim101 auf das Wachstum, die PHR1-Induktion und die Filamentierung, jeweils in Abhängigkeit vom extrazellulären pH-Wert, zu untersuchen. Daraus können neue Einsichten über die Bedeutung von RIM101, den Mechanismus seiner Aktivierung und seine Funktion im Geflecht der Transduktionskaskaden gewonnen werden. Hierzu wurden zunächst 14 phr2∆-Suppressormutanten isoliert, die trotz der phr2∆-Nullmutation in der Lage waren, bei saurem pH-Wert zu wachsen. Es zeigte sich, dass diese Stämme im sauren Milieu nicht nur eine starke PHR1-Induktion aufwiesen, sondern darüber hinaus unabhängig vom pH-Wert des Mediums in hohen Raten zur Filamentierung fähig waren. Die molekulargenetische Analyse beider RIM101-Allele in diesen Revertanten ergaben, dass in jedem der Stämme ein RIM101-Allel eine Nonsense-Mutation enthielt, die offensichtlich zur Synthese eines trunkierten und damit konstitutiv aktiven Rim101p führte. Die spontan aufgetretenen RIM101-Suppressormutationen fanden sich bei den 14 verschiedenen analysierten Revertanten in einem umschriebenen Bereich, der auf dem das C-terminale Drittel codierenden Teil des RIM101-ORF liegt. Um die Folgen von stärkeren, also weiter upstream lokalisierten, Rim101p-Trunkierungen zu untersuchen, wurden daraufhin C.-albicans-Stämme konstruiert, die nach Transformation eines linearisierten Plasmides jeweils ein RIM101-Allel mit einer gezielt eingeführten Nonsense-Mutation enthielten. Wir erhielten 19 solcher Stämme (phr2∆) mit in 5’-Richtung progessiven RIM101-Trunkierungen in einem weiten Bereich des RIM101-ORF. Interessanterweise konnten wir bei der darauf folgenden Untersuchung der gewonnenen Stämme drei Gruppen von RIM101-Trunkierungen unterscheiden, die verschiedene Konsequenzen für Wachstum und Filamentierung mit sich brachten: a) Der Austausch der Codons 281, 305 und 333, die näher am 5’-Ende im Bereich oder der Nähe der Zinkfingerregion lokalisiert sind, ermöglicht kein Wachstum bei pH 4. b) Die Einführung von Nonsense-Codons an die Stellen 385 und 411 führt dazu, dass die entsprechenden Stämme bei pH 4 wachsen und PHR1 induzieren, aber nicht in der Lage sind, bei diesem pH-Wert zu filamentieren. c) Dagegen erlaubt der Ersatz von einem der Codons 463 bis 475 durch ein Stop-Codon Wachstum, PHR1-Induktion und filamentöses Wachstum bei pH 4. Die Region zwischen den Aminosäuren 411 und 463 muss also für die Initiation der Keimschlauchbildung essentiell, für die Induktion pH-regulierter Gene wie PHR1 aber nicht notwendig sein. Dieses Ergebnis scheint darauf hinzuweisen, dass der Funktion des Transkriptionsfaktors Rim101p in den Bereichen Zellwandaufbau/Wachstum und pH-abhängiger Morphogenese zwei verschiedenartige Steuermechanismen zugrunde liegen. Denkbare Modelle für solche Mechanismen werden in der vorliegenden Arbeit auf dem Hintergrund früherer Studien diskutiert. Der letzte Teil dieser Arbeit befasst sich mit der potentiellen Bedeutung von Rim101p bei der Regulation der Expression von sog. sekretorischen Aspartylproteinasen (SAPs). Mit Hilfe eines Reportersystemes sollen die Auswirkungen von RIM101-Mutationen auf drei „hyphenspezifische“ Mitglieder der SAP-Genfamilie, nämlich SAP4, SAP5 und SAP6, untersucht werden. Daraus gewonnene Informationen könnten die bisher vorwiegend isolierte Betrachtung des Dimorphismus und der Proteinasen im Pathogenitätsprozess ausweiten auf ein sich ergänzendes Zusammenspiel dieser Faktoren.
Die lokale Bioverfügbarkeit von osteoinduktiven Wachstumsfaktoren hat einen entscheidenden Einfluss auf das Ausmaß der Knochenbildung. Die Affinität der Proteine zu Komponenten der extrazellulären Matrix (EZM) beeinflusst ihre Ortsständigkeit und damit ihre biologische Aktivität am Implantationsort. In der vorliegenden Arbeit wurden BMP-2 und seine gentechnologisch hergestellten Varianten mit verstärkter (T3, T4) und aufgehobener (EHBMP-2) Bindung an die EZM untersucht. Die Wachstumsfaktoren wurden einzeln sowie in Kombination mit EHBMP-2 in Bezug auf die erzielbare Knochenneubildungsrate im heterotopen Implantatlager (Oberschenkelmuskulatur der Ratte) verglichen. Durch den Einsatz der Proteinkombinationen wurde der Frage nachgegangen, inwieweit die Knochenneubildung durch die Mischung einer kaum an die extrazelluläre Matrix bindenden Varianten (EHBMP-2) mit einem „normal“ (BMP-2 Wildtyp) bzw. verstärkt (T3, T4) an die extrazelluläre Matrix bindenden Morphogen verbessert werden kann. Mittels röntgenologischer, biochemischer und histologischer Untersuchungen wurden die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Knochenneubildung analysiert. Bei allen Proteinen bzw. Proteinkombinationen wurde eine direkte Abhängigkeit der Knochenneubildung von den eingesetzten Proteinmengen beobachtet. Bei niedriger Konzentration (2 µg) waren BMP-2 bzw. die Varianten T3 und T4 den Proteinkombinationen mit EHBMP-2 immer überlegen. Bei höherer Dosis (4 µg) waren BMP-2 und T4 den Kombinationen mit EHBMP-2 überlegen. Nur bei T3 in höherer Dosierung konnte ein positiver Effekt einer Kombination mit EHBMP-2 beobachtet werden.
Die Dissertation beschreibt, dass die menschliche Gleichgewichtsregulation zur Aufrechterhaltung der Stellung im Raume, zur Regulation der Blickmechanismen, aber auch zur inneren Erzielung eines gleichgewichtes auf komplizierten kybernetischen Regelkreisen beruht. Mit Hilfe eines umpfangreichen neurootometrischen Netzwerkes unter Einschaltung aequilibriometrischer Gleichgewichtsmessungen und audiometrischer Gehörfunktionsmessungen lässt sich nachweisen, dass die Regulationsmuster mindestens im quantitativen Bereich während des gesamten Lebens wechseln. sie sind netzwerkartig miteinander verknüft. Wenn aber dieses System im Alter nicht mehr passend einreguliert ist, empfinden die Patienten zahlreiche Symptome, die wir mit der Vorsilbe Alter (Presby) wie zum Beispiel Altersschwindel, Presbyvertigo, Alterstaumligkeit, Presbytaxie, Altershörstörungen, Presbyakusis, Altersohrgeräusche, Presbytnnitus usw., bezeichnen Aus medizinischer Sicht kommt es unter anderem darauf an, altersbedingte Fehlregulationen rechtzeitig messend zu erfassen, damit diesen durch entsprechende Behandlungen unter Einsatz von Physiotherapie, Psychtherapie, aber auch medikamentöser Therapie begegnet werden kann.
In der vorliegenden Studie wurde die Magnetresonanzbildgebung als nichtinvasives diagnostisches Verfahren mit dem herkömmlichen Verfahren der lichtmikroskopischen Untersuchung histologischer Präparate anhand der Gefäßvermessung arteriosklerotisch veränderter Mäuseaorten verglichen. Es war Ziel der Arbeit zu prüfen, ob die nichtinvasive Bildgebung mit getriggerter Aufnahmetechnik zur Unterdrückung von atmungs- und herzschlagbedingten Bewegungsartefakten ebenso verläßliche und akkurate Ergebnisse liefert wie die Histometrie mit dem Mikroskop. Hierzu wurden eine Versuchsgruppe genetisch manipulierter Mäuse (Apolipoprotein-E Knockout) und eine kleinere Kontrollgruppe gesunder Mäuse zunächst magnetresonanztomographisch untersucht. Nach Euthanasierung folgte anschließend die Präparation der Aorta mit dem Herz und benachbarter Strukturen für die histologische Analyse. Anhand der anatomischen Strukturen erfolgte der Vergleich der Schnittbilder, um die korrespondierenden Ebenen in Übereinstimmung zu bringen. Insgesamt wurden 79 MR/histopathologisch korrespondierende Gefäßquerschnitte mit entsprechender Bildanalysesoftware vermessen. Die für die vergleichende Analyse relevanten Meßparameter umfaßten Wandfläche, Gefäßumfang, Wanddicke max. und Wanddicke min.. Die histomorphologischen Auswertungen umfaßten weiterhin Messungen der Plaques und der einzelnen Plaquekomponenten. Die Ergebnisse der Messungen zeigten eine hohe Korrelation zwischen MR-Bildgebung und Histometrie mit durchwegs geringfügig größeren Werten der MR-Messungen, hervorgerufen durch verschiedene Faktoren wie Summationseffekte der MR-Bilder durch größere Schichtdicken, unterschiedliche Meßzeitpunkte (MR-Bilder während der Systolenmitte, diastolischer Zustand der histologischen Präparate) und Gewebeschrumpfung während der einzelnen Schritte der histologischen Präparateherstellung. Die Atmungs- und EKG-getriggerte MR-Methode gewährleistete die Aufnahme von Bildern mit hoher Auflösung frei von Verzerrungs- und Verwischungsartefakten. Aufgrund technischer Limitationen in Auflösung und Kontrast war eine Differenzierung der Plaques und ihrer Zusammensetzung nicht möglich. Die hier dargestellten Ergebnisse stehen mit zahlreichen Berichten in der Literatur in Einklang, in denen ähnliche methodenbedingte Differenzen zwischen MR- und histologischen Meßergebnissen beschrieben sind. Es konnte weiterhin gezeigt werden, daß die MR-Bildgebung das Potential zur Gewebecharakterisierung auch am Gefäßsystem der Maus hat. Zusammenfassend stellt man fest, daß die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit die hohe Wertigkeit der MR-Bildgebung als nichtinvasives Verfahren für die kardiovaskuläre Grundlagenforschung bestätigen. Die Anwendung der beschriebenen Methode verspricht interessante neue Einblicke sowohl in die Gefäßbiologie, als auch in die Pathophysiologie der Arteriosklerose.
Auf der Suche nach neuen Vitamin D-responsiven Genen wurde die Methodik des Differential Display verwendet. Die eingesetzten Oligonukleotid-Primer waren homolog zur 24-Hydroxylase, einem für den Vitamin D-Stoffwechsel wichtigen Enzym, das von Vitamin D selbst reguliert wird. Mit diesem Ansatz sollten neue Mitglieder aus der Familie der P450-Enzyme gefunden werden. Mehrere differentiell exprimierte DNA-Fragmente wurden in der Folge isoliert und aufgearbeitet, die Sequenzierung eines 550 bp großen Fragments ergab beim Datenbankabgleich keine signifikanten Homologien und ließ daher auf ein noch unbekanntes Gen schließen. Die Klonierung und weitere Charakterisierung dieses Gens wies letztlich in eine nicht erwartete Richtung. Mit der Puromycin-sensitiven Aminopeptidase war ein Gen aus der Familie der Metallopeptidasen gefunden worden, eine Exopeptidase mit einem Zink-Ion im katalytischen Zentrum. Proteinchemisch schon vor einigen Jahren isoliert, war über die PSA (Puromycin-sensitive Aminopeptidase) bekannt, daß sie N-terminale Aminosäuren hydrolysiert mit einer Spezifität für basisch / neutrales und hydrophobes Substrat und überwiegend im Cytoplasma lokalisiert ist. Namengebend ist die starke Hemmbarkeit der Enzymaktivität durch Puromycin. Vorstehendes summiert die wichtigsten biochemischen Eigenschaften des Enzyms, aus molekularbiologischer Sicht war zum Zeitpunkt der Aufnahme der Arbeiten jedoch noch wenig über die PSA bekannt. Dies hat sich in letzter Zeit geändert, während der Sequenzierarbeiten im Rahmen dieser Arbeit konnte eine schweizer Arbeitsgruppe die Klonierung und Sequenz-Charakterisierung der murinen und später humanen cDNA des Gens veröffentlichen. Mit den Ergebnissen dieser Arbeitsgruppe wie auch den im Zuge der vorliegenden Dissertation erarbeiteten Resultaten konnte das molekularbiologische Wissen um die PSA erheblich erweitert werden. So liegt mittlerweile die komplette Nukleotid- und Aminosäurensequenz des Gens vor, das Auffinden des Zink-Bindungsmotives HEXXH(X)18E erlaubte die Einordnung des Enzyms in die Familie M1 der Metallopeptidasen, weiterhin konnte das Gen auf dem Chromosom 17q21 lokalisiert werden. Weitere Daten zur Gewebe- und Zellinienexpression sind nun ebenfalls vorhanden, interessant hierbei neben der erwartet starken Expression im Gehirn das deutliche Vorhandensein in Hoden und Nebennierenrinde. Auch in Bezug auf die Regulation der PSA wurden neue Ergebnisse erzielt, wichtigstes Resultat im Rahmen dieser Arbeit ist hier, daß sich die früher festgestellte Vitamin D –Responsivität nicht bestätigen ließ. Für die Zukunft von außerordentlichem Interesse dürfte das kürzlich gelungene Erstellen PSA-defizienter Mäuse sein, das nun erste Beobachtungen von Auswirkungen der Gen-Deletion am lebenden Organismus erlaubt. Trotz alledem sind in Bezug auf die physiologische Rolle der Puromycin-sensitiven Aminopeptidase weiterhin viele Fragen ungeklärt. Wie hoffentlich in dieser Dissertation herausgearbeitet, ergeben sich dabei interessante Perspektiven für die mögliche Funktion des Enzyms im Organismus.
Phytohormone, insbesondere solche mit östrogenem Potential werden heute vermehrt in der postklimakterischen Hormonersatztherapie als natürliche Alternative zu Designeröstrogenen eingesetzt, da sie vermutlich ein besseres Wirkungs-Nebenwirkungsprofil besitzten. Mengenmäßig am bedeutensten sind die Phytoöstrogene aus den Stoffgruppen der Isoflavone, Cumestane und Indol-3-carbinole. Weit über 100 Pflanzen produzieren Phytohormone. Die bekanntesten sind die Sojabohne, Weintrauben, Leinsamen, Haferflocken, Spargel, Traubensilberkerze und roter Klee. Phytohormone können täglich in großer Menge aufgenommen werden (1mg pro kg Körpergewicht), wobei durchaus Plasmaspiegel von über 1µM erreicht werden. Gerade deshalb darf nicht davon ausgegangen werden, daß natürliche Produkte per se gut für die Gesundheit wären. Phytohormone und insbesondere deren Metaboliten, die während der intestinalen Passage entstehen, wurden vielfach nicht den gleichen Prüfbedingungen unterzogen wie sie für andere in Lebensmitteln vorkommenden Substanzen, wie z.B. Konservierungs-, Farb- oder Aromastoffen, heute selbstverständlich ist. Diese Arbeit soll deshalb anhand von in-vitro Tests an Mauslymphomzellen L5178Y für eine Auswahl an Phytohormonen und deren Metaboliten mögliche toxische oder gentoxische Effekte detektieren und die bestehende Datenlage ergänzen. Aus der Gruppe der Isoflavone wurden die Daidzeinmetaboloiten Equol und O-desmethylangolensin und die Glyceteinmetaboliten 3,4,7- und 4,6,7-Trihyroxyisoflavon untersucht. Aus der Gruppe der Flavone wurde Fisetin und aus der Gruppe der Stilbene Resveratrol untersucht. Weiterhin wurden Daten zu den Anthocyanen Delphinidin-, Pelargonidin- und Cyanidin-Chlorid erhoben. Toxische Effekte wurden anhand von Proliferatiosexperimenten, durch die Bestimmung der Zellvitalität (Ethidiumbromid-Flouresceinmethode) und durch die Analyse der Teilungsaktivität nach Behandlung mit Cytocalasin B und anschließender Bestimmung des Anteils mehrkerniger Zellen detektiert. Zur Bestimmung von gentoxischen Effekte wurde auf den Mikrokerntest zurückgegriffen. Ergänzend sollte eine Immunfloureszenzfärbung der Kinetochorproteine in Mikrokernen Aufschluß über aneugene oder klastogene Wirksamkeit der untersuchten Substanzen geben. Die in dieser Arbeit gewonnenen Daten weisen darauf hin, daß erste adverse Effekte der Phytohormone oder deren Metaboliten im Bereich der erreichbaren Plasmakonzentration liegen, so daß eine übertriebene Aufnahme hochdosierter Phytohormonen derzeit als kritisch erachtet und weiterer Forschungsbedarf festgestellt werden muß.
Es konnte gezeigt werden, dass die in Monozyten und in Thrombozyten produzierten Cannabinoide Anandamid und 2-Arachidonylglycerol zur Blutdruckernierdrigung nach akutem Myokradinfarkt der Ratte beitragen. Durch CB1-Rezeptor-Blockade wurde der Abfall des arteriellen Mitteldruckes verhindert, aber die Mortaliät zwei Stunden nach MI erhöht. Dies geschieht möglicherweise durch Beeinträchtigung der endothelialen Funktion. Durch chronische CB1-Rezeptorstimulation konnte bei Ratten mit grossen Infarkten trotz erhöhtem LVEDP der Abfall des linksventrikulären systolischen Drucks und des arteriellen Mitteldrucks vermindert und das Auftreten einer endothelialen Dysfunktion verhindert werden. Bei Ratten mit kleinen Infarkten wurde durch Verabreichung von HU-210 der Herzindex verbessert und der totale periphere Widerstand vermindert. Die linksventrikuläre CB1-Rezeptorexpression war bei Ratten mit grossen Infarkten im Vergleich zu nicht-infarzierten Tieren unverändert. Durch CB1-Rezeptorantagonisierung wurde die maximale Druckentwicklungskapazität weiter vermindert, die Druck-Volumen-Kurve weiter nach rechts verschoben und das Arbeitsvolumen von Ratten mit grossen Infarkten vermindert.
Ziel der Studie war die Exploration von Funktionen des Kurzzeitgedächtnisses bei lese-rechtschreibschwachen Kindern (LRS) im Vergleich zu einer schriftsprachlich normal entwickelten Kontrollgruppe (KG). Gedächtnisfunktionen sollten im Hinblick auf Entwicklungsveränderungen über eine Altersspanne von acht bis dreizehn Jahren untersucht werden. Bei einem möglichen Gedächtnisdefizit sollte überprüft werden, ob dieses sich nur bei schriftsprachähnlichem Material äußerte oder ob es sich um ein allgemeineres Defizit handelte. Insgesamt 65 lese-rechtschreibschwache und schriftsprachlich normal entwickelte Kinder der Altersgruppen 8-9 Jahre, 10-11 Jahre und 12-13 Jahre wurden Aufgaben zur Gedächtnisspanne, zur Benennungsgeschwindigkeit und zur Suchrate unterzogen. In den Aufgaben zur Gedächtnisspanne und zur Benennungsgeschwindigkeit zeigten die lese-rechtschreibschwachen Kinder deutlich schlechtere Leistungen als die Kontrollgruppe, und beide untersuchten Gruppen verbesserten sich in ihren Leistungen mit ansteigendem Alter. Hinweise für ein schriftsprachorientiertes Defizit im Falle der Rechtschreibschwachen ließen sich den Aufgaben zur Gedächtnisspanne und zur Suchrate entnehmen. Zusammenfassend bestätigen die vorliegenden Ergebnisse Defizite in Funktionen des Kurzzeitgedächtnisses bei LRS. Über die untersuchte Altersspanne hinweg kam es nicht zu einer Annäherung der Leistungen der Rechtschreibschwachen an die der Kontrollgruppe, was für ein bleibendes Defizit im Fall der LRS spricht. Um zu eindeutigen Ergebnissen hinsichtlich der Schriftsprachabhängigkeit der Gedächtnisdefizite bei LRS kommen zu können, müssen weitere Studien abgewartet werden.