610 Medizin und Gesundheit
Refine
Has Fulltext
- yes (41)
Is part of the Bibliography
- yes (41)
Year of publication
Document Type
- Doctoral Thesis (40)
- Journal article (1)
Keywords
- Lebensqualität (41) (remove)
Institute
- Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie (8)
- Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie (Chirurgische Klinik I) (6)
- Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen (5)
- Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie (4)
- Medizinische Klinik und Poliklinik I (4)
- Lehrstuhl für Orthopädie (3)
- Frauenklinik und Poliklinik (2)
- Kinderklinik und Poliklinik (2)
- Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (2)
- Medizinische Klinik und Poliklinik II (2)
Abstract:
Hintergrund: Die Nierentransplantation bietet einer wachsenden Zahl älterer Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz ein verbessertes Überleben und eine höhere Lebensqualität. Ältere Empfänger von Nierentransplantaten können jedoch aufgrund einer höheren Komorbiditätsbelastung, eines höheren kumulativen Risikos von Komplikationen im Zusammenhang mit der Immunsuppression und einer zunehmenden Gebrechlichkeit vor besondere Herausforderungen gestellt werden. Dennoch ist wenig über den Einfluss des Alterns auf die Situation dieser wachsenden Klientel bekannt.
Diese Dissertation zielt darauf ab, die Überzeugungen und Werte, Einstellungen und Perspektiven älterer Nierentransplantatempfänger im oder über dem 60. Lebensjahr hinsichtlich gesundheitsbezogener Lebensqualität, Krankheitsbewältigung und Selbstmanagement beim Leben und Altern mit einem Nierentransplantat zu beschreiben, um die patientenzentrierte Nachsorge zu verbessern.
Methoden der systematischen qualitativen Übersicht: Bis April 2015 wurden elektronische Datenbanken durchsucht. Qualitative Studien waren verwendbar, wenn sie von den Einstellungen älterer Nierentransplantempfänger berichteten (≥ 60 Jahre). Zur Analyse der Ergebnisse wurde eine thematische Synthese verwendet.
Methodik der Interviewstudie: Es wurden persönliche, semi-strukturierte Interviews mit 30 Empfängern von Nierentransplantaten im Alter von 65 bis 80 Jahren aus fünf nephrologischen Einrichtungen in Australien durchgeführt. Die Transkripte wurden thematisch analysiert.
Ergebnisse der systematischen qualitativen Übersicht: 21 Studien mit mehr als 116 Empfängern wurden einbezogen. Es wurden sieben Themen identifiziert. Die Wiedererlangung von Stärke und Vitalität bedeutete, die physischen und psychosozialen Verbesserungen im Alltagsleben zu schätzen. Verlängerung des Lebens bezog sich auf die Bereitschaft, jedes Tranplantatorgan (notfalls auch eines, das nicht höchsten Qualitätskriterien entsprach) zu akzeptieren, um das Überleben zu verlängern. Dankesschuld bedeutete eine bewusste Wertschätzung der Transplantatempfänger gegenüber ihrem Spender, wobei sie wussten, dass sie dessen Opfer nicht zurückzahlen konnten. Moralische Verantwortung für den Erhalt der Gesundheit motivierte zur Einhaltung von Medikamenten- und Verhaltensempfehlungen aus einer ethischen Verpflichtung heraus, das Überleben des gespendeten Organs zu schützen. Anhaltende und zunehmende Vergesslichkeit behinderte die Selbstorganisation, Enttäuschung über Nebenwirkungen und Komplikationen spiegelte Frustration und Wut über die unbeabsichtigten Folgen der Medikation wider. Die Endgültigkeit der Behandlungsmöglichkeit bezog sich auf das Bewusstsein, dass die aktuelle Transplantation die letzte mögliche gewesen sein könnte.
Ergebnisse der Interviewstudie: Sechs Themen wurden identifiziert: Wiedererlangen jugendlicher Vitalität (mit Unterthemen: sich erholende Widerstandsfähigkeit, umfassende Lebensfreude, Drang zur Selbstverwirklichung); Hartnäckiges Überstehen der langwierigen Genesung (dem Altern nachgeben, funktionelle Einschränkungen akzeptieren, Grenzen überschreiten, dauerhafte Behandlungsverantwortung); Überlagerung durch andere Erkrankungen (Bekämpfung verheerender Komorbiditäten, schmerzhafte Einschränkungen, aufkommende Desillusionierung, Ängste wegen sich häufender Nebenwirkungen, aufzehrende Behandlungslast); Priorisieren des Transplantatüberlebens (privilegiert mit einem Wunder, Inkaufnehmen von Risiken für die Langlebigkeit, Erfüllen einer moralischen Verpflichtung, Bewahrung der letzten Gelegenheit); Konfrontation mit Gesundheitsverschlechterung (Verletzlichkeit und Hilflosigkeit, Verengung des Fokus auf unmittelbare Sorgen, Überlebensungewissheit); und Daseinswert (Lebenssinn durch Autonomie, Ablehnung der Last von vergeblicher Behandlung, Überleben unter allen Umständen).
Schlussfolgerung:
Die Transplantation im höheren Alter schenkt älteren Nierentransplantatempfängern Lebenskraft und Vitalität. Dankbar für den Überlebensgewinn, nutzen sie ihre Kraft, um ihre Gesundheit und die des Transplantats so lange wie möglich zu erhalten. Jedoch bedrohen eine langwierige Genesung, anhaltende und zunehmende Vergesslichkeit und Komplikationen durch chronische Komorbiditäten und Behandlungsnebenwirkungen die wiedererlangte Zufriedenheit und Lebensfreude. Enttäuschung entsteht über eine nicht enden wollende Behandlungslast. Einige renale Transplantatempfänger sehen ihr jetziges Transplantat als letzte Chance an und verknüpfen dies mit dem Wert ihres Daseins.
Unterstützung während eines langen Genesungsprozesses, das Aufrechterhalten von funktionalen Fähigkeiten, die Therapie behandelbarer Nebenwirkungen und die Wahrnehmung von Perspektiven, Zielen und Werteinstellungen beim Empfänger können die patientenorientierte Versorgung verbessern und älteren Empfängern ermöglichen, ihr Transplantat und ihre Lebensqualität zu erhalten.
Ziel der Arbeit war die Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs zwischen Lebensqualität bzw. sozialer Unterstützung und dem Bedürfnis nach bzw. der Inanspruchnahme von psychosozialer Unterstützung bei Tumorpatienten.
Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen einer deutschlandweiten Multicenterstudie am Studienstandort Würzburg. Eingeschlossen wurden 128 Patienten mit Melanom, gynäkologischen und gastrointestinalen Tumoren. Die Studiendaten wurden mittels Fragebögen erhoben. Hierzu zählten der SF-12-Fragebogen zur Lebensqualität, der SSUK-8-Fragebogen zur sozialen Unterstützung und jeweils ein Fragebogen zum Bedürfnis und zur Inanspruchnahme psychosozialer Unterstützung.
Ein Zusammenhang ergab sich zwischen psychischer Lebensqualität und dem Bedürfnis nach psychosozialer Unterstützung. Patienten, die ein Bedürfnis nach psychosozialer Unterstützung äußerten, wiesen eine signifikant niedrigere psychische Lebensqualität auf. Ebenso konnte ein Zusammenhang zwischen der Inanspruchnahme psychosozialer Unterstützung und der Lebensqualität gesehen werden. Patienten, die psychosoziale Unterstützungsangebote in Anspruch genommen hatten, wiesen eine niedrigere körperliche und psychische Lebensqualität auf.
Es konnten keine Zusammenhänge zwischen positiver sozialer Unterstützung und dem Bedürfnis nach bzw. der Inanspruchnahme von psychosozialer Unterstützung gesehen werden.
Im Rahmen von Krebserkrankungen müssen zahlreiche medizinische Entscheidungen getroffen werden. Das Bedürfnis der Patienten, an solchen Entscheidungen zu partizipieren, ist individuell unterschiedlich und für Ärzte häufig schwer einschätzbar. Ziel dieser Arbeit ist eine bessere Vorhersage der Partizipationsbedürfnisse von Krebspatienten und die Untersuchung von Effekten des Partizipationsbedürfnisses auf die Lebensqualität.
Die Studie untersucht Aktivitätsverlauf, Funktionsstatus und Lebensqualität nach minimal-invasivem anteriorem Zugang bei Hüfttotalendoprothesen (präoperativ bis sechs Wochen postoperativ) mit Hilfe der Fragebögen PHQ-D, XSMFA-D, SF-36, HHS, Täglicher Würzburger Aktivitätsfragebogen, Arzt- u. Patientenbogen Hüfte.
Klinische Ergebnisse und Lebensqualität nach neoadjuvanter Radiochemotherapie von Rektumkarzinomen
(2012)
Die derzeitige Standardtherapie bei fortgeschrittenen Rektumkarzinomen der UICC Stadien II und III besteht aus der neoadjuvanten Radio(chemo)therapie mit nachfolgender chirurgischer Intervention. Hierbei werden die beiden Therapiemodalitäten, der Kurzzeit-Radiotherapie(5x5Gy) und unmittelbare Operation von der Langzeit-Radiochemotherpaie (28x1,8Gy) mit einem Intervall von 4-6 Wochen bis zur Operation, unterschieden. Im Hinblick auf das Auftreten von Lokalrezidiven sowie auf das Gesamtüberleben sprechen die Ergebnisse für eine bessere Wirksamkeit der LZ-RChT. Dennoch gibt es klinische Situation, bei denen eine KZ-Radiotherapie sinnvoller sein kann. Somit kann als Konsequenz eine differenzierte Indikationsstellung für diese beiden Therapiemodalitäten abgeleitet werden.
Vergleich der retropubischen und perinealen radikalen Prostatektomie im Hinblick auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Die Patienten wurden zu vier Zeitpunkten (präoperativ, nach 3, 6 und 12 Monaten) mit den Lebensqualitätsfragebögen SF-36, EORTC QLQ-C30 und QLQ-PR25 sowie einem selbst gestalteten zusätzlichen Fragebogen untersucht. Insgesamt zeigten sich bei geringer Teststärke kaum statistisch signifikante Unterschiede in den Operationsmethoden bei doch deutlich unterschiedlichen postoperativen Verläufen.
Krebserkrankungen gehen neben körperlichen Einschränkungen auch mit psychischer Belastung einher. Krebspatienten leiden unter Unsicherheit, Unwissen und Angst. Hierbei kann die Informationsvermittlung eine wichtige Rolle für den Patienten spielen. Die vorliegende Studie untersucht den Zusammenhang von Informationszufriedenheit, Geschlecht und Tumorstadium mit der Lebensqualität von Krebspatienten. Hierzu wurde eine Querschnittsstudie mit Patienten unterschiedlicher Tumorlokalistationen durchgeführt. Zur Datenerhebung dienten Fragebögen zur Selbsteinschätzung der Informationszufriedenheit und der Lebensqualität (EORTC QLQ-C30).
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es darzustellen, wie groß das psychosoziale Unterstützungsbedürfnis von Patienten mit maligner Krebsdiagnose ist und welche multivariablen Zusammenhänge mit diesem Bedürfnis bestehen. Die dazu nötigen Daten wurden mit einem Selbsteinschätzungsfragebogen erhoben, der im Rahmen einer multizentrisch angelegten Querschnittsstudie zum Thema „Prävalenz psychosozialer Belastungen, psychischer Störungen und ihr Behandlungsbedarf bei Tumorpatienten“ in fünf Zentren in Deutschland entwickelt wurde. Die Stichprobe umfasste 386 Patienten im Alter von 18 bis 75 Jahren, die deutsch sprachen und an einer malignen Krebserkrankung litten. Das Unterstützungsbedürfnis der Patienten wurde in Bezug auf geschlechtsspezifische Unterschiede, Alter, Setting und vorhandene psychosoziale Unterstützung durch Freunde und Familie untersucht. Die Ergebnisse decken sich weitgehend mit denen der bisherigen Forschung. So gab ungefähr ein Drittel der Patienten einen Wunsch nach psychosozialer Unterstützung an. Weiterhin gaben Patienten, die sich psychisch belastet fühlten, häufiger einen Wunsch nach psychosozialer Unterstützung an als Patienten, die sich nicht belastet fühlten. Patienten mit bekannter Metastasierung oder unklarem Metastasierungsstatus äußerten im Vergleich zu Patienten mit lokalisierter Tumorerkrankung weniger häufig den Wunsch nach psychosozialer Unterstützung. Patienten, die bereits vor dem Zeitpunkt der Befragung psychosoziale Unterstützung in Anspruch genommen hatten, äußerten signifikant häufiger ein Unterstützungsbedürfnis als Patienten, die bislang keine psychosoziale Unterstützung in Anspruch genommen hatten. Alter, Geschlecht, Setting und vorhandene Unterstützung durch Freunde und Familie zeigten keinen signifikanten Zusammenhang mit dem Unterstützungsbedürfnis. Insgesamt äußert mit ungefähr einem Drittel der Patienten ein großer Anteil des Kollektivs ein Unterstützungsbedürfnis. Dies sollte die Konsequenz nach sich ziehen, dass Patienten, die durch ihre Tumorerkrankung nicht nur körperlich, sondern auch seelisch belastet sind, eine entsprechende Behandlung zuteil oder zumindest angeboten wird.
Background: Tumor patients exhibit an increased peripheral demand of fatty acids and protein. Contrarily, tumors utilize glucose as their main source of energy supply. Thus, a diet supplying the cancer patient with sufficient fat and protein for his demands while restricting the carbohydrates (CHO) tumors thrive on, could be a helpful strategy in improving the patients’ situation. A ketogenic diet (KD) fulfills these requirements. Therefore, we performed a pilot study to investigate the feasibility of a KD and its influence on the quality of life of patients with advanced metastatic tumors. Methods: Sixteen patients with advanced metastatic tumors and no conventional therapeutic options participated in the study. The patients were instructed to follow a KD (less than 70 g CHO per day) with normal groceries and were provided with a supply of food additives to mix a protein/fat shake to simplify the 3-month intervention period. Quality of life [assessed by EORTC QLQ-C30 (version 2)], serum and general health parameters were determined at baseline, after every two weeks of follow-up, or after drop out. The effect of dietary change on metabolism was monitored daily by measuring urinary ketone bodies. Results: One patient did not tolerate the diet and dropped out within 3 days. Among those who tolerated the diet, two patients died early, one stopped after 2 weeks due to personal reasons, one felt unable to stick to the diet after 4 weeks, one stopped after 6 and two stopped after 7 and 8 weeks due to progress of the disease, one had to discontinue after 6 weeks to resume chemotherapy and five completed the 3 month intervention period. These five and the one who resumed chemotherapy after 6 weeks report an improved emotional functioning and less insomnia, while several other parameters of quality of life remained stable or worsened, reflecting their very advanced disease. Except for temporary constipation and fatigue, we found no severe adverse side effects, especially no changes in cholesterol or blood lipids. Conclusions: These pilot data suggest that a KD is suitable for even advanced cancer patients. It has no severe side effects and might improve aspects of quality of life and blood parameters in some patients with advanced metastatic tumors.
Osteo-Odonto-Keratoprothese (OOKP) Eine Erhebung der Kosten und der Auswirkungen auf die Lebensqualität EINLEITUNG: Eine Keratoprothese mit natürlicher Haptik aus Zahn (OOKP) oder Knochen (Tibia-KPro) kann zur visuellen Rehabilitation hornhautblinder Patienten genutzt werden. In einer ersten Operation wird die Augenoberfläche mit Mundschleimhaut bedeckt, um ein geeignetes Milieu für das Implantat zu schaffen. Während desselben oder eines zweiten Eingriffs wird ein Zahn bzw. ein Stück Tibiaknochen gewonnen und als Haptik für eine PMMA-Optik präpariert. Das Gesamtimplantat wird für 3 Monate zwecks Bildung einer vaskularisierten Hülle in eine subkutane Tasche und in einem letzten Schritt in das Auge implantiert. In dieser Studie wurden die Kosten des Verfahrens und die resultierende Lebensqualität einer deutschen Kohorte mit mindestens 2-jähriger Beobachtungszeit ermittelt. MATERIAL UND METHODEN: Die Behandlungsdaten von 32 Patienten (27 x OOKP, 5 x TK-Pro) zu Personalbindung (z. B. Op-Dauer), Verbrauchsgüter und Infrastruktur wurden basierend auf der Kalkulationsmatrix des InEK ermittelt. Daraus wurden die mittleren Kosten für die regulären Operationsschritte, Vor- und Nachuntersuchungen über 2 Jahre postoperativ sowie kleine und große Eingriffe zum Komplikationsmanagement berechnet. Der prä- und postoperative Visus wurde aus den Akten und einer Selbsteinschätzung der Aktivitäten des täglichen Lebens und der Lebensqualität retrospektiv mittels Fragebogen vom Patienten erhobenen. ERGEBNIS: Die mittleren Kosten pro Patient betrugen für Schleimhautdeckung und Erstellung der Prothese 9.015 € und für die Implantation 7.896 €. Hinzu kamen Kosten für Vor- und Nachuntersuchungen über zwei Jahre beim Operateur von 336 € bzw. 1.947 € sowie für große und kleine Komplikationseingriffe von 5.177 € bzw. 1.579 €. Die Veränderung von Visus und Lebensqualität wurde von den Patienten als substantiell und als nahezu gleich wie vor der Augenerkrankung eingeschätzt. Der Visus lag vor der Operation bei einem Median von 0,001 und nach der Operation bei einem Median von 0,4. Das Lesen von normalem Text, Erkennen von Gesichtern und Orientieren im Raum war postoperativ 58%, 73% und 81% der Patienten wieder möglich. FAZIT: Die Implantation einer Keratoprothese mit natürlicher Haptik ist ein kostenintensives Verfahren, das jedoch in hohem Maße eine weitreichende visuelle Rehabilitation mit entsprechend subjektiv deutlich besser bewerteter Lebensqualität ermöglicht.
Bisherige Studien zur Prognose ehemaliger sehr kleiner Frühgeborener (Geburtsgewicht < 1500 g, Gestationsalter < 32 SSW) in Deutschland haben sich überwiegend mit der Entwicklung bis in das Pubertätsalter befasst. Bekannt ist die signifikante Häufung von kognitiven Defiziten, Zerebralparesen und Sinnesbehinderungen in Korrelation mit dem Gestationsalter im Vergleich zu ehemalig reifen Neugeborenen. Nach einem Pilotprojekt an der Univ.-Kinderklinik Würzburg wurden Daten von 291 Probanden, die zwischen 1979 und 1986 geboren und in zehn verschiedenen Kinderkliniken primär behandelt worden sind, gesammelt. Dabei konnte eine deutliche Zunahme der Zahl der Probanden in den Geburtsjahrgängen nach 1982 festgestellt werden. 50 (17 % ) des Kollektivs hatten ein Geburtsgewicht unter 1000 g. 27 % haben die Schule mit dem Abitur abgeschlossen, 37 % mit der mittleren Reife, 22 % mit einem Hauptschulabschluss, die meisten befanden sich aktuell noch in der Berufsausbildung. 22 % berichteten über Hinweise für eine chronische Bronchitis, 19 % hatten regelmäßig Physiotherapie. 54 % sind Brillenträger. Mit Hilfe des Fragebogens zur Lebensqualität KIDDO-KINDL konnten in den Bereichen körperliches und psychisches Wohlbefinden sowie Alltagsfunktionen keine signifikante Abweichung von Daten eines Normalkollektivs festgestellt werden. Auch ein Vergleich der gleich großen Gruppen aus den west- und ostdeutschen Bundesländern ergab in Bezug auf die Lebensqualität keinen signifikanten Unterschied. Weitere Auswertungen dieser Ergebnisse sind notwendig. Zusammenfassend ist trotz erhöhter Morbidität die subjektive Einschätzung der Lebensqualität der ehemalig sehr kleinen Frühgeborenen im Erwachsenenalter, die an unserer Erhebung teilgenommen haben, in Deutschland nicht signifikant schlechter als in einem Normalkollektiv und entspricht den Angaben der internationalen Literatur. Zur genaueren Analyse der vielfältigen Einflussfaktoren auf die Langzeitprognose sind konsequente multizentrische Langzeitstudien, besonders von den Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1000 g, unbedingt erforderlich.
Das kolorektale Karzinom zählt zu den häufigsten Malignomen der westlichen Welt. Bei Männern ist es der dritt-, bei Frauen der zweithäufigste zum Tode führende, bösartige Tumor. Aufgrund verbesserter Vorsorgeuntersuchungen werden die Tumore in immer früheren Stadien entdeckt. Dadurch können mehr Patienten unter kurativem Ansatz therapiert werden, was auch dazu führt, dass immer mehr Patienten mit der Erkrankung und den Auswirkungen der Therapie leben müssen. Nicht nur für das Wohlbefinden der Patienten, sondern auch unter wirtschaftswissenschaftlichen Gesichtspunkten ist es wichtig, Komplikationen zu vermeiden, den postoperativen Aufenthalt so kurz wie möglich zu gestalten und die Rekonvaleszenz zu beschleunigen. In den letzten Jahrzehnten ist es gelungen, Morbidität und Mortalität durch Maßnahmen wie strikte Einhaltung der Sterilität, verbesserte chirurgische Techniken, antibiotische Kurzzeitprophylaxe und präoperative Darmvorbereitung drastisch zu senken. Die Darmvorbereitung allerdings wird in letzter Zeit in zahlreichen Studien kontrovers diskutiert, nicht nur wegen der Nebenwirkungen, sondern auch, da einige Autoren in ihr eine Quelle für postoperative Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Infekte und Anastomoseninsuffizienzen sehen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Nutzen und Risiken der präoperativen Darmvorbereitung kritisch zu bewerten. Zusätzlich wurden die aufgetretenen Komplikationen erfasst und deren Einfluss auf die Rekonvaleszenz betrachtet. Außerdem wurde ein besonderes Augenmerk auf die Lebensqualität und die Zufriedenheit der Patienten gelegt. Insgesamt wurden dafür die Daten von 100 Patienten erfasst, die sich zwischen April 2005 und Mai 2007 im Zentrum für Operative Medizin der Universität Würzburg einer elektiven onkologischen Darmresektion unterziehen mussten. Als Grundlage für die Datenerhebung dienten, neben mehrfachen persönlichen Gesprächen, die chirurgischen Krankenakten, Prämedikations- und Narkoseprotokolle sowie Operations- und Pflegeberichte, Pathologiebefunde, Arztbriefe und das Kliniknetzwerk der Universitätsklinik Würzburg (SAP). Außerdem wurden noch mehrere von den Patienten ausgefüllte Fragebögen erfasst und alle gesammelten Daten statistisch ausgewertet. Es wurden 67 Männer und 33 Frauen im Alter zwischen 40 und 86 Jahren operiert. Etwa die Hälfte der Patienten wurde vor dem Eingriff darmvorbereitet. Auffällig war, dass vor allem Patienten mit vielen Komorbiditäten keine präoperative Darmvorbereitung erhielten, wohl um diese den damit verbundenen Nebenwirkungen nicht auszusetzen. Obwohl die Patienten ohne Darmvorbereitung einen schlechteren ASA-Status hatten, traten bei Ihnen insgesamt weniger Komplikationen auf. Auch der Krankenhausaufenthalt war in dieser Gruppe kürzer. Am Häufigsten wurden tiefe anteriore Rektumresektionen durchgeführt, gefolgt von rechts- und linksseitigen Hemikolektomien sowie Sigmaresektionen. Etwa zwei Drittel der Patienten wurden ausschließlich mit einer primären Anastomose versorgt, 21 Patienten erhielten zusätzlich ein protektives, elf ein endständiges Stoma. Histopathologisch befanden sich die Kolonkarzinome meist im UICC-Stadium 3, die Rektumkarzinome im UICC-Stadium 2. Die häufigsten Komplikationen in der postoperativen Phase waren Erbrechen, Darmatonien und Wundheilungsstörungen. Insgesamt sieben Anastomoseninsuffizienzen wurden beobachtet, vorwiegend nach rektalen Eingriffen. Bei 19 Patienten wurde eine Revisionsoperation notwendig. Präoperativ wurde die Lebensqualität vor allem vom Allgemeinzustand, dem Krankheitsstadium und neoadjuvanten Radiochemotherapien beeinflusst. Meist sank die Lebensqualität und Zufriedenheit postoperativ, was abhängig war von der Art der Operation, Komplikationen und besonders davon, ob ein Kontinenzerhalt möglich war. Etwa ein Fünftel der Patienten berichtete allerdings auch über eine Besserung. Die Erkenntnisse dieser Arbeit lassen, auch unter Berücksichtigung aktueller Literatur, den Schluss zu, dass die Darmvorbereitung in den meisten Fällen verzichtbar ist. Die Rekonvaleszenz nach kolorektalen Operationen wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Sie zu beschleunigen, Komplikationen zu minimieren und kürzere Krankenhausverweildauern zu realisieren, sind Ziele multimodaler Konzepte wie das der Fast-Track-Chirurgie. Die diesbezüglich insgesamt positive Studienlage wird allerdings dadurch relativiert, dass bisher vorwiegend relativ „gesunde“ Patienten Gegenstand der Untersuchungen waren. Rektumkarzinom-Patienten, bei denen im Allgemeinen viele Komplikationen auftreten, wurden in bisherigen Studien ausgenommen. Um besser auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen zu können, ist es wichtig zu wissen, wie Erkrankung und Therapie die Lebensqualität beeinflussen. Auch diesbezüglich ist die Datenlage insgesamt unbefriedigend, so dass weitere Studien unabdingbar erscheinen.
Der freie an der Arteria radialis gestielte fasziokutane Unterarmlappen hat sich als Standardmethode für die Rekonstruktion nach Resektion ausgedehnter Tumoren im Kopf-Hals-Bereich etabliert. Hierzu trug nicht nur die überschaubare und komplikationsarme Operationstechnik bei, sondern auch die Möglichkeit der Wiederherstellung von durch den Tumor und dessen Resektion in Mitleidenschaft gezogenen Funktionen und somit die frühzeitige Rehabilitation und die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten. In dieser Studie wurden Operationsfolgen und Komplikationen, funktionelle Einschränkungen und die postoperative Lebensqualität der Patienten für das an der Würzburger HNO-Universitätsklinik operierte Patientengut dargestellt. Neben dem Aktenstudium wurden hierfür Patientenfragebögen ausgewertet und die Patienten wurden nachuntersucht. Es konnten viele durch die operative Therapie und die adjuvante Strahlen- und Chemotherapie ausgelöste funktionelle Störungen festgestellt werden. Im Vordergrund standen dabei Schluckbeschwerden und Probleme mit dem Sprechen bzw. der Stimme. Eingeschränkte Beweglichkeit im Schulterbereich und Lymphödeme am Hals als typische Folgen der Neck Dissection kamen ebenfalls sehr häufig vor. Oft wurden auch Mucositis und Mundtrockenheit als Folgen der Strahlen- und Chemotherapie beobachtet. Auffällig war, dass die Häufigkeit der festgestellten Operationsfolgen davon abhängig war, ob sie vom untersuchenden Arzt oder vom Patienten selbst beobachtet wurden, was die Wichtigkeit von Fragebögen zur postoperativen Beurteilung der Operationsfolgen deutlich macht. Durch die Fragebögen konnte darüber hinaus die Lebensqualität der Patienten beurteilt werden. Die Auswertung ergab in den meisten Bereichen ein mittleres bis hohes Maß an Zufriedenheit mit den abgefragten Aspekten der Lebensqualität. Nur wenige Patienten gaben einzelne schlechte Bewertungen, vor allem die funktionellen Beschwerden wurden negativ bewertet. Trotzdem waren fast alle Patienten mit der Therapie zufrieden und würden sich wieder genauso entscheiden. Insgesamt konnte also gezeigt werden, dass trotz der häufig festgestellten funktionellen Einschränkungen ein hohes Maß an subjektiver Lebensqualität erreicht werden kann und eine Anpassung an die momentane Lebenssituation stattfindet.
Ziel der Studie war es, die Lebensqualität von körperbehinderten Kindern und Jugendlichen zu erfassen. Es wurden die Eltern, Betreuer oder Physiotherapeuten von insgesamt 128 körperbehinderten Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 16 Jahren befragt und die Kinder im Rahmen der jeweiligen kinderorthopädischen Sprechstunden im Zentrum für Körperbehinderte Würzburg-Heuchelhof, in der Blindeninstitutsstiftung Würzburg, sowie in der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus in Würzburg untersucht. Die Befragung erfolgte mit Hilfe altersbezogener KINDL-Fragebögen in der Elternversion (4-7 Jahre bzw. 8-16 Jahre), des Childhood Health Assessment Questionaire, sowie zwei selbst konzipierten Fragebögen, basierend auf Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes, zu motorischen Fähigkeiten und Soziodemographie. Im Schnitt waren die 74 Jungen (57,8%) und 54 Mädchen (42,2%) 11 Jahre und einen Monat alt. Die Kinder hatten unterschiedliche Erkrankungen, die mit körperlicher Behinderung einhergehen, darunter 59% mit infantiler Zerebralparese. 17 Kinder im Alter zwischen 5 und 15 Jahren wurden in der orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus Würzburg operiert und 3 Monate und ein Jahr postoperativ nochmals befragt und untersucht. Die Lebensqualität des gesamten Studienkollektivs ist insgesamt beeinträchtigt. Insbesondere bei den älteren Kindern ist die Lebensqualität im Bereich Freunde des KINDL-Fragebogens deutlich reduziert. Ebenfalls stark beeinträchtigt ist der Selbstwert, der unabhängig vom Alter der Kinder signifikant von der körperlichen Beeinträchtigung abhängt. Die Gesamteinschätzung der Lebensqualität und die Beurteilung des Selbstwertes korrelieren bei den Kindern von 8 – 16 Jahren mit der Funktionseinschränkung nach Arzteinschätzung. Bei den motorischen Fähigkeiten erzielen die körperbehinderten Kinder niedrigere Werte als gesunde, wobei die Gesamtbeurteilung der Lebensqualität dort stark von Schmerzen abhängig ist. Die Lebensqualität wird im Vergleich zu gesunden Kindern, ähnlich wie bei chronisch kranken Kindern, bei den Kindern dieser Studie in Bereichen des KINDL- und des CHAQ - Fragebogens schlechter eingeschätzt. Durch Operation lässt sich in fast allen Teilgebieten eine höhere Lebensqualität erreichen, wobei sich die Werte nur bei den kleinen Kindern in den Bereichen psychisches und körperliches Wohlbefinden signifikant verbessern. Mit den verwendeten Instrumenten konnte die Lebensqualität von körperbehin-derten Kindern und Jugendlichen erfasst werden. Um zu sehen, ob sich die Le-bensqualität durch operative Eingriffe signifikant verbessern lässt, bedarf es eines größeren Kollektivs.
Die chronische NNR-Insuffizienz ist der Zustand einer dauerhaften Unterfunktion der kortikotropen Achse. Trotz der heutzutage möglichen lebensrettenden Therapie mit synthetischen Steroiden gibt es zunehmend Anhaltspunkte, dass die übliche Hormonersatztherapie alleine nicht ausreichend ist, eine Verminderung der Lebensqualität und der Leistungsfahigkeit durch die adrenale Insuffizienz vollstandig zu kompensieren. Um die Einschränkung der Lebensqualität NNR-insuffizienter Patienten zu erfassen, wurden hierzu 210 Patienten mit primärer und sekundärer NNR-Insuffizienz mithilfe psychologischer Fragebogen zu ihrem Gesundheitszustand und den Auswirkungen der Erkrankung auf die subjektive Lebensqualität befragt. Hierbei wiesen sowohl Patienten mit primärer wie auch sekundärer NNR-Insuffizienz einen, trotz gebräuchlicher Standardsubstitution, signifikant beeinträchtigten gesundheitsbezogenen, subjektiven Gesundheitsstatus auf. Überdies bezog ein hoher Prozentsatz der Befragten, 18,3%, eine Erwerbsunfähigkeitsrente, welche auf die NNR-Erkrankung zurückzuführen ist. Bedeutend war hierbei insbesondere, dass sich die Beeinträchtigung des Gesundheitsstatus weitgehend unabhängig von zusätzlichen endokrinen und nicht endokrinen Begleiterkrankungen zeigte. Darüber hinaus lies sich bei Patienten mit DHEA- oder GH-Substitution keine Verbesserung des subjektiven Gesundheitszustandes nachweisen. Dies offenbart die Unfähigkeit der gebräuchlichen Standardhormonsubstitution einen normwertigen subjektiven Gesundheitszustand bei NNR-Insuffizienz wiederherzustellen. Zur Klärung des Nutzens physiologischerer Substitutionsstrategie und der dadurch eventuell moglichen signifikanten Verbesserung des gesundheitsbezogenen, subjektiven Gesundheitsstatus bei Patienten mit NNR-Insuffizienz ist daher die Durchführung weiterer Studien notwendig. Um mögliche Risikofaktoren für das Auftreten von NN-Krisen bei Patienten mit chronischer NNR-Insuffizienz zu erfassen, wurden die 210 Patienten überdies zu der Anzahl bisheriger NN-Krisen und deren möglichen Ursachen befragt. Hierbei zeigte sich, dass NN-Krisen mit 8,1 Krisen pro 100 Patientenjahre ein relativ häufiges Ereignis bei Patienten mit chronischer NNR-Insuffizienz darstellen. Die häufigsten Ursachen waren hierbei gastrointestinale- und fieberhafte Infekte. Allerdings konnte kein klares Muster, das Patienten mit erhöhtem Risiko fur das Auftreten einer NN-Krise definierte, gefunden werden, so dass weiterhin eine strukturierte, lebenslange Patientenschulung die wichtigste Massnahme zur Krisenprävention darstellt.
No abstract available
Zusammenfassung Einleitung: Die Therapie der Lebertumore stellt nach wie vor eine Herausforderung für alle beteiligten Disziplinen dar. Die Universitätskliniken Würzburg verfügen über ein interdisziplinäres Therapiekonzept. Diese Studie aus der Abteilung für Röntgendiagnostik der Universität Würzburg ist ein Vergleich der eigenen Ergebnisse nach interventionellen Therapien von Lebertumoren, im Speziellen nach TACE, mit Daten der Literatur. Besonders berücksichtigt wurden die Auswirkungen auf die Lebensqualität und mögliche Komplikationen. Material und Methode: Von September 1994 bis April 2003 wurden die Lebertumore von 54 Patienten mit insgesamt 135 transarteriellen Chemoembolisationen (TACE) behandelt. Berücksichtigt wurden das Verhalten des Tumors, die Entwicklung des Karnofsky-Index, die Dauer des stationären Aufenthalts, die Kombination mit weiteren Therapieoptionen, die Überlebenszeit für die Monotherapie mit TACE und die Kombinationstherapie aus TACE und PEI / RFA, die Entwicklung ausgewählter Laborparameter, das Auftreten von Nebenwirkungen und Beschwerden nach TACE, die Ausprägung des Postembolisationssyndroms sowie aufgetretene Komplikationen und Embolisatverschleppungen. Ergebnisse: Die TACE hat sich unter Beachtung ihrer Kontraindikationen und der jeweiligen Situation des einzelnen Patienten als sichere und effektive Methode für die palliative Therapie von Lebertumoren erwiesen. Sie führt zu einer Verlängerung der Überlebenszeit, wobei sich die Kombination aus TACE und PEI / RFA der Monotherapie mit TACE überlegen darstellte. Auftretende Nebenwirkungen sind in der Regel vorübergehend, schwere Komplikationen und wesentliche Einschränkungen der Lebensqualität traten nur in Einzelfällen auf. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse aus unserer Abteilung weisen eine gute Verträglichkeit der TACE für die Patienten nach und unterstreichen ihren Stellenwert in der Therapie primär inoperabler Lebertumore.
Gastrointestinale Lymphome des MALT sind heute als eigenständige Entität anerkannt. Sie zeichnen sich durch morphologische, molekularbiologische, ätiopathogenetische und biologische Besonderheiten aus, die sie von den nodalen Lymphomen abgrenzen lassen. Im Rahmen der Würzburger Multicenterstudie „Gastrointestinale Lymphome II“ soll die Frage geklärt werden, ob in den lokalisierten Stadien I und II primärer Magenlymphome unter Berücksichtigung der posttherapeutischen Lebensqualität der operativen oder einer primär konservativen Therapie (Chemo- oder Radiotherapie) Vorzug gegeben werden soll. Von 1998 bis 2002 wurden dazu 49 Patienten mit neu diagnostiziertem niedrig- (n=19) oder hochmalignen (n=30) NHL des Magens in die Studie eingeschlossen. Nach zentraler Randomisierung wurden die Patienten mit low grade NHL der Operation (n=10) oder der Radiotherapie (n=9) zugeteilt. Die Patienten mit high grade NHL erhielten Operation plus Chemotherapie (n=16) oder alleinige Chemotherapie (n=14). Das mediane follow up betrug 74 Monate. Sowohl das operative als auch das konservative Vorgehen zeigten bei beiden Lymphomhistologien überaus hohe Remissionsraten in den Stadien EI und EII (CR um 90%). Unterschiede zwischen den Behandlungsmethoden konnten, evtl. auch bedingt durch die kleinen Gruppengrößen, nicht nachgewiesen werden. Insgesamt verstarben sechs Patienten, die sich in etwa gleichmäßig auf die Gruppen verteilten. Die Auswertung der Fragebögen zur Lebensqualität ergab gemäß SF-36 durchaus hohe Werte zur posttherapeutischen Lebensqualität. Eine Differenzierung der Patienten nach Behandlungsmethode oder Malignitätsgrad (low, high grade) war nicht möglich. Der Lebensqualitätsindex nach Troidl ließ einen prä-post-therapeutischen Vergleich zu: Betrachtet man die Kombination von Therapie und Malignitätsgrad, so fallen konservativ therapierte Patienten (unabhängig vom Malignitätsgrad) durch deutlich ansteigende Lebensqualität auf. Es lässt sich festhalten, dass bei primär gastrointestinalen Lymphomen sowohl mit operativem als auch konservativem Vorgehen hohe Remissionsraten erzielt werden können. Jedoch sind im Hinblick auf Organerhalt und die höhere post-therapeutische Lebensqualität die primäre Radio- und/oder Chemotherapie dem operativen Vorgehen vorzuziehen.
In der vorliegenden Arbeit wurde die Lebensqualität nach Stapesoperation bei Patienten mit Otosklerose untersucht. Die Otosklerose ist eine Erkrankung, bei der es durch eine Fixierung des Stapes zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit kommt. Durch eine Stapesoperation (Stapedotomie bzw. Stapedektomie) kann die Schallübertragung und damit das Hörvermögen verbessert werden. In sehr verschiedenen Lebensbereichen sind die Patienten zuvor eingeschränkt und können durch ihre otosklerotisch bedingte Hörminderung nicht mehr wie gewohnt am Leben teilnehmen. Oftmals handelt es sich um einen langjährigen Prozess, bis die Patienten Hilfe bekommen und etwas an ihren erschwerten Lebensumständen geändert werden kann. Die Untersuchung zeigt, dass die Patienten zum größten Teil, mit 82,7%, ihre Lebensqualität positiv bewerten. Die Hörfähigkeit konnte in 81,8% der Fälle verbessert werden. 70,9% der Patienten bezeichnen ihr Hörvermögen jetzt als gut. Nach der Operation schätzen die Patienten ihr Hörvermögen erheblich besser ein als vor der Operation. In Alltagsituationen kommen sie besser zurecht. Im Radio und Fernsehen verstehen sie wieder besser, die Kommunikation mit anderen Menschen fällt ihnen leichter oder ist wieder möglich. Sowohl in normaler Umgebung als auch in geräuschvoller Umgebung, wie auf lauten Feiern, kommen die Menschen besser zurecht. Ebenso das Telefonieren funktioniert besser. Die Menschen haben das Gefühl, wieder richtig am Leben teilnehmen zu können. Sie können sich ohne Hindernisse mit ihren Mitmenschen austauschen. Sie haben nicht mehr das Gefühl, dass sie von einem Gespräch nur die Hälfte mitbekommen und Wesentliches verpassen. In der Gesellschaft können sie wieder mit mehr Sicherheit auftreten und müssen sich nicht mehr zurückziehen. Sie können sich wieder unter ihre Mitmenschen begeben und sich dabei wohl fühlen. Bei sehr wenigen Patienten traten massive Komplikationen auf. Sie haben ihr Hörvermögen verloren und sind ertaubt. Das wirkt sich verständlicherweise negativ auf die Bewertung ihrer Lebensqualität aus. Die Einschätzung der Lebensqualität ist abhängig von der Operationsmethode nicht verschieden.