900 Geschichte und Geografie
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Die Arbeit befasst sich mit der Akademisierung und Professionalisierung der Zahnheilkunde, insbesondere der Zahnchirurgie, in Würzburg und Unterfranken im 19. Jahrhundert. Dies wurde insbesondere anhand des zahnchirurgischen Teils der Lehrchirurgischen Instrumentensammlung der Universität Würzburg bzw. des Juliusspitals erforscht. Der zahnchirurgische Teil der Instrumentensammlung war bisher noch nicht erforscht worden und besteht aktuell aus 34+1 Instrumenten, die für diese Arbeit komplett katalogisiert wurden. Für die Entwicklung der Instrumente im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde die Provenienz der Teilsammlung ergründet und diese in den Kontext der Akademisierungsbewegung des 19. Jahrhunderts eingeordnet.
Die Forschung wurde anhand der tatsächlich in der Praxis tätigen und nach und nach akademisch ausgebildeten Personen nachvollzogen. Hierzu wurden neben den Instrumenten als Quelle die Adressbücher der Stadt Würzburg und die Matrikel-, Personal- und Vorlesungsverzeichnisse der Universität Würzburg des gesamten 19. Jahrhunderts systematisch durchgearbeitet. Außerdem wurden Lehrbücher aus dem nichtakademischen zahnchirurigischen Bereich (Bader) mit denen aus dem sich beginnenden akademischen Bereich analysiert. Anhand dieser Forschungsarbeit konnte dargelegt werden, dass die Zahnchirurgie sich analog zur Chiurgie aus dem handwerklichen Bereich abgekoppelt und nach und nach auf verschiedenen Stufen akademisiert hat. Die Zahnchirurgie hat sich "von unten nach oben" durch das Bestreben nichtakademisch ausgebildeter Menschen akademisiert.
In der Dissertation „Zwei Burschenschafter als Bürgermeister im Dritten Reich. Theo Memmel in Würzburg und Paul May in Halle im Vergleich.“ steht die Untersuchung der Lebenswege der beiden Wahlbeamten Dr. Paul May und Theodor Memmel anhand ihrer Biographien im Fokus. May glitt dank seiner sich stetig erweiternden Fachkenntnisse sowie seiner Anpassungsfähigkeit durchweg in Leistungspositionen problemlos durch vier politische Systeme - vom Kaiserreich bis zur DDR. Seiner bürgerlichen politischen Ausrichtung blieb er hierbei stets treu. Memmel hingegen machte bedingt durch seine an-dere und gravierendere Weltkriegserfahrung einen Prozess vom politisch des-interessierten Front- und Freikorpskämpfer über die Bayerische Volkspartei hin zum überzeugten Nationalsozialisten. Nach dem Untergang des Dritten Reichs stand er vor dem Nichts, sowohl in beruflicher als auch in politischer Hinsicht. In seiner Studentenverbindung fand er jedoch einen Raum, in dem er sich engagieren und Anerkennung finden konnte.
Da May und Memmel durch ihre gemeinsame studentische Korporation gleich sozialisiert wurden und sie sich auf unterschiedliche Weise wie ein ro-ter Faden durch ihr Leben zog, erfuhr diese ebenfalls eine Untersuchung. Hierbei ergab sich, dass die Wandlung von der toleranten Progressverbindung Adelphia zur pflichtschlagenden Burschenschaft in der Deutschen Burschen-schaft im Jahr 1933 keinen plötzlichen Bruch darstellte, sondern vielmehr die Folge einer langjährigen Entwicklung war, wobei der Erste Weltkrieg als be-sonders einschneidender Faktor zu bewerten ist. Am letztendlichen Art- und Dachverbandswechsel hatte auch Memmel einen entscheidenden Anteil. Dass nach der Umwandlung der waffenstudentischen Verbindungen in NS-Kameradschaften diese (auch Adelphia) während des Zweiten Weltkriegs teil-weise in Würzburg im Verborgenen wiedererstehen konnten, hing auch mit der Patronage durch Memmel und sein imposantes Netzwerk zusammen.
Den dritten Untersuchungskomplex dieser Arbeit bildet die kommunale Entwicklung von Groß- und Gauhauptstädten im Dritten Reich, da sowohl Würzburg als auch Halle eine solche verkörperten. Ein Vergleich mit anderen Städten unter denselben Voraussetzungen lässt darauf schließen: Wer 1933/34 Oberbürgermeister einer Groß- und Gauhauptstadt wurde, verdank-te dies nicht seiner Qualifikation. Die Nationalsozialisten, die dieses Amt er-hielten, bemühten sich noch nicht einmal darum, es zu bekommen. Vielmehr stellten sie einen Kompromiss aus den jeweiligen lokalen Macht- und Interes-senskonstellationen dar. Eine Ausnahme hiervon bilden nur die wenigen Städte, in denen bereits vor 1933 ein NSDAP-Angehöriger als Stadtoberhaupt kandidiert hatte. Der Status der Gauhauptstadt führte für die jeweiligen Oberbürgermeister zu einem ganz besonderen Unterstellungsverhältnis, das sich als zweiseitiges Schwert entpuppte: Einerseits erhielt ihre Kommune spezielle Förderung, andererseits standen sie unter einem hohem Erwar-tungsdruck, der sich vielerorts in einem schlechten Verhältnis von Oberbür-germeister und Gauleiter manifestierte. Das Oberbürgermeisteramt im Drit-ten Reich stellte aus beruflicher Sicht einen doppelten Bruch mit der Zeit vor 1933 dar: Zum einen konnte man ohne die bis dahin üblichen Qualifikationen zum Wahlbeamten einer Großstadt aufsteigen, andererseits bedeutete dies auch gleichzeitig das Karriereende.
Obdach, Speisung und Heilung. Zur Geschichte des Seelhauses an der Juliuspromenade in Würzburg
(2023)
Das 1379 gestiftete Seelhaus befindet sich seit 1587 an der heutigen Juliuspromenade in Würzburg. Ursprünglich zur Beherbergung bedürftiger Reisender eingerichtet, entwickelte es sich seit dem 17. Jahrhundert zum Alterssitz für Mägde und Hausangestellte, bevor es im 19. Jahrhundert ganz aufgelöst wurde. Durch den Kauf der Hausnummern 9-11 durch die Oberzeller Schwestern 1927 erlebte sein karitativer Auftrag bis zur Zerstörung am 16. März 1945 eine Wiederbelebung.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, „Lanfranks ‚Chirurgia parva‘ in der Abschrift Konrad Schrecks von Aschaffenburg“1 anhand der von Ralf Vollmuth in seiner Habilitationsschrift „Traumatologie und Feldchirurgie an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit“ erarbeiteten Strukturvorgabe inhaltlich zu erschließen. Durch die Aufarbeitung verschiedener chirurgischer Fachbücher und Manuale unter Verwendung einer gemeinsamen Strukturvorlage soll ermöglicht werden, medizinhistorische Quellen kritisch-kontrastiv zu vergleichen. Das bedeutet, dass die Quellen zuerst ediert und anschließend gegebenenfalls übersetzt werden müssen. Im nächsten Schritt werden die verwendeten Arzneimittel – pflanzlicher, tierischer, mineralischer Herkunft – identifiziert und bestimmt. Im Anschluss werden Monographien mit den bestimmenden Inhaltsstoffen und Eigenschaften
erstellt. Anhand dieser Pflanzen- und Arzneistoffmonographien, die im Sinne einer Datenbank aufeinander aufbauen, sollte es dann möglich sein, unter modernen pharmakologischen Gesichtspunkten die Wirksamkeit der verwendeten Arzneimittel zu erschließen.
Eine ausreichende Zahl von Quellen, die nach einer gemeinsamen Strukturvorlage bearbeitet wurden, kann es schließlich ermöglichen, zu beurteilen, welche der beschriebenen Anwendungen repräsentativ waren, welche Außenseiterstellung einnahmen oder nur theoretische Ansätze bildeten, die praktisch keine Verwendung fanden.
The current study presents a new a group of Demotic ostraca in the belongings of the Cairo Museum. A large part of this group stem from Medinet Habu in the western bank of modern Luxor in Upper Egypt and was discovered in the beginning of the thirties of the last century by the Chicago Oriental Institute (recently renamed as Institute for the Study of Ancient Cultures ‘ISAC’). A small portion of the collection under consideration come from other Upper Egyptian provenances including Gebelein, Edfu, Kom Ombo, and possibly elsewhere in Thebes. The main goal of the present dissertation is to decipher, translate, and provide a philological, paleographical, and cultural analysis of the group of texts in question. The results of this study are spread over two main parts, the first of which is dedicated to the main and largest part of the collection, i.e. ostraca from Medinet Habu, while the second is concerned with ostraca from other places. The first part comprises of five sections beginning with receipts of money and in-kind payments including some receipts for the payments of the different capitation charges in the Ptolemaic and Roman Periods, a few for land-related payments, as well as others related to different Ptolemaic monopolies or trades such as a receipt for the price of oil, one for the linen tax, in addition to a unique receipt for the rarely attested fish tax. The second section includes accounts and lists of different kinds be it monetary, in-kind, agriculture, or any other type of lists or accounts that record different everyday transactions. The following section presents a relatively different type of lists, namely lists of personal names. The fourth section incorporates a variety of texts of different concerns, e.g. texts of religious nature, letters, temples oaths, or other private documents. Unidentified texts occupy the fifth and final section of the first part. The second part of the study, which comprises texts that originate from different Upper Egyptian localities, includes three sections, i.e. receipts, accounts, and lists of names.
This thesis provides an edition and commentary of a manuscript discovered by Michael Stolberg in the archives of the central library in Zurich under the title “Mon aprendisage à l'Hôtel Dieu de Paris 1704.” (My apprenticeship at the Hôtel-Dieu de Paris 1704). The manuscript contains records of a midwifery student at the Hôtel-Dieu de Paris, an old hospital famous among others for its education in midwifery in the maternity ward. We read about managing different births, recipes for common remedies, direct questions answered by the maîtresse sage-femme, the leading midwife at the Hôtel-Dieu de Paris and more.
Although other accounts exist of the maternity ward at the Hôtel-Dieu de Paris, \(Mon\) \(Aprendisage\) is the first and only account from a midwife’s perspective that gives more than just instructions on obstetrical techniques. It takes us into the day-to-day experience of a woman as she progressed through her training at the Hôtel-Dieu.
Katholische Kirche zwischen Ost und West - Das Bischöfliche Kommissariat Meiningen von 1949 bis 1961
(2023)
Im Fokus der Arbeit „Katholische Kirche zwischen Ost und West – Das Bischöfliche
Kommissariat Meiningen von 1949 bis 1961“ stehen die deutsch-deutschen Beziehungen
auf der Ebene des Bistums Würzburg. Das Bistum besaß mit dem Bischöflichen
Kommissariat Meiningen ein Gebiet, in dem die Katholiken seit der Reformation in einer
Minderheit lebten, das seit 1949 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR lag und folglich
durch die innerdeutsche Grenze vom Mutterbistum im Westen Deutschlands getrennt war.
Als im Jahr 1973 die Organisation der katholischen Kirche in der DDR an die bestehenden
politischen Grenzen angepasst und das Kommissariat Meiningen unter die Verwaltung des Apostolischen Administrators von Erfurt gestellt wurde, wurde von Seiten der Priester um ihre Stellung als Würzburger Kleriker, die Selbstständigkeit des Gebiets und der bestehenden kirchlichen Strukturen gerungen. Was nach gut zwei Jahrzehnten deutsche Teilung genau unter dieser Selbstständigkeit im Kommissariat Meiningen zu verstehen war, wird anhand von drei Themenschwerpunkten untersucht. Dabei wird zunächst der Aufbau und die Funktion der kirchlichen Strukturen in den Blick genommen, die für die katholische Kirche in einer doppelten Diaspora, d.h. von einem Minderheitenstatus und einem diktatorischen Weltanschauungsstaat bestimmt, als existenzielle Rahmenbedingungen vorausgesetzt werden. Einen zweiten Schwerpunkt bilden die grenzübergreifenden Kontakte und Beziehungen zwischen dem ost- und westdeutschen Anteil des Bistums Würzburg. Teil drei spürt der Selbstständigkeit im Zusammenhang mit dem kirchlichen Alltag nach, der Ebene, auf der in einer Diktatur am deutlichsten autonomes und widerständiges Handeln angenommen werden kann. Dabei steht die Personengruppe der Priester als prägende gesellschaftliche Elite und tragende Säule der katholischen Kirche in den 1950er Jahren im Mittelpunkt.
This dissertation presents a comprehensive exploration of the bamboo branch song (zhuzhici 竹枝詞), a classical Chinese poetry genre. One of the defining features of the bamboo branch song genre is its emphasis on all aspects of local culture. As a result, these poems typically have a specific focus on a particular place. This dissertation takes the bamboo branch songs of Shandong Province as its primary subject. The dissertation is divided into two parts. The first section focuses on a cultural study of the bamboo branch song genre. By examining the genre, this dissertation concludes that the bamboo branch song is a genre of vernacular poetry in imperial China. The language has a vernacular style, and the content has a clear focus on local affairs. The subsequent section delves into the Bamboo Branch Songs of Shandong Province, with almost 2,000 poems collected from different sources. From everyday routines to customs, travel culture, and historical episodes, the poems cover a wide range of topics, offering a detailed glimpse into the various facets of the region's society. Women play a significant role in the poems about social life in Bamboo Branch Songs of Shandong Province. They were often the central figures in the ceremonies of festivals, and their behaviour was given special attention. The bamboo branch song genre has an internal character as a form of travel writing. The poems were usually written by authors who had made observations on their journeys. This dissertation delves into the travel culture of the capital Ji'nan, through the lens of bamboo branch songs, providing valuable insights into the region. Another common motif of bamboo branch songs is history. Some nostalgic poems deal with local historical sites, events, legends and personalities. This dissertation finds that these poems contain unique historical information with a microcosmic and individual perspective.
This dissertation explores the local gazetteers of West Lake that were compiled by literati of the Ming dynasty. In 1547, the first West Lake gazetteer was published by the local literatus of Hangzhou, Tian Rucheng 田汝成. In the late sixteenth and early seventeenth centuries, accompanying the huge enthusiasm for West Lake and the flourishing of its tourism, the production of West Lake gazetteers reached its peak. This trend, however, was reduced by the turmoils in the last years of the Ming and the dynastic transition, a period when West Lake had also experienced destruction. Nevertheless, the practice was resumed in the first decades of the Qing dynasty by some literati who had survived the disasters. One prominent work of this period was compiled by the Ming loyalist and “remnant subject” Zhang Dai 張岱, who wrote an author’s preface in 1671. This dissertation can be divided into two parts. The first part focuses on the editorial principles of compilers, e.g., which materials are included, how they are organized and presented. It explores various possible intentions of the compilers, such as scholarly and documentary, practical and oriented toward tour-guiding, didactic and educational, and personal and nostalgic ones. The second part focuses on some of the perceptions, attitudes, and values of literati focusing on West Lake. The discourses analyzed in this part include West Lake as a hybrid between metropolitan city and sheer wilderness, as a national symbol and object of nostalgia of the lost dynasty, and as a place of pleasure-seeking and indulgence. While a discourse often had a long tradition and historical development, the emphasis of the study is on the late sixteenth and early seventeenth centuries, i.e., the late Ming.
Die städtische Umwelt ist in steter Veränderung, vor allem durch den Bau, aber auch durch die Zerstörung von städtischen Elementen. Die formelle Entwicklung ist ein Prozess mit langen Planungszeiträumen und die bebaute Landschaft wirkt daher statisch. Dagegen unterliegen informelle oder spontane Siedlungen aufgrund ihrer stets unvollendeten städtischen Form einer hohen Dynamik – so wird in der Literatur berichtet. Allerdings sind Dynamik und die morphologischen Merkmale der physischen Transformation in solchen Siedlungen, die städtische Armut morphologisch repräsentieren, auf globaler Ebene bisher kaum mit einer konsistenten Datengrundlage empirisch untersucht worden. Hier setzt die vorliegende Arbeit an. Unter der Annahme, dass die erforschte zeitliche Dynamik in Europa geringer ausfällt, stellt sich die generelle Frage nach einer katalogisierten Erfassung physischer Wohnformen von Armut speziell in Europa. Denn Wohnformen der Armut werden oft ausschließlich mit dem ‚Globalen Süden‘ assoziiert, insbesondere durch die Darstellung von Slums. Tatsächlich ist Europa sogar die Wiege der Begriffe ‚Slum‘ und ‚Ghetto‘, die vor Jahrhunderten zur Beschreibung von Missständen und Unterdrückung auftauchten. Bis heute weist dieser facettenreiche Kontinent eine enorme Vielfalt an physischen Wohnformen der Armut auf, die ihre Wurzeln in unterschiedlichen Politiken, Kulturen, Geschichten und Lebensstilen haben. Um über diese genannten Aspekte Aufschluss zu erlangen, bedarf es u.a. der Bildanalyse durch Satellitenbilder. Diese Arbeit wird daher mittels Fernerkundung bzw. Erdbeobachtung (EO) sowie zusätzlicher Literaturrecherchen und einer empirischen Erhebung erstellt. Um Unsicherheiten konzeptionell und in der Erfassung offenzulegen, ist die Methode der manuellen Bildinterpretation von Armutsgebieten kritisch zu hinterfragen.
Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit ist eine bessere Wissensbasis über Armut zu schaffen, um Maßnahmen zur Reduzierung von Armut entwickeln zu können. Die Arbeit dient dabei als eine Antwort auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Es wird Grundlagenforschung betrieben, indem Wissenslücken in der Erdbeobachtung zu physisch-baulichen bzw. morphologischen Erscheinungen von Armut auf Gebäude-Ebene explorativ analysiert werden. Die Arbeit wird in drei Forschungsthemen bzw. Studienteile untergliedert:
Ziel des ersten Studienteils ist die globale raumzeitliche Erfassung von Dynamiken durch Anknüpfung an bisherige Kategorisierungen von Armutsgebieten. Die bisherige Wissenslücke soll gefüllt werden, indem über einen Zeitraum von etwa sieben Jahren in 16 dokumentierten Manifestationen städtischer Armut anhand von Erdbeobachtungsdaten eine zeitliche Analyse der bebauten Umwelt durchgeführt wird. Neben einer global verteilten Gebietsauswahl wird die visuelle Bildinterpretation (MVII) unter Verwendung von hochauflösenden optischen Satellitendaten genutzt. Dies geschieht in Kombination mit in-situ- und Google Street View-Bildern zur Ableitung von 3D-Stadtmodellen. Es werden physische Raumstrukturen anhand von sechs räumlichen morphologischen Variablen gemessen: Anzahl, Größe, Höhe, Ausrichtung und Dichte der Gebäude sowie Heterogenität der Bebauung. Diese ‚temporale Analyse‘ zeigt zunächst sowohl inter- als auch intra-urbane Unterschiede. Es lassen sich unterschiedliche, aber generell hohe morphologische Dynamiken zwischen den Untersuchungsgebieten finden. Dies drückt sich in vielfältiger Weise aus: von abgerissenen und rekonstruierten Gebieten bis hin zu solchen, wo Veränderungen innerhalb der gegebenen Strukturen auftreten. Geographisch gesehen resultiert in der Stichprobe eine fortgeschrittene Dynamik, insbesondere in Gebieten des Globalen Südens. Gleichzeitig lässt sich eine hohe räumliche Variabilität der morphologischen Transformationen innerhalb der untersuchten Gebiete beobachten. Trotz dieser teilweise hohen morphologischen Dynamik sind die räumlichen Muster von Gebäudefluchten, Straßen und Freiflächen überwiegend konstant. Diese ersten Ergebnisse deuten auf einen geringen Wandel in Europa hin, weshalb diese europäischen Armutsgebiete im folgenden Studienteil von Grund auf erhoben und kategorisiert werden.
Ziel des zweiten Studienteils ist die Erschaffung einer neuen Kategorisierung, speziell für das in der Wissenschaft unterrepräsentierte Europa. Die verschiedenen Formen nicht indizierter Wohnungsmorphologien werden erforscht und kategorisiert, um das bisherige globale wissenschaftliche ontologische Portfolio für Europa zu erweitern. Hinsichtlich dieses zweiten Studienteils bietet eine Literaturrecherche mit mehr als 1.000 gesichteten Artikeln die weitere Grundlage für den folgenden Fokus auf Europa. Auf der Recherche basierend werden mittels der manuellen visuellen Bildinterpretation (engl.: MVII) erneut Satellitendaten zur Erfassung der physischen Morphologien von Wohnformen genutzt. Weiterhin kommen selbst definierte geographische Indikatoren zu Lage, Struktur und formellem Status zum Einsatz. Darüber hinaus werden gesellschaftliche Hintergründe, die durch Begriffe wie ‚Ghetto‘, ‚Wohnwagenpark‘, ‚ethnische Enklave‘ oder ‚Flüchtlingslager‘ beschrieben werden, recherchiert und implementiert. Sie sollen als Erklärungsansatz für Armutsviertel in Europa dienen. Die Stichprobe der europäischen, insgesamt aber unbekannten Grundgesamtheit verdeutlicht eine große Vielfalt an physischen Formen: Es wird für Europa eine neue Kategorisierung von sechs Hauptklassen entwickelt, die von ‚einfachsten Wohnstätten‘ (z. B. Zelten) über ‚behelfsmäßige Unterkünfte ‘ (z. B. Baracken, Container) bis hin zu ‚mehrstöckigen Bauten‘ - als allgemeine Taxonomie der Wohnungsnot in Europa - reicht. Die Untersuchung zeigt verschiedene Wohnformen wie z. B. unterirdische oder mobile Typen, verfallene Wohnungen oder große Wohnsiedlungen, die die Armut im Europa des 21. Jahrhunderts widerspiegeln. Über die Wohnungsmorphologie hinaus werden diese Klassen durch die Struktur und ihren rechtlichen Status beschrieben - entweder als geplante oder als organisch-gewachsene bzw. weiterhin als formelle, informelle oder hybride (halblegale) Formen. Geographisch lassen sich diese ärmlichen Wohnformen sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten finden, mit einer Konzentration in Südeuropa. Der Hintergrund bei der Mehrheit der Morphologien betrifft Flüchtlinge, ethnische Minderheiten und sozioökonomisch benachteiligte Menschen - die ‚Unterprivilegierten‘.
Ziel des dritten Studienteils ist eine kritische Analyse der Methode. Zur Erfassung all dieser Siedlungen werden heutzutage Satellitenbilder aufgrund der Fortschritte bei den Bildklassifizierungsmethoden meist automatisch ausgewertet. Dennoch spielt die MVII noch immer eine wichtige Rolle, z.B. um Trainingsdaten für Machine-Learning-Algorithmen zu generieren oder für Validierungszwecke. In bestimmten städtischen Umgebungen jedoch, z.B. solchen mit höchster Dichte und struktureller Komplexität, fordern spektrale und textur-basierte Verflechtungen von überlappenden Dachstrukturen den menschlichen Interpreten immer noch heraus, wenn es darum geht einzelne Gebäudestrukturen zu erfassen. Die kognitive Wahrnehmung und die Erfahrung aus der realen Welt sind nach wie vor unumgänglich. Vor diesem Hintergrund zielt die Arbeit methodisch darauf ab, Unsicherheiten speziell bei der Kartierung zu quantifizieren und zu interpretieren. Kartiert werden Dachflächen als ‚Fußabdrücke‘ solcher Gebiete. Der Fokus liegt dabei auf der Übereinstimmung zwischen mehreren Bildinterpreten und welche Aspekte der Wahrnehmung und Elemente der Bildinterpretation die Kartierung beeinflussen. Um letztlich die Methode der MVII als drittes Ziel selbstkritisch zu reflektieren, werden Experimente als sogenannte ‚Unsicherheitsanalyse‘ geschaffen. Dabei digitalisieren zehn Testpersonen bzw. Probanden/Interpreten sechs komplexe Gebiete. Hierdurch werden quantitative Informationen über räumliche Variablen von Gebäuden erzielt, um systematisch die Konsistenz und Kongruenz der Ergebnisse zu überprüfen. Ein zusätzlicher Fragebogen liefert subjektive qualitative Informationen über weitere Schwierigkeiten. Da die Grundlage der hierfür bisher genutzten Kategorisierungen auf der subjektiven Bildinterpretation durch den Menschen beruht, müssen etwaige Unsicherheiten und damit Fehleranfälligkeiten offengelegt werden. Die Experimente zu dieser Unsicherheitsanalyse erfolgen quantifiziert und qualifiziert. Es lassen sich generell große Unterschiede zwischen den Kartierungsergebnissen der Probanden, aber eine hohe Konsistenz der Ergebnisse bei ein und demselben Probanden feststellen. Steigende Abweichungen korrelieren mit einer steigenden baustrukturellen (morphologischen) Komplexität. Ein hoher Grad an Individualität bei den Probanden äußert sich in Aspekten wie z.B. Zeitaufwand beim Kartieren, in-situ Vorkenntnissen oder Vorkenntnissen beim Umgang mit Geographischen Informationssystemen (GIS). Nennenswert ist hierbei, dass die jeweilige Datenquelle das Kartierungsverfahren meist beeinflusst. Mit dieser Studie soll also auch an der Stelle der angewandten Methodik eine weitere Wissenslücke gefüllt werden. Die bisherige Forschung komplexer urbaner Areale unter Nutzung der manuellen Bildinterpretation implementiert oftmals keine Unsicherheitsanalyse oder Quantifizierung von Kartierungsfehlern. Fernerkundungsstudien sollten künftig zur Validierung nicht nur zweifelsfrei auf MVII zurückgreifen können, sondern vielmehr sind Daten und Methoden notwendig, um Unsicherheiten auszuschließen.
Zusammenfassend trägt diese Arbeit zur bisher wenig erforschten morphologischen Dynamik von Armutsgebieten bei. Es werden inter- wie auch intra-urbane Unterschiede auf globaler Ebene präsentiert. Dabei sind allgemein hohe morphologische Transformationen zwischen den selektierten Gebieten festzustellen. Die Ergebnisse deuten auf einen grundlegenden Kenntnismangel in Europa hin, weshalb an dieser Stelle angeknüpft wird. Eine über Europa verteilte Stichprobe erlaubt eine neue morphologische Kategorisierung der großen Vielfalt an gefundenen physischen Formen. Die Menge an Gebieten erschließt sich in einer unbekannten Grundgesamtheit. Zur Datenaufbereitung bisheriger Analysen müssen Satellitenbilder manuell interpretiert werden. Das Verfahren birgt Unsicherheiten. Als kritische Selbstreflexion zeigt eine Reihe von Experimenten signifikante Unterschiede zwischen den Ergebnissen der Probanden auf, verdeutlicht jedoch bei ein und derselben Person Beständigkeit.
Regional climate models (RCMs) are tools used to project future climate change at a regional scale. Despite their high horizontal resolution, RCMs are characterized by systematic biases relative to observations, which can result in unrealistic interpretations of future climate change signals. On the other hand, bias correction (BC) is a popular statistical post-processing technique applied to improve the usability of output from climate models. Like every other statistical technique, BC has its strengths and weaknesses. Hence, within the regional context of Germany, and for temperature and precipitation, this study is dedicated to the assessment of the impact of different BC techniques on the RCM output. The focuses are on the impact of BC on the RCM’s statistical characterization, and physical consistency defined as the spatiotemporal consistency between the bias-corrected variable and the simulated physical mechanisms governing the variable, as well as the correlations between the bias-corrected variable and other (simulated) climate variables. Five BC techniques were applied in adjusting the systematic biases in temperature and precipitation RCM outputs. The BC techniques are linear scaling, empirical quantile mapping, univariate quantile delta mapping, multivariate quantile delta mapping that considers inter-site dependencies, and multivariate quantile delta mapping that considers inter-variable dependencies (MBCn). The results show that each BC technique adds value in reducing the biases in the statistics of the RCM output, though the added value depends on several factors such as the temporal resolution of the data, choice of RCM, climate variable, region, and the metric used in evaluating the BC technique. Further, the raw RCMs reproduced portions of the observed modes of atmospheric circulation in Western Europe, and the observed temperature, and precipitation meteorological patterns in Germany. After the BC, generally, the spatiotemporal configurations of the simulated meteorological patterns as well as the governing large-scale mechanisms were reproduced.
However, at a more localized spatial scale for the individual meteorological patterns, the BC changed the simulated co-variability of some grids, especially for precipitation. Concerning the co-variability among the variables, a physically interpretable positive correlation was found between temperature and precipitation during boreal winter in both models and observations. For most grid boxes in the study domain and on average, the BC techniques that do not adjust inter-variable dependency did not notably change the simulated correlations between the climate variables. However, depending on the grid box, the (univariate) BC techniques tend to degrade the simulated temporal correlations between temperature and precipitation. Further, MBCn which adjusts biases in inter-variable dependency has the skill to improve the correlations between the simulated variables towards observations.
The expansion of renewable energies is being driven by the gradual phaseout of fossil fuels in order to reduce greenhouse gas emissions, the steadily increasing demand for energy and, more recently, by geopolitical events. The offshore wind energy sector is on the verge of a massive expansion in Europe, the United Kingdom, China, but also in the USA, South Korea and Vietnam. Accordingly, the largest marine infrastructure projects to date will be carried out in the upcoming decades, with thousands of offshore wind turbines being installed. In order to accompany this process globally and to provide a database for research, development and monitoring, this dissertation presents a deep learning-based approach for object detection that enables the derivation of spatiotemporal developments of offshore wind energy infrastructures from satellite-based radar data of the Sentinel-1 mission.
For training the deep learning models for offshore wind energy infrastructure detection, an approach is presented that makes it possible to synthetically generate remote sensing data and the necessary annotation for the supervised deep learning process. In this synthetic data generation process, expert knowledge about image content and sensor acquisition techniques is made machine-readable. Finally, extensive and highly variable training data sets are generated from this knowledge representation, with which deep learning models can learn to detect objects in real-world satellite data.
The method for the synthetic generation of training data based on expert knowledge offers great potential for deep learning in Earth observation. Applications of deep learning based methods can be developed and tested faster with this procedure. Furthermore, the synthetically generated and thus controllable training data offer the possibility to interpret the learning process of the optimised deep learning models.
The method developed in this dissertation to create synthetic remote sensing training data was finally used to optimise deep learning models for the global detection of offshore wind energy infrastructure. For this purpose, images of the entire global coastline from ESA's Sentinel-1 radar mission were evaluated. The derived data set includes over 9,941 objects, which distinguish offshore wind turbines, transformer stations and offshore wind energy infrastructures under construction from each other. In addition to this spatial detection, a quarterly time series from July 2016 to June 2021 was derived for all objects. This time series reveals the start of construction, the construction phase and the time of completion with subsequent operation for each object.
The derived offshore wind energy infrastructure data set provides the basis for an analysis of the development of the offshore wind energy sector from July 2016 to June 2021. For this analysis, further attributes of the detected offshore wind turbines were derived. The most important of these are the height and installed capacity of a turbine. The turbine height was calculated by a radargrammetric analysis of the previously detected Sentinel-1 signal and then used to statistically model the installed capacity. The results show that in June 2021, 8,885 offshore wind turbines with a total capacity of 40.6 GW were installed worldwide. The largest installed capacities are in the EU (15.2 GW), China (14.1 GW) and the United Kingdom (10.7 GW). From July 2016 to June 2021, China has expanded 13 GW of offshore wind energy infrastructure. The EU has installed 8 GW and the UK 5.8 GW of offshore wind energy infrastructure in the same period. This temporal analysis shows that China was the main driver of the expansion of the offshore wind energy sector in the period under investigation.
The derived data set for the description of the offshore wind energy sector was made publicly available. It is thus freely accessible to all decision-makers and stakeholders involved in the development of offshore wind energy projects. Especially in the scientific context, it serves as a database that enables a wide range of investigations. Research questions regarding offshore wind turbines themselves as well as the influence of the expansion in the coming decades can be investigated. This supports the imminent and urgently needed expansion of offshore wind energy in order to promote sustainable expansion in addition to the expansion targets that have been set.
This project explores Tan Yunxian's journey of becoming a female doctor in the Ming dynasty. Among all the surviving Ming medical books, Tan Yunxian's medical case book is the only one that was written by a woman. It seems natural, considering she had both scholar-official and medical family backgrounds. Yet, social expectations consider it more suitable for a lady to remain in the household, and not treat patients outside. To legitimize Tan Yunxian's pursuit of a medical career, she applied several strategies to resolve potential criticism toward her and her family. These strategies are analyzed through her autobiographical preface in her medical case book. The project also explores Ming male literatis' perspectives toward Tan Yunxian, the factors that contributed to the preservation and publication of her medical case book, and examined her medical cases under the social-historical and micro-history contexts.
The Amduat is one of the most important Netherworld Books which was recorded in various kinds of Ancient Egyptian sources since the beginning of the 18th dynasty, especially the walls of the royal tombs. The main theme of the Amduat is the journey of the sun god through the underworld where the solar bark and its crew is the central scene of the journey. The study focuses on finding the reasons of choosing the crew’s members who manage the sun bark’s journey in the Amduat. It also aims at illustrating the functions and responsibilities of each crew member. Following a historical approach, the study analyzes the Pyramid Texts and Coffin Texts as the most important documents before the New Kingdom, and proceeding to the inscriptions and writings of the monuments which contain portrayals and inscriptions of the Amduat in the New Kingdom. Furthermore, it sheds some light on the solar cycle’s main features and primary aspects, and tries to scrutinize the date, meaning, and symbolisms of the Amduat and its indications in the earlier sources.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden im Rahmen der „T4“-Aktion sowie der anschließend stattfindenden dezentralen Krankenmorde hunderttausende psychisch kranke und behinderte Menschen getötet. Auch Patientinnen und Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Lohr am Main wurden nach vorherigen Selektionen in Tötungsanstalten deportiert und dort ermordet. Der Einfluss der Pflegenden auf die ärztliche Dokumentation, welche einen relevanten Einfluss auf die Auswahl der getöteten Menschen hatte, war erheblich. Die Studie befasst sich unter anderem mit dem Psychiatriealltag in der Heil- und Pflegeanstalt Lohr am Main zur Zeit des Nationalsozialismus, den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kranken sowie des Personals, den therapeutischen Ansätzen mit dem Schwerpunkt Arbeitstherapie, der Analyse von Einzelschicksalen der psychisch kranken Bewohnerinnen und Bewohner, der Vergabehäufigkeit der todbringenden Diagnose „Schizophrenie“ nach den Deportationen 1940 sowie der Vermutung, dass auch in Lohr am Main nach der Beendigung der „T4“-Aktion dezentrale Krankenmorde stattfanden.
The Princes’ War in South Germany (1458-1463) was the biggest military collision in the German lands in the middle of the fifteenth century. The most prominent princes of southern Germany participated in this struggle.
Due to its significant scope, this conflict provides a valuable case study for achieving a better understanding of the conditions at the heart of the Holy Roman Empire at the sunset of the Middle Ages. The purpose of this study was to fill an existing gap in the modern research literature and provide a comprehensive up-to date monograph on the subject.
The study was realized mainly on the basis of archival work and primary sources. Thousands of letters and documents exchanged between the princes, their advisors and the city representatives were carefully studied and analysed. Extensive use of printed sources as well as scientific literature also greatly facilitated this research.
The first part of the dissertation provides a detailed description of the war itself and the events that led to it. In the initial phase of the struggle, Albrecht Achilles used his position as the imperial captain to advance his own interests. His actions enraged both Duke Ludwig and Elector Friedrich and made the war unavoidable. For more than two years two major coalitions of princes exchanged blows but as the dust settled the status quo ante bellum was restored in the eastern theatre of actions, while at the western front Elector Friedrich forced each of his opponents to make serious concessions.
The second part of the dissertation is devoted to honor and reputation. It explores how these two constituents affected the actions and decision-making of the princes. The lack of a powerful arbiter allowed each of the princes to interpret the meaning of “right” and “justice” as most suited him, although they hardly intentionally misused these terms. Thus, more often than not, the important actors seemed to believe in the appropriateness of their deeds. Nevertheless, despite frequent emotional response, in the competition between emotions and cold calculation the latter usually prevailed.
The conflict showed the confines of each of its major participants and the modus operandi of the Empire that prevented change and was tuned to keep the old order of things.
West African summer monsoon precipitation is characterized by distinct decadal variability. Due to its welldocumented link to oceanic boundary conditions in various ocean basins it represents a paradigm for decadal predictability. In this study, we reappraise this hypothesis for several sub-regions of sub-Saharan West Africa using the new German contribution to the coupled model intercomparison project phase 5 (CMIP5) near-term prediction system.
In addition, we assume that dynamical downscaling of the global decadal predictions leads to an enhanced predictive skill because enhanced resolution improves the atmospheric response to oceanic forcing and landsurface feedbacks. Based on three regional climate models, a heterogeneous picture is drawn: none of the regional climate models outperforms the global decadal predictions or all other regional climate models in every region nor decade. However, for every test case at least one regional climate model was identified which outperforms the global predictions. The highest predictive skill is found in the western and central Sahel Zone with correlation coefficients and mean-square skill scores exceeding 0.9 and 0.8, respectively.