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Variabilität der Penetranz und klinischen Manifestation der autosomal dominanten Osteopetrose Typ II
(2024)
Die autosomal dominante Osteopetrose Typ II ist eine seltene sklerosierende Skeletterkrankung, die durch heterozygote Varianten im CLCN7-Gen verursacht wird. Die klinische Manifestation umfasst ein breites Symptomspektrum. Charakteristisch sind die unvollständige Penetranz und eine hohe Variabilität der Phänotyp-Expression. Beide Phänomene führen wir am ehesten auf eine monoallelische Inaktivierung zurück.
Diese Studie war eine retrospektive Datenauswertung, die 14 ADO II-Betroffene mit klinischer Manifestation der Erkrankung sowie 5 PatientInnen mit Carrier-Status eingeschlossen hat. Diese wurden im Rahmen einer ausführlichen Diagnostik untersucht, bei der Parameter im Hinblick auf den Zustand des Skelettsystems, körperliche Funktionen und Symptome sowie die gesundheitsbezogene Lebensqualität und der Leidensdruck erfasst wurden. Diese Variablen wurden zwischen der Betroffenen- und Carrier-Gruppe verglichen, wobei die Ergebnisse humangenetischer Untersuchungen berücksichtigt wurden, welche Gene umfassten, deren Produkte im Knochenstoffwechsel eine Rolle spielen.
In 6 Stammbäumen und einem sporadischen Fall konnten 5 verschiedene heterozygote CLCN7-Varianten festgestellt werden. Zusätzlich wurden ALPL- und LRP5-Varianten entdeckt. Der Einfluss dieser zusätzlichen Varianten auf die Penetranz und die klinische Manifestation des ADO II-Phänotyps wurden diskutiert.
Es konnte festgestellt werden, dass Betroffene in allen betrachteten Bereichen, d.h. klinisch, osteodensitometrisch und laborchemisch krankheitstypische Veränderungen zeigten, wohingegen Carrier keinerlei Auffälligkeiten aufwiesen.
Die nach Alter stratifizierte Auswertung der Funktionstestung und Lebensqualität offenbarte mit zunehmendem Alter stärkere Einbußen in der Funktionsfähigkeit und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Betroffenen gegenüber den Carriern. Eine Zunahme der Krankheitssymptome und eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes im Laufe des Lebens könnten demnach angenommen werden.