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Der Artikel fragt zunächst nach Konzepten, die in klassischer Zeit von Außenpolitik existierten. Überlegungen zu diesem Thema sind in den antiken philosophischen Schriften greifbar, wobei Vorstellungen von der Funktionsweise des Oikos und der Polis auf den griechischen Raum übertragen wurden. Ähnliche Kategorien, um polisübergreifende Beziehungen zu beschreiben, griff die politische Rhetorik auf. Bezogen sich antike Autoren jedoch in allgemeinen Abhandlungen auf die Außenpolitik, wurde der Krieg als bestimmendes Element identifiziert. Das theoretische Konzept von Außenpolitik konnte demnach für die Zeitgenossen in der Praxis wenig Wirkung entfalten. Ursachen hierfür waren sowohl die unsteten Verhältnisse des 4. Jahrhunderts als auch die konkrete Konzeption der Außenpolitik, da die Interaktion im griechischen Raum anders funktionierte als in kleineren sozialen Einheiten. Zudem wurden real existierende Mechanismen zur Befriedung von Hellas nur unzureichend in die Konzeption integriert.
This article exemplifies Gunter Grimm’s concept of productive reception by analyzing César Fernández García’s young adult novel La última bruja de Trasmoz (2009) and the episode Tiempo de hechizos (2017) of the TV series El ministerio del tiempo as two modern works which artistically and creatively deal with Gustavo Adolfo Bécquer’s Cartas desde mi celda (1864). The study is based on the core assumption that the choice of genre greatly influences the treatment of motives such as the perception of nature and the idea of dreams, as well as the image of the witch. While Bécquer’s letters, which focus on the rural people’s superstition, present the witch of Aragonese folklore, the modern examples portray two of her fantastic counterparts: the novel depicts its magical protagonist as an evil supernatural being, whereas the TV episode of the science fiction series shows the witch as a time traveller and a victim.
When it comes to linguistic norms in France, one standard will be immediately evoked – le bon usage. This version of traditional French is taught at school and has been serving as a model ever since the French Revolution. Yet – and maybe as a counter-reaction to such strict and prescriptive norm – there exists a multitude of alternative forms, especially with regard to the lexis, which are marked by different registers or styles. Thus, the French language is characterized by lexical doublets in the transition area between standard and familier. A varied terminology in the description of styles in dictionaries as well as a stigmatisation of the nonstandard lead to speaker insecurities and to a general devaluation of the parallel vocabulary. What are the consequences of this in speech behaviour? Is there a remarkable difference between speech behaviour and prescriptive norm? Do speakers show any sign of linguistic insecurity when using nonstandard structures? The research issue will be addressed by means of a qualitative analysis of videoblogs from French YouTubers.
This article is dedicated to the analysis of the body, which is staged as sick and painful. El último cuerpo de Úrsula by Peruvian author Patricia de Souza is characterized by the connection between body, pain perception and eroticism. Illness and paralysis play a fundamental role in the narrative because they cause the recomposition of the ego, which leads the protagonist, Úrsula Res, to perceive and reflect the fragmentation of her identity and the increasing distance from her body. Through approaches to pain and disability, the expressiveness of the narrativized eroticism of this text, based on an obedient relationship to the body, is revealed.
This article explores the construction of Catalan masculinity and Catalan identity in literature on the Spanish-Moroccan War of 1859/60. During the war, an immense amount of patriotic literature in Catalan language was published in Catalonia, in which the authors glorified the deeds of the Catalan general Joan Prim i Prats and of the Catalan volunteers who fought in the war. The article aims to illustrate, on the basis of the analysis of poems, theatre plays, patriotic songs, reports and chronicles written by Catalan authors, the importance of the First Spanish-Moroccan War for the development of Catalan identity. It attempts as well to demonstrate that the authors used the literature about the war to diffuse a specific Catalan ideal of masculinity and to stylize General Prim and the volunteers into national heroes, who embodied the strength of the Catalan cultural nation, since the Catalan community needed new idols after a long time of political and cultural decline caused by the centralist policies of the Spanish state. The Catalan ideal of masculinity was utilized to differentiate the Catalans from the other Spaniards whose masculinity was considered to be in decadence by the other European nations.
Die Reaktion zwischen Aryl‐ und Amino(dihydro)boranen und Dibora[2]ferrocenophan 1 führt zur Bildung von 1,3‐trans‐Dihydrotriboranen durch formale Hydrierung und Insertion eines Borylens in die B=B Doppelbindung. Die Aryltriboran‐Derivate unterliegen einer reversiblen Photoisomerisierung zugunsten eines cis‐1,2‐μ‐H‐3‐Hydrotriborans, während eine Hydridabstraktion zu kationischen Triboranen führt, welche die ersten doppelt basenstabilisierten B\(_3\)H\(_4\)\(^+\)‐Analoga darstellen.
Wir berichten über die katalytische Triborierung terminaler Alkine mit B\(_2\)pin\(_2\) (Bis‐(pinakolato)‐dibor) unter Verwendung von einfach zugänglichem Cu(OAc)\(_2\) und P\(^n\)Bu\(_3\). Verschiedene 1,1,2‐Triborylalkene, eine Verbindungsklasse mit potentieller Funktion als Matrix‐Metallo‐Proteinase(MMP‐2)‐Inhibitor, werden direkt in mäßigen bis guten Ausbeuten erhalten. Das Verfahren zeichnet sich durch milde Reaktionsbedingungen, ein breites Substratspektrum und eine gute Verträglichkeit gegenüber funktionellen Gruppen aus. Diese Cu‐katalysierte Reaktion kann im Gramm‐Maßstab durchgeführt werden und liefert die entsprechenden 1,1,2‐Triborylalkene in mäßigen Ausbeuten. Die Verwendung solcher Verbindungen wird anhand weiterer Transformationen der C−B‐Bindungen zur Darstellung eines geminalen Dihalogenborylalkens (F, Cl, Br), eines Monohalogendiborylalkens (Cl, Br) und eines trans‐Diaryldiborylalkens demonstriert, welche bedeutende Synthesebausteine darstellen und bisher nur schwer zugänglich waren.
Die elektronenpräzisen binären Borsubhalogenide [B\(_2\)X\(_6\)]\(^{2−}\) (X=F, Br, I) wurden synthetisiert und strukturell im Festkörper untersucht. Zudem konnte die vermutete Existenz von [B\(_2\)Cl\(_6\)]\(^{2−}\) mittels Röntgendiffraktometrie nachgewiesen werden. Diese Dianionen sind isoelektronisch zu den Hexahalogeniden des Ethans und können als Homologe des Tetrahalogenborat‐Anions BX\(_4\)\(^−\) betrachtet werden. Darüber hinaus gehören sie zu den seltenen Beispielen von elektronenpräzisen binären Borverbindungen (B\(_2\)X\(_4\), BX\(_3\), [BX\(_4\)]\(^−\)).
Anhand der ersten Festkörperstrukturen von Dibortetraiodid (B\(_2\)I\(_4\)) wird gezeigt, dass dieses nicht, wie lange angenommen, analog zu den leichteren Dibortetrahalogeniden B\(_2\)F\(_4\), B\(_2\)Cl\(_4\) und B\(_2\)Br\(_4\) in allen Aggregatzuständen in Form diskreter Moleküle mit planaren, dreifach koordinierten Boratomen vorliegt. Röntgenstrukturanalysen, Festkörper‐NMR‐ und IR‐Messungen zeigen, dass B\(_2\)I\(_4\) im Festkörper in zwei polymeren Konformeren vorkommt, die tetraedrisch koordinierte Boratome enthalten. Anhand von DFT‐Rechnungen werden die IR‐Spektren in Lösung und im Festkörper simuliert und mit den experimentellen Daten verglichen.
Detaillierte Einblicke in die Struktur von mit Wirkstoffen beladenen Polymermizellen sind rar, aber wichtig um gezielt optimierte Transportsysteme entwickeln zu können. Wir konnten beobachten, dass eine Erhöhung der Curcumin‐Beladung von Triblockcopolymeren auf Basis von Poly(2‐oxazolinen) und Poly(2‐oxazinen) schlechtere Auflösungseigenschaften nach sich zieht. Mitthilfe von Festkörper‐NMR‐Spektroskopie und komplementären Techniken ist es möglich, ein ladungsabhängiges Strukturmodell auf molekularer Ebene zu erstellen, das eine Erklärung für die beobachteten Unterschiede liefert. Dabei belegen die Änderungen der chemischen Verschiebungen und Kreuzsignale in 2D‐NMR‐Experimenten die Beteiligung des hydrophoben Polymerblocks an der Koordination der Curcumin‐Moleküle, während bei höherer Beladung auch eine zunehmende Wechselwirkung mit dem hydrophilen Polymerblock beobachtet wird. Letztere könnte elementar für die Stabilisierung von ultrahochbeladenen Polymermizellen sowie das Design von verbesserten Wirkstofftransportsystemen sein.