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Die vorgestellte Arbeit ist eine Querschnittsstudie, deren Ziel es war, Krankheitsbewältigungsmuster von PTCA-Patienten darzulegen. Es wurden 113 Patienten (überwiegend Männer, Durchschnittsalter 63 Jahre)am Vorabend einer PTCA untersucht. Patienten und Interviewer füllten den Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung unabhängig voneinander aus. Zur Erfassung von Emotionen diente das State-Trait-Angstinventar (STAI) und die Skala zur „Depressivität“ der Symptom-Checkliste (SCL-90R). Weiter wurde ein eigens erstellter Fragebogen zum Informationsbedürfnis der Patienten angewandt. Die Ergebnisse dieser Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen: Beim Großteil der Teilnehmer fand sich ein aktiver Krankheitsbewältigungsmodus. Die Form der depressiven Verarbeitung nahm hingegen einen deutlich kleineren Stellenwert ein. Insgesamt wurde die Krankheitsverarbeitung durch die Patienten selbst als aktiver eingeschätzt als durch den Interviewer. Bei der „depressiven Verarbeitung“ zeigten sich in den verschiedenen Einschätzungen keine Unterschiede. Entsprechend des Geschlechtsstereotyps stuften die weiblichen Teilnehmer ihre Verarbeitung deutlich depressiver ein als die männlichen. Es wurde ein positiver Zusammenhang zwischen depressiver Verarbeitung und situativer bzw. genereller Angst der Patienten festgestellt. Es muß jedoch weiterhin offen bleiben, ob die Emotionen nun die Art der Krankheitsbewältigung bestimmen oder aber ob die Art der Krankheitsbewältigung Einfluß auf die Emotionen nimmt. Signifikante Zusammenhänge zwischen der Angst der Patienten und einem aktiven Bewältigungsmodus konnten jedoch nicht gefunden werden. Zwischen der Depressivität der Patienten und einem aktiven Krankheitsbewältigungsmodus konnte ein schwach signifikanter Zusammenhang festgestellt werden. Entgegen der aufgestellten Erwartung war dieser jedoch positiv. Mit den gefundenen Ergebnissen konnte ein positiver Zusammenhang zwischen der Skala zur Erfassung der Depressivität der Patienten und einem depressiven Bewältigungsmodus bestätigt werden. Dieses Ergebnis muß aber unter dem Aspekt der Zirkularität gesehen werden. Eine klare Abgrenzung zwischen depressiver Verstimmung und depressiver Verarbeitung ist hierbei nicht möglich. Dies bedeutet, daß Emotion und Coping so eng miteinander verbunden sind, daß sie sich gegenseitig bedingen. Zudem wurde die dargelegte Stichprobe auch nach den durch Krohne aufgestellten Streßbewältigungsmodi in vier Gruppen aufgeteilt und bezüglich der Krankheitsbewältigung untersucht. Besonders berücksichtigt wurde hierbei die kognitive Vermeidung. Die These jedoch, daß ein Patient, je eher er zum kognitiven Vermeiden neigt, auch um so eher eine aktive Bewältigungsstrategie wählt, konnte nicht bestätigt werden. Anders war dies mit der Erwartung, daß ein Patient, je eher er zum kognitiven Vermeiden neigt, auch weniger depressiv ist. Der Zusammenhang zwischen kognitiver Vermeidung und der Depressivität der Patienten war gegenläufig. Dieses Ergebnis konnte auch bei der depressiven Verarbeitung gefunden werden. Zuletzt wurden die Studienteilnehmer im Hinblick auf ihr Informationsbedürfnis in Zusammenhang mit ihrer Angst untersucht: umso ängstlicher die befragten Patienten sind, desto mehr wollen sie auch über den bevorstehenden Eingriff erfahren. Es konnte sogar gezeigt werden, daß je stärker die Angst der Patienten ist, desto nervöser machte sie jede weitere Information über die PTCA.
Skala für Arbeitssucht
(2001)
Es wurde in dieser Studie das Merkmal Arbeitssucht mittels eines 174 Items umfassenden Fragebogens an 263 zufällig aus der Normalbevölkerung ausgewählten Probanden untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden einer Faktorenanalyse unterzogen, die zeigte, daß das Merkmal Arbeitssucht Eindimensionalität besitzt, da nur ein inhaltlich homogener Faktor extrahiert werden konnte: Arbeitssucht als hohe Arbeitseinbezogenheit, die alle anderen Lebensbereiche dominiert, einhergehend mit Kontrollverlust über die Arbeitsmenge. Im nächsten Schritt wurde aus den erhobenen Daten mit Hilfe einer Itemanalyse eine Skala entwickelt, wofür die Items nach einem noch härteren Kriterium –nämlich der Trennschärfe- selektiert wurden. Die Skala bestand nun aus den 20 Items, welche die höchste Trennschärfe besaßen. Dabei zeigte die hohe Korrelation der Faktorwerte mit den Skalenwerten, daß der Genauigkeitsverlust durch die Itemreduktion sehr gering war. Um nun auch die allgemeine Anwendbarkeit dieser Skala nachzuweisen, wurde eine Reliabilitätsprüfung angeschlossen, die zum einen die Unabhängigkeit der Skala von formalen Kriterien und darüberhinaus von Alter und Geschlecht der Testpersonen nachwies, da zwischen den verschiedenen Kollektiven keine signifikanten Unterschiede in der Beantwortung der Aussagen gefunden werden konnten. Zum anderen konnte die hohe Zuverlässigkeit der Skala mittels Bestimmung des Reliabilitätskoeffizienten Cronbach´s Alpha, der Split-half-Reliabilität und der Retest-Reliabilität als härtestem Kriterium gezeigt werden. Somit war eine sehr zuverlässige Skala entstanden, die die Grundlage für einen Kurzfragebogen zur differenzierten Erfassung von Arbeitssucht bildete. Dieser kann zusammen mit anderen Inventaren zu Neurotizismus, Günstige/ Ungünstige Primärsozialisation und Zielgerichtetheit zur biographischen Typologisierungen für Personenbefragungen in der Allgemeinbevölkerung oder bei anderen Fragestellungen auch allein zur Quantifizierung von Arbeitssucht herangezogen werden.