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Die Bildung verschiedener Isomere durch Änderung der molekularen Struktur spielt eine wichtige Rolle in vielen Gebieten der Physik, Chemie und Biologie. Die Kontrolle dieser Reaktionen ist daher eine sehr interessante Herausforderung und von großer Bedeutung für viele verschiedene Bereiche. Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass adaptive Femtosekunden Quantenkontrolle eine ausgesprochen geeignete Methode ist, um chemische Reaktionen zu kontrollieren. Die vorliegende Arbeit behandelt die Beobachtung und Kontrolle von solchen Isomerisierungsreaktionen in biologisch und chemisch relevanten Systemen. Dazu wurde die Reaktionsdynamik eines in Methanol gelösten Modellmoleküls mittlerer Größe mittels transienter Absorption, Fluorescence Upconversion und Anisotropie Spektroskopie untersucht. In Kooperation mit F. Santoro und R. Improta konnte eine detaillierte Beschreibung der ablaufenden Prozesse gefunden werden. In Übereinstimmung mit den von ihnen durchgeführten quantenmechanischen Simulationen hat sich herausgestellt, dass sich die Dynamik auf der ersten angeregten Potentialfläche nach der Anregung auf zwei Zeitskalen abspielt. Nach dem Passieren einer konische Durchschneidung isomerisiert das Molekül entweder zum thermodynamisch stabileren trans Isomer oder zu den instabileren Produktisomeren. An diesem System wurden nun adaptive Femtosekunden Quantenkontrollexperimente durchgeführt, mit dem Ziel den Isomerisierungsprozess zu beeinflussen. Es konnte erfolgreich gezeigt werden, dass die Isomerisierungseffizienz (die relative Menge von Edukt- zu Produktisomeren) sowohl erhöht als auch verringert werden kann. Einzel-Parameter Kontrollmechanismen wie zum Beispiel das Verwenden verschieden gechirpter Anregeimpulse oder unterschiedlicher Anregeimpulsenergien ergaben einen nur geringen Einfluss auf die Isomerisierungseffizienz. Diese Kontrollstudien über den Isomerisierungsprozess haben weiterführende Experimente an dem sehr komplexen biologischen System Retinal innerhalb des Proteins Bakteriorhodopsin motiviert. Die traditionelle Anrege-Abrege-Abfrage Technik wurde zu einem neuen Anrege-geformten-Abrege-Abfrage Konzept erweitert. Dadurch können molekulare Systeme in den Regionen der Potentialenergie-Landschaft kontrolliert werden, in denen der entscheidende Reaktionsschritt stattfinded. Verschiedene theoretische Berechnungen zum Problem der Erhöhung der Isomerisierungseffizienz stellen in Aussicht, dass Anrege-Abrege-Wiederanrege-Abfrage Mechanismen eine Möglichkeit der effektiven Beeinflussung der Reaktionsdynamik eröffnen. Mit der weiterentwickelten Methode können solche Vier-Puls-Techniken realisiert und ihr Einfluss auf den Reaktionsprozess systematisch untersucht werden. Zusätzlich wurde mittels Variation von parametrisierten spektralen Phasenfunktionen, wie verschiedene Ordnungen Chirp, die Dynamik des Abregungsprozesses beleuchtet. Durch Formen des Abregungsimpulses mittels adaptiver Femtosekunden Quantenkontrolle wurden die Informationen aus den systematische Untersuchung vervollständigt. Häufig sind die aus einem adaptiven Femtosekunden Quantenkontrollexperiment erhaltenen optimalen Laserimpulsformen sehr kompliziert. Besonders Anrege-Abrege Szenarien spielen oft eine wichtige Rolle in den ermittelten optimalen Lösungen und sollten daher gesondert untersucht werden. Dazu können verschiedenfarbige Doppelimpulse verwendet werden, bei denen man sowohl den Pulsabstand als auch die relative Amplitude oder die Phasendifferenz der beiden Einzellpulse systematisch ändert. Diese weiterentwickelte Methode wurde mittels einfacher Experimente charakterisiert. In einem weiteren Schritt wurde ein Aufbau entworfen, der Doppelimpulse erfordert, um ein maximale Ausbeute von Licht bei einer Wellenlänge von 266~nm zu erhalten. Mit dem Kontrollziel der maximalen dritten Harmonischen Ausbeute wurden adaptive Femtosekunden Quantenkontrollexperimente durchgeführt. Durch zusätzliche Messungen von verschiedenfarbigen Doppelimpuls-Kontrolllandschaften konnte die optimale Pulsform ermittelt und bestätigt werden. In einem abschließenden Experiment wurde die Abhängigkeit der Anregeeffizienz eines komplexen, in Methanol gelösten Farbstoffmoleküls auf verschiedene Impulsformen untersucht. Aus den Ergebnissen wird ersichtlich, dass sehr unterschiedliche Impulsformen ein Kontrollziel ähnlich gut erfüllen können. Verschiedenfarbige Doppelimpuls-Kontrolllandschaften können einen Einblick in Kontrollmechanismen von adaptiv gefundenen Impulsformen ermöglichen und Informationen über die Reaktionsdynamik liefern. Mittels der angewandten und weiterentwickelten Methoden mehr über verschiedene Prozesse unterschiedlicher Molekülklassen zu lernen ist ein viel versprechendes und realistisches Ziel für die Zukunft. Die präsentierten Experimente zeigen, dass es möglich ist, geometrische Änderungsreaktionen in chemisch und biologisch relevanten Systemen durch adaptive Femtosekunden Quantenkontrolle zu steuern.
Investigation of isomerization of dexibuprofen in a ball mill using chiral capillary electrophoresis
(2021)
Besides the racemate, the S‐enantiomer of ibuprofen (Ibu) is used for the treatment of inflammation and pain. Since the configurational stability of S‐Ibu in solid state is of interest, it was studied by means of ball milling experiments. For the evaluation of the enantiomeric composition, a chiral CE method was developed and validated according to the ICH guideline Q2(R1). The addition of Mg\(^{2+}\), Ca\(^{2+}\), or Zn\(^{2+}\) ions to the background electrolyte (BGE) was found to improve Ibu enantioresolution. Chiral separation of Ibu enantiomers was achieved on a 60.2 cm (50.0 cm effective length) x 75 μm fused‐silica capillary using a background electrolyte (BGE) composed of 50 mM sodium acetate, 10 mM magnesium acetate tetrahydrate, and 35 mM heptakis‐(2,3,6‐tri‐O‐methyl)‐β‐cyclodextrin (TM‐β‐CD) as chiral selector. The quantification of R‐Ibu in the mixture was performed using the normalization procedure. Linearity was evaluated in the range of 0.68–5.49% R‐Ibu (R\(^{2}\) = 0.999), recovery was found to range between 97 and 103%, the RSD of intra‐ and interday precision below 2.5%, and the limit of quantification for R‐ in S‐Ibu was calculated to be 0.21% (extrapolated) and 0.15% (dilution of racemic ibuprofen), respectively. Isomerization of S‐Ibu was observed under basic conditions by applying long milling times and high milling frequencies.
Boroles are attracting broad interest for their myriad and diverse applications, including in synthesis, small molecule activation and functional materials. Their properties and reactivity are closely linked to the cyclic conjugated diene system, which has been shown to participate in cycloaddition reactions, such as the Diels-Alder reaction with alkynes. The reaction steps leading to boranorbornadienes, borepins and tricyclic boracyclohexenes from the thermal reaction of boroles with alkynes are seemingly well understood as judged from the literature. Herein, we question the long-established mechanistic picture of pericyclic rearrangements by demonstrating that seven-membered borepins (i. e., heptaphenylborepin and two derivatives substituted with a thienyl and chloride substituent on boron) exist in a dynamic equilibrium with the corresponding bicyclic boranorbornadienes, the direct Diels-Alder products, but are not isolable products from the reactions. Heating gradually converts the isomeric mixtures into fluorescent tricyclic boracyclohexenes, the most stable isomers in the series. Results from mechanistic DFT calculations reveal that the tricyclic compounds derive from the boranorbornadienes and not the borepins, which were previously believed to be intermediates in purely pericyclic processes.