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Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von freien Schleimhaut- und Bindegewebstransplantaten in der Parodontologie, Perioprothetik und Implantologie erweitern heute das Behandlungsspektrum in der ästhetischen Zahnheilkunde. Die Einheilung der Transplantate an der Empfängerstelle ist inzwischen gut untersucht. Dem Wundheilungsverlauf der Entnahmestelle hingegen wurde bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Ziel dieser Studie war es, den Heilungsverlauf der Entnahmestelle im harten Gaumen nach Entnahme von freien Schleimhauttransplantaten und freien Bindegewebstransplantaten unter Denudation des Knochens histologisch und histometrisch näher zu beschreiben. Die Untersuchungen wurden an ausgewachsenen Langschwanzmakaken (Macaca fascicularis) durchgeführt. Die Entwicklung von Granulationsgewebe, Epithel und Bindegewebe und die Veränderungen des Knochens wurden 2 Wochen, 1, 3 und 6 Monate nach der Transplantatentnahme histologisch beschrieben und histometrisch vermessen. Über den Entzündungszustand, die Differenzierung der Gewebe und den Wundheilungsfortschritt wurde berichtet. Die unoperierte kontralaterale Gaumenseite diente als Negativkontrolle. Eine Exposition von Knochen bei der Entnahme freier Schleimhaut- und Bindegewebstransplantate führte zu deutlichen Wundheilungsverzögerungen und Veränderungen am Knochen. Der Knochen zeigte nach einer anfänglichen Resorption eine über mindestens 6 Monate persistierende Hyperplasie. Die Wundheilung der Weichgewebe resultierte in der Ausbildung von hochdifferenziertem Narbengewebe. Eine restitutio ad integrum fand nicht statt. Um das Risiko einer Denudation von Knochen bei der Entnahme von freien Schleimhaut- und Bindegewebstransplantaten möglichst gering zu halten, sollte deshalb minimalinvasiven Operationstechniken, die einen primären Wundverschluss der Entnahmestelle erlauben, der Vorzug gegeben werden.
Die Osseointegration von Implantaten in Extraktionsalveolen in Abhängigkeit von der Wundversorgung
(2003)
Um die zahnärztliche Behandlung mit Implantaten zeitlich zu verkürzen, kommt der Sofortimplantation in Extraktionsalveolen in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung zu. Nicht nur als knochenerhaltende Maßnahme, sondern auch aus ästhetischer Sicht gewinnt die Sofortimplantation an Bedeutung. Die Frage, wie die entstandene Inkongruenz zwischen Implantatkörper und Extraktionsalveole versorgt werden soll, ist in der Literatur noch nicht endgültig beantwortet worden. Wie die Osseointegration eines Implantats beeinflusst wird, wenn Knochenersatzmaterial oder Membrane zum Einsatz kommen, ist noch unklar. Die vorliegende histologische tierexperimentelle Studie untersucht die Osseointegration von Sofortimplantaten, die mit unterschiedlichen Membranmaterialien versorgt wurden. Bei 12 Affen der Spezies Macaca Fascicularis wurden die oberen und unteren Schneidezähne extrahiert. In den Alveolen der mittleren Schneidezähne wurden Implantate inseriert. Die Alveolen wurden dann mit einer der folgenden Behandlungskategorien versorgt: 1. Kontrolle ohne Abdeckung, 2. ePTFE Membran, 3. AlloDerm (Hauttransplantat), 4. Kombination aus ePTFE und AlloDerm. Die Affen wurden nach verschiedenen zeitlichen Abständen 2 Wochen, 1 Monat, 3 Monate und 6 Monate geopfert. Parameter wie Implantat-Knochen-Kontakt im neu gebildeten und ortständigen Knochen, Auffüllungsrate der Alveole und der prozentuale Anteil an mineralisiertem Gewebe im neu gebildeten Knochen wurden gemessen. Alle Implantate waren histologisch osseointegriert. Der Implantat-Knochen-Kontakt war ca. 45% und steigerte sich nach 3 Monaten kaum. Die vorliegenden Ergebnisse lassen die Schlussfolgerung zu, dass die Versorgung der Alveolen mit Membranen nicht unbedingt zur Verbesserung der Osseointegration und Knochenneubildung führen.
Die Erfassung der tatsächlichen Kräfte auf Zähne und Parodontium unter Bedingungen wie sie normalerweise im Mund auftreten ist bisher nicht schlüssig gelungen. Die Verwendung von dünnen Sensorfolien ermöglicht lediglich die Messung der auftretenden okklusalen Kräfte. In der vorliegenden Arbeit wurde eine Methode entwickelt, welche es ermöglicht, die parodontalen Kräfte zwischen antagonistischen Zähnen des menschlichen Gebisses zu bestimmen, ohne die zentrische Okklusion aufzuheben. Diese Methode erlaubt Rückschlüsse auf die Verteilung der Kräfte auf die Zähne wie sie physiologischerweise beim Schluckvorgang auftreten, oder – unphysiologischerweise – bei Parafunktionen wie z.B. Pressen. Die Messung der okklusalen Kräfte erfolgte durch 33 µm dicke, piezoelektrische Sensorfolien, welche sich an das Höcker-Fissuren-Relief der Zähne anpassen. Die aus der individuellen Höckerform resultierende Keilwirkung der Okklusalfläche bewirkt eine erhebliche Diskrepanz zwischen der gemessenen okklusalen, und der tatsächlich wirksamen parodontalen Kraft. Um diesen Effekt zu eliminieren wurde von den gemessenen Zähnen Modelle erstellt und entsprechend der im Mund gefundenen Kontaktsituation paarweise zueinander fixiert. Mit dieser Anordnung wurden Korrekturmessung durchgeführt, welche bei Applikation einer bekannten axialen Kraft unter gleichzeitiger Messung der okklusalen Kraftgröße einen Korrekturfaktor für jedes Zahnpaar ergaben. Damit konnten die tatsächlich auftretenden parodontalen Belastungen errechnet werden. Diese sehr zeitaufwändige Methode eignet sich zwar nur sehr bedingt für die klinische Praxis, aber es zeigte sich, dass die einfacheren Ansätze kein brauchbares Bild der parodontalen Kräfte vermitteln können.
Die instrumentelle Funktionsanalyse dient heute der Programmierung justierbarer Artikulatoren vor umfangreichen prothetischen Restaurationen, sowie der Diagnostik von Kiefergelenkserkrankungen. Für diese Zwecke wurde das System Arcus Pro der Firma KaVO EWL, Leutkirch, Deutschland entwickelt. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist eine Äquivalenzprüfung mit bereits erprobten und zuverlässigen Systemen. Dies ist der Achsiograph 2 der SAM Präzisionstechnik, München, Deutschland und der CondyloCom LR3 der Firma Dentron, Höchberg, Deutschland. Die Prüfung erfolgt anhand der Messung von 3 Standardparametern der Kieferglelenksdiagnostik: Des sagittalen Kondylenbahnneigungswinkels, des Bennettwinkels und der initialen Bennettbewegung ( immediate side shift, ISS). Die Mittelwerte für den sagittale Kondylenbahnneigungswinkel betrugen 52° +- 10° Standardabweichung für Arcus Pro, 49° +- 9° für Achsiograph und 40° +- 9° für CondyloComp. Das gemessene Minimum betrug 18°, das Maximum 65°. Bezüglich des Bennettwinkel betrugen die Mittelwerte 7° +- 3° für Arcus Pro, 6° +- 2° für Achsiograph und 2° +- 5° für Condylocomp. Das Minimum lag hier bei – 6°, das Maximum bei 12°. Beim ISS stellen sich die Werte folgendermaßen dar: Der Mittelwert betrug 0,12 +-0,09 mm für Arcus Pro 0,17 +- 0,08 mm für Achsiograph und 0,22 +- 0,21 mm für CondyloComp. Das Minimum bildete -0,20 mm, das Maximum 0,65 mm. Statistisch ergibt sich eine hohe Korrelation und signifikante Äquivalenz für Arcus Pro mit Achsiograph bezüglich sagittaler Kondylenbahnneigungswinkel und Bennettwinkel, die Einzelfallvorhersagen für das jeweils andere System zulassen. Im Vergleich zum Condylocomp und bezüglich der initialen Bennettbewegung ergeben sich moderate Korrelationen und signifikante Unterschiede, so dass nur Gruppenvorhersagen des jeweils anderen Systems zulässig sind. Auffällig ist die hohe Übereinstimmung der beiden mechanisch-graphischen Systeme Arcus Pro und Achsiograph im Gegensatz zu den abweichenden Ergebnissen des CondyloComp. Um die Messgenauigkeit des Arcus Pro evidenzbasiert zu belegen, sind weitere Studien nötig.
Der bakterielle Bewuchs auf inkorporierten Silikonkörpern ist seit Einführung des Werkstoffs Silikon in die Mund-, Kiefer- und Gesichtsprothetik ein erhebliches Problem, das nicht nur die Haltbarkeit der Silikonkörper herabsetzt, sondern auch die Lebensqualität und die Gesundheit der Patienten vermindert. Alternativen zum Werkstoff Silikon sind heutzutage das Methacrylat und Titan, die jedoch nicht die Vorteile des Silikons aufweisen. Um Silikone in der Mund-, Kiefer- und Gesichtsprothetik einsetzen zu können, bedarf es seitens des Patienten eines großen Pflegeaufwands, der eine zu schnelle Verkeimung des Silikonkörpers und eine damit verbundene Unbrauchbarkeit verhindern soll. Durch eine geeignete Oberflächenmodifikationen, einer amphoteren Oberflächenbeschichtung, kann dieser Verkeimung entgegengewirkt werden. Die Wirksamkeit der bakteriellen Reduktion dieser Modifikation wurde in einer vergleichenden in vitro Untersuchung mit fünf Bakterienstämmen (Staphylococcus epidermidis, Klebsiella pneumonia, unpathogene Neisserien, Escherichia coli und Streptococcus salivarius) und fünf Silikonen (Episil-E, Obturasil 40, Odontosil 40, VS-D-151/1 und Elastosil RT625A) erforscht. Insgesamt wurden über 800 Proben untersucht. Die Silikonprobekörper wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine davon wurde mittels eines nass-chemischen Verfahrens amphoter beschichtet. Die andere diente als Referenz. Die Analyse erfolgte auf zwei Wegen: Nach Inkubation von je vier beschichteten und vier unbeschichteten Probekörpern mit einer Bakterien-Monokultur schloss sich die mikrobiologische Auswertung im klassischen Stil an. Die auf den Probekörpern adhärenten Bakterien wurden entfernt, nach einer Verdünnungsreihe auf Agarplatten erneut angezüchtet, anschließend bebrütet und die entstandenen Kolonien ausgezählt. Die so erhaltenen Werte, die „cfu“ (colony forming units), wurden als Kontrolle der computergestützten Fluoreszenzmessung erfasst. Die zweite Methode entsprach bis zum Ablösen der Bakterien von den Probekörpern der ersten. Alle adhärenten Bakterien verblieben auf den Silikonen, wurden mittels eines Bakterien-DNA-Farbstoffs angefärbt und computergestützt mit Hilfe eines Fluoreszenzmessgeräts ausgezählt und statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse der klassischen mikrobiologischen Methode bestätigten die Messungen mit dem Fluoreszenzmessgerät. Die Untersuchungen ergaben, dass die amphotere Oberflächenmodifikation bei allen Silikonen eine Reduktion der bakteriellen Adhäsion zur Folge hatte. Dabei konnten statistisch signifikante Werte von 14% bis zu 69% ermittelt werden. Insgesamt kann festgestellt werden, dass durch die amphotere Beschichtung von Silikonen ein Potential zur Reduktion der Keimbesiedelung und eine verringerte Adhäsion von Bakterien gegeben ist. Ein möglicher Grund hierfür ist der elektrostatische Zustand an der Grenzschicht beschichteter Oberfläche zum Bakterium. In welchem Maß sich diese Veränderung des Werkstoffs auswirkt und welche weiteren Alternativen sich bieten, muss in kommenden in vitro Tests und anschließenden in vivo Untersuchungen verifiziert werden.
Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die den Verschleiß oder die Abnutzung von Spiralbohrern untersuchen, welche für die Bohrung eines kongruenten Implantatlagers benutzt werden. In der vorliegenden Arbeit wurde durch eine neue Methode versucht, die Schärfe der Implantatbohrer indirekt dadurch zu bestimmen, dass die Spankräfte bei wiederholten Bohrungen gemessen wurden. Als Spankräfte bezeichnen wir die Kräfte, die notwendig sind, eine konstante Vorschubgeschwindigkeit beim Bohren in einem Medium aufrecht zu erhalten. Die Spankraftmessungen der untersuchten Bohrer erfolgten in der vorliegenden Arbeit an den zwei Ersatzwerkstoffen für humanen Knochen, dem teflonhaltigen Acetalharz Delrin und Rinderknochen. Diese mechanische Methode erlaubt Rückschlüsse auf die Abnutzung der Spiralbohrer und somit eine Beurteilung ihrer Standzeit. Zusätzlich wurden visuell Verschleiß und Abnutzung durch rasterelektronen-mikroskopische Untersuchungen überprüft und dargestellt.
In der retrospektiven Studie wurde der langfristige Erfolg von 60 Teleskoparbeiten untersucht, die vollständig an der Universität Würzburg angefertigt wurden. Die Auswertung aus den Karteikarten ergab, dass die häufigsten Probleme Druckstellen, Unterfütterungen, Blutungen der Gingiva an der Primärkrone, abgeplatzte Verblendungen und das Lösen der Primärteleskopkronen darstellten. Aus der parallel dazu durchgeführten Untersuchung am Patienten resultierten folgende Probleme: Verlust der Friktion, Blutung der Gingiva und Plaque an der Prothese. Als Schlussfolgerung sind Teleskopprothesen bei einem stark reduzierten Restgebiß gut einsetzbar. Allerdings ist die Herstellung Aufwändig und sie sind relativ wartungsintensiv und teuer. Die Patienten müssen nachdrücklich auf die Wichtigkeit einer intensiven Mundhygiene und regelmäßige Nachkontrolle hingewiesen werden.
Bruxismus und Parafunktionen – Eine weiterführende Metaanalyse von 1984 bis zum heutigen Stand
(2011)
Ziel dieser Arbeit war die Erstellung einer zusammenfassenden Übersicht der Literatur von 1984 bis 2008 zum Thema Bruxismus und Parafunktionen, um diese auf den neuesten Stand zu bringen. Obwohl sich die Fachliteratur schon seit über 100 Jahren mit dem Thema Bruxismus beschäftigt, besteht bis zum heutigen Tag keine völlige Einigkeit hinsichtlich Diagnose, Auswirkungen, Ätiologie, Prävalenz und Therapie. Man ist sich zwar einig, dass Bruxismus und Parafunktionen in der Regel zu Zahnhartsubstanzschäden und Veränderungen des Parodontiums in Form von reversibler Lockerung führen, aber nicht in welchem Ausmaß. Im Bezug auf die Auswirkungen am Kiefergelenk differieren die Meinungen ebenso. Hinsichtlich der Auswirkungen auf die Muskulatur ist man sich aber einig, dass besonders okklusale Parafunktionen zu Verspannungen der Kaumuskeln, Hypertophie sowie Myopathien und Schmerzen führen können. Die Ätiologie von Bruxismus ist nicht eindeutig geklärt. Heute werden vor allem Stress und Aggressionen als auslösende Faktoren aufgeführt. Da die meisten epidemiologischen Studien in ihrem Aufbau und hinsichtlich ihrer verwendeten Diagnosekriterien und Untersuchungsmethoden aber auch in der Auswahl der Probandengruppen unterschiedlich sind, schwanken die Ergebnisse der Prävalenz zwischen 5% und 100%. Immer häufiger werden Funktionsstörungen des Kauorgans auch mit anderen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Zur Therapie von Bruxismus und Parafunktionen werden viele verschiedene Methoden vorgeschlagen. Am häufigsten kommen Aufbissschienen zur Anwendung. Da die Ätiologie von Funktionsstörungen des Kauorgans immer noch nicht eindeutig geklärt ist, werden wohl weiterhin viele verschiedene Behandlungsmethoden (z.B. Psycho- und Physiotherapie, medikamentöse Behandlungen, Biofeedback- Therapie) zur Anwendung kommen.
Häufigkeit und Therapie der Perforation der Schneiderschen Membran bei der Sinusbodenaugmentation
(2012)
Die Sinusbodenelevation ist mittlerweile als sehr sicheres und vorhersagbares Standardverfahren zur Herstellung eines ausreichenden vertikalen Knochenangebotes im atrophierten posterioren Oberkiefer anzusehen. Neben der komplikationslosen Einheilung des Augmentats und der Implantate kann es, wie bei jedem anderen chirurgischen Eingriff auch, zum Auftreten von Komplikationen kommen. Die häufigste intraoperative Komplikation stellt dabei die Perforation der Schneiderschen Membran dar. Im Falle einer Membranperforation steht dem Operateur jedoch eine Vielzahl verschiedener Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die gängigsten Methoden reichen vom Verschluss der Lazeration durch die Verwendung von Fibrinkleber, resorbierbarer Kollagenmembran, dem Nahtverschluss mit resorbierbarem Nahtmaterial bis hin zum Verschluss der Perforation durch die erweiterte Mobilisation der Kieferhöhlenschleimhaut. Überschreitet die Perforationsgröße jedoch einen kritischen Wert, so wird ein Abbruch der Operation ohne Sinuslift empfohlen, damit die Kieferhöhlenschleimhaut ausheilen kann. Ein späterer Versuch der Sinusbodenelevation ist nach Abheilung möglich. Grundsätzlich wird als medikamentöse Prophylaxe zum Schutz vor sinuidalen Infektionen eine orale Antibiotikagabe empfohlen. Jede dieser Therapiemethoden besitzt ein spezielles Indikationsspektrum, welches sich entsprechend der Art, Größe und Lokalisation der Perforation definiert. Eine international gültige Klassifikation der Perforationen mit der Empfehlung für eine spezielle Therapie gibt es allerdings nicht. Die Verwendung einer Barrieremembran zum Verschluss der Ruptur konnte sich aufgrund der einfachen Anwendung und der günstigen Prognose etablieren. Die verwendeten Knochenersatzmaterialien zur Schaffung eines suffizienten Implantatlagers im atrophierten posterioren Oberkiefer besitzen günstige Einheilungsprognosen. Sie können in Kombination mit autologem Knochen, aber auch in alleiniger Form, ein ausreichendes Knochenlager schaffen. Interessanterweise hatten auch Perforationen der Schneiderschen Membran ebenso wie Wunddehiszenzen keinerlei Einfluss auf den Knochengewinn oder die Einheilung des Knochenersatzmaterials und der Implantate. Lediglich bei der Verwendung unterschiedlicher Knochenersatzmaterialien zur Füllung des subantralen Hohlraumes lieferte die statistische Analyse signifikante Werte. Daneben muss eine Implantatüberlebensrate von 96,1 % im augmentierten Sinus als positives Ergebnis festgehalten werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass körperfremde Knochenersatzmaterialien bei vertikalen Kieferhöhlenaugmentationen sinnvolle Alternativen zu autologem Knochenmaterial darstellen, da durch ihre Verwendung die Komorbidität eines Zweiteingriffs zur Gewinnung autologen Transplantatmaterials verhindert wird. Insbesondere im Rahmen von Sinusbodenelevationen können sie erfolgreich verwendet werden und besitzen eine günstige Prognose. Humane allogene Knochenersatzmaterialien besitzen eine gute Biokompatibilität, daneben bergen sie aber auch das Risiko einer HIV-, HCV- und Prionentransmission. Die aktuell verfügbaren osteokonduktiven Materialien auf Tricalciumphosphatbasis hingegen besitzen aufgrund der vollsynthetischen Herstellung kein Infektionsrisiko und weisen eine vergleichbar gute Biokompatibilität sowie eine unterschiedliche mechanische Stabilität auf, eine osteoinduktive Wirkung fehlt jedoch. Xenogene Knochenersatzmaterialien indes sind dem menschlichen Knochen ähnlich, besitzen daher eine hohe Biokompatibilität und werden vom Körper in körpereigenen Knochen um- bzw. eingebaut. Sie besitzen zudem osteokonduktive Eigenschaften. Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte lässt sich abschließend sagen, dass sich die Sinusbodenelelvation in ihrer heutigen Form zu einer relativ sicheren und gut vorhersagbaren Behandlungsmöglichkeit zur Erweiterung des Knochenangebots im posterioren Oberkiefer entwickelt hat. Daneben hat sich die Verwendung von Knochenersatzmaterialien zur Füllung des subantralen Hohlraumes unter Berücksichtigung aller notwendigen anamnestischen Maßnahmen und sorgfältigen präoperativen Behandlungsplanung ebenso zu einer sinnvollen Behandlungsmöglichkeit entwickelt.
Ziel der retrospektiven Studie war es, den Einfluss der prothetischen Restauration, beziehungsweise der Position des Pfeilers im Zahnbogen sowie der Art des restaurierten Zahnes auf das Überleben von mit Stift-Stumpfaufbauten rekonstruierten Zähnen zu untersuchen. Die verschiedenen Parameter, die zu Erfolg oder Misserfolg geführt haben, sollten analysiert werden, um gegebenenfalls deren Einfluss auf die Verweildauer der Stift-Stumpfaufbauten beziehungsweise der damit versorgten Zähne in Form einer Überlebenszeitanalyse zu untersuchen Seit 1999 wurden Patienten, die in der Klinik mit einem Stift-Stumpfaufbau versorgt worden waren, protokollarisch erfasst. Die koronal stark zerstörten Zähne wurden durch ein weitgehend standardisiertes Behandlungsverfahren rekonstruiert und mit diversen prothetischen Restaurationen versehen. Das Patientenkollektiv umfasste 195 Patienten mit 320 Stift-Stumpfaufbauten. Zur Überlebenszeitanalyse kam die Methode nach Kaplan-Meier zum Einsatz. Die gruppenbezogenen Überlebenskurven wurden mittels Log-Rang-Test auf statistische Signifikanz getestet. Die häufigsten Misserfolgsgründe stellten Dezementierungen der Stift-Stumpfauf- bauten und Entzündungszeichen mit apikalen Läsionen dar. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass der Erfolg einer postendodontischen Stiftverankerung je nach Zahntyp und Art der prothetischen Versorgung variierte. Festsitzende prothetische Restaurationen auf der Basis eines Stift-Stumpfaufbaus im Frontzahn- und Prämolarenbereich hatten eine relativ hohe Überlebeswahrscheinlichkeit, vor allem wenn sie Brückenpfeiler waren. War der mit einem Stift-Stumpfaufbau rekonstruierte Zahn aber endständig in der Zahnreihe, überdurchschnittlichen Belastungen ausgesezt - wie der Eckzahn - oder diente als endständiger Pfeiler einer herausnehmbaren teleskopierenden Prothese, waren frühzeitige Komplikationen wahrscheinlich. Die Ergebnisse zeigten, dass eine primäre Verblockung die Überlebenswahrscheinlichkeit von Innenteleskopkronen positiv beeinflussen konnte.